Physik und Medizin beim Barfuß-Sport (Hobby? Barfuß! 2)

Leo, Stammposter, Tuesday, 10.07.2007, 17:23 (vor 6282 Tagen)

Hallo,

besonders beim Berglauf lassen sich die Effekte von Gewicht und Alter einfach beschreiben, da fast die gesamte Leistung P zur Erhöhung der potentiellen Energie benötigt wird, d.h. die Körpermasse m (mit dem Gewicht, d.h. der Kraft mit der die Masse nach unten gezogen wird G = m*g ) in möglichst kurzer Zeit t in größere Höhe h zu befördern:

P = G * h / t = m * g * h / t

g ist die Erdbeschleunigung (die den Zusammenhang zwischen Masse m und Gewicht G angibt), h die zu überwindende Höhe und t die dazu benötigte Zeit.

Außer der Physik ist aber auch die Sportmedizin zu beachten: Danach ist der Maximalpuls 220 minus Lebensalter in Jahren und der aerobe Bereich (den man dauerhaft durchhalten kann, ohne dass der Stoffwechsel in das nur kurzzeitig durchhaltbare anaerobe Notprogramm schltet) endet bei ca. 80% des Maximalpulses. Aus medizinischen Gründen ist daher die maximal DAUERHAFT zu erbringende Leistung:

P = C0 * (220 - A)

Diese liegt übrigens bei etwa 200 W.

Hier ist A das Lebensalter in Jahren und C0 eine Konstante, die persönlichen Anlagen und den Trainingszustand beschreibt; diese kann durch hartes Training verbessert werden - und insbesonders dann auch über längere Zeit aufrecht erhalten werden. (Da ich das kann, wage ich es auch, mich trotz meiner z.Z. knapp unter 100 kg als sportlich zu bezeichnen.).

(Diese Leistung bzw. den damit verknüpften individuellen Puls kann man mit einer Laktat-Messung bestimmen, ansonsten ist der entsprechende Puls eben näherungsweise 80% des Maximalpulses.)

Wenn man nun Physik und Medizin verknüpft erhält man:

m * g * h / t = C0 * (220 - A)

oder die pro Höhenmeter benötigte Zeit:

t / h = m * g / ( C0 * (220 - A) ) = C * m / (220 - A) mit C = g / C0

Wenn jemand vom Alter 40 bis 45 von 70kg auf 75kg zunimmt, muß er mit einer Erhöhung der Zeit rechnen um den Faktor:

t_neu/t_alt = m_neu / m_alt * (220 - A_alt) / (220 - A_neu)

t_neu/t_alt = 75/70 * 180/ 175 = 1,07 * 1,03 = 1,1

Fazit: Er braucht 10% länger, nur durch die Gewichts-Zunahme wären es 7 % (DER SCHLIMMERE EFFEKT!) und nur durch das Älterwerden wären es 3%. (Wenn die Rechnung nicht aufgeht, hat sich die Konstante C, sprich der Trainingszustand noch zusätzlich verschlechtert!)

Mir ist klar, dass ich nicht gegen schlanke 20jährige mit 50 kg ankomme. Bei vergleichbarem Trainingszustand, d.h. gleichem Wert der Konstanten C brauche ich um folgenden Faktor länger:

t_Leo/t_x = 100/50 * (220-20)/(220-52,78) = 2 * 1,2 = 2,4

Im selbstbewussten Wissen, dass der andere erst dann besser im Training ist als ich, wenn ich mehr als seine 2,4-fache Zeit benötige, mache ich Sport meist allein zu meinem Vergnügen und lasse mich auch von herablassenden Blicken nicht beirren.

Tja, bei Wettkämpfen wird LEISTUNG eben leider gar nicht honoriert. Und wer da einen Blumentopf gewinnen will, muß leider hart an seinem Gewicht arbeiten - aber das Alter arbeitet via Maximalpuls dann trotzdem noch unerbittlich gegen ihn...

Ich fahre auch gern BARFUSS (will ja nicht OT werden ;-) ) mit dem Rad, und besonders geteerte Strecken, wo man bergab noch beschleunigen kann. Ich freue mich immer besonders, wenn mich jemand kurz vor dem Gipfel schon anaerob japsend überholt, während ich selbst stets im aeoroben Bereich und daher entsprechend langsam fahre. Wenn der dann total erschöpft oben ankommt, beschleunige ich kräftig mit konstant bleibender Leistung - jetzt vom Gewicht unterstützt. Beim Überholen gibt’s dann meist sehr aufbauende Blicke...

Gruß

Leo

Traurig aber wahr

aquajeans, Tuesday, 10.07.2007, 18:28 (vor 6282 Tagen) @ Leo

Hallo Leo,

Schön nüchtern und sachlich dargelegt, aber trotzdem nicht erfreulich, wenn man älter wird,

meint Aquajeans, ebenfalls Barfuss-Hobbysportler in der Quasi-100-Kg-Klasse, der sich zu allem Uberfluss auf die 50 zubewegt.

Ist rein von der Physik her in meinem Alter und meinem Gewicht die erforderliche Dauer-Leistung für einen Marathon, flaches Geläuf vorausgestzt, unter 4 Stunden noch drin ?

Ich trage den heimlichen Wunsch, zu meinem 50ten einen Marathon zu laufen, und wenn schon , dann selbstverständlich barfuss, frage mich aber halt, ob es von den Parametern her überhaupt möglich ist.

An einem Nach-5-Stunden-über-die-Ziellinie-stolpern besteht kein Interesse.

Mein Trainingszustand ist gut bis sehr gut, nur nicht auf Ausdauer ausgelegt, so dass ich mein ganzes Training umstellem müsste.

Bevor ich dies aber tue, möchte über diese Parameter-Frage im klaren sein.

Vielen Dank für deine Hilfe.

Uebrigens, ist das Thema dein Job ?

MfG

Aquajeans

Geeignete Sportarten für übergewichtige Barfüßer

Leo, Stammposter, Wednesday, 11.07.2007, 14:38 (vor 6281 Tagen) @ aquajeans

Ist rein von der Physik her in meinem Alter und meinem Gewicht die erforderliche Dauer-Leistung für einen Marathon, flaches Geläuf vorausgestzt, unter 4 Stunden noch drin ?

Bevor ich dies aber tue, möchte über diese Parameter-Frage im klaren sein.

Vielen Dank für deine Hilfe.

Uebrigens, ist das Thema dein Job ?

Hallo Aquajeans,

nein, das Thema ist nicht mein Job: Ich bin Elektroingenieur im Mobilfunkbereich, der aber in seinem Studium auch eine physikalische Allgemeinbildung genossen hat (daher der Physik-Teil).

Obwohl ich schon immer übergewichtig war, hab ich auch schon immer gern Ausdauersport gemacht und anfangs versucht, durch forciertes Training mein Übergewicht wettzumachen - kam dadurch dann aber LEISTUNGSMÄSSIG in Bereiche, die insbesondere bei Leuten mit eher zu hohem Blutdruck zu unerwünschten Nebeneffekten wie Übertraining führen. In dem beim Bier nach dem Hochschulsport von jemand empfohlenen Buch "Einführung in die Sportmedizin" von Ludwig Prokop (meins ist von 1976) hab ich mich dann schlau gemacht (sehr empfehlenswert für Leute, die wie ich früher zur Übertreibung neigen - daher der Medizin-Teil).

Ansonsten bin ich eher Laie und will als Blinder (vor ca. 25 Jahren einmal einen Halbmarathon geschafft) auch nicht von der Farbe (Marathon) reden; ich kann Dir deswegen nicht wirklich weiterhelfen. Nur soviel (will Dich nicht zu lange warten lassen und daher noch vor dem Lesen des hochinteressanten Links von Jörg(Hanna) ):

Extrem wichtig ist der Zusammenhang zwischen Gewicht und benötigter Leistung bei gleicher Geschwindigkeit (bzw. Zeit für die zurückzulegende Strecke): Beim Berglauf ist er (näherungsweise) linear wie in meinem Beitrag dargestellt, für den Reibungswiderstand gilt das wohl auch - und für Joggen/Marathonlauf vielleicht näherungsweise? (Hab keine Ahnung! Da müsste man mal Sportwissenschaftler fragen oder genauer nachlesen.)

Bei vielen Sportarten (daran zu erkennen, dass die Profis alberne Ganzkörper-Kondome oder Spoiler am Helm tragen) spielt aber der Luft- bzw. Wasser-Widerstand noch eine große Rolle - UND ZWAR UNABHÄNGIG VOM GEWICHT (wenn man mal vernachlässigt, dass größeres Gewicht meist mit rundlicherer Form einhergeht). Solche Sportarten sind für Übergewichtige viel besser geeignet, z.B. Eislaufen oder Radfahren (in der Ebene) oder Inlineskaten. Berglauf ist dagegen ZEITMÄSSIG wohl die denkbar schlechteste Sportart für Übergewichtige...

Die Arthrose-Gefahr (besonders beim Laufen!) wird übrigens durch Übergewicht vermutlich eher nicht vermindert, um es mal vorsichtig auszudrücken... Hierzu Zitat aus Prokop (Kapitel 9 der Ausgabe von 1976): "An der Spitze der primären Sportschäden" (d.h. langfristig entstehende Schäden, keine plötzliche Verletzungen) "steht zweifellos die Arthrosis deformans mit Schwerpunkt Kniegelenk und Wirbelsäule. ... Die Entwicklung der Sportschäden hat bei einigen Sportarten bereits dazu geführt, dass in völligem Gegensatz zum Herzen der Bewegungsapparat des Sportlers biologisch weit älter ist, als es seinem kalendarischen Alter entspricht. Zur Prophylaxe von Sportschäden wäre daher zu fordern: 1. Kritische Beurteilung der Eignung mit Berücksichtigung konstitutioneller Faktoren und der spartenspezifischen Belastungsgrößen..." Weiter unten ist dann als größte Schadens-Gefahr beim Laufen Arthrose im Fuß- und Kniegelenk aufgeführt. Ich interpretiere das jetzt insgesamt so: Wer als Übergewichtiger nicht schnell eine Arthrose kriegen will, sollte keinen Marathon laufen! Übrigens: Künstliche Kniegelenke müssen alle 10 bis 15 Jahre erneuert werden - und wenn eine eigentlich nötige Operation mit z.B. 86 Jahren (wie bei meiner Mutter an der Wirbelsäule) wegen des Allgemeinzustands nicht mehr durchführbar ist, hilft im Extremfall nur noch Schmerzlinderung mit Betäubungsmitteln, um die maximal noch mögliche Gehstrecke (von 500 m über den ganzen Tag verteilt bei ihr) noch halbwegs erträglich zu machen...

Ich (und andere, leichtere Leute auch) haben die Erfahrung gemacht, dass der Puls bei gleicher subjektiver Anstrengung beim Inline-Skaten etwa 20/min höher ist, als beim Radfahren. Wer etwas gegen sein Übergewicht tun will, ist mit Radfahren daher meist besser bedient - zumal das auch nicht in der Liste der schadensträchtigen Sportarten erscheint: Das kann man sogar barfuß durchführen (im langsamen Geschwindigkeitsbereich braucht man keine Klick-Pedale). Hierbei bleibt man dann auch noch bei nicht allzu langsamen Tempo meist noch im Fettverbrennungs-Pulsbereich, ohne daß einen die Schleicherei schon selbst nervt (wie z.B. bei zur Fettverbrennung reduzierter Geschwindigkeit beim Skaten). Aber dann kommt man auch nur an den Steigungen in den Trainingsbereich!. Die beste Fettverbrennung findet nämlich nur bei deutlich niedrigerem Puls statt als das Training der Kondition - und beides gleichzeitig geht nicht!

Wegen meiner Spreizfüße muß ich immer nach ca. 200km Barfußlaufen ca. 20 km weit Einlagen tragen, was mich natürlich sehr stört. Als ich mit einem Besuch nach langer Zeit mal wieder (barfuß) Joggen gewesen war, hatte ich festgestellt, dass sich beim Joggen die Spreizfüße anscheinend leider im Zeitraffer breittreten. Den Effekt kehre ich mittlerweile um, und gehe in Schuhen mit Einlagen joggen, um das Quergewölbe möglichst schnell wieder halbwegs aufzurichten - aber immer nur recht kurze Strecken (ca. 6km) zur Vermeidung von Arthrose.

So war ich gestern mal wieder der langsamste Jogger weit und breit (beschuht wie alle anderen und mit Einlagen, um meine Spreizfüße für das Elbsandsteingebirge zu ertüchtigen). Im Winter bin ich alternativ der langsamste Langläufer und von Frühjahr bis Herbst normalerweise mit Trekking-Rad im hügeligen Gelände langsamer bis mittelschneller Radler. Im Winter werde ich es als Trostpflaster fürs Schuhetragen aber dann wieder genießen, einer der schnellsten Eisläufer auf der Eisschnelllaufbahn zu sein (mit Ausnahme derjenigen, die nach 2km aufhören oder statt Eishockey- vorteilhaftere Eisschnelllauf-Schlittschuhe anhaben).

Aber wenn man sich dann die schönen Diagramme der Pulsuhren-Hersteller anschaut (Fettverbrennungs-, aerober Trainings- und Maximalpuls über Lebensalter), die z.B. im Fitnessstudio (wo ich nicht mehr hingehe) aushängen, kommt man schon ins Grübeln, dass man auf dem Diagramm unerbittlich immer weiter nach rechts rutscht...

Gruß

Leo

P.S. In der Tabelle der häufigsten langfristigen Sportschäden tauchen als gefährliche Sportarten weder Radfahren, noch Eislaufen oder Schwimmen auf (und das wohl auch recht ungefährliche Inlineskaten gab es 1976 noch nicht)...

Physik und Medizin beim Barfuß-Sport

Jörg (Hanna) ⌂, Stammposter, Tuesday, 10.07.2007, 21:53 (vor 6281 Tagen) @ Leo

Hallo Leo,

interessantes Posting. Wer tiefer einsteigen will, kann dem Link unten folgen (-> Reiter Tech & Train). Zwar Off-Topic aber eine der besten privaten Radsportseiten im Netz und die physiologischen Anforderungen der Ausdauersportarten Radsport und (barfuß) Laufen (i.S. von Rennen um allen Alpenvölkern gerecht zu werden ;-) sind ja sehr ähnlich wie von Dir gezeigt.

On Topic: Ich habe geringen bf-spezifischen Muskelkater wegen 2 bf Trainingseinheiten nach ca. 5 Wochen bf-Joggingpause in denen ich aber fleißig barfuß unterwegs war (aber eben nicht sportlich). Erschlaffen die beim bf-Joggen beanspruchten Muskeln (speziell in den Waden) etwa schneller als die anderen? Aber wahrscheinlich ist einfach nur jahrzehntelanges Training spezifischer Muskelpartien mit gerade mal 3 Monate Barfußjoggen nicht vergleichbar...

Serfuß,
Jörg

[image] Der Radpanther

Physik und Medizin beim Barfuß-Sport

Jay, Stammposter, Wednesday, 11.07.2007, 04:39 (vor 6281 Tagen) @ Leo

Hi Leo,
toll gemacht. Physikalisch & mathematisch absolut stringent, es ist eigentlich gar kein Ulk. Was mich allerdings erstaunt (siehe auch der Tretkurbel-Versuch in der Elektrotechnik-Abteilung des Deutschen Museums in München, wie sehr man strampeln muß, damit die "Uhr" auch nur 0,01 Kilowattstunden anzeigt): Wie du weißt, ist 85% von allem, was man im Ingenieurstudium lernt, im Beruf nicht verwendbar oder Unsinn. Mir wurde jedenfalls beigebracht, der Mensch könne im Dauerbetrieb 30 Watt abgeben, egal, ob er nun beschuht oder barfuß strampelt (wobei ein BFiger Wanderer eigentlich einen winzigen Vorteil haben müßte, weil er die zusätzliche Schuhmasse von u. U. bis zu einigen 100 g nicht ständig abbremsen & wieder beschleunigen müßte*). Wenn man die Schrittzahl einer bestimmten Wegstrecke kennt, könnte unter Zugrundelegung eines bestimmten Schuhgewichtes und der genauen Bewegungsablauf-Kinematik tatsächlich ausgerechnet werden, wieviel körperliche Power [oder genau gesagt Arbeit = Power * Zeit] ein Barfüßer physikalisch einspart.

Naja, meinen Ehrgeiz, meine persönliche Konstante C0 zu erhöhen, hast du jedenfalls mit diesem Post auf 0 gebracht. Um in wirklich kürzestmöglicher Zeit auf einen Berggipfel zu gelangen, besteht die beste Lösung wohl einfach in einer genau dimensionierten Feststoffrakete, bei der in einer gewissen Höhe oberhalb eine Kapsel abgesprengt wird, die dann an einem Fallschirm herniederschwebt. Man kann dann auch einen Kasten Bier zur Gipfelparty mitnehmen. Für den Rückflug laß' ich mir auch noch etwas einfallen, evtl. genügt schon ein Gleitschirm.

Selbstverständlich würde ich barfuß fliegen. Was sonst.

Der Mensch hat die Technik erfunden, weil er faul ist & um sich das Leben angenehm zu machen. Darum verzichte ich auch auf Schuhe.

Prost! Jay

*) auf diese fehlende zu beschleunigende Schuhmasse könnte man z. B. mein extrem reaktionsschnelles "leichtfüßiges" Bremsen [sodann mit Fahrzeug-Wegreißen mit genau dosierter, stark reduzierter Bremskraft] beim Beinahe-Unfall auf dem Frankfurter Ring in München (auf der Fahrt zu dir mit Markus U.) zurückführen.

Physik und Medizin beim Barfuß-Sport

Leo, Stammposter, Wednesday, 11.07.2007, 14:40 (vor 6281 Tagen) @ Jay

Hi Jay,

Mir wurde jedenfalls beigebracht, der Mensch könne im Dauerbetrieb 30 Watt abgeben, egal, ob er nun beschuht oder barfuß strampelt

30W erscheint mir nun doch viel zu niedrig. Ich muß beim Arzt manchmal ein Belastungs-EKG machen lassen, bei dem man die Leistung stufenweise alle 2 Minuten gesteigert wird: Bis 100W ist lachhaft, ab 150W wird es anstrengend, bei ca. 200W wäre es noch deutlich länger gegangen (also vermutlich noch aerob?), aber bei 230W war ich dann froh, als die 2 Minuten um waren - aber da war ich wohl auch schon im anaeroben Bereich. (Ich hatte den Arzt extra darum gebeten, so hoch zu gehen, um sicherzugehen, dass ich zur Not beim Mountain-Biken ohne Gefahr für das Herz das Piepsen der Pulsuhr kurz vor dem Gipfel auch mal ignorieren kann.)

Gruß

Leo

Physik und Medizin beim Barfuß-Sport

Jay, Stammposter, Wednesday, 11.07.2007, 18:36 (vor 6280 Tagen) @ Leo

Hi Jay,

Mir wurde jedenfalls beigebracht, der Mensch könne im Dauerbetrieb 30 Watt abgeben, egal, ob er nun beschuht oder barfuß strampelt

30W erscheint mir nun doch viel zu niedrig. Ich muß beim Arzt manchmal ein Belastungs-EKG machen lassen, bei dem man die Leistung stufenweise alle 2 Minuten gesteigert wird: Bis 100W ist lachhaft, ab 150W wird es anstrengend, bei ca. 200W wäre es noch deutlich länger gegangen (also vermutlich noch aerob?), aber bei 230W war ich dann froh, als die 2 Minuten um waren - aber da war ich wohl auch schon im anaeroben Bereich. (Ich hatte den Arzt extra darum gebeten, so hoch zu gehen, um sicherzugehen, dass ich zur Not beim Mountain-Biken ohne Gefahr für das Herz das Piepsen der Pulsuhr kurz vor dem Gipfel auch mal ignorieren kann.)
Gruß
Leo

--
Hi Leo,
tatsächlich hat man uns das (ich weiß nicht wo, wird aber wohl im Studium gewesen sein) als "technische Konstante" beigebracht, wobei man unter "Dauerbetrieb" wohl wirklich ggf. stundenlanges Kurbeln oder Strampeln, das aber bequem ausführbar sein sollte, verstanden hat. Die früheren Tret- oder Laufräder, in denen sich Sklaven natürlich wohl ganztägig und barfuß abrackerten, werden heute nur mehr mit 10 - 20 cm Durchmesser für Goldhamster u. dgl. gebaut.

BFige Grüße an den Ingenieurskollegen, Jay

Physik und Medizin beim Barfuß-Sport

Jörg (Hanna), Stammposter, Wednesday, 11.07.2007, 20:10 (vor 6280 Tagen) @ Jay

Hi Jay,

30W schaffen ja sogar Omis ;-) Wärmetechniker (ein Freund von mir ist einer) rechnen mit 100 W Wärmeleistung pro Erwachsenem bei der Auslegung von Klimaanlagen etc.

Auf dem Ergometer fahre ich (übrigens barfuß!!) 150 - 200 W Durchschnitt (1 h) im Grundlagenbereich, im Entwicklungsbereich je nach Trainingszustand um 250 W (d.h. Dauerleistung über 2 - 3 Stunden, dann aber auf dem richtigen Rennrad). 400 W (mehr geht nicht bei meinem Ergometer) schaffe ich bis zu 2 min lang, dann steigt der Puls über 180. Profis treten bei Bergzeifahren auch schon mal 700 W und mehr über 30 - 40 min. Der Weltrekord liegt übrigens bei etwas über 2kW (für wenige Sekunden)!
Bin also gar nicht so weit weg von Leo, trotz meiner "erst" 39 Lenze.

Den Durchschnittsmenschen (um den ging es wohl) würde ich in Übereinstimmung mit Leo so bei 100 W Dauerleistung einstufen.

Aber vielleicht sollten wir das doch mal außerhalb des Forums diskutieren sonst gibt's wieder einen Off-Topic-Rüffel von Georg. Das Wetter soll ja nächste Woche wieder besser werden, dann könnten wir uns doch mal auf ein Bierchen treffen?

Gruß,
Jörg

Eigenartige Zahlen / Treffen

Jay @, Stammposter, Sunday, 15.07.2007, 08:55 (vor 6277 Tagen) @ Jörg (Hanna)

Hi Jay,

30W schaffen ja sogar Omis ;-) Wärmetechniker (ein Freund von mir ist einer) rechnen mit 100 W Wärmeleistung pro Erwachsenem bei der Auslegung von Klimaanlagen etc.

Auf dem Ergometer fahre ich (übrigens barfuß!!) 150 - 200 W Durchschnitt (1 h) im Grundlagenbereich, im Entwicklungsbereich je nach Trainingszustand um 250 W (d.h. Dauerleistung über 2 - 3 Stunden, dann aber auf dem richtigen Rennrad). 400 W (mehr geht nicht bei meinem Ergometer) schaffe ich bis zu 2 min lang, dann steigt der Puls über 180. Profis treten bei Bergzeifahren auch schon mal 700 W und mehr über 30 - 40 min. Der Weltrekord liegt übrigens bei etwas über 2kW (für wenige Sekunden)!
Bin also gar nicht so weit weg von Leo, trotz meiner "erst" 39 Lenze.

Den Durchschnittsmenschen (um den ging es wohl) würde ich in Übereinstimmung mit Leo so bei 100 W Dauerleistung einstufen.

Aber vielleicht sollten wir das doch mal außerhalb des Forums diskutieren sonst gibt's wieder einen Off-Topic-Rüffel von Georg.

--
Hi Jörg,
um der Gefahr vorzubeugen, daß ein gehässiger 'Externer' durch folgende Überlegung behaupten könnte, das HBF trüge zur allgemeinen Verblödung bei, genehmige ich mir noch einen kurzen Off-Topic-Hinweis:
Ich wundere mich aufs Äußerste über solche Zahlen. James Watt (nach dem die Einheit W benannt ist) hat bekanntlich die Einheit PS (Pferdestärken) aufgestellt & quantitativ definiert, wobei 1 PS nur sein absolut stärkster Super-Gaul überhaupt schaffte. Nun ist jedem Ingenieur & Physiker der Umrechnungsfaktor 1 kW = 1,36 PS bekannt. Daher staune ich also schon reichlich ungläubig, wie ein Mensch mit 0,952 PS oder noch etwas mehr für bis zu 40 min knapp die Leistung eines Edelhengstes schafft. Auf dem Ergometer müßte ja eigentlich die Wellenleistung an der Tretkurbel (d. h. Drehzahl * Drehmoment [mal evtl. noch irgendeine Konstante, bin kein Maschinenbauer] gemessen werden.
Den berühmten, sehr publikumswirksamen Tretkurbelversuch in Münchens Deutschem Museum (er ist derzeit außer Betrieb) hab' ich natürlich auch schon ein einziges Mal vollführt, natürlich BF. Welche Laststufe an den Gleichstromgenerator zugeschaltet war, weiß ich nicht mehr, ich bezweifle, daß es überhaupt 100 W waren. Das Ding "ging" irrwitzig schwer, nach wenigen Sekunden hing mir die Zunge 'raus, ich stieg ab & ging mit schalkhaftem Lächeln von dannen. Die große Leuchtziffer"uhr" zeigte meine stolze Arbeit von 0,0001 oder 0,00001 kWh an.
Sicher ist, daß barfuß treten die Leistung nicht reduziert, eher sogar geringfügig vergrößert.
Vielleicht waren damals Pferde viel leistungsschwächer als heute. Aber lassen wir´s. Weiß der Teufel, wie das möglich ist. Komisch, daß man eigentlich vor Karren Pferde spannte. Oder auch nicht:

In einem bei mir grad' unauffindbaren Buch über neuere Geschichte gibt es ein sehr schlimmes Foto, das den Deutsch-Ostafrika-Kolonialherrn Carl Peters (Zeit: ≈ 1900) hoch erhobenen Hauptes, mit äußerst arrogantem Glotzblick mit einem dicken weißen Sonnenhut & im besten Anzug zeigt. Dieses Hyperschwein (siehe Wikipedia) wird auf einer Riesen-Riksha von 2 farbigen Sklaven vorne gezogen, von 3 hinten geschoben, natürlich sind alle BF. Aus welchen Gründen Herr Peters gleich 5 MS braucht, ist schwer zu eruieren, vielleicht liegt´s daran, daß er ein Fettsack ist. Die Riksha weist sogar eine ungewöhnlich große, komfortable Fußstütze auf, die Herren Peters' massiv, aber vornehm verpackte Pranken vorne etwas anhebt.

Selbstverständlich befleißigen sich Herrn Peter´s Motoren der Demutshaltung.

Denkbar wäre, daß diese Sklaven Schuhe gar nicht tragen durften. Heute komme ich mir als Sklave vor, wenn mir bestimmte "Umstände" Schuhe gebieten...
--

Das Wetter soll ja nächste Woche wieder besser werden, dann könnten wir uns doch mal auf ein Bierchen treffen?

--
Oh ja! In diesem Monat geht allerdings nichts mehr, dann kommt mein Nordseeurlaub (zu dem ich garantiert keine Schuhe mitnehmen werde), unmittelbar danach würde passen. Mail' mich am besten gleich einmal an, um ein Terminvorfeld festzulegen.
--

Gruß,
Jörg

--
Freundliche Wochenendgrüße vom Barfußingenieur an den Kollegen, Jay

Eigenartige Zahlen / Treffen

Jörg (Hanna), Stammposter, Sunday, 15.07.2007, 22:15 (vor 6276 Tagen) @ Jay

Ich wundere mich aufs Äußerste über solche Zahlen. James Watt (nach dem die Einheit W benannt ist) hat bekanntlich die Einheit PS (Pferdestärken) aufgestellt & quantitativ definiert, wobei 1 PS nur sein absolut stärkster Super-Gaul überhaupt schaffte. Nun ist jedem Ingenieur & Physiker der Umrechnungsfaktor 1 kW = 1,36 PS bekannt. Daher staune ich also schon reichlich ungläubig, wie ein Mensch mit 0,952 PS oder noch etwas mehr für bis zu 40 min knapp die Leistung eines Edelhengstes schafft.

Hi Jay,

wahrscheinlich waren die Gäule des James Watt auch nicht gedopt ;-)
Den Rest wegen Off-Topic per eMail.

Serfuß,
Jörg

Physik und Medizin beim Barfuß-Sport

Eugen, Stammposter, Wednesday, 11.07.2007, 11:56 (vor 6281 Tagen) @ Leo

Hallo Leo,

Wenn man nun Physik und Medizin verknüpft erhält man:
m * g * h / t = C0 * (220 - A)
oder die pro Höhenmeter benötigte Zeit:
t / h = m * g / ( C0 * (220 - A) ) = C * m / (220 - A)

Lass mich deine Formel in differentiell zierlicher Form so schreiben:
(d: Differentialoperator)(für den Physikunterricht so nicht geeignet ;-)))) )

dT/T = dm/m + dA/(220 - A) - dC0/C0

Vergiß hier nicht den Fitness - Zustand C0! Ein 50 - Jähriger(e) kann einen 20 Jährigen(e) im Marathonlauf schlagen - nur durch seine Fitness. Der Effekt der Barfüssigkeit geht hier leider nur durch eine niedrigere Gesamtmasse des Körpers ein. Ich glaube aber aus biomechanischer Sicht, dass barfüssiges Laufen einen noch etwas größeren Gewinn als Gewichtsersparniss hat.

Ich habe mich schon früher gefragt, warum Kängurus dieses eigenartige Hüpfen evolutionär entwickelt haben. Es muß energetisch sehr günstig sein. In Analogie muß der menschliche Fuß - ein Wunderwerk der Natur - ähnliche optimale Eigenschaften haben, die ein Schuh nur verschlechtern kann. Das in einer biomechanischen Theorie zu berücksichtigen, dürfte allerdings unermesslich schwer sein.

Biomechanische Grüße

Eugen

Physik und Medizin beim Barfuß-Sport

Leo, Stammposter, Wednesday, 11.07.2007, 15:38 (vor 6281 Tagen) @ Eugen

Hallo Eugen,

Wenn man nun Physik und Medizin verknüpft erhält man:

m * g * h / t = C0 * (220 - A)

oder die pro Höhenmeter benötigte Zeit:

t / h = m * g / ( C0 * (220 - A) ) = C * m / (220 - A)


Lass mich deine Formel in differentiell zierlicher Form so schreiben:

(d: Differentialoperator)(für den Physikunterricht so nicht geeignet ;-)))) )

Anmerkung: Totales Differential von t als Funktion der parteillen Ableitungen dividiert durch t. - VORAUSSETZUNG für den Formalismus: INFINTESIMALE(!!!!) Änderungen dm, dA und ggf. dC0

dT/T = dm/m + dA/(220 - A) - dC0/C0

Wenn Du schon so mit Infinitesimal-Kanonen auf Spatzen schießt, würde ich aber dann auch noch weiter machen und relative Änderungen miteinander vergleichen:

dT/T = dm/m + A/(220-A) * dA/A - dC0/C0

Vergiß hier nicht den Fitness - Zustand C0! Ein 50 - Jähriger(e) kann einen 20 Jährigen(e) im Marathonlauf schlagen - nur durch seine Fitness.

Aber NUR wegen des vorteilhaften Faktors A/(220-A) vor dA/A , durch den der Einfluß des relativen Alterszuwachses abgemildert wird! Bei dm/m steht dagegen der Faktor 1 - um dagegen anzukommen, muß schon extrem hart an dC0/C0 arbeiten...

Bei den meisten, die sich die obige Frage stellen, ist das Kind leider schon mehr als infinitesimal in Richtung spürbarer Zeitverlängerung in den Brunnen gefallen, so daß die Grundlagen der von Dir bemühten Infintesimal-Rechnung leider nicht mehr gelten - im Gegensatz zu der wesentlich einfacheren Ausgangs-Funktion t(m,A) bzw. bei Bedarf selbstverständlich auch t(m,A,C0) bzw. t(m,A,C) wie von mir angegeben..

Der Effekt der Barfüssigkeit geht hier leider nur durch eine niedrigere Gesamtmasse des Körpers ein. Ich glaube aber aus biomechanischer Sicht, dass barfüssiges Laufen einen noch etwas größeren Gewinn als Gewichtsersparniss hat.

Ich habe mich schon früher gefragt, warum Kängurus dieses eigenartige Hüpfen evolutionär entwickelt haben. Es muß energetisch sehr günstig sein. In Analogie muß der menschliche Fuß - ein Wunderwerk der Natur - ähnliche optimale Eigenschaften haben, die ein Schuh nur verschlechtern kann. Das in einer biomechanischen Theorie zu berücksichtigen, dürfte allerdings unermesslich schwer sein.

C0 und C werden in der Tat auch noch wesentlich durch die beherrschte TECHNIK (und ggf. Equipment wie Skates mit Öl-Lagern, Wachsski...) beeinflußt: Deswegen mache ich beim Eislaufen bei gleicher Kondition auch eine wesentlich bessere Figur als beim Schwimmen (nicht nur in Bezug auf vorteilhaftere Kleidung)...

Biomechanische Grüße zurück

Leo

Physik und Medizin beim Barfuß-Sport

Jay, Stammposter, Wednesday, 11.07.2007, 17:40 (vor 6281 Tagen) @ Leo

Hi Leo, hi Eugen,
man kann die Gleichungen, um die es hier geht, statt in differentieller auch in integraler Form schreiben (über "philosophische" Unschärfen bei der Übertragung mathematischer Formalismen auf die Realität lasse ich mich jetzt nicht aus [in gewisser Weise können bei den hier zugrundeliegenden biophysikalischen Sachverhalten partielle Differentiale zweckmäßiger sein als totale, siehe speziell das C0, was sehr stark in das auch über das totale Differential ausdrückbare Gesamtergebnis eingeht]) & erhält dann (nach etwas Umstellungen) mit der Integrationsobergrenze [t Tod] & der Integrationsuntergrenze [t Geburt, zweckmäßigerweise = 0 setzen*] das, was man so im Leben alles abgestrampelt hat.

Und was hat´s gebracht?, wird man sich dann auf dem Sterbebett liegend fragen. Im Beruf verlange ich das Äußerste von mir & lasse mich in der Freizeit in Ruhe, denn

Alkohol und Nikotin
rafft die halbe Menschheit hin.
Aber: Ohne Rausch und Rauch
stirbt die and´re Hälfte auch.

Dieser Satz gilt auch für Menschen mit exorbitant hohem Barfuß-Lebenszeitanteil. Auch das ist eigentlich gar nicht so toll, denn jeder Mensch verbringt 1/3 seines Lebens im Schlaf, & wer liegt nicht BF im Pyjama im Bett? Also verbringt der Mensch wohl rd. 1/3 seines Lebens barfuß. Die Minderheit, die im Bett Socken anbehält (sogar Bettschuhe gibt es) zählt nicht.

Seit langem drogenfreie & nur selten hoch‰ige Barfußelektronikingenieursgrüße, Jay
--
*) Auf Wunsch führe ich den Rechengang mit tollen ∫en extrapolativ für meinen weiteren voraussichtlichen Lebensweg aus (da ein Barfuß-Elektroingenieurs- & Physikerforum noch nicht gegründet ist, wird das das Gros der Leserschaft nicht interessieren). Der entstehende Wert wird bei mir wahrscheinlich recht klein sein.

Physik und Medizin beim Barfuß-Sport

Manfred (Ten), Stammposter, Wednesday, 11.07.2007, 20:21 (vor 6280 Tagen) @ Jay

...und ich laufe und radfahre die ganze Zeit so völlig unbedarft ganz ohne Infinitesimalrechnung und ähnliches, einfach so!
Wie habe ich das bloss geschafft? Bin jetzt völlig verunsichert, und das unmittelbar vor Elbsandstein...
;-))

Auch das ist eigentlich gar nicht so toll, denn jeder Mensch verbringt 1/3 seines Lebens im Schlaf, & wer liegt nicht BF im Pyjama im Bett?

ICH ! D. h. - BARFUSS schon... :-)))

Grüssle, Manfred

Physik und Medizin beim Barfuß-Sport

Leo, Stammposter, Wednesday, 11.07.2007, 18:44 (vor 6280 Tagen) @ Leo

Hallo,

Sorry: Auch wenn der Oberbegriff "Differential- und Infinitesimalrechnung" ist, muß es natürlich DIFFERENTIELL oder gekünstelt infinitesimal klein heißen - d.h. die Änderungen müssen so winzig bleiben, daß die Gleichung durch eine lineare Näherung beschrieben werden kann.

Bevor noch jemand auf dumme Gedanken kommt: Ich beherrsche durchaus auch Taylorreihen für Funktionen von 3 Variablen, bezweifle aber, daß dies bei der einfachen Funktion das Verständnis erhöht ...

Viele Grüße - besonders an die Lateinfreunde ;-)

Leo

Physik und Medizin beim Barfuß-Sport

Jörg (Hanna), Stammposter, Wednesday, 11.07.2007, 21:35 (vor 6280 Tagen) @ Eugen

Ich habe mich schon früher gefragt, warum Kängurus dieses eigenartige Hüpfen evolutionär entwickelt haben. Es muß energetisch sehr günstig sein. In Analogie muß der menschliche Fuß - ein Wunderwerk der Natur - ähnliche optimale Eigenschaften haben, die ein Schuh nur verschlechtern kann. Das in einer biomechanischen Theorie zu berücksichtigen, dürfte allerdings unermesslich schwer sein.

Hallo Eugen,

Känguru ist ein gutes Stichwort, ich "hüpfe" beim bf Joggen tatsächlich mehr als beim beschuhten, d.h. ich lande mit dem Ballen, federe das Gewicht ab, bis die Ferse den Boden berührt (sozusagen der "untere Totpunkt") und springe in umgekehrter Bewegung wieder ab. Das geht mit Schuhen wegen der steiferen Sohle wesentlich schlechter bis gar nicht. Ob es hier aber tatsächlich eine biomechanische Federwirkung gibt, d.h. kinetische Energie teilweise in Federenergie (die ja im Fuß gespeichert werden müsste) umgewandelt wird, die dann beim Absprung wieder in kinetische Energie umgesetzt wird, bezweifel ich selber ;-) Kann wohl nur ein Biomechaniker oder Arzt mit guten Physikkenntnissen (gibt's die überhaupt... *Vorurteil pfleg*) klären. Auf jeden Fall kommt mir mein eigener barfüßiger Laufstil leichter und vor allem flüssiger (!) vor und sieht ergo auch eleganter aus. Kein Wunder, daß die Leute immer staunen ;-)

Unci hatte hier vor Jahren mal einen Link gepostet, in dem gezeigt wurde, daß Barfußlaufen (bei sonst gleichen Parametern) den geringsten Energieaufwand benötigt (verglichen mit Schuhen). Da ging es aber soweit ich mich erinnere nicht um Federwirkungen sondern um Kreisbeschleunigungen (Drehmomente) beim Laufen.

Gruß,
Jörg

Physik und Medizin beim Barfuß-Sport

Eugen ⌂, Stammposter, Thursday, 12.07.2007, 00:01 (vor 6280 Tagen) @ Jörg (Hanna)

Hallo Jörg,

Unci hatte hier vor Jahren mal einen Link gepostet, in dem gezeigt wurde, daß Barfußlaufen (bei sonst gleichen Parametern) den geringsten Energieaufwand benötigt (verglichen mit Schuhen). Da ging es aber soweit ich mich erinnere nicht um Federwirkungen sondern um Kreisbeschleunigungen (Drehmomente) beim Laufen.

In der Tat, Unci hatte hier im Forum seine Hoch - Zeit so um 2003. Er betreibt wohl jetzt die Seite www.freepaws.org., bei der auch die Zerlegung der Beine in Drehmomentenarme zu finden ist.

Auf der weiter unter verlinkten Seite gibt es auch noch einige Informationen zur "Biokinematik", von einem Arzt in Freiburg.

Beste Grüße,

Eugen

[image] Biokinematik

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