Hallo!

Besonders entlarvend der Satz: "... sie entwerfen zunehmend Gehwerk, das eben nicht zum Laufen geschaffen ist, sondern den Fuß präsentieren soll: je nackter, umso besser."
Das Prinzip "Exhibitionismus" (welches eigentlich natürlicherweise mit Nacktheit, in diesem Fall Barfüßigkeit, verbunden wäre) wird mit dem genauso obligatorischen Prinzip "Schuhkonvention" verknüpft und führt zu der Folge, daß das zu exhibierende Körperteil amputiert oder chirurgisch verändert werden muß, um zwei an sich widersprüchliche Prinzipien (Fußnacktheit und Schuhe) kombinieren zu können. Und daß die Wundheilung hundertmal mehr Unannehmlichkeiten verursacht als alle Scherben zusammen, die sich eine Barfüßerin im Laufe eines Lebens eintreten könnte, wird als Nebenwirkung in Kauf genommen. Wäre dem Lebensstandard der Damen nicht besser gedient, wenn sie in einer weniger komplizierten Kultur geboren wären, wo sie ihre Füße das ganze Leben lang zeigen (und benutzen) dürften?

Gruß, Guenther

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Hi Guenther,
genau in diesem "je nackter, umso besser" liegt bereits eine absurde Schizophrenie, weil alle diese chirurgischen Verschönerungs[?]maßnahmen nicht für´s Barfußlaufen, sondern ausschließlich fürs beschuhte Schaulaufen unternommen werden. Fragt sich auch, wo das genaue Schönheits-Optimum dieser pseudomathematischen Funktion [Je nackter, umso besser] liegt, zumal [Fußverdeckung] ja niemals = 0 werden darf.

Man hat ferner den Eindruck, daß die jeweiligen Fußumbau- & [Für das Traumschuhmodell Passendmachungs-Maßnahmen] tatsächlich auf das jeweilige Modell zugeschnitten sind. Das ist zusätzlich dumm (kommt jemand überhaupt 'drauf, sich sicherheitshalber mehrere gleiche Paar auf Vorrat zu kaufen?), weil die Hersteller von diesem Dreck sich der Politik ausgesprochen kurzlebiger Modellzyklen befleißigen (einzige Ausnahme: Birkenstock, hatte "Arizona", "Nevada", "Boston" etc. möglicherweise über lange Jahre völlig baugleich im Programm, in den Zeitungsanzeigen [die mich optisch anwiderten] sahen sie jedenfalls so aus). Betont schöne Schuhe halten nicht lange. Besonders, wenn Nobelpartys, gesellschaftliche Nobelevents, Tripptrapp auf Nobelmodenschau-Laufparcours etc. keine seltenen Ereignisse im Jahr sind. Der Traum besteht offenbar darin, als Hufe so eine Art Kombi-Konstrukt zu haben, wobei noch irgendeine von Pickeln, Mitessern & Haaren sorgfältig befreite Fuß-Restoberfläche optisch harmonisch in ein Containment übergeht. Braucht nur an einer Stuhl-/Tisch-/Treppenkante ein winziges, hauchdünnes Riemchen zu reißen*, eine Einfassung für einen Diamanten oder Goldspange zu brechen, & der Traum ist zerstört, wenn das Containment nicht original ersetzt werden kann.
Dann müssen die Füße für das nächste Containment u. U. wieder umgebaut werden - wahrscheinlich wird´s jedesmal schwieriger, weil ja auch die Narben des vorherigen Umbaus kaschiert werden sollen.

Es stimmt schon. G´scheite [im Sinne von gesund & normalaussehend] Füße hat man einfach für´s Leben. Für gutaussehende Füße für´s BF-Laufen muß man übrigens fast nie etwas tun wie Operationen, sondern einfach nur bestimmte Objekte vermeiden.

BF-Grüße, Jay

*) Kleben & Flicken ist optisch nicht makellos, als Ersatzteil ist das Ding auch nicht verfügbar (da "organisch" mit dem ganzen Schuh verbunden), also muß das ganze Containment erneuert werden. Ich kann mir so richtig eine Nobelparty ausmalen, auf der Pussycat nach einem ihr zugestoßenen Malheur abseits sitzt und weint. Barfußmann kommt hinzu & versucht sie zu trösten: "Mach' dir nichts draus. Ich hab' gestern in einer Kurve eine riesige Öllache nicht gesehen und meinen [Rolls Royce / Bentley / Aston Martin etc.] zu Schrott gefahren."
"Ach du - DU BLÖDER TYP DU !!! Du hast ja überhaupt keine Ahnung!! Wo soll ich denn jetzt auf die Schnelle ordentliche Füße herbekommen?"
"Versteh' ich schon. Das ist ein Luxus, und wer kann sich das schon leisten...?"
[Pussycat schaut auf]: "Und du - was hast du eigentlich gemacht?"
"Ich hab' mir einfach einfach einen neuen gekauft. Das ist ein Luxus, und Luxus muß sein."