Bayernreise 2007 (3. Tag) (m. 12 B.) (Hobby? Barfuß! 2)

Ulrich (Berlin) @, Stammposter, Friday, 22.06.2007, 21:37 (vor 6366 Tagen)

Am Montag war immer noch schönes Wetter, auch wenn der Wetterbericht eine Verschlechterung ankündigte. Da in den nächsten Tagen auch keine Verbesserung in Sicht war, wählten Leo und ich diesen Tag für den bereits im Forum angekündigten Ausflug zur Kampenwand. Eine große Wanderung sollte es nicht werden, wir wollten mit der Seilbahn hinauf und wieder herunter fahren, und nur das obere Stück bis zum Gipfel barfuß bezwingen, was allerdings durchaus sehr anspruchsvoll war. Ich war mir auch gar nicht sicher, ob ich das überhaupt schaffen könnte. Hätte ich es nicht geschafft, wäre es mir auch recht gewesen. Ein Aufstieg mit Schuhen wäre für mich nicht in Frage gekommen, da ich mit Schuhen bereits oben war und meine Schuhe auch ihren kompletten Urlaub genießen sollten. :-)
An der Seilbahn sagte noch niemand etwas zu unserer Barfüßigkeit. Ob man dort wohl dachte, wir würden nur auf der nahegelegenen Alm einkehren wollen?

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Der Schotterweg zur Steinlingalm (Montag Ruhetag) erwies sich noch als vergleichsweise harmlos

Oberhalb der Steinlingalm begann dann die Geröllhalde, die man erst einmal überwinden muss, um die Felsregion der Kampenwand zu erreichen. Hier ergaben sich erste durchaus freundliche Gespräche bezüglich unserer Barfüssigkeit.

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Nachdem der im Hintergrund sichtbare Schotter bewältigt war, gönnte ich mir einen kleinen Schluck Saft

Zwischen den Felsen wurde es dann richtig anspruchsvoll. Wir kamen nur langsam voran, aber es war dennoch durchaus machbar. Der gröbste Schotter erwartete uns kurz unterhalb des Gipfels.

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Auf diesem Schotter hatten wir es beide nicht ganz leicht

Kurz vor dem Gipfel erreichten wir dann eine Stelle, an der man sich gut an einer Kette am Felsen festhalten sollte, da es daneben tief hinunter geht.

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An dieser Stelle wurde der Weg schon sehr "luftig"

Kurz darauf erreichten wir dann endlich um 12:45 Uhr das ersehnte Ziel. Die Aussicht auf den Chiemsee ist wohl nirgends so schön, wie vom Gipfel der Kampenwand aus. Schade, dass wir nicht noch etwas bessere Sicht hatten, aber es hätte auch schlechter sein können. Das erstaunen der Leute auf dem Gipfel über unser barfüßiges Erscheinen war nicht gerade gering, so dass sich einige interessierte Gespräche ergaben.

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Der Blick auf den Chiemsee

Natürlich trugen wir uns noch ins Gipfelbuch ein, in dem nun der Vermerk zu finden ist: "11. 6. 07 12:45 Der Beweis ist erbracht! Die Kampenwand ist barfuß bezwingbar." Wir fügten noch unsere Namen hinzu, und auch einen Hinweis auf die Barfuß-Initiative Berlin-Brandenburg nebst Internetadresse ließ ich mir nicht entgehen.

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Leo und ich am Ziel unseres Ausflugs, auf dem Ostgipfel der Kampenwand

Der Abstieg erwies sich als mindestens ebenso schwierig. Wir benötigten etwa die Gleiche Zeit, wie für den Aufstieg, etwa 1½ Stunden einschließlich der Pausen. An einigen Stellen befand sich ein feines sehr rutschiges Geröll, auf dem es mir sicherer schien auf allen Fünfen hinunter zu krabbeln. Leo kam damit aber besser zurecht. Bei Nässe sollte diese Tour aber besser unterlassen werden.

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Nach dem mühevollen Abstieg war eine Rast an der leider geschlossenen Steinlingalm unverzichtbar

Nach einer kurzen Erholung vom schwierigen Auf- und Abstieg ließen wir noch einen bequemen Spaziergang zur nahegelegenen Kapelle bei der Steinlingalm folgen.

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Nach der Rast war ein kurzer Spaziergang auf einem Rasenweg eine echte Erholung

Als wir uns auf den Weg zur Seilbahn machten, hörten wir es plötzlich irgendwo donnern. Kurz vor der Station fielen ein paar erste Tropfen, so dass wir froh waren die Seilbahn gerade noch erreicht zu haben. Unsere Freude wurde aber sehr schnell getrübt, als man uns erklärte, dass man wegen einer Gewitterwarnung den Betrieb einstellen müsste und wir solange warten sollten. Man versprach uns aber auf jeden Fall alle Leute, die noch oben wären, nach Ende des Gewitters wieder hinunter zu bringen, auch wenn das erst mitten in der Nacht wäre. Der Betriebsschluss der Seilbahn, der für 17:00 vorgesehen war, wäre dann bedeutungslos. So begaben wir uns zur benachbarten Sonnenalm, um dort die Zeit sinnvoll mit der Einnahme einer Mahlzeit zu nutzen.

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Auf der Sonnenalm warteten wir bei leckerem Apfelstrudel die Zeit ab, bis die Seilbahn wieder fuhr.

Als wir endlich wieder unten waren, die Seilbahn fuhr etwa 20 min lang nicht, begann es zu regnen. Bei diesem Wetter konnten wir nur noch mit dem Auto durch die Landschaft fahren. Da Leo freundlicherweise bereit war mit seinem Auto diese Fahrt zu unternehmen, hatte ich die Möglichkeit meine Aufmerksamkeit ausschließlich der Landschaft zu widmen, was ich trotz des miesen Wetters sehr genoss.
Wir fuhren über Schleching ins österreichische Niederndorf, wo eine Gelegenheit zum preisgünstigen Tanken nicht ausgelassen werden durfte. Weiter ging es über die Tatzelwurmstraße zum Sudelfeldkopf bei Bayrischzell, dem einzigen Berg weit und breit, der mit dem Auto bis zum Gipfel befahrbar ist und daher auch bei Regen auf zumutbare Art erreichbar ist. Über eine Kuh, die sich unter Bäumen vor dem Regen zu schützen versuchte, mussten wir uns ein wenig amüsieren.
Weiter ging unsere Fahrt nach Schliersee, wo ein Foto der BOB (Bayerische Oberlandbahn) mit dem Schliersee im Hintergrund entstehen sollte, allerdings fanden wir dazu nicht exakt den richtigen Standort, aber so in etwa ging es auch so.

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Auch ohne den Schliersee, der nun hinter mir war, ergab sich ein schöner Blick auf die BOB mit ihren Telegrafenmasten

Schließlich hatte es aufgehört zu regnen, und wir sahen uns noch Schliersee an. Die Kirche ist sehenswert, der Bahnhof für meinen Geschmack ebenfalls, zumindest, wenn sich dort zwie Züge begegnen und ein dritter abgestellt ist.

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Drei Züge im Bahnhof Schliersee

Ein kurzer Spaziergang über die Promenade am Seeufer, dem Lieblingsspaziergang von Leos Mutter, sollte dann den Abschluss dieses ebenso schönen wie anstrengenden Tages bilden.

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Am Ufer des Schliersees

Auf dem weiteren Rückweg nach Holzkirchen zeigte Leo mir noch die Altstadt von Miesbach, sowie verschiedene besonders schöne Wege an der Mangfall, einem Nebenfluss des Inns, bevor dieser trotz des am Ende schlechten Wetters herrliche Tag zu Ende ging.

Fortsetzung folgt ...

Bayernreise 2007 (3. Tag) (m. 12 B.)

NorbertH, Monday, 25.06.2007, 23:10 (vor 6362 Tagen) @ Ulrich (Berlin)

Respekt Jungs!Wenn ich nicht so eine Abneigung gegen Kopfbedeckungen hätte,dann besäße ich vielleicht einen Hut,den ich vor euch ziehen könnte!Aber so kann ich nur symbolisch den Hut ziehen!Ich bezweifel ,ob ich mir eine solche Bergtour in Schuhen antun würde,aber barfuß und dann noch über Schotter...Alle Achtung!

Mit Freundlichen Füßen
NorbertH

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