Ziemlicher Unfug bei sueddeutsche.de (Hobby? Barfuß! 2)

Georg @, Stammposter, Tuesday, 19.06.2007, 18:30 (vor 6369 Tagen)

Hallo zusammen,
das legendäre Barfußurteil ist jetzt auch bei der Süddeutschen angekommen
http://www.sueddeutsche.de/,ra6m3/automobil/special/150/119007/index.html/automobil/artikel/368/119224/article.html
Zitat: "Dennoch bleiben Risiken: Mit nackten Füßen rutscht man natürlich leichter von den Pedalen ab. Wer aber nicht optimal beschuht ist, riskiert nun zwar kein Strafmandat mehr, wohl aber eine Mithaftung im Falle eines Unfalls."
Es gibt da zum Glück die Möglichkeit, Kommentare abzugeben ...
Serfuß
Georg

Alle Jahre wieder derselbe Schwachsinn

Jay, Stammposter, Thursday, 21.06.2007, 21:30 (vor 6367 Tagen) @ Georg

Hi Georg, hi all,
nach eingehender Analyse der Gesamtlage in der online-"Süddeutschen" stellt sich die Frage, ob es gesamttaktisch überhaupt klug ist, auf den besagten Leitartikel per Kommentierung zu reagieren. Nicht nur, daß sich dieser seltsamerweise im 2radteil findet, obwohl´s ja eigentlich um BFiges 4radfahren geht (allein das wirft schon ein bezeichnendes Licht auf die redaktionelle Kompetenz dieses Organs); immer deutlicher tritt zutage, daß dies eine zunehmend ideologisch verhärtete Debatte zwischen 2 Lagern ist.
Der Artikel-Autor scheint derselben Genre´ anzugehören wie die SZ-Lokalredaktion an meinem Wohn/Firmensitz, die nach folgenden Maximen handelt:
x Im Zweifel nichts berichten (auch wenn man sich 100x davon überzeugt hat, daß heute morgen auch tatsächlich die Sonne aufgegangen ist);
x Sicherheitshalber alles von den Pressestellen von Polizei & Obrigkeit direkt abschreiben bzw. bei Kürzungen/Modifikationen dort zur "Genehmigung" vorlegen (spart außerdem Arbeit);
x Ständig darüber jammern, daß man z. B. den Lokalteil spätnachmittags auf dem äußersten Drücker gerade noch vollbekommt, indem man riesige Fotos von Schulfesten, kirchlichen Feiern für Kinder & Jugendliche etc. mit wenig Text reinsetzt;
x keinesfalls die eigenen Gehirnzellen anstrengen, nichts hinterfragen oder eigene, "eigenmächtige" Schlüsse ziehen.

Diese Allgemeinprinzipien führen dann dazu, daß im Artikel folgender Stuß, der eigentlich im letzten Satz eine totale Fehlinformation ist, erscheint:
-------------------
"Nur: Barfuß Auto fahren war bisher aber eher riskant - und konnte von der Polizei, falls gesehen, geahndet werden. Es stellte eine Ordnungswidrigkeit dar."
-------------------
Zum einen wurde es auch wirklich nur geahndet, wenn es gesehen wurde (Kausalkette). In "falls gesehen" schwingt jedoch noch etwas anderes mit, wenn man den Artikel auch psychodimensional liest: Es ist eine Art Bekümmernis darüber, daß die Dunkelziffer der BF-Fahrten so hoch ist, weil es ja wirklich eine hochgradig verdeckte Sache ist - keine Chance, so etwas per "zivilem" Patrouillenfahrzeug im fließenden Verkehr (v. a. zwecks Erwischen von Handy-Telefonatsündern eingeführt) zu sichten. Diejenigen, die sich ahnden ließen, wurden schlichtweg rechtswidrig über den Tisch gezogen - keine Ordnungswidrigkeit ohne TBNR [Tatbestandsnr.] im Polizei-Koran ("Bundeseinheitlicher Tatbestandskatalog Straßenverkehrsordnungswidrigkeiten"), nach dem sie allein zu gehen hat & der ihr keinerlei Orientierung in Beschuhungsfragen nichtgewerblicher Kraftfahrer bietet.
@ Forumsjuristen (Markus U. & Kollegen): Sollte ["Ordnungswidrigkeit" in diesem Artikel = absurder Unsinn] formaljuristisch nicht zutreffen, bitte kurze korrigierende Darstellung.

Und weiter geht´s mit den mittlerweile schon bis zum Erbrechen bekannten Thesen:
-------------------
"Dennoch bleiben Risiken: Mit nackten Füßen rutscht man natürlich leichter von den Pedalen ab. Wer aber nicht optimal beschuht ist, riskiert nun zwar kein Strafmandat mehr, wohl aber eine Mithaftung im Falle eines Unfalls."
-------------------
Darauf gehe ich nun im Gesamtzusammenhang später ein. Es folgt dann auf der sz-page eine Diskussionsplatform, auf der man sich - nach sehr strengen Registrierungsanforderungen - zu diesem Artikel äußern darf, diese Kommentierungen [UND NICHT DER ARTIKEL SELBST!] werden dann anonym auf einer Thermometerskala [rot nach links = schlecht; grün nach rechts = gut] bewertet. Descalzar äußerte sich unter anderem Namen & war hervorragend; ich vermute, daß der andere Kommentator, der die schwierige Aufgabe meisterte, angesichts der geringen möglichen Textlänge den Gewöhnungsfaktor bei den Gruppen BFiger und beschuhter Fahrer herauszuarbeiten, mit 'unserem' malo identisch ist.
Descalzar wurde durchschnittlich, malo [?], obwohl hochinformativ & leichtverständlich, sehr schlecht bewertet [Stand: Heute, 18.00]. Die Bewertung der übrigen 'unsere' Position vertretenden Kommentatoren [dabei achtete ich streng darauf, daß sie real existierende physikalische/fahr-ergonomische Tatsachen brachten & nicht etwa allein "ideologisch" auf 'unserer Linie' lagen] fiel ebenfalls durchschnittlich aus.

Somit ergibt sich - trotz weitaus schlüssigerer Argumentationslage 'unserer' Fraktion - recht exakt ein 50/50-Gesamtbild für die Vertreter der berechtigten Thesen gefahrlosen bzw. optimalen barfüßigen Autofahrens. Jeder weitere Kommentar-Beitrag, der zufallshalber schlecht bewertet wird, kippt das "Zünglein an der Waage" nach links/rot.
Da ich insbesondere die schlechte Bewertung von malo [?] keinesfalls akzeptieren kann, wäre jede Wortmeldung einfach ein Risiko x zur allgemeinen Verschlechterung gewesen; ich rate auch allen Forumsusern, diesen Dreck links liegen zu lassen. Er ist keine weiterentwickelnde Debatte im Sinne wissenschaftlich/technischer Wahrheitsfindung, wie das auf Round-Table-Discussions erstklassiger naturwissenschaftlicher/Ingenieurkonferenzen üblich ist. Weiß der Teufel, WAS da überhaupt bewertet wird - kam Descalzar wenigstens auf "mittelmäßig", weil er FAKTEN brachte oder weil die gekonnt-lustige Pointe gefiel?
Wer was machen will, darf mein ursprünglich vorgesehenes Konzept, nachdem ich Georg´s Post las, haben (evtl. lasse ich mich umstimmen, selber was zu machen, sehe aber gegenwärtig keinen Sinn darin).

Wie jedes Jahr Josef Mohr´s / Franz Gruber´s "Stille Nacht" erklingt, scheint aufgrund des stereotypen Auftretens der beiden Thesen

x verringerte mögliche Bremspedaldruckkraft
x Abrutschen nach 2 Achsen [links / rechts; oben / unten sowie die Kombination aus beiden]

ständig dieselbe Quelle dahinterzustecken, alle Jahre wieder tönt der ADAC so ca. Mai in "auto, motor & sport" etc. etc. Mein vorgesehener Kurzkommentar:
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Überschrift: Wer nicht BF fahren kann, kann eigentlich gar nicht fahren
Ich höre immer diese BF-von-den-Pedalen-Abrutsch-Hysterie. Es sollte eigentlich jeder in der Fahrschule gelernt haben, daß Kupplung, Bremse & Gas eigentlich dazu da sind, einigermaßen MITTIG & FRONTAL "getroffen" zu werden & nicht unter "Anstellwinkel". Ist dieser praktisch 0, gibt´s auch keine Abrutschgefahr, selbst bei sehr glatten Sohlen, & die haben sogar gar nicht so wenige, insbesondere "feine" & neue Herrenschuhe. Klarer Fall (kann jeder leicht ausprobieren): Verbieten, weil noch schlechter als BF! (liegt nach meiner Erfahrung im oberen Drittel aller Vergleichs-Schuhmodelle). Die Bauartzulassung für Schuhe zum Fahrzeugführen muß daher unverzüglich her, alles andere ist nicht optimal.
Auch sonst muß alles zur weiteren Optimierung von Fahrzeug & Verkehr getan werden:
x Pflicht & ständige Überwachung, beide Hände permanent am Lenkrad zu haben, Verbot von Schaltgetriebe-Fahrzeugen! (sind im Vergleich zu Automatic nicht optimal).
x Pflicht, ständig mit Abblendlicht zu fahren (Fahrzeug könnte sonst schlechter oder unsichtbar sein, kommt wohl bald).
x Leistungslimit für Car-Stereoanlagen von 2 x 500 Milliwatt (könnten sonst zu laut sein, daß Hupen anderer Verkehrsteilnehmer nicht mehr gehört wird);
x Nur eine Optimalfarbe für Autos zulässig (Signalorange nach RAL-Norm); weiße, auch beleuchtete Fahrzeuge werden im Winter bei Sonne & Schnee recht schlecht gesehen!
& wieder:
x Pflicht, die Pedalgummis alle 2 Jahre zu erneuern, da deren Griffigkeit erfahrungsgemäß bei Alterung deutlich nachläßt, der Nachweis für die Erneuerung ist bei der HU § 29 zu führen.
x Fahrer > 35 Jahre müssen im Rahmen der HU § 29 auf den medizinischen Prüfstand. Die Stärke der Oberschenkelmuskulatur des rechten Beines als bestimmende Größe für die Bremskraft ist zu messen; sie könnte durch Muskelschwund u. U. stark reduziert sein.
x Fahrer, die Fahrzeuge ohne Bremskraftverstärker führen, dürfen ein bestimmtes Mindestkörpergewicht nicht unterschreiten. Es hat sich [z. B. bei mir] gezeigt, daß die Bremskraft (beim vollen Reinsteigen) durch das Körpergewicht begrenzt war, weil sich der Fahrer im Sitz hob (vorgekommen bei einem Leihfahrzeug: sehr alter Mercedes 240 D, 72 PS)

Optimieren wir im Sinne großer Ingenieurskunst, um den Verkehr WIRKLICH sicher zu machen! In den Schuhen liegt der Schlüssel dazu!
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Soll ich´s 'reinsetzen - ohne Rücksicht auf Verluste? Einen schönen Abend, Jay

... glaubst Du, Deine Texte sind lesenswerter?

JohnK, Stammposter, Friday, 22.06.2007, 00:09 (vor 6366 Tagen) @ Jay

WER liest sich eigentlich solche wichtigtuerischen und ellenlangen Ergüsse wirklich durch? Der hebe jetzt die Hand und antworte auf mein Posting. Ich tu's nicht.

Vielleicht wärst Du im Kopfschüttel-Blog besser aufgehoben.

Viele Grüße,
Johannes

Kommt eher 'drauf an, ob der Inhalt richtig oder falsch ist

Jay, Stammposter, Friday, 22.06.2007, 07:29 (vor 6366 Tagen) @ JohnK

WER liest sich eigentlich solche wichtigtuerischen und ellenlangen Ergüsse wirklich durch? Der hebe jetzt die Hand und antworte auf mein Posting. Ich tu's nicht.
Vielleicht wärst Du im Kopfschüttel-Blog besser aufgehoben.
Viele Grüße,
Johannes

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Kannst ja gleich den Anfang machen und in diesen Kommentar-Bereich der online-Süddeutschen ein Ding mit kurzen, bündigen Worten reinsetzen, das schuhverliebten Verkehrspolitikern jede Hoffnung nimmt, dem einfachen fahrenden Volk per Gesetz Fuß-Zwangsjacken verpassen zu können, weil es sich in Sachen Optimal-Beschuhung kein X mehr für ein U vormachen läßt.

Dieselbe Ei-des-Kolumbus-Formel schickst du dann an den ADAC, worauf dieser in allen Medien seine seltsamen Barfuß-Fahrthesen zurücknimmt. Einfach klugen Worten kluge Taten folgen lassen.

Wer liest erwähnte Beiträge? Ich schon!

Zaungast, Sunday, 24.06.2007, 17:49 (vor 6364 Tagen) @ JohnK

Sie mögen zwar oft lang sein, aber langatmig, schwülstig oder wichtigtuerisch finde ich sie absolut nicht. Für mich macht Jays oft vorhandener Humor im Stile des Satirikers Ephraim Kishon einen hohen Unterhaltungswert dieses Forums aus, und wenn einmal ein Barfußfahrverbot kommt, seid froh, einen solch klugen Analysten und Strategen zu haben, der die Sache dann anpackt. Er wird sie am ehesten zu Fall bringen, man merkt, daß er außerdem vorsichtig und überlegt handelt.
Polemik ohne kreative Entwicklung eigener alternativer Gedanken und Positionen finde ich nicht so gut. Besser man stellt positiv etwas Eigenes auf die Beine wie Barpfotenbär mit seinen lustigen Vistionen, Engel mit seinen surrealen Gedichten, Descalzar mit seinen Alltagskurzgeschichten oder auch Ulrich mit den ansprechenden Reisereportagen in Bild und Text.

Viele Grüsse
von einem Zaungast, der beim Lesen Farbe und Abwechslung mag

Alle Jahre wieder derselbe Schwachsinn

Georg @, Stammposter, Friday, 22.06.2007, 10:51 (vor 6366 Tagen) @ Jay

Hi Georg, hi all,
nach eingehender Analyse der Gesamtlage in der online-"Süddeutschen" stellt sich die Frage, ob es gesamttaktisch überhaupt klug ist, auf den besagten Leitartikel per Kommentierung zu reagieren.

Hallo jay,
diese Frage stellt sich natürlich immer. Ich glaube allerdings nicht, dass man da prinzipiell etwas verderben könnte.
Dein Text ist passagenweise sehr amüsant - aber die konsumenten der Seite werden die Form von Humor kaum verstehen.
Serfuß
Georg

Mit "Optimal" ist das so eine Sache

Jay @, Stammposter, Friday, 22.06.2007, 19:08 (vor 6366 Tagen) @ Georg

Hi Georg, hi all,
nach eingehender Analyse der Gesamtlage in der online-"Süddeutschen" stellt sich die Frage, ob es gesamttaktisch überhaupt klug ist, auf den besagten Leitartikel per Kommentierung zu reagieren.


Hallo jay,

diese Frage stellt sich natürlich immer. Ich glaube allerdings nicht, dass man da prinzipiell etwas verderben könnte.

Dein Text ist passagenweise sehr amüsant - aber die Konsumenten der Seite werden die Form von Humor kaum verstehen.
Serfuß
Georg

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Hi Georg,
wenigstens hat jetzt einer, nämlich du, durchblicken lassen, daß diese Humorform sehr wohl verständlich ist. Meine Sorge ist langsam bloß, daß wir in diesem Forum nach außen als unnahbare Spezialistenkaste "rüberkommen", die einen scheinbar "abgehobenen" Durchblick bei allem hat, was mit BF zu tun hat.

Descalzar hat´s versucht - mit Physik, die eigentlich jeder hätte "raffen" müssen. malo hat´s versucht - teils mit Physik, teils mit Fahr-Ergonomie & dem Gewöhnungsfaktor. Kommtar"bewertung": ziemlich schlecht (das hat mich empört, weiß der Teufel, WAS überhaupt bewertet wurde. Inhalt? Lustigkeit/Unterhaltungswert?). Von anderen, die mit dem HBF wohl nicht in Zusammenhang stehen, tauchten ebenfalls [meiner Meinung nach] gute Kommentare auf.
Somit war klar, daß mit den Argumentationsdomänen Physik/Ergonomie/Gewöhnung nichts auszurichten sei, egal, was man schreibt und wie man schreibt (einfacher/detaillierter - trockener/[lustiger bzw. frecher]). Etwas Neues mußte her, ich bin aber jetzt - 1 Tag später & immer wieder mal zwischendurch nachgedacht habend - zu der Auffassung gelangt, daß es ebenfalls nicht funktioniert hätte.

Insgesamt hab' ich meine Autos zeitlebens zeitanteilig zu 85% barfuß und sonst mit verschiedenartigsten Schuhen gefahren.
Mit absoluter objektiver Sicherheit läßt sich sagen, daß es Schuhe gibt, die vom lateralen Haftreibungskoeffizienten des Systems Sohle/Pedal [= Abrutschsicherheit] besser sind als die nackten Fußsohlen. Dies sind aber auf jeden Fall bereits ausgesprochene Spezialschuhe mit besonderen Profilsohlen aus speziellen, sogar relativ weichen Gummimischungen. Solche hab' ich nie besessen; ich halte den Worst-Case-Schluß ingenieurmäßig für absolut sicher & zulässig, daß 2/3, wenn nicht 3/4 von allem, was an "festumschließenden" Schuhwerk käuflich ist, schlechter ist als die nackten Fußsohlen. Das, was ich jedenfalls im Laufe der Jahrzehnte immer wieder mal als Anzug- & Krawattenschuhe getragen habe, kann mit BF überhaupt nicht mithalten (obwohl es allen Anforderungen für "Berufskraftfahrer" genügen würde).

Das, worauf ich hinauswollte, was folgendes: Alles wird immer optimaler. Die ersten 2 Autos, die mein Vater hatte, hatten keine Sicherheitsgurte. Statt dessen hatten sie schöne Chromzierleisten-Einfassungen der Armaturen (heute total verboten wg. möglicher Unfall-Schnittverletzungen, sonst ist das Auto nicht "sicherheitsoptimal"). Sicherheitsgurte = von der Modellzulassung durch Kraftfahrt-Bundesamt alles klar, wie´s mit Airbags ist, weiß ich nicht. Heute muß wohl ein 4rad mindestens 10 Airbags haben, um "optimal" zu sein. Bald wird man feststellen, daß es ohne 20 Airbags nicht mehr geht.
Diesen Prozeß persiflierend ins Bewußtsein zu rücken, war mein Anliegen. Irgendwann wird weitere Optimierung als Verbesserung oder Perfektionierung fragwürdig (das lernt man auch & gerade als Ingenieur). Vollkaskoversicherte Airbagfahrer fahren weitaus risikofreudiger, weil sie allenfalls noch vor dem Staatsanwalt (fahrlässige Körperverletzung/Tötung des Unfallgegners) Angst haben. Werden sie sich auch durch zugelassene Sicherheitsfahrschuhe (sollen sie WIRKLICH besser sein als BF, gehören wie gesagt >= 2/3 aller Schuhbestände in den Müll) noch etwas sicherer fühlen, um mehr riskieren zu können?

Perfektionierungs- & Sicherheitsdenken treibt letztendlich Blüten, die eigentlich nicht zu einem Barfußgeher passen. Gar nicht selten sagte mir die Nachbarschaft, als ich neu irgendwo einzog: "Wäre mir zu gefährlich". Vor kurzem brachte ich mir auf einem Spaziergang in Ebersberg aus heiterem Himmel eine kleine Schnittverletzung bei. Ursache völlig unbekannt, keine Mikroscherbe, nichts war zu sehen. Soll ich solange mit BF außerhalb der Privacy aufhören, bis zweifelsfrei ermittelt ist, was es war?

Serfuß,
Jay

PS: Ich kann das Ding noch überarbeiten, mächtig kürzen & dann in dieses SZ-"Forum" 'reinsetzen. Liegt dir was 'dran?
Ich glaube aber, daß es nichts bringt. Denen gehört mit einem geharnischten Leserbrief Feuer unterm Hintern gemacht, nur werden "image-beeinträchtigende" Zuschriften selbstverständlich nicht veröffentlicht.
Juristisch war es war nicht nur ziemlicher, sondern TOTALER Unfug, was die in die Welt gesetzt haben. Von wegen "Ordnungswidrigkeit", die jetzt ein Gericht aufgehoben hat! Zu aller Zeit eine vollkommen rechtswidrige Anmaßung der Polizei ohne Grundlage, der jetzt ein Riegel vorgeschoben wurde.

Die juristische Bewertung

Markus U., Stammposter, Saturday, 23.06.2007, 17:09 (vor 6365 Tagen) @ Jay

Juristisch war es war nicht nur ziemlicher, sondern TOTALER Unfug, was die in die Welt gesetzt haben. Von wegen "Ordnungswidrigkeit", die jetzt ein Gericht aufgehoben hat! Zu aller Zeit eine vollkommen rechtswidrige Anmaßung der Polizei ohne Grundlage, der jetzt ein Riegel vorgeschoben wurde.

Hi Jay,

genauso verhält es sich. Ein Gericht ist überhaupt nicht in der Lage, "eine Ordnungswidrigkeit aufzuheben"; dafür ist nach dem Grundsatze der Gewaltenteilung allein der Gesetzgeber zuständig. Zwar kann das Bundesverfassungsgericht eine Norm für verfassungswidrig erklären, aber das hat dann nur ihre Nichtigkeit und damit Unanwendbarkeit, und nicht deren Aufhebung zur Folge. Dieser Fall ist jedoch hier nicht gegeben, da es sich vorliegend um obergerichtliche Entscheidungen handelt. Hier haben die Obergerichte (Oberlandesgerichte) lediglich entschieden, daß der bewußt unklar gefaßte "Auffangtatbestand" des § 23 StVO keine Anwendung findet, wenn jemand ohne Schuhe, sei es barfuß oder besockt, oder mit "ungeeignetem" Schuhwerk ein Kraftfahrzeug lenkt. Es mag sein, daß Polizisten oder Gemeinden (welche sich bekanntlich durch Abzokken der Bürger mittels Bußgeldern finanzieren) barfüßiges Autofahren als Ordnungswidrigkeit nach § 23 StVO DEFINIERT haben, aber da ein Bußgeldbescheid grundsätzlich der gerichtlichen Kontrolle unterliegt (freilich nur, wenn der Betroffene sie in Anspruch nimmt) und diese vorgenommen wurde, wissen wir jetzt definitiv, daß barfüßiges Autofahren NICHT ordnungswidrig ist.
Seien wir doch einfach froh und zufrieden, daß diese Rechtsfrage in unserem Sinne geklärt und entschieden worden ist, und kümmern wir uns nicht um Leute, die mangels juristischen Sachverstandes Stuß verzapfen. Was ich dazu zu schreiben für nötig befunden habe, habe ich in diesem Forum geschrieben, und wer möchte, kann sich gerne mit Fragen an mich wenden; indessen meine ich aber, daß das Thema "juristische Würdigung barfüßigen Autofahrens" vorerst erschöpft ist.

Barfüßige Sommergrüße,
Markus U.

Die juristische Bewertung

Manfred (Ten), Stammposter, Saturday, 23.06.2007, 17:42 (vor 6365 Tagen) @ Markus U.

...und wer möchte, kann sich gerne mit Fragen an mich wenden; indessen meine ich aber, daß das Thema "juristische Würdigung barfüßigen Autofahrens" vorerst erschöpft ist.
Barfüßige Sommergrüße,
Markus U.

Hallo Markus,
doch, noch eine:
Gesetzt den Fall, ich werde barfüssig angehalten und mir wird die Weiterfahrt ohne Schuhe untersagt. Ich habe aber keine dabei, berufe mich darauf, dass die gesetzliche Grundlage für diese Anordnung fehlt und erkläre die Fahrt so fortsetzen zu wollen !???
Mache ich mich dann gegebenenfalls strafbar oder könnten die sogar das Fahrzeug sicherstellen um eine Weiterfahrt zu verhindern ?
Gewiss etwas weit hergeholt aber in D auch nicht undenkbar...
BF-Grüsse, Manfred

Die juristische Bewertung

Markus U., Stammposter, Saturday, 23.06.2007, 21:01 (vor 6365 Tagen) @ Manfred (Ten)

...und wer möchte, kann sich gerne mit Fragen an mich wenden; indessen meine ich aber, daß das Thema "juristische Würdigung barfüßigen Autofahrens" vorerst erschöpft ist.
Barfüßige Sommergrüße,
Markus U.


Hallo Markus,
doch, noch eine:
Gesetzt den Fall, ich werde barfüssig angehalten und mir wird die Weiterfahrt ohne Schuhe untersagt. Ich habe aber keine dabei, berufe mich darauf, dass die gesetzliche Grundlage für diese Anordnung fehlt und erkläre die Fahrt so fortsetzen zu wollen !???
Mache ich mich dann gegebenenfalls strafbar oder könnten die sogar das Fahrzeug sicherstellen um eine Weiterfahrt zu verhindern ?
Gewiss etwas weit hergeholt aber in D auch nicht undenkbar...
BF-Grüsse, Manfred

Hi Manfred,

hier muß meine Antwort vage und ohne Gewähr auf Richtigkeit ausfallen, weil erstens Polizeirecht Länderrecht ist und ich das Polzeigesetz für Baden- Württemberg nicht kenne, und weil ich mich zweitens gerade in München aufhalte und deshalb keinerlei Gesetzestexte oder Kommentarliteratur zur Hand habe. Ich meine jedoch, daß die Polizei nicht befugt ist, die barfüßige Weiterfahrt zu untersagen, da barfüßiges Autofahren keine Ordnungswidrigkeit darstellt. Sollte die Polizei anderer Meinung sein, erstattet sie Anzeige, und das übliche Procedere läuft. Auch bei anderen Ordnungswidrigkeiten, wie etwa Geschwindigkeitsüberschreitungen, Überfahren einer roten Ampel etc. untersagt die Polizei bekanntlich nicht die Weiterfahrt, sofern "die Papiere stimmen" (evtl. droht jedoch ein Fahrverbot und bei Erreichen von 18 Punkten beim Bundesamt für Kraftfahrer der Entzug der Fahrerlaubnis).
Sollte die Polizei Dich an der Weiterfahrt hindern, indem sie das Fahrzeug "sicherstellt" (was ich mir wegen der fehlenden gesetzlichen Grundlage kaum vorstellen kann), ist das zwar augenblicklich hinzunehmen, unterliegt aber ebenfalls der gerichtlichen Kontrolle und kann dann Schadensersatzansprüche auslösen (was aber wegen der hier auftretenden Verflechtung zwischen Privatrecht und öffentlichem Recht juristisch äußerst kompliziert ist).

Barfüßige Sommergrüße,
Markus U.

Alle Jahre wieder derselbe Schwachsinn

Ulrich (Berlin), Stammposter, Friday, 22.06.2007, 21:58 (vor 6366 Tagen) @ Jay

Hallo Jay

Hi Georg, hi all,
nach eingehender Analyse der Gesamtlage in der online-"Süddeutschen" stellt sich die Frage, ob es gesamttaktisch überhaupt klug ist, auf den besagten Leitartikel per Kommentierung zu reagieren. ...

Nach allem, was du da schreibst, halte ich es nicht für günstig dort einen weiteren Kommentar zu schreiben, der dann womöglich auch wieder als "schlecht" bewertet wird und womöglich wieder gegnerische Kommentare auslöst. Ich gebe dir völlig Recht.
Die klügere Variante wäre vermutlich, sich dort nur registrieren zu lassen, um an der Bewertung teilzunehmen ohne selbst etwas zu schreiben. So kann man vernünftige Einträge, die sich für die Barfüßigkeit einsetzen, in ihrer Bewertung nach oben bringen und andere schlecht machen. Das könnte vielleicht eine Möglichkeit sein, der Barfußfeindlichkeit ein Stück weit den Boden zu entziehen und die Barfußfreundlichkeit zu stärken.

Viele Grüße und weiterhin gute Besserung

Ulrich

Ganz genau!

Jay, Stammposter, Friday, 22.06.2007, 23:27 (vor 6365 Tagen) @ Ulrich (Berlin)

Hallo Jay

Hi Georg, hi all,
nach eingehender Analyse der Gesamtlage in der online-"Süddeutschen" stellt sich die Frage, ob es gesamttaktisch überhaupt klug ist, auf den besagten Leitartikel per Kommentierung zu reagieren. ...

Nach allem, was du da schreibst, halte ich es nicht für günstig dort einen weiteren Kommentar zu schreiben, der dann womöglich auch wieder als "schlecht" bewertet wird und womöglich wieder gegnerische Kommentare auslöst. Ich gebe dir völlig Recht.

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Hi Ulrich,
ganz genau! Es würde nur Arbeit & Zeitverschleiß für Nichts bewirken.
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Die klügere Variante wäre vermutlich, sich dort nur registrieren zu lassen, um an der Bewertung teilzunehmen ohne selbst etwas zu schreiben. So kann man vernünftige Einträge, die sich für die Barfüßigkeit einsetzen, in ihrer Bewertung nach oben bringen und andere schlecht machen. Das könnte vielleicht eine Möglichkeit sein, der Barfußfeindlichkeit ein Stück weit den Boden zu entziehen und die Barfußfreundlichkeit zu stärken.

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Ja. Vielleicht kommt die kleine Mühe auch für andere Forumsuser in Frage; "politisch" käme es aber für mich nur andersnamig in einem absolut anonymen Internetcafe´ in Frage, weil man seit meines Eingreifens in Wikipedia unter Originalnamen schon weiß, "was" ich für einer bin. Zwar ist das "schlechtere Bremswirkungs / von den Pedalen Abrutsch"-"Hiroshima" nach wie vor zerstört & hat insbesondere bei halbwegs zeitgemäßen Fahrzeugen keine Chance auf Wiederaufbau, jedoch flackert in Wikipedia die Sache in anderer Form schon wieder auf: Irgendjemand hat sich bereits auf [Barfüßigkeit] unter Verkehrssicherheit schon wieder bemüßigt gefühlt, 'reinzusetzen: Mitschuld, wenn unzureichende Beschuhung als Unfallgrund erkannt wird; Fahrlehrer schreiben entsprechende Beschuhung kategorisch vor.
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Viele Grüße und weiterhin gute Besserung
Ulrich

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Danke, & dir einen schönen Abend. Fällt mir grade noch ein: Der von Barpfotenbär vorgeschlagene Jux mit dem ADAC wird freilich besser von einem Mitglied ausgeführt; es wäre auch nicht so gewesen, daß ich den ADAC wortschwallig in Grund & Boden geredet hätte; meine Art ist vielmehr, ihm dazu zu bringen, sich selber in die Sch... 'reinzureiten & ihn argumentativ schachmatt zu setzen.
Falls ich für periphere Dienste benötigt werde, stehe ich selbstverständlich zur Verfügung. Die ideologische Hartnäckigkeit der BF-Gegner hat man ja grad' wieder gesehen; in gleicher Weise bin ich dann eben für unsere Sache gerne ein verläßlicher Kerl zum Pferdestehlen. Wenn die Gegenseite sich zur Erreichung ihres Ziel schräger Mittel bedient, dann machen wir das eben auch wg. Waffengleichheit. Letztendlich bleiben wir aber natürlich bei der Wahrheit.
Nur: Recht haben & Recht bekommen sind 2 sehr verschiedene Dinge. Auch wenn man im Besitz der Wahrheit ist: DAS gesellschaftlich zugesprochen zu bekommen, kann schwierig sein. Wie lange hat´s bei der Ablösung des geozentrischen Weltbildes gedauert...
Ciao, Jay

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