Barfuß in der Aarburger Festung (Hobby? Barfuß! 2)

Michael aus Zofingen, Stammposter, Monday, 11.06.2007, 10:17 (vor 6312 Tagen)

Wer sich auf der Kantonsstraße von Olten nach Aarburg bewegt, egal ob mit dem Auto oder mit dem Fahrrad, egal ob barfuß oder fett beschuht, dem fällt sicher die Festung Aarburg ins Auge:
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Sie liegt auf einem Felssporn vor einer Schleife der Aare (genannt die "Wog") und prägt zusammen mit der vorgelagerten Kirche
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die Silhouette des Städtchens Aarburg.

In der Festung ist auch ein Jugendheim untergebracht, das früher als "Anstalt für schwer erziehbare Jugendliche und Taugenichtse" berüchtigt war:
http://66.102.9.104/search?q=cache:4_kd-zlicQIJ:www.ag.ch/quer/de/pub/mix.php+aarburg+festung+tag+der+offenen+t%C3%BCr&hl=de&ct=clnk&cd=2&gl=ch

Letzten Samstag war Tag der offenen Tür in der Festung, auch ich ging dorthin, selbstverständlich barfuß, wie es sich für einen schwer erziehbaren "Jugendlichen" mit 51 (oder einem Taugenichts?) gehört. Bei dem schwülwarmen Wetter war ich der einzige Barfüßer in den historischen Gemäuern, jedoch waren viele Leute in Flipflops, Treckingsandalen oder anderem nicht übermäßig fettem Schuhwerk (und allen Modezaren zum Trotz vielfach ohne Socken, selbst bei Rentnern) unterwegs. Die erste Führung unternahm der Jugendheimleiter persönlich, weder er, noch die Leute, die mit mir an der Führung teilnahmen, störten sich an meiner Aufmachung.

Es war wirklich angenehm, die verschiedensten Böden unter den Füßen zu spüren, mal kühle Steintreppen, mal Parkett, mal rohes, staubiges Holz, in einigen Gängen feuchter Feinschotter wie in der Tropfsteinhöhle in Wiehl, und im Turm auch ein Eisengitterrost. Wie im Flug verging die Zeit. Hinterher ging ich noch über die Grasflächen der Befestigungsanlagen, genoß den herrlichen Ausblick auf das Städtchen, auf die Tunnelbaustelle, die Aare, die gerade recht viel Schwemmholz führte.

Reaktionen zu meiner Barfüßigkeit gab es nur wenige. Betreuer an einem Schießstand sagten : "Ziemlich heiß heute!" Wobei sich das nicht auf meine Barfüßigkeit alleine bezogen hat, denn auch sonst war ich auch nicht gerade tiefwinterlich gekleidet. Als ich an einer Stelle vorbeikam, wo Kinder an einem Seil der Felswand klettern durften (zu dem Zeitpunkt aber kein Kind da war und die Aufpasser sich wohl langweilten) sagte einer: "Jetzt kommt der Kletterexperte, barfuß!" In Wirklichkeit kann ich mich fürs Klettern mit Steigeisen und Seil nicht zu begeistern. An bewaldeten Hängen kraxle ich dagegen ganz gerne, das geht barfuß nämlich ausgezeichnet, während Schuhe sich schnell mit Erde füllen würden.

Auch im Zofinger Tagblatt war das Ereignis in Aarburg angekündigt:

http://www.zofingertagblatt.ch/?srv=cms&dom=1&rub=195&id=503578&pg=wiggi

Schöne Grüße
Michael aus Zofingen

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