Seltsam (Hobby? Barfuß! 2)

Lothar, Stammposter, Saturday, 09.06.2007, 13:55 (vor 6314 Tagen)

Als ich an einer Fußgängerampel stand um eine vierspurige Straße überqueren näherte sich mir von rechts ein Kinderwagen mit einem
Jungen dessen Füße trotz der Hitze in Socken und festes Schuhwerk eingeschnürt waren.
Der kleine versuchte sich die Schuhe von den Füßen zu reißen was aber nicht ging weil sie so fest gebunden waren.
Als ich die Straße überquert hatte und mich meinerseits nach rechts wendete, blickte ich noch einmal hinüber zur anderen Straßenseite und war völlig erstaunt, dass die Mama barfuß lief. Schon sehr seltsam.

brrrr und bäh

Barpfotenbaer, Stammposter, Saturday, 09.06.2007, 14:31 (vor 6314 Tagen) @ Lothar

>Als ich an einer Fußgängerampel stand um eine vierspurige Straße überqueren näherte sich mir von rechts ein Kinderwagen mit einem
[quote]Jungen dessen Füße trotz der Hitze in Socken und festes Schuhwerk eingeschnürt waren.
Der kleine versuchte sich die Schuhe von den Füßen zu reißen was aber nicht ging weil sie so fest gebunden waren.
Als ich die Straße überquert hatte und mich meinerseits nach rechts wendete, blickte ich noch einmal hinüber zur anderen Straßenseite und war völlig erstaunt, dass die Mama barfuß lief. Schon sehr seltsam.
[/quote]

Der Mutti müßte man Zwangsschuhe anziehen.

Wenn es nach Frau und allen vier Großeltern ginge, würden meine zwei Kleinen (1 1/2) wohl genauso wie alle anderen Kinder ganz normal mit Schuhen ihre ersten Schrittchen gemacht haben. Glücklicherweise hat Papa einen Sprung in der Schüssel, so daß sie doch häufig barfuß laufen dürfen. Und auch meine Frau gibt mittlerweile ehrlich zu, daß ihnen das Treppensteigen und das Überschreiten von Schwellen so ganz erheblich leichter fällt. Und heute erbrachten sie den Beweis, daß auch das "Langstreckenlaufen" barfuß sehr viel besser geht. Langstrecke heißt hier vielleicht 500 Meter bis zum Metzger. Aber wollen die Kinder mit Schuhen schon nach kurzer Zeit getragen werden, so liefen sie die volle Strecke heute ohne auch nur einmal zu meckern zügig und mit erkennbarer Freude. Und entgegen der (nicht erhörten) Unkenrufe: "Nimm sicherheitshalber Schuhe mit!", machten ihnen auch die etwas pieksigen Steinchen offenbar nicht im geringsten etwas aus. Und schon seit längerem beobachte ich, daß die Beinstellung ohne Schuhe vollkommen korrekt ist. Mit Schuhen winkeln Sie beim Laufen oft die Füße schräg ab, als wollten sie X-Beine bekommen.
Doch was schreibe ich hier? Euch brauche ich nicht zu überzeugen. Ich müßte das in einem Elternforum schreiben. Denn gleichwohl sind die vielen Mutties, zu denen wir Kontakt haben, praktisch nicht zu überzeugen. Die schütteln den Kopf und finden es einfach nur "bäh" und "brrrrrr". Solange man noch einen Vormund hat, ist "Das ist doch zu kalt!" die beliebte Variante unseres bekannten Spruches. "brrrrr" ist aber meiner Meinung nach nur die Ausrede. "bäh" ist der wahre Grund.

brrrr und bäh

RR, Monday, 11.06.2007, 21:07 (vor 6312 Tagen) @ Barpfotenbaer

Hallo
mich als Mama wundert dass es anscheinend doch recht viele Eltern gibt die nicht vom Barfuss-Laufen überzeugt sind. Ich selbst bin viel bei "rund-ums-baby.de" zu finden u. da schreibt selbst der Kinderarzt dass Schuhe nur gegen Kälte u. schlimmen Schmutz eingesetzt werden sollten.

Mein Sohn (3,5) hatte bisher noch niemals Hausschuhe und ich werde ihm auch keine kaufen. Zum Spielen auf dem Spielplatz hab ich ihm allerdings jetzt doch wieder Sandalen angezogen da er letzten in eine Glasscherbe getreten ist..... Naja, war viel Glück dabei, er saß dabei auf dem Bobbycar....

viele Grüße

brrrr und bäh

Barpfotenbaer, Stammposter, Tuesday, 12.06.2007, 13:41 (vor 6311 Tagen) @ RR

Hallo RR,
>Mein Sohn (3,5) hatte bisher noch niemals Hausschuhe und ich werde ihm auch keine kaufen. Zum Spielen auf dem Spielplatz hab ich ihm allerdings jetzt doch wieder Sandalen angezogen da er letzten in eine Glasscherbe getreten ist..... Naja, war viel Glück dabei, er saß dabei auf dem Bobbycar....
Ähnliches erzählte mir ausgerechnet eine Krankengymnastin, die es zwar ganz hervorragend fand, daß ich barfuß lief, aber ihrem eigenen Sohn nun wieder Schuhe anzog, seit er mal auf eine Hummel getreten war. Aber danach braucht sie die Schuhe doch nicht mehr? Ich denke, daß das den Lernprozess beflügelt. Auf Hummeln wird er jetzt nicht mehr treten. Es folgen noch Wespen, Bienen und Hornissen. Danach hat er's begriffen ... :-))

Ich glaube, viele Muttis wollen mit den Schuhen nicht so sehr die Füße ihrer Kinder schützen, als vielmehr die Sauberkeit ihrer Fliesen und ihre eigenen Nerven. Denn wenn die Kinder sich verletzen, dann ist ja vor allem für die Eltern Streß angesagt. Ist das erste Geheul vorbei, dann hat das zweite doch schon nichts mehr mit dem Schmerz zu tun, sondern eher damit, im Augenblick nicht mehr das zu dürfen, was man vorher noch durfte.

Sonntag Nachmittag waren wir (2 Erwachsene + 2 Kinder) bei bestem Barfußwetter auf einem Spielplatz. Natütlich war außer uns -- zunächst -- niemand barfuß. Ob durch uns angeregt, kann ich nicht sagen. Jedenfalls zog eine Mutti irgendwann ihre Badelatschen von den Füßen um auf der Wiese barfuß zu laufen. Sie trug die Schuhe allerdings weiterhin, diesmal in den Händen, um immer, wenn sie an eine Sand- oder Erdfläche kam, diese schnell wieder schützend überziehen zu können. Gut war, daß sie auch ihren drei Kindern (ca. 1m, 3w, 5w) die Schuhe abgenommen bzw. sie zum Ausziehen aufgefordert hatte.
Doch während die beiden Kleinen das hinnahmen und ab sofort genauso begeistert weiterspielten, beklagte sich die "Große", daß sie das ohne Schuhe nicht könne, woraufhin die Mutter sagte: "Na dann mußt Du Dir die Schuhe halt wieder anziehen!"
Kann man daraus womöglich ableiten, daß die Sozialisation irgendwann zwischen 3 und 5 stattfindet? Auch meine Frau berichtet, daß es im Kindergarten tatsächlich einzelne Kinder gibt, denen es unangenehm ist, barfuß zu laufen, wenn etwas Sand vom Sandkasten in die Räume gelangt ist. Ich denke, das sind die Kinder, denen die Mutter zu Hause vorlebt, daß da etwas "bäh" ist. Ich sage bewußt Mutter, da den Vätern die Sauberkeit irgendwelcher Fußböden doch in der Regel eher gleichgültig ist.

Wenn wir nach Hause kommen, dann stellen wir die beiden Dreckbutzele einfach kurz ins Waschbecken oder in die Badewanne und waschen kurz alle acht Pfoten und dann ist gut.

Grüße vom Barpfotenbär

brrrr und bäh

alex24, Tuesday, 12.06.2007, 15:02 (vor 6311 Tagen) @ Barpfotenbaer

Kann man daraus womöglich ableiten, daß die Sozialisation irgendwann zwischen 3 und 5 stattfindet? Auch meine Frau berichtet, daß es im Kindergarten tatsächlich einzelne Kinder gibt, denen es unangenehm ist, barfuß zu laufen, wenn etwas Sand vom Sandkasten in die Räume gelangt ist. Ich denke, das sind die Kinder, denen die Mutter zu Hause vorlebt, daß da etwas "bäh" ist. Ich sage bewußt Mutter, da den Vätern die Sauberkeit irgendwelcher Fußböden doch in der Regel eher gleichgültig ist.
Wenn wir nach Hause kommen, dann stellen wir die beiden Dreckbutzele einfach kurz ins Waschbecken oder in die Badewanne und waschen kurz alle acht Pfoten und dann ist gut.

An sich finde ich die Verhaltensweise einiger Mütter völlig unlogisch: Denn wenn Kinder beschuht und besockt im Sandkasten spielen, kommt zwangsläufig viel Sand in Schuhe und Socken, der dann auch in die Wohnung getragen wird.
Das Problem mit Sand an den Füssen hab ich generell nicht, da bare Füsse normalerweise trocken sind und der Sand nicht dran kleben bleibt. Ich jedenfalls hatte noch nie Sand in der Wohnung;)

Übrigens: wenn ich bei gutem Wetter mit meinen Söhnen zum Spielplatz im Park gehe, sehe ich nicht ein, extra noch irgendwelches Schuhwerk mitzunehmen. Die 500 m zum Platz gehe ich barfuss und die Kinder auch. Mein 4jähriger Sohn fährt auch viel lieber barfuss Rad, ohne klobige Sandalen hat man mehr Gefühl an den Pedalen.
Manchmal gucken die Leute schon etwas, sieht ja schon etwas ungewöhnlich aus: Papa barfuss, Kinder barfuss :-)
Nur meine Frau hat damit etwas Probleme, weil sie barfuss mit Armut und Unanständigkeit assoziert :-/ Sie trägt zwar auch keine Socken und ist zuhause öfter barfuss, aber in der Öffentlichkeit, wo auch immer, ist sie GRUNDSÄTZLICH BESCHUHT, und seien es nur FlipFlops.

brrrr und bäh

Barpfotenbaer, Stammposter, Tuesday, 12.06.2007, 21:41 (vor 6310 Tagen) @ alex24

>Nur meine Frau hat damit etwas Probleme, weil sie barfuss mit Armut und Unanständigkeit assoziert :-/ Sie trägt zwar auch keine Socken und ist zuhause öfter barfuss, aber in der Öffentlichkeit, wo auch immer, ist sie GRUNDSÄTZLICH BESCHUHT, und seien es nur FlipFlops.

FlipFlops sind so eine Art Gegenstück zu den Blitzableitern an der Kirche. Während die Blitzableiter der beste Beleg für den eigenen Zweifel sind, sind die Flipflops Ausdruck dessen, daß man eigentlich gar keinen Zweifel daran hat, daß Barfußlaufen eigentlich in dem Moment das Richtige wäre. Ach wenn man sich nur überwinden könnte ... .
Daß FlipFlops ein Ausdruck verborgener Sehnsucht sind, merkte ich, als sich kürzlich ausgerechnet 3 FlipFlop-Träger (2w,1m) darüber lustig machten, als ich im Baumarkt barfuß lief.

Jede Wette! Wenn Ihr, Du und Deine Kinder, konsequent barfuß lauft, dann kommt irgendwann der Zeitpunkt, wo sich Deine Frau als Minderheit richtig doof vorkommt, als einzige noch Schuhe zu tragen!

Viele Grüße vom Barpfotenbären

brrrr und bäh

Michael aus Zofingen, Stammposter, Wednesday, 13.06.2007, 07:26 (vor 6310 Tagen) @ Barpfotenbaer

Hallo Barpfotenbär!

Daß FlipFlops ein Ausdruck verborgener Sehnsucht sind, merkte ich, als sich kürzlich ausgerechnet 3 FlipFlop-Träger (2w,1m) darüber lustig machten, als ich im Baumarkt barfuß lief.

Das könnte mehrere Gründe haben: Je größer die Gruppe, desto größer ist die Wahrscheinlichkeit, daß sie sich in irgendeiner Form (kichern, lästern oder im Extremfall pöbeln) über Andersartigkeit bemerkbar macht. Und manchmal reicht die kleinste Abweichung. Die in der Gruppe tragen Flipflops, man selbst verzichtet auf die wenigen Millimeter Plastik (oder "edles" Leder) unter den Füßen. Wenn man einer wandernden Seniorengruppe des Damenturnvereins begegnet, dann fallen auch manche Bemerkungen, die eine einzelne ältere "Dame" niemals sagen würde. In der Gruppe führt man sich stark.

Manchmal ist es auch Neid. Eigentlich möchte man barfuß laufen, traut sich aber nur in Flipflops raus, dann ärgert man sich im stillen, wenn andere mehr Mut haben. Wenn man zu den Menschen gehört, die beim nächsten Mal auch den Mut aufbringen, dann ist es nicht weiterhin tragisch. Wenn es sich aber um Leute handeln, die NIE den Mut aufbringen, um barfuß an die Öffentlichkeit zu treten oder es höchstens "heimlich" im Dunkeln machen, dann gesteht die Gefahr, daß man extrem intolerant gegenüber denjenigen ist, die sich barfuß an die Öffentlichkeit trauen. Hier im Forum tauchte mal der Satz auf: "Wer etwas haben möchte, sich aber nicht traut, der gönnt es auch keinem anderen". (Das gilt nicht nur fürs Barfußlaufen, auch mit Besitztümern oder sportlichen Leistungen: Der stolze Besitzer eines großen Autos redet nicht selten schlecht über den Nachbarn, der einen noch größeren Wagen hat, während es dem Rad fahrenden Nachbarn, der genügend Geld für ein Auto hat und auch einen Führerschein besitzt, jedoch aufs Auto verzichtet, völlig schnurz ist.)

Ein ähnliches Phänomen tritt bei manchen (natürlich längst nicht allen) "Sommerbarfüßern" auf. Anstatt ehrlich zuzugeben, daß es ihnen ab einer gewissen Temperatur zu kalt ist, um barfuß zu laufen, hacken sie auf denjenigen herum, denen es noch nicht zu kalt ist.

Viele Grüße

Michael aus Zofingen

brrrr und bäh

Barpfotenbaer, Stammposter, Wednesday, 13.06.2007, 08:20 (vor 6310 Tagen) @ Michael aus Zofingen

>Hallo Barpfotenbär!
[quote][quote]Daß FlipFlops ein Ausdruck verborgener Sehnsucht sind, merkte ich, als sich kürzlich ausgerechnet 3 FlipFlop-Träger (2w,1m) darüber lustig machten, als ich im Baumarkt barfuß lief.[/quote][/quote]
[quote]Das könnte mehrere Gründe haben: Je größer die Gruppe, desto größer ist die Wahrscheinlichkeit, daß sie sich in irgendeiner Form (kichern, lästern oder im Extremfall pöbeln) über Andersartigkeit bemerkbar macht. Und manchmal reicht die kleinste Abweichung. Die in der Gruppe tragen Flipflops, man selbst verzichtet auf die wenigen Millimeter Plastik (oder "edles" Leder) unter den Füßen. Wenn man einer wandernden Seniorengruppe des Damenturnvereins begegnet, dann fallen auch manche Bemerkungen, die eine einzelne ältere "Dame" niemals sagen würde. In der Gruppe führt man sich stark.
Manchmal ist es auch Neid. Eigentlich möchte man barfuß laufen, traut sich aber nur in Flipflops raus, dann ärgert man sich im stillen, wenn andere mehr Mut haben. Wenn man zu den Menschen gehört, die beim nächsten Mal auch den Mut aufbringen, dann ist es nicht weiterhin tragisch. Wenn es sich aber um Leute handeln, die NIE den Mut aufbringen, um barfuß an die Öffentlichkeit zu treten oder es höchstens "heimlich" im Dunkeln machen, dann gesteht die Gefahr, daß man extrem intolerant gegenüber denjenigen ist, die sich barfuß an die Öffentlichkeit trauen. Hier im Forum tauchte mal der Satz auf: "Wer etwas haben möchte, sich aber nicht traut, der gönnt es auch keinem anderen". (Das gilt nicht nur fürs Barfußlaufen, auch mit Besitztümern oder sportlichen Leistungen: Der stolze Besitzer eines großen Autos redet nicht selten schlecht über den Nachbarn, der einen noch größeren Wagen hat, während es dem Rad fahrenden Nachbarn, der genügend Geld für ein Auto hat und auch einen Führerschein besitzt, jedoch aufs Auto verzichtet, völlig schnurz ist.)
Ein ähnliches Phänomen tritt bei manchen (natürlich längst nicht allen) "Sommerbarfüßern" auf. Anstatt ehrlich zuzugeben, daß es ihnen ab einer gewissen Temperatur zu kalt ist, um barfuß zu laufen, hacken sie auf denjenigen herum, denen es noch nicht zu kalt ist.
Viele Grüße
Michael aus Zofingen
[/quote]

Hallo Michael,

jedes Wort Deiner Erklärung würde ich Dir sofort unterschreiben, besiegeln und vor Freude bepieseln. Du triffst den Nagel auf den Kopf! Und es zeigt, welch irrationales Gefühl Neid ist. Eine Diskussion darüber führte ich vor ein paar Tagen erst, und ich argumentierte dann ungefähr so: "Wieso glaubst Du, selber ein Anrecht auf etwas zu haben, auf das andere Deiner Meinung nach kein Anrecht haben?"
Mit anderen Worten: Bewunderung bringt mich weiter, Bewunderung bewirkt, daß ich mich anstrenge. Neid dagegen hindert mich selbst am Weiterkommen; denn anstatt, daß ich mich anstrenge, andere zu überholen, versuche ich sie auszubremsen. Sich selbst zu beschleunigen ist halt sehr viel schwieriger, als andere festzuhalten.
Das erlebe ich im Alltag tagtäglich und das ist vielleicht auch der Grund, warum ich auf diese ausbremsende Gleichmacherei stets so allergisch reagiere. (Wie ich gestern erst schrieb.)

Das skurrile an unserem Fall ist, daß wir den Neid mit etwas provozieren, das sich jeder einigermaßen Gesunde ohne Kosten leisten kann.

Herzliche Grüße vom Barpfotenbär

brrrr und bäh

Markus U., Stammposter, Wednesday, 13.06.2007, 21:18 (vor 6310 Tagen) @ Barpfotenbaer

Hi Barpfotenbär!

Das skurrile an unserem Fall ist, daß wir den Neid mit etwas provozieren, das sich jeder einigermaßen Gesunde ohne Kosten leisten kann.
Herzliche Grüße vom Barpfotenbär

Ganz so ist es nicht. Barfußlaufen kostet zwar nichts, aber die Füße allzu vieler hierzulande lebender Erwachsener sind durch ständiges Schuhetragen dermaßen verbildet, daß sie auf den meisten Untergründen gar nicht barfuß laufen KÖNNEN. Versuchen sie es, geben sie ein jämmerliches Bild ab. Das konnte ich erst letzten Sonntag auf dem "Streetlife- Festival" in München auf Lorenzens Barfußpfad beobachten. Während wir fast mit etwas Belustigung mal kurz die kleine Runde liefen, stellten einige der dargestellten Untergründe für etliche Nutzer echte Herausforderungen dar, und gar mancher, der im Alltage nicht barfuß läuft, biß die Zähne zusammen oder gab ein halb unterdrücktes Stöhnen von sich.

Nun ja - fast jeder, der hier schreibt, hat mal klein angefangen. Aber man muß halt dranbleiben und beständig trainieren, denn auch fürs Barfußlaufen gilt: ohne Training kein Erfolg!

Barfüßige Sommergrüße,
Markus U.

brrrr und bäh

Barpfotenbaer, Stammposter, Thursday, 14.06.2007, 16:01 (vor 6309 Tagen) @ Markus U.

>Ganz so ist es nicht. Barfußlaufen kostet zwar nichts, aber die Füße allzu vieler hierzulande lebender Erwachsener sind durch ständiges Schuhetragen dermaßen verbildet, daß sie auf den meisten Untergründen gar nicht barfuß laufen KÖNNEN. Versuchen sie es, geben sie ein jämmerliches Bild ab. [...]
[quote]Nun ja - fast jeder, der hier schreibt, hat mal klein angefangen. Aber man muß halt dranbleiben und beständig trainieren, denn auch fürs Barfußlaufen gilt: ohne Training kein Erfolg!
[/quote]

Hallo Markus,

das schöne daran ist, daß Training wirklich Erfolg bringt. Nicht sofort und auch nur langsam, aber ganz plötzlich merkt man, daß man ja schon sehr viel weiter ist, als man sich zu Beginn des Trainings als Ziel gesetzt hatte. Allenfalls daß man das Ziel beharrlich vor sich herschiebt läßt einen zuweilen wieder unzufrieden werden. Aber das ist vielleicht überhaupt der Motor des menschlichen Erfolges. Wir montieren uns eine Karotte vor die Nase und ärgern uns ein Leben lang, daß wir -- so schnell wir auch laufen -- sie nie einholen :-))

Herzliche Grüße vom Barpfotenbären

brrrr und bäh

Markus U., Stammposter, Friday, 15.06.2007, 19:09 (vor 6308 Tagen) @ Barpfotenbaer

Hallo Markus,
das schöne daran ist, daß Training wirklich Erfolg bringt. Nicht sofort und auch nur langsam, aber ganz plötzlich merkt man, daß man ja schon sehr viel weiter ist, als man sich zu Beginn des Trainings als Ziel gesetzt hatte. Allenfalls daß man das Ziel beharrlich vor sich herschiebt läßt einen zuweilen wieder unzufrieden werden. Aber das ist vielleicht überhaupt der Motor des menschlichen Erfolges. Wir montieren uns eine Karotte vor die Nase und ärgern uns ein Leben lang, daß wir -- so schnell wir auch laufen -- sie nie einholen :-))
Herzliche Grüße vom Barpfotenbären

Hi Barpfotenbär,

das Ziel des Trainings (und trainieren tun wir bereits dann, wenn wir BF außer Haus gehen, auch wenn wir dessen vieleicht grad nicht eingedenk sind) ist die volle BF- Tauglichkeit im Alltage. In der Stadt ist diese im allgemeinen einfach zu erreichen; das "Trainings- Bewußtsein" stellt sich bei mir immer auf schwierigen Untergründen wie grobem Bruchschotter (am schlimmsten ist Gleisbettschotter) ein. Da heißt es die Zähne zusammenbeißen und durch. Freilich muß hier jeder darauf achten, wieviel er sich zumuten kann. Den besten Trainingseffekt erzielt man in der Gruppe oder wenigstens zu zweit. Wenn man alleine losgeht, neigt man dazu, auf den bequemen gewohnten Wegen zu bleiben und umgeht in den meisten Fällen neue Herausforderungen. Was meine eigene "BF- Geländegängigkeit" betrifft, habe ich das Gefühl, meine Grenzen weitgehend erreicht zu haben (was mich gar nicht zufrieden stimmt), aber gesellschaftlich ist gewiß noch so manch neue Situation "drin" (barfüßige Auftritte vor Gericht werden indessen wohl auch künftig nicht stattfinden).

Barfüßige Sommergrüße,
Markus U.

Verlorengegangener Standard & barfüßige Ehrgeizprofile

Jay, Stammposter, Sunday, 17.06.2007, 18:03 (vor 6306 Tagen) @ Markus U.

Hallo Markus,
das schöne daran ist, daß Training wirklich Erfolg bringt. Nicht sofort und auch nur langsam, aber ganz plötzlich merkt man, daß man ja schon sehr viel weiter ist, als man sich zu Beginn des Trainings als Ziel gesetzt hatte. Allenfalls daß man das Ziel beharrlich vor sich herschiebt läßt einen zuweilen wieder unzufrieden werden. Aber das ist vielleicht überhaupt der Motor des menschlichen Erfolges. Wir montieren uns eine Karotte vor die Nase und ärgern uns ein Leben lang, daß wir -- so schnell wir auch laufen -- sie nie einholen :-))
Herzliche Grüße vom Barpfotenbären


Hi Barpfotenbär,
das Ziel des Trainings (und trainieren tun wir bereits dann, wenn wir BF außer Haus gehen, auch wenn wir dessen vieleicht grad nicht eingedenk sind) ist die volle BF- Tauglichkeit im Alltage. In der Stadt ist diese im allgemeinen einfach zu erreichen; das "Trainings- Bewußtsein" stellt sich bei mir immer auf schwierigen Untergründen wie grobem Bruchschotter (am schlimmsten ist Gleisbettschotter) ein. Da heißt es die Zähne zusammenbeißen und durch. Freilich muß hier jeder darauf achten, wieviel er sich zumuten kann. Den besten Trainingseffekt erzielt man in der Gruppe oder wenigstens zu zweit. Wenn man alleine losgeht, neigt man dazu, auf den bequemen gewohnten Wegen zu bleiben und umgeht in den meisten Fällen neue Herausforderungen. Was meine eigene "BF- Geländegängigkeit" betrifft, habe ich das Gefühl, meine Grenzen weitgehend erreicht zu haben (was mich gar nicht zufrieden stimmt), aber gesellschaftlich ist gewiß noch so manch neue Situation "drin" (barfüßige Auftritte vor Gericht werden indessen wohl auch künftig nicht stattfinden).
Barfüßige Sommergrüße,
Markus U.

--
Hi Markus, hi Barpfotenbär,
ich weiß, daß ich jetzt möglicherweise verlacht werde, aber BF-Alltagstauglichkeit ist meines Erachtens auch etwas sehr Relatives & Ansichtssache. So fordere ich von mir nicht, einen BFigen Sprint über 250 m Gleisbettschotter mit unbewegtem Gesicht ablaufen zu können (wann kommt denn das im Leben situativ vor?), weitaus stärker stört mich schon meine ausgesprochen geringe Hitzebeständigkeit, sodaß ich - so, wie sich der Sommer voraussichtlich entwickeln wird - wie einst in Amerika bei prallem Sonnenschein im Zeitraum von 12 - 15 h zugegebenermaßen auf eine Sohlen-Wärmeisolation durch irgendwelche MinimalSTschuhe angewiesen sein werde.

Übrigens biete ich jedem im Forum folgende Wette an:
Kriterien: Freisinger Innenstadt, Sommer, praktisch wolkenloser Himmel, T außen >= 27° C, Zeitraum: 13 - 15 h. Es ist die Untere Hauptstr., beginnend ab Heiliggeistgasse über den Marienplatz bis Ende Obere Hauptstr. (Anfang der Wippenhauser Str.) und zurück auf der sonnenbeschienenen Seite auf dem dunkelrotbraunen Kachelpflaster barfuß in normaler Gehtechnik abzuWANDERN. Laufen, Hüpfen, "Tapsen" etc. sowie jede chemische Imprägnierung der Fußsohlen sind verboten. Danach wird 1/4 h auf normalem Terrain weitergegangen.
Behauptung: Undurchführbar, ohne danach [Beobachtungszeitraum: 2 h] Brandblasen aufzufinden & auch zu spüren. Man zeige das Gegenteil.

Für ungünstig halte ich, im Forum & anderswo lautstark zu verbreiten, daß Barfußlaufen ERLERNT werden müsse. Das schreckt u. U. Interessenten ab, die die Sache außerhalb der Privacy erstmalig ausprobieren wollen. Gleichwohl ist es aber auch erschreckend zu hören, daß es heutzutage Menschen geben soll, die tatsächlich außerhalb ihres Schlafzimmer-Teppichs nicht barfußlaufen KÖNNEN, das wäre dann tatsächlich ein verlorengegangener zivilisatorischer Standard (ebenso wie die weitreichende Tolerierung von Fußschäden bis hin zu bereits motorisch behindernder Wirkung).
Man sollte eigentlich erwarten, daß jeder normale gesunde Mensch Alltagshandlungen [BF aus dem Auto aussteigen, im Supermarkt einkaufen & wieder zurück] physisch ausführen kann (psychisch bekanntermaßen weit weniger). Wenn selbst das nicht mehr "geht" & womöglich förmlich geübt werden muß, ist das eindeutig eine "Behebung" eines 'zivilisatorisch' degenerierten Status.

Ungewöhnliche BFige Fähigkeiten wird es immer geben, gelegentlich sind auch Tricks dabei. Soll man aber "ehrgeizmäßig" soweit gehen, schlimmstenfalls per Extremtraining mit dem indischen Yogi gleichzuziehen, der ja tatsächlich BF über glühende Kohlen gehen kann? Irgendwo ist für mich eine Vernunftgrenze erreicht, mir genügt es, problemlos den Weg vom einen Ende "meiner" Stadt zum anderen barfuß zurücklegen zu können. Dann gibt es auch noch Sachen, hinter denen gar kein Trick steckt. Vor kurzem waren wir [Markus U. & ich] im Deutschen Museum in München, welches in der Abteilung Starkstromtechnik eine wunderschöne Hochspannungsanlage mit eindrucksvollen Demonstrationsversuchen beherbergt. Ganz früher wurden bei den Vorführungen manchmal Besucher gefragt: "Wer traut sich freiwiliig, sich in die Faraday´sche Käfigkugel zu setzen & sich [SCHEINBAR, das wurde nicht gesagt] unter 160 000 Volt setzen zu lassen?" Ich hätte mich sofort gemeldet & sogar demonstrativ meine Zehchen von innen an das feinmaschige Metallgitter gesetzt. Nicht fachkundige Zuschauer hätten überproportional über die Sache "Barfuß" gestaunt...

Daher würde ich die beiden Ehrgeiz-Dimensionen "Kältefestigkeit" & "Geländegängigkeit" nicht unbedingt zum alleinigen Maß aller Dinge erheben, wenn es darum geht, den genauen Performance Level eines Premium Grade Barfüßers zu ermitteln. Dazu ist die Sache nämlich viel zu mannigfaltig, wie folgendes Beispiel zeigt:
Vor vielen Jahren flackte ich immer wieder mal im Wohnzimmer [frei, Eltern verreist] eines Freundes zusammen mit anderen Freunden 'rum, weil sich eben zum x-ten Mal eine spontane, wilde abendliche Party ergeben hatte. Wir lagen mehr auf dem Sofa als wir saßen, hatten i. d. R. unsere Füße auf dem sehr niedrigen Tisch, glotzten TV oder hörten plaudernd Musik, dabei wurden natürlich auch mächtig die Verdauungswege mit verdünntem C2H5OH* gespült. Aufgrund des kurzen zurückgelegten Weges in die Nachbarschaft waren meine Füße noch verhältnismäßig sauber. Es wäre nun ein reizvoller Partygag gewesen, mit den Zehen des einen Fußes eine Bierflasche am Hals zu umklammern, festzuhalten & mit dem anderen Fuß einen Kronkorken-Hebelöffner zu ergreifen & die Flasche zu öffnen. Ich konnte es jedenfalls nicht & kann es auch heute nicht; über so ein Kunststück würde eine contergangeschädigte Person mit verstümmelten Armen & Händen nur müde lächeln**.

Vor einigen Tagen hatten Leo, Markus U. & ich einen kurzen Abschnitt zum Gipfel eines Mini - Mount Everests zurückgelegt. Weitaus mehr als den ganzen Berg barfuß erklimmen zu können interessiert mich z. B., wie man einen Hubschrauber perfekt BF fliegt. Das dürfte nicht einfach sein, Markus & ich hatten im Deutschen Museum verschiedene Modelle besichtigt & dabei gesehen, daß deren Pedalerie sogar für Schuhträger recht ungünstig war, weil sie in allen Fällen nur aus rechtwinkling umgebogenen Metallstangen bestand.

Tatsächlich hab' ich ein ganz anderes BF-"Ehrgeizprofil". Wenn ich z. B. auf orthodoxe Theologie abfahren würde, würde ich meine Gehirnzellen solange auf Höchstleistung arbeiten lassen, bis ich einen Dreh gefunden hätte, die im Altarraum bestehende BF-Prohibition zu kippen, weil es einfach keinen vernünftigen Grund (gegeben durch Physik etc.) dafür gibt. Persönlich glaube ich, denselben Drang wie Michael aus Zofingen mit der Minimalkleidung bei niedrigen Temperaturen in anderer Ausführung zu haben: Vor Nobelrestaurants, Kultstätten etc. hab' ich eines mit Ex-Bundeskanzler Gerhard Schröder gemein, der einst am Gitterzaun des Bundeskanzleramts rüttelte: Ich will da rein, & zwar in meinem Standard-Outfit & barfuß! Kein Trick ist mir zu abgefeimt, um das jeweilige Ziel zu erreichen. Dieser Art ist in etwa MEIN Ehrgeiz, ich will ihn von der Dimension "BF & Gesellschaftliches" ebensowenig verabsolutieren, wie wohl mir Olympiaden in den beiden genannten Ehrgeizdimensionen [bei minus 70° C über die zugefrorene & zusätzlich mit Schottersplit überschüttete Beringstraße flott von Rußland nach Alaska gewandert] ebenfalls fremd sind.

Freundliche Grüße vom Kälteresistenz- & Geländegängigkeits-Papiertiger Jay, der allerdings in Sachen 'Gesellschaftliches' hyperharte Zähne hat.

*) chemisch für: [Äthyl-]Alkohol
**) Diese durch teratogene Medikamentenwirkung schwerstbehinderten Personen haben mit den Füßen Sachen 'drauf, von denen unsereins nicht einmal träumen kann. Sehr eindrucksvoll waren z. B. die TV-Bilder, in denen eine Contergan-Mutter ihr gesund zu Welt gekommenes Kind mit den Füßen fütterte.

Verlorengegangener Standard & barfüßige Ehrgeizprofile

Markus U., Stammposter, Monday, 18.06.2007, 08:09 (vor 6305 Tagen) @ Jay

Hi Jay!

ich weiß, daß ich jetzt möglicherweise verlacht werde, aber BF-Alltagstauglichkeit ist meines Erachtens auch etwas sehr Relatives & Ansichtssache. So fordere ich von mir nicht, einen BFigen Sprint über 250 m Gleisbettschotter mit unbewegtem Gesicht ablaufen zu können (wann kommt denn das im Leben situativ vor?), weitaus stärker stört mich schon meine ausgesprochen geringe Hitzebeständigkeit, sodaß ich - so, wie sich der Sommer voraussichtlich entwickeln wird - wie einst in Amerika bei prallem Sonnenschein im Zeitraum von 12 - 15 h zugegebenermaßen auf eine Sohlen-Wärmeisolation durch irgendwelche MinimalSTschuhe angewiesen sein werde.

Auch Temperaturbeständigkeit (Hitze & Kälte)kann man barfuß trainieren, und zwar nach den allgemeinen Regeln: Man finde die Grenzen der eigenen Belastbarkeit heraus und verschiebe diese allmählich. Bezogen aufs barfüßige Hitzetraining heißt das, daß Du, wenn der Tag heiß & sonnig zu werden verspricht, so zeitig rausgehst, daß der Boden für Dich noch gut begehbar ist, und dann auf diesem Boden bleibst, auch wenn es unangenehm wird. Zwinge Dich, langsam zu gehen, und bleibe an einer roten Ampel möglichst reglos stehen. Wenn Du in der Stadt unterwegs bist, ist es ja jederzeit möglich, in den Schatten zu wechseln, wenn der Boden wirklich unerträglich heiß wird. Ein sehr häufig vorkommender Fehler beim Training besteht in mangelnder Geduld, welche sich darin zeigt, daß man sich zu früh zu großen Belastungen aussetzt und dann zwangsläufig scheitern muß. Gerade im langsamen und schrittweisen, aber kontinuierlichen Verschieben der eigenen Grenzen liegt das Geheimnis des Erfolges, also etwa darin, den heißen bzw. sich erwärmenden Boden heute etwas länger ausgehalten zu haben als sonst. Günstig sind auch positive Verstärker wie z. B. ein barfüßiger Begleiter, der tainierter ist als man selbst und auf dezente Weise Mut macht, oder indem man die Situation positiv deutet ("Heute ist der Boden schön warm, so daß ich keine kalten Füße bekomme"). Kältebeständigkeit läßt sich analog trainieren; hier ist das Training sogar noch einfacher, denn das ganze "Geheimnis" besteht darin, im Herbst mit dem Barfußlaufen nicht aufzuhören und es im Winter fortzusetzen, wobei man sich auch von "weißer Scheiße" nicht schrekken läßt und in dieser seine nackten Fußabdrükke hinterläßt - oder eben statt Stiefeln die geliebten "Badeklapperln" oder auch Sabots trägt, natürlich ohne Sokken.

Übrigens biete ich jedem im Forum folgende Wette an:
Kriterien: Freisinger Innenstadt, Sommer, praktisch wolkenloser Himmel, T außen >= 27° C, Zeitraum: 13 - 15 h. Es ist die Untere Hauptstr., beginnend ab Heiliggeistgasse über den Marienplatz bis Ende Obere Hauptstr. (Anfang der Wippenhauser Str.) und zurück auf der sonnenbeschienenen Seite auf dem dunkelrotbraunen Kachelpflaster barfuß in normaler Gehtechnik abzuWANDERN. Laufen, Hüpfen, "Tapsen" etc. sowie jede chemische Imprägnierung der Fußsohlen sind verboten. Danach wird 1/4 h auf normalem Terrain weitergegangen.
Behauptung: Undurchführbar, ohne danach [Beobachtungszeitraum: 2 h] Brandblasen aufzufinden & auch zu spüren. Man zeige das Gegenteil.

Ich traue mir zu, der geforderten Leistung zumindest nahe zu kommen, wäe aber nicht bereit, zwei Stunden lang dauernd hin und her zu gehen, zumal ich mich auch wegen der Gefahr eines Sonnenbrandes nicht zu lange der prallen Sonne aussetze. Ich kann mir jedoch vorstellen, die beschriebene Strekke bei Temperaturen von 27° C bis 30° C in meinem gewöhnlichem Tempo, freilich recht zügigem Tempo abzugehen.

Für ungünstig halte ich, im Forum & anderswo lautstark zu verbreiten, daß Barfußlaufen ERLERNT werden müsse. Das schreckt u. U. Interessenten ab, die die Sache außerhalb der Privacy erstmalig ausprobieren wollen. Gleichwohl ist es aber auch erschreckend zu hören, daß es heutzutage Menschen geben soll, die tatsächlich außerhalb ihres Schlafzimmer-Teppichs nicht barfußlaufen KÖNNEN, das wäre dann tatsächlich ein verlorengegangener zivilisatorischer Standard (ebenso wie die weitreichende Tolerierung von Fußschäden bis hin zu bereits motorisch behindernder Wirkung).

Wenn dieses Forum über das barfußlaufen informieren soll, dann darf man auch nicht verschweigen, daß man es tatsächlich hart trainieren, oder wenn man so will, sogar ERLERNEN muß. Auch die kompetentesten Barfüßer wie etwa Engel, Manfred (Ten) oder Dominik R. haben ihre heutige Geländegängigkeit nicht auf einen Schlag, sondern nach und nach erworben. Es ist natürlich auch eine Frage des Ehrgeizes und der Bereitschaft zu trainieren. Je mehr man trainiert, desto rascher macht man auch Fortschritte. Und wenn man das Training nicht allzu verbissen betreibt und es, wie das z. B. bei Engel, der aufgrund seiner Lebensumstände mitunter große Strekken zu Fuß zurücklegen muß, der Fall ist, ganz zwanglos in seinen Alltag einbauen kann, dann macht man natürlich auch raschere Fortschritte als jemand, der nicht so häufig trainiert.
Daß viele Menschen außerhalb ihrer Wohnung und allenfalls noch des Strandes oder Freibades gar nicht barfuß laufen KÖNNEN, weil sie dann nur mehr mit schmerzverzerrtem Gesicht über den Boden staksen, ist zwar traurig, aber leider eine nicht selten zu beobachtende Tatsache und auch gar nicht verwunderlich, wenn man bedenkt, wie barfußentwöhnt ein durchschnittlicher Europäer heutzutage ist. Nähme man z. B. lästernden Jugendlichen ihre "Sneakers" mitsamt den Sokken oder Füßlingen weg und zwänge sie, barfuß heimzugehen, bliebe zumindest ein beträchtlicher Teil von ihnen auf der Strekke (gegeben sei eine Strekkenlänge von 3 km mittleren Schwierigkeitsgrades wie Kopfsteinpflaster, Waschbeton und Feinschotter).

Man sollte eigentlich erwarten, daß jeder normale gesunde Mensch Alltagshandlungen [BF aus dem Auto aussteigen, im Supermarkt einkaufen & wieder zurück] physisch ausführen kann (psychisch bekanntermaßen weit weniger). Wenn selbst das nicht mehr "geht" & womöglich förmlich geübt werden muß, ist das eindeutig eine "Behebung" eines 'zivilisatorisch' degenerierten Status.

Leider ist das bei manchen Menschen der Fall; denn manchen Menschen ist bereits grober Asphalt zu "pieksig", so daß sie nicht oder nur mit Schwierigkeiten darüber gehen können. Für die meisten Anfänger lassen sich Asphalt und Gehwegplatten jedoch gut bewältigen.

Ungewöhnliche BFige Fähigkeiten wird es immer geben, gelegentlich sind auch Tricks dabei. Soll man aber "ehrgeizmäßig" soweit gehen, schlimmstenfalls per Extremtraining mit dem indischen Yogi gleichzuziehen, der ja tatsächlich BF über glühende Kohlen gehen kann? Irgendwo ist für mich eine Vernunftgrenze erreicht, mir genügt es, problemlos den Weg vom einen Ende "meiner" Stadt zum anderen barfuß zurücklegen zu können.

Den Ehrgeiz, barfuß über glühende Kohlen zu laufen, habe ich nicht (wozu soll das gut sein?), aber meine "Geländegängigkeit" möchte ich durchaus weiter trainieren.

Dann gibt es auch noch Sachen, hinter denen gar kein Trick steckt. Vor kurzem waren wir [Markus U. & ich] im Deutschen Museum in München, welches in der Abteilung Starkstromtechnik eine wunderschöne Hochspannungsanlage mit eindrucksvollen Demonstrationsversuchen beherbergt. Ganz früher wurden bei den Vorführungen manchmal Besucher gefragt: "Wer traut sich freiwiliig, sich in die Faraday´sche Käfigkugel zu setzen & sich [SCHEINBAR, das wurde nicht gesagt] unter 160 000 Volt setzen zu lassen?" Ich hätte mich sofort gemeldet & sogar demonstrativ meine Zehchen von innen an das feinmaschige Metallgitter gesetzt. Nicht fachkundige Zuschauer hätten überproportional über die Sache "Barfuß" gestaunt...
Daher würde ich die beiden Ehrgeiz-Dimensionen "Kältefestigkeit" & "Geländegängigkeit" nicht unbedingt zum alleinigen Maß aller Dinge erheben, wenn es darum geht, den genauen Performance Level eines Premium Grade Barfüßers zu ermitteln. Dazu ist die Sache nämlich viel zu mannigfaltig, wie folgendes Beispiel zeigt:
Vor vielen Jahren flackte ich immer wieder mal im Wohnzimmer [frei, Eltern verreist] eines Freundes zusammen mit anderen Freunden 'rum, weil sich eben zum x-ten Mal eine spontane, wilde abendliche Party ergeben hatte. Wir lagen mehr auf dem Sofa als wir saßen, hatten i. d. R. unsere Füße auf dem sehr niedrigen Tisch, glotzten TV oder hörten plaudernd Musik, dabei wurden natürlich auch mächtig die Verdauungswege mit verdünntem C2H5OH* gespült. Aufgrund des kurzen zurückgelegten Weges in die Nachbarschaft waren meine Füße noch verhältnismäßig sauber. Es wäre nun ein reizvoller Partygag gewesen, mit den Zehen des einen Fußes eine Bierflasche am Hals zu umklammern, festzuhalten & mit dem anderen Fuß einen Kronkorken-Hebelöffner zu ergreifen & die Flasche zu öffnen. Ich konnte es jedenfalls nicht & kann es auch heute nicht; über so ein Kunststück würde eine contergangeschädigte Person mit verstümmelten Armen & Händen nur müde lächeln**.
Vor einigen Tagen hatten Leo, Markus U. & ich einen kurzen Abschnitt zum Gipfel eines Mini - Mount Everests zurückgelegt. Weitaus mehr als den ganzen Berg barfuß erklimmen zu können interessiert mich z. B., wie man einen Hubschrauber perfekt BF fliegt. Das dürfte nicht einfach sein, Markus & ich hatten im Deutschen Museum verschiedene Modelle besichtigt & dabei gesehen, daß deren Pedalerie sogar für Schuhträger recht ungünstig war, weil sie in allen Fällen nur aus rechtwinkling umgebogenen Metallstangen bestand.
Tatsächlich hab' ich ein ganz anderes BF-"Ehrgeizprofil". Wenn ich z. B. auf orthodoxe Theologie abfahren würde, würde ich meine Gehirnzellen solange auf Höchstleistung arbeiten lassen, bis ich einen Dreh gefunden hätte, die im Altarraum bestehende BF-Prohibition zu kippen, weil es einfach keinen vernünftigen Grund (gegeben durch Physik etc.) dafür gibt. Persönlich glaube ich, denselben Drang wie Michael aus Zofingen mit der Minimalkleidung bei niedrigen Temperaturen in anderer Ausführung zu haben: Vor Nobelrestaurants, Kultstätten etc. hab' ich eines mit Ex-Bundeskanzler Gerhard Schröder gemein, der einst am Gitterzaun des Bundeskanzleramts rüttelte: Ich will da rein, & zwar in meinem Standard-Outfit & barfuß! Kein Trick ist mir zu abgefeimt, um das jeweilige Ziel zu erreichen. Dieser Art ist in etwa MEIN Ehrgeiz, ich will ihn von der Dimension "BF & Gesellschaftliches" ebensowenig verabsolutieren, wie wohl mir Olympiaden in den beiden genannten Ehrgeizdimensionen [bei minus 70° C über die zugefrorene & zusätzlich mit Schottersplit überschüttete Beringstraße flott von Rußland nach Alaska gewandert] ebenfalls fremd sind.

Das letztgenannte Beispiel ist wohl allzu extrem, aber an einer barfüßigen Wallfahrt, die mehrere Tage dauert, oder etwas Vergleichbarem wie Engel's Wanderung entlang der Westfront des Ersten Weltkrieges tät ich gerne teilnehmen.

Barfüßige Sommergrüße,
Markus U.

Schuhetragen verlernen

Barpfotenbaer, Stammposter, Monday, 18.06.2007, 08:58 (vor 6305 Tagen) @ Markus U.

Hallo Jay, hallo Markus,

also in einem Punkt muß ich Jay widersprechen: Ich meine schon, daß man Barfußlaufen "erlernen" muß. Zumindest "wieder erlernen" oder noch besser, das Schuhetragen "verlernen". Meiner Meinung nach lernt man erst allmählich, daß das Barfußlaufen keine Fortbewegung durch Reibungswiderstand, sondern eher ein Festhalten am Boden ist. Das merkt man am ehesten auf abschüssigem, matschigen Untergrund. Am Anfang hat es mich dabei mehrfach ziemlich hingebrezelt, solange ich lief, wie mit Schuhen: Ferse in den Boden rammen. Das geht barfuß nicht. Später erst lernt man, daß man sich mit den Zehen festhalten muß.

Markus schreibt: "Den besten Trainingseffekt erzielt man in der Gruppe oder wenigstens zu zweit. Wenn man alleine losgeht, neigt man dazu, auf den bequemen gewohnten Wegen zu bleiben und umgeht in den meisten Fällen neue Herausforderungen." Das habe ich auch so erlebt. Alleine laufe ich eher am Wegesrand, auf dem Feld daneben, etc. Das ist ansich auch o.k., meine ich, denn die Widerstandsfähigkeit der Pfoten ist doch ein bißchen so, wie die Haltbarkeit eines Akkus. Auf geschotterten Wegen entlädt sich dieser bei mir sehr sehr schnell. Und bei größeren Wanderungen geht es mir immer gegen die Ehre, wenn ich nach der halben Strecke plötzlich Schuhe anziehen muß, was aber ab und zu noch vorkommt. Zuletzt nach ca. 17km, die bis dahin fast ausschließlich aus Asphalt oder Kieswegen bestanden hatten. (Und als wir dann nach weiteren 2km endlich in den Wald zu einer eigentlich sehr angenehmen Lehmpiste kamen, zog ich die Schuhe zwar wieder aus, hatte aber keine rechte Freude mehr daran, der Akku war leer.)

Einen ziemlichen "Abhärtungseffekt" kann man auch beim Schieben eines Kinderwagens (z.B. um einen Kasten Bier darin zu transportieren) erzielen, denn der zwingt einen auf dem Weg zu bleiben, egal welcher Konsistenz er ist.

Viele Grüße vom Barpfotenbären

Ihr seht das von einer anderen Warte aus

Jay @, Stammposter, Monday, 18.06.2007, 18:22 (vor 6305 Tagen) @ Barpfotenbaer

Hi Barpfotenbär, hi Markus U.,
kurze Abschweifung vom eigentlichen Beitragsthema: Das Motto "Schuhetragen verlernen" gefällt mir ausgezeichnet, & ohne Bluff & Übertreibung darf ich mit Stolz verkünden, daß ich wenigstens mit Schuhen nur mehr schlecht autofahren kann. Kommt im Oktober ein plötzlicher, heftiger Wintereinbruch, der mich zum abrupten Umstieg von voll BF auf Winterstiefel zwingt, ist das eine erhebliche Umstellung, schon, wenn man die ersten Schritte in diesen Dingern statt BF tut, kommt man sich komisch vor. Man merkt, wie unnatürlich das eigentlich ist. Wie wenn die menschlichen Füße für sowas gar nicht entwickelt & gebaut worden wären. Der Vergleich hinkt natürlich weitgehend, aber Autoreifen & -felgen sind ja auch nicht dafür gebaut, in quadratische Blechcontainer einmontiert zu werden. Zumindest bei Allradantrieb würde das 4rad noch fahren, bloß wie halt...
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Hallo Jay, hallo Markus,
also in einem Punkt muß ich Jay widersprechen: Ich meine schon, daß man Barfußlaufen "erlernen" muß. Zumindest "wieder erlernen" oder noch besser, das Schuhetragen "verlernen". Meiner Meinung nach lernt man erst allmählich, daß das Barfußlaufen keine Fortbewegung durch Reibungswiderstand, sondern eher ein Festhalten am Boden ist. Das merkt man am ehesten auf abschüssigem, matschigen Untergrund. Am Anfang hat es mich dabei mehrfach ziemlich hingebrezelt, solange ich lief, wie mit Schuhen: Ferse in den Boden rammen. Das geht barfuß nicht. Später erst lernt man, daß man sich mit den Zehen festhalten muß.

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Vielleicht läßt sich jetzt die Formel finden, die beide Positionen vereinigt. Stellen wir uns ein Kind vor, das im üblichen Alter laufen lernt, & zwar ständig BF & in einer 'entwickelten westlichen Zivilisation' ohne Winter, z. B. in Südkalifornien. Es wächst vollends ohne Schuhe & Socken auf, diese sind ihm unbekannt. Nehmen wir an, es ist jetzt 6 Jahre alt. Dann wird es überall sicher & perfekt BF gehen & laufen. Was geschieht aber, wenn es mit einer Situation konfrontiert wird, mit der es zeitlebens noch nie konfrontiert war, nämlich - wie grad' beschrieben: Ein mehr oder weniger schwerer Supermarkt-Einkaufswagen ist auf einer Gefällerampe, deren Haftreibungskoeffizient 'ungünstig' ist, barfuß sicher zu führen. Kann es das "von Natur aus" oder erleidet es Schiffbruch, weil diese Situation tatsächlich hätte erlernt & trainiert werden müssen? Kinder können mit den Händen auf natürliche Art eine enorme manuelle Geschicklichkeit erreichen - eines ist jedoch sicher: Sie werden niemals in der Lage sein, von Natur aus auch nur einfachste 1stimmige Melodien auf dem Klavier zu spielen.
Wir haben also jetzt 2 "Fähigkeits"-Bereiche: der eine, der von Natur aus sozusagen "fest" mit einer Art ROM-Charakteristik in der Gehirnsoftware verankert ist & eine "Fähigkeit" sofort oder nach sehr kurzer "Aufweckphase" verfügbar macht; der andere ist der Bereich einer "lernmäßig" ERWORBENEN Fähigkeit.
Kann also ohne weiteres sein, daß das Beispiel mit dem Einkaufswagen ohne "Erlernen" bei hinreichend glattem Untergrund nicht "geht" (ich vermute, daß es so ist). Dann hast du selbstverständlich recht, weil es in die 2. Kategorie fällt.
Genau gesagt: Ich weiß gar nicht, ob ich die Sache mit dem Einkaufswagen beherrsche, weil mir diese Anforderung - jedenfalls mit wirklich großen Neigungswinkeln - zeitlebens nie vorkam. Das [Mit den Zehen in den Boden Greifen] ist mir zwar sehr gründlich bekannt, & zwar hatte ich es schon mit meinen BF-Anfangserfahrungen im zarten Alter von 16 'drauf, als ich erstmals barfuß auf die Bank ging - SCHOCK! ein dünner, quasi unsichtbarer Wasserfilm auf dem polierten Marmorboden, & schlagartig war´s glatter als das glatteste Glatteis...
Nun weiß man aber - ingenieurmäßig gesprochen - QUANTITATIV nicht viel. So ist unbekannt, ob ich [der Länge nach Hinfliegen] gerade noch oder mit gutem Safety Margin verhindern konnte, von Natur aus hab' ich [wegen leichter Hohl/Spreiz-] garantiert keine optimalen Füße. Ich bin mit ihnen zufrieden, sie haben mir stets [A Convenient & Happy Everyday´s Barefoot Life] ermöglicht - wann wird es in meinem Leben jemals vorkommen, daß ich mehrere km über Schottersplit laufen muß? Was bringt es mir, wenn ich über diese Fähigkeit - ohne Gesichtsmiene zu verziehen - verfüge? Mein Leben spielt sich in Labors, Büros, auf der Straße, in Einkaufsmalls, Restaurants, Cafe´s etc. ab* - ich wußte nicht, daß dermaleinst ein HBF auf den Plan treten würde, in dem es hieß: BF wandern über unwegsames Gelände & bei Kälte solltest du KÖNNEN, das ist das Höchste!
Kommen wir nunmehr zu einer anderen Trainingsdimension humanbiologischer Hardware...
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Markus schreibt: "Den besten Trainingseffekt erzielt man in der Gruppe oder wenigstens zu zweit. Wenn man alleine losgeht, neigt man dazu, auf den bequemen gewohnten Wegen zu bleiben und umgeht in den meisten Fällen neue Herausforderungen." --

Naja, dann hat der Trainer die Aufgabe, den inneren Schweinehund per [BFigem] Tritt in den Arsch des Jüngers auszuschalten. Eines kann er aber bei allem guten Zureden per Psycho-Tricks nicht beeinflussen: Die "Geländegängigkeit" eines BF-Wanderers hängt vor allem von der dicken Lederhaut-Substanz an den Sohlen ab, deren Bildung man katalysieren muß. Also hopp hopp über Stock & Stein, Augen zu & durch, [Aua-piekt-&-drückt-das!-]Gequengel gilt nicht! Allenfalls durch optimale Ernährung, Behandlung der Fußsohlen mit Bio-Aufbaulotions, Keratinbildnern etc. könnte noch eine weitere Optimierung geschaffen werden, das Resultat sieht man ja an Markus U.´s Fußsohlen...ganz ungedopt.
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Das habe ich auch so erlebt. Alleine laufe ich eher am Wegesrand, auf dem Feld daneben, etc. Das ist ansich auch o.k., meine ich, denn die Widerstandsfähigkeit der Pfoten ist doch ein bißchen so, wie die Haltbarkeit eines Akkus. Auf geschotterten Wegen entlädt sich dieser bei mir sehr sehr schnell. Und bei größeren Wanderungen geht es mir immer gegen die Ehre, wenn ich nach der halben Strecke plötzlich Schuhe anziehen muß, was aber ab und zu noch vorkommt. Zuletzt nach ca. 17km, die bis dahin fast ausschließlich aus Asphalt oder Kieswegen bestanden hatten. (Und als wir dann nach weiteren 2km endlich in den Wald zu einer eigentlich sehr angenehmen Lehmpiste kamen, zog ich die Schuhe zwar wieder aus, hatte aber keine rechte Freude mehr daran, der Akku war leer.)

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Ein guter Vergleich mit dem Akku & dem Entladestrom-Zeitintegral, das ja letzten Endes ein Maß für die Kapazität ist. Bei mir ist auf Schottersplitwegen nach wenigen Minuten Schluß (weil sie in meinem Leben nie vorkommen).
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Einen ziemlichen "Abhärtungseffekt" kann man auch beim Schieben eines Kinderwagens (z.B. um einen Kasten Bier darin zu transportieren) erzielen, denn der zwingt einen auf dem Weg zu bleiben, egal welcher Konsistenz er ist.

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Auch ein Trick, um den besagten inneren Schweinehund zu überlisten...
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Viele Grüße vom Barpfotenbären

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Ebenso vom Barfußfaultier Jay, das sich an den führenden Konzernen der Welt orientiert.
ESSO sagte einst: Es gibt viel zu tun. Packen wir´s an.
Ich hab' diesen Slogan weiterentwickelt und sage: Es gibt viel zu tun. Lassen wir´s sein.

*) Ich beabsichtige aber, mir einen Optimalsport zu suchen, der insbesondere auch BF ausgeübt wird & der mich fordert. Es wird voraussichtlich Beachvolleyball sein.

Ihr seht das von einer anderen Warte aus

Barpfotenbaer, Stammposter, Monday, 18.06.2007, 22:19 (vor 6304 Tagen) @ Jay

Hallo Jay,

wenn ich Deine Texte lese, dann hört sich das bei mir ungefähr so an: Stimmt, ja, hahahah, recht hat er, ja das ist originell, ja, hmmm, stimmt, hihihi, hehe, gute Idee, jawohl!, klasse, das kann ich bestätigen, ja, hmmm, vielleicht sollte ich auch mal nein sagen, usw.
Und 783 Kommas und 3xNachschlagen im Wörterbuch später habe ich den ersten Satz wieder vergessen ...

Sei aber versichert, daß Deine Mail wieder einmal meine ganze Zustimmung gefunden hat! Zum Optimalsport ist vielleicht anzumerken, daß es zwei Sorten gibt: Sportarten, wo nur Du barfuß bist und Sportarten, wo alle barfuß sind, also auch jene, die das selbst gar nicht bemerken. Also Judo, Beachvolleyball, Schwimmen wären so Beispiele.
Viel cooler kommt es freilich, wenn Du barfuß bist beim Skateboarden, Eiskunstlauf oder beim Schach.

Letztendlich mußt Du selber entscheiden, was Du sein möchtest: Mensch oder Maschine?

Viele Grüße und gute Besserung vom Barpfotenbär

Trainingseffekte

Ulrich (Berlin) @, Stammposter, Monday, 18.06.2007, 16:14 (vor 6305 Tagen) @ Jay

Hallo Jay

ich weiß, daß ich jetzt möglicherweise verlacht werde, aber BF-Alltagstauglichkeit ist meines Erachtens auch etwas sehr Relatives & Ansichtssache. So fordere ich von mir nicht, einen BFigen Sprint über 250 m Gleisbettschotter mit unbewegtem Gesicht ablaufen zu können (wann kommt denn das im Leben situativ vor?),...

Bei mir zuletzt am 5. Mai, wie ich hier index.php?id=994267575 berichtet hatte. :-)

... weitaus stärker stört mich schon meine ausgesprochen geringe Hitzebeständigkeit, sodaß ich - so, wie sich der Sommer voraussichtlich entwickeln wird - wie einst in Amerika bei prallem Sonnenschein im Zeitraum von 12 - 15 h zugegebenermaßen auf eine Sohlen-Wärmeisolation durch irgendwelche MinimalSTschuhe angewiesen sein werde.

Eine Steigerung der Hitzeempfindlichkeit ist meiner Ansicht nach durchaus durch Trainieren der Füße erreichbar. Durch ständige Nutzung der Füße wird die Sohle fester und ist dann ebenso besser für unebene Böden, wie für heißere Böden gewappnet.
Ich frage mich allerdings, wie das bei dir ist. Kann es sein, dass Du in all den Jahren, die Du bereits barfuß läufst, deine Füße so wenig benutzt hast, dass kein nennenswerter Trainingseffekt erfolgt ist? Wenn du auch für kurze Wege stets dein Auto nimmst, wird sich da nichts bei dir bessern. Training erfordert immer eine gewisse Hartnäckigkeit, Zähigkeit und Geduld. Falls du also auch in deiner Jugend nie längere Strecken barfuß gelaufen bist, könnte ich mir daher vorstellen, dass der normale Trainingseffekt, von dem hier unter Dauerbarfüßern üblicherweise ausgegangen wird, bei dir tatsächlich ausgeblieben ist. Könnte das möglich sein?

Übrigens biete ich jedem im Forum folgende Wette an:
Kriterien: Freisinger Innenstadt, Sommer, praktisch wolkenloser Himmel, T außen >= 27° C, Zeitraum: 13 - 15 h. Es ist die Untere Hauptstr., beginnend ab Heiliggeistgasse über den Marienplatz bis Ende Obere Hauptstr. (Anfang der Wippenhauser Str.) und zurück auf der sonnenbeschienenen Seite auf dem dunkelrotbraunen Kachelpflaster barfuß in normaler Gehtechnik abzuWANDERN. Laufen, Hüpfen, "Tapsen" etc. sowie jede chemische Imprägnierung der Fußsohlen sind verboten. Danach wird 1/4 h auf normalem Terrain weitergegangen.

Ich wette zwar nicht gern, glaube aber nicht, dass ich damit Probleme hätte. In Straubing hatte ich vor Jahren mal erlebt, wie einige andere Barfüßer, die versehentlich auf das hochsommerlich sonnenbeschienene schwarze Steinpflaster in der Altstadt gerieten, fluchtartig den Bereich verließen, während ich dort durchaus gut barfuß weitergehen konnte. Wer sich eine feste Lederhaut (keine abgestorbene Hornhaut) antrainiert hat, müsste das können.

Behauptung: Undurchführbar, ohne danach [Beobachtungszeitraum: 2 h] Brandblasen aufzufinden & auch zu spüren. Man zeige das Gegenteil.

Der Beobachtungszeitraum erscheint mir unnötig lang. Sollte man sich durch Berührung zu heißer Dinge Brandblasen zulegen, geht das schneller.

Für ungünstig halte ich, im Forum & anderswo lautstark zu verbreiten, daß Barfußlaufen ERLERNT werden müsse. Das schreckt u. U. Interessenten ab, die die Sache außerhalb der Privacy erstmalig ausprobieren wollen.

"Erlernen" wäre wohl der falsche Begriff. Jeder kann barfuß laufen! Manch einem ist es aber mit ungeübten Füßen zu schmerzhaft, wenn der Boden mal nicht ganz eben ist. Hier ist Training das A und O. Mit entsprechend trainierten Füßen wird der Genuss des Barfußlaufens noch größer, als er es auch mit untrainierten Füßen schon ist, weil dann auch schwierigere Bodenverhältnisse als Genuss empfunden werden können. Training lohnt daher, und man sollte deshalb auch Anfängern Mut machen das Barfußlaufen zu trainieren.

Man sollte eigentlich erwarten, daß jeder normale gesunde Mensch Alltagshandlungen [BF aus dem Auto aussteigen, im Supermarkt einkaufen & wieder zurück] physisch ausführen kann (psychisch bekanntermaßen weit weniger). Wenn selbst das nicht mehr "geht" & womöglich förmlich geübt werden muß, ist das eindeutig eine "Behebung" eines 'zivilisatorisch' degenerierten Status.

Ich bin mir sicher, dass das durchaus allen gesunden Menschen möglich ist.

Ungewöhnliche BFige Fähigkeiten wird es immer geben, gelegentlich sind auch Tricks dabei. Soll man aber "ehrgeizmäßig" soweit gehen, schlimmstenfalls per Extremtraining mit dem indischen Yogi gleichzuziehen, der ja tatsächlich BF über glühende Kohlen gehen kann? Irgendwo ist für mich eine Vernunftgrenze erreicht, mir genügt es, problemlos den Weg vom einen Ende "meiner" Stadt zum anderen barfuß zurücklegen zu können.

Beim Training ist es unvermeidlich sich vernünftige, also in überschaubarem Zeitraum erreichbare Ziele zu setzen. Barfuß über glühende Kohlen laufen zu wollen, wäre daher unsinnig. Es lohnt sich aber auch ein kurzes Stück über raueren Asphalt oder mal ein paar Meter auch über Schotter laufen zu können. Es wäre wirklich jammerschade gewesen, wenn dich z. B. der in der Tat recht grobe Schotter vor dem Orgelmuseum in Kehlheim, der auch bei mir keinen wirklichen Genuss aufkommen ließ, vom Besuch desselben abgehalten hätte. Dein Orgelspiel war nämlich wirklich phantastisch! :-)

Auch für deine Gastfreundschaft möchte ich dir übrigens bei dieser Gelegenheit noch einmal herzlich danken.

Viele Grüße nach Freising

Ulrich

Alles klar?

Jay @, Stammposter, Monday, 18.06.2007, 19:37 (vor 6305 Tagen) @ Ulrich (Berlin)

Hi Ulrich,
da hat sich eine Logikbeziehung versehentlich invertiert...
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Eine Steigerung der Hitzeempfindlichkeit ist meiner Ansicht nach durchaus durch Trainieren der Füße erreichbar. Durch ständige Nutzung der Füße wird die Sohle fester und ist dann ebenso besser für unebene Böden, wie für heißere Böden gewappnet.

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Gemeint war sicher: Eine Steigerung der Hitzeresistenz bzw. Reduktion der Hitzeempflindlichkeit..., Rest klar.
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Ich frage mich allerdings, wie das bei dir ist. Kann es sein, dass Du in all den Jahren, die Du bereits barfuß läufst, deine Füße so wenig benutzt hast, dass kein nennenswerter Trainingseffekt erfolgt ist? Wenn du auch für kurze Wege stets dein Auto nimmst, wird sich da nichts bei dir bessern. Training erfordert immer eine gewisse Hartnäckigkeit, Zähigkeit und Geduld. Falls du also auch in deiner Jugend nie längere Strecken barfuß gelaufen bist, könnte ich mir daher vorstellen, dass der normale Trainingseffekt, von dem hier unter Dauerbarfüßern üblicherweise ausgegangen wird, bei dir tatsächlich ausgeblieben ist. Könnte das möglich sein?

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Ganz bestimmt. Vom 16. - 18. Lebensjahr hatte ich nur ca. 20 Minuten zur Schule, im Winter war sowieso Pause, zu meinen schwarzen TV-Reparaturkunden in der Nachbarschaft & in der Stadt hatte ich nicht weit. Die größten BFigen Wege, die ich je zurückgelegt hatte, dauerten 40 Min. von einem Ende der Stadt zum anderen, mit dem Erhalt des Führerscheins war endgültig Schluß (stinkfaul). Größte BF-Wanderung aller Zeiten meinerseits 1981 (durch Stau auf der Autobahn mit nachfolgender Unfallsprerrung ging der Sprit in der Prärie aus, getreu Fats Domino: I´m walking [für Sprit & Reservekanister, weiß nicht, ob ARAL], Zeit- & Weglänge nicht mehr in Erinnerung, war aber heftig, wenn auch problemlos. Es ist von Trainingssubstanz seither NICHTS DA!
--

Übrigens biete ich jedem im Forum folgende Wette an:
Kriterien: Freisinger Innenstadt, Sommer, praktisch wolkenloser Himmel, T außen >= 27° C, Zeitraum: 13 - 15 h. Es ist die Untere Hauptstr., beginnend ab Heiliggeistgasse über den Marienplatz bis Ende Obere Hauptstr. (Anfang der Wippenhauser Str.) und zurück auf der sonnenbeschienenen Seite auf dem dunkelrotbraunen Kachelpflaster barfuß in normaler Gehtechnik abzuWANDERN. Laufen, Hüpfen, "Tapsen" etc. sowie jede chemische Imprägnierung der Fußsohlen sind verboten. Danach wird 1/4 h auf normalem Terrain weitergegangen.

--

Ich wette zwar nicht gern, glaube aber nicht, dass ich damit Probleme hätte. In Straubing hatte ich vor Jahren mal erlebt, wie einige andere Barfüßer, die versehentlich auf das hochsommerlich sonnenbeschienene schwarze Steinpflaster in der Altstadt gerieten, fluchtartig den Bereich verließen, während ich dort durchaus gut barfuß weitergehen konnte. Wer sich eine feste Lederhaut (keine abgestorbene Hornhaut) antrainiert hat, müsste das können.

Behauptung: Undurchführbar, ohne danach [Beobachtungszeitraum: 2 h] Brandblasen aufzufinden & auch zu spüren. Man zeige das Gegenteil.

Der Beobachtungszeitraum erscheint mir unnötig lang. Sollte man sich durch Berührung zu heißer Dinge Brandblasen zulegen, geht das schneller.

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Die Wette sieht wie folgt aus: Start Untere Hauptstr. [Höhe Heiliggeistgasse], Gehen bis zum anderen Ende der Hauptstr. & wieder zurück (Zeitdauer max. 1 Stunde, du kennst die Location flüchtig). Danach wird noch ca. 1/4 Stunde auf kühlem Terrain weitergegangen, Gesamtwanderzeit somit max. 1h 15 min. Mit passierte 1990 (nach 16 Jahren BF-Praxis) folgendes: Boden auf besagtem Kachelpflaster fühle sich zwar heiß, aber nicht unerträglich heiß an. Kontrollierte meine Füße nach Verlassen der mit diesem glühend heißen Pflaster vesehenen Innenstadt. Nichts. Ging auf vergleichsweise moderat temperierten Asphaltstraßen/Gehwegen 20 min nach Hause. Kam zuhause an, es tat 'was weh: Große elliptische flüssigkeitsgefüllte Brandblasen im Grenzbereich zwischen Ferse & Mittelfuß einwärts. Sie waren völlig überraschend retardiert [verzögert] "losgegangen". Das hat mich verschreckt - weil ich normalerweise in Sachen Verletzungen & ungute Feelings ein sehr aufmerksamer, angestrebterweise perfekter BF-Kurzstreckengeher bin. Wie das passieren konnte, ist mir ein Rätsel, zudem war ich höchstens 1/2 h auf dem heißen rotbraunen Kachelpflaster gegangen, keine Spur von Innenstadt auf- & abwandern.
Mit 2 h Beobachtungszeitraum meinte ich: Laatsch die Strecke BFig ab, wir fahren im Auto zu mir nach Hause, flack' dich gemütlich in meiner Privacy irgendwo hin & wir warten die 2 Stunden ab, ob sich in aller Ruhe Brandblasen entwickeln. Diese 'verzögerte', überaschende, unbeeinflußbare Blasenentwicklung gab es jedenfalls bei mir. Seither bekommt mich kein Schwein mehr an prallsonnigen Hochsommermittagen & -frühnachmittagen barfuß in die Freisinger Innenstadt. Ich hab' die Schnauze voll & keinen Bock, das zu erforschen. Bei etwas tieferen Temperaturen & gleicher zurückgelegter Wegstrecke war der Effekt übrigens früher [Freisinger Altstadtfest, zu Fuß wg. Alk] ausgeblieben.
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Für ungünstig halte ich, im Forum & anderswo lautstark zu verbreiten, daß Barfußlaufen ERLERNT werden müsse. Das schreckt u. U. Interessenten ab, die die Sache außerhalb der Privacy erstmalig ausprobieren wollen.

"Erlernen" wäre wohl der falsche Begriff. Jeder kann barfuß laufen! Manch einem ist es aber mit ungeübten Füßen zu schmerzhaft, wenn der Boden mal nicht ganz eben ist. Hier ist Training das A und O. Mit entsprechend trainierten Füßen wird der Genuss des Barfußlaufens noch größer, als er es auch mit untrainierten Füßen schon ist, weil dann auch schwierigere Bodenverhältnisse als Genuss empfunden werden können. Training lohnt daher, und man sollte deshalb auch Anfängern Mut machen das Barfußlaufen zu trainieren.

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Oh ja, natürlich! Bei den Treffs mit dir, Leo & Markus U. war ich nach unserem Begehen des Schotterfeldes am Bahn-Ausbesserungswerk Donnersbergerbrücke schon ein klein wenig "abgehärteter", trotzdem gab ich mir zusätzlich gar keine Mühe, den Zahnarztpatientenblick groß zu unterdrücken. Wann kommen denn solche Mini-Wanderungen [sie waren ja wirklich nicht der Rede wert] wie an den Folgetagen in meinem Leben überhaupt vor?
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Man sollte eigentlich erwarten, daß jeder normale gesunde Mensch Alltagshandlungen [BF aus dem Auto aussteigen, im Supermarkt einkaufen & wieder zurück] physisch ausführen kann (psychisch bekanntermaßen weit weniger). Wenn selbst das nicht mehr "geht" & womöglich förmlich geübt werden muß, ist das eindeutig eine "Behebung" eines 'zivilisatorisch' degenerierten Status.

Ich bin mir sicher, dass das durchaus allen gesunden Menschen möglich ist.

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Nun ja, ich bin mit meiner bescheidenen BF-Wanderperformance zufrieden, warum sollte ich mehr von mir fordern? Alle in MEINEM Leben typischen BFigen Alltagshandlungen beherrsche ich in absoluter Perfektion, das kann wohl niemand in Abrede stellen. Zudem müßte es auf den gemeinsamen Unternehmungen mit dir, Leo & Markus U. schon wahrnehmbar gewesen sein, daß ich wg. barfüßiger "Unpäßlichkeit" niemals den Betrieb aufgehalten habe, OK?
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Ungewöhnliche BFige Fähigkeiten wird es immer geben, gelegentlich sind auch Tricks dabei. Soll man aber "ehrgeizmäßig" soweit gehen, schlimmstenfalls per Extremtraining mit dem indischen Yogi gleichzuziehen, der ja tatsächlich BF über glühende Kohlen gehen kann? Irgendwo ist für mich eine Vernunftgrenze erreicht, mir genügt es, problemlos den Weg vom einen Ende "meiner" Stadt zum anderen barfuß zurücklegen zu können.

Beim Training ist es unvermeidlich sich vernünftige, also in überschaubarem Zeitraum erreichbare Ziele zu setzen. Barfuß über glühende Kohlen laufen zu wollen, wäre daher unsinnig. Es lohnt sich aber auch ein kurzes Stück über raueren Asphalt oder mal ein paar Meter auch über Schotter laufen zu können.

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Das muß bei mir im BF-Alltag selbverständlich jederzeit 'drin sein. Endlich ein verständnisvoller Realist, der von einem niemals für Traings Zeit habenden sanften Alltagsbarfüßer nichts Unmögliches fordert, merci!
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Es wäre wirklich jammerschade gewesen, wenn dich z. B. der in der Tat recht grobe Schotter vor dem Orgelmuseum in Kehlheim, der auch bei mir keinen wirklichen Genuss aufkommen ließ, vom Besuch desselben abgehalten hätte. Dein Orgelspiel war nämlich wirklich phantastisch! :-)
Auch für deine Gastfreundschaft möchte ich dir übrigens bei dieser Gelegenheit noch einmal herzlich danken.

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Gern geschehen. Es war ein schöner Tag, dessen IDEE mir schon viel Freude gemacht hat.
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Viele Grüße nach Freising
Ulrich

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Vielen Dank für die guten Besserungswünsche an anderer Stelle, mir zerspringt der Schädel wg. Stirnhöhlengrippe-Kopfweh. Ursache eindeutig: Nicht BF, sondern Klimaanlage im 4rad zu extrem aufgedreht...melde mich die nächsten Tage wieder.
Einen schönen Abend nach Berlin, Jay

Alles klar?

Ulrich (Berlin) @, Stammposter, Tuesday, 19.06.2007, 00:02 (vor 6304 Tagen) @ Jay

Hallo Jay

da hat sich eine Logikbeziehung versehentlich invertiert...
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Eine Steigerung der Hitzeempfindlichkeit...

Stimmt. Es sollte natürlich "Hitzeresistenz" heißen. :-)

... Die größten BFigen Wege, die ich je zurückgelegt hatte, dauerten 40 Min. ... Es ist von Trainingssubstanz seither NICHTS DA!

Ich vermute, dass darauf auch deine Empfindlichkeit gegen Hitze zurückzuführen ist. Wenn dich also unangenehm heiße Böden stören, dann könntest du deine Empfindlichkeit mit entsprechendem Training sicher verringern. Natürlich braucht so ein Training aber nicht nur Geduld, sondern auch fleiß, der mit deiner von dir so bezeichneten Faulheit wohl kaum zu vereinbaren wäre.

Die Wette sieht wie folgt aus: ...

Das scheint mir durchaus machbar, wenn man davon absieht, dass ich in nächster Zeit wohl kaum wieder nach Freising komme. So schön deine Heimatstadt auch ist, möchte ich bei meinen nächsten Reisen auch wieder andere Orte kennen lernen. :-)

Training lohnt daher, und man sollte deshalb auch Anfängern Mut machen das Barfußlaufen zu trainieren.

--
Oh ja, natürlich! Bei den Treffs mit dir, Leo & Markus U. war ich nach unserem Begehen des Schotterfeldes am Bahn-Ausbesserungswerk Donnersbergerbrücke schon ein klein wenig "abgehärteter", trotzdem gab ich mir zusätzlich gar keine Mühe, den Zahnarztpatientenblick groß zu unterdrücken. Wann kommen denn solche Mini-Wanderungen [sie waren ja wirklich nicht der Rede wert] wie an den Folgetagen in meinem Leben überhaupt vor?

Wohl eher selten. Das muss ich zugeben. Es kommt ja bei dir auch nicht darauf an, dass du besser auf Schotter klar kommst, denn daran hast du ja gar kein Interesse. Wichtiger ist dir doch wohl eine bessere Resistenz gegenüber Hitze. Oder habe ich das missverstanden?
Eine bessere Hitzeresistenz lässt sich nämlich nach meiner Erfahrung durch eine Stärkung der Fußsohle durchaus erreichen.

Man sollte eigentlich erwarten, daß jeder normale gesunde Mensch Alltagshandlungen [BF aus dem Auto aussteigen, im Supermarkt einkaufen & wieder zurück] physisch ausführen kann (psychisch bekanntermaßen weit weniger). Wenn selbst das nicht mehr "geht" & womöglich förmlich geübt werden muß, ist das eindeutig eine "Behebung" eines 'zivilisatorisch' degenerierten Status.

Ich bin mir sicher, dass das durchaus allen gesunden Menschen möglich ist.

--
Nun ja, ich bin mit meiner bescheidenen BF-Wanderperformance zufrieden, warum sollte ich mehr von mir fordern? Alle in MEINEM Leben typischen BFigen Alltagshandlungen beherrsche ich in absoluter Perfektion, das kann wohl niemand in Abrede stellen.

Das will ich ja auch gar nicht tun. Wenn du zufrieden bist, dann ist ja alles in Ordnung. Zufriedenheit ist schließlich das wichtigste im Leben.

Zudem müßte es auf den gemeinsamen Unternehmungen mit dir, Leo & Markus U. schon wahrnehmbar gewesen sein, daß ich wg. barfüßiger "Unpäßlichkeit" niemals den Betrieb aufgehalten habe, OK?

Absolut! Ich habe auch nie den Eindruck erwecken wollen, dass du jemanden aufgehalten hättest.
Ich habe dich auch in keinster Weise irgendwie kritisieren wollen. Ich hatte dir lediglich einen Weg aufzeigen wollen, wie du deine Hitzeempfindlichkeit verringern könntest. Wenn das irgendwie unglücklich herüber gekommen sein sollte, dann täte mir das leid!

--

Ungewöhnliche BFige Fähigkeiten wird es immer geben, gelegentlich sind auch Tricks dabei. Soll man aber "ehrgeizmäßig" soweit gehen, schlimmstenfalls per Extremtraining mit dem indischen Yogi gleichzuziehen, der ja tatsächlich BF über glühende Kohlen gehen kann? Irgendwo ist für mich eine Vernunftgrenze erreicht, mir genügt es, problemlos den Weg vom einen Ende "meiner" Stadt zum anderen barfuß zurücklegen zu können.

Beim Training ist es unvermeidlich sich vernünftige, also in überschaubarem Zeitraum erreichbare Ziele zu setzen. Barfuß über glühende Kohlen laufen zu wollen, wäre daher unsinnig. Es lohnt sich aber auch ein kurzes Stück über raueren Asphalt oder mal ein paar Meter auch über Schotter laufen zu können.

--
Das muß bei mir im BF-Alltag selbverständlich jederzeit 'drin sein. Endlich ein verständnisvoller Realist, der von einem niemals für Traings Zeit habenden sanften Alltagsbarfüßer nichts Unmögliches fordert, merci!

Gern geschehen. Und was gibt es besseres, als seine Ziele bereits erreicht zu haben?

Vielen Dank für die guten Besserungswünsche an anderer Stelle, mir zerspringt der Schädel wg. Stirnhöhlengrippe-Kopfweh. Ursache eindeutig: Nicht BF, sondern Klimaanlage im 4rad zu extrem aufgedreht...melde mich die nächsten Tage wieder.

Da wünsche ich weiterhin gute Besserung und baldige Genesung.

Einen schönen Abend nach Berlin, Jay

Alles Gute nach Freising

Ulrich

Neid (+ evtl. zusätzlich Ressentiment)

Jay @, Stammposter, Sunday, 17.06.2007, 03:16 (vor 6306 Tagen) @ Barpfotenbaer

Hallo Barpfotenbär!

Daß FlipFlops ein Ausdruck verborgener Sehnsucht sind, merkte ich, als sich kürzlich ausgerechnet 3 FlipFlop-Träger (2w,1m) darüber lustig machten, als ich im Baumarkt barfuß lief.

Das könnte mehrere Gründe haben: Je größer die Gruppe, desto größer ist die Wahrscheinlichkeit, daß sie sich in irgendeiner Form (kichern, lästern oder im Extremfall pöbeln) über Andersartigkeit bemerkbar macht. Und manchmal reicht die kleinste Abweichung. Die in der Gruppe tragen Flipflops, man selbst verzichtet auf die wenigen Millimeter Plastik (oder "edles" Leder) unter den Füßen. Wenn man einer wandernden Seniorengruppe des Damenturnvereins begegnet, dann fallen auch manche Bemerkungen, die eine einzelne ältere "Dame" niemals sagen würde. In der Gruppe führt man sich stark.
Manchmal ist es auch Neid. Eigentlich möchte man barfuß laufen, traut sich aber nur in Flipflops raus, dann ärgert man sich im stillen, wenn andere mehr Mut haben. Wenn man zu den Menschen gehört, die beim nächsten Mal auch den Mut aufbringen, dann ist es nicht weiterhin tragisch. Wenn es sich aber um Leute handeln, die NIE den Mut aufbringen, um barfuß an die Öffentlichkeit zu treten oder es höchstens "heimlich" im Dunkeln machen, dann gesteht die Gefahr, daß man extrem intolerant gegenüber denjenigen ist, die sich barfuß an die Öffentlichkeit trauen. Hier im Forum tauchte mal der Satz auf: "Wer etwas haben möchte, sich aber nicht traut, der gönnt es auch keinem anderen". (Das gilt nicht nur fürs Barfußlaufen, auch mit Besitztümern oder sportlichen Leistungen: Der stolze Besitzer eines großen Autos redet nicht selten schlecht über den Nachbarn, der einen noch größeren Wagen hat, während es dem Rad fahrenden Nachbarn, der genügend Geld für ein Auto hat und auch einen Führerschein besitzt, jedoch aufs Auto verzichtet, völlig schnurz ist.)
Ein ähnliches Phänomen tritt bei manchen (natürlich längst nicht allen) "Sommerbarfüßern" auf. Anstatt ehrlich zuzugeben, daß es ihnen ab einer gewissen Temperatur zu kalt ist, um barfuß zu laufen, hacken sie auf denjenigen herum, denen es noch nicht zu kalt ist.
Viele Grüße
Michael aus Zofingen


Hallo Michael,
jedes Wort Deiner Erklärung würde ich Dir sofort unterschreiben, besiegeln und vor Freude bepieseln. Du triffst den Nagel auf den Kopf! Und es zeigt, welch irrationales Gefühl Neid ist. Eine Diskussion darüber führte ich vor ein paar Tagen erst, und ich argumentierte dann ungefähr so: "Wieso glaubst Du, selber ein Anrecht auf etwas zu haben, auf das andere Deiner Meinung nach kein Anrecht haben?"
Mit anderen Worten: Bewunderung bringt mich weiter, Bewunderung bewirkt, daß ich mich anstrenge. Neid dagegen hindert mich selbst am Weiterkommen; denn anstatt, daß ich mich anstrenge, andere zu überholen, versuche ich sie auszubremsen. Sich selbst zu beschleunigen ist halt sehr viel schwieriger, als andere festzuhalten.
Das erlebe ich im Alltag tagtäglich und das ist vielleicht auch der Grund, warum ich auf diese ausbremsende Gleichmacherei stets so allergisch reagiere. (Wie ich gestern erst schrieb.)
Das skurrile an unserem Fall ist, daß wir den Neid mit etwas provozieren, das sich jeder einigermaßen Gesunde ohne Kosten leisten kann.
Herzliche Grüße vom Barpfotenbär

--
Hi Barpfotenbär, hi Michael,
auch ich darf mich der in den beiden vorhergehenden Beiträgen geäußerten Sicht der Dinge rückhaltlos anschließen und ergänzend anmerken, daß die beschriebenen Effekte zusätzlich noch durch Ressentiment ihre extremste Ausprägung finden (übrigens wurde genau das von dir, Barpfotenbär ca. November letzten Jahres formuliert). So ist mir z. B. ein extrem [BF in der Öffentlichkeit]-gegnerischer alter Mann bekannt, der inzwischen gelernt hat, seine Worte zurückzuhalten, man sieht aber, wie er dabei mit sich kämpft. Er wohnt ca. 500 m von mir entfernt am Stadtrand, wo der Ort in ein großes Waldgebiet übergeht & hat ein Faible entwickelt, seinen Garten & sein Haus auf das Äußerste zu pflegen, scheinbar lebt er nur noch dafür. Zufallshalber sah ich einmal den Grund für seine außerhalb der Privacy ständig massiv verpackten Füße (während er sich gerne mit kurzen Hosen selbst bei nicht allzu warmer Witterung in der Öffentlichkeit zeigt): Schrecklich deformierte Pranken mit grünschwarzen krallenartigen Pilzruinen, die er (möglicherweise in den Hoffnung, daß der UV-Anteil des Sonnenlichtes den Pilz abtötet) auf dem überdachten Balkon sitzend, mitunter durchaus gezielt bestrahlt. So entsteht diese ausbremsende Gleichmacherei aufgrund eines perversen Gerechtigkeitsempfindens: Dem anderen soll ebenfalls verwehrt sein [gutaussehende Füße in der Öffentlichkeit], was dem einen verwehrt ist.

Viele & herzliche Grüße, Jay (trauernd, daß sein Urlaub zu Ende geht, aber selbstverständlich bis zum Winter lückenlos barfuß bleibend)

Mmmäääähh

Barpfotenbaer, Stammposter, Monday, 18.06.2007, 09:18 (vor 6305 Tagen) @ Jay

>So ist mir z. B. ein extrem [BF in der Öffentlichkeit]-gegnerischer alter Mann bekannt, der inzwischen gelernt hat, seine Worte zurückzuhalten, man sieht aber, wie er dabei mit sich kämpft. [...] Zufallshalber sah ich einmal den Grund für seine außerhalb der Privacy ständig massiv verpackten Füße (während er sich gerne mit kurzen Hosen selbst bei nicht allzu warmer Witterung in der Öffentlichkeit zeigt): Schrecklich deformierte Pranken mit grünschwarzen krallenartigen Pilzruinen, die er (möglicherweise in den Hoffnung, daß der UV-Anteil des Sonnenlichtes den Pilz abtötet) auf dem überdachten Balkon sitzend, mitunter durchaus gezielt bestrahlt.

LOL

Hallo Jay,

was Du so bildlich beschreibst, kann ich mir sehr gut vorstellen! Ich beobachte sowas zur Zeit fast täglich im Zug, da präsentieren krasse Zivilisationsopfer den übrigen Mitreisenden gerne ihre geschundenen Extremitäten. Aber ich denke, die sehen das gar nicht so kritisch, die kriegen das nicht mehr mit. Genausowenig, wie 2/3 aller Bauchfrei-T-Shirt-Trage-Girlies gar nicht merken, daß die kleinen (eigentlich ganz normalen) Speckröllchen, die da hervorquillen, nicht so vorteilhaft beim Bewerbungsgespräch sind.

Ich störe mich aber nicht wirklich daran, schließlich biete ich denen ja auch häufig Anlaß zum sich wundern. Außerdem -- es muß ja auch noch ein paar weiße Schafe in der Herde geben ... :-))

Herzliche Grüße vom Barpfotenbären

Puuuhhh!

Jay, Stammposter, Monday, 18.06.2007, 12:48 (vor 6305 Tagen) @ Barpfotenbaer

So ist mir z. B. ein extrem [BF in der Öffentlichkeit]-gegnerischer alter Mann bekannt, der inzwischen gelernt hat, seine Worte zurückzuhalten, man sieht aber, wie er dabei mit sich kämpft. [...] Zufallshalber sah ich einmal den Grund für seine außerhalb der Privacy ständig massiv verpackten Füße (während er sich gerne mit kurzen Hosen selbst bei nicht allzu warmer Witterung in der Öffentlichkeit zeigt): Schrecklich deformierte Pranken mit grünschwarzen krallenartigen Pilzruinen, die er (möglicherweise in den Hoffnung, daß der UV-Anteil des Sonnenlichtes den Pilz abtötet) auf dem überdachten Balkon sitzend, mitunter durchaus gezielt bestrahlt.


LOL

Hallo Jay,

was Du so bildlich beschreibst, kann ich mir sehr gut vorstellen! Ich beobachte sowas zur Zeit fast täglich im Zug, da präsentieren krasse Zivilisationsopfer den übrigen Mitreisenden gerne ihre geschundenen Extremitäten. Aber ich denke, die sehen das gar nicht so kritisch, die kriegen das nicht mehr mit. Genausowenig, wie 2/3 aller Bauchfrei-T-Shirt-Trage-Girlies gar nicht merken, daß die kleinen (eigentlich ganz normalen) Speckröllchen, die da hervorquillen, nicht so vorteilhaft beim Bewerbungsgespräch sind.

Ich störe mich aber nicht wirklich daran, schließlich biete ich denen ja auch häufig Anlaß zum sich wundern. Außerdem -- es muß ja auch noch ein paar weiße Schafe in der Herde geben ... :-))

Herzliche Grüße vom Barpfotenbären

--
Hi Barpfotenbär,
ich hab´s so aufgefaßt (& so kenne ich es selbstverständlich ebenfalls aus öffentlichen Verkehrsmitteln), daß es so gut wie allen 'normalen' [nicht BF-orientierten] Zeitgenossen wurscht ist, was da aus offenen Sandalen Verkrümmtes & Verpilztes herausleuchtet, weil die Betroffenen das längst nonchalant als "durch zivilisatorische Anpassungserfordernisse bedingte" Normalität betrachten - so hat eben nach deren Meinung die Standardfarbe der Gattung Menschen-Schafe von weiß nach schwarz mutiert. Immerhin muß man zur Ehrenrettung der erwähnten Herrschaften sagen: Es ist ihnen zwar wurscht, was sie für eine u. U. abstoßende Optik präsentieren, aber auf Geruchsneutralität achten sie - mir ist bislang noch kein einziger gegenteiliger Fall mit teilverpackten Füßen vorgekommen. Egal, ob von Besitzern moderat oder schwer geschädigter Füße, ich werde eigentlich normal keines Blickes gewürdigt. Dennoch geht es mir so, daß ich ca. alle 5 - 10 Jahre von recht rustikal wirkenden älteren Frauen im ÖPNV als Weißes Schaf angesprochen werde:
"Mei, junga Mo, ham' Sie scheene gsunde Fiass..."
"I gäh oafach immer ba[r]fuass"
"Ham mia ois Kinder aa immer 'gmacht..." *
Es folgt mitunter noch die eine oder andere melancholische Erinnerung. Die ältere Landbevölkerung scheint offenbar noch irgendwo ein residuales Bewußtsein für das zu haben, was für uns ein sich automatisch ergebender physiologischer Standard ist...
Beobachtet man die Lage im ÖPNV-Netz in & um München, fällt gegenwärtig noch folgendes auf:
Man könnte dieses Jahr zum Jahr der Flipflops ausrufen. Noch nie waren sie derart im Kommen; jüngere Leute lassen sich fast schon in 2 Klassen einteilen (wirkliche, "echte" BFs sind nach wie vor ausgesprochen selten):
x Fußmäßig Vollverpackte, meist in Nobelturnschuhen oder Sneakers [der "legere" Barfuß-Bluff mit den Söckchen scheint offenbar gar nicht angestrebt zu sein, weil er sowieso nicht funktioniert];
x Flipflopträger, die - zumindest in "meiner" Gegend - ein Charakteristikum haben: Sie haben so gut wie ausnahmslos besser aussehendere & gesündere Füße. Ob das an geringerer Fußschädigung &/oder mehr Bewußtsein um Fußgesundheit, evtl. -optik liegt, ist schwer zu sagen.

Brauchst nicht zu antworten (zumindest nicht aus Höflichkeit, außer es gibt in diesem Thread noch 'was zu sagen). Unglaublich, aber wahr:
Barfuß im Pyjama mit Sommergrippe im Bett liegend, herzliche Grüße, Jay

*) Übersetzung:
"Mein Gott, haben Sie schöne gesunde Füße..."
"Ich gehe einfach immer BF"
"Haben wir als Kinder auch immer gemacht..."

Puuuhhh!

Barpfotenbaer, Stammposter, Monday, 18.06.2007, 13:16 (vor 6305 Tagen) @ Jay

Hallo Jay,

erstmal gute Besserung! Wars Dir offenbar doch zu kalt?

>"Mei, junga Mo, ham' Sie scheene gsunde Fiass..."
[quote]"I gäh oafach immer ba[r]fuass"
"Ham mia ois Kinder aa immer 'gmacht..."
[/quote]

Mich sprach neulich auch mal eine ältere Dame im Dialekt an:
"Sie laufet jo barfuass! Jo isch't des net zu ..."
Na, na, na, was wird sie wohl gesagt haben?
"... spitz?"
("Nein, da gewöhnt man sich dran. Jede Wette, Sie sind doch in Ihrer Jugend bestimmt auch immer barfuß gelaufen!?")
"Ja hanooo ..." (Bei Euch würde man vielleich "Jo freili" sagen.)
"... mia san fria nua barfuass g'loffa!!! Des war net so wie heid! Mia san älles barfuass g'loffa, älles!"
Erzählte Sie ganz stolz!

Offenbar müssen die Wege heute spitzer sein, als früher!

>Man könnte dieses Jahr zum Jahr der Flipflops ausrufen. Noch nie waren sie derart im Kommen; jüngere Leute lassen sich fast schon in 2 Klassen einteilen (wirkliche, "echte" BFs sind nach wie vor ausgesprochen selten):
[quote]x Fußmäßig Vollverpackte, meist in Nobelturnschuhen oder Sneakers [der "legere" Barfuß-Bluff mit den Söckchen scheint offenbar gar nicht angestrebt zu sein, weil er sowieso nicht funktioniert];
x Flipflopträger, die - zumindest in "meiner" Gegend - ein Charakteristikum haben: Sie haben so gut wie ausnahmslos besser aussehendere & gesündere Füße. Ob das an geringerer Fußschädigung &/oder mehr Bewußtsein um Fußgesundheit, evtl. -optik liegt, ist schwer zu sagen.
[/quote]
Ja, das ist nicht zu übersehen. Eine schöne Entwicklung. Aber ich meine dieses Jahr tatsächlich auch ein paar Barfüßler gesehen zu haben. Immer wieder mal. In der Bibliothek, an der Tankstelle, im Spiegel.

>Unglaublich, aber wahr: Barfuß im Pyjama mit Sommergrippe im Bett liegend, herzliche Grüße, Jay

Nochmals gute Besserung und herzliche Grüße vom Barpfotenbär

Gute Besserung

Ulrich (Berlin), Stammposter, Monday, 18.06.2007, 15:22 (vor 6305 Tagen) @ Jay

Hallo Jay

Barfuß im Pyjama mit Sommergrippe im Bett liegend, herzliche Grüße, Jay

Ich wünsche dir gute Besserung, werde schnell wieder gesund und genieße dein Leben auf freien Füßen. :-)

Viele Grüße ins schöne Freising

Ulrich

Gute Besserung

Leo, Stammposter, Tuesday, 19.06.2007, 09:26 (vor 6304 Tagen) @ Ulrich (Berlin)

Hallo Jay

Barfuß im Pyjama mit Sommergrippe im Bett liegend, herzliche Grüße, Jay

Ich wünsche dir gute Besserung, werde schnell wieder gesund und genieße dein Leben auf freien Füßen. :-)
Viele Grüße ins schöne Freising
Ulrich

Ich schließe mich an.

Leo

Gute Besserung

Jay, Stammposter, Wednesday, 20.06.2007, 05:25 (vor 6303 Tagen) @ Leo

Hi Ulrich, hi Leo,
Dankedanke, aber das wäre doch nicht nötig gewesen, deswegen einen eigenen Minireplikenbeitrag zu schreiben. Zwar hat´s mich schon saumäßig vom Stangerl gedroschen (eine bayerische Redensart) & so mußte ich gestern vor lauter Schüttelfrösten, rasendem Kopfweh & sogar Schwächeanfällen das Bett hüten, auch in den nächsten Tagen bin ich auf jeden Fall horizontal und so schreibt sich´s schlecht.
Ein Statement noch zum Sommersonnenschein-BF-Experiment in Freising: Es ging mir nicht darum, möglichst viele Kollegen dorthin zu locken, aber einfach darauf hinzuweisen, daß es einen solchen Effekt tatsächlich [zumindest bei mir] gibt. Wie die berühmte Flasche mit dem Label "Nitroglyzerin / Vor Gebrauch schütteln!" - nur daß der große Knall 10 Sekunden danach kommt. Man merkt zwar: Ganz schön warm bis heiß, das Straßenpflaster, aber man kommt nicht im geringsten auf die Idee, daß sich das "mit Delay" 1/4, 1/2 Stunde oder noch später rächen würde.

Zum völlig witzlosen Pyjama-Barfuß wieder ins Bett zurücksteigend, freundliche Grüße, Jay

Gute Besserung

Markus U., Stammposter, Wednesday, 20.06.2007, 16:16 (vor 6303 Tagen) @ Jay

Hi Ulrich, hi Leo,
Dankedanke, aber das wäre doch nicht nötig gewesen, deswegen einen eigenen Minireplikenbeitrag zu schreiben.

Hi Jay,

auch von mir gute Besserung, denn die wünscht man einem derart hervorragenden Menschen wie Dir eben, weil die Kunde von Deiner Erkrankung als schlechte Nachricht aufgefaßt wird.

Zwar hat´s mich schon saumäßig vom Stangerl gedroschen (eine bayerische Redensart) & so mußte ich gestern vor lauter Schüttelfrösten, rasendem Kopfweh & sogar Schwächeanfällen das Bett hüten, auch in den nächsten Tagen bin ich auf jeden Fall horizontal und so schreibt sich´s schlecht.
Zum völlig witzlosen Pyjama-Barfuß wieder ins Bett zurücksteigend, freundliche Grüße, Jay

Eine Krankheit, wie Du sie beschreibst (vor allem wenn Fieber hinzukommt) gehört zu den wenigen Situationen, in denen ich u. U. freiwillig Sokken trage. Das ist zumindest dann der Fall, wenn meine Durchblutung infolge der Krankheit dermaßen gestört ist, daß ich kalte Füße kriege, sowie dann, wenn ich an unerträglichen Kopfschmerzen leide (in diesem Falle sind Sokken vor allem ein psychodimensionaler Notschrei: Mir gehts derart beschissen, daß ich nicht mehr barfuß sein mag und am liebsten sterben möchte!) Zuletzt war das im Mai 2004 der Fall, als es mir so schlecht ging, daß ich seit über 20 Jahren wieder eine Wärmflasche brauchte.
Am besten helfen übrigens die bewährten alten Hausmittel wie heißer Kräuter-, Pfefferminz- oder Fencheltee (ohne Zukker), Hühnerbrühe und Kamillendampfbad. Auch ein warmes Bad in der Wanne ist günstig.

Momentan total verschwitzte Barfußgrüße,
Markus U.

brrrr und bäh

Thomas Winkler @, Wednesday, 13.06.2007, 16:33 (vor 6310 Tagen) @ Barpfotenbaer

Ähnliches erzählte mir ausgerechnet eine Krankengymnastin, die es zwar ganz hervorragend fand, daß ich barfuß lief, aber ihrem eigenen Sohn nun wieder Schuhe anzog, seit er mal auf eine Hummel getreten war. Aber danach braucht sie die Schuhe doch nicht mehr? Ich denke, daß das den Lernprozess beflügelt. Auf Hummeln wird er jetzt nicht mehr treten. Es folgen noch Wespen, Bienen und Hornissen. Danach hat er's begriffen ... :-))

Mein Patenkind wollte am Wochenende auf dem Weg zum Garten nicht nur Sandalen anziehen, nein, sogar extra Fußballschuhe im Turnbeutel mitnehmen. Mein Argument, das er die sonst beim Ballspielen im Garten auch nicht rägt weil er da meist barfuss rumläuft zog nicht.
Auf dem Hinweg motzte er dann rum, das er ja die Socken für die Sportschuhe vergessen habe. Tja, ab und zu muß er auch mal lernen selbst an was zu denken.
Wegen der Wärme würde dann viel auf dem Rasen mit einer Spritzblume und Wasserschlauch gespielt - alle Kinder nur noch in Unterhose oder Badehose. Der kleinste hatte plötzlich einen Schmerz im Fuß. Nach reinigen der grün-schwarzen Sohle mit etwas Wasser sah ich etwas, das wie ein zarter Splitter aussah, den ich aber ohne Pinzette nicht rausbekam, die wir leider nicht da hatten. Erst nach ein paar Minuten trat eine kleine Kreisförmige Schwellung auf und es war klar, es es ein Bienenstich sein müsse. Wahrscheinlich hat die versucht auf der klatschnassen Wiese zu trinken und er ist auf sie getreten. Da er keine Allergie gegen den Stiche hat, bekam er etwas Teebaumöl, das ich immer dabei habe, auf die Sohle verrieben. Als seine Mama fragte, ob er Schuhe anziehen oder gar nach Hause wolle kam ein sofortiges "Nein" und tollte sich wieder auf die Wiese. Eine Viertelstunde später hatte er den Stich schon vergessen.
Und noch etwas später gingen die 4 dann auf die große Wiese zum Fußballspielen. Alle barfuß.
Mein Patenkind hätte auf dem Rückweg sogar seinen Beutel mit den Fußballschuhen fast vergessen, die er nun gar nicht benutzt hatte. Aber er wollte es ja nicht glauben. Und die Sandalen hatte der dann auch seiner Mutter gegeben, um barfuß nach Hause zu können...

brrrr und bäh

Barpfotenbaer, Stammposter, Thursday, 14.06.2007, 16:09 (vor 6309 Tagen) @ Thomas Winkler

Hallo Thomas,

das ist eine schöne Geschichte, die aber auch wieder zeigt, wie sehr wir uns und unsere Kinder von den allerbanalsten Bestandteilen des Lebens entfremden. Nur, ist dieser Prozess überhaupt reversibel? Wohin mag das noch führen? In Nährlösung getauchte Hirne auf Lebensersatzmaschinen, die davon träumen, wenigstens einmal mit blankem Stahl auf frisch gemähtem Kupferdraht zu laufen?
Brrrrrr, Gott verhüte. Vielleicht haben wir Glück -- und uns bis dahin wieder allesamt in die Steinzeit gebombt. Dann können wir wieder barfußlaufen -- und keiner schaut schief.

Viele Grüße vom Barpfotenbären

Seltsam

Dieter H., Stammposter, Monday, 11.06.2007, 19:17 (vor 6312 Tagen) @ Lothar

Furchtbar. Aber ich habe letztens das Gegenteil erlebt. Mutti im Mantel, lange Hose usw., eigentlich winterlich - bei 27 Grad - und das Kind in Sommersachen und barfuß! Vielleicht war sie ja vergrippt...

Seltsam

Engel, Stammposter, Tuesday, 12.06.2007, 16:09 (vor 6311 Tagen) @ Dieter H.

Furchtbar. Aber ich habe letztens das Gegenteil erlebt. Mutti im Mantel, lange Hose usw., eigentlich winterlich - bei 27 Grad - und das Kind in Sommersachen und barfuß! Vielleicht war sie ja vergrippt...

oder Drogensüchtig ???

Seltsam

Dieter H., Stammposter, Tuesday, 12.06.2007, 17:15 (vor 6311 Tagen) @ Engel

oder Drogensüchtig ???

Danach sah sie zwar nicht aus, aber - wer weiß...

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