Versuch einer BF- Typologie (Hobby? Barfuß! 2)

Markus U., Stammposter, Friday, 08.06.2007, 18:57 (vor 6315 Tagen)

Hi zusammen,

wenn man das Forum sehr lange kennt, dann fällt auf, daß bestimmte Personen wegen ihrer Barfüßigkeit immer wieder Schikanen von Kollegen, Passanten oder der Polizei erleiden müssen oder jedenfalls davon berichten, während andere dergleichen nicht erleben, barfuß voll akzeptiert werden oder sogar positive Reaktionen erzielen. Da es mehr oder weniger stets dieselben sind, die über Schwierigkeiten bzw. dem Fehlen derselben berichten, meine ich, daß es daran liegen müsse, ob bzw. wie gut barfuß zu jemandem paßt oder nicht. Mit anderen Worten: Bei manchen Typen ist barfuß ganz einfach "stimmig", bei anderen nicht. Um etwaigen Mißverständnissen möglichst vorzubeugen, sei jedoch sogleich erklärt, daß selbstverständlich JEDE/R das Recht hat, immer und überall barfuß zu laufen. Es handelt sich bei der folgenden Darstellung also eher um das Resultat von Beobachtungen und BF- philosophischen Gedanken und Gesprächen.

Ich selbst bin beispielsweise jemand, der BF selbst dann keine Schwierigkeiten mit der Polizei (gemeint ist stets die Schutzpolizei, nicht die Bundespolizei) bekommt, wenn er im Winter direkt in ihren Blickwinkel gerät (meine Sichtkontakte mit der Polizei waren immer zufälliger Art; noch nie hat sie jemand wegen meiner Barfüßigkeit herbeigerufen). Auch werde ich selten wegen BF angesprochen und kriege auch kaum Kommentare deswegen zu hören (ist natürlich auch die Frage, wie stark man auf mögliche Reaktionen achtet; ich schenke ihnen kaum Aufmerksamkeit und kriege daher nur sehr laute oder auffallende Reaktionen mit). Daraus schließe ich, daß BF zu mir besonders gut paßt. Wer mich kennt (und das sind ja nicht wenige aus diesem Kreise), weiß daß ich ein lokkerer langhaariger Enddreißiger mit Dreitagebart, (langer) Jeans und Hemd oder T- Shirt, bei kühlerem Wetter auch mit Lederjakke bin, der sich allerdings ab und zu auch schon mal BF in "edlere" Klamotten wie etwa Stoffhose und Sakko wirft. Auch andere langhaarige Jeansträger wie Jay, Engel, Dominik R. oder Descalzar kommen barfuß besonders authentisch und sympathisch rüber, so daß BF zu LH & Jeans besonders gut paßt.
Ein weiterer Kreis, der mit BF wenig Schwierigkeiten hat, sind Menschen mit zumeist sehr guter Ausbildung, die zwar äußerlich bis auf ihre Barfüßigkeit relativ angepaßt aussehen, aber sich stark um Integration ins gesellschaftliche Leben bemüht und so viel Akzeptanz erworben haben. Dieser Typ versteht es sogar, durch zahlreiche Kontakte auch zu Medien manches Gute zu bewirken; aus diesem Forum sind hier besonders Lorenz und Manfred (Ten) zu nennen.
Alsdann gibt es ein paar "rustikale" Menschen, die sich um Mode wenig kümmern, im Sommer häufig gerne kurze Hosen und T- Shirt tragen und sich oft als eifrige Wandersleut' betätigen. Dieser Typus zeichnet sich oft durch starke Selbstsicherheit aus, so daß sich kaum jemand traut, sich mit ihnen anzulegen. Hierher rechne ich beispielsweise Leo, Guenther, Ulrich (Berlin) und Pfützenhüpfer.

Schwierigkeiten wegen BF bekommen vor allem Personen, bei denen es aus verschiedenen Gründen nicht stimmig wirkt. Dazu zählen Personen, die an offensichtlichen Gebrechen leiden, aber auch solche, die deshalb auffällig sind, weil sie beispielsweise vornübergebeugt gehen oder so wenig kälteempfindlich sind, daß sie auch im Winter nichts als ein knappes Hösli und ein dünnes Hemdli tragen. Bei solchen sieht die Polizei zumeist genauer hin oder wird durch die Anrufe besogter Mitbürger, welche eine hilflose Person vermuten, oder auch mißgünstiger übellauniger Spießer sogar erst auf den Plan gerufen. Nicht stimmig wirkt BF auch bei solchen Menschen, die unsicher herumschleichen, als ob Barfußlaufen etwas Verbotenes oder zumindest Unschickliches wäre, und ängstlich auf negative Reaktionen ihrer Umwelt lauern, die dann auch zumeist nicht lange auf sich warten lassen. Solche Menschen sind oft äußerlich ziemlich angepaßt, haben aber vielfach Schwierigkeiten, sich BF- stilgerecht zu kleiden oder überhaupt einen eigenen, einigermaßen stringenten Stil zu finden und wirken nicht selten unattraktiv, hausbakken und müde.

Es kommt natürlich auch darauf an, welche Abwehrmechanismen jeweils zur Verfügung stehen. Bei mir spielt die Art der Kontaktaufnahme durch meine Mitmenschen eine Rolle. Wenn ich nicht angesprochen werden will, dann verhindere ich das meistens durch entsprechende Blikke. Werde ich wegen BF angesprochen, dann werfe ich Personen, die blöde Kommentare von sich geben, wütende Blikke zu oder bollere in seltenen Fällen auch schon mal zurück (bei manchen Personen ist Ignorieren und rasches, aber nicht fluchtartiges Verschwinden freilich die beste "Deeskalation") und beantworte nette Ansprachen oder Fragen freundlich. Am liebsten ist es mir freilich, wenn es gar keine Rolle spielt, daß ich BF bin.
Wird jemand wegen BF von Kollegen oder so gefoppt, ist es das Beste, gelangweilt die Augen zu verdrehen oder ihnen eine scharfe Abfuhr zu erteilen: "Wie ich mich kleide, geht euch nichts an." Auf keinen Fall rechtfertigen! Jeder hat das Recht, so akzeptiert zu werden, wie er ist, solange er die Rechte anderer nicht beeinträchtigt. Und wer barfuß geht, beeinträchtigt DADURCH gewiß nicht die Rechte anderer.

So, jetzt habe ich ziemlich viel geschrieben. Es handelt sich bei meiner BF- Typologie um einen ersten Versuch oder Entwurf. Für weitere Gedanken, Anregungen, Unterteilungen und Verbesserungsvorschläge bin ich natürlich offen.

Barfüßige Gewitterregengrüße,
Markus U.

Versuch einer BF- Typologie

Anja, Friday, 08.06.2007, 22:07 (vor 6314 Tagen) @ Markus U.

Hi zusammen,
wenn man das Forum sehr lange kennt, dann fällt auf, daß bestimmte Personen wegen ihrer Barfüßigkeit immer wieder Schikanen von Kollegen, Passanten oder der Polizei erleiden müssen

Hallo Markus !
Dein Text ist recht interessant. Aber er bezieht sich ja fast nur auf Männer. Ich finde das sowieso seltsam, dass hier kaum Frauen und fast nur Männer sind. Wir Frauen laufen ja auch gern mal barfuß (ich auch sehr gern) und wenn es nicht grade im Winter ist, hat auch kaum jemand was dagegen. Bei uns ist das wohl normal und kein großes Thema. Haben barfüßige Frauen eher lange oder kurze Haare und tragen sie eher Hosen oder Röcke ?
Ich habe schulterlange Haare und trage gern knielange oder wadenlange Röcke. Oder Capri-Hosen oder Bermudas. Ziemlich unpassend finde ich barfuß in über-langen Hosen die auf dem Boden schleifen, das sieht irgendwie nicht so gut aus.
Außerdem haben barfüßige Frauen auch meistens ein paar Schuhe dabei, falls sie eben doch gebraucht werden. (im Rucksack z.B.) Falls uns ein Polizist oder so anhält, können wir sie dann ja auch notfalls anziehen :D
Aber das kommt selten vor, eher schon besorgte Bemerkungen von Männlichen Wesen: Keine Schuhe? - Tu Dir /Tuen Sie Sich nicht weh..... Macht ja auch manchmal ein bisschen Spaß. (Ich meine nicht sich wehtun, sondern die Bemerkungen von Männern) Na jedenfalls schade, dass hier kaum Frauen sind. :-)
Barfüßige Frühsommergrüße
Anja

Versuch einer BF- Typologie

Ralf aus RS ⌂ @, Saturday, 09.06.2007, 00:35 (vor 6314 Tagen) @ Anja

Hi zusammen,
wenn man das Forum sehr lange kennt, dann fällt auf, daß bestimmte Personen wegen ihrer Barfüßigkeit immer wieder Schikanen von Kollegen, Passanten oder der Polizei erleiden müssen


Hallo Markus !
Dein Text ist recht interessant. Aber er bezieht sich ja fast nur auf Männer. Ich finde das sowieso seltsam, dass hier kaum Frauen und fast nur Männer sind. Wir Frauen laufen ja auch gern mal barfuß (ich auch sehr gern) und wenn es nicht grade im Winter ist, hat auch kaum jemand was dagegen. Bei uns ist das wohl normal und kein großes Thema. Haben barfüßige Frauen eher lange oder kurze Haare und tragen sie eher Hosen oder Röcke ?
Ich habe schulterlange Haare und trage gern knielange oder wadenlange Röcke. Oder Capri-Hosen oder Bermudas. Ziemlich unpassend finde ich barfuß in über-langen Hosen die auf dem Boden schleifen, das sieht irgendwie nicht so gut aus.
Außerdem haben barfüßige Frauen auch meistens ein paar Schuhe dabei, falls sie eben doch gebraucht werden. (im Rucksack z.B.) Falls uns ein Polizist oder so anhält, können wir sie dann ja auch notfalls anziehen :D
Aber das kommt selten vor, eher schon besorgte Bemerkungen von Männlichen Wesen: Keine Schuhe? - Tu Dir /Tuen Sie Sich nicht weh..... Macht ja auch manchmal ein bisschen Spaß. (Ich meine nicht sich wehtun, sondern die Bemerkungen von Männern) Na jedenfalls schade, dass hier kaum Frauen sind. :-)
Barfüßige Frühsommergrüße
Anja

Hallo Anja,

Das ist mir auch schon aufgefallen, das wenig oder kaum Frauen oder Mädels hier anwesend sind oder schreiben :-(. Ich find das schade, denn ich denke das es auch ne menge Frauen gibt die gern und viel barfuß laufen, aber wo ???? Ich bin auch schon überall am suchen, nur bisher nur ohne erfolg! Mal gespannt, ob sich was dieses Jahr ergibt :-).
Schönes Sonniges WE

Liebe Grüße Ralf

[image] UHER Bandmaschinen

Versuch einer BF- Typologie

Lothar, Stammposter, Saturday, 09.06.2007, 14:13 (vor 6314 Tagen) @ Anja

Bei Frauen gibt es barfuß weitaus weniger Akzeptanzprobleme.
Es gibt eigentlich nur zwei Regeln. Im Geschäftsleben sind Strümpfe
Pflicht und somit auch Schuhe Pflicht und im Freizeitleben, bei
Galaveranstaltungen etc. ist barfuß Pflicht unabhängig von der Außentemperatur. In der Regel ist mit barfuß barfuß in schicken eleganten teuren Schuhen gemeint, in denen Frau zwar kaum laufen kann aber viel nackten Fuß zeigt und gegebenenfalls mit Schuhen in der Hand barfuß weiter läuft. Aber es ist normalerweise
auch kein Problem wenn Frau im sündhaft teuren Abendkleid aber barfuß erscheint. Bei Männern ist barfuss dagegen ein klarer Verstoß gegen die jeweilige Kleiderordnung und normaler sind geschlossene
schwarze Schuhe Pflicht wenn es sich um einen "gediegenen" Anzug und nichts ausgeflipptes handelt.

Versuch einer BF- Typologie

Jay, Stammposter, Saturday, 09.06.2007, 16:08 (vor 6314 Tagen) @ Anja

Hallo Markus !
Dein Text ist recht interessant. Aber er bezieht sich ja fast nur auf Männer. Ich finde das sowieso seltsam, dass hier kaum Frauen und fast nur Männer sind.

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Hi Anja,
natürlich konnte dieser Beitrag von Markus U. nur aus Männersicht geschrieben werden. Daß Frauen im HBF unterrepräsentiert sind, ist seit langem bekannt - da du dich aber selbst nur relativ selten bemerkbar machst oder sogar nur selten liest, hoffe ich aber, daß dir Namen wie bix, Eva, Nicole(WO), Rosi, Sabrina [?, hatte Krach mit Descalzar & wollte uns verlassen), Tiziana, Tanja X bekannt sind - es könnte ohne weiteres sinnvoll sein, daß eine Lady im Forum dieses Post ergänzt.
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Wir Frauen laufen ja auch gern mal barfuß (ich auch sehr gern) und wenn es nicht grade im Winter ist, hat auch kaum jemand was dagegen. Bei uns ist das wohl normal und kein großes Thema. Haben barfüßige Frauen eher lange oder kurze Haare und tragen sie eher Hosen oder Röcke ?
Ich habe schulterlange Haare und trage gern knielange oder wadenlange Röcke. Oder Capri-Hosen oder Bermudas. Ziemlich unpassend finde ich barfuß in über-langen Hosen die auf dem Boden schleifen, das sieht irgendwie nicht so gut aus.

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Die meisten Damen berichten hier, daß sie einschlägig feminine Kleidung, d. h. Röcke zu BF bevorzugen. Dies scheint ein Analogon dazu zu sein, daß - genauso wie ich mich, wenn ich BF bin, mich betont als Mann fühle, sich offenbar auch BFige Frauen betont als Frau fühlen. Die jeweilige authentische geschlechtsspezifische Selbstvwahrnehmung wird durch BF verstärkt & vertieft. Was mir immer am besten gefallen hat, sind bei Damen ultralange Maxi-Röcke, aus denen dann je nach Lust & Laune die nackten Füße herausschauen oder auch nicht. An dem Gymnasium, an dem ich einst abiturierte, war BF verboten. Eine Mitschülerin hatte einen so langen Rock, daß sie ihre BFigkeit damit voll tarnen konnte (gut, sie nahm in Kauf, daß dieser etwas auf dem Boden schleifte & leicht schmutzig wurde). Bestimmte Lehrer & die Schulleitung setzten das BF-Verbot beinhart durch, andere kümmerten sich nicht um BFige Schüler. Für erstere ließ sie ihren Rock fallen, man konnte nicht einmal beim Treppensteigen im Schulhaus sehen, daß sie voll BF war. Der Schulchef konnte natürlich nicht wagen, sie anzusprechen: Ach bitte, heben Sie doch 'mal Ihren Rock hoch, ich möchte überprüfen, ob Sie unser BF-Verbot einhalten...
Es soll jetzt kein plumpes Kompliment sein, aber ich könnte mir vorstellen, daß du mit schulterlangen Haaren & wadenlangen Röcken (knielange gefallen mir weit weniger) sehr gut aussiehst & daß dir BF hierzu sehr gut steht, analog zu dem, was Markus U. als "für Männer Gültiges" schrieb. Als Mann kann ich natürlich nur schreiben, wie ich mir mit BF als Mann vorkomme & mit welcher Kleidungsperipherie zu BF ich mich noch "authentischer" fühle...
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Außerdem haben barfüßige Frauen auch meistens ein paar Schuhe dabei, falls sie eben doch gebraucht werden. (im Rucksack z.B.) Falls uns ein Polizist oder so anhält, können wir sie dann ja auch notfalls anziehen :D

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Du brauchst nirgendswo Schuhe. Warum solltest du dir für einen Polizisten Schuhe bereithalten?
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Aber das kommt selten vor, eher schon besorgte Bemerkungen von Männlichen Wesen: Keine Schuhe? - Tu Dir /Tuen Sie Sich nicht weh..... Macht ja auch manchmal ein bisschen Spaß. (Ich meine nicht sich wehtun, sondern die Bemerkungen von Männern)

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Ich könnte mir jedenfalls für meine Person nicht vorstellen, Frauen in dieser Weise anzuquatschen. Wie ich bereits vor kurzem schrieb, spreche ich unbekannte BFs, egal welchen Geschlechts, grundsätzlich nicht an.
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Na jedenfalls schade, dass hier kaum Frauen sind. :-)

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Die Erfahrung hat gezeigt (vor allem im diesjährigen Februar), daß das Forum wesentlich entspannter ist, wenn sich Frauen öfters bemerkbar machen (außerdem: Warum sollte der Damen/Herrenanteil nicht ausgewogen sein?). Ich war erfreut, deinen zum Thema sehr kompetenten Beitrag zu lesen. Schreib' gerne öfters.
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Barfüßige Frühsommergrüße
Anja

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Heiße nachmittägliche Sommergrüße (man kann nicht ins Freie gehen & so schreib' ich jetzt grad' von meiner kühlen Privacy aus), Jay

lange Röcke

Anja, Saturday, 09.06.2007, 22:09 (vor 6313 Tagen) @ Jay

Hi Jay!
Danke für dein nettes Posting.
Bodenlange Röcke finde ich aber recht unpraktisch und auch unbequem. In die Schule gehe ich zum glück nicht mehr, aber ist auch noch nicht so lange her. "Barfußverbot", wo gibts denn sowas? In der Schule bin ich auch nur manchmal kurz barfuß gelaufen. Aber verboten hat das auch keiner, und bei Mädchen sowieso nicht.
Im bodenlangen Rock rumlaufen ist jedenfalls nicht bequem, hast Du doch wohl auch noch nicht gemacht, oder? :D
Dürfen andere ja auch sehen wenn ich barfuß bin, sonst macht es ja auch nicht so viel Spaß. :D
Viele Grüße nicht nur an die Füße

Anja

Versuch einer BF- Typologie

Markus U., Stammposter, Saturday, 09.06.2007, 17:30 (vor 6314 Tagen) @ Anja

Hallo Markus !
Dein Text ist recht interessant. Aber er bezieht sich ja fast nur auf Männer. Ich finde das sowieso seltsam, dass hier kaum Frauen und fast nur Männer sind. Wir Frauen laufen ja auch gern mal barfuß (ich auch sehr gern) und wenn es nicht grade im Winter ist, hat auch kaum jemand was dagegen. Bei uns ist das wohl normal und kein großes Thema. Haben barfüßige Frauen eher lange oder kurze Haare und tragen sie eher Hosen oder Röcke ?

Hi Anja,
um so erfreuter bin ich, daß Du eine Antwort aus weiblicher Sicht verfaßt hast, die meiner Meinung nach eine wichtige und wertvolle Ergänzung zu meinen Beobachtungen darstellt. Wie Jay bereits zutreffend bemerkte, konnte ich meinen Beitrag als Mann nämlich nur aus männlicher Perspektive verfassen. Hinzu kommt, daß ich nicht viele Frauen in der Öffentlichkeit barfuß laufen sehe. Bei den wenigen Personen, die man ab & zu mal auf der Straße barfuß erblickt, handelt es sich nämlich zumeist um Männer. Bisweilen sehe ich zwar eine Frau, die ihre Schuhe in der Hand trägt (durchaus nicht nur "Folterwerkzeuge", sondern auch Flipflops), aber das ist für mich nicht richtig barfuß.

Ich habe schulterlange Haare und trage gern knielange oder wadenlange Röcke. Oder Capri-Hosen oder Bermudas. Ziemlich unpassend finde ich barfuß in über-langen Hosen die auf dem Boden schleifen, das sieht irgendwie nicht so gut aus.

Ich finde, daß es besonders feminin und folglich attraktiv auf mich wirkt, wenn eine barfüßige Frau lange Haare hat und einen langen Rock oder jedenfalls einen, der zumindest bis zu den Knien reicht, trägt. Bermudas sehe ich bei Frauen, aber auch bei Männern, gar nicht gerne.

Außerdem haben barfüßige Frauen auch meistens ein paar Schuhe dabei, falls sie eben doch gebraucht werden. (im Rucksack z.B.) Falls uns ein Polizist oder so anhält, können wir sie dann ja auch notfalls anziehen :D

Nicht nötig, denn Barfußlaufen ist keine Ordnungswidrigkeit. Mich hat noch nie ein Polizist gefragt, wo meine Schuhe seien. Einmal habe ich sogar von mir aus einen Polizisten angesprochen, weil ich eine Auskunft brauchte (weiß nicht mehr, worum es ging). Darauf bekam ich die gewünschte Auskunft, ohne daß meine Barfüßigkeit mit einem Worte erwähnt worden wäre. Wenn man die Menschen freundlich anspricht und Augenkontakt hält, dann gibt es keine Probleme.

Aber das kommt selten vor, eher schon besorgte Bemerkungen von Männlichen Wesen: Keine Schuhe? - Tu Dir /Tuen Sie Sich nicht weh..... Macht ja auch manchmal ein bisschen Spaß. (Ich meine nicht sich wehtun, sondern die Bemerkungen von Männern) Na jedenfalls schade, dass hier kaum Frauen sind. :-)

Solche Bemerkungen höre ich als Mann höchstens von sehr alten Frauen. Es handelt sich wohl um einen gewissen fürsorglichen Mutterinstinkt. Eine weitere Personengruppe, die sich überpropotional häufig zu Wort meldet, sind betrunkene Männer. Von ihnen höre ich dann eher sowas wie "Ey, kannste dir keine Schuhe leisten..."
Im übrigen kannst Du den Anteil der von Frauen geschriebenen Beiträge verstärken, indem Du öfters hir schreibst, besonders wenn es sich um qualitativ gute Beiträge wie den, welchen ich hier beantworte, handelt.

Barfüßige Frühsommergrüße
Anja

Dir auch barfüßige Frühsommergrüße und ein angemehmes Wochenende,
Markus U.

Schwer vertippt!!!

Leo, Stammposter, Sunday, 10.06.2007, 23:32 (vor 6312 Tagen) @ Markus U.

Hallo Markus !
Bei den wenigen Personen, die man ab & zu mal auf der Straße barfuß erblickt, ...

Müde Grüße Leo

Schwer vertippt!!!

Jay, Stammposter, Monday, 11.06.2007, 07:23 (vor 6312 Tagen) @ Leo

Hallo Markus !
Bei den wenigen Personen, die man ab & zu mal auf der Straße barfuß erblickt, ...

Müde Grüße Leo

--
Hi Leo,
na ja, wenn man gerade auf dem Streetlife-Festival in München nicht so ganz wenige von [Einmal im Jahre]-BFs gesichtet hat, die sonst niemals außerhalb der Privacy BF laufen, aber bei denen das auch wenigstens für den gestrigen Tag gewisse Nachwirkungen gehabt hat...ich faßte die Sache so auf, daß sich die These "vertippt" auf "WENIGE" BFige Personen pro Fläche und Zeiteinheit" bezog.

Viel Spaß beim BFigen Erobern der Kampenwand.

Freundliche BF-Grüße von jemand, dessen Ehrgeiz im Barfuß-Alpinismus = 0 ist und der heute einen zwar BFigen, aber langweiligen Urlaubstag verbringt, Jay

Versuch einer BF- Typologie

Gernot, Saturday, 09.06.2007, 22:37 (vor 6313 Tagen) @ Anja

Ziemlich unpassend finde ich barfuß in über-langen Hosen die auf dem Boden schleifen, das sieht irgendwie nicht so gut aus.<<

Vielleicht sind die überlangen Hosen eine Art Selbstüberlistung für Anfänger(innen), die zwar gerne bf laufen, aber noch Hemmungen vor Begegnungen haben. Ich hab Anfangs auch noch lange Hosen getragen, bei denen man schon sehr genau hinsehen musste, um die nackten Füße zu erkennen.

Gruß,

Gernot

Versuch einer BF- Typologie

Puma, Stammposter, Friday, 08.06.2007, 22:56 (vor 6314 Tagen) @ Markus U.

Hi Markus,

Deine Typologie finde ich recht interessant, und ich kann Dir weitgehend zustimmen.

Diejenigen, die wegen ihrer Barfüßigkeit häufig angesprochen werden (mal negativ, mal positiv), würde ich noch um die Gruppe der "Fishing-for-compliments-Barfüßer" ergänzen. Hierher gehören Leute, die u.a. deshalb barfuß laufen, damit sie angesprochen werden - was dann oft auch prompt funktioniert.

Mich selbst würde ich in die Gruppe rechnen, die Du rustikale Barfüßer genannt hast. Ein bißchen gehöre ich auch zur Gruppe der gesellschaftlich akzeptierten Barfüßer, jedoch fehlt mir das für diese Gruppe charakteristische Medienengagement.

Barfüßige Grüße
Puma

Versuch einer BF- Typologie

Mike, Saturday, 09.06.2007, 17:28 (vor 6314 Tagen) @ Markus U.

Hallo,

Alsdann gibt es ein paar "rustikale" Menschen, die sich um Mode wenig kümmern, im Sommer häufig gerne kurze Hosen und T- Shirt tragen und sich oft als eifrige Wandersleut' betätigen. Dieser Typus zeichnet sich oft durch starke Selbstsicherheit aus, so daß sich kaum jemand traut, sich mit ihnen anzulegen.

also das 'rustikal' möchte ich nicht unwidersprochen lassen. Kurze Hosen und T-Shirt gehören ebenso wie Barfußgehen zu ausgesprochener Freizeitkleidung. Fast alle barfüßigen Typen, die ich sehe, tragen kurze oder halblange Hosen, meistens Surfershorts oder 3/4-Hosen. Was hat das mit rustikal zu tun? Das heißt doch soviel wie 'vom Land'.

Ich finde, lange Hosen, womöglich noch elegante, sowie Hemd und Jacke wirken beim Barfußgehen total deplaciert. Barfuß passt nur zu lockerer Sommerkleidung. Vornehme Kleidung und barfuß, das reibt sich. Das ist so, als würde man an einem Ferrari Winterreifen mit Stahlfelgen montieren.

Grüße von Mike

Detailfrage

Jay, Stammposter, Saturday, 09.06.2007, 18:44 (vor 6314 Tagen) @ Mike

Hallo,

Alsdann gibt es ein paar "rustikale" Menschen, die sich um Mode wenig kümmern, im Sommer häufig gerne kurze Hosen und T- Shirt tragen und sich oft als eifrige Wandersleut' betätigen. Dieser Typus zeichnet sich oft durch starke Selbstsicherheit aus, so daß sich kaum jemand traut, sich mit ihnen anzulegen.


also das 'rustikal' möchte ich nicht unwidersprochen lassen. Kurze Hosen und T-Shirt gehören ebenso wie Barfußgehen zu ausgesprochener Freizeitkleidung. Fast alle barfüßigen Typen, die ich sehe, tragen kurze oder halblange Hosen, meistens Surfershorts oder 3/4-Hosen. Was hat das mit rustikal zu tun? Das heißt doch soviel wie 'vom Land'.
Ich finde, lange Hosen, womöglich noch elegante, sowie Hemd und Jacke wirken beim Barfußgehen total deplaciert. Barfuß passt nur zu lockerer Sommerkleidung. Vornehme Kleidung und barfuß, das reibt sich. Das ist so, als würde man an einem Ferrari Winterreifen mit Stahlfelgen montieren.
Grüße von Mike

--
Hi Mike,
für mich sind kurze Hosen zu BF genauso undenkbar wie eine Nadelstreifen-Anzughose. Wie hältst du es mit der klassischen langen blauen Jeans? (mein absoluter, fast alleiniger Favorit, für mich selbst sieht BF nur zu wenigen anderen Hosentypen gut aus, Oberbekleidung bei mir ausschließlich: T-Shirt oder Pulli kragenlos [runder Brustausschnitt])

Würde mich interessieren.

Sommerabendliche BF-Grüße, Jay

Kurze oder lange Hose zu barfuss - eine Frage von Wetter und gutem Geschmack

steveh, Stammposter, Saturday, 09.06.2007, 20:00 (vor 6314 Tagen) @ Jay

1. für mich passt ein Anzug oder eine feine Stoffhose (wie sie zu Sakko getragen wird) jedenfalls nicht zu barfuss

2. lange oder kurze oder 3/4 Hose ist für mich variabel und ausschliesslich eine Frage der Temperatur und des guten Geschmacks in Sachen Kleidung

- in kalten Herbstperioden und im Winter würde es mir nicht im Traum einfallen zu Barfuss eine kurze Hose oder ein Leibli mit kurzen oder gar keinen Ärmeln anzuziehen. Bei Kälte kommt für mich nichts anderes als eine Jeans in Frage zu barfuss, allerdings passe ich beim Kauf auf dass die Länge barfuss-kompatibel ist, sie darf keinesfalls beim Barfusslaufen über den Boden schleifen und zerfransen, oder bei Regen die Bodennässe aufsaugen!
- im Sommer am liebsten Short, Bermudashort, oder 3/4 oder 7/8 Hose
- im Sommer am Abend mit meiner Freundin Hosen-Auswahl je nachdem was dort "üblich ist", wo wir uns aufhalten
- kurze Hosen / Bermudashort allgemein nur dort wo auch die Beschuhten kurze Hosen / Bermudashort tragen. Beispielsweise NICHT mit Short in die Oper, die Kirche usw.
- im Urlaub keine Shorts in denjenigen Ländern wo dies aus kulturellen Gründen absolut verpönt ist. Also zum Beispiel Indien Shorts JA. Aber Ägypten, Marokko,... NEIN.

Kurze oder lange Hose zu barfuss - eine Frage von Wetter und gutem Geschmack

Mike, Saturday, 09.06.2007, 23:41 (vor 6313 Tagen) @ steveh

Hallo Burschen,

Hi Mike,

für mich sind kurze Hosen zu BF genauso undenkbar wie eine Nadelstreifen-Anzughose. Wie hältst du es mit der klassischen langen blauen Jeans?

Jeans sehen zwar zu barfuß super aus, besonders mit nacktem Oberkörper, aber dieser Look ist kaum straßentauglich. Allenfalls am Badesee oder im Park geht das problemlos. Die Hosen fransen schnell aus. Allerdings sehe ich oft Jungs mit aufgekrempelten Hosenbeinen, so auf Knielänge oder darunter. Dazu passen Skaterschuhe sehr gut, oder Flip-Flops und natürlich auch barfuß.

- in kalten Herbstperioden und im Winter würde es mir nicht im Traum einfallen zu Barfuss eine kurze Hose oder ein Leibli mit kurzen oder gar keinen Ärmeln anzuziehen.

Mir würde es nicht im Traum einfallen, in kalten Herbstperioden oder im Winter barfuß zu gehen. Abgesehen davon, dass das geile Sommer-Feeling fehlt, würde es, milde ausgedrückt, ziemlich unangenehm auffallen. Da würden sich einige so ihre Gedanken machen und auf dieses Image kann ich gerne verzichten.

Grüße von Mike

Barfuss und kurze Hose im Winter - für mich Frage der Abhärtung

AllgäuYeti (Karl Heinz) ⌂ @, Stammposter, Sunday, 10.06.2007, 13:18 (vor 6313 Tagen) @ Mike

[image] [image]

Grüss Dich Mike,

Du schreibst hier oben unter anderem:

"Mir würde es nicht im Traum einfallen, in kalten Herbstperioden oder im Winter barfuß zu gehen. Abgesehen davon, dass das geile Sommer-Feeling fehlt, würde es, milde ausgedrückt, ziemlich unangenehm auffallen. Da würden sich einige so ihre Gedanken machen und auf dieses Image kann ich gerne verzichten."

Für mich ist barfuss und kurze Hose im Winter weniger eine Frage des Geschmacks, sondern eher eine Frage von Abhärtung, intensiver Bewegung, eigenwilliger Geisteshaltung, Naturverbundenheit.

Aber auch bei mir ist die Temperaturskala nicht völlig aufgehoben sondern im vergleich zu vielen anderen nur um rund 15 bis 20 °C nach unten verschoben. Bei -10 °C bin auch ich beschuht, vermummt und kaum von normalen Leuten zu unterscheiden.

Schöne Sommergrüsse noch von

Karl Heinz.

[image] http://www.allgaeuyeti.de/

Kurze oder lange Hose zu barfuss - eine Frage von Wetter und gutem Geschmack

Markus U., Stammposter, Monday, 11.06.2007, 10:01 (vor 6312 Tagen) @ Mike

Hi Mike!


für mich sind kurze Hosen zu BF genauso undenkbar wie eine Nadelstreifen-Anzughose. Wie hältst du es mit der klassischen langen blauen Jeans?

Jeans sehen zwar zu barfuß super aus, besonders mit nacktem Oberkörper, aber dieser Look ist kaum straßentauglich. Allenfalls am Badesee oder im Park geht das problemlos. Die Hosen fransen schnell aus. Allerdings sehe ich oft Jungs mit aufgekrempelten Hosenbeinen, so auf Knielänge oder darunter. Dazu passen Skaterschuhe sehr gut, oder Flip-Flops und natürlich auch barfuß.

Ich trage auch sehr gern klassische blaue Jeans (gelegentlich auch schwarze, bin aber eben auch beim Barfußlaufen nicht ausschließlich auf Jeans fixiert), aber ich sehe für gewöhnlich keinen Grund, die Hosenbeine aufzukrempeln (mache ich nur in besonderen Situationen wie beim Durchwaten eines Baches oder beim Wattlaufen, und in diesen Fällen werden die Hosenbeine unmittelbar nach Beendigung der "Ausnahmesituation" heruntergelassen). Aufgekrempelte Hosenbeine sehen schlampig aus, und aus dem Kölner Dom wurde jemand deswegen schon rausgeschmissen.

Mir würde es nicht im Traum einfallen, in kalten Herbstperioden oder im Winter barfuß zu gehen. Abgesehen davon, dass das geile Sommer-Feeling fehlt, würde es, milde ausgedrückt, ziemlich unangenehm auffallen. Da würden sich einige so ihre Gedanken machen und auf dieses Image kann ich gerne verzichten.
Grüße von Mike

Ich gehe auch im Winter barfuß, allerings nur bei Temperaturen bis zu -5° C, wobei ich bei Minustemperaturen darauf achte, daß ich in Bewegung bin (kein längeres Verweilen an einer Stelle, bei Benutzung öffentlicher Verkehrsmittel ist Kenntnis der Abfahrtszeiten vonnöten) und bei Bedarf Aufwärmmöglichkeiten in der Nähe sind. Im Winter verstärkt sich daher meine Tendenz, lieber in der Stadt als in der "Wildnis" unterwegs zu sein. Zwar ist es im Sommer weitaus angenehmer (den Winter mag ich vor allem wegen der geringeren Tageslänge und der auch an milden Tagen mit Sonnenschein recht tief stehenden Sonne nicht), aber daß Barfußlaufen auch im Winter zumeist möglich ist, macht mir diese Jahreszeit ein wenig freundlicher.
Die Gedanken der Menschen kann ich nicht lesen (wer partout Böses über mich denken will, findet IMMER einen Anlaß), aber daß im Winter die Reaktionen zunehmen und man teilweise mit recht eigentümlichen Blikken bedacht wird, trifft schon zu.
Allerdings ist deswegen auch im Winter noch nie die Polizei gegen mich eingeschritten, auch dann nicht, wenn sie zufällig des Weges kam und es sehen konnte. Schließlich bin ich ja im Winter umfangreicher, wenn auch nach meinen Maßstäben "barfußkompatibel" gekleidet (obenrum außer T- Shirt und Hemd Pullover und Lederjakke [offen] oder Jeansjakke [geschlossen]) und mache keinen hilflosen Eindruck. Allerdings sezte ich, wenn ich im Winter allein unterwegs bin, deutlich häufiger als im Sommer den "entschlossenen Blick" als vorbeugende Abwehrmaßnahme ein.
Und damit schließt sich der Kreis: Zu langen Haaren, langen Hosen und (im Winter) Jeansjakke oder Lederjakke paßt Barfüßigkeit offenbar besonders gut und wirkt damit zumindest unbewußt auch zumindest auf einen erheblichen Teil unserer "biederen", fett beschuhten Zeitgenossen am stimmigsten.

Ich habe übrigens gerade im Winter die Erfahrung gemacht, daß nach Überwindung der "lausigen Minuten" anders als im Sommer ein mächtiger "Wärmeschub" einsetzt, der auch nach der Rückkehr ins Warme noch lange nachwirkt (besonders starkes Wärmegefühl in den Fußsohlen).

Barfüßige Sommergrüße,
Markus U.

Kurze oder lange Hose zu barfuss - eine Frage von Wetter und gutem Geschmack

Markus U., Stammposter, Monday, 11.06.2007, 10:19 (vor 6312 Tagen) @ steveh

Hi steveh!

1. für mich passt ein Anzug oder eine feine Stoffhose (wie sie zu Sakko getragen wird) jedenfalls nicht zu barfuss

Das sehe ich ein wenig anders (bei genauerem Hinsehen liegen wir vom Ausgangspunkt her gar nicht so weit auseinander, nur die Ergebnisse sind unterschiedlich). Ich trage ab und zu auch mal ein Sakko zu blauen oder schwarzen Jeans, und laufe dann selbstverständlich barfuß, weil die Kombination barfuß & Jeans so passend ist. Wennman dann einen Schritt weiter geht, kann man dann auch einen hellem Sommeranzug sehr gut zu barfuß tragen, wobei bei mir eine gewisse Lust am "Stilbruch" hinzukommt. Allerdings trage ich einen Sommeranzug zu barfuß eher selten und stets ohne Krawatte (das wäre mir dann doch etwas zu crass), aber ich habe durchaus auch schon einen Anzug mit Krawatte mit edlen schwarzen Ledersandalen (selbstverständlich sokkenlos) kombiniert. Dabei kam ich mir keineswegs seltsam vor, aber vielleicht liegt das Geheimnis darin, daß auch hier eine lange "Matte" (die schon bei den alten Germanen das Wahrzeichen freier Männer war) dem Manne weitere Freiheiten in puncto Mode gewährt.

Barfüßige Sommergrüße,
Markus U.

2. lange oder kurze oder 3/4 Hose ist für mich variabel und ausschliesslich eine Frage der Temperatur und des guten Geschmacks in Sachen Kleidung
- in kalten Herbstperioden und im Winter würde es mir nicht im Traum einfallen zu Barfuss eine kurze Hose oder ein Leibli mit kurzen oder gar keinen Ärmeln anzuziehen. Bei Kälte kommt für mich nichts anderes als eine Jeans in Frage zu barfuss, allerdings passe ich beim Kauf auf dass die Länge barfuss-kompatibel ist, sie darf keinesfalls beim Barfusslaufen über den Boden schleifen und zerfransen, oder bei Regen die Bodennässe aufsaugen!
- im Sommer am liebsten Short, Bermudashort, oder 3/4 oder 7/8 Hose
- im Sommer am Abend mit meiner Freundin Hosen-Auswahl je nachdem was dort "üblich ist", wo wir uns aufhalten
- kurze Hosen / Bermudashort allgemein nur dort wo auch die Beschuhten kurze Hosen / Bermudashort tragen. Beispielsweise NICHT mit Short in die Oper, die Kirche usw.
- im Urlaub keine Shorts in denjenigen Ländern wo dies aus kulturellen Gründen absolut verpönt ist. Also zum Beispiel Indien Shorts JA. Aber Ägypten, Marokko,... NEIN.

Versuch einer BF- Typologie

Kamel Leon, Stammposter, Tuesday, 12.06.2007, 07:29 (vor 6311 Tagen) @ Markus U.

Die Typologie gefällt mir. Guter Versuch. Ich passe ziemlich gut in die zweite Gruppe:

Ein weiterer Kreis, der mit BF wenig Schwierigkeiten hat, sind Menschen mit zumeist sehr guter Ausbildung, die zwar äußerlich bis auf ihre Barfüßigkeit relativ angepaßt aussehen, aber sich stark um Integration ins gesellschaftliche Leben bemüht und so viel Akzeptanz erworben haben... <<

Weil barfuß Gehen im Alltag für viele Zeitgenossen sehr ungewöhnlich ist, ich aber möglichst wenig Aufsehen erregen will, achte ich ein bisschen auf meine Kleidung, dass sie dazu einigermaßen stimmig und nicht doof aussieht. Noch wichtiger ist mir aber, dass die Kleidung bequem ist. Bei den gegenwärtigen hohen Temperaturen kommen für mich (passend zu meinen kurzen Haaren ;-) nur ganz kurze Sachen in Frage.

Versuch einer BF- Typologie

Paul, Tuesday, 12.06.2007, 20:07 (vor 6311 Tagen) @ Markus U.

Also, dieses Typendenken gefällt mit überhaupt nicht. Es bereitet mir Unbehagen, wenn ich lesen muß, zu wem barfuß paßt oder nicht. Besondere Schwierigkeiten habe ich damit, daß Jay und Markus U. hier ihren langhaarigen Hippie- Stil glorifizieren und quasi als Vorbild hinstellen, zumal lange Haare ja irgendwie doch etwas ungepflegt und gammelig wirken. Ich fürchte zwar, daß ich mich unbeliebt mache, weil Jay und Markus U. sozusagen die "Stars" hier sind, aber das mußte einfach raus. Ich weiß einfach nicht, wozu solche Typologien gut sein könnten und mir kommt die ganze "BF- Philosophie", wie die beiden es nennen, ziemlich übertrieben und abgehoben vor. Warum kann man denn nicht einfach im Sommer bei passenden Gelegenheiten gepflegt barfuß laufen, z. B. in kurzer Hose und T- Shirt und für gelegenheiten, in denen es unpassend ist (z. B. beim Betreten eines Geschäftes, eines Restaurants oder einer Kirche) Flipflops anziehen. Die sind doch leicht und nehmen fast keinen Platz im Rucksack weg. Ich gehe im Sommer bei Temperaturen ab 20° C gerne barfuß, allerdings lieber durch die freie Natur im Grünen, denn in der Stadt sind die Böden arg schmutzig, und irgendwie kommt es mir da auch unpassend vor. Im Winter gehe ich grundsätzlich nicht barfuß, weil ich finde, daß das besonders provozierend wirkt. Außerdem möchte ich nicht für geistesgestört oder obdachlos gehalten werden. Da ziehe ich lieber warme Stiefel und Socken an und freue mich auf den nächsten Sommer.

Gruß,
Paul

Versuch einer BF- Typologie

Michael aus Zofingen, Stammposter, Wednesday, 13.06.2007, 09:30 (vor 6310 Tagen) @ Paul

Hallo Paul!

Also, dieses Typendenken gefällt mit überhaupt nicht. Es bereitet mir Unbehagen, wenn ich lesen muß, zu wem barfuß paßt oder nicht.

Ich finde es manchmal ganz lustig, wie über solche Dinge diskutiert wird. Solange keiner persönlich angegriffen wird, ist das auch ok. Ernst nehme ich die Sache aber nicht. Würde ich sie ernst nehmen, dann müßte auch ich daraus interpretieren, daß zu mir barfuß nicht paßt. Aber das kümmert mich einen feuchten Kehricht.

Besondere Schwierigkeiten habe ich damit, daß Jay und Markus U. hier ihren langhaarigen Hippie- Stil glorifizieren und quasi als Vorbild hinstellen, zumal lange Haare ja irgendwie doch etwas ungepflegt und gammelig wirken.

Wirken denn Frauen, die lange Haare haben, auf Dich auch gammelig? Oder trifft das nur für Männerhaare zu? Ob Haare gammelig sind oder nicht, hängt doch nicht vom Geschlecht oder von der Länge ab, sondern von der Behandlung. Wenn Markus U. und Jay von ihrem Stil überzeugt sind, dann ist es auch ihr Recht, das offen und ehrlich zuzugeben. Sie greifen ja schließlich niemandem persönlich an. Nicht einmal mich, obwohl ich keine langen Haare trage, keinen Dreitagebart habe und mich fürs Tragen von langen Hosen absolut nicht begeistern kann. Aber wir Menschen sind halt verschieden. Solange man deswegen andere nicht ausgrenzt, ist das ok.

Ich weiß einfach nicht, wozu solche Typologien gut sein könnten und mir kommt die ganze "BF- Philosophie", wie die beiden es nennen, ziemlich übertrieben und abgehoben vor.

Ein chinesisches Sprichwort sagt: "Der Wahrheit kommt man am nächsten, wenn man ein bißchen übertreibt." Es wird nicht alles so heiß gegessen wie es gekocht wird.

Warum kann man denn nicht einfach im Sommer bei passenden Gelegenheiten gepflegt barfuß laufen, z. B. in kurzer Hose und T- Shirt und für Gelegenheiten, in denen es unpassend ist (z. B. beim Betreten eines Geschäftes, eines Restaurants oder einer Kirche) Flipflops anziehen. Die sind doch leicht und nehmen fast keinen Platz im Rucksack weg.

Wenn DU es unpassend FINDEST, barfuß in ein Geschäft zu treten, dann verbietet Dir keiner, Flipflops anzuziehen. Wenn Du aber der Meinung bist, daß barfuß im Geschäft UNPASSEND IST, dann bist Du keinen Deut besser als diejenigen Leute, die der Meinung sind daß barfuß in der Öffentlichkeit grundsätzlich verboten werden sollte oder nur Leuten erlaubt sein soll, zu denen es "paßt". Wieso willst ausgerechnet Du wissen, wo barfuß passend ist und wo nicht? AUSGERECHNET DU? Ein anderer findet bereits Flipflops im Geschäft "unpassend". oder ist etwas dann "passend", wenn es etliche am entsprechenden Ort tun? Dann würde es ja auch bedeuten, daß der Aufenthalt am Strand in Badekleidung tagsüber "passend" ist. Wenn es abends abkühlt und langsam sich jeder irgendwas wärmeres anzieht (Pullover, Schuhe), dann ist Badekleidung für die letzten wenigen kälteresistenten Leute "unpassend"?

Ich gehe im Sommer bei Temperaturen ab 20° C gerne barfuß, allerdings lieber durch die freie Natur im Grünen, denn in der Stadt sind die Böden arg schmutzig, und irgendwie kommt es mir da auch unpassend vor. Im Winter gehe ich grundsätzlich nicht barfuß, weil ich finde, daß das besonders provozierend wirkt.

Wieso ist barfuß im Winter provozierend, im Sommer nicht? Oder müßte dann das Tragen von Stiefeln, Anzug und Krawatte usw. im Sommer nicht auch provozierend wirken? Ich persönlich empfinde es als Provokation, wenn sich bewaffnete Beamte der Bundespolizei oder Türsteher vor Diskotheken rambomäßig positionieren, aber das ist halt meine persönliche Meinung. Andere Leute empfinden ausgesprochene Sympathie für die "Kalkmützen" . Selber sind sie zu feige, aber sie freuen sich heimlich, wenn sie beobachten, wie die Polizeischergen Barfüßer, Ausländer oder Homosexuelle kontrollieren (und ärgern sich, wenn die Polizisten die "Dissidenten" nicht mitnehmen.

Außerdem möchte ich nicht für geistesgestört oder obdachlos gehalten werden. Da ziehe ich lieber warme Stiefel und Socken an und freue mich auf den nächsten Sommer.

Tu das, was Dir am liebsten ist. Glaubst Du, daß Du für geistesgestört oder obdachlos gehalten wirst, wenn Du im Winter barfuß bist. Oder hältst Du selber gar diejenigen für geistesgestört, die im Winter barfuß sind? Oder ist es bei Dir auch bloß Neid? Wer einen für geistesgestört oder obdachlos hält, der im Winter barfuß läuft (oder kurze Hosen trägt), beweist damit nur, daß er nicht allzu viel Erfahrung besitzt. Wer auch nur ein bißchen Erfahrung hat, der weiß, daß es in unseren Gegenden kaum einen Penner gibt, der ohne Schuhe unterwegs ist, deren Kleidung ist in der Regel eher "zu winterlich". Und wer auch nur eine Spur Intelligenz besitzt, der sollte wissen, daß das Kälteempfinden von Mensch zu Mensch unterschiedlich ist. Was stört es Dich, wenn Dich einer von solchen kleinkarierten Spießern für geistesgestört halten könnte, weil Du im Winter barfuß läufst. Ignoriere ihn einfach! Solche Leute verdienen es nicht, daß man nur ihnen zuliebe auf den Genuß des Barfußlaufens verzichtet.
Viele Grüße

Michael aus Zofingen

Verdeutlichung

Jay, Stammposter, Thursday, 14.06.2007, 18:06 (vor 6309 Tagen) @ Michael aus Zofingen

Hi Michael,
wahrscheinlich hat sich das nur in der Hektik schnellen Schreibens so ergeben...
--

Wenn DU es unpassend FINDEST, barfuß in ein Geschäft zu treten, dann verbietet Dir keiner, Flipflops anzuziehen. Wenn Du aber der Meinung bist, daß barfuß im Geschäft UNPASSEND IST, dann bist Du keinen Deut besser als diejenigen Leute, die der Meinung sind daß barfuß in der Öffentlichkeit grundsätzlich verboten werden sollte...

...oder nur Leuten erlaubt sein soll, zu denen es "paßt".

--
Letzterer separierter Satzteil könnte u. U. so verstanden werden, daß irgendeine "Obrigkeit" oder sonst irgendwer anders als der BF selbst darüber zu befinden hätte, wer sich BF in der Öffentlichkeit "erlauben kann" und wer nicht. Das kann natürlich niemals sein; wenn wirklich jemand barfüßig eine skurrile oder clowneske Figur abgibt (da ich dich von einem Foto in diesem Archiv kenne, darf ich verbindlich konstatieren, daß du auf mich NICHT diesen Eindruck gemacht hast*) hat er sich alle sich evtl. daraus ergebenden Probleme selbst zuzuschreiben.

Hochsommerliche barfüßige Urlaubsgrüße, Jay

*) gleichwohl muß ich - rein in aller Ehrlichkeit - sagen, daß, hätte ich dich in gleichem Outfit wie auf dem Foto, jedoch in winterlichem Ambiente UNINFORMIERT gesehen, ich schon recht dumm & verwundert "gekuckt" hätte.

Versuch einer BF- Typologie

alex24, Friday, 15.06.2007, 15:39 (vor 6308 Tagen) @ Michael aus Zofingen

Wenn DU es unpassend FINDEST, barfuß in ein Geschäft zu treten, dann verbietet Dir keiner, Flipflops anzuziehen. Wenn Du aber der Meinung bist, daß barfuß im Geschäft UNPASSEND IST, dann bist Du keinen Deut besser als diejenigen Leute, die der Meinung sind daß barfuß in der Öffentlichkeit grundsätzlich verboten werden sollte oder nur Leuten erlaubt sein soll, zu denen es "paßt". Wieso willst ausgerechnet Du wissen, wo barfuß passend ist und wo nicht? AUSGERECHNET DU? Ein anderer findet bereits Flipflops im Geschäft "unpassend". oder ist etwas dann "passend", wenn es etliche am entsprechenden Ort tun? Dann würde es ja auch bedeuten, daß der Aufenthalt am Strand in Badekleidung tagsüber "passend" ist. Wenn es abends abkühlt und langsam sich jeder irgendwas wärmeres anzieht (Pullover, Schuhe), dann ist Badekleidung für die letzten wenigen kälteresistenten Leute "unpassend"?

Tu das, was Dir am liebsten ist. Glaubst Du, daß Du für geistesgestört oder obdachlos gehalten wirst, wenn Du im Winter barfuß bist. Oder hältst Du selber gar diejenigen für geistesgestört, die im Winter barfuß sind? Oder ist es bei Dir auch bloß Neid? Wer einen für geistesgestört oder obdachlos hält, der im Winter barfuß läuft (oder kurze Hosen trägt), beweist damit nur, daß er nicht allzu viel Erfahrung besitzt. Wer auch nur ein bißchen Erfahrung hat, der weiß, daß es in unseren Gegenden kaum einen Penner gibt, der ohne Schuhe unterwegs ist, deren Kleidung ist in der Regel eher "zu winterlich". Und wer auch nur eine Spur Intelligenz besitzt, der sollte wissen, daß das Kälteempfinden von Mensch zu Mensch unterschiedlich ist.

Sorry, aber was das betrifft, muss ich jetzt aber einlenken.

Er hat lediglich beschrieben, was SEINER Meinung nach passend oder unpassend ist, dass hat ganz sich nix damit zu tun, dass er dann automatisch über andere lästert, bei denen es unpassend ist.
So hab ich es jedenfalls verstanden. Oder ist mir da etwas entgangen, wodurch Du Dich auf den Schlips getreten fühlst? (Kommt mir so vor...)
Ich weiss auch nicht, weshalb er nicht besser sein soll als andere Spiesser, nur weil er der Meinung ist, ich zieh jetzt hier und da FlipFlops oder was auch immer an, weil er eben in solchen Momenten barfuss als unpassend empfindet.
Und ich bin da nicht anders, ich bin allgemein in der Öffentlichkeit meistens beschuht(FlipFlops), barfuss laufe ich nur in der Natur.
Und das hat absolut nichts damit zu tun, dass ich gegenüber Leuten, die immer barfuss sind bzw. auf barfuss um jeden Preis sein wollen, negativ eingestellt bin, beileibe

Jeder ist halt auf seine Weise barfuss, und jeder soll doch machen wie er möchte.
Wo ist denn da das Problem?

Passend oder unpassend

Kamel Leon, Stammposter, Wednesday, 13.06.2007, 10:05 (vor 6310 Tagen) @ Paul

Warum kann man denn nicht einfach im Sommer bei passenden Gelegenheiten gepflegt barfuß laufen, z. B. in kurzer Hose und T- Shirt und für gelegenheiten, in denen es unpassend ist (z. B. beim Betreten eines Geschäftes, eines Restaurants oder einer Kirche) Flipflops anziehen. <<

Kann man ja. Jeder macht es halt, wie er mag. Nur die Ansichten darüber, wo barfuß sein passend oder unpassend ist, variieren natürlich auch ein bisschen. Ich gehe z.B. seit einiger Zeit immer barfuß in die Kirche und habe noch kein einziges böses oder kritisches Wort deswegen gehört.

Das liegt einerseits natürlich daran, dass sich die Sitten in unserer evangelischen Kirche erfreulich gelockert haben. Da kommt ein ziemlich buntes Völkchen zusammen, und man ist man froh über jeden, der kommt und mitmacht, darum kritisiert man sich nicht gegenseitig und bevormundet einander nicht.

Aber sogar früher, als die Sitten strenger waren, als noch verlangt wurde, dass man sich zur Kirche "züchtig" kleidet, galt es als ausreichend, wenn der Rumpf, die Knie und die Schultern bedeckt waren. Schuhe waren auch damals nicht obligatorisch, denn viele arme Leute hatten ja gar keine Schuhe und durften selbstverständlich barfuß zur Kirche kommen. Das war normal und galt nicht als anstößig oder unzüchtig.

Versuch einer BF- Typologie

Charles B., Tuesday, 12.06.2007, 23:24 (vor 6310 Tagen) @ Markus U.

Hi Markus und alle,

obwohl ich das Forum noch nicht lange kenne, ist mir dasselbe aufgefallen :-) Hab mir ähnliche Gedanken gemacht und teile Deine Grobkategorisierung im Großen und Ganzen. Besonders die Einschätzung, dass manche Leute einfach anfälliger sind für 'Konflikte', weil sie in ihrem Auftreten Unsicherheit demonstrieren, sich wie Regelbrecher, ja wie typische Opfer verhalten, auch unabhängig vom Barfußaspekt.

Hier noch ein paar Anmerkungen...
Bin selbst ein langhaariger Enddreißiger, der irgendwo zwischen Öko und Hippie durchgeht. Barfuß bin ich in der Stadt eher selten (Sandalen stattdessen), weil ich den giftigen Großstadtdreck nicht mag. Dafür barfuß in Parks, Wald und Wiesen, auch am dörflichen Stadtrand und natürlich zuhause. Ah, im Büro darf ich glücklicherweise auch barfuß laufen :-)

Böse Blicke hab ich dafür noch nicht bemerkt, eher neugierige Aufmerksamkeit von Kindern oder Zustimmung von Älteren, "Gut, ist gesünder". Darum hab ich mir um Abwehrmechanismen noch keine Gedanken gemacht, schon gar nicht um böse 'Sprich-mich-nicht-an'-Blicke. An Ärger mit Behörden wegen des Barfüßerns habe schon gar nicht gedacht - das halte ich auch für völlig abwegig.

Trotzdem würde ich zB nicht barfuß in der Oper oder zu einem 'normalen' Bewerbungsgespräch auftauchen. Das fände ich irgendwie unpassend, und es könnte respektlos erscheinen. Obwohl, die Oper nehme ich zurück. Klar haben die Hausrecht, aber wer insgesamt einen gepflegten Eindruck macht, könnte barfuß als Trendsetter begrüßt werden, statt als Normbrecher abgewiesen.

Das soll also nicht heißen, dass barfuß nicht zu einem Anzug (sogar mit Schlips) passte. Klar, Geschmackssache. Es sollte vielleicht eher ein heller, naturbelassener, derber Stoff sein, kein dunkler Nadelstreifenanzug, oder doch ...? Könnte cool rüberkommen :-)

Um zum Topic zurückzukommen ;-) Vielleicht kann man Barfüßer 'mit messianischem' Eifer oder kategorische Immer-Barfüßer als 'Typen' unterscheiden von Gelegenheitsbarfüßern?

However, ich stimme Dir zu, dass das eigene individuelle selbstsichere Auftreten den Ausschlag gibt. Wenn das stimmt, dann stimmt automatisch auch der Rest. Und es stimmt am ehesten, wenn man sich selbst in der jeweiligen Situation nicht deplaziert FÜHLT. Das muss jede/r für sich selbst entscheiden.

Wo ich mich barfuß unwohl fühle, bin ich halt einfach beschuht.

Ach ja, ich denke auch, dass der Durchschnittsmensch den Ablick von Barfüßigkeit bei Frauen mit größerer Selbstverständlichkeit toleriert als bei Männern. Das scheint mir ein einfacher Gewöhnungseffekt zu sein.

Puh, jetzt reichts aber

cheers
Charles

Versuch einer BF- Typologie

Markus U., Stammposter, Wednesday, 13.06.2007, 22:07 (vor 6309 Tagen) @ Charles B.

Hi Markus und alle,
obwohl ich das Forum noch nicht lange kenne, ist mir dasselbe aufgefallen :-) Hab mir ähnliche Gedanken gemacht und teile Deine Grobkategorisierung im Großen und Ganzen. Besonders die Einschätzung, dass manche Leute einfach anfälliger sind für 'Konflikte', weil sie in ihrem Auftreten Unsicherheit demonstrieren, sich wie Regelbrecher, ja wie typische Opfer verhalten, auch unabhängig vom Barfußaspekt.
Hier noch ein paar Anmerkungen...
Bin selbst ein langhaariger Enddreißiger, der irgendwo zwischen Öko und Hippie durchgeht. Barfuß bin ich in der Stadt eher selten (Sandalen stattdessen), weil ich den giftigen Großstadtdreck nicht mag. Dafür barfuß in Parks, Wald und Wiesen, auch am dörflichen Stadtrand und natürlich zuhause. Ah, im Büro darf ich glücklicherweise auch barfuß laufen :-)

Hi Charles,
gerade im Büro geht's bei mir nicht. Ich bin eher ein Stadtbarfüßer, der freilich auch gerne in Parks, Wald und Wiesen barfuß geht, überall halt, wo es möglich ist. Vielleicht bin ich in einigem von der Hippiebewegung beeinflußt, aber als echter Hippie werde ich trotz sehr langer Haare schwerlich durchgehen und habe mich auch nie als solcher definiert.

Böse Blicke hab ich dafür noch nicht bemerkt, eher neugierige Aufmerksamkeit von Kindern oder Zustimmung von Älteren, "Gut, ist gesünder". Darum hab ich mir um Abwehrmechanismen noch keine Gedanken gemacht, schon gar nicht um böse 'Sprich-mich-nicht-an'-Blicke. An Ärger mit Behörden wegen des Barfüßerns habe schon gar nicht gedacht - das halte ich auch für völlig abwegig.

Ärger mit Behörden hatte ich auch noch nie, aber ganz abwegig scheint mir der Gedanke nicht, wie Michael aus Zofingen's Erfahrungen zeigen.
Die Abwehrmechanismen habe ich entwikkelt, um eventuelle Angriffe verbaler oder gar tätlicher Art möglichst im Vorfeld zu verhindern. Wer etwa vor einer Horde besoffener Fußballfans vor Angst davonläuft, provoziert nur deren Jagdtrieb. Wer ihnen aber fest in die Augen blickt, zeigt, daß im Zweifel mit ihm nicht gut Kirschen essen ist und erwirbt sich so unbewußt ihren Respakt, so daß eine gefahrlose Begegnung möglich ist.

Trotzdem würde ich zB nicht barfuß in der Oper oder zu einem 'normalen' Bewerbungsgespräch auftauchen. Das fände ich irgendwie unpassend, und es könnte respektlos erscheinen. Obwohl, die Oper nehme ich zurück. Klar haben die Hausrecht, aber wer insgesamt einen gepflegten Eindruck macht, könnte barfuß als Trendsetter begrüßt werden, statt als Normbrecher abgewiesen.

Die Oper wäre eine echte Herausforderung, während ich bei einem Bewerbungsgespräch einen bestimmten Erfolg erzielen will, und demgegenüber hat meine Vorliebe fürs Barfußlaufen im entscheidenden Moment keine Rolle zu spielen. Hier gilt es einfach, Prioritäten zu setzen, zumal ein Bewerbungsgespräch keine alltägliche Situation ist.

Das soll also nicht heißen, dass barfuß nicht zu einem Anzug (sogar mit Schlips) passte. Klar, Geschmackssache. Es sollte vielleicht eher ein heller, naturbelassener, derber Stoff sein, kein dunkler Nadelstreifenanzug, oder doch ...? Könnte cool rüberkommen :-)

Mit dunklen Nadelstreifenanzügen habe ich keine Erfahrung, mit hellen Sommeranzügen hingegen schon, ebenso mit hellen Sakkos zu blauen oder schwarzen Jeans, jeweils mit einem schikken Hemd von edlem Stoff & Schnitt kombiniert.

Um zum Topic zurückzukommen ;-) Vielleicht kann man Barfüßer 'mit messianischem' Eifer oder kategorische Immer-Barfüßer als 'Typen' unterscheiden von Gelegenheitsbarfüßern?

Ja, das wäre eine weitere Möglichkeit der Unterteilung. Gäbe es nicht gewisse gesellschaftliche Grenzen wie etwa den Job, ginge ich wohl ständig barfuß, aber ich habe keinen missionarischen Eifer. Ich verstehe mich zwar in gewisser Weise als nachahmenswertes Vorbild, habe aber keinen Bekehrungseifer in dem Sinne, daß ich andere durch gezielte Ansprache oder das Verteilen von Prospekten zum Barfußlaufen bewegen wollte. Wenn ich indessen gefragt werde, stehe ich freilich Rede und Antwort.

However, ich stimme Dir zu, dass das eigene individuelle selbstsichere Auftreten den Ausschlag gibt. Wenn das stimmt, dann stimmt automatisch auch der Rest. Und es stimmt am ehesten, wenn man sich selbst in der jeweiligen Situation nicht deplaziert FÜHLT. Das muss jede/r für sich selbst entscheiden.

So ist es! Wenn ich krank, verzweifelt oder unsicher bin, dann WILL ich gar nicht barfuß sein, sondern greife sogar zu den mir gewöhnlich äußerst verhaßten Sokken. Das mag zwar auf den ersten Blick paradox erscheinen, erklärt sich aber daraus, daß das Barfußlaufen bei mir mit einem gewissen Gefühl von grundsätzlicher Lebensfreude verbunden ist, so daß mir bei deren völliger Abwesenheit das Barfußlaufen einfach nicht mehr stimmig erscheint und somit keinen Bestand mehr haben kann.

Wo ich mich barfuß unwohl fühle, bin ich halt einfach beschuht.
Ach ja, ich denke auch, dass der Durchschnittsmensch den Ablick von Barfüßigkeit bei Frauen mit größerer Selbstverständlichkeit toleriert als bei Männern. Das scheint mir ein einfacher Gewöhnungseffekt zu sein.

Es ist wohl so, daß die meisten Männer einschließlich meiner selbst den Anblick nackter Frauenfüße niedlich finden. Dagegen berichten Frauen bisweilen, daß vor allem ältere Geschlechtsgenossinnen äußerst aggressiv auf ihre Barfüßigkeit reagierten. Regionale Unterschiede mögen hinzukommen, denn in Süddeutschland sieht man deutlich mehr Männer als Frauen draußen barfuß gehen. Und bei mir selbst ist es so, daß ich mich gerade dann, wenn ich barfuß bin, besonders maskulin und als Mann fühle.

Barfüßige Sommergrüße,
Markus U.

Versuch einer BF- Typologie

Charles B., Thursday, 14.06.2007, 11:33 (vor 6309 Tagen) @ Markus U.

... aber ich habe keinen missionarischen Eifer. ...

Danke, missionarisch hatte ich auch gemeint. Man muss es ja nicht gleich übertreiben und den Messias höchstselbst geben ;-)

cheers

Versuch einer BF- Typologie

Charles B., Sunday, 17.06.2007, 02:45 (vor 6306 Tagen) @ Markus U.

...

Die Abwehrmechanismen habe ich entwikkelt, um eventuelle Angriffe verbaler oder gar tätlicher Art möglichst im Vorfeld zu verhindern. Wer etwa vor einer Horde besoffener Fußballfans vor Angst davonläuft, provoziert nur deren Jagdtrieb. Wer ihnen aber fest in die Augen blickt, zeigt, daß im Zweifel mit ihm nicht gut Kirschen essen ist und erwirbt sich so unbewußt ihren Respakt, so daß eine gefahrlose Begegnung möglich ist.

Verstehe. Das gilt dann aber auch unabhängig vom Barfußsein. Wenn ich da an manche 'sozial benachteiligte' Stadtteile denke, ja, da muss man durchaus eine gewisse offensive Selbstsicherheit ausstrahlen ;-)

...

So ist es! Wenn ich krank, verzweifelt oder unsicher bin, dann WILL ich gar nicht barfuß sein, sondern greife sogar zu den mir gewöhnlich äußerst verhaßten Sokken. Das mag zwar auf den ersten Blick paradox erscheinen, erklärt sich aber daraus, daß das Barfußlaufen bei mir mit einem gewissen Gefühl von grundsätzlicher Lebensfreude verbunden ist, so daß mir bei deren völliger Abwesenheit das Barfußlaufen einfach nicht mehr stimmig erscheint und somit keinen Bestand mehr haben kann.

Das klingt in der Tat erstmal paradox...
Du meinst, dass Du nur barfuß unterwegs bist, wenn Du Dich so richtig wohl fühlst? Aha. Und herzlichen Glückwunsch, denn das scheint ja bei Dir meistens der Fall zu sein!
Da deutet sich doch eine weitere Typisierung an, denn zB meiner einer, gleichwohl ich Barfüßigkeit am liebsten total glücklich genieße, kann auch in trüben Gemütszuständen durch Befreiung der Füße bzw durch den sinnlichen Genuss der von den nackten Füßen vermittelten Sinneseindrücke (ich mag zB sehr gern durch Pfützen tapsen) für Aufheiterung sorgen - therapeutisches Barfuß sozusagen. Und vom Nutzen des Barfußlaufens für meinen bösen Rücken brauche ich jetzt gar nicht anfangen...

Nächtliche Grüße

Versuch einer BF- Typologie

Markus U., Stammposter, Sunday, 17.06.2007, 23:49 (vor 6305 Tagen) @ Charles B.

Hi Charles!

Wenn ich krank, verzweifelt oder unsicher bin, dann WILL ich gar nicht barfuß sein, sondern greife sogar zu den mir gewöhnlich äußerst verhaßten Sokken. Das mag zwar auf den ersten Blick paradox erscheinen, erklärt sich aber daraus, daß das Barfußlaufen bei mir mit einem gewissen Gefühl von grundsätzlicher Lebensfreude verbunden ist, so daß mir bei deren völliger Abwesenheit das Barfußlaufen einfach nicht mehr stimmig erscheint und somit keinen Bestand mehr haben kann.


Das klingt in der Tat erstmal paradox...
Du meinst, dass Du nur barfuß unterwegs bist, wenn Du Dich so richtig wohl fühlst? Aha. Und herzlichen Glückwunsch, denn das scheint ja bei Dir meistens der Fall zu sein!

Es ist tatsächlich so, daß ich grundsätzlich ein optimistischer Mensch und am liebsten heiter gestimmt bin. Es ist allerdings nicht so, daß ich mich, um barfuß zu laufen, rundum wohl fühlen muß. Ich laufe auch barfuß, wenn ich Ärger oder Probleme habe, brauche jedoch eine gewisse Sicherheit, daß die Situation im Prinzip bewältigt werden kann und keine akute Gefahr droht. Vielleicht greife ich in den oben beschriebenen Situationen (Krankheit, schwerer Kummer etc.) zu Sokken, um gewissermaßen auch nach außen hin darzustellen, wie miserabel es mir geht. Barfüßigkeit und Hilflosigkeit sind für mich gänzlich unvereinbar miteinander. Bekanntlich lassen Sorgen nach, wenn man darüber spricht, und für mich ist in diesem Zusammenhange auch das freiwillige Tragen von Sokken quasi eine Ausdrucksform, die mir hilft, das seelische Gleichgewicht wiederzufinden - und dann gehe ich auch wieder barfuß bzw. da, wo es mir nicht tunlich erscheint, sokkenlos in Schuhen.

Da deutet sich doch eine weitere Typisierung an, denn zB meiner einer, gleichwohl ich Barfüßigkeit am liebsten total glücklich genieße, kann auch in trüben Gemütszuständen durch Befreiung der Füße bzw durch den sinnlichen Genuss der von den nackten Füßen vermittelten Sinneseindrücke (ich mag zB sehr gern durch Pfützen tapsen) für Aufheiterung sorgen - therapeutisches Barfuß sozusagen. Und vom Nutzen des Barfußlaufens für meinen bösen Rücken brauche ich jetzt gar nicht anfangen...
Nächtliche Grüße

Durch Pfützen tapse ich nicht so gerne, da ich ausschließlich lange Hosen trage, aber keine nassen oder schmutzigen Hosensäume mag.

Ebenfalls nächtliche Grüße,
Markus U.

Versuch einer BF- Typologie

Ulrich (Berlin), Stammposter, Monday, 18.06.2007, 14:58 (vor 6305 Tagen) @ Markus U.

Hallo Markus

Ich verstehe mich zwar in gewisser Weise als nachahmenswertes Vorbild, habe aber keinen Bekehrungseifer in dem Sinne, daß ich andere durch gezielte Ansprache oder das Verteilen von Prospekten zum Barfußlaufen bewegen wollte.

Als ich dir eines meiner Prospekte überreichte, hatte ich damit keineswegs die Absicht, dich zum Barfußlaufen zu bekehren, sondern wollte dir damit nur ein paar weitere Informationen über dich und die Barfuß-Initiative Berlin-Brandenburg zukommen lassen. Es hätte ja ein eventuelles Interesse dafür bei dir vorhanden sein können.
Ich wusste ja zu diesem Zeitpunkt noch nicht, wie sehr dich manche Details der gültigen deutschen Rechtschreibung vom Lesen abhalten würden.
Ich möchte mich daher ganz herzlich für das Verteilen meines Prospektes bei dir entschuldigen.

Viele Grüße

Ulrich

???

Markus U., Stammposter, Monday, 18.06.2007, 16:22 (vor 6305 Tagen) @ Ulrich (Berlin)

Hi Ulrich!

Als ich dir eines meiner Prospekte überreichte, hatte ich damit keineswegs die Absicht, dich zum Barfußlaufen zu bekehren, sondern wollte dir damit nur ein paar weitere Informationen über dich

Über mich?

und die Barfuß-Initiative Berlin-Brandenburg zukommen lassen. Es hätte ja ein eventuelles Interesse dafür bei dir vorhanden sein können.

Informationen sind grundsätzlich nicht schlecht, insbesondere wenn im Falle des verteilten Prospektes Möglichkeiten der Kontaktaufnahme angegeben sind. Es ist ja auch prinzipiell möglich, wenngleich aufgrund der Entfernung wenig wahrscheinlich, daß ich mal bei einer Aktion der BIB mitmache.

Ich wusste ja zu diesem Zeitpunkt noch nicht, wie sehr dich manche Details der gültigen deutschen Rechtschreibung vom Lesen abhalten würden.
Ich möchte mich daher ganz herzlich für das Verteilen meines Prospektes bei dir entschuldigen.
Viele Grüße
Ulrich

Du scheinst ein recht empfindliches Gemüt zu haben. Zwar ist mir die "neue deutsche Schlechtschreibung" zutiefst verhaßt, weil sie dem Volke gegen desen Willen und ohne sachliche Notwendigkeit handstreichartig "vorgeschrieben" wurde, weshalb ich sie heftig bekämpfe, nach Möglichkeit boykottiere (geht nicht immer, da ich meine Gesetzbücher auf dem neuesten Stand halten muß) und schon gar nicht anwende, aber da der Prospekt kostenlos war, habe ich ihn halt wegen der Informationen über die BIB angenommen. Ich hab' ihn auch nicht weggeschmissen, sondern in eine Schublade gelegt, wo ich ihn bei Bedarf jederzeit finden kann. Kein Grund also, sich so zu haben und spitze Bemerkungen zu machen.

Barfüßige Sommergrüße,
Markus U.

???

Ulrich (Berlin), Stammposter, Monday, 18.06.2007, 18:14 (vor 6305 Tagen) @ Markus U.

Hallo Markus

Als ich dir eines meiner Prospekte überreichte, hatte ich damit keineswegs die Absicht, dich zum Barfußlaufen zu bekehren, sondern wollte dir damit nur ein paar weitere Informationen über dich

Über mich?

Verzeihung, es sollte natürlich heißen "über mich". :-)

Viele Grüße

Ulrich

Welcome!

Jay, Stammposter, Thursday, 14.06.2007, 16:50 (vor 6309 Tagen) @ Charles B.

Hi Charles,
selbstverständlich möchte ich - sicher genauso wie Markus U. - nicht in Pauschalkategorien wie " Betont BF-Geeignet" / "BF-Ungeeignet" einteilen, gewann aber doch den Eindruck, daß du ein sehr natürlicher & authentischer Barfußtyp bist.
--

Hier noch ein paar Anmerkungen...
Bin selbst ein langhaariger Enddreißiger, der irgendwo zwischen Öko und Hippie durchgeht. Barfuß bin ich in der Stadt eher selten (Sandalen stattdessen), weil ich den giftigen Großstadtdreck nicht mag. Dafür barfuß in Parks, Wald und Wiesen, auch am dörflichen Stadtrand und natürlich zuhause. Ah, im Büro darf ich glücklicherweise auch barfuß laufen :-)

--
Zunächst ersehe ich hieraus, daß Sandalen in der Stadt als "Schutzmaßnahme" fungieren sollen, damit die Fußsohlen nicht mit 'Umweltgiften' in Kontakt geraten. Ich darf an dieser Stelle - sicher in völliger Übereinstimmung mit allen, die einfach ihr Leben barfuß in der Großstadt Tag für Tag leben - sagen, daß das, was die grauen, dunkelgrauen oder schwarzen Fußsohlen erzeugt, vollkommen harmlos ist. Lediglich schmierige oder klebrige, als deutlich benetzend wahrgenommene Substanzen sollten bei Gelegenheit entfernt werden, dies kann z. B. eine größere Regenpfütze sein, häufig hat auch die nächstgelegene Tankstelle irgendwo einen Wasserhahn & jedes größere Kaufhaus hat irgendwo Toiletten, in deren Vorraum sich ein Waschbecken befindet - kümmere dich nicht darum, wenn sich irgendjemand verwundert zeigt, wenn du ggf. ein Hosenbein hochkrempelst & jeweils 1 hochgehievte Pranke wäschst (schon 10 Sekunden Fließwasser & Abreiben mit den Händen genügen oft, außerdem reagiert so gut wie nie jemand auf soetwas). Ganz kurz noch ein paar meinerseits praktizierte Grundregeln:
x In unbekannte Pfützen, die nicht im wesentlichen Wasser sind, sollte nicht 'reingestiegen werden. Dies kann z. B. in Kfz-Werkstätten verschüttete Batteriesäure sein (erzeugt völlig retardiert losgehende Verätzungen, die erst bemerkt werden, wenn es zu spät ist), verschüttetes Benzin & Motoröl an Tankstellen ist harmlos.
x Urin-Feuchtigkeit auf öffentlichen Toilettenböden ist zwar kein Ausbund an Appetitlichkeit, aber vollkommen ungefährlich. Der Urin bei Mensch & Tier ist steril.
x Kot ist hingegen hochgradig bakteriell (Colibakterien). Freiwillig wird mit ihm sowieso niemand Fühlung aufnehmen. Nach versehentlichem 'Reinsteigen gehört er auch aus diesem Grund unverzüglich entfernt.
Ich möchte jetzt kein weiteres Lehrbuch schreiben. Frag' einfach.
--

Böse Blicke hab ich dafür noch nicht bemerkt, eher neugierige Aufmerksamkeit von Kindern oder Zustimmung von Älteren, "Gut, ist gesünder".

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Dann hast du sehr wahrscheinlich das exakt richtige öffentliche BFige Auftreten. Oft sind nämlich die ganz alten Menschen gar nicht barfußfeindlich, sondern erinnern sich mitunter melancholisch an ihre eigene Kindheit/Jugend, u. U. mit beträchtlichem Barfüßigkeits-Zeitanteil.
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Darum hab ich mir um Abwehrmechanismen noch keine Gedanken gemacht, schon gar nicht um böse 'Sprich-mich-nicht-an'-Blicke. An Ärger mit Behörden wegen des Barfüßerns habe schon gar nicht gedacht - das halte ich auch für völlig abwegig.

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Zwar habe ich in numehr 33 Jahren BF-Praxis [mit Winter-Interrupts] nicht viele Clashs mit BF-Gegnern erlebt, es führte jedoch dazu, daß sich bei mir im Laufe der Jahre ein ständig verfeinertes, psychologisch ggf. äußerst brutales Abwehrsystem herausgebildet hat, dessen man sich dann bedient. Allgemein gesprochen beruht es darauf, daß beim Gegner Schizophrenie erzeugt wird. Er versteht die Welt nicht mehr. Er sieht einen barfüßigen, sehr leger aber nicht verwahrlost gekleideten Typ, der folgende Psycho-Message transferiert: Ich habe es nicht mehr nötig, per Kleidung zu zeigen, welcher finanziellen Rangklasse ich angehöre - mit einem entsprechenden Auto gönne ich mir doch viel mehr & vor allem Angenehmeres! Letzten Endes halte ich dem Gegenüber einen Spiegel vor und stelle ihm ein Enigma: Der Mensch ist eine Marionette des Geldes. Oder nicht? Oder doch? Oder nicht? Oder doch? Und so hin & her. Übrig bleibt vor allem ein VERWIRRTER Gegner, den ich in 1 Fall tags darauf mit perplexem Gesicht vor den Mercedes/BMW/etc.-Schaufenstern stehen sah...
Den Markus U.-Gesichtsausdruck, der nicht nur BF-Gegnern de facto das Blut in den Adern gefrieren läßt, hat allerdings nach meiner bisherigen Kenntnis nur Markus U. zur Verfügung. Ich hab' ein relativ nichtssagendes Gesicht, das auch, sofern ich grad' happy bin, ausgesprochen jugendlich-unbekümmert wirken kann...
Behörden können in Sachen "BF in der Öffentlichkeit" gar nichts oder fast gar nichts machen, zumindest in Deutschland. Zwar könnten kommunale Obrigkeiten versuchen, eine "Satzung" zu erlassen, wonach das "historische Ortsbild der Stadt XY nicht durch Betreten des Altstadtbereiches in 'unzüchtiger' Kleidung verunstaltet werden darf", jedoch ist dann relativ schnell mit einer Verfassungsbeschwerde zu rechnen, die die Sache eliminiert (Art. 2 GG, Grundrecht auf freie Entfaltung der Persönlichkeit).
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Trotzdem würde ich zB nicht barfuß in der Oper oder zu einem 'normalen' Bewerbungsgespräch auftauchen. Das fände ich irgendwie unpassend, und es könnte respektlos erscheinen.

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Die Psychodimension [Barfuß = Respektlosigkeit] ist so bedeutend, daß ich beabsichtige (siehe auch Anja´s Verwunderung über BF-Verbote an bestimmten Schulen), in Kürze mit wasserdichten Experimentalbefunden hierüber zu posten.
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Obwohl, die Oper nehme ich zurück. Klar haben die Hausrecht, aber wer insgesamt einen gepflegten Eindruck macht, könnte barfuß als Trendsetter begrüßt werden, statt als Normbrecher abgewiesen.

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Mit Opern- & Theaterhäusern ("Bretter, die die Welt bedeuten") hab' ich keine Erfahrung. Das barfüßige Entree´ in Jeans, T-Shirt etc. hat sich bisher in meinem Fall bei klassischen [Kirchenmusik-]Konzerten als völlig unproblematisch erwiesen; angeblich soll die vormals strenge Kleiderordnung bei den Salzburger Festspielen seit der Ägide des Intendanten Gerard Mortier teilweise oder völlig aufgehoben sein [Grund lt. manager magazin: finanzielle Schieflage wg. Besucherschwund], bei den Bayreuther [Wagner-] Festspielen besteht sie unverändert [nix BF] (Angaben ohne Gewähr).
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Das soll also nicht heißen, dass barfuß nicht zu einem Anzug (sogar mit Schlips) passte. Klar, Geschmackssache. Es sollte vielleicht eher ein heller, naturbelassener, derber Stoff sein, kein dunkler Nadelstreifenanzug, oder doch ...? Könnte cool rüberkommen :-)

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That´s really a thing of taste. Alles, was optisch irgendwie nach silk suit "riecht", ist für mich zu BF nicht tragbar - hat eine neue Jeans eine Bügelfalte, kommt mir das bereits als irritierender Fremdkörper vor.
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Um zum Topic zurückzukommen ;-) Vielleicht kann man Barfüßer 'mit messianischem' Eifer oder kategorische Immer-Barfüßer als 'Typen' unterscheiden von Gelegenheitsbarfüßern?

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Ja, ich bin schon ziemlich BF-durchgeknallt, outdoor im wesentlichen nur durch Kälte "abschaltbar" & halte im Fall des Falles mit meiner hohnlachenden Verwunderung nicht hinter dem Berg, weshalb man da & dort aus anderen als REAL EXISTIERENDEN Verletzungs- & Unfallrisiken nicht BF hineingelangen darf...besonders bei einem leitenden Angestellten in der Industrie verwundert das - er kann Wesentliches nicht von Unwesentlichem unterscheiden...
Der Gelegenheits-BF leistet dem Befehl (sollte er ihn nicht bereits längst vorher intuitiv erahnt haben): "Sie ziehen sich jetzt sofort Schuhe [+ ggf. Socken] an!!!" kommentarlos Folge. Die deinerseits erstgenannte Kategorie sagt: "Wenn es Sie so wunschlos glücklich macht..." So könnte man beide von ihren Behaviour Patterns unterscheiden, dies ist jedoch nur eine höchst oberflächliche Betrachtung.
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However, ich stimme Dir zu, dass das eigene individuelle selbstsichere Auftreten den Ausschlag gibt. Wenn das stimmt, dann stimmt automatisch auch der Rest. Und es stimmt am ehesten, wenn man sich selbst in der jeweiligen Situation nicht deplaziert FÜHLT. Das muss jede/r für sich selbst entscheiden.

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That´s it. Exactly.
--

Wo ich mich barfuß unwohl fühle, bin ich halt einfach beschuht.

--
Das bin ich im Winter bei 'rumliegender weißer Scheiße mit frustriertem, säuerlichem Gesichtsausdruck genauso. Die Annehmlichkeit von BF lasse ich mir nicht durch die Unannehmlichkeit von Kälte überschreiben, ich beiß' dann resignierend in den sauren Apfel & schlüpfe widerwillig in meine Winterstiefel. Zur Not kann ich auch bei Minusgraden wenigstens für ein paar Minuten outdoor BF gehen, ein Vergnügen ist es allerdings [für mich] nicht.
--

Ach ja, ich denke auch, dass der Durchschnittsmensch den Anblick von Barfüßigkeit bei Frauen mit größerer Selbstverständlichkeit toleriert als bei Männern. Das scheint mir ein einfacher Gewöhnungseffekt zu sein.

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Dieses Psychoklischee existiert in der Tat.
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Puh, jetzt reichts aber
cheers

--
Hat mich gefreut, deinen den eigenen Standpunkt informativ darstellenden Beitrag zu lesen. Laß gerne wieder von dir lesen (anstelle von hören).
Cheers auch von mir, Jay (Typ: sehr langhaarig in der alten Rockmusikertradition und nicht aus Umweltapostelgründen. Mentalität: amerikanischer Althippie, der Riesenschlitten mit 4 Rädern liebt)

Welcome!

Charles B., Sunday, 17.06.2007, 12:44 (vor 6306 Tagen) @ Jay

Hi Jay,
merci vielmals, freut mich auch. Dicke Schlitten beeindrucken mich weniger, aber für'n gutes Rockkonzert fahre ich gelegentlich in einem 69er-VW-Bus durch halb Europa.

Über den Großsstadtdreck und dessen Giftigkeit würde ich ja gern einen neuen Thread aufmachen, weil's ... oder doch? Kann man typisieren zwischen Dreckignorierern und -vermeidern?

Re: Abwehrmechanismen.
Haha, den Gegner totschwätzen. Cool. Ich denke grad' lokalpatriotisch an "Hessi James" von Badesalz.

...

Die Psychodimension [Barfuß = Respektlosigkeit] ist so bedeutend, daß ich beabsichtige (siehe auch Anja´s Verwunderung über BF-Verbote an bestimmten Schulen), in Kürze mit wasserdichten Experimentalbefunden hierüber zu posten.

Auf die psychodimensionalen Experimentalbefunde bin ich gespannt. Kann mir nicht wirklich was drunter vorstellen, sorry, zu kurz hier dabei.

...

Wo ich mich barfuß unwohl fühle, bin ich halt einfach beschuht.

--
Das bin ich im Winter bei 'rumliegender weißer Scheiße mit frustriertem, säuerlichem Gesichtsausdruck genauso.

Haha, rumliegende weiße Sch...

Die Annehmlichkeit von BF lasse ich mir nicht durch die Unannehmlichkeit von Kälte überschreiben, ich beiß' dann resignierend in den sauren Apfel & schlüpfe widerwillig in meine Winterstiefel. Zur Not kann ich auch bei Minusgraden wenigstens für ein paar Minuten outdoor BF gehen, ein Vergnügen ist es allerdings [für mich] nicht.

Und ob das ein Vergnügen ist - wenn Du grade aus der Sauna kommst :-)

Schönen Sonntag noch
cheers

Hypothesen über Toxizität etc. von Großstadtdreck an den Füßen

Jay, Stammposter, Wednesday, 20.06.2007, 08:05 (vor 6303 Tagen) @ Charles B.

...Dicke Schlitten beeindrucken mich weniger, aber für'n gutes Rockkonzert fahre ich gelegentlich in einem 69er-VW-Bus durch halb Europa.

--
Hi Charles,
freut mich, daß bei dir die Rockmusik einen ähnlich hohen Stellenwert hat wie bei mir. Leider läßt mir mein Beruf, in dem kein größerer zusammnenhängender Urlaub möglich ist, keine Chance mehr für längerdauernde Reisen, um Einzigartiges zu erleben.
--

Über den Großsstadtdreck und dessen Giftigkeit würde ich ja gern einen neuen Thread aufmachen, weil's ... oder doch? Kann man typisieren zwischen Dreckignorierern und -vermeidern?

--
Du meinst [Dreckignorierer = solche, die sich um den grauen bis schwarzen Belag an Großstadt-BF-Sohlen nicht kümmern] und [Dreckvermeider = solche, die ihn nicht an den Sohlen haben wollen & dann entweder die Stadt ganz meiden oder in ihr beschuht gehen]?
Tatsächlich ist mir die Äußerung solcher spezifischer Bedenken in Sachen Stadtschmutz in diesem Forum neu. Das, was die Graufärbung der Fußsohlen bewirkt, ist wahrscheinlich dasselbe, was man auf einem Wischlappen bemerkt, mit dem man die Innenseite der Vorderscheibe seines 4rads von dem säubert, was durch die Lüftung hereingeblasen wird. Das, was sich auf Gehwegen & Straßen befindet bzw. auf diese herniederrieselt, kann im Wesentlichen nur sein:
x feste Rußpartikel (sind im wesentlichen Kohlenstoff, das chemische Element mit der Ordnungszahl 6, C) mit noch stark zähflüssigen teerartigen Beimengungen. Diese Stoffklasse dürfte hauptverantwortlich für die Graufärbung der Fußsohlen sein,
sie stammt vor allem aus Dieselabgasen und stationären Ölfeuerungen zur Gebäudeheizung;
x zerstreuter bis zerstäubter Restschmutz wie Sand (wird bei extremen Wetterlagen manchmal sogar durch Winde aus der Sahara bis hierher transportiert), Tierexkremente, Müllpartikel, Stäube von Bauschutt (z. B. nach Abriß-, Preßlufthammerarbeiten).
Nicht verschwiegen sei, daß Diesel-Feinstaubpartikel wie auch der Steinkohlenteer (über eine gerade frisch per Planierwalze erneuerte, rauchende Straße kannst du ja sowieso nicht barfußlaufen) hochgradig krebserregende Benzpyrene enthalten, nur müßtest du dann vor jeder brennenden Zigarette fliehen. Im Unterschied zu Stoffen wie Dimethylsulfat (CH3)2SO4 und bestimmten Metallorganylen können diese nicht durch die Haut diffundieren, ferner: Mit Schuhen trägst du sie in deine Privacy 'rein & verteilst sie - an den Füßen wäschst du sie ins Abwasser ab (für BF-gegnerische Argumente wie: Mei', Sie tragen mir ja extrem Dreck 'rein! bin ich aus gutem Grund völlig taub).
Längst ist mir klar, daß mir dermaleinst vor allem Herz/Kreislauf oder Krebs den Garaus machen wird, daß ich mir Letzteren via nackte Füße einfangen würde, erscheint mir allerdings außerordentlich abwegig.
Wer extreme "Bedenkenträgerschaften" hegt, kann das Barfußlaufen außerhalb der Privacy sowieso gleich bleiben lassen. Es gehört nämlich auch eine gewisse Psychodimension "unbekümmerter MUT" dazu; es war glaube ich Descalzar, der früher Wunderbares dazu schrieb.
--

Re: Abwehrmechanismen.
Haha, den Gegner totschwätzen. Cool. Ich denke grad' lokalpatriotisch an "Hessi James" von Badesalz.

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Nun, der Begriff "totreden" wurde in Schulungsseminaren für Vertreter von VORWERK Kobold-Staubsaugern, Amway-Putzmitteln, der Zeugen Jehova´s GmbH & was sonst noch alles ohne Terminvereinbarung spontan Einlaß in die Privacy begehrt, geschaffen. Das "Überfahren" der armen Kunden in spe mit einem Wortschwall führt zu schlechten Ergebnissen. Gleiches gilt für Rückäußerungen, wenn jemand z. B. im Bus plötzlich loskeift: "Also barfuß...kann sich nicht benehmen...Sagn´S amal..!!". Dann bin ich sogar meistens recht wortkarg & frage mit ruhiger, dezenter Stimme: "Brauchen Sie denn - noch dazu bei dieser Hitze - Schuhe für Ihren Lebensstandard?" Meist folgt dann ein Brüllcrescendo: "JA HÖREN SIE MAL...ICH WEISS, WAS SICH GEHÖRT!!" etc. etc. [1-Wort-Beschwörungsformeln wie "asozial", historisch reminiszierende Herbeisehnungen 'guter' alter Zeiten mit 'Autorität, Zucht, Ordnung & Anstand'...]. So bringt man den Gegner dazu, daß ER möglichst viel redet, Infos über sich preisgibt, er wird dann mit seinen lautstarken Selbstgesprächen in der Öffentlichkeit zur reizvollen Figur. Zur Not kann man ihn auch noch abschalten mit:
"Freut mich, daß Sie uns alle so intensiv an Ihrer Gefühlswelt teilhaben lassen."
Ich glaube, das Prinzip dieses Verfahrens (es gibt einige) ist klargeworden. Das Schönste ist dann immer, wenn man sich zu einem entsprechenden Auto begeben kann & die Message auch nonverbal durch verwunderte Miene übermittelt: Warum soll ich mir Schuhzwänge auferlegen, wenn ich mir etwas Schöneres gönnen kann? Wer hat es nötig, seiner Umwelt durch Schuhe seine finanzielle Wohlsituiertheit kundzutun?
Leider läßt sich diese Situation natürlich nur in einem Bruchteil der Fälle herbeiführen...
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Die Psychodimension [Barfuß = Respektlosigkeit] ist so bedeutend, daß ich beabsichtige (siehe auch Anja´s Verwunderung über BF-Verbote an bestimmten Schulen), in Kürze mit wasserdichten Experimentalbefunden hierüber zu posten.

Auf die psychodimensionalen Experimentalbefunde bin ich gespannt. Kann mir nicht wirklich was drunter vorstellen, sorry, zu kurz hier dabei.

--
Das ist in Wirklichkeit sehr einfach. Die Erfahrung im BF-Leben lehrt, daß sich andere Menschen*, die es sehen, in gleicher Situation einigermaßen gleich verhalten. Warst du einmal an einer höheren Schule, in der BF formell verboten war? Dann wirst du die Erfahrung gemacht haben, daß Lehrer bestimmter Schulfächer sich BFiges Erscheinen zum Unterricht verbitten, dies sind regelmäßig z. B. sog. Altphilologen [Lehrkräfte antiker toter Sprachen wie Latein, Griechisch etc. oder des Faches Religion, während sich Biologen oder "Kunsterzieher" nicht darum kümmern. Immer wieder "empfinden" es andere Menschen in bestimmten Situationen so, daß BF irgendwo ein Flair des Provokativen anhaftet, wir hatten hier einmal einen diesbezüglichen Thread, der nicht richtig in Gang kam. Der verblichene Alan Turing mahnte, man könne sich doch wenigstens bei der Totenehrung auf dem Friedhof der BFigkeit entsagen...etc. etc. Experimentalbefunde will heißen: Eine abstrahierende Zusammenstellung von Situationen, in denen "Ist ja eine Unverschämtheit, daß Sie sich hier barfuß zeigen!" an der Tagesordnung ist und der Versuch, zu ergründen, weshalb das so ist.
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Wo ich mich barfuß unwohl fühle, bin ich halt einfach beschuht.

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Das bin ich im Winter bei 'rumliegender weißer Scheiße mit frustriertem, säuerlichem Gesichtsausdruck genauso.

Haha, rumliegende weiße Sch...

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Das meine ich sehr ernst. Ich kann dieses Zeug nicht ausstehen, wo es rumliegt, stört es wirklich nur. Weder mag ich die Optik noch das Feeling noch das Handling. Nicht nur, daß mich dieser Dreck zur Fußvollverpackung zwingt (zunehmend gewinnt jedoch barfüßige Winterhärte bei mir an Reiz), er oktruyiert mir auch noch unbezahlte langwierige Arbeit auf, bis man morgens überhaupt wegfahren kann. Ich war heuer schon mächtig happy, als Mitte Februar einigermaßen klar war, daß Frau Holle ihre Drecksmaschine nicht mehr richtig in Gang bekommen würde, sie kann mir damit wirklich zunächst einmal bis Mai 2008 gestohlen bleiben...
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Die Annehmlichkeit von BF lasse ich mir nicht durch die Unannehmlichkeit von Kälte überschreiben, ich beiß' dann resignierend in den sauren Apfel & schlüpfe widerwillig in meine Winterstiefel. Zur Not kann ich auch bei Minusgraden wenigstens für ein paar Minuten outdoor BF gehen, ein Vergnügen ist es allerdings [für mich] nicht.

Und ob das ein Vergnügen ist - wenn Du grade aus der Sauna kommst :-)

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Na, ich weiß nicht. Die Folgen solcher Temperaturwechsel spür' ich grade. Vor einigen Tagen verglühten die Ledersitze in meinem 4rad. Danach schaltete ich die Klimaanlage auf Maximum Power. Kaum war die Sonne weg, hingen überall im Auto Eiszapfen herunter, was ich aber durchaus reizvoll & erfischend fand. Gefroren hat mich nirgendwo, selbstverständlich auch nicht an den Füßen. Jetzt liege ich auf einmal mit Sommergrippe im Bett wie seit 10 Jahren nicht mehr [völlig witzloses Pyjama-Barfuß] & fühle mich so, als müßte ich sterben. Aber Unkraut vergeht ja nicht so schnell...
--

Schönen Sonntag noch
cheers

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Prost! Cheers! НА ЗДОРОВЬЕ!

*) Tiere reagieren z. B. gar nicht 'drauf, meine Eltern hatten z. B. ein überwiegend geruchsgesteuertes Gerät, Modell "Cockerspaniel", das sich mit seiner aufdringlichen, lästigen Schnuppernase nicht stärker für meine Füße interessierte als für andere Körperregionen. Trotzdem war es bekackt, barfuß z. B. am Mittagstisch bei ihnen zu sitzen, weil ich hin & wieder etwas Feuchtes spürte...dieses Mistvieh war ein Alptraum, weil es nur Geld kostete & Arbeit machte. Dann hatte es sich wieder einmal in unserem Garten versteckt, ich mußte bei der Absuche dieses nicht kleinen Terrains helfen, ständig darauf achten müssend, nicht in Exkremente 'reinzusteigen etc. etc. Barfuß & Haustiere? Nein danke! Darüber ließe sich viel schreiben, ich hab' keine Lust dazu.

Anmerkungen zu Psychodimension sowie Kälte

Markus U., Stammposter, Wednesday, 20.06.2007, 15:25 (vor 6303 Tagen) @ Jay

Hi Jay!

Das "Überfahren" [...] mit einem Wortschwall führt zu schlechten Ergebnissen. Gleiches gilt für Rückäußerungen, wenn jemand z. B. im Bus plötzlich loskeift: "Also barfuß...kann sich nicht benehmen...Sagn´S amal..!!". Dann bin ich sogar meistens recht wortkarg & frage mit ruhiger, dezenter Stimme: "Brauchen Sie denn - noch dazu bei dieser Hitze - Schuhe für Ihren Lebensstandard?" Meist folgt dann ein Brüllcrescendo: "JA HÖREN SIE MAL...ICH WEISS, WAS SICH GEHÖRT!!" etc. etc. [1-Wort-Beschwörungsformeln wie "asozial", historisch reminiszierende Herbeisehnungen 'guter' alter Zeiten mit 'Autorität, Zucht, Ordnung & Anstand'...]. So bringt man den Gegner dazu, daß ER möglichst viel redet, Infos über sich preisgibt, er wird dann mit seinen lautstarken Selbstgesprächen in der Öffentlichkeit zur reizvollen Figur. Zur Not kann man ihn auch noch abschalten mit:
"Freut mich, daß Sie uns alle so intensiv an Ihrer Gefühlswelt teilhaben lassen."
Ich glaube, das Prinzip dieses Verfahrens (es gibt einige) ist klargeworden. Das Schönste ist dann immer, wenn man sich zu einem entsprechenden Auto begeben kann & die Message auch nonverbal durch verwunderte Miene übermittelt: Warum soll ich mir Schuhzwänge auferlegen, wenn ich mir etwas Schöneres gönnen kann? Wer hat es nötig, seiner Umwelt durch Schuhe seine finanzielle Wohlsituiertheit kundzutun?
Leider läßt sich diese Situation natürlich nur in einem Bruchteil der Fälle herbeiführen...
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Die Psychodimension [Barfuß = Respektlosigkeit] ist so bedeutend, daß ich beabsichtige (siehe auch Anja´s Verwunderung über BF-Verbote an bestimmten Schulen), in Kürze mit wasserdichten Experimentalbefunden hierüber zu posten.

Auf die psychodimensionalen Experimentalbefunde bin ich gespannt. Kann mir nicht wirklich was drunter vorstellen, sorry, zu kurz hier dabei.

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Das ist in Wirklichkeit sehr einfach. Die Erfahrung im BF-Leben lehrt, daß sich andere Menschen*, die es sehen, in gleicher Situation einigermaßen gleich verhalten. Warst du einmal an einer höheren Schule, in der BF formell verboten war? Dann wirst du die Erfahrung gemacht haben, daß Lehrer bestimmter Schulfächer sich BFiges Erscheinen zum Unterricht verbitten, dies sind regelmäßig z. B. sog. Altphilologen [Lehrkräfte antiker toter Sprachen wie Latein, Griechisch etc. oder des Faches Religion, während sich Biologen oder "Kunsterzieher" nicht darum kümmern. Immer wieder "empfinden" es andere Menschen in bestimmten Situationen so, daß BF irgendwo ein Flair des Provokativen anhaftet, wir hatten hier einmal einen diesbezüglichen Thread, der nicht richtig in Gang kam. Der verblichene Alan Turing mahnte, man könne sich doch wenigstens bei der Totenehrung auf dem Friedhof der BFigkeit entsagen...etc. etc. Experimentalbefunde will heißen: Eine abstrahierende Zusammenstellung von Situationen, in denen "Ist ja eine Unverschämtheit, daß Sie sich hier barfuß zeigen!" an der Tagesordnung ist und der Versuch, zu ergründen, weshalb das so ist.

Auch hier lohnt es sich meiner Meinung nach, etwas tiefer zu bohren, WARUM barfuß vielfach als respektlos aufgefaßt wird bzw. wie die Gleichung [Barfüßigkeit = Respektlosigkeit] von ihren Vertretern überhaupt begründet wird. Da bisher noch nie eine wenigstens rein gedanklich nachvollziehbare Begründung hierfür geliefert wurde (was ja auch in rein deskriptiver Weise durch einen Kenner besagter Theorie, der sie selbst nicht zu vertreten braucht, erfolgen kann), muß es sich um eine Art irrationaler Gefühlsreaktion handeln.
Die Erfahrungen aus Deiner Schulzeit hinsichtlich des Barfußverbotes lassen sich freilich in dieser Diskussion nicht verwerten, weil es insofern um ein anderes Thema, nämlich die Strenge oder Nachlässigkeit im Zusammenhange mit der Durchsetzung einer Norm, geht. Da hilft es auch nicht weiter, daß es sich hierbei "zufällig" um ein formelles Barfußverbot handelt. Also: WARUM ereifert sich etwa jemand im Bus über einen Barfüßer, und warum wird ein barfüßiger Gast eines Nobelrestaurants von anderen Gästen mit giftigen Blikken bedacht (eine gut ausgebildete Bedienung läßt sich i. d. R. nix anmerken, was jedoch nicht heißt, daß sie sich nicht "ihren Teil denkt" oder in der Küche oder bei sich zu Hause darüber ablästert)?

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Wo ich mich barfuß unwohl fühle, bin ich halt einfach beschuht.

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Das bin ich im Winter bei 'rumliegender weißer Scheiße mit frustriertem, säuerlichem Gesichtsausdruck genauso.

Haha, rumliegende weiße Sch...

--
Das meine ich sehr ernst. Ich kann dieses Zeug nicht ausstehen, wo es rumliegt, stört es wirklich nur. Weder mag ich die Optik noch das Feeling noch das Handling. Nicht nur, daß mich dieser Dreck zur Fußvollverpackung zwingt (zunehmend gewinnt jedoch barfüßige Winterhärte bei mir an Reiz), er oktruyiert mir auch noch unbezahlte langwierige Arbeit auf, bis man morgens überhaupt wegfahren kann.

Die "zusätzliche Arbeit" beim Wegfahren (Beseitigen des Schnees von den Wagenfenstern) ist doch kaum der Rede wert, jedenfalls dann nicht, wenn der Schnee ganz frisch gefallen ist. Anders verhält es sich freilich mit angetautem und später überfrorenem Schnee :-(
Langwierig ist vor allem das Abschrappen von Reif, wenn bei Minustemperaturen keine "weiße Scheiße" draußen rumliegt, zumal dieser die Eigenschaft hat, sich als eine Art Grauschleier sofort nach dem Abschrappen erneut zu bilden, weshalb das Gebläse auf Hochtouren laufen muß.

Ich war heuer schon mächtig happy, als Mitte Februar einigermaßen klar war, daß Frau Holle ihre Drecksmaschine nicht mehr richtig in Gang bekommen würde, sie kann mir damit wirklich zunächst einmal bis Mai 2008 gestohlen bleiben...

Ach, und ab Mai 2008 soll "Frau Holle" dann "ordentlich" aufdrehen?

Die Annehmlichkeit von BF lasse ich mir nicht durch die Unannehmlichkeit von Kälte überschreiben, ich beiß' dann resignierend in den sauren Apfel & schlüpfe widerwillig in meine Winterstiefel. Zur Not kann ich auch bei Minusgraden wenigstens für ein paar Minuten outdoor BF gehen, ein Vergnügen ist es allerdings [für mich] nicht.


Und ob das ein Vergnügen ist - wenn Du grade aus der Sauna kommst :-)

--
Na, ich weiß nicht. Die Folgen solcher Temperaturwechsel spür' ich grade. Vor einigen Tagen verglühten die Ledersitze in meinem 4rad. Danach schaltete ich die Klimaanlage auf Maximum Power. Kaum war die Sonne weg, hingen überall im Auto Eiszapfen herunter, was ich aber durchaus reizvoll & erfischend fand. Gefroren hat mich nirgendwo, selbstverständlich auch nicht an den Füßen. Jetzt liege ich auf einmal mit Sommergrippe im Bett wie seit 10 Jahren nicht mehr [völlig witzloses Pyjama-Barfuß] & fühle mich so, als müßte ich sterben. Aber Unkraut vergeht ja nicht so schnell...

Hättest Du die Klimaanlage nicht eingeschaltet! Diese "Luxusgeräte" taugen nämlich erwiesenermaßen nix ("Draußen heiß, drinnen Eis"). Als ich jüngst wie gewohnt im ICE nach München reiste und mich auf der Fahrt wegen der fortgeschrittenen Zeit hinlegen wollte, kam ich infolge starken Fröstelns nicht so recht zur Ruhe. Als ich in München ausstieg, empfing mich wohlige Wärme.
Eiszapfen habe ich in Deinem 4rad übrigens auch bei eingeschalteter Klimaanlage (gibts in meinem 4rad gar nicht) nicht bemerkt; trotzdem wünsche ich Dir gute Besserung!

Barfüßige Sommergrüße,
Markus U.

Hypothesen über Toxizität etc. von Großstadtdreck an den Füßen

Charles B., Wednesday, 20.06.2007, 23:13 (vor 6302 Tagen) @ Jay

Hi Charles,
freut mich, daß bei dir die Rockmusik einen ähnlich hohen Stellenwert hat wie bei mir. Leider läßt mir mein Beruf, in dem kein größerer zusammnenhängender Urlaub möglich ist, keine Chance mehr für längerdauernde Reisen, um Einzigartiges zu erleben.
--

Kenne das Problem. Bin Admin innem gemeinnützigen Verein und bekomme selten mehr als zwei Wochen Urlaub. Trotzdem, selbst wenn Du selbständig bist, solltest Du Dir eine kompetente Vertretung heranziehen, damit Du mal ausgiebig auf Konzerttouren gehen oder in der weiten Welt ausspannen kannst. Das sollte der Arbeitgeber aus purem Eigennutz unterstützen, denn er erhält so erstens einen gut erholten Spezialisten und kann zweitens bei Ausfall desselben auf die Vertretung zurückgreifen.

Du meinst [Dreckignorierer = solche, die sich um den grauen bis schwarzen Belag an Großstadt-BF-Sohlen nicht kümmern] und [Dreckvermeider = solche, die ihn nicht an den Sohlen haben wollen & dann entweder die Stadt ganz meiden oder in ihr beschuht gehen]?

Genau.

Tatsächlich ist mir die Äußerung solcher spezifischer Bedenken in Sachen Stadtschmutz in diesem Forum neu. [...]

Tatsächlich? Das erstaunt mich jetzt.

Der Kohlenstoff und andere natürliche Stoffe, die als Partikel Luft, Boden und Wasser verschmutzen, machen mir am wenigsten Sorgen. Bei Stoffwechselausscheidungen wird's schon eklig. Urin ist ja auch nur bei gesunden 'Tieren' steril, kann aber bei kranken durchaus Keime und Viren enthalten (weiß ich jetzt nicht genau ohne weitere Recherche, aber er ist dann zumindest nicht mehr unbelastet).

Sorgen machen mir gefährliche Zivilisationsabfälle, die in den KÖrper eindringen und sich anreichern und Schaden anrichten können. Schwermetalle, Chromverbindungen, Kohlenwasserstoffe, ... Sorry, wieder habe ich nicht recherchiert, sondern bringe hier nur ein paar Schlagworte unter in der Hoffnung, dass der Gedanke klar wird.

In der Tat trage ich derartigen Schmutz nur ungern in die Wohnung. Man kann die Schuhe samt Dreck am Eingang abstellen oder sich als erstes die Füße waschen. Im wahren Leben bin ich davon weit entfernt, aber eigentlich sollte es so sein :-)

Im Übrigen stimme ich Dir zu, dass die barfuß eingefangenen Schadstoffe wohl kaum den lethalen Ausschlag gegeben haben werden, wenn's mit mir irgendwann zu Ende geht :-)

Soweit ist's mit Dir sicher noch nicht, auch wenn Du noch leiden musst. Beste Genesungswünsche aus Frankfurt.

goodnite, laila tov, Спокойной ночи
Charles

Hypothesen über Toxizität etc. von Großstadtdreck an den Füßen

Markus U., Stammposter, Thursday, 21.06.2007, 13:24 (vor 6302 Tagen) @ Charles B.

Der Kohlenstoff und andere natürliche Stoffe, die als Partikel Luft, Boden und Wasser verschmutzen, machen mir am wenigsten Sorgen. Bei Stoffwechselausscheidungen wird's schon eklig. Urin ist ja auch nur bei gesunden 'Tieren' steril, kann aber bei kranken durchaus Keime und Viren enthalten (weiß ich jetzt nicht genau ohne weitere Recherche, aber er ist dann zumindest nicht mehr unbelastet).
Sorgen machen mir gefährliche Zivilisationsabfälle, die in den KÖrper eindringen und sich anreichern und Schaden anrichten können. Schwermetalle, Chromverbindungen, Kohlenwasserstoffe, ... Sorry, wieder habe ich nicht recherchiert, sondern bringe hier nur ein paar Schlagworte unter in der Hoffnung, dass der Gedanke klar wird.
In der Tat trage ich derartigen Schmutz nur ungern in die Wohnung. Man kann die Schuhe samt Dreck am Eingang abstellen oder sich als erstes die Füße waschen. Im wahren Leben bin ich davon weit entfernt, aber eigentlich sollte es so sein :-)
Im Übrigen stimme ich Dir zu, dass die barfuß eingefangenen Schadstoffe wohl kaum den lethalen Ausschlag gegeben haben werden, wenn's mit mir irgendwann zu Ende geht :-)

Hi Charles,

auch mir ist die Äußerung solcher spezifischer Bedenken in Sachen Stadtschmutz in diesem Forum neu. Zwar habe ich die vielbesungenen "pechschwarzen Fußsohlen" von allem möglichem Stadtschmutz nicht gerade besonders gern, aber ich habe sie als gleichsam unvermeidliche Begleiterscheinung des Barfußlaufens stets ohne weiteres hingenommen, und ein klein wenig Stolz auf die "sichtbaren Gebrauchsspuren" des echten Barfußgehens ist auch dabei. Zudem würden mich solche Bedenken in meiner Barfüßigkeit immens beeinträchtigen, denn ich halte mich überwiegend in der Stadt auf und erledige dort meine gewöhnlichen Besorgungen, nur eben halt barfuß und nicht anders, als wenn ich Schuhe anhätte. Hegte ich dagegen die von Dir genannten Bedenken wegen Stadtschmutzes, dann zwängen mich diese, entweder auf einen großen Teil meiner Barfüßigkeit zu verzichten oder verschärft "hinaus in die Natur" zu fahren, wo Barfußlaufen "bedenkenlos" möglich wäre, mithin meinen Alltag erheblich umzustellen. Da aber die Stadt mit ihren "gefährlichen" Böden nun mal mein Lebensraum ist, müßte ich womöglich noch Schuhe mit mir rumschleppen, die ich erst in der "idyllischen" Natur ausziehen könnte und bei Rückkehr in die "gefährliche Stadt" wieder anlegen müßte. Ein solches Verhalten würde mir jedoch jedes Barfußgefühl derart gründlich vermiesen, daß ich das Barfußlaufen dann gleich gänzlich einstellen könnte.
Bei mir daheim ist es so, daß alle meine Schuhe "unsichtbar" in der Kammer stehen, und wenn ich Schuhe brauche, behalte ich sie auch in aller Regel an, oder ich gehe eben barfuß raus und nehme gar keine Schuhe mit. Die einzige Ausnahme bilden manchmal längere Autofahrten, bei denen ich beschuht zum Parkplatz gehe, die Schuhe im Wagen ausziehe, sie am Zielort im Auto lasse und erst wieder bei der Rückkehr nach Hause für den Weg vom Parkplatz zu meiner Wohnung anziehe. Dieses Verhalten ist eine gewisse Unsicherheit hinsichtlich eines möglichen Unfalls, den ich, falls ich ihn erleide, nicht barfuß bewältigen müssen möchte, obwohl ich mir natürlich dessen bewußt bin, daß die Gefahr eines Unfalles auf dem Wege zum Supermarkt im Prinzip nicht geringer ist als bei einer Fahrt durch ganz Deutschland oder ins Ausland.

Was die vom Stadtschmutz angeblich ausgehenden Gefahren betrifft: Die toughen Fußsohlen eines geübten Barfußläufers sind vermutlich nicht sehr empfänglich für Giftstoffe, die im Schmutz stekken könnten, und wirklich gefährliche Stoffe wie Säurelachen, die Verätzungen auf der Haut hervorrufen könnten, dürften auf einer gewöhnlichen Stadtstraße kaum vorkommen. Im übrigen wird inzwischen vor soviel Gefahren durch Schadstoffe gewarnt (in der Atemluft, im Trinkwasser, in den Lebensmitteln, in den Möbeln, im Boden etc.), daß, wenn man all diese Warnungen beherzigte, die Lebensqualität sofort und dauerhaft auf Null sänke. Und ob das gesund wäre...
Die Todesstunde ist für einen jeden Menschen unvermeidlich, und sie wird die letzte in diesem Erdenleben sein. Also genießen wir doch lieber die bis dahin verbleibende Zeit auf nackten Sohlen...

Barfüßige Sommergrüße,
Markus U.

Versuch einer BF- Typologie

Ulrich (Berlin) @, Stammposter, Monday, 18.06.2007, 14:50 (vor 6305 Tagen) @ Markus U.

Hallo

Eigentlich halte ich von einer solchen Typisierung nicht sehr viel, da die Menschen viel zu unterschiedlich sind, um sie alle in nur vier Kategorien pressen zu können. Die bereits erfolgte Diskussion zu diesem Thema macht das ja bereits deutlich.
Da ich selbst erwähnt worden bin, möchte ich aber auch noch meinen Senf dazu geben:

Ein weiterer Kreis, der mit BF wenig Schwierigkeiten hat, sind Menschen mit zumeist sehr guter Ausbildung, die zwar äußerlich bis auf ihre Barfüßigkeit relativ angepaßt aussehen, aber sich stark um Integration ins gesellschaftliche Leben bemüht und so viel Akzeptanz erworben haben. Dieser Typ versteht es sogar, durch zahlreiche Kontakte auch zu Medien manches Gute zu bewirken; aus diesem Forum sind hier besonders Lorenz und Manfred (Ten) zu nennen.
Alsdann gibt es ein paar "rustikale" Menschen, die sich um Mode wenig kümmern, im Sommer häufig gerne kurze Hosen und T- Shirt tragen und sich oft als eifrige Wandersleut' betätigen. Dieser Typus zeichnet sich oft durch starke Selbstsicherheit aus, so daß sich kaum jemand traut, sich mit ihnen anzulegen. Hierher rechne ich beispielsweise Leo, Guenther, Ulrich (Berlin) und Pfützenhüpfer.

In diese Kategorie passe ich eindeutig nicht!
Ich weiß zwar nicht, ob dir ein abgeschlossenes Studium zu einer "sehr guten Ausbildung" genügt, aber ich bin durchaus auch um Integration ins gesellschaftlichen Leben und um Akzeptanz bemüht. Außerdem war ich auch schon in Presse, Funk und Fernsehen als Barfüßer vertreten, so dass auch die Bereitschaft in Medien zu erscheinen gegeben ist.
Dabei ein eifriger Wanderer zu sein halte ich für keinen Widerspruch. Das eine schließt das andere ja nicht aus. Außerdem ist es keineswegs so, dass (für Markus: daß) ich mich nicht um mein Äußeres kümmern würde. Ich lege schon Wert darauf, dass (Pardon: daß) mein Erscheinungsbild nach meinem Geschmack passt (Wer es lieber hat: paßt). Allerdings gehe ich dabei von anderen Maßstäben aus als Du.
Meine Selbstsicherheit ist übrigens keineswegs so stark, wie ich es mir manchmal wünschen würde. Vor allem im Winter hindern mich oft eher meine Hemmungen am Barfußlaufen, als es die Temperaturen können.

Viele Grüße

Ulrich

Versuch einer BF- Typologie

Markus U., Stammposter, Monday, 18.06.2007, 16:48 (vor 6305 Tagen) @ Ulrich (Berlin)

Hi Ulrich!

Eigentlich halte ich von einer solchen Typisierung nicht sehr viel, da die Menschen viel zu unterschiedlich sind, um sie alle in nur vier Kategorien pressen zu können. Die bereits erfolgte Diskussion zu diesem Thema macht das ja bereits deutlich.

Wie schon die Überschrift andeutet, handelt es sich nur um einen ersten Versuch einer Typologie, und vier Kategorien sind tatsächlich nicht viel, so daß das Konzept durchaus ergänzt und erweitert werden kann. Zudem habe ich auch dargelegt, was mich zu dem Entwurf veranlaßt hat: die unterschiedlichen Reaktionen der Umwelt auf die Barfüßigkeit der hier Schreibenden, wobei einige überdurchschnittlich oft von Schwierigkeiten berichten, während andere hingegen angeben, solche selten zu haben. Gewiß liegt es nicht nur am "Typ" allein, da auch regionale oder kulturelle Faktoren zu berücksichtigen sind, aber erstens ist das alles noch zu wenig erforscht, und zweitens sollte mein Beitrag nicht übermäßig lang werden.

Da ich selbst erwähnt worden bin, möchte ich aber auch noch meinen Senf dazu geben:

Ein weiterer Kreis, der mit BF wenig Schwierigkeiten hat, sind Menschen mit zumeist sehr guter Ausbildung, die zwar äußerlich bis auf ihre Barfüßigkeit relativ angepaßt aussehen, aber sich stark um Integration ins gesellschaftliche Leben bemüht und so viel Akzeptanz erworben haben. Dieser Typ versteht es sogar, durch zahlreiche Kontakte auch zu Medien manches Gute zu bewirken; aus diesem Forum sind hier besonders Lorenz und Manfred (Ten) zu nennen.
Alsdann gibt es ein paar "rustikale" Menschen, die sich um Mode wenig kümmern, im Sommer häufig gerne kurze Hosen und T- Shirt tragen und sich oft als eifrige Wandersleut' betätigen. Dieser Typus zeichnet sich oft durch starke Selbstsicherheit aus, so daß sich kaum jemand traut, sich mit ihnen anzulegen. Hierher rechne ich beispielsweise Leo, Guenther, Ulrich (Berlin) und Pfützenhüpfer.


In diese Kategorie passe ich eindeutig nicht!
Ich weiß zwar nicht, ob dir ein abgeschlossenes Studium zu einer "sehr guten Ausbildung" genügt, aber ich bin durchaus auch um Integration ins gesellschaftlichen Leben und um Akzeptanz bemüht. Außerdem war ich auch schon in Presse, Funk und Fernsehen als Barfüßer vertreten, so dass auch die Bereitschaft in Medien zu erscheinen gegeben ist.

Da mein "Versuch einer BF- Typologie" zugegebenermaßen noch nicht besonders ausgereift ist, ergeben sich teilweise auch Überschneidungen, und Dein mediales Engagement ist mir entgangen, so daß ich es fälschlicherweise nicht berücksichtigt habe, da ich Dich sonst wohl eher als Beispiel für die zweite Kategorie genannt hätte. Insofern ist Deine Kritik durchaus berechtigt.

Dabei ein eifriger Wanderer zu sein halte ich für keinen Widerspruch. Das eine schließt das andere ja nicht aus. Außerdem ist es keineswegs so, dass (für Markus: daß) ich mich nicht um mein Äußeres kümmern würde. Ich lege schon Wert darauf, dass (Pardon: daß) mein Erscheinungsbild nach meinem Geschmack passt (Wer es lieber hat: paßt). Allerdings gehe ich dabei von anderen Maßstäben aus als Du.

Das ist Dir unbenommen.

Meine Selbstsicherheit ist übrigens keineswegs so stark, wie ich es mir manchmal wünschen würde. Vor allem im Winter hindern mich oft eher meine Hemmungen am Barfußlaufen, als es die Temperaturen können.

Auch das wußte ich nicht, zumal Du gerade diesen Winter eifrig von Spaziergängen sowohl in der Peripherie Berlins als auch im Stadtzentrum berichtet hast. Ich hatte Dich wirklich als jemanden eingeschätzt, der prinzipiell barfuß geht, wenn es ihm gefällt, und nur in seiner Eigenschaft als Berufskraftfahrer, der "den Fuß fest umschließendes Schuhwerk" tragen muß, Sandalen anzieht.

Barfüßige Sommergrüße,
Markus U.

Versuch einer BF- Typologie

Ulrich (Berlin) @, Stammposter, Monday, 18.06.2007, 18:22 (vor 6305 Tagen) @ Markus U.

Hallo Markus

Meine Selbstsicherheit ist übrigens keineswegs so stark, wie ich es mir manchmal wünschen würde. Vor allem im Winter hindern mich oft eher meine Hemmungen am Barfußlaufen, als es die Temperaturen können.


Auch das wußte ich nicht, zumal Du gerade diesen Winter eifrig von Spaziergängen sowohl in der Peripherie Berlins als auch im Stadtzentrum berichtet hast. Ich hatte Dich wirklich als jemanden eingeschätzt, der prinzipiell barfuß geht, wenn es ihm gefällt, und nur in seiner Eigenschaft als Berufskraftfahrer, der "den Fuß fest umschließendes Schuhwerk" tragen muß, Sandalen anzieht.

Es ist auch inzwischen Dank dieses Forums deutlich besser geworden. Es ist ja auch keineswegs so, dass meine Hemmungen mich am barfüßigen Leben im Winter hindern. Dennoch kommt es dann immer wieder mal vor, dass ich mir in bestimmten Situationen Schuhe anziehe, um nicht ganz so ungewöhnlich zu wirken. Insbesondere fühle ich mich im Winter in der Innenstadt oder im ÖPNV nicht besonders wohl. Etwas anderes ist es aber, wenn ich in Gesellschaft bin.

Viele Grüße

Ulrich

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