Hi miteinander!

Wie hier im Forum bei einem meiner drei Ulm-Berichte schon beiläufig erwähnt, fand am Wochenende vom 01.06 bis 03.06. unser Ehemaligentreffen statt.
Ich war fünf Jahre in einem Internat am Bodensee und mein Kumpel aus Nersingen bei Ulm war der Organisator, ich half ihm bei den Recherchen der aktuellen Adressen damaliger Mitschüler.
Wenn das Treffen nicht gewesen wäre, auf das ich mich sehr gefreut habe, hätte ich am 02.06. an Georg´s Wanderung Teil genommen.

Der Treffpunkt wurde vor dem Internat festgelegt, da es ein Ort ist, den jeder ehemalige Schüler wohl am ehesten findet, da die Schüler ja aus allen Teilen Deutschlands kamen und das Internat etwas abgelegen ist, sodass man nicht bei großem Verkehr einen Treffpunkt suchen muss.
Als ich mit Stephan auf dem Weg von Nersingen nach Überlingen am Bodensee war, rief ein ehemaliger Mitschüler aus Xanten, nahe der holländischen Grenze an, er sei schon gegen 12.00 Uhr vor dem Internat. Stephan und ich kamen auch nur unwesentlich später an, so gegen 12.30 Uhr, das sagten wir Michael aber schon in etwa.
Wir trafen dort ein und begrüßten uns erst mal herzlich, ich hatte Michael über 22,5 Jahre nicht gesehen, das letzte Mal war am 14. Juli 1984, das war unser gemeinsamer Abgangstag, auch Stephan ging an diesem Tag aus dem Internat ab und da stehen einem die Tränen schon mal in den Augen.

Wir waren alle für Samstagnachmittag zum Kaffeetrinken in dem Internat eingeladen, doch wo wir schon zeitig dort waren, meinte Stephan, Michael könne doch gerade mal klingeln und so kam es, dass wir drei schon freitags einige Betreuerinnen des Internates sahen, die Freude war groß und sie erkannten uns noch, wir sie ebenfalls.
Ich fuhr die komplette Strecke barfuß und beschloss auf die Schnelle, meine "Flip-Flops", die ich beim Besuch im Internat anziehen wollte, weg zu lassen und ging barfuß hinein.
Zwar sprachen mich die Betreuerinnen darauf an, aber waren zu meinem Erstaunen sehr positiv darauf zu sprechen. Da es früher recht streng und auch etwas konservativ zuging (hat mir nicht geschadet, es war eine gute Zeit), hätte ich eher mit etwas dazu distanzierten Blicken gerechnet, aber nein, weit gefehlt! 0

Da ich nun die Reaktionen einiger Betreuerinnen kannte, hatte ich auch gar keine Bedenken mehr, dass sie sagen könnten, es wäre ihnen nicht recht, dass ich in ihrem Hause barfuß gehen würde, ich möge mir doch bitte Schuhe anziehen.
So erschien ich auch samstags zu der Einladung mit Kaffee und jeder Menge Kuchen barfuß.
Ich war überall barfuß, wo wir hin gingen oder fuhren, natürlich auch auf dem Campingplatz zwischen Immenstaad und Hagnau bei Meersburg. Es war der Campingplatz "Schloss Kirchberg", den ich sehr empfehlen kann, sehr gepflegt, die sanitären Anlagen: Duschen, Waschräume und auch die Toiletten waren tip-top sauber und die Einrichtung optisch nicht veraltet!

Mit dem Wetter hatten wir leider Pech, denn es begann schon freitagsmorgens zu regnen und das ging mit nur kurzen Unterbrechungen bis sonntagsmorgens so.
Dennoch war es nicht kalt, wenngleich im Zelt doch recht unangenehm, was die Leute dort allerdings nicht vom Barfußgehen abhalten sollte. Doch zu meinem Erstaunen sah ich nicht >eine einzige< Person barfuß, nur sockenlos, meist in Badeschuhen oder ähnlichem.
Ein paar Leute von uns, ich mit dabei, fuhren montags (diese Leute blieben etwas länger) nach Überlingen und wir gingen dort zum Bodenseeufer.
Sonntags und montags war es ja wieder schön warm doch auch dort sah ich keine einzige barfüßige Person, noch nicht mal eine Frau, die z.B. ihre Schuhe in der Hand trägt, nichts!
Das wunderte mich doch, wo ich hier im Forum schon öfter gelesen habe, am Bodensee seien viele barfuß unterwegs.

Es war mir aber egal, Hauptsache, ich konnte dieses Vergnügen ausleben. Es kamen auch kaum Reaktionen, außer den vereinzelten positiven im Internat, nur wenige Leute am Bodensee und Umgebung waren es, bei denen ich den Eindruck hatte, dass sie es überhaupt gesehen haben!
Alles in allem muss ich sagen, dass es ein echt gelungenes Treffen war, wenngleich leider sechs Leute nicht kamen, mit denen wir eigentlich gerechnet hatten, ein Teil davon sagte sogar fest zu.
Wir waren 25 Leute, wenn man nur die Ehemaligen und nicht die Kinder und Partner/innen rechnet.
Wir haben beschlossen, nun alle zwei Jahre ein solches Treffen zu organisieren, damit man sich nicht wieder aus den Augen verliert!

Liebe Grüße,

Andi