Im Leoliner durch Leipzig (Hobby? Barfuß! 2)
Hallo,
am Wochenende besuchte ich einen Freund, seine Frau (die ich beide seit ca. 25 Jahren kenne) und ihre 5 Kinder. Am späten Freitag nachmittag ging es zunächst auf den Sportplatz, wo 2 Kinder im Verein spielen, zu den letzten Stunden einer Veranstaltung anlässlich des Kindertags. Außer mir waren dort auch noch etwa 4 andere barfuß auf dem schönen Rasen und bei schwül-warmem Wetter gab es keinerlei Kommentare.
Obwohl sie mich seit einigen Jahren nur noch barfuß kennen, muß ich den kleineren jedes Mal erklären warum ich barfuß laufe. Andererseits verkneife ich mir bei so guten Freunden aber auch jegliche Missionierungsversuche.
Wegen Off-Topic vom Wochenende nur so viel: Am Sonntag morgen waren wir um 9 Uhr morgens wieder auf dem Sportplatz, weil ein Kind ein Spiel absolvieren musste (à 2* 20 min). Bei kühlerem Wetter und Regen waren diesmal erstaunte Blicke nicht zu übersehen, und es gab auch eine Bemerkung.
Am Montag morgen startete ich zunächst einen Bummel kreuz und quer durch die Leipziger Altstadt. Nach einem Besuch der Thomaskirche (der Turm ist nur samstags und sonntags zugänglich) ging ich am Bayerischen Bahnhof vorbei, der wegen der City-Tunnel-Arbeiten leider weiträumig eingezäunt war. Dann ging es weiter zur Russischen Gedächtniskirche, wo mangels kyrillischen Klebebuchstaben der russische Hinweis auf die Klingel phantasiereich mit "3BOHITb" (aber wieso nicht "3BOHNTb"?) wiedergegeben wurde. Nach einem kurzen Blick ins Innere begab ich mich in die Deutsche Bibliothek, die zwar in Bezug auf Elektrotechnik etwas schlecht bestückt war - aber immerhin gab es in der ETR einen interessanten Artikel über die Anfang für 2008 nun endlich geplante Elektrifizierung der Güterzugstrecke von Aachen nach Belgien.
Anfangs gab es hier nach schrägem Blick auf meine Füße eine Diskussion zwischen 2 Sicherheitsleuten - aber da schon jemand entsprechende Vorarbeit geleistet hatte (worauf einer den anderen hinwies), durfte ich unbehelligt eintreten (nach Abgabe des Rucksacks). Angesichts des schwülen Wetters zog ich zum Schluß noch meine Sportklamotten an, bevor es in Richtung altes Messegelände (ein Gebäude ist immer noch mit einem rotem Stern geschmückt) und Völkerschlachtdenkmal weiterging.
Nach dessen Besichtigung sank meine Wanderlust aber dann, und im Gegenzug stieg meine Straßenbahnfahrlust. So ging es dann mit diversen Bahnen kreuz und quer durch Leipzig - am besten gefiel mir selbstverständlich das Modell Leoliner! J
Zunächst fuhr ich mit der 15 nach Meusdorf und dann am Straßenbahnhof (= Betriebshof für Straßenbahnen) Angerbrücke und dem Bushof (= Betriebshof für Busse) Lindenau vorbei zur entgegengesetzten Endstation Miltitz. Auch hier gab es nichts zu essen an der Endstation, und so fuhr ich direkt mit der 8 am Straßenbahnhof Paunsdorf bis Paunsdorf Nord und weiter mit der 7 bis Sommerfeld. Mit knurrendem Magen begab ich mich ins P.C. (= Paunsdorf Center) und wurde von einem Schild "Erdbeerkuchen + Kaffee € 1,50" in die Falle gelockt: Erst durch penetranten Fisch-Gestank bemerkte ich, dass ich in einer "Nordsee"-Filiale gelandet war, um die ich sonst immer einen großen Bogen mache. (Ich HASSE Fisch und kann ihn nicht riechen!)
Mit dem schnell bei Aldi eingekauften Proviant stieg ich in die 3 und fuhr über Hbf. bis Adler und schließlich mit der 1 zurück zum Hauptbahnhof. Am Historischen Straßenbahnhof Möckern kam ich leider nicht vorbei, aber in der Touristen-Information nahm ich wenigstens ein Prospekt mit. (Nächste Öffnung ist übrigens am 17.6. - und an dem Tag fährt auch die Kohlebahn vom Meuselwitz nach Regis-Breitingen - allerdings für 11€).
Gruß
Leo