Fleißig Fernsehen und Wegqualität verbessern! (Hobby? Barfuß! 2)

Barpfotenbaer, Stammposter, Monday, 04.06.2007, 22:17 (vor 6318 Tagen)

Als Barfüßler ist man ja immer nett und freundlich; friedlich und defensiv; akzeptanzerhöhend; deeskalierend; zuvorkommend .... -- Nöö, hab da grad keine Lust zu, bin jetzt bockig! Gestern konnten wir wieder einmal einen weiteren Weg aus unserem Repertoire streichen. Vor zwei Jahren fing es an. Über Nacht war unsere schöne, exakt 10 km lange, und zu über 80% begrünte oder belehmte Joggingstrecke fast komplett geschottert worden. Alle Wege waren plötzlich weiß von diesem dick aufgeschütteten, scharfkantigen Bruchschotter. Und seitdem greift dieser Trend im Ostalbkreis um sich wie ein Virus, von dem die meisten Menschen freilich nichts mitbekommen. Vor einem halben Jahr noch hatte ich mit dem Gedanken gespielt, eine schöne Wanderung, vorbei am Remsursprung, in das Wanderwiki einzutragen. Nur die Bilder fehlten noch, und die wollte ich während eines fest geplanten Ausflugs aufnehmen, zu dem wir eine aufs Barfußwandern neugierig gewordene Bekannte eingeladen haben. Diese Wanderung können wir bleiben lassen. Der einst herrlich matschige Pfad zur Remsquelle wurde vor ein paar Wochen verbreitert und mit dicken gelbweißen Steinen zu einer gehhilfentauglichen Rentnerpiste planiert.
Viele andere Wege folgten, vielleicht sogar systematisch. Erst Freitag sah ich aus dem Zugfenster einen ganz frisch geschotterten Weg, der die Jahre zuvor nicht mehr gewesen war, als eine nur für Traktoren befahrbare Spur im Feld. Und gestern endlich liefen wir auf einem vormals mit Gras und Lehm bewachsenen Damm um den Härtsfeldsee. Daneben wurden die Straße und der Parkplatz neu gerichtet, und wohl bei der Gelegenheit war auch in der Mitte des Dammes ein wagenbreiter Schotterbelag aufgebracht worden. Natürlich wieder dieser messerscharfe gelbweiße Bruchschotter. Nur stellenweise war dieser sogar so dick, daß selbst die (überwiegend senilen) Schuhträger mit mir um den dünnen verbliebenen Grünstreifen konkurrierten (und dabei natürlich keinerlei Anstalten machten, aus dem Weg zu gehen.)
Das Schlimme daran ist, die Entwicklung ist sogar folgerichtig. Die neu erwachte Gesundheitswelle führt immer mehr Menschen in die Natur. Natürlich kommen sie mit dem Auto und mit Schuhen. Und mit ihren Schuhen tragen sie dort, wo sie sind, zur Bodenerosion bei. (Und auch die tonnenweise ausgebrachten Zigarettenkippen können diesen Zerfall leider nur bedingt aufhalten.) Auf solch einem Damm ist das sogar sehr problematisch. Also wird ein Weg ausgewiesen und schuhtauglich gemacht. Und ich steh dann da und mach mich zum Affen, weil ich wie ein Storch auf spitzen Zehen über das Nagelbrett stakse. Das schadet meinem Image und ganz massiv dem Gutmenschentum. Da wäre es mir doch glatt lieber, die Massenmenschen blieben fett statt fit, säßen weiter brav vor dem Fernseher, und ließen mir meine Natur für mein ganz individuelles Vergnügen. Und für die anderen sollte man in Naturschutzzonen zur Auflage machen, erosionsfreie Barfüße anzuziehen.

Bissige Grüße vom Barpfotenbär

Fleißig Fernsehen und Wegqualität verbessern!

Detlev (MKK), Monday, 04.06.2007, 22:33 (vor 6318 Tagen) @ Barpfotenbaer

Die beschriebenen Wege sind eben in erster Linie Wirtschaftswege!
Die immer schwerer werdenden land- und forstwirtschaftlichen Maschinen graben sich ohne Befestigung immer tiefer in den Boden. Da aber Wirtschaftswege nach Möglichkeit nicht versiegelt (asphaltiert oder betoniert) werden dürfen, wird eine "wassergebundene Decke" aufgebracht. Eine immerhin noch halbwegs begehbare Decke aus Feinschotter wird oft eingespart, da diese eh nach einigen Regenfällen wieder ausgespült würde.
Die Nebenwirkungen für barfüßige Wanderer interessieren niemanden. Eher kommen sie der Schuhindustrie entgegen, die dann viel Geld mit Wanderschuhen aller Art verdienen kann!

Bevorzuge glatten Asphalt oder steile Aufstiege

AllgäuYeti (Karl Heinz) ⌂ @, Stammposter, Monday, 04.06.2007, 23:23 (vor 6318 Tagen) @ Barpfotenbaer

[image] [image]

Hallo Barpfotenbär,

obwohl ich ein berg-lauf-sportlich halbwegs ehrgeiziger Barfuss-Hobby-Läufer bin, fehlt auch mir noch die nötige Abhärtung um harten spitzen Kies wie Watte weg zu stecken. Deshalb meide ich bei meinen Läufen in der Ebene weitgehend derart steinige Naturwege und laufe oft auf splitfreiem Asphalt. Im Winter wird der Asphalt aber ebenfalls problematich, da bei mir am Alpenrand asphaltierte Fuss- und Radwege schrecklich splitverseucht sind - dann muss ich oft sogar den Fussweg ignorieren und auf der splitfreien Auto-Fahrbahn joggen - mit einen ziemlich schlechtem gewissen wegen meiner Verletzung der Strassenverkehrsordnung.

Beim Bergauf-Lauf auf meine Berge hoch ist das mit den Steinen nicht so schlimm, denn bei den starken Steigungen ist das Tempo automatisch langsamer und die Schritte sind recht weich. Bergab ist es dann aber um so schwieriger. Aber im mehr oder weniger alpinen Gelände gibt es oft Ausweichvarianten über Gras oder Waldboden.

So, jetzt ist es schon ziemlich spät und ich habe noch einiges zu tun, deshalb belasse ich es hier mal bei diesen wenigen Erfahrungsberichten.

Sportliche Grüsse,

Karl Heinz aus Immenstadt im Oberallgäu.

[image] http://www.allgaeuyeti.de/

Halbnackt im Schnee?

Markus U., Stammposter, Tuesday, 05.06.2007, 18:08 (vor 6318 Tagen) @ AllgäuYeti (Karl Heinz)

Hi,

warum gehst Du halbnackt durch den Schnee, ist Dir nicht kalt?
Barfuß durch den Schnee zu gehen, macht mir nichts aus (sofern die Temperaturen nicht unter -5° C liegen), aber halbnackt? Ich tät erfrieren, wenn ich mich im Winter obenrum nicht ordentlich einhüllte (geht auch ohne Schgal und Wintermantel, einfach genug Sachen übereinander tragen).

Erstaunte Barfußgrüße,
Markus U.

Halbnackt im Schnee?

Dieter H., Stammposter, Wednesday, 06.06.2007, 09:44 (vor 6317 Tagen) @ Markus U.

Hi,
warum gehst Du halbnackt durch den Schnee, ist Dir nicht kalt?
Barfuß durch den Schnee zu gehen, macht mir nichts aus (sofern die Temperaturen nicht unter -5° C liegen), aber halbnackt? Ich tät erfrieren, wenn ich mich im Winter obenrum nicht ordentlich einhüllte (geht auch ohne Schgal und Wintermantel, einfach genug Sachen übereinander tragen).
Erstaunte Barfußgrüße,
Markus U.

Aaah, die Frage kenn ich: Ist dir nicht kalt?... Aber is wahr, ich kann sowas auch nur kurze Zeit, und dann wieder ins Warme.
Aber zum Glück dauert's noch was, bis es wieder so weit ist.

Halbnackt im Schnee?

Tina und Guido, Stammposter, Wednesday, 06.06.2007, 13:53 (vor 6317 Tagen) @ Dieter H.

die Frage *ist ihnen nicht kalt?* beantworte ich immer noch...meine Frau schon lange nicht mehr
wenn ihr kalt wäre dann zöge sie Schuhe an
Gruß
Guido

Ist dir nicht zu kalt? Köstlich...

Eugen, Stammposter, Wednesday, 06.06.2007, 10:29 (vor 6317 Tagen) @ Markus U.

Hi,
warum gehst Du halbnackt durch den Schnee, ist Dir nicht kalt?
Barfuß durch den Schnee zu gehen, macht mir nichts aus (sofern die Temperaturen nicht unter -5° C liegen), aber halbnackt? Ich tät erfrieren, wenn ich mich im Winter obenrum nicht ordentlich einhüllte (geht auch ohne Schgal und Wintermantel, einfach genug Sachen übereinander tragen).
Erstaunte Barfußgrüße,
Markus U.

Hi Markus,

die gleiche Frage stellt dir auch ein(e) "fettbeschuhter" Mitbürger(in), wenn er (sie) dich barfuß bei +5 Grad in der Stadt herumlaufen sieht.

Ist dir nicht zu kalt?: Eine völlig berechtigte Frage also!

Im Hochgebirge in der Sonne kann es auch über dem Schnee ungewöhnlich warm werden. Dummerweise schließt aber der Mensch immer von sich auf andere....

Belustigte Grüße

Eugen

(PS.: Wenn ich im Frühjahr schwimmen gehe, kommt auch immer die Frage: Das ist doch viel zu kalt... ICH würde da erfrieren - den Tod holen. Ja DU, aber nicht ICH. Probier es doch aus. Alles mangelnde eigene Lebenserfahrung.)

Ist dir nicht zu kalt? Köstlich...

Markus U., Stammposter, Wednesday, 06.06.2007, 22:09 (vor 6316 Tagen) @ Eugen

Eugen,
zunächst einmal habe ich mir klar und deutlich genug ausgedrückt, ich sprach AllgäuYeti(Karl Heinz) darauf an, daß er fast VOLLSTÄNDIG NACKT sei, er hat ja - wie auf dem Bild zu sehen, außer einer kurzen Hose nichts an.

Bevor du also mißliebige Beitragsautoren komisch wegen Barfuß bei Kälte anredest, würde ich empfehlen, sie VOLLSTÄNDIG zu lesen und alle Details zu berücksichtigen. Ich habe weder vermutet noch behauptet, daß AllgäuYeti wegen seiner Barfüßigkeit friert, sondern wahrscheinlich vorwiegend wegen seines nackten Oberkörpers.

Barfuß,
Markus U.

Ist dir nicht zu kalt? Köstlich...

Eugen, Stammposter, Thursday, 07.06.2007, 00:02 (vor 6316 Tagen) @ Markus U.

Eugen,
zunächst einmal habe ich mir klar und deutlich genug ausgedrückt, ich sprach AllgäuYeti(Karl Heinz) darauf an, daß er fast VOLLSTÄNDIG NACKT sei, er hat ja - wie auf dem Bild zu sehen, außer einer kurzen Hose nichts an.

Ja Markus, wo ist das Problem? Es gibt Leute, die fahren völlig nackt Ski! Aufgrund der Tatsache, dass sie das Tuen, folgt offensichtlich, dass sie NICHT frieren! Oder gibt es Menschen, die irgendwo mit wenig oder ohne Kleidung hingehen, nur um tüchtig zu FRIEREN?

Bevor du also mißliebige Beitragsautoren komisch wegen Barfuß bei Kälte anredest, würde ich empfehlen, sie VOLLSTÄNDIG zu lesen und alle Details zu berücksichtigen. Ich habe weder vermutet noch behauptet, daß AllgäuYeti wegen seiner Barfüßigkeit friert, sondern wahrscheinlich vorwiegend wegen seines nackten Oberkörpers.

Und diese Vermutung ist genauso unschlüssig wie die Vermutung von "fettbeschuhten" Mitbürgern, die meinen, ein Barfüßer würde bei 10 Grad Außentemperatur frieren. Wenn Leute in irgendeinem Outfit herumlaufen, dann tuen sie das meiner Meinung nach, weil sie sich so wohlfühlen, nicht weil sie dann sich besonders unwohl fühlen oder frieren...

Die Frage, ob es nicht zu kalt ist, dürfte also in den wenigsten Fällen sinnvoll sein...

Ich bin eben unbequem, habe meine eigene Meinung und will auch nichts schön reden...

Grüße Eugen

Danke Markus, Eugen, Dieter, Tina und Guido für Euere Antworten

AllgäuYeti (Karl Heinz) ⌂ @, Stammposter, Wednesday, 06.06.2007, 23:41 (vor 6316 Tagen) @ Markus U.

[image] [image]

Hallo Markus, Eugen, Dieter, Tina und Guido,

danke dass Ihr auf meinen Beitrag hier eingegangen seid, ich lese gerne Euere Kommentare dazu.

Dir Markus möchte ich noch meinen Respekt ausdrücken - für Barfusslaufen bei -5 °C. Denn um vielleicht längere Zeit, zum Beispiel 60 Minuten barfuss zu laufen, darf bei mir der Schnee nach meiner eigenen Einschätzung nur etwa bis -2 °C kalt sein. Bei -5 °C Schneetemperatur fürchte ich, ich würde nach rund 10 bis 15 Minuten ziemlich schmerzhafte Erfrierungen bekommen (ist mir schon manchmal passiert).

Mehr kann ich Euch vielleicht demnächst noch schreiben - heute Abend hab ich mal wieder einiges andere zu tun.

Herzliche und sportliche Grüsse,

Euer Karl Heinz.

[image] http://www.allgaeuyeti.de/

barfuß bei Minus-Temperaturen

RainerL @, Stammposter, Thursday, 07.06.2007, 12:48 (vor 6316 Tagen) @ AllgäuYeti (Karl Heinz)

Hallo Karl-Heinz,

Dir Markus möchte ich noch meinen Respekt ausdrücken - für Barfusslaufen bei -5 °C. Denn um vielleicht längere Zeit, zum Beispiel 60 Minuten barfuss zu laufen, darf bei mir der Schnee nach meiner eigenen Einschätzung nur etwa bis -2 °C kalt sein. Bei -5 °C Schneetemperatur fürchte ich, ich würde nach rund 10 bis 15 Minuten ziemlich schmerzhafte Erfrierungen bekommen (ist mir schon manchmal passiert).

Vermutlich liegt es daran dass durch deine Minimalbekleidung der Körper schneller auskühlt als wenn "nur" die Füße unbekleidet sind und der Körper deshalb die Wärmezufuhr an den aus seiner Sicht unwichtigeren Stellen (=den Extremitäten wie Hände und Füße) einschränkt. Würdest Du "nur" barfuß ansonsten mit mehr Kleidung durch den Schnee laufen könntest Du evtl. kältere Temperaturen aushalten. Obwohl so richtig Spaß macht es dann nicht mehr wenn Erfrierungen drohen (mir bei -11 Grad passiert als ich meine Grenzen getestet habe). Bei deiner Bekleidung stelle ich mir vor ist es in der Sonne richtig schön da diese wärmt aber wie ist es in den schattigen Bereichen? Na wenigstens hast Du zwei Uhren mit denen Du die Länge deiner Winterläufe kontrollieren kannst :-) Ich habe Heute Morgen beim Schwimmen in einem See wieder festgestellt wie schnell doch der Körper auskühlt wenn er der Kälte ausgesetzt ist. Wie lange hältst Du das so durch nur in einer kurzen Hose im Schnee und gab es diesen (Wärmerekord-)Winter überhaupt genug Möglichkeiten dafür?

BF-Grüße
Rainer

"Winter" 2006/2007 war echt keine besondere Herausforderung

AllgäuYeti (Karl Heinz) ⌂ @, Stammposter, Friday, 08.06.2007, 19:52 (vor 6315 Tagen) @ RainerL

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Grüss Dich Reiner, grüss Dich Markus,

na der vergangene Winter war für meine barfüssige Minimal-Bekleidung keine besondere Herausforderung und auch kein besonders hartes Training. Exorbitant mild und schneearm, ungewöhnlich hier in der Alpengegend.

Ich versuche gerne den Rest meiner Textilbedeckung barfusskompatibel zu halten, lange Hose und barfuss empfinde ich als Stilbruch. Eine langärmelige Jacke und barfuss passt mir auch nicht in den Kram, ist aber bei zu kalten Lufttemperaturen auf längeren Strecken manchmal nötig.

Bei Schneefall um 0 bis -2 °C kann ich mich übrigens bei starker Bewegubg gut noch fast nackt warm halten. Bei kaltem Regen von vielleicht +3 °C kühle ich dagegen schnell aus. Die kalten Tropfen bleiben ja auf der Haut kleben, während der an sich noch kältere Schnee von der Haut abfällt.

Ich bin im Winter oft Barfuss und MIT T-Shirt unterwegs, nur für Fotos macht barfuss und oben ohne einfach mehr her. Trotzdem sind diese Bilder nicht nur gestellt, sondern ich war da echt rund 30 bis 90 Minuten oben ohne unterwegs.

Das obige Foto entstand übrigens ebenfalls im Spätherbst am 23. November 2003 - ein sehr frühlingshafter November. Ich stehe auf dem Burgberger Hörnle in 1490 m über dem Meer. Im Hintergrund meine Heimatstadt Immenstadt, 730 m über dem Meer, dahinter der Grosse Alpsee zwischen Immenstadt und Oberstaufen. Von Immenstadt jogge ich da rund 7,8 km weit und 175 Höhenmeter bergauf auf der Teerstrasse, anschliessend geht es 580 Höhenmeter einen sehr steilen Bergpfad hoch.

In diesem Sinne noch schöne Grüsse,

Karl Heinz.

[image] http://www.allgaeuyeti.de/

Gegenseitiger Respekt

Markus U., Stammposter, Friday, 08.06.2007, 10:26 (vor 6315 Tagen) @ AllgäuYeti (Karl Heinz)

Dir Markus möchte ich noch meinen Respekt ausdrücken - für Barfusslaufen bei -5 °C. Denn um vielleicht längere Zeit, zum Beispiel 60 Minuten barfuss zu laufen, darf bei mir der Schnee nach meiner eigenen Einschätzung nur etwa bis -2 °C kalt sein. Bei -5 °C Schneetemperatur fürchte ich, ich würde nach rund 10 bis 15 Minuten ziemlich schmerzhafte Erfrierungen bekommen (ist mir schon manchmal passiert).

Bei Temperaturen im Grenzbereich des individuell Erträglichen ist es meiner Meinung nach wichtig, in Bewegung zu bleiben; längeres Stehen wäre mir bei Temperaturen unter dem Gefrierpunkt zu gefährlich. Wenn man jedoch zügig geht, bleiben die Füße auch im Schnee schön warm. Am liebsten mag ich übrigens ganz frischen Pulverschnee sowie solchen, der schon festgetreten ist, während ich angetauten und danach wieder überfrorenen Schnee eher unangenehm finde.
Bei tiefen Temperaturen ist es oft so, daß ich warme Füße habe, dafür aber an den Händen friere (ich trage nie Handschuhe). Um nicht am Oberkörper zu frieren, achte ich im Winter darauf, obenrum warm genug, aber trotzdem einigermaßen "barfußkompatibel" angezogen zu sein. Deshalb bin ich auch sehr erstaunt, daß Du auch im Winter offenbar problemlos fast ohne Kleidung auskommst, so daß ich spontan wissen wollte: "Wie macht der das; wie hält der das aus?" Da ich es nicht weiß, frage ich Dich also einfach, weil ich etwas Derartiges nicht kenne. Du übertriffst nämlich hinsichtlich "möglichst geringfügiger Bekleidung draußen im Winter" sogar noch Michael aus Zofingen, und das will etwas heißen (dieser trägt anders als Du obenrum noch ein dünnes Hemdli). Natürlich gönne ich Dir Deinen Winterspaß von Herzen, aber ich bin halt neugierig. Seit wann machst Du das schon, wie hast Du trainiert und gibt es da einen besonderen Trick?

Mehr kann ich Euch vielleicht demnächst noch schreiben - heute Abend hab ich mal wieder einiges andere zu tun.
Herzliche und sportliche Grüsse,
Euer Karl Heinz.

Ja, schreib bitte mehr darüber!

Barfüßige und diesmal sehr neugierige Barfußgrüße,
Markus U.

Fleißig Fernsehen und Wegqualität verbessern!

Dieter H., Stammposter, Tuesday, 05.06.2007, 08:33 (vor 6318 Tagen) @ Barpfotenbaer

Ja, auch in unsrer Gegend sind leider viele Wege nur mit Schuhen begehbar. Allerdings sind sie ansonsten so schön, dass ich sie nie aus meinem Repertoire streichen würde - ich genieße auch mit den Augen, und wenn das Genießen mit den Füßen da nicht möglich ist, zieh ich dafür halt bequeme Sandalen an und guck mir in Ruhe und schmerzfrei alles an. Mir würde manches entgehen, wenn ich nur noch auf fußfreundlichen Wegen gehen würde.
Um so schöner, wenn ich dann bei nächster Gelegenheit wieder aus den Sandalen schlüpfen kann.
Füße-Grüße

Der Bleierne Schotter

Barpfotenbaer, Stammposter, Wednesday, 06.06.2007, 08:41 (vor 6317 Tagen) @ Dieter H.

>... Mir würde manches entgehen, wenn ich nur noch auf fußfreundlichen Wegen gehen würde.
Um so schöner, wenn ich dann bei nächster Gelegenheit wieder aus den Sandalen schlüpfen kann.

Am allerschönsten, wenn man die Dinger gar nicht erst mitnehmen muß!
Laufen mit Schuhen ist doch wie Sex mit Kondom, Schwimmen mit Schwimmflügeln, Essen durch die Magensonde, Fallschirmspringen mit Fallschirm und und und ...

Es müßte jährlich ein Preis an Gemeinden mit Wanderwegen vergeben werden, nein zwei Preise: Der Goldene Tannenzapfen für das fußfreundlichste Wegenetz und der Bleierne Schotter für die monotonsten und wanderfeindlichsten Steinpisten.

Durch Wanderjugend, Naturschutzbund oder so ähnlich autorisiert, würde das sogar richtig Aufmerksamkeit erwecken. Mit den Jahren entstünde dann so eine Art Gut- und Böse-Liste. Und irgendwann begreifen die Kurorte sogar, daß es ein Vorteil ist, nicht zur Achse des Bösen zu gehören. Vielleicht sollte dann auch noch "Silber" und "Bronze" vergeben werden, damit die Liste schneller wächst. Und ganz bewußt sollte auf barfuß bei der Wortwahl verzichtet werden, damit es für eine größere Zielgruppe interessant ist. Schließlich laufen auch Schuhträger lieber auf Moos, als auf Eisenbahntrassen!

Moos und Schuhe?!

Waldemar, Wednesday, 06.06.2007, 11:04 (vor 6317 Tagen) @ Barpfotenbaer

Schließlich laufen auch Schuhträger lieber auf Moos, als auf Eisenbahntrassen!

Wenn Schuhträger auf Moos laufen, ist bald nix mehr davon übrig, weil die Schuhträger alles zertrampeln. Barfüßer sind viel schonender gegenüber der Natur, wie auch Tiere mit weichen Pfoten gegenüber Huftieren, die ebenfalls alles zertrampeln. Da sind Schuhträger auf Schotterpisten besser aufgehoben, wo sie keinen Schaden anrichten können.

Moos und Schuhe?!

Barpfotenbaer, Stammposter, Wednesday, 06.06.2007, 13:31 (vor 6317 Tagen) @ Waldemar

>>Schließlich laufen auch Schuhträger lieber auf Moos, als auf Eisenbahntrassen!
[quote]Wenn Schuhträger auf Moos laufen, ist bald nix mehr davon übrig, weil die Schuhträger alles zertrampeln. Barfüßer sind viel schonender gegenüber der Natur, wie auch Tiere mit weichen Pfoten gegenüber Huftieren, die ebenfalls alles zertrampeln. Da sind Schuhträger auf Schotterpisten besser aufgehoben, wo sie keinen Schaden anrichten können.
[/quote]

Wo siehst Du den Vorteil? Von der Öko-Bilanz gibt es doch gar keinen Unterschied:

A0. Schuhträger läuft Moos kaputt
B0. Schutträger (alte.dt.Rchtschr.) schüttet Schotter auf Moos und macht Moos kaputt

A1. Schuhträger und Barfußläufer laufen über Ex-Moos
B1. Schuhträger läuft über Schotter, Barfüßler wird zum Schuhträger

Variante A ist für mich günstiger.

Moos und Schuhe?!

Markus U., Stammposter, Wednesday, 06.06.2007, 22:44 (vor 6316 Tagen) @ Barpfotenbaer

Hi Barpfotenbär!

Wenn Schuhträger auf Moos laufen, ist bald nix mehr davon übrig, weil die Schuhträger alles zertrampeln. Barfüßer sind viel schonender gegenüber der Natur, wie auch Tiere mit weichen Pfoten gegenüber Huftieren, die ebenfalls alles zertrampeln. Da sind Schuhträger auf Schotterpisten besser aufgehoben, wo sie keinen Schaden anrichten können.


Wo siehst Du den Vorteil? Von der Öko-Bilanz gibt es doch gar keinen Unterschied:
A0. Schuhträger läuft Moos kaputt
B0. Schutträger (alte.dt.Rchtschr.) schüttet Schotter auf Moos und macht Moos kaputt
A1. Schuhträger und Barfußläufer laufen über Ex-Moos
B1. Schuhträger läuft über Schotter, Barfüßler wird zum Schuhträger

Variante A ist für mich günstiger.

Also, ich fände es am besten, wenn Barfüßer über Moos laufen (sofern sie nicht gerade zwecks notwendiger Abhärtung ein BF- Geländegängigkeitstraining absolvieren) und Schuhträger auf dem Schotterweg laufen. Waldemar hat recht: Barfuß darüber zu laufen, macht dem Moos wenig aus, während Schuhträger es in kurzer Zeit völlig zertrampeln!

Barfüßige Sommergrüße,
Markus U.

Fleißig Fernsehen und Wegqualität verbessern!

Dominik R., Stammposter, Monday, 11.06.2007, 14:59 (vor 6312 Tagen) @ Barpfotenbaer

Als Barfüßler ist man ja immer nett und freundlich; friedlich und defensiv; akzeptanzerhöhend; deeskalierend; zuvorkommend .... -- Nöö, hab da grad keine Lust zu, bin jetzt bockig! Gestern konnten wir wieder einmal einen weiteren Weg aus unserem Repertoire streichen. Vor zwei Jahren fing es an. Über Nacht war unsere schöne, exakt 10 km lange, und zu über 80% begrünte oder belehmte Joggingstrecke fast komplett geschottert worden. Alle Wege waren plötzlich weiß von diesem dick aufgeschütteten, scharfkantigen Bruchschotter. Und seitdem greift dieser Trend im Ostalbkreis um sich wie ein Virus, von dem die meisten Menschen freilich nichts mitbekommen. Vor einem halben Jahr noch hatte ich mit dem Gedanken gespielt, eine schöne Wanderung, vorbei am Remsursprung, in das Wanderwiki einzutragen. Nur die Bilder fehlten noch, und die wollte ich während eines fest geplanten Ausflugs aufnehmen, zu dem wir eine aufs Barfußwandern neugierig gewordene Bekannte eingeladen haben. Diese Wanderung können wir bleiben lassen. Der einst herrlich matschige Pfad zur Remsquelle wurde vor ein paar Wochen verbreitert und mit dicken gelbweißen Steinen zu einer gehhilfentauglichen Rentnerpiste planiert.
Viele andere Wege folgten, vielleicht sogar systematisch. Erst Freitag sah ich aus dem Zugfenster einen ganz frisch geschotterten Weg, der die Jahre zuvor nicht mehr gewesen war, als eine nur für Traktoren befahrbare Spur im Feld. Und gestern endlich liefen wir auf einem vormals mit Gras und Lehm bewachsenen Damm um den Härtsfeldsee. Daneben wurden die Straße und der Parkplatz neu gerichtet, und wohl bei der Gelegenheit war auch in der Mitte des Dammes ein wagenbreiter Schotterbelag aufgebracht worden. Natürlich wieder dieser messerscharfe gelbweiße Bruchschotter. Nur stellenweise war dieser sogar so dick, daß selbst die (überwiegend senilen) Schuhträger mit mir um den dünnen verbliebenen Grünstreifen konkurrierten (und dabei natürlich keinerlei Anstalten machten, aus dem Weg zu gehen.)
Das Schlimme daran ist, die Entwicklung ist sogar folgerichtig. Die neu erwachte Gesundheitswelle führt immer mehr Menschen in die Natur. Natürlich kommen sie mit dem Auto und mit Schuhen. Und mit ihren Schuhen tragen sie dort, wo sie sind, zur Bodenerosion bei. (Und auch die tonnenweise ausgebrachten Zigarettenkippen können diesen Zerfall leider nur bedingt aufhalten.) Auf solch einem Damm ist das sogar sehr problematisch. Also wird ein Weg ausgewiesen und schuhtauglich gemacht. Und ich steh dann da und mach mich zum Affen, weil ich wie ein Storch auf spitzen Zehen über das Nagelbrett stakse. Das schadet meinem Image und ganz massiv dem Gutmenschentum. Da wäre es mir doch glatt lieber, die Massenmenschen blieben fett statt fit, säßen weiter brav vor dem Fernseher, und ließen mir meine Natur für mein ganz individuelles Vergnügen. Und für die anderen sollte man in Naturschutzzonen zur Auflage machen, erosionsfreie Barfüße anzuziehen.
Bissige Grüße vom Barpfotenbär

@barpfotenbär: kann es nachvollziehen was du sagst. Es ärgert mich besonders wenn das die Situation in meinem Nachbarkreis ist. (Bin selbst wohnhaft im Rems-Murr-Kreis).
Diser dicke, scharfkantige Schotter ist zu nichts nutze. Im Prinzip ist er nur mit Geländewagen oder Traktoren befahrbar (und diese bräuchten eigentlich gar keine befestigten Wegen). Schon mit einem normalen Fahrrad ist es zum kotzen und selbst mit dem MTB(Mountain-
bike) ist der Reifenverschleisch nicht unerheblich.
Läufern ob mit oder ohne Schuhe ist er nicht zuzumuten.
Muß Dir aber bei Deinen altersrassistischen Ausführungen ("gehhilfentauglichen Rentnerpiste", "die überwiegend senilen Schuh-
träger") widersprechen. Man sollte nicht auf das Niveau eines Philipp Mißfelder sinken.

Mit freundlichen Grüßen,
Dominik aus Schorndorf

Fleißig Fernsehen und Wegqualität verbessern!

Barpfotenbaer, Stammposter, Tuesday, 12.06.2007, 15:03 (vor 6311 Tagen) @ Dominik R.

>Muß Dir aber bei Deinen altersrassistischen Ausführungen ("gehhilfentauglichen Rentnerpiste", "die überwiegend senilen Schuh-
[quote]träger") widersprechen.
[/quote]
Aber wenn's doch so ist? Der Weg zur Remsquelle ist nicht für Fahrzeuge ausgebaut worden, was der große Findling belegt, den man am Anfang mitten in den Weg gelegt hat. Und es waren die älteren Herrschaften, die trotz ihrer Schuhe voraussetzten, daß ich Ihnen über den Schotterweg ausweiche, und nicht umgekehrt.
"Auch lesbische, schwarze Behinderte können ätzend sein" heißt es bei den Toten Hosen. Ich hatte mich ebenso boshaft ausgedrückt, das stimmt. Was sich dahinter verbirgt, ist der Ärger darüber, daß die Gleichmachererei zunehmend das Besondere verdrängt -- in allen Lebensbereichen übrigens. Angefangen natürlich bei der Sprache; ganz besonders in den staatlichen Schulen; im Berufsleben sowieso und nun sogar bei Feld-, Wald und auch schmalen Wanderwegen!
Überall braucht man normierte Qualifikationen und Verhaltensweisen um ins Räderwerk zu passen. Am Ende führt genau die Gerechtigkeitsbewegung, die Benachteiligte dadurch aufwerten sollte, daß ihnen das Erreichen eines durchschnittlichen Niveaus ermöglicht wird, zu der Ungerechtigkeit, daß auch das Überdurchschnittliche auf durchschnittliches Niveau gedrückt und somit benachteiligt wird!

Man sollte nicht auf das Niveau eines Philipp Mißfelder sinken.
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