Erste im Berliner Wanderkalender angekündigte Barfußwanderung (Hobby? Barfuß! 2)

Ulrich (Berlin) @, Stammposter, Sunday, 03.06.2007, 23:08 (vor 6320 Tagen)

Hallo

Heute war nun endlich der große Tag. Seit Tagen klingelte immer wieder mein Telefon, weil sich Leute zu unserer Barfußwanderung von Saarmund nach Ludwigsfelde angemeldet haben. Es versprach schon daher ein erfolgreicher Tag zu werden. Leider sind die Fotos allerdings wegen einer falschen Einstellung am Apparat alle etwas zu dunkel. :-(
Zunächst fuhr ich mit der Bahn nach Michendorf, wo ich in die Regionalbahn nach Saarmund umstieg. Bereits dort traf ich auf bekannte Gesichter, von Teilnehmern, die bereits auf der Wanderung von Belzig nach Wiesenburg dabei waren, aber auch andere erkannten mich natürlich an meiner Barfüssigkeit, die mich als Mitwanderer verriet. In einer bereits recht großen Gruppe stiegen wir in Saarmund aus, einige kamen noch kurz darauf mit ihren Autos dorthin, was ich für unpraktisch hielt, da diese Teilnehmer am Ende noch einen recht weiten Weg mit dem ÖPNV zurückzulegen hatten, um dort wieder hin zu gelangen.
Einer erwartete uns allerdings schon, weil er bereits zwei Stunden auf diesem mitten in der Einsamkeit gelegenen Bahnhof auf uns gewartet hatte: Dieter kam extra aus Köln angereist, um an unserer Wanderung über märkischem Sand teilzunehmen, den er als "herrlich" bezeichnete.
Dann kam auch Astrid Schütte von der Naturparkverwaltung Nuthe-Nieplitz, die tapfer fast die gesamte Strecke barfuß durchgehalten hat. Ihrer Werbung für unsere Wanderung in der örtlichen Tagespresse verdanken wir eine ganze Reihe von Teilnehmern. Zusammen mit denen, die dank des Berliner Wanderkalenders zu uns fanden bildete sich eine Gruppe von 25 Personen, die diese Strecke abwanderte.

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Auf dem ersten Abschnitt war noch recht viel Schotter auf dem weg, wodurch sich zunächst nur wenige mutige ihrer Schuhe entledigten, wie z. B. Astrid Schütte

Während direkt am Bahnhof Saarmund noch einzelne Schotter- und Splittbereiche den Weg etwas schwierig gestalteten, hatten wir aber bald besten Sandboden unter unseren Füßen. Spätestens hier hatten sich fast alle ihrer Schuhe entledigt, irgendeiner hatte aber doch immer noch irgendwas an den Füßen, da es entweder noch zu früh sei, um den Rest barfuß bewältigen zu können oder aber die Füße schon zu angestrengt seien.
Einige matschige Pfützen boten eine gute Gelegenheit zum Schlammtreten, was auch durchaus einige Barfußbegeisterte taten.

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Bereits die erste Schlammstelle wurde ausführlich genutzt :-)

Interessante Gespräche ergaben sich auch: So äußerte einer seine Überraschung darüber, dass so viele jüngere Leute an dieser Wanderung teilnehmen, wo doch das Alter bei Wanderungen meist von 50 aufwärts geht, bei Wanderungen dieser Länge aber eher bei 70 aufwärts. Mit Barfüssigkeit kann man also offensichtlich insbesondere ein junges Publikum anlocken.
Einige wollten wissen, ob ich tatsächlich ganz ohne Schuhe unterwegs wäre und äußerten ihre Verwunderung bzw. ihr Erstaunen darüber.

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Bereits nach kurzer zeit war der für Brandenburg so typische herrlich weiche Sand erreicht

Frau Schütte fragte mich sogar nach weiteren barfußgeeigneten Wanderrouten im Naturpark Nuthe-Nieplitz, da sie durchaus auch Interesse hat weiterer solcher Veranstaltungen im Naturpark anzubieten.

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Teilweise ging es auch über rasenbewachsene Wege (Bild etwas aufgehellt)

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Auf der Brücke über die A10 hatten fast alle Gelegenheit auch einmal glatten Asphalt unter den Sohlen zu spüren.

Auf etwa halbem Weg legten wir eine Pause ein. Wir hatten den Siethener See erreicht wuschen unsere Füße im Wasser, setzten uns in den Sand oder auf ein paar Baumstämme und vernichteten unseren Proviant. Zwei Frauen gingen sogar eine Runde schwimmen.

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Großes Füßewaschen am Strand bei Siethen

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Rast am Siethener See (Bild etwas aufgehellt)

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Baumstämme boten einen idealen Sitzplatz mit Blich über das Wasser

Weiter ging es dann auf einem schmalen Trampelpfad entlang eines kleinen Grabens, wo ich mich mit einer Wanderleiterin unterhielt, die ebenfalls Wanderungen im Berliner Wanderkalender verzeichnet hat, aber Wanderungen von etwa 30 km Länge in Brandenburg und Polen anbietet. Gerade Polen klang für mich verlockend, aber 30 km sind dann doch recht viel.

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Auf dem Trampelpfad am Leopoldsgraben

In der Ludwigsfelder Heide kam es dann zu ein paar Fußgymnastikübungen, als ich mit einem der mitwandernden Mädchen Kienäpfel zu greifen und zu werfen übte.
Am Rande von Ludwigsfelde zogen dann einige wieder ihre Schuhe an, die meisten blieben aber noch barfuß, auch auf dem Pflaster der Gehwege. Zum Bahnhof hin waren dann aber immer mehr Schuhe wieder verpackt, obwohl einige auch im Zug nach ihre Füße in Freiheit ließen.

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Auch im Stadtgebiet von Ludwigsfelde blieben einige weiterhin barfuß

Ein kleiner Endspurt war nötig, da der Zug nach Berlin bereits am Bahnsteig stand und jeden Moment abzufahren drohte. Er hatte aber noch eine Minute gewartet, so dass wir alle mitkamen.
In Teltow stiegen dann bereits einige wieder aus, und am Bahnhof Lichterfelde-Ost verabschiedete auch ich mich von den weiterfahrenden Mitwanderern.
Ein zwar trüber, aber dennoch schöner trockener Tag ging zu Ende.

Viele Grüße

Ulrich


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