barfuß autofahren - ADAC-Artikel - @Markus U. (Hobby? Barfuß! 2)

Markus @, Friday, 01.06.2007, 08:20 (vor 6322 Tagen)

Hallo Bf, Hallo Markus U.

ich bin nun über einen Artikel in der ADAC motorwelt 6/Seite 12 gestossen. Titel: "Nicht ohne: Barfuß fahren ist gefährlich"
Darin Bezug auf die Urteile OLG Celle und Bamberg - keine Ordnungswidrigkeit, jedoch als strafrechtliche Verfolgung zu werten bei Unfall oder Schädigung eines Anderen mit ungeeignetem oder nicht geschlossenem Schuhwerk. Die behaupten, dass mann bf vom Pedal leichter abrutscht, dies steht auch in der Bildunterschrift.
Ich denke, dass ist doch eine falsche, bzw. unvollständige Aussage, wenn ich deinen Bericht richtig interpretiere. Ich selber fahre seit Jahren unfallfrei bf und beherrsche mein Auto auch in Ausnahme- situationen -> Vollbremsungen -> Ausweichmanöver -> etc. absolut sicher mit meinen blanken Sohlen und ich bin noch nie vom Pedal gerutscht. Lieber Markus U. könntest Du oder ein anderer rechtlich sehr versierter Bf´er eine Stellungnahme zu diesem Artikel schreiben und den ADAC mal auf seine knappe Aussage, die viele falsch verstehen werden, hinweisen. Mit deinem juristischen Backround kannst du das sicherlich viel besser als ich, der Natur-Mediziner, der von Jura nicht allzuviel Ahnung hat. Ich weiß nur eines, ich fahre sicher und habe sogar mal bf bei einem ADAC-Sicherheitstraining eine Vollbremsung demonstriert. Ein Fußgewölbe kann mehrere Kilogram Druck pro qcm aufbauen - für eine Schlagbremse recht das allemal und macht später keine Beschwerden oder Schäden am Fuß.

Danke für die Mühe vorab.

Ich wünsche allen allzeit bf gute Fahrt

der Markus

Denen ham´s ins Hirn gesch... mit Dünnsch... & nicht umgerührt

Jay, Stammposter, Friday, 01.06.2007, 10:02 (vor 6322 Tagen) @ Markus

Schuhe stören überhaupt allgemein beim Autofahren, wenn sie an Bord sind. Bei heftigem Beschleunigen fliegen sie nach hinten, bei scharfem Bremsen nach vorn, bei schnellen Kurvenfahrten nach der Seite, im Kofferraum erzeugen sie schlagende oder klappernde Geräusche. Was soll das? Sie sind vor allem nicht für den Fahrstil geeignet, den ich mit ca. 25 hatte, allenfalls zum Fahrertraining wären sie geeignet gewesen. Dies wäre so abgelaufen:
* Schuhe auf die Hutablage hinter der Rücksitzbank, vor der Heckscheibe stellen.
* Alle Fensterheber betätigen & sämtliche Scheiben 'runterlassen.
* Auf geeignetem Terrain eine geeignete Kurven-Schleuderbremsung oder Powersliding-Manöver vornehmen.
* Schuhe machen: SCHWUPP, EX & HOPP!
* Alle Fensterheber invers betätigen & sämtliche Scheiben wieder hochfahren.
* Weiterfahren
* Abends zu Hause angekommen: 1/2 Bier einschenken. Bequeme Stellung auf dem Sofa einnehmen. Füße auf den Tisch legen.

Prost! Jay (ich sag später noch mehr, krieg grad Besuch)

barfuß autofahren - ADAC-Artikel - @Markus U.

Marco N., Stammposter, Friday, 01.06.2007, 16:26 (vor 6322 Tagen) @ Markus

Die behaupten, dass mann bf vom Pedal leichter abrutscht, dies steht auch in der Bildunterschrift.

Ich frage mich ja, woher diese unsinnige Behauptung kommt, die aber immer mal wieder gerne wiederholt wird? (Wahrscheinlich von Leuten, die es selbst noch nie ausprobiert haben)

Ich denke, dass ist doch eine falsche, bzw. unvollständige Aussage

Genau.

barfuß autofahren - ADAC-Artikel

Jörg (Hanna), Stammposter, Friday, 01.06.2007, 18:44 (vor 6322 Tagen) @ Markus

ich bin nun über einen Artikel in der ADAC motorwelt 6/Seite 12 gestossen. Titel: "Nicht ohne: Barfuß fahren ist gefährlich"

Hallo Markus,

ja, über den Artikel bin ich auch gestolpert, er nimmt u.a. Bezug auf das Urteil des OLG Bamberg, das hier jüngst schon öfter zitiert wurde. Ich wollte sogar schon - ganz ohne juristischen Beistand - einen freundlichen Brief verfassen, in dem ich den Blödsinn kritisch hinterfrage bzw. ad absurdum führe (vgl. mit Jays kürzlichem Auftritt in Wikipedia), habe aber für sowas schlicht keine Zeit (gejuckt hat's mich ja schon...).

Wer allerdings wie im Bild in der "ADAC motorwelt" dargestellt bf Auto fährt, riskiert tatsächlich einen Unfall - nicht wegen der nackten Füße, sondern wegen der im Fahrerfußraum "abgestellten" Flipflops, die unter die Pedale rutschen können. Die gehören bei bf-Fahren natürlich in den Kofferraum, den Beifahrerfußraum oder hinter die Sitze (da stehen mein Notschuhe).

Serfuß,
Jörg

barfuß autofahren - ADAC-Artikel - @Markus U.

Markus U., Stammposter, Saturday, 02.06.2007, 00:24 (vor 6321 Tagen) @ Markus

Hallo Bf, Hallo Markus U.
ich bin nun über einen Artikel in der ADAC motorwelt 6/Seite 12 gestossen. Titel: "Nicht ohne: Barfuß fahren ist gefährlich"
Darin Bezug auf die Urteile OLG Celle und Bamberg - keine Ordnungswidrigkeit, jedoch als strafrechtliche Verfolgung zu werten bei Unfall oder Schädigung eines Anderen mit ungeeignetem oder nicht geschlossenem Schuhwerk. Die behaupten, dass mann bf vom Pedal leichter abrutscht, dies steht auch in der Bildunterschrift.
Ich denke, dass ist doch eine falsche, bzw. unvollständige Aussage, wenn ich deinen Bericht richtig interpretiere. Ich selber fahre seit Jahren unfallfrei bf und beherrsche mein Auto auch in Ausnahme- situationen -> Vollbremsungen -> Ausweichmanöver -> etc. absolut sicher mit meinen blanken Sohlen und ich bin noch nie vom Pedal gerutscht. Lieber Markus U. könntest Du oder ein anderer rechtlich sehr versierter Bf´er eine Stellungnahme zu diesem Artikel schreiben und den ADAC mal auf seine knappe Aussage, die viele falsch verstehen werden, hinweisen. Mit deinem juristischen Backround kannst du das sicherlich viel besser als ich, der Natur-Mediziner, der von Jura nicht allzuviel Ahnung hat. Ich weiß nur eines, ich fahre sicher und habe sogar mal bf bei einem ADAC-Sicherheitstraining eine Vollbremsung demonstriert. Ein Fußgewölbe kann mehrere Kilogram Druck pro qcm aufbauen - für eine Schlagbremse recht das allemal und macht später keine Beschwerden oder Schäden am Fuß.
Danke für die Mühe vorab.
Ich wünsche allen allzeit bf gute Fahrt

der Markus

Hi Markus,

zunächst zitiere ich mal, damit auch die Nicht- ADAC- Mitglieder wissen, was gemeint ist, den vollen Text:

"Nicht ohne: Barfuß fahren ist gefährlich

Urteile. Bei Hitze im Wagen schwitzend - da ist es verlockend, die Schuhe einfach mal auszuziehen. Barfuß fahren bzw. mit Flip- Flops oder Sandalen ist aber auch nicht ohne: Man kann vom Pedal abrutschen oder auch mal danebentreten. Mehrere Obergerichte (OLG Celle 322 Ss 46/07; OLG Bamberg DAR 2007 Heft 6) haben jetzt entschieden, daß private Barfußfahrten keine Ordnungswidrigkeit darstellen. Wird allerdings jemand bei einem Unfall geschädigt oder verletzt, weil der Fahrer keine geeigneten bzw. geschlossenen Schuhe getragen hat, drohen Geldbußen und strafrechtliche Folgen. Wer bei Dienstfhrten barfuß oder mit Sandalen und deshalb gegen Unfallverhütungsvorschriften verstößt, riskiert ein Bußgeld."

Bevor ich mir nun den Text einer e- mail an den ADAC überlege, zunächst einmal die rechtliche Würdigung: Was nicht ordnungswidrig ist, kann nicht strafbar sein. Die bußgeldbewehrten Regeln der StVO dienen nach den jeweiligen Normzwekken dazu, die Sicherheit im Straßenverkehr zu erhöhen und die Unfallgefahr zu minimieren. wer sich im Straßenverkehr ordnungswidrig verhält und dadurch einen Unfall verursacht, haftet zivilrechtich für dessen Folgen (Schadensersatz). Wer sich aber nicht ordnungswidrig verhält, den trifft auch in aller Regel kein Verschulden. Die Gerichte haben nun endlich festgestellt, daß barfüßiges Autofahren ganz offenbar keine Ordnungswidrigkeit darstellt, was auch der ADAC (vermutlich unter starkem Zähneknirschen) zur Kenntnis nehmen muß, aber wie er darauf kommt, daß es nun sogar strafbar sein soll, erschließt sich mir nicht. Dazu im einzelnen:

Die Gefährdungsdelikte § 315b StGB (gefährliche Eingriffe in den Straßenverkehr) und § 315c StGB (Gefährdung des Straßenverkehrs) kommen ohnehin nicht in Betracht, da barfüßiges Autofahren von den Tatbeständen dieser Vorschriften ganz offensichtlich nicht umfaßt ist. Einen Tatbestand der fahrlässigen Sachbeschädigung kennt das StGB nicht, so daß nur mehr bei Unfällen mit Personenschäden die "klassischen" Fahrlässigkeitsdelikte § 222 StGB (fahrlässige Tötung) und § 229 StGB (fahrlässige Körperverletzung) übrig bleiben. Fahrlässig handelt, wer die im Verkehre erforderliche Sorgfalt außer acht läßt (§ 276 Abs. 2 BGB). Bezüglich der Verursachung eines Unfalles heißt das, daß jemand, der dadurch einen Menschen tötet oder verletzt, sich ordnungswidrig verhalten oder eine Straftat nach §§ 315b, 315c, 316 (Trunkenheit im Verkehr) oder 323a StGB (Vollrausch) begangen haben muß, um wegen fahrlässiger Tötung oder fahrlässiger Körperverletzung bestraft werden zu können. Also kann man sich durch barfüßiges Autofahren allein nicht strafbar machen - dafür müssen schon ein paar andere Umstände, die mit geschlossenen Schuhen genauso vorliegen können (wenn jemand etwa am Steuer eines nicht verkehrssicheren Fahrzeuges sitzt) und daher mit der Barfüßigkeit des Fahrers als solcher nichts zu tun haben, hinzutreten.

Barfüßige Sommergrüße,
Markus U.

Das Problem ist nicht das gedruckte Gesetz, sondern die praktische Auslegung

Barpfotenbaer, Stammposter, Saturday, 02.06.2007, 11:45 (vor 6321 Tagen) @ Markus U.

Hallo Markus,

Deine fachkundigen Anmerkungen sind immer sehr beruhigend für mich und sicher auch für den Rest des Forums. Daß dieses Thema aber immer wieder hochkocht zeigt aber, daß die letzte Restunsicherhit nicht so leicht ausräumbar ist. Denn ich wüßte nicht, wie ich nach einem Unfall mit den anderen Unfallbeteiligten und der Polizei und unter Umständen vor Gericht zu argumentieren hätte. Und, weiß der Anwalt, den ich dann habe, dasselbe wie Du?

Das zeigt auch die selbstsichere Reaktion des ADAC:
Die Gerichte haben nun endlich festgestellt, daß barfüßiges Autofahren ganz offenbar keine Ordnungswidrigkeit darstellt, was auch der ADAC (vermutlich unter starkem Zähneknirschen) zur Kenntnis nehmen muß, aber wie er darauf kommt, daß es nun sogar strafbar sein soll, erschließt sich mir nicht.

Darin sehe ich nämlich die eigentliche Gefahr der ganzen Diskussion. Der ADAC ist nun ein geweckter Hund und ich fürchte, daß er nicht wieder zum Schlafen kommt, bevor sich die Rechtslage nicht in seinem Sinne gefestigt hat.

Wir hatten diese Diskussion schon oft. Und ich als Nichtjurist glaube, wir verdanken einzig dem Umstand, daß es nur sehr wenige tun, die Freiheit barfuß autofahren zu dürfen. Täten es mehr, vor allem die ungeübten Ottonormalschuhträger, würde es sicherlich irgendwann verboten. Täten es noch mehr, z.B. weil die Leute es aus dem Alltag laufenderweise gewöhnt sind, könnte es wieder normal und unangefochten legal sein. Aber letzterer Fall ist leider hypothetisch. Fall 2 ist dagegen ganz real, insbesondere, seit jeder Hinz mit Badelatschen rumläuft, die er -- ansonsten barfuß ungeübt -- beim Autofahren ablegt.

Ich habe die ganz große Sorge, daß wir irgendwann mit unserem individualistischen Anliegen einer Regelung für die Masse unterliegen; daß also, wie so oft, der Schutz- und Sicherheitsanspruch der Allgemeinheit die persönliche Freiheit des Einzelnen einschränkt.
Der ADAC müßte also wissen, daß das Barfußfahren für Schuhträger tatsächlich problematisch sein kann, aber für geübte Barfußläufer u.U. sogar sicherer ist, als das Fahren mit Schuhen!

Besten Dank für die stets hilfreichen Auskünfte und viele Grüße vom Barpfotenbären

Als ob der Blinde von der Farbe schreibt

Hans-Martin, Stammposter, Saturday, 02.06.2007, 12:53 (vor 6321 Tagen) @ Barpfotenbaer

Hallo zusammen!

Als ich Anfang der 80er Jahre auf meiner Wahlstation als Rechtsreferendar bei einem Rechtsanwalt tätig war, wurde ich darauf hingewiesen, dass es bei der anwaltlichen Tätigkeit auf die genaue Ermittlung des Sachverhalts ankommt. In der späteren Praxis habe ich erfahren, wie leicht die schlampige Feststellung von Details durch Gerichte zu Fehlurteilen führen kann.

Hier sehe ich das Problem, dass das barfuß Fahren und das Fahren in Schuhen, die offensichtlich keinen Halt geben, gleich bewertet wird. Schuhe, die nur mit den Zehen gehalten werden, können beim schnellen Wechsel vom Gaspedal zur Bremse natürlich zwischen den Pedalen hängenbleiben, in keinem Fall aber Füße.

Wer diese unterschiedlichen Sachverhalte vermengt, beweist damit, dass er sich mit der Sache nicht praktisch beschäftigt haben kann. Ich bin überzeugt,dass so jemand noch nicht einmal daran gedacht hat, seine verbalen Ergüsse im Selbstversuch zu überprüfen. Es ist, als ob der Blinde von der Farbe schreibt.

Eine strafrechtliche Verurteilung wegen Fahrlässigkeit würde bedingen, dass man die im Verkehr übliche Sorgfalt verletzt hat. Da es keinerlei Rechtsvorschrift gibt, die das Verwenden von Schuhen (im nichtberuflichen Bereich) vorschreibt, fällt der Vorwurf einer solchen Pflichtverletzung im voraus weg.

Um einen strafrechtlichen Ansatz zu bieten, müßte ein Unfallverursacher schon erklären, dass es zum Unfall gekommen sei, weil er vom Bremspedal abgerutscht wäre und dies aus dem Grund, weil er barfuß gefahren sei - absurd!

Wie ich schon früher im Forum geschrieben habe, halte ich solche Überlegungen für eine Folge der Annahme, dass barfuß laufen etwas Verbotenes sei. Es gibt zahlreiche Schilderungen des Verhaltens sogenannter Sicherheitskräfte, bei der Benutzung öffentlicher Verkehrsmittel etc.

Wären die Leute vom ADAC zu einer wertfreien Analyse in der Lage, würden sie schnell erkennen, dass das "sozialadäquate" Fahren eines PKW mit hochhackigen Schuhen zu Risiken führt. Freilich gilt sogenanntes sozialadäquates Verhalten strafrechtlich als Rechtfertigungsgrund; ein solcher Rechtfertigungsgrund schließt die Rechtswidrigkeit aus.

Dass versucht wird, Vorurteile durch scheinbar sachliche Argumentation zu kaschieren, findet man freilich auch in anderen Bereichen unserer ach so aufgeklärten Gesellschaft.

Gute barfüßige Fahrt wünscht

Hans-Martin

Als ob der Blinde von der Farbe schreibt

Manfred (Ten), Stammposter, Saturday, 02.06.2007, 13:15 (vor 6321 Tagen) @ Hans-Martin

Hier sehe ich das Problem, dass das barfuß Fahren und das Fahren in Schuhen, die offensichtlich keinen Halt geben, gleich bewertet wird. Schuhe, die nur mit den Zehen gehalten werden, können beim schnellen Wechsel vom Gaspedal zur Bremse natürlich zwischen den Pedalen hängenbleiben, in keinem Fall aber Füße.

GENAU SO habe ich das vor einigen Wochen hier im Forum auch schon mal interpretiert ! Da wurde ein völlig absurder Schluss aus dem Gesetzestext gezogen.!

Freilich gilt sogenanntes sozialadäquates Verhalten strafrechtlich als Rechtfertigungsgrund;
Hans-Martin

Kannst Du DAS mal allgemeinverständlich erklären ?
Heisst das, wenn in einer Kolonne ALLE zu schnell fahren, kann ich mein"Mitschwimmen" mit der gleichen überhöhten Geschwindigkeit als "sozialadäquates Verhalren" rechtfertigen ???
Grüssle, Manfred

Gehe vollständig konform

Jay, Stammposter, Saturday, 02.06.2007, 15:06 (vor 6321 Tagen) @ Hans-Martin

Hi Hans-Martin,
dem ist nichts mehr hinzuzufügen. Warum hört man von dir so selten hier was?

Barfüßige Wochenendgrüße, Jay

Als ob der Blinde von der Farbe schreibt

Markus U., Stammposter, Saturday, 02.06.2007, 20:02 (vor 6321 Tagen) @ Hans-Martin

Hi Hans- Martin!

Als ich Anfang der 80er Jahre auf meiner Wahlstation als Rechtsreferendar bei einem Rechtsanwalt tätig war, wurde ich darauf hingewiesen, dass es bei der anwaltlichen Tätigkeit auf die genaue Ermittlung des Sachverhalts ankommt. In der späteren Praxis habe ich erfahren, wie leicht die schlampige Feststellung von Details durch Gerichte zu Fehlurteilen führen kann.

Das ist leider wahr. Vor allem die Beweisaufnahme wird oft oberflächlich durchgeführt, wichtige Zeugen nicht gehört (insbesondere im Zivilrecht, wenn für einen überarbeiteten Richter "alles klar" erscheint, obwohl das bei genauerer Betrachtung nicht der Fall ist). Insbesondere betrachte ich die Gefahr, daß ein (stets fett beschuhter) Richter die angebliche Unmöglichkeit, daß barfuß sicher Auto fahren könne, ohne nähere Prüfung als "gerichtsbekannte Tatsache" hinstellen könnte, keinesfalls als gebannt, und Artikel wie der hier zur Debatte stehende aus der "Motorwelt" können da beträchtlichen Schaden anrichten. Hier muß der Anwalt "auf Zack" sein und dem Gericht sofort die Urteile der Oberlandesgerichte Celle (hier ist nur das Aktenzeichen angegeben => Urteil bei der Pressestelle anfordern) und Bamberg (ist in der Fachzeitschrift DAR [Deutsches Autorecht] veröffentlicht) zukommen lassen.

Eine strafrechtliche Verurteilung wegen Fahrlässigkeit würde bedingen, dass man die im Verkehr übliche Sorgfalt verletzt hat. Da es keinerlei Rechtsvorschrift gibt, die das Verwenden von Schuhen (im nichtberuflichen Bereich) vorschreibt, fällt der Vorwurf einer solchen Pflichtverletzung im voraus weg.
Um einen strafrechtlichen Ansatz zu bieten, müßte ein Unfallverursacher schon erklären, dass es zum Unfall gekommen sei, weil er vom Bremspedal abgerutscht wäre und dies aus dem Grund, weil er barfuß gefahren sei - absurd!
Wie ich schon früher im Forum geschrieben habe, halte ich solche Überlegungen für eine Folge der Annahme, dass barfuß laufen etwas Verbotenes sei. Es gibt zahlreiche Schilderungen des Verhaltens sogenannter Sicherheitskräfte, bei der Benutzung öffentlicher Verkehrsmittel etc.

Wer barfuß läuft (oder Auto fährt) und glaubt, sich allein dadurch ordnungswidrig zu verhalten oder strafbar zu machen, begeht ein sogenanntes "Wahndelikt", und das ist nicht strafbar. Allerdings wurde ich auch schon einmal in der Münchener U- Bahn von einer "wohlmeinenden" Person ermahnt: "Lassen's Eahna nur net von der Polizei derwischen, mit Eahna nackerten Fiaß (Lassen Sie sich mit Ihren nackten Füßen nur nicht von der Polizei erwischen)."

Wären die Leute vom ADAC zu einer wertfreien Analyse in der Lage, würden sie schnell erkennen, dass das "sozialadäquate" Fahren eines PKW mit hochhackigen Schuhen zu Risiken führt. Freilich gilt sogenanntes sozialadäquates Verhalten strafrechtlich als Rechtfertigungsgrund; ein solcher Rechtfertigungsgrund schließt die Rechtswidrigkeit aus.

Hierbei handelt es sich um eine Mindermeinung; die herrschende Meinung nimmt an, daß "sozial adäquates Verhalten" bereits die Tatbestandsmäßigkeit entfallen läßt.

Für Manfred (Ten):
Sozial adäquates Verhalten ist ein Verhalten, das von der Öffentlichkeit allgemein gebilligt wird. Vorliegend ist gemeint:
Die Öffentlichkeit billigt allgemein, daß Frauen hochhakkige Schuhe tragen, und sie billigt, daß Frauen Auto fahren, also billigt sie auch, daß Frauen mit hochhakkigen Schuhen Auto fahren, so daß sich folglich Frauen, die mit hochhhakkigen Schuhen Auto fahren, sozial adäquat verhalten.

Dass versucht wird, Vorurteile durch scheinbar sachliche Argumentation zu kaschieren, findet man freilich auch in anderen Bereichen unserer ach so aufgeklärten Gesellschaft.

Auch das ist leider wahr. In der Psychologie nennt man das "Rationalisierung".

Barfüßige Sommergrüße,
Markus U.

Das "Psychodimensionale" an der Sache

Jay @, Stammposter, Saturday, 02.06.2007, 13:18 (vor 6321 Tagen) @ Barpfotenbaer

Hi Barpfotenbaer,
ich bin jemand, der deine Beiträge wegen ihres charakteristischen, utopischen Humors außerordentlich schätzt & darf in Erinnerung rufen, daß 2 bedeutende Sachen auf dich zurückgehen (Dezember 2006):

* BF-Feindlichkeit aus Ressentiment (Inhaber defekter Füße sind oft BF-feindlich)
* Kommunale Barfuß-Sonderlizenz, was dann zur Goldenen Barfußcard geführt hat (Engel arbeitet 'dran, bix & ich freuen uns schon riesig 'drauf).

Treffen wir uns eigentlich auf dem Streetlife nächstes Wochenende in München?

Mit deiner Replik hast du etwas Wichtiges angeschnitten, das ist das Psychodimensionale bei der Sache. Als ich vor einigen Tagen in Wikipedia den Hinauswurf des Passus "BF kann man nicht richtig fahren, mit Testpersonen erwiesen" bewirken konnte, mußte ich in meinen technisch/wissenschaftlich nunmehr unangreifbaren Thesen auf das "Psychodimensionale" der Länge wg. verzichten, es heißt im vorliegenden Fall ganz konkret folgendes:

Man stelle sich irgendeinen beschuhten Fahrer X vor, der auf Geheiß von jemand BFiges Fahren einfach 'mal ausprobieren soll.
Ohne Schuhe außerhalb der Privacy BF zu sein, ist für ihn ein stark irritierendes Gefühl, was ihn möglicherweise schon ablenkt, weil es UNGEWOHNT ist. Möglicherweise ist er auch noch deswegen nervös, er tattert 'rum wie ein Tattergreis, drückt zaghaft schüchtern auf die Bremse (da könnte ja irgendwas beißen oder stechen), also bremst er schlechter.
Ist er in Wirklichkeit auch noch BF gegenüber voreingenommen, wird er sich unbewußt Mühe geben, schlecht zu fahren, weil er dieses Ergebnis irgendwo "bestätigend" haben will.

Auch charakteristisch. Als ich 1990 in das Haus einzog, in dem ich jetzt wohne (16 Parteien), glaubten alle diese, man könne BF überhaupt nicht fahren. Ich mußte es ihnen teilweise live demonstrieren, bis sie bereit waren, die Wirklichkeit zur Kenntnis zu nehmen.

Meine Empfehlungen zur weiteren Vorgehensweise überleg' ich mir jetzt beim Lunch. Ich schreib' dann als Replik auf Markus U. heute oder morgen.

Sehr wertschätzende Barfußgrüße an einen Kollegen grotesken, utopischen Humors. Wie große Komponisten häuftig ihre Werke einem Kollegen gewidmet haben, hab' ich einmal (du warst ja fast 1/2 Jahr weg) eine lustige, utopisch-fiktive Story dir gewidmet. Auf Wunsch suche ich sie aus dem Archiv heraus.

Ein schönes BF-Weekend weiterhin, Jay

Das "Psychodimensionale" an der Sache

Barpfotenbaer, Stammposter, Sunday, 03.06.2007, 11:30 (vor 6320 Tagen) @ Jay

Hallo Jay,

danke für die Blumen. Das ist aber eigentlich zuviel der Ehre, dazu engagiere ich ich mich einfach zu wenig. Das hat allerdings auch eher so eine Art psychodimensionale Ursache - mindestens eine. Zeitweise habe ich sehr viel zu tun und das minimiert meine Zeit, die ich in meiner Freizeit außerhalb der Familie verwende. So konnte ich mich in den vergangenen Monaten auch kaum mit gutem Gewissen hier beteiligen.
Gelegentlich spickele ich zwar nach interessanten Beiträgen, von Deiner Story habe ich aber leider tatsächlich nichts mitbekommen. Dürfte ich Dich um den Link bitten, das macht mich jetzt schon sehr neugierig!?
Aus ähnlichem Grund ist auch das Streetlife-Fest nicht wirklich realistisch. Als wir noch zu zweit waren, hätte mich das jetzt schon sehr gepfopfert, nach München zu fahren. Aber seit wir uns verdoppelt haben (und seitdem eindeutig in der Minderheit sind) wäre diese Veranstaltung aufgrund der Anreise und des nicht sehr flexiblen Tagesablaufs im Augenblick (noch) für uns nicht so sehr ein Vergnügen.

>Man stelle sich irgendeinen beschuhten Fahrer X vor, der auf Geheiß von jemand BFiges Fahren einfach 'mal ausprobieren soll.
[quote]Ohne Schuhe außerhalb der Privacy BF zu sein, ist für ihn ein stark irritierendes Gefühl, was ihn möglicherweise schon ablenkt, weil es UNGEWOHNT ist. Möglicherweise ist er auch noch deswegen nervös, er tattert 'rum wie ein Tattergreis, drückt zaghaft schüchtern auf die Bremse (da könnte ja irgendwas beißen oder stechen), also bremst er schlechter.
[/quote]
Ganz genau!!! Ich erinnere mich, als ich vor Jahren noch als notorischer Kettenschuhträger einmal barfuß aus der Garage fahren wollte, weil es mit Hausschlappen noch schlechter ging. Ich habe das nicht hinbekommen! Nachdem ich mir Jahre später das Schuhetragen fast abgewöhnt hatte (ich trage nur noch gelegentlich einen oder zwei zwischendurch), war ich plötzlich sehr viel gewandter in der Benutzung meiner Pfoten, so daß die Umstellung auf das barfüßige Autofahren plötzlich auf Anhieb klappte.

Aber bring das mal den Leuten bei, die es selbst dann nicht glauben können, wenn sie es sehen. (Aber das ist dann wieder sowas psychosozialistisches. Man will ja nicht glauben, was einem den Spiegel vorhält und daran ermahnt, sein eigenes Leben auch mal zu hinterfragen.)

>Ein schönes BF-Weekend weiterhin, Jay
Sieht ganz danach aus. Gestern waren wir auf einer lokalen Gartenschauausstellung (unter freiem Himmel). Noch niemals habe ich in den letzten 4 Jahren in so kurzer Zeit so viele doofe Bemerkungen gehört. "Des gibs jo nicht, sowas" oder "Der hot ja ganz dreckade Fiaß, buaaaaah!" oder "Dapp dem do net uff dra nackiga Fiaß" oder "Dem henn'se d'Schuh gestohla, hahahah" usw.

Herzliche Grüße vom Barpfotenbär

Sprachfärbungen & Geschnipseltes

Jay @, Stammposter, Monday, 04.06.2007, 06:32 (vor 6319 Tagen) @ Barpfotenbaer

Hi Barpfotenbaer,
zunächst darf ich sagen, daß ich ein ganz großer Fan & Bewunderer deines spezifischen Humors bin, ich hab' dich in der letzten Zeit im Forum sehr vermißt. Tatsächlich hab' ich dir zu Ehren ein Werk gewidmet (selbstverständlich mit dem Hinweis, daß du der Patentinhaber für diesen Humorstil bist). Das Post "BF-Fahrverbot - Ein Fall für Barpfotenbaer´s vorzüglichen utopischen Humor" (geschr. von mir, 01.04.2007; 18:18, Parsimony-S. 667) ist allerdings lang & beschäftigt sich mit der Situation, wenn es tatsächlich ein BF-Fahrverbot gäbe, beispielsweise damit, daß dessen Einhaltung für die Obrigkeit äußerst schwierig kontrollierbar ist.
Genau wie Jörg(Hanna) pflege auch ich mich nicht zu wiederholen. Im vorliegenden Fall war es jedoch - wg. wesentlich größerer Lese-Ergonomie - günstiger, die kleine fiktive Geschichte herauszuschnipseln. Ich hoffe, daß sie dir gefällt & daß sie evtl. auch bei anderen Lesern nochmals für etwas Unterhaltung sorgt.
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Obrigkeit steht irgendwo im getarnten Zivilfahrzeug, vielleicht beginnt sie grade auf einem Großparkplatz den heldenhaften Kampf gegen solche, die nicht koscher parken. Ein 4rad fährt heran. FahrerIn steigt barfuß aus.
4 große Augen. 4 große Polizeibeamten-Zeugenaugen, die vor Gericht mindestens das doppelte Gewicht gegenüber denen normaler Sterblicher haben. Die beiden Ordnungshüter steigen aus & gehen auf FahrerIn zu.
"Guten Tag. Wir haben 'grad gesehen, daß Sie...haben Sie Schuhe im Auto?"
"Ja"
"Wir möchten Ihre Papiere kontrollieren. Gehen wir mal zum Auto!"
[SEUFZ bei FahrerIn. Ein Termin drängt...]
FahrerIn sperrt die Wagentür auf.
"Wo sind denn Ihre Schuhe? Ich seh' nichts..."
[FahrerIn ist zunächst beschäftigt, aus dem Handschuhfach die Papiere zu holen und gibt sie ihnen]. "Ach weiß der Teufel wo ich die jetzt grad' hingelegt hab' "
"Sie lügen! Außerdem kam uns die Zeit verdammt kurz vor, innerhalb derer Sie den Motor abgestellt haben & dann ausgestiegen sind!"
[Strenger Blick in die Augen von FahrerIn]
"Macha´ s uns nix vor." [würde die bayerische Polizei, die ein Kapitel für sich ist, sagen]. "Fahrzeugdurchsuchung!"
Alles wird durchsucht. Unter den Sitzen, im Handschuhfach, der Kofferraum, der Motorraum, die Radkästen. Einfach nirgendswo Schuhe!
Süffisante Gesichtsausdrücke der Obrigkeit. Beweis erbracht. Zeremoniell beendet. 2 Monate später findet FahrerIn im Briefkasten ein Kuvert aus Umweltschutzpapier. Neben der Frankierung findet sich der bekannte Stempel-Aufdruck mit den kalligrafischen Lettern: "Defensiv fahren - Leben bewahren"

Früher wurden Autos immer durchsucht, um zu schauen, ob POSITIV etwas 'drin oder 'dran ist, z. B. Drogen. Jetzt werden Fahrzeugdurchsuchungen auch zur Beweissicherung gemacht, ob zu einer bestimmten Zeit etwas NEGATIV drin war, ob etwas Unerläßliches gefehlt hat, das sich pflichtgemäß zum Fahren an Bord zu befinden hatte...
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Von anderen bin ich hier zwar schon über den grünen Klee gelobt worden, ich darf es jedoch jetzt ebenfalls 'mal machen:
Aufgrund ähnlicher fiktiver Geschichten (wie mit den Außerirdischen, die sich über die terrestrischen Schuhträger köstlich amüsieren), kreativer Leistungen wie der behördliche [Barfuß in der Öffentlichkeit]-Sondergenehmigungsausweis, der dann zur goldenen Barfußcard geführt hat, seiner feinsinnigen Gesellschaftskritik, seines umfassenden Detailwissens um sämtliche Psychologismen, die um die Sache [Barfuß] ranken...gehört
BARPFOTENBAER
für mich zu den absoluten Spitzenklasseschreibern dieses Forums. Ein Hoch!

Herzliche Grüße von Jay, dem Barfuß-Science-Fiction-Fan (ich wäre dir gerne einmal persönlich begegnet & schaue mir im diesjährigen Sommerurlaub auch Descalzar´s Welt an der Nordsee an).

PS: Deine Beherrschung diverser deutscher Sprachfärbungen ist echt toll.

Vorgeschriebene Utensilien

Markus U., Stammposter, Monday, 04.06.2007, 07:30 (vor 6319 Tagen) @ Jay

Hi Jay!

Früher wurden Autos immer durchsucht, um zu schauen, ob POSITIV etwas 'drin oder 'dran ist, z. B. Drogen. Jetzt werden Fahrzeugdurchsuchungen auch zur Beweissicherung gemacht, ob zu einer bestimmten Zeit etwas NEGATIV drin war, ob etwas Unerläßliches gefehlt hat, das sich pflichtgemäß zum Fahren an Bord zu befinden hatte...

Es ist auch jetzt schon so, daß die Polizei bei sogenannten "Routinekontrollen" Gegenstände sehen will, die sich IM AUTO ZU BEFINDEN HABEN, nämlich Verbandskasten, Warndreieck, Schutzweste mit Warnfarben. Mit Schuhen würde diese Liste lediglich erweitert. Im übrigen durchsucht die Polizei kein Auto nach vorgeschriebenen Utensilien, sondern hält den Beweis ihres Nichtvorhandenseins bereits für erbracht, wenn der Fahrer sie nicht vorweisen kann. Die Polizisten in Deiner fiktiven Geschichte, welche das Fahrzeug nach Schuhen regelrecht durchsuchen, sind also ganz "Übereifrige".

Barfüßige Sommergrüße,
Markus U.

Nachtrag: Schuhwechsel im Auto

Markus U., Stammposter, Monday, 04.06.2007, 07:50 (vor 6319 Tagen) @ Markus U.

Bereits heute ist es so, daß manche Personen (vor allem Frauen) mit völlig "ungeeigneten", zumeist hochhakkigen Schuhen dem Wagen entsteigen oder in diesen einsteigen, diesen aber weder damit noch barfuß lenken, sondern ein zweites, flaches Paar "eigens zum Autofahren" besitzen. So hält es beispielsweise meine Tante, welche mich bereits vor zwanzig Jahren energisch darauf hinwies, daß das Autofahren mit "ungeeigneten Schuhen", unter welche sie auch Espadrillos (die ich damals in meiner Vor- Barfuß- Zeit gerne trug) rechnete, "verboten" sei, wie sie noch aus dem theoretischen Unterricht der Fahrschule (in den siebziger Jahren des vorigen Jahrhunderts) wisse. Ich selbst hatte indessen im Jahre 1986, als ich meine Fahrerlaubnis erhielt, nix von "vorschriftsmäßigen Schuhen beim Autofahren" gehört (der theoretische Unterricht lief bei uns dergestalt ab, daß man sich Kopfhörer aufsetzte, die Lektion, die für einen selbst gerade "dran" war, wählte und dann über Kopfhörer hörte, wozu die passenden Bilder an die Wand geworfen wurden. Auf diese Weise konnten die Fahrschüler zur selben Zeit unterschiedliche Lektionen hören, und man konnte auch bei Bedarf eine Lektion wiederholen).

Barfüßige Sommergrüße,
Markus U.

War nicht schön - nur sehr teilweise BF den Führerschein gemacht

Jay, Stammposter, Monday, 04.06.2007, 13:39 (vor 6319 Tagen) @ Markus U.

Hi Markus U.,
im drückend heißen Sommer 1976 hab' ich meine Fahrstunden bei einem übrigens klugen & nüchtern denkenden Fahrlehrer gehabt - aber für alle physikalischen Argumente pro BF-Fahren war er völlig taub & duldete nur festanliegendes Schuhwerk, Sandalen mit Fersenriemen-Zentrierung des Fußes waren für ihn das unterste Akzeptable. So mußte ich in frühnachmittäglicher Hitze (vormittags war Schule) voll fett beschuht in die Fahrschule zur praktischen "Stunde" 'reindackeln, in einer Tüte S & S mitzunehmen und mir im Fahrschul-WC-Waschbecken die längst dunkelgrauen Pranken zu waschen, wäre zu skurril gewesen. 1 konkrete Erinnerung hab' ich noch: Nach einer sehr sommerlichen Lesson hatte ich eine Bag mit dabei, schon beim Exit aus dem Schulauto entledigte ich mich ZACK! diesem S & S-Dreck & warf sie in die Bag. Der Fahrlehrer verabschiedete mich mit KOPFSCHÜTTEL: "Sie sind aber auch schon ein ganz Extremer! Sie mit Ihrem Barfußtick - so ein Subjekt wie Sie ist mir noch nie vorgekommen".
In den abendlichen Theoriestunden (sie waren noch nach klassischer Schulmanier mit Bildertafel & Zeigestab gestaltet) saß ich wohl bis Oktober BF 'drin. Dagegen hatte er nichts. Er war aber auch ein Zyniker. Natürlich unterbrach er das "Seminar" immer wieder, um Kontrollfragen zu stellen. Dabei kam das Thema auch einmal auf Beschuhung. "Herz-Jesu-Sandalen" (so hießen Flipflops damals) wurden genauso beschimpft wie gefühllose Moonboot-Winterstiefel. Er war sehr autoritär, sprach bei diesen Sätzen besonders laut, deutlich etc. (man weiß schon), hatte mich genau im Visier, sodaß ich JAA keine Zwischenfrage (man weiß schon) stellen konnte. Er fuhr fort, & ziemlich gegen Ende der Theoriestunde fragte er mit strengster Lehrerstimme pikanterweise mich:
"Herr NN, was für Schuhe brauchen Sie zum Fahren??!"
[Ich rief nicht rotzfrech "Keine!" in den Saal, sondern sprach mit Roboterstimme blitzschnell die "richtige" Antwort].
"Gut." [sollte wohl heißen: Sie haben´s gelernt].
Meine 2 Fahrprüfungen (1. Mal durchgefallen wg. Überfahrens einer durchgezogenen Linie beim Linksabbiegen) fanden ebenfalls voll fett beschuht statt. Beim Abschiedshändedruck gab der Fahrlehrer seinen Schülern noch einen guten Ratschlagssatz mit (er erinnerte sich an deren spezifische Schwächen). Bei mir hieß es, sehr ermahnend [sozusagen mit erhobenem Zeigefinger], ich erinnere mich definitiv:
"Daß Sie mir nicht barfuß fahren, gell !"

Weiß der Teufel, was er eigentlich in seiner Gehirnsoftware gespeichert hatte. Er ließ sich nicht danach fragen, blockte jedes Gespräch äußerst autoritär sofort ab. Ich hoffe, wir werden es erfahren, wenn man sich darauf einigt, daß der ADAC jetzt erst 'mal ausspioniert wird, was er in der Hinterhand hat.

Auch bei äußerster Anstrengung (ich müßte mir schon einen LSD-Trip setzen, jede einzelne Sekunde des Lebens wird übrigens im Gehirn gespeichert, dann hätte ich das sichere Datum & alles wie einen Film vor mir) kann ich mich nicht mehr an meine erste Barfußfahrt erinnern. Sie müßte ca. März 1977 stattgefunden haben, ich müßte BF in den Clogs zum VW Polo gegangen sein & diese nach der Türschließung abgelegt haben. Definitv weiß ich, daß ich es von Anfang an so machte, Minimalschuhe abzulegen & ganz BF zu fahren. Dann erinnere ich mich ABSOLUT SICHER (der Gehirnspeicher arbeitet bei mir assoziativ-abstrakt), aber ohne optisch-visuelle Erinnerung, eben abstrakt, daß ich AUGENBLICKLICH so gut fahren konnte wie nie zuvor. Besonders eindrucksvoll waren die weichen Schaltvorgänge dank absolut exakter Kupplungsbetätigung, keine Automatic und kein noch so guter beschuhter Fahrer brachte das so hin. Man spürte ganz exakt, wann die Kupplung "kam", anhand des Nachlassens des Pedal-Gegendruckes (& sogar geringfügig durch leichte Vibrations-Übertragung an das Pedal) war genau zu merken, wann der Einkuppelvorgang abgeschlossen war.

Ich kam mir echt blöd vor. Ich hatte einen hervorragenden Fahrlehrer, der leider verschollen ist. Vor ca. 20 Jahren traf ich ihn einmal in "meiner" autoverbotenen Innenstadt, die Begrüßung verlief sehr herzlich (Zeigefinger auf meine F, ca. "aha, immer noch der Alte!"), das Thema kam nicht aufs BF-fahren, er wollte wissen, was aus mir biografisch/beruflich geworden sei. Sonst hätte ich ihn einmal angerufen & mich nach den Gründen für diese irgendwie auch "amtlich" wirkende, völlig extreme Anti-Barfuß-Fahr-Hysterie erkundigt. Heute, da er das Geld seines Lebens verdient hat & sich sonstwo zur Ruhe gesetzt hat, wäre es sicher möglich gewesen, mit ihm ins Gespräch zu kommen. Vielleicht kann diese Idee auch 'mal ein anderer HBF-User mit guten Connections zur einstigen Fahrschule etc. umsetzen. Wäre interessant, was man da genau zu hören bekommt. WAS liegt möglicherweise in den Schubladen von Kraftfahrt-Bundesamt u. dgl. 'rum?

Sommerliche, sehr schülwarme (obwohl rein thermisch nur 23°) BF-Grüße, Jay

Ebenfalls psychodimensional

Jay, Stammposter, Monday, 04.06.2007, 18:56 (vor 6319 Tagen) @ Markus U.

Hi Markus,
offenbar hat Ratingen eine Polizei mit wesentlich zurückhaltenderem Benehmen als das, was in Bayern Standard ist. Freising ist relativ gemäßigt, das größte mir bekannte Extrem ist die PI "Westend" in der Kazmairstr. in München. Egal, ob ihnen Michael aus Zofingen sommers oder winters "sichtbar" würde, sie würden ihn unverzüglich in den Polizei-Untersuchungs-Knast mitnehmen, weil geprüft werden muß, ob allein BF in der Öffentlichkeit nicht doch schon verboten ist oder für sich allein oder in Kombination mit anderen seiner Outfit-Details eine Straftat darstellen könnte.
Bayerns Polizei tritt oft besonders selbstbewußt auf. Auf deren Sprechblase

"Glauben Sie, Sie können uns verarschen?"

folgt unverzüglich rabiates, forsches Handeln in der Zielsetzung, triumphal zu demonstrieren, daß man sich nicht verarschen läßt. Gewiß, sie hätten die Möglichkeit, zu sagen:

"Wenn´ S uns koane Schuah vorweisn kenna, kriang´ S an Bußgeydbescheid" [1]

Werden sie aber nach meiner Einschätzung nicht tun, weil sie nach Verarschungsversuchen (oder das, was sie dafür halten) schnell "grantig" [2] werden. Sie würden zwar nicht den Kofferraum oder gar die Motorhaube öffnen, aber einfach den Kopf durch die Autotür stecken, den Fahrgastinnenraum für ein paar Sekunden intensiver beäugen, dann sogar recht ruhig sagen [abwartend, ob das Opfer sich noch verzweifelt wehrt & panikartig nach seinen Schuhen sucht]:

"Liang´ S uns ned o." [3]

Dann wird eine Notiz gemacht über Datum, Uhrzeit, Ort, "persönliche Identität mit Führerschein abgeglichen", TBNR (Tatbestandsnr., die gibt´s für Barfußfahren hoffentlich nie).

"Wiadaschaung. Sie hea(r)n von uns." [4]

So liefe es in Bayern, wenn es ein BF-Fahrverbot gäbe. Bin ich mir absolut sicher.

Wieadaschaung. I grias di ois ba(r)fiassata Baya, der wo mid' seina d´Schmia psichadimensional in dreißg Joa(r) scho gnua dalebt hod. Da Dschey. [5]
--
Übersetzungen:
1) Wenn Sie uns keine Schuhe vorweisen können, erhalten Sie einen Bußgeldbescheid.
2) ärgerlich, übelgelaunt
3) Lügen Sie uns nicht an.
4) Wiedersehen. Sie hören von uns. [Das (r) wird nur undeutlich ausgesprochen]
5) Wiedersehen. Ich grüße dich als barfüßiger Bayer, der mit seiner Polizei [d´Schmia = Gendarmerie] psychodimensional in 30 Jahren schon genug erlebt hat. Der Jay.

Sprachfärbungen & Geschnipseltes

Barpfotenbaer, Stammposter, Monday, 04.06.2007, 08:58 (vor 6319 Tagen) @ Jay

Hallo Jay,

bitte nicht so viele Komplimente, das macht mich nur noch eingebildeter. Und der Nächste sieht es eh ganz anders. Und vor allem tut es den vielen anderen Autoren dieses Forums unrecht. Ich nenne jetzt keinen einzigen Namen, aber da sind doch viele, deren Namen immer lesenswerte Artikel verheißen. Trotzdem, Danke!

Deine nette Geschichte ist ja eigentlich gar keine Geschichte, sondern vorweggenommene Realität. Bestimmt nicht jeder Polizist würde sich an sowas banalem wie fehlendem Schuhwerk stören, aber ich könnte mir schon vorstellen, daß da auch mal einer darunter ist, den gerade wieder sein Hallux Valgus plagt und der sowas dann gerade mal braucht. Und der Stempel auf dem Papier -- das ist Lebenserfahrung. Andererseits, für was soll dieser Bußgeldbescheid denn ausgestellt worden sein? Fehlende Ausrüstung? Verkehrsgefährdendes Verhalten? Geht ja noch nicht, wie wir hier in regelmäßigen Abständen feststellen. Allenfalls eine Rechnung für Aufwandsentschädigung, weil zwei Beamte für zwei Stunden das Auto durchsucht haben. Sozusagen als Dienstleister. Die Fahrerin hätte ja auch selber suchen können. Aber eigentlich sollten Dienstleistungen ja nur im Erfolgsfall gezahlt werden, aber die haben ja auch nichts gefunden. Insofern wirft der offengelassene Inhalt Deines fiktiven Briefes am Ende eine unlösbare Frage auf. Du schreibst ja nicht explizit "Bußgeldbescheid". Könnte also auch eine Toyota-Werbung sein, schließlich haben die jetzt die Umwelt entdeckt. (Wäre doch mal was anderes: Der Toyota "canabia", das erste richtige Ökoauto. Fährt hybrid mit Biokerosin-Kettcar-Antrieb. Mit Mahagoni-Chassis und Hanfbespannung, Jute-Interieur und Latex-Airbag zum Selberpusten. Natürlich barfußoptimierte Zehenstegpedale.)

Herzliche Grüße vom Barpfotenbaer

PS:
> Herzliche Grüße von Jay, dem Barfuß-Science-Fiction-Fan (ich wäre dir gerne einmal persönlich begegnet & schaue mir im diesjährigen Sommerurlaub auch Descalzar´s Welt an der Nordsee an).
Ich denke, wir werden vielleicht mal eine Forums-Wanderung mitmachen, wenn sich die Gelegenheit ergibt. Zur Zeit sind wir (das sind zwei Erwachsene und zwei 18 Monate alte Kinder) da allerdings aus mehreren Gründen für Gruppentouren ungeeignet. Das wird aber mit jedem Monat besser. Die hier vorgestellten Wanderungen sind ja wirklich oft sehr verlockend, und neugierig, wer sich wirklich hinter den Pseudonymen verbirgt, bin ich ohnehin.

Für mich bitte mit Sonderausführung!

Jay @, Stammposter, Wednesday, 06.06.2007, 12:42 (vor 6317 Tagen) @ Barpfotenbaer

Hallo Jay,
bitte nicht so viele Komplimente, das macht mich nur noch eingebildeter.

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Hi Barpfotenbaer,
ich glaube eben, daß daß letzte Adjektiv-Wort im vorigen Satz bei dir weder per se noch im Komparativ zutrifft. Wäre es so, entsteht i. d. R. kein Barfuß-Humor, zumindest kein feinsinniger...
--

Und der Nächste sieht es eh ganz anders.

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Gut, der müßte dann einen sehr spezialisierten Humor-Geschmack oder gar keinen Humor haben.
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Und vor allem tut es den vielen anderen Autoren dieses Forums unrecht. Ich nenne jetzt keinen einzigen Namen, aber da sind doch viele, deren Namen immer lesenswerte Artikel verheißen. Trotzdem, Danke!

--
Zu meiner Entlastung darf ich sagen, daß in den Fällen, in denen mich hier jemand über den grünen Klee lobte, ich stets erwiderte, daß man sich das HBF in seiner Gesamtheit 'reinziehen muß. So kam es z. B. vor, daß relativ selten auftretende andere Beitragsautoren bessere Rückäußerungs-Lösungen auf BF-Gegnerisches hatten als ich etc. etc....ich hab' die Message schon verstanden. Zukünftig werde ich auf solche Begeisterungsstürme verzichten (außer, wenn andere bereits positiv ausgeflippt sind, dann schließe ich mich ggf. an) & ausschließlich bei meinem bereits bekannten Geheimcode für besondere Wertschätzung von Beitrag & Autor bleiben: Ich bin bemüht (hab´s übrigens nicht geschafft), keine 2 Beiträge zu schreiben, die am Ende dieselbe Grußformel aufweisen.Verwende ich am Ende eines Replikenbeitrages exakt die gleiche Grußformel wie der Beitragsautor, ist das ein Zeichen für: Ich war sehr positiv beeindruckt!
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Deine nette Geschichte ist ja eigentlich gar keine Geschichte, sondern vorweggenommene Realität. Bestimmt nicht jeder Polizist würde sich an sowas banalem wie fehlendem Schuhwerk stören, aber ich könnte mir schon vorstellen, daß da auch mal einer darunter ist, den gerade wieder sein Hallux Valgus plagt und der sowas dann gerade mal braucht.

--
Ja, das war aber eigentlich bereits als definitives, wenn auch jetzt noch (& hoffentlich für immer) künstliches Szenario gedacht, das eintreten MÜSSTE, bestünde tatsächlich ein in einem StVO- bzw. StVZO-Gesetzestext geschriebenes BF-Verbot, der Ordnungshüter MUSS es dann ahnden, wenn er "es" gesichtet hat. Das betont zynisch-neurotische polizeiliche Verhalten hab' ich deswegen in die Story eingebracht, weil es praktisch unmöglich ist, FFB (Fahrer fährt barfuß) im fahrenden, geschlossenen Pkw zu sehen. Es gibt nur 2 Möglichkeiten, "es" zu erwischen:

* FahrerIn stellt den Motor ab & steigt sofort BF aus (in Sekundenbruchteilen kann man keine Schuhe anlegen)
* FahrerIn steigt BF ein, startet unverzüglich & fährt sofoft weg. Bereits laufender Motor gilt als "Fahren" (so z. B. beim Handy-Telefonat ohne Freisprecheinrichtung, auch wenn das 4rad mit 0 km/h auf dem Parkplatz steht).

Bei einer Routinekontrolle sind z. B. Slipper schneller angezogen, als ein Bulle auf das 4rad zulaufen & den "Verschlag" öffnen kann, um nachzusehen! Das geht in 1, höchstens 2 Sekunden. Einzige Maßnahme dagegen: Sockenpflicht oder ausschließlich Schnürschuhe zulässig, die dann natürlich korrekt zugebunden sein müssen...
--

Und der Stempel auf dem Papier -- das ist Lebenserfahrung. Andererseits, für was soll dieser Bußgeldbescheid denn ausgestellt worden sein? Fehlende Ausrüstung? Verkehrsgefährdendes Verhalten? Geht ja noch nicht, wie wir hier in regelmäßigen Abständen feststellen...Insofern wirft der offengelassene Inhalt Deines fiktiven Briefes am Ende eine unlösbare Frage auf...

--
NOCH geht´s nicht. Ist es aber dann soweit, wird es voraussichtlich heißen (jeder 4radfahrer kennt das Ding mit dem "Defensiv fahren - Leben bewahren" - Label darauf):

Anhörung des Betroffenen wegen einer Verkehrsordnungswidrigkeit / Eilsache!
Sehr geehrter Verkehrsteilnehmer,
Sie werden beschuldigt,
am [Datum] um [Zeit] in [Ort, Str.] als x[Führer & Halter] des [Kennzeichen] folgende Verkehrsordnungswidrigkeit(en) begangen zu haben:
[& nunmehr nicht: Die zulässige Höchstgeschwindigkeit von ... um so&soviel km/h überschritten, sondern:]

ENTGEGEN § XX, ABS. Y, ZIFFER Z STVO/STVZO FAHRZEUG OHNE FESTUMSCHLIESSENDE BESCHUHUNG GEFÜHRT
TBNR [Tatbestandsnr, noch gibt´s keine, hoffentlich nie]: [6-stellig]

Tatfolgen: xkeine Zeugen: PHM [Polizeihauptmeister] Hintern, POM [Polizeiobermeister] Arsch
[Einspruchsfrist: 7 Tage, gerechnet ab Poststempel]
Mit freundlichen Grüßen

So wird das aussehen, wenn das eintritt, was wir mit allen Regeln der Kunst zu verhindern versuchen. Stimmt´s, Markus U., Oliver S., aquajeans & Kollegen?
--

Allenfalls eine Rechnung für Aufwandsentschädigung, weil zwei Beamte für zwei Stunden das Auto durchsucht haben.

--
Übrigens sind auch Hausdurchsuchungen meiner Kenntnis nach stets gratis. Die heftige Durchsuchungs"reaktion" brachte ich in der Story nur, weil speziell Bayerns Exekutive oft so reagiert a 'la Wir lassen uns nicht verarschen!
--

Könnte also auch eine Toyota-Werbung sein, schließlich haben die jetzt die Umwelt entdeckt. (Wäre doch mal was anderes: Der Toyota "canabia", das erste richtige Ökoauto. Fährt hybrid mit Biokerosin-Kettcar-Antrieb. Mit Mahagoni-Chassis und Hanfbespannung, Jute-Interieur und Latex-Airbag zum Selberpusten. Natürlich barfußoptimierte Zehenstegpedale.)

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Siehst du, jetzt konnte ich bereits nicht mehr stillhalten [HEFTIG LACH LACH]. Für mich bitte die Sonderausführung mit einem starken Kunststoffband um den Fußrücken a 'la Badepantoletten, weil ich diese Flipflop-Zehentrennung als fanatischer Zehengreifer nicht mag. Ich hab' im übrigen deine Spielideen nicht vergessen & grüble immer noch - letzten Sonntag nachmittag spielte ich mit einem meiner Freunde Schach & versuchte es mit den Zehen (lag auf der Coach 'rum, Brett stand auf einem niedrigen Tisch, aber der Fuß läuft im Unterschied zur Hand nicht spitz zu, ich konnte zwar die Figuren gut mit den zur Fußsohle schwenkenden Zehen greifen, stieß aber benachbarte um). Dann gibt´s Schachspiele für´s Freie mit fast 1m hohen Figuren, die man 'rumträgt - eine für den besagten Spielzweck brauchbare Schachform hätte etwas größere Figuren & Felder von etwa 10 x 10 cm Kantenlänge. Ich weiß, daß das nicht gerade einfallsreich ist...ich glaube, Ulrich(Berlin) hat auch schon 'mal etwas von Fuß-Mikadostäben berichtet, wenn mir etwas Reizvolles, Lustiges, Spannendes & z. B. auch Geschicklichkeitstrainierendes einfällt, melde ich mich. Es wird mehr ein Gesellschaftsspiel z. B. für Partys als ein Sportspiel sein, vermute ich gegenwärtig.
--

Herzliche Grüße vom Barpfotenbaer

--

Herzliche Grüße von Jay, der sich natürlich von der Gesamtheit des HBF kreativ inspirieren ließ, der sich aber von deinen Beiträgen überproportional häufig inspiriert fühlte & stets den Drang hatte, deren Ideen weiterzuentwickeln.

Für mich bitte mit Sonderausführung!

Ulrich (Berlin), Stammposter, Wednesday, 06.06.2007, 18:18 (vor 6317 Tagen) @ Jay

Hallo Jay

Dann gibt´s Schachspiele für´s Freie mit fast 1m hohen Figuren, die man 'rumträgt - eine für den besagten Spielzweck brauchbare Schachform hätte etwas größere Figuren & Felder von etwa 10 x 10 cm Kantenlänge. Ich weiß, daß das nicht gerade einfallsreich ist...ich glaube, Ulrich(Berlin) hat auch schon 'mal etwas von Fuß-Mikadostäben berichtet, wenn mir etwas Reizvolles, Lustiges, Spannendes & z. B. auch Geschicklichkeitstrainierendes einfällt, melde ich mich. Es wird mehr ein Gesellschaftsspiel z. B. für Partys als ein Sportspiel sein, vermute ich gegenwärtig.

Für das Schachspiel wirst du die entsprechenden Figuren wohl selbst anfertigen müssen, ansonsten dürfte dir Herstellung eines Spielfeldes mit 80 x 80 cm Kantenlänge nicht all zu schwierig sein.
Der Bericht mit dem Fußmikado war tatsächlich von mir. Hier nochmal das Foto:
[image]
Anlässlich der Eröffnung des Barfußpfades um die Havellandklinik in Nauen hatte Heike diese Stäbe mitgebracht, um mal ein Barfußmikado zu testen. Die hellbraunen Stäbe sieht man ja ganz gut, sie sind natürlich gewachsen, nicht ganz gerade und auch nicht ganz rund. Dennoch konnte man damit gut umgehen. Die bunten Stäbe waren dagegen etwas dünner, aber dafür exakter geformt. Davon hatte sie mehr, wodurch auch stets mehr Stäbe auf dem Haufen lagen. Das macht Mikado nicht gerade einfacher, insbesondere, wenn man es mit den Füßen spielt. Es gelang mir aber dennoch gelegentlich den einen oder anderen Stab herauszuangeln, ohne dass sich die anderen bewegten.

Viele Grüße

Ulrich

Für mich bitte mit Sonderausführung!

Markus U., Stammposter, Wednesday, 06.06.2007, 22:36 (vor 6317 Tagen) @ Jay

Hi Jay!

Deine nette Geschichte ist ja eigentlich gar keine Geschichte, sondern vorweggenommene Realität. Bestimmt nicht jeder Polizist würde sich an sowas banalem wie fehlendem Schuhwerk stören, aber ich könnte mir schon vorstellen, daß da auch mal einer darunter ist, den gerade wieder sein Hallux Valgus plagt und der sowas dann gerade mal braucht.

--
Ja, das war aber eigentlich bereits als definitives, wenn auch jetzt noch (& hoffentlich für immer) künstliches Szenario gedacht, das eintreten MÜSSTE, bestünde tatsächlich ein in einem StVO- bzw. StVZO-Gesetzestext geschriebenes BF-Verbot, der Ordnungshüter MUSS es dann ahnden, wenn er "es" gesichtet hat. Das betont zynisch-neurotische polizeiliche Verhalten hab' ich deswegen in die Story eingebracht, weil es praktisch unmöglich ist, FFB (Fahrer fährt barfuß) im fahrenden, geschlossenen Pkw zu sehen. Es gibt nur 2 Möglichkeiten, "es" zu erwischen:

* FahrerIn stellt den Motor ab & steigt sofort BF aus (in Sekundenbruchteilen kann man keine Schuhe anlegen)
* FahrerIn steigt BF ein, startet unverzüglich & fährt sofoft weg.

Bereits laufender Motor gilt als "Fahren" (so z. B. beim Handy-Telefonat ohne Freisprecheinrichtung, auch wenn das 4rad mit 0 km/h auf dem Parkplatz steht).
Bei einer Routinekontrolle sind z. B. Slipper schneller angezogen, als ein Bulle auf das 4rad zulaufen & den "Verschlag" öffnen kann, um nachzusehen! Das geht in 1, höchstens 2 Sekunden. Einzige Maßnahme dagegen: Sockenpflicht oder ausschließlich Schnürschuhe zulässig, die dann natürlich korrekt zugebunden sein müssen...

Jetzt übertreibst es aber, denn dazu wird es hoffentlich niemals kommen! Ich kann mir zwar denken, daß Du Dir die hypothetische Sokkenpflicht ausgedacht hast, damit man die "Sünderin" auch ganz sicher überführen könne, da man sich Sokken UND Halbschuhe nicht in 2 Sekunden anziehen kann, aber auf eine SOKKENpflicht beim Autofahren, für die es keinerlei sachliche Begründung gibt, würde ich niemals positiv eingehen! Ich VERABSCHEUE Sokken!

Und der Stempel auf dem Papier -- das ist Lebenserfahrung. Andererseits, für was soll dieser Bußgeldbescheid denn ausgestellt worden sein? Fehlende Ausrüstung? Verkehrsgefährdendes Verhalten? Geht ja noch nicht, wie wir hier in regelmäßigen Abständen feststellen...Insofern wirft der offengelassene Inhalt Deines fiktiven Briefes am Ende eine unlösbare Frage auf...

--
NOCH geht´s nicht. Ist es aber dann soweit, wird es voraussichtlich heißen (jeder 4radfahrer kennt das Ding mit dem "Defensiv fahren - Leben bewahren" - Label darauf):
Anhörung des Betroffenen wegen einer Verkehrsordnungswidrigkeit / Eilsache!
Sehr geehrter Verkehrsteilnehmer,
Sie werden beschuldigt,
am [Datum] um [Zeit] in [Ort, Str.] als x[Führer & Halter] des [Kennzeichen] folgende Verkehrsordnungswidrigkeit(en) begangen zu haben:
[& nunmehr nicht: Die zulässige Höchstgeschwindigkeit von ... um so&soviel km/h überschritten, sondern:]
ENTGEGEN § XX, ABS. Y, ZIFFER Z STVO/STVZO FAHRZEUG OHNE FESTUMSCHLIESSENDE BESCHUHUNG GEFÜHRT
TBNR [Tatbestandsnr, noch gibt´s keine, hoffentlich nie]: [6-stellig]
Tatfolgen: xkeine Zeugen: PHM [Polizeihauptmeister] Hintern, POM [Polizeiobermeister] Arsch
[Einspruchsfrist: 7 Tage, gerechnet ab Poststempel]
Mit freundlichen Grüßen
So wird das aussehen, wenn das eintritt, was wir mit allen Regeln der Kunst zu verhindern versuchen. Stimmt´s, Markus U., Oliver S., aquajeans & Kollegen?

Ja, so würde das aussehen.

Allenfalls eine Rechnung für Aufwandsentschädigung, weil zwei Beamte für zwei Stunden das Auto durchsucht haben.

Hier wäre ein Rechtsbehelf vermutlich erfolgreich, weil ein solcher Aufwand ganz sicher unverhältnismäßig wäre.

Übrigens sind auch Hausdurchsuchungen meiner Kenntnis nach stets gratis. Die heftige Durchsuchungs"reaktion" brachte ich in der Story nur, weil speziell Bayerns Exekutive oft so reagiert a 'la Wir lassen uns nicht verarschen!

Ich kann mich noch gut daran erinnern, daß es vor etwa fünfzehn Jahren einen Riesenskandal gab, als in Bayern Demonstranten niedergeknüppelt wurden und der damalige Ministerpräsident Max Streibl (CSU) sich dahingehend äußerte, daß "in Bayern eben mal etwas härter zugelangt" werde.

Barfüßige Sommergrüße,
Markus U.

Socken als rein taktisches Manöver

Jay, Stammposter, Wednesday, 06.06.2007, 22:56 (vor 6317 Tagen) @ Markus U.

Bei einer Routinekontrolle sind z. B. Slipper schneller angezogen, als ein Bulle auf das 4rad zulaufen & den "Verschlag" öffnen kann, um nachzusehen! Das geht in 1, höchstens 2 Sekunden. Einzige Maßnahme dagegen: Sockenpflicht oder ausschließlich Schnürschuhe zulässig, die dann natürlich korrekt zugebunden sein müssen...

Jetzt übertreibst es aber, denn dazu wird es hoffentlich niemals kommen! Ich kann mir zwar denken, daß Du Dir die hypothetische Sokkenpflicht ausgedacht hast, damit man die "Sünderin" auch ganz sicher überführen könne, da man sich Sokken UND Halbschuhe nicht in 2 Sekunden anziehen kann, aber auf eine SOKKENpflicht beim Autofahren, für die es keinerlei sachliche Begründung gibt, würde ich niemals positiv eingehen! Ich VERABSCHEUE Sokken!

--
Ganz genau, richtig. Stellen wir uns eine normale Polizei-Routinekontrolle vor (Rauswinken mit roter Kelle oder Bullenschleuder [Vokabular von Michael aus Zofingen] ist hinter dem "Betroffenen", blendet auf & setzt blaues Magnetfußstroboskoblicht (bei getarntem Zivilfahrzeug)aufs Dach.
Hat der BF-Fahrer Slipper z. B. im Beifahrerfußraum neben sich stehen, kann er diese in Nullkommanichts anlegen. Er ist viel schneller, als 1 oder 2 Polizeibeamte zum Auto laufen können und die Fahrertür aufreißen können, um nachzusehen.
Die kontrollierende Obrigkeit wäre mit der Aufdeckung BFigen Fahrens praktisch chancenlos.
Deshalb könnte man sich zynischerweise Socken- & Schnürschuhpflicht einfallen lassen, um diese Möglichkeit der "Erzeugung" von Beschuhung binnen 1 - 2 Sekunden zu verbauen.

Technisch sind Socken allein zum Autofahren sowieso Scheiße. Nur bestrumpft ohne Schuhe zu fahren ergibt ausgesprochen schlechte Haftreibung auf den Pedalen.

Einen schönen, auch bei dir sicher BFigen Abend noch, Jay

Das Problem ist nicht das gedruckte Gesetz, sondern die praktische Auslegung

Markus U., Stammposter, Saturday, 02.06.2007, 20:19 (vor 6321 Tagen) @ Barpfotenbaer

Hi Barpfotenbär!

Hallo Markus,
Deine fachkundigen Anmerkungen sind immer sehr beruhigend für mich und sicher auch für den Rest des Forums. Daß dieses Thema aber immer wieder hochkocht zeigt aber, daß die letzte Restunsicherhit nicht so leicht ausräumbar ist. Denn ich wüßte nicht, wie ich nach einem Unfall mit den anderen Unfallbeteiligten und der Polizei und unter Umständen vor Gericht zu argumentieren hätte. Und, weiß der Anwalt, den ich dann habe, dasselbe wie Du?

Dann erteile doch einfach mir das Mandat, und schon hast Du einen guten Anwalt ;-))

Das zeigt auch die selbstsichere Reaktion des ADAC:
Die Gerichte haben nun endlich festgestellt, daß barfüßiges Autofahren ganz offenbar keine Ordnungswidrigkeit darstellt, was auch der ADAC (vermutlich unter starkem Zähneknirschen) zur Kenntnis nehmen muß, aber wie er darauf kommt, daß es nun sogar strafbar sein soll, erschließt sich mir nicht.

Darin sehe ich nämlich die eigentliche Gefahr der ganzen Diskussion. Der ADAC ist nun ein geweckter Hund und ich fürchte, daß er nicht wieder zum Schlafen kommt, bevor sich die Rechtslage nicht in seinem Sinne gefestigt hat.
Wir hatten diese Diskussion schon oft. Und ich als Nichtjurist glaube, wir verdanken einzig dem Umstand, daß es nur sehr wenige tun, die Freiheit barfuß autofahren zu dürfen. Täten es mehr, vor allem die ungeübten Ottonormalschuhträger, würde es sicherlich irgendwann verboten. Täten es noch mehr, z.B. weil die Leute es aus dem Alltag laufenderweise gewöhnt sind, könnte es wieder normal und unangefochten legal sein. Aber letzterer Fall ist leider hypothetisch. Fall 2 ist dagegen ganz real, insbesondere, seit jeder Hinz mit Badelatschen rumläuft, die er -- ansonsten barfuß ungeübt -- beim Autofahren ablegt.
Ich habe die ganz große Sorge, daß wir irgendwann mit unserem individualistischen Anliegen einer Regelung für die Masse unterliegen; daß also, wie so oft, der Schutz- und Sicherheitsanspruch der Allgemeinheit die persönliche Freiheit des Einzelnen einschränkt.

Dieser Trend macht mir schon seit geraumer Zeit Sorge:
Der Zug der Zeit geht rasant in Richtung autoritärer Restriktionen; demokratische Rechte werden zumindest faktisch eingeschränkt; Personen, die sich hiergegen auflehnen oder in "unliebsamer" Weise von ihrer Meinungsfreiheit Gebrauch machen, werden ausgegrenzt, und "sozial unerwünschte" Verhaltensweisen wie das barfußlaufen in der Öffentlichkeit werden durch sozialen Druck weitgehend unterbunden (Machen wir uns nichts vor: wir sind eine winzig kleine Minderheit).
Die Entliberalisierung der Gesellschaft schreitet unaufhaltsam voran.

Der ADAC müßte also wissen, daß das Barfußfahren für Schuhträger tatsächlich problematisch sein kann, aber für geübte Barfußläufer u.U. sogar sicherer ist, als das Fahren mit Schuhen!
Besten Dank für die stets hilfreichen Auskünfte und viele Grüße vom Barpfotenbären

Bitte sehr, gern geschehen

Barfüßige Sommergrüße,
Markus U.

Das Problem ist nicht das gedruckte Gesetz, sondern die praktische Auslegung

Manfred (Ten), Stammposter, Sunday, 03.06.2007, 00:10 (vor 6320 Tagen) @ Markus U.

Hallo Markus,
Und, weiß der Anwalt, den ich dann habe, dasselbe wie Du?
Dann erteile doch einfach mir das Mandat, und schon hast Du einen >guten Anwalt ;-))
...
Barfüßige Sommergrüße,
Markus U.

Hallo Markus,
könnte er das denn überhaupt ? Sind nicht Anwälte nur an bestimmten Gerichten zugelassen und ortsgebunden ?
Grüsse, Manfred

Das Problem ist nicht das gedruckte Gesetz, sondern die praktische Auslegung

Markus U., Stammposter, Sunday, 03.06.2007, 00:35 (vor 6320 Tagen) @ Manfred (Ten)

Hallo Markus,
Und, weiß der Anwalt, den ich dann habe, dasselbe wie Du?
Dann erteile doch einfach mir das Mandat, und schon hast Du einen >guten Anwalt ;-))
...
Barfüßige Sommergrüße,
Markus U.


Hallo Markus,
könnte er das denn überhaupt ? Sind nicht Anwälte nur an bestimmten Gerichten zugelassen und ortsgebunden ?
Grüsse, Manfred

Hi Manfred!

Zwar sind Anwälte nach wie vor an bestimmten Gerichten (in der Regel ein Landgericht und ein Amtsgericht in dessen Bezirk) zugelassen, können aber schon seit etlichen Jahren an allen Gerichten (für Obergerichte gelten besondere Regeln) klagen, die Verteidigung übernehmen und natürlich auch überall auftreten.

Barfüßige Sommergrüße,
Markus U.

barfuß autofahren - ADAC-Artikel - @Markus U.

Markus @, Saturday, 02.06.2007, 16:23 (vor 6321 Tagen) @ Markus U.

Hallo Markus U.

vielen lieben Dank für deine Reaktion und den absolut fachfreundlichen und auch für einen Nichtjuristen, wie immer prima verständlichen Text. Ich freue mich schon jetzt auf die Reaktion des ADCAC. Ich kann auf Wunsch ein paar medizinische Fakten zur Stabilität eines Fußes im Rahmen eines Bremsmanövers beisteuern. Übrigens abrutschen vom Pedal ist bf so gut wie aussgeschlossen, aber wem erzähl ich das. Also nochals danke, dass du das Thema juristisch aufgreifst. Ich wünsche allen Bf allzeit eine gute gesunde bf-freundliche Zeit und allzeit gute Fahrt, natürlich bf...

der Markus

Empfehlungen zur weiteren Vorgehensweise

Jay @, Stammposter, Sunday, 03.06.2007, 11:51 (vor 6320 Tagen) @ Markus U.

Hi!
Vorher empfehle ich insbesondere, [Ulrich(Berlin)]´s Replik vom 02.06.2007, 21:02 mit dem Briefenwurf zu lesen. Das ist auch eine feine Sache, inhaltlich, längenmäßig, eigentlich gesamtkonzeptionell sehr ausgewogen. Nur eines, was Ulrich macht, nämlich eine in dem erstklassigen Brief enthaltene unsichtbare & "unlesbare" Prämisse walten zu lassen, würde ich unter keinen Umständen tun. Dies ist:
Mit offenen Karten zu spielen. Mit DIESEM Gegner nicht. Er ist restlos Anti-Barfuß-Fahr-Befangen.

Darauf kann man aber auch nur kommen, wenn man sich sehr eingehend, sozusagen "ganzheitlich", auch historisch etc. mit dem ADAC befaßt. Zunächst hab' ich seine gesamte Webseite durchgekämmt & dann in meinen Erinnerungen gekramt (als ehemaliger LSD-Konsument weiß ich, daß im menschlichen Hirn jede einzelne Sekunde des Lebens abgespeichert wird, nur kann man auf viele dieser Datenbestände nicht unmittelbar zugreifen).
Zunächst wollte ich einmal wissen, wie dick dieser Anti-Barfuß-Fahr-Gehirntumor des ADAC ist, wie spreaded er ist und gab als Suchbegriff [Barfuß], zuerst in "Verkehrssicherheit", dann allgemein ein, in der Vermutung, daß jetzt wohl ebenso "dicke" praktische Fahrhinweise wie in besagtem Mitgliederzeitungsartikel kommen. Nitschewo. Stattdessen kamen einige Reisezielhinweise zu BF-Parks in irgendwelchen Erholungsgebieten (ich staunte nicht schlecht, Lorenz hat schon echt 'was bewirkt).

Insgesamt ist der ADAC als Kranken- oder Krankenzusatzversicherung für 4räder mit einigen Schnelltransportfeatures für plötzliche heftige Erkrankungen seiner Fahrer zu sehen, er kann auch einige Verkehrsrechts-Fachanwälte requirieren & entfaltet ein paar Allgemeinbildungsaktivitäten in Sachen Auto. Das ist aber auch schon alles.
Politisch ist er jedenfalls ein Totalversager. Er hat für die Autofahrer NICHTS bewirkt, gegen keine repressive Maßnahme konnte er etwas ausrichten, seien es hohe Steuern, Fahrverbote nach größeren Geschwindigkeits-Fauxpas' (die manchen in den Ruin getrieben haben), bei jeder Entliberalisierungsmaßnahme gegen die fahrende Gesellschaft schlug er sich entweder sofort auf die Seite der Obrigkeit oder ließ Schreib- & Sprechblasen 'raus, die von ihrer Wirksamkeit von vornherein Makulatur sein MUSSTEN.
Gleichwohl sitzt er in x "beratenden Ausschüssen" & hat zahlreiche "Empfehlungen gebende" Connections zu Institutionen wie Verkehrsgerichtstag, Politik/Gesetzgeber, "Kraftfahrer-Schutzbund e. V.", TÜV, Kfz-'Sachverständigen'-Vereinigungen, Fahrlehrer-Verbände & kommt in Presse-Periodika wie "auto, motor & sport, mot, autoBild etc." oft zu Wort. Ich hatte a, m & s seit 1983 lange Jahre im Abonnement, zum Thema "BF & Autofahren" war meist im Mai: Alle Jahre wieder... (man weiß schon).
Im Unterschied zu Wikipedia (auch wenn sie von vielen gelesen wird) ist dieser Gegner aufgrund dieser zahlreichen recht direktkommunikativen Verbindungen HOCHGEFÄHRLICH. Ich war sogar bis heute morgen der Meinung, daß es - aufgrund der ziemlichen Schadens-Effektlosigkeit solcher Pressenotizen wie der vorliegenden - gesamtstrategisch am klügsten sei, gar nichts zu tun, weil dieser schlafende Hund, wenn er wirklich aufwacht, sehr laut in die genannten Richtungen kläffend auf sich aufmerksam macht.

Tatsächlich werde ich auch FAST gar nichts unternehmen, sondern einstweilen nur folgendes machen:
Über diesen Gegner weiß man am besten alles & saugt ihn informationsmäßig subtil aus. Um dieses Ziel zu erreichen, ist das, wenn ich mich richtig erinnere, von Gunnar(Hamburg) für die BSV-Sache vorgeschlagene, auf dem Cherchez la femme-Prinzip beruhende Konzept optimal. An den ADAC ergeht folgendes Schreiben:
---------------------------
Absender: Dr.-Ing. Softie aus Hallbergmoos. An: ADAC
Betrifft: Ihre Hinweise auf S 12 in der neuesten Ausgabe von "motorwelt" 06/2007
Sehr geehrte Damen u. Herren,
vor kurzem fanden meine jetzige neue Bekannte und ich sehr harmonisch zueinander, die jedoch eine Eigenart hat: Obwohl sie ihre Schuhe sorgfältig aussucht, findet sie diese ständig unbequem und möchte nur noch barfuß laufen, selbstverständlich streift sie auch oft in unserem Wagen ihre Schuhe ab.
Bisher konnte ich zwar keine konkrete Beeinträchtigung ihrer Fahrfähigkeit wahrnehmen, insbesondere aber aufgrund Ihres Hinweises: "Nicht ohne: Barfuß fahren ist gefährlich" ist mir nicht wohl bei der Sache. Da wir in meinem Geschäftsfahrzeug häufig gemeinsam zu Kunden fahren, es sich somit um eine Dienstfahrt handelt, möchte ich außerdem bei einer evtl. Polizeikontrolle keine Schwierigkeiten bekommen.
Wie Ihr Foto zeigt, fahren offenbar besondes häufig Frauen barfuß.
Ich habe ja nichts dagegen, es soll sehr gesund sein.
Für uns Männer kommt es in Gesellschaft sowieso nicht in Betracht. Als Amerikaner bin ich etwas verwundert, daß dieser unkultivierte Anblick in Deutschland auf Events zumindest im Fall weiblicher Präsentation im Unterschied zu meiner Heimat tolerabel ist. Da wir uns demnächst häufiger in den USA aufhalten müssen, darf ich Ihnen "hinter vorgehaltener Hand" noch etwas sagen: Ich möchte meine voraussichtlich zukünftige Frau von dieser Barfuß-Euphorie abbringen.

Könnten Sie mir einmal das Ihnen vorliegende einschlägige Quellenmaterial über Erkenntnisse und Befunde hinsichtlich der Gefahrenmomente unbeschuhtem Führens eines Fahrzeugs zitieren (eigene Tests, Untersuchungen/Studien von Forschungsinstituten, verkehrstechnischer Fakultäten an Universitäten u. dgl.) und bei Nichtverfügbarkeit via Internet in Kopie zukommen lassen? Für entsprechende Auslagenkosten und erhöhtes Rückporto komme ich selbstverständlich auf.

Gerne können Sie zusätzlich auch allgemeines Informationsmaterial über sich beifügen. Ich weiß zwar nicht, ob ich schon im nächsten Jahr wieder endgültig nach USA zurück muß, schließe aber als Vielfahrer eine Mitgliedschaft bei Ihnen nicht aus.

Mit freundlichen Grüßen
Dr.-Ing. Softie
-------------------------------
Dieses ganze, auch juristisch ("Dienstfahrten") völlig blödsinnige Gesülz soll nur einem Ziel dienen: Die werden alles tun, um diesem ehrenwerten Gentleman zu helfen, seiner besseren Hälfte 'was unter die Nase halten zu können, schließlich könnte er ja außerdem ein zukünftiger Gelderzeuger sein! Die Amerika-Finte dient u. a. auch dem Zweck, die Sache plausibel zu machen, Amerikaner gelten in Deutschland als skurriler & schrulliger.

Ich will ja nur exakte Kenntnis des Waffenarsenals des Gegners mit sämtlichen Konstruktionszeichnungen. Hab' ich es dann, wird genauso vorgegangen wie in Wikipedia. Die einzelnen Thesen werden zerlegt & die Widerlegungen mit normaler Allgemeinbildung in Physik/Fahr-Ergonomie etc. direktverständlich (auch für Politikerhirne) & wasserdicht formuliert, sodaß keinerlei Chance auf Widerlegung der Widerlegung besteht.

Diese Vorgehensweise stelle ich nunmehr hiermit zur Diskussion. Da kein unmittelbarer akuter Handlungsbedarf besteht, ist es evtl. am besten, wenn die Sache auf dem Streetlife genauso besprochen wird wie ursprünglich in der BSV-Sache vorgesehen. Solche langen Beiträge schreib' ich vor allem auch wg. der LESEarbeit anderer gar nicht gerne, kurze Sachen, über die man evtl. auch lachen kann wie die kombinierte Entsorgung von Müll (hier: Schuhe) mit gleichzeitigem Fahrtraining gehen mir viel leichter von der Hand.

In den jetzt folgenden 14 Tagen hab' ich eine Kurzurlaubsstrecke & könnte anbieten, für den technischen Teil (hab' beruflich nicht wenig auch mit Fahr-Ergonomie elektroischer Kfz-Bordsysteme zu tun, die BMW-Forschung ist Kunde) die Initiative zu ergreifen, gemeinsam mit Markus U. für den juristischen.

Man sollte aber auch nicht außer Acht lassen, daß sich das von Ulrich(Berlin) vorgeschlagene Konzept u. U. genauso bewährt wie die bekanntermaßen erfolgreiche Manfred(Ten) [BSV-]Sache. Die (genau gesagt deren Chef Hanfstaengl) ließen aber auch mit sich reden, während mir der ADAC eben ausgesprochen anti-barfuß-befangen vorkommt.

Diskutieren wir´s. Einen schönen Sonntag, Jay

Empfehlungen zur weiteren Vorgehensweise

Ulrich (Berlin) @, Stammposter, Sunday, 03.06.2007, 23:56 (vor 6319 Tagen) @ Jay

Hallo Jay

Dein vorgeschlagener Text gefällt mir auch sehr gut. Meinen Text habe ich hier nur vorgestellt, um nicht hinterher lesen zu müssen, dass ich etwas falsch gemacht habe. Ich habe ihn daher auch noch nicht abgeschickt, und werde es wegen der genannten Kritikpunkte, sowie wegen eigener Zweifel an der Notwendigkeit, aber auch wegen Zeitmangel nicht mehr tun. Ich habe daher nichts dagegen, wenn jemand den Text übernimmt und ihn selbst an den ADAC sendet, aber bitte nur einer der Leser hier!

Viele Grüße

Ulrich

Empfehlungen zur weiteren Vorgehensweise

Jay @, Stammposter, Monday, 04.06.2007, 08:37 (vor 6319 Tagen) @ Ulrich (Berlin)

Hallo Jay
Dein vorgeschlagener Text gefällt mir auch sehr gut. Meinen Text habe ich hier nur vorgestellt, um nicht hinterher lesen zu müssen, dass ich etwas falsch gemacht habe. Ich habe ihn daher auch noch nicht abgeschickt, und werde es wegen der genannten Kritikpunkte, sowie wegen eigener Zweifel an der Notwendigkeit, aber auch wegen Zeitmangel nicht mehr tun. Ich habe daher nichts dagegen, wenn jemand den Text übernimmt und ihn selbst an den ADAC sendet, aber bitte nur einer der Leser hier!
Viele Grüße
Ulrich

--
Hi Ulrich,
auch ich hab' selbstverständlich noch nichts unternommen, weil ich jetzt erst einmal den weiteren Diskussionsverlauf abwarte, zweckmäßigerweise insbesondere auch auf dem Streetlife. Mein Brief ist nur deswegen so geschrieben, weil ich wissen will, was der Gegner "weiß" (die Anführungszeichen sollen sinngemäß bedeuten, daß er nichts oder Falsches weiß). Mehr will ich zunächst einmal gar nicht. Das ist so meine Art, den Gegner subtil aushöhlend & diskret unter größtmöglicher Tarnung auszuforschen.
Sollte mein Brief abgesendet werden (er ist nichts weiter als eine Aufgabenlösung in den ersten Abschnitten von Ausbildungen, wie sie z. B. bei der CIA üblich sind), brauch' ich außerdem noch einen anderen Namen als meinen authentischen, weil ich mit ihm ja auch schon in [Barfüßigkeit Diskussion Wikipedia] mit Jay NN, Beratender Ingenieur BMW Forschung, als Widerleger der These, daß man BF nur schlechter fahren könne, 'drinstehe & werde auch noch mit der Rückpostadresse, an die der ADAC ggf. antwortet, tricksen.

Ich habe nichts dagegen & werde hier nicht 'rumkrakeelen, wenn ein beherzter BF-Protagonist aus dem Forum deinen Entwurf abschickt. Selbstverständlich wäre es eine Katastrophe, wenn er in mehreren wortgleichen Exemplaren von unterschiedlichen Absendern eintrifft. Es war damals schon richtig, daß Manfred(Ten) in der BSV-Sache sagte: Ich labere jetzt nicht groß im HBF 'rum, ich tue was!
Allerdings ist das hier ein ganz anderer Fall. Was z. B. bei einem allzu direkten Schreiben [mit Schuh-Vergleich] passieren kann, habe ich in meiner "Gefährlich"-Replik an malo dargestellt (er enthält ein Brief-Negativbeispiel).

Freundliche Grüße vom barfüßigen Jay Bond 007

Was will der ADAC ???

Lorenz ⌂, Stammposter, Saturday, 02.06.2007, 14:18 (vor 6321 Tagen) @ Markus

Ich dachte immer, der ADAC sei ein Interessenverband der Autofahrer. Nach dieser Logik sollte dieser Verein für die Interessen der Autofahrer eintreten -- und zwar für die Interessen aller Autofahrer, auch der Barfüßigen! Er müsste diese auch schützen, falls sie etwa deshalb ungerechtfertigt in der Mühlen der Justiz geraten sollten. Doch leider ist das Gegenteil der Fall. Statt sich zu freuen, dass die Justiz zugunsten der Kraftfahrer entschieden hat, versucht man nun durch die Hintertüre Fallen zu stellen, durch die der Barfußfahrer vielleicht doch noch vor den Kadi kommen könnte.

Offensichtlich verfolgt der ADAC ganz andere Ziele, als die Interessen seiner Mitglieder zu vertreten! Ich verstehe nur nicht welche. Oder sitzt nur die Angst vor den ehemaligen (autofeindlichen) Ökos noch so tief, dass einige nackte Füße schon Panik bei den Autofunktionären auslösen?

Auf jeden Fall sollte man aus einem solchen Verein austreten, wenn man sieht, dass er den eigenen Interessen zuwider handelt!

Barfüßige Grüße von Lorenz

[image] Barfuß Autofahren ist erlaubt

Was will der ADAC ???

Jay @, Stammposter, Saturday, 02.06.2007, 14:51 (vor 6321 Tagen) @ Lorenz

Hi Lorenz,
SCHEISS AUF IHN!

Ich denke gerade intensiv über die beste Vorgehensweise zur Vernichtung dieses Gegners, genau gesagt von dessen Anti-Barfuß-PKW-Fahr-Neurose nach. Hierzu bedarf es allerdings einer wesentlich anderen Vorgehensweise als zur Erzielung einer Löschung einer Wikipedia-Passage. Ich möchte mir natürlich nicht anmaßen, "Direktiven" an andere Forumsuser zu geben, rate aber vor unüberlegten Aktionen, Emails etc. dringend ab. Der ADAC ist ein äußerst laut in Richtung Verkehrsgerichtstag und Politik kläffender Köter. Diesen schlafenden Hund sollte man nur wecken, wenn man gegen seine Anti-Barfuß-Pkw-Fahrpfote eine Riesen-Beißzange in der Hand hat, die man sofort abdrücken kann.

Gerade daran arbeitend, sie ihm anzusetzen, ein weiteres schönes BF-Wochenende, Jay

Was will der ADAC ???

Ulrich (Berlin) @, Stammposter, Saturday, 02.06.2007, 21:02 (vor 6321 Tagen) @ Jay

Hallo

SCHEISS AUF IHN!

Naja, wenn es um Pannenhilfe geht, ist der ADAC nicht zu verachten. Immerhin ist mein Auto ja auch schon 18 Jahre alt. Da kann sowas mal nötig werden. Daher habe ich auch nicht die Absicht aus dem ADAC auszutreten. Was die da in ihrem neuesten Heft, das ich seltsamerweise erst heute bekam, von sich geben, verärgert mich allerdings auch zu tiefst!

Ich denke gerade intensiv über die beste Vorgehensweise zur Vernichtung dieses Gegners, genau gesagt von dessen Anti-Barfuß-PKW-Fahr-Neurose nach. ... Ich möchte mir natürlich nicht anmaßen, "Direktiven" an andere Forumsuser zu geben, rate aber vor unüberlegten Aktionen, Emails etc. dringend ab.

Ich halte eine größere Menge von Leserbriefen durchaus für eine angemessene Reaktion, da man diesen Leuten auch klar machen muss, welche Interessen ihre Mitglieder haben. Ich bin aber auch damit einverstanden, das Vorgehen zunächst abzusprechen. Ich schlage mal folgenden Leserbrieftext an adac@adac.de (stimmt die Adresse?) vor, wobei ich mich durch die Beiträge von Lorenz und Hans-Martin inspirieren ließ:

"Sehr geehrte Damen und Herren

Betr.: Motorwelt 6/07 S. 12 (Nicht ohne: Barfuß fahren ist gefährlich)

Ich dachte immer, der ADAC sei ein Interessenverband der Autofahrer. Nach dieser Logik sollten sie für die Interessen der Autofahrer eintreten -- und zwar für die Interessen aller Autofahrer, auch der Barfüßigen! Seit Jahren bin ich, genau wie ein paar hundert anderer in Deutschland auch, ein begeisterter Anhänger des Lebens auf baren Füßen. Sobald es die Temperaturen zulassen gehe ich barfuß zum Einkaufen oder zum Wandern und fahre auch barfuß mit meinem Auto, was ganz offensichtlich ohne irgendeine Gefährdung möglich ist.
In der Tatsache, dass bei Ihnen das barfuß Fahren und das Fahren in Schuhen, die offensichtlich keinen Halt geben, gleich bewertet wird, sehe ich das Hauptproblem. Schuhe, die nur mit den Zehen gehalten werden, können beim schnellen Wechsel vom Gaspedal zur Bremse in der Tat zwischen den Pedalen hängen bleiben, in keinem Fall aber bare Füße.
Und warum sollte man daneben treten nur weil man barfuß ist? Barfuß kann man viel besser spüren, wo das Pedal zu Ende ist. Man hat ein viel besseres Gefühl als mit Schuhen.
Barfüßiges Autofahren ist daher keinesfalls mit der Benutzung ungeeigneter Schuhe vergleichbar. Wer diese unterschiedlichen Sachverhalte vermengt, beweist damit, dass er sich mit der Sache nicht praktisch beschäftigt haben kann. Ich bin überzeugt, dass so jemand noch nicht einmal daran gedacht hat, seine verbalen Ergüsse im Selbstversuch zu überprüfen. Es ist, als ob der Blinde von der Farbe schreibt.
Auch eine strafrechtliche Verurteilung wegen Fahrlässigkeit kann nicht erfolgen, denn diese würde bedingen, dass man die im Verkehr übliche Sorgfalt verletzt hat. Da es keinerlei Rechtsvorschrift gibt, die das Verwenden von Schuhen (im nichtberuflichen Bereich) vorschreibt, fällt der Vorwurf einer solchen Pflichtverletzung im voraus weg.
Auch der irrige Glaube, dass man ohne Schuhe nicht so fest bremsen könnte, ist durch die Erfahrung zahlreicher barfüßiger Autofahrer und Autofahrerinnen längst widerlegt worden. Man kann auch barfuß problemlos so scharf bremsen, dass die Reifen quietschen, und schärfer geht aus physikalischen Gründen ohnehin nicht.
Ich möchte den ADAC daher ganz dringend bitten, nicht durch solche Veröffentlichungen, die keiner Überprüfung stand halten, den irrigen Glauben, dass barfüßiges Autofahren verboten sei, weiter zu verbreiten. Leider kam es durch solche Veröffentlichungen sogar schon dazu, dass Polizisten Probleme bereiteten, weil sie irrtümlich glaubten es würde ein Gesetz geben, das barfüßiges Autofahren verbietet.
Vor solchen Vorfällen, die einen ungerechtfertigt in der Mühlen der Justiz geraten lassen können, sollte der ADAC uns durch entsprechende Öffentlichkeitsarbeit schützen. Doch leider ist das Gegenteil der Fall. Statt sich zu freuen, dass die Justiz zugunsten der Kraftfahrer entschieden hat, versucht man nun durch die Hintertüre Fallen zu stellen, durch die der Barfußfahrer vielleicht doch noch vor den Kadi kommen könnte.
Ich möchte Sie daher herzlich bitten sich in Zukunft lieber dafür einzusetzen, dass barfüßiges Autofahren populärer wird. Es erhöht das Gefühl für die Pedale und damit die Sicherheit ganz erheblich.

Mit freundlichen Grüßen

Ulrich Conrad"

Was haltet ihr von diesem Text?

Viele Grüße

Ulrich

Was will der ADAC ???

Jay @, Stammposter, Saturday, 02.06.2007, 22:14 (vor 6321 Tagen) @ Ulrich (Berlin)

Hi Ulrich,
grundsätzlich ist der Text mit den inhaltlichen Argumenten sehr gut, dieser läßt aber durchblicken, daß hier eine Interessengruppe dahintersteckt, vor allem, wenn mehrere Schreiben dieser Art eingehen. Die Argumente aus den Bereichen Fahrphysik, Fahr-Ergonomie sind direktverständlich & plausibel.

Der Brief würde "funktionieren", wenn der ADAC für reale SACHVERHALTE offen ist. Ich habe aber vielmehr den Eindruck, daß er regelrecht Anti-Barfuß-Fahr-Befangen ist, d. h. wie ein entsprechender Richter oder Sachverständiger konstruiert er sich gemäß seiner Wunschideologie seine eigene Wirklichkeit.

Ein persönliches Wort: Ich hab' heute einen sehr schlechten Tag gehabt & bin nervlich völlig fertig. Meine Empfehlungen zur weiteren Vorgehensweise kommen morgen.

Eine Sache noch, die woanders hin gehört: Das Mißfallen über eine mögliche Gegenveranstaltung auf dem Streetlife in München habe ich schon herausgelesen, mein Lunchtermin ist gecancelt. Ich werde zwar mit 95% Wahrscheinlichkeit auf das Streetlife kommen, bin aber noch völlig unentschlossen, wann & wo ich mich Leo´s Gruppe anschließen werde.

Für heute habe ich die Schnauze voll. Der Tag war zwar BFig angenehm, aber bekackt. Ich hau' mich in die Federn & wünsche noch einen angenehmen BF-Abend. Ciao, Jay

Was will der ADAC ???

Manfred (Ten), Stammposter, Sunday, 03.06.2007, 00:26 (vor 6320 Tagen) @ Ulrich (Berlin)

Also bei mir würde die Fahrlässigkeit eher darin liegen MIT Schuhen zu fahren.
Wenn ich denn mal welche anziehen muss wie neulich für Freunde auf dem Standesamt und bei der kirchlichen Trauung - nach 12 Monaten fast durchgängig ohne - eiere ich zumindest die erste Zeit völlig rum.
Ausserdem blieb ich beim Wechsel vom Gas auf die Bremse oft mit dem Sohlenrand von unten am Bremspedal hängen, weil ich den ja nicht mehr einkalkuliere.
Und die zu beschleunigende Masse bei einer Notbremsung wäre auch viel höher !
BF-Grüsse
Manfred

Was will der ADAC ???

Lorenz, Stammposter, Sunday, 03.06.2007, 09:21 (vor 6320 Tagen) @ Ulrich (Berlin)

Hallo Ulrich,

ich würde im ersten Anlauf freundlicher schreiben, um keine Trotzreaktion zu provozieren. Denn die Leute werden nicht zugeben wollen, dass sie sich zu wenig Gedanken gemacht haben.

Ich würde anfragen, warum dieses autofahrerfreundliche Urteil nicht eindeutig begrüßt wird und dann natürlich erläutern, dass barfuß eine völlig andere Situation besteht, als mit Schuhen, aus denen man herausrutschen kann ("nicht alles was hinkt, ist ein Vergleich"). Und dann könnte man vielleicht Detailfragen stellen:

- sind vorne spitz zulaufende Stöckelschuhe zum Autofahren geeignet?

- ab wann ist ein Stiefel zu schwer zum Autofahren?

- ab welcher Sohlendicke sind Plateauschuhe ungeeignet?

- wie weit dürfen die Außenkanten der Schuhsohlen hervorstehen. ohne dass die Pedalbedienung behindert wird?

- sind Ballerinas als Schuhe oder als Socken zu betrachten?

Und schließlich könnte der venünftige Vorschlag kommen, die Fahrtauglichkeit allen Schuhmodelle zu überprüfen und nur solche zu empfehlen, mit denen die Pedale mindestens genauso gut bedient werden können wie barfuß. Ich fürchte, da bleiben nur wenige übrig!

Aber ich weiß nicht, ob man überhaupt mit dem ADAC diskutieren soll, oder ob wir lieber unsere Position auf unseren Webseiten noch deutlicher darstellen. Im Internet haben wir bei den Barfußthemen den Heimworteil!

Mach's gut und unbeschuht, Lorenz

Warum nicht ein "Autofahrschuh" für jeden?

malo, Stammposter, Sunday, 03.06.2007, 10:57 (vor 6320 Tagen) @ Lorenz

Hallo Lorenz,

Falls es schwachsinnigerweise zu einer Schuhpflicht kommt, wird man sofort dagegen halten, was verträglich ist!
Ich hatte es schon mehrfach gepostet. Es taucht das Problem der Materialverträglichkeit auf!!!

Zu Deinen Punkten der Schuharten, Profilen, Sohlengrößen (breite und dicke), Steilheit kommt noch hinzu:
-bei Nässe
-bei Salz-Nässe-Gemisch (Schneematsch)
-bei Trockenheit
-bei Sand
-bei Staub
-bei Öl
Das mit den jeweiligen 1000en unterschiedlichen Schuhsohlenmaterialien in den jeweiligen Temperaturen mit den jeweiligen Pedalmaterialien!!!

Ich fange zum lachen an.
Es wird daher einen für jeden vorgeschrieben einheitlichen Autofahrschuh geben müssen! Bevor man los fährt, muß man diesen anziehen! Also von wegen: von der matschigen Baustelle mit den Sicherheitsschuhen rein in den LKW, von wegen vom Kasernenhof zur Dienstfahrt über die Autobahn mit den Knobelbechern, von wegen der Paketdienst mit den trendigen Sportschuhen.......

Es wiehert der Amtsschimmel!
Es kann daher nur so weit kommen, wie jetzt:
"Liegt eine Verschuldung dadurch (barfuß) vor....., dann blablabla..."

Aus und Ende.
Jedem sei angeraten, nur barfuß zu fahren, wenn er sich absolut sicher ist, wenn er das schuhlose Gehen gewöhnt ist. Wenn er bestes Training hat.
Dem ach mal so, heute ist es heiß, sei das auf jeden Fall abgeraten.

Ich denke mal, es reicht so wie es aktuell ist:
einige große unbedarfte, "Angst" schürende Artikel, und saudumme Radiokommentare und umherschwirrende www-Beiträge, reichen aus, um ein scheinbares!!! tatsächlich vorhandes Verbot, bzw. derartiges Denken, im Großteil der Bevölkerung zu erzeugen.
Barfüßiges Autofahren werden also weiterhin nur wir hier uns zutrauen, da man ja die rechtliche Grundlage bis ins kleinste auseinander klamüsert hat :-) Den Rest lasse ich in diesem Glauben.

Genaus wie schon mancher Kindermund plärrt: "Barfuß ist doch verboten!" Hahaha.

Gruß,
malo

Warum keine optimierten Barfußpedale?

Lorenz, Stammposter, Sunday, 03.06.2007, 11:53 (vor 6320 Tagen) @ malo

Hallo Markus,

Zu Deinen Punkten der Schuharten, Profilen, Sohlengrößen (breite und dicke), Steilheit kommt noch hinzu:
-bei Nässe
-bei Salz-Nässe-Gemisch (Schneematsch)
-bei Trockenheit
-bei Sand
-bei Staub
-bei Öl
Das mit den jeweiligen 1000en unterschiedlichen Schuhsohlenmaterialien in den jeweiligen Temperaturen mit den jeweiligen Pedalmaterialien!!!

Dies alles in einer Norm zu berücksichtigen, ist ein Ding der Unmöglichkeit! Ich plädiere also dafür, die Autopedale für das Barfußfahren zu optimieren, das ist viel einfacher als bei hunderten und stetig wechselnden Schuhdesigns und -Materialien. Und dann schreibt man per Gesetz das Barfußfahren mit geeigneten Pedalen vor (vielleicht noch höhenverstellbar als Anpassung an die Schuhgröße).

Und wehe dem, der bei einer Polizeikontolle mit Schuhen aus dem Auto steigt ;-))

Ich fange zum lachen an.

...... ich lache weiter!

Aber ganz im Ernst, ich habe kürzlich mal gelesen, dass bei einem neuen Automodell Drucksensoren anstelle von mechanischen Pedalen zum Einsatz kommen sollen. Das kann ich mir eigentlich nur barfuß vorstellen!

Barfüßige Grüße von Lorenz

Warum keine optimierten Barfußpedale?

Jörg (Hanna), Stammposter, Sunday, 03.06.2007, 12:24 (vor 6320 Tagen) @ Lorenz

Dies alles in einer Norm zu berücksichtigen, ist ein Ding der Unmöglichkeit! Ich plädiere also dafür, die Autopedale für das Barfußfahren zu optimieren, das ist viel einfacher als bei hunderten und stetig wechselnden Schuhdesigns und -Materialien.

Erstaunlicherweise ist das bei Lenkrädern ja schon gelungen. Die wurden in Hinsicht auf Griffigkeit und Material (z.B. Lederlenkräder) auf nackte Hände optimiert und lassen sich auch mit schwitzenden Händen meist gut greifen. Mit Handschuhen (im Gegensatz zum Motorsport!) ist die Lenkradbedienung u.U. schwieriger und wer gar wegen Fäustlingen nachweislich einen Unfall verschuldet, verstößt auch gegen die Sorgfaltspflicht beim Autofahren - mit entsprechenden Folgen! Im Winter fahre ich nicht nur am liebsten bf wegen der sichereren Bedienung des Fahrzeugs, sondern lasse auch die dicke Winterjacke aus, auch wenn's bei -15°C manchmal schwer fällt. Aber wozu gibt's schließlich Sitzheizungen? Sicherheit geht beim Autofahren absolut vor, (barfußfeindliche) Ideologien sind vollkommen fehl am Platze!

Bei den Fahrzeugen, die ich in meinem Leben bisher gefahren bin, habe ich jedoch immer barfußfreundliche Pedalen bzw. Pedalmaterialien vorgefunden. Einzige Ausnahme bildet vielleicht der Leopard I, den ich bei der Bundeswehr natürlich ausschließlich mit Knobelbechern gefahren bin... Mit den gleichen Stiefeln konnte ich dann aber meinen damaligen Golf II nicht wirklich sicher bedienen (wie malo schon schrieb), daher bin ich damals auch bf nach Hause gefahren...

Serfuß,
Jörg

Warum keine optimierten Barfußpedale?

Manfred (Ten), Stammposter, Sunday, 03.06.2007, 12:33 (vor 6320 Tagen) @ Jörg (Hanna)

Bei den Fahrzeugen, die ich in meinem Leben bisher gefahren bin, habe ich jedoch immer barfußfreundliche Pedalen bzw. Pedalmaterialien vorgefunden. Einzige Ausnahme bildet vielleicht der Leopard I, den ich bei der Bundeswehr natürlich ausschließlich mit Knobelbechern gefahren bin... nach Hause gefahren...
Serfuß,
Jörg

Na ja, der hat meines Wissens dafür auch eine ziemlich stabile Fahrgastzelle, so dass die Insassen im Falle eines Unfalls doch gut geschützt sind...
:-))

Manfred (der nie bei diesem Verein war !)

Vorsicht, der ADAC ist auch deswegen gefährlich!

Jay @, Stammposter, Monday, 04.06.2007, 03:56 (vor 6319 Tagen) @ malo

Hi malo,
nicht nur, daß der ADAC zahlreiche "Empfehlungen gebende" Connections zu Institutionen hat, die regelmäßig Entliberalisierungsmaßnahmen der Gesellschaft beschließen, er fungiert auch gerne als "Stiftung Warentest" für Auto-Accessoires. Schau doch bloß einmal in einen großen Supermarkt wie KAUFLAND etc. 'rein, da findest du Pannenleuchten, Warn3ecke, Dachgepäckträger etc. mit dem Label "vom ADAC empfohlen". Ferner gibt´s natürlich auch Accessoires für den Fahrer selbst, nämlich die bekannt hellrot-weiß gestreiften Pannenwesten, die fast schon von sich aus Licht erzeugen - einige Ausführungen ebenfalls "vom ADAC geprüft & empfohlen".

Man kann nun in der ADAC-Sache einen u. U. sehr verhängnisvollen Fehler begehen, wenn man sogar als BF schreibt:

"S g D & H, ich hab' Ihre Barfuß-Fahrkritik gelesen. Dann müssen Sie aber auch Schuhe mit glatten Sohlen verbieten, mit den Schuhen, die ich anläßlich meiner Hochzeit trug, rutschte ich fürchterlich, ich konnte kaum fahren, vor allem bei der schweren Kupplung rutschte ich mehrmals ab, ich dachte, mir zerlegt´s das Auto. Wenn ich BF fuhr, ist mir das noch nie passiert. Daher: Es gibt vielleicht ein paar besonders gute Schuhe zum Autofahren, aber daß man barfuß von den Pedalen abrutscht, können Sie nicht schreiben. Mindestens 2/3 (ich hab' sehr viele Paar) aller Schuhe sind schlechter. Ich kann Ihren Standpunkt daher nicht nachvollziehen & habe in der Zeitschrift 'auto, motor & sport' einen sog. 'Offenen Leserbrief' veröffentlicht..."

Wow, da wird der ADAC aber seine Schuh-Liebe verteidigen! Das Endstadium sieht dann so aus, daß in der besagten Kaufhausabteilung dann bei Pannenleuchten, Warn3ecken etc. auch Kartons mit Schuhen herumstehen, die bestimmten (inzwischen zum Gesetz gewordenen) Bauart-Richtlinien genügen - "vom ADAC empfohlen"...

Eine Bauartzulassung für jedes einzelne Autofahr-Schuhmodell wird sicher nicht kommen. Man sieht aber, daß das beschriebene Szenario keineswegs so ganz abwegig ist, wenn sich genügend ungünstige Umstände verketten (ADAC meckert in Richtung Kraftfahrt-Bundesamt, dieses ruft die Obrigkeit, sprich den Gesetzgeber auf den Plan, um die ca. 66% Low-Performance-Schuhe von den Kfz-Führerfüßen zu verbannen, schließlich gibt es ja für Damen Ausführungen mit bleistiftdünnen Stöckelabsätzen & nur wenigen Quadratzentimetern Aufstandsfläche auf den Pedalen).
"Da muß der Gesetzgeber handeln - daß JAA nix passiert"

Das Beispiel sollte illustrieren, daß jedwede unüberlegte Kontaktaufnahme mit dem ADAC ein Spiel mit dem Feuer ist. Man glaubt gar nicht, wieviele teils lächerliche, teils völlig unverständliche Details beim 4rad Bauart-Ausführungs-vorschriftenmäßig "geregelt" sind. Ich hab' in meinem Leben sehr viel gelesen. Das überwältigendste literarische Werk war allein der Vorschriftenteil zur Fahrzeug-Außenbeleuchtung. Somit erscheint es mir keineswegs abwegig, daß sich die Obrigkeit ein paar erweiternde Sätze zur Beschaffenheit der Fahrer-Beschuhung einfallen lassen könnte - daß JAA nix passiert.

Man kennt ja das nette Wort "Reichs-Bedenkenträger". Genau DAS ist der ADAC, wenn´s um individuellere Details beim Auto & seines Fahrers geht.

Nächtliche BF-Grüße, Jay (zum Schlafen zu aufgekratzt, zum Arbeiten zu müde. Was soll ich mit dieser Zeit anfangen?)

Vorsicht, der ADAC ist auch deswegen gefährlich!

Detlev (MKK), Monday, 04.06.2007, 12:13 (vor 6319 Tagen) @ Jay

Hallo Jay,
mal nicht übertreiben! Wenn du zu sehr auf den ADAC eindrischst, erweckst du nur den Eindruck einer nicht ernst zu nehmenden Verschwörungstheorie!
Was aber zu befürchten ist, ist dass irgendwann die Vorschrift für Berufskraftfahrer allgemein gültig für alle in die StVO übernommen wird!

Kann auch passieren, danke!

Jay @, Stammposter, Monday, 04.06.2007, 16:10 (vor 6319 Tagen) @ Detlev (MKK)

Hallo Jay,
mal nicht übertreiben! Wenn du zu sehr auf den ADAC eindrischst, erweckst du nur den Eindruck einer nicht ernst zu nehmenden Verschwörungstheorie!
Was aber zu befürchten ist, ist dass irgendwann die Vorschrift für Berufskraftfahrer allgemein gültig für alle in die StVO übernommen wird!

--
Hi Detlev,
das ist sogar beinahe das Naheliegendste, weil der Gesetzgeber dann keine große Arbeitsmühe mit der Formulierung hat.

Ein Tip (kurzer off-topic-Einschub, jetzt mach' ich noch etwas Geschäftsschädigung, sollte jemand vom ADAC zu sehr abhängig sein): Die meisten Pannen sind Bagatellpannen, weil sich irgendwo ein Schlauch gelöst hat, ein Kabel 'runterfiel, etc. Bei alten 4rädern sollte der Blick unter die Motorhaube alle 14 Tage oder bei jedem 2ten Tanken zur Gewohnheit werden, man sieht oft schon, wenn sich Katastrophen abzeichnen. Die Kontrolle der Pegel wichtiger Betriebsflüssigkeiten wie Motor- etc. -öl, Kühlwasser, vor allem auch Reifendruck ist nicht nur mühelos, sondern geht auch recht schnell & ist in den 4rädern beigefügten "Betriebsanleitungen" so beschrieben, daß sie auch von Angehörigen völlig dem Kfz-Wesen fremder Berufsgruppen sicher ausgeführt werden kann. Die einzige Panne, die ich so in nunmehr 30 Jahren [zu 85% Barfuß-]Autofahren mit mindestens 1 Million BFiger Kilometer hatte, war der völlig unvorhersehbare Ausfall der Zündspule bei einem BMW 745i (Baureihe E23).

Merci nochmal für diese wichtige Replik!
Ciao, Jay

Motor-"Sport"-Verein ADAC

Leo, Stammposter, Saturday, 02.06.2007, 22:43 (vor 6321 Tagen) @ Lorenz

Ich dachte immer, der ADAC sei ein Interessenverband der Autofahrer.

Das ist die Ausrede, um mit den Beitragen der Mehrheit das Motor-"Sport"-Hobby einer kleinen Minderheit zu finanzieren!

Offensichtlich verfolgt der ADAC ganz andere Ziele, als die Interessen seiner Mitglieder zu vertreten! Ich verstehe nur nicht welche.

S.o.! Lehrreich sind die örtlichen Aktivitäten...

Auf jeden Fall sollte man aus einem solchen Verein austreten, wenn man sieht, dass er den eigenen Interessen zuwider handelt!

Kann ich aus Protest leider nicht - ich trat nämlich schon vor fast 20 Jahren aus!

Barfüßige Grüße von

Leo

Eine Käseverein

malo, Stammposter, Sunday, 03.06.2007, 10:41 (vor 6320 Tagen) @ Lorenz

Hallo Lorenz,

ich war in diesem Käseverein meine ersten beiden Jahre als PKW-Nutzer. Das war 1988 und 1989.
Warum tritt man dort ein?
EINZIG! falls man mit dem PKW liegen bleibt und Hilfe braucht. Und man dadurch vielleicht! eine bessere, oder schnellere, oder unkompliziertere Hilfe auf der Straße "erwartet"
Auch für das Ausland ist es nicht verkehrt.

Aber was ist dieser Zusammenwurf?
Für mich die größte Lobbyistenvereinigung von Großkübelfahrern.
Rauf mit der Karrengröße, rauf mit den PS-Zahlen!
Breitreifen braucht der dt. Fahrer.
Diese gelbe "Partei" wirbt für ungezügelten Straßenausbau. Sie jammert wie kein anderer über das ach so teure Benzin.
Und dann die stets unsäglichen Artikel "WIR zeigen Ihnen, wo die Natur noch unverfälscht ist!" Wir zeigen Ihnen Deutschlands schönste Alleen! Ja wenn das beworbene Volk das macht, dann war es schön, dann ist es kaputt. Tolle Reisen nach Übersee, exotisch muß es sein. Krachen soll es! Holladiröö! So wie sich allgemein heute das aggressive Verhalten von Medien darstellt. Immer höher, besser, teurer... Rauf mit den Kunden (Mitgliedszahlen). Die Konkurrenz platt gemacht.
Der ADAC stellt selbst Kleinwagen mit einer angeblichen! Mindestausstattung von Servolenkung, ABS, elektrischen Zusatzunfug, Airbag, Navi, Klima als ein Muß hin. Wundert es mich dann, das ich einen einfachen Kübel heute nicht mehr mit unter 7000 Euro in D bekomme?
Partei wird für die Bonzen genommen. Für die Großkaliberfahrer. Ist doch klar, hier sitzt die Kohle und Macht, deer Einfluß auf "Politiker". Dort der Umsatz der fetten Autoindustrie!!! Der "Partner"... Das sind allerortens Seilschaften wie zu sozialistischen Zeiten.

Doch für den wahrlich kleinen und einfachen Fahrer ist dort kein Platz. Oder sind Barfüßer auch auf der "anderen" Seite zu finden? Beim Snob, beim Kapital?
Wohl kaum.

Ich will nix sagen. Ich fahre im Jahr meine 30000 - 40000 km. Erst letztens in 14 Tagen 3440 km durch sechs Länder: A,SLO,HU,SK,PL,CZ.
Erstere zwei Länder rein zur Anfahrt. Mit meinem einfachen Kleinwagen Opel Corsa, 10 Jahre, 244000 km... Zuverlässig! Ohne einen Anflug der Angst, wo liegen zu bleiben. Doch es ist absehbar, das auch ich meine großen Fahrten wieder einstellen werde. Zukünftig soll es wieder die Bahn (im Osten sein). So wie vor 1990 ;-)
Meine Reiseziele sind so individuell wie mein barfüßiges Interesse.
:-)
Der "gelbe Engel" mag zwar gut sein. Aber da gibt es auch andere Dienste zur Hilfe zu alarmieren. Doch den Rest des Vereines kann man als größte Verkehrslobbyistenvereinigung hinstellen. Here Ziele gibt es da. Hybrid, Sparsamkeit, und dusseligste! Tips zum "sparen". Doch das einfachste, die grundsätzliche Verkehrsvermeidung, der Umbau (Rückbau) der Dezentralisierung von Produktion und Leben (Wohnen) ist hier völlig unbekannt.

Evtl. sind wir Barfüßer doch schwer wo einzuordnen. :-)

Gruß,
malo

Vom Killer- zum zu rettenden Alleebaum

Leo, Stammposter, Sunday, 03.06.2007, 13:16 (vor 6320 Tagen) @ malo

Hallo,

früher war ein Ziel des ADAC: "Holzt die Killerbäume ab!" ... die sich manchem etwas zu "sportlichen" Fahrer plötzlich in den Weg stellen. Hier hat er sich mittlerweile um 180 Grad in Richtung Mehrheit gedreht: "Rettet die Alleen!"

Es geht also ...

Gruß Leo

Grundsätzliche Verkehrsvermeidung? JAAA! (Relativ kurz)

Jay, Stammposter, Sunday, 03.06.2007, 13:22 (vor 6320 Tagen) @ malo

Hi malo,
dein Beitrag enthielt 1 genialen Bestandteil:

Warum sag' ich zu Obigem begeistert ja? Nicht, weil mir die Freude am Fahren längst vergangen ist, sondern:

Die meisten fahren nicht, weil sie aus Spaß & Tollerei fahren wollen, sondern weil sie fahren MÜSSEN. Das ganze futuristische Gerede von Politikern & fragwürdigen Industriemanagern um Telearbeitsplätze ist nämlich Schall & Rauch.
Da dackeln die Mitarbeiter 'rein & sitzen den ganzen Tag an ihrem PC-Arbeitsplatz. Sie machen einen Job, der genauso von zuhause online erledigt werden könnte & dessen Resultate bei rein algorithmischen Tätigkeiten durchaus mit dem Quotienten Arbeitsresultat/Zeit (so&soviele Versicherungsanträge am Tag bearbeitet) überwachbar wären. Da jammern dann immer alle 'rum, daß mit dem generellen Pendler-Zeitbedarf (& insbesondere + Stau) soviel Zeit verloren geht.

Wie wär´s denn mal mit Umweltschutz folgender Art: Jedes Unternehmen ist verpflichtet, sofern die Arbeit nicht zwingend vor Ort ausgeführt werden muß (weil z. B. ein Raumschiff zusammengebastelt werden muß), zu prüfen, ob ein Arbeitsplatz als Telearbeitsplatz möglich ist. Wenn ja, ist er als Telearbeitsplatz zwingend vorgeschrieben & als dieser mindestens halbwegs bereitzustellen (einen PC hat ja fast jeder Haushalt).

Aber nein, es geht ja nicht - der Mitarbeiter muß überwacht werden, daß er JAA nicht anders als in Anzug & Krawatte & fett beschuht ins Büro kommt. Daheim bestünde die Gefahr, daß er in Jeans, T-Shirt & barfuß am PC seiner Arbeit nachgeht.

Tatsächlich hatte ich bereits vor, hier ein Post mit dem Titel: "Die bescheuertsten Ausreden gegen BF am Arbeitsplatz" 'reinzusetzen (evtl. macht das auch wer anders). Eine davon ist:
-------------
"Der Mitarbeiter soll sich durch die Wahrnehmung seiner eigenen Kleidung bewußt sein, daß er jetzt NICHT Freizeit hat. Seine Arbeit ist etwas Ernstes. Sie ist ein Geschäft zwischen ihm und dem Arbeitgeber. Seriöse Geschäfte haben auch ihre Formen. Der Mitarbeiter muß ständig daran erinnert werden. Er schwankt sonst wie in der Freizeit hin & her & arbeitet unkonzentriert."
-------------
Schuhe & Socken können dabei helfen, konzentriert zu arbeiten, wie?

Barfüßige Mittagspausengrüße, Jay

Allgemein: Was wäre WENN? Ordnungswidrigkeit?

malo, Stammposter, Monday, 04.06.2007, 17:24 (vor 6319 Tagen) @ Markus

Serfuß,

mal bös gedacht, den Hunden fällt ein, ein undefinierbares Barfußverbot für das Führen der Karre abzusegnen.
Na und?
Deswegen werde ich immer noch barfuß unterwegs sein.
Die Mehrheit, die Gelegenheitsbarfüßer schreckt das. Und die schrecken schon jetzt unwahre Berichte ab!!!
Übrig bleiben wir hier.
Was wirds kosten, wenn sie denn sollten?
So viel wie das Nichtvorhandensein eines Warndreieckes, einer Warnweste? 20, 30 Euro?

Seit 1988 bin ich automobil unterwegs. Im Schnitt jährlich gute 25000 - 40000 km.
Drei Kontrollen. Eine zum austeigen. Nix war. Und wenn das zukünftig so weiter geht?
Wen man ein zweites mal erwischt wird?
Wiederholungstäter? Was kostet es dann? Landen Ordungswidrigkeiten überhaupt in der Kartei?
Fahren ohne Lappen ja. Aber ohne Warnweste?

Es ist ja leider auch billiger auf der Autobahn rechts am Standstreifen alle zu überholen, als links zu drängeln....
Ist das richtig? Wohl kaum.

Gruß,
malo

Allgemein: Was wäre WENN? Ordnungswidrigkeit?

Jay @, Stammposter, Monday, 04.06.2007, 19:30 (vor 6319 Tagen) @ malo

Hi malo,
auch ich werde mich im Fall des Falles nicht an das BF-Verbot halten, & zwar ganz einfach deswegen, weil die Kontrolle auf dessen Einhaltung im fahrenden Auto praktisch unmöglich ist (einzige Ausnahme: Beäugen eines offenen Cabrios durch einen Straßenpassanten-Bullen aus geringer Entfernung idealerweise von rechts hinten).

Bislang wurde hier berichtet, daß in Einzelfällen versucht wurde (zuletzt Andi35 in Ulm), ein Ordnungswidrigkeiten-Bußgeld von € 50,- zu erheben. Es wird wohl auch zukünftig in diesem Rahmen liegen, evtl. aber etwas höher, weil die Obrigkeit die "Gefährdung" höher einstufen wird als bei fehlendem Warn3eck, Verbandkasten, Pannenweste.

Was aber bei Markus, der diesen Thread eröffnet hat, weit rätselhafter ist: Wird man denn bei Fahr- & Sicherheitstrainings als BF nicht abgewiesen? Fahrlehrer sind absolut Anti-BF-Fahr-hysterisch, um so etwas ähnliches müßte es sich ja bei den Trainern ja handeln.

Ferner wäre interessant, von Markus zu erfahren: Wie hat der ADAC bei der überlegenen BF-Fahrdemonstration reagiert? Wie vorher? Wie nachher? Wurde denn die ablehnende Haltung zu BF-Fahren nicht verbal kundgetan?

Sorry, ich will niemandem auf die Zehen treten, muß aber aufgrund der gemachten Erfahrungen mit meiner eigenen Fahrschule sagen & noch dazu, so, wie der ADAC und recht "Offizielles" in bezug auf BF fahren 'drauf ist, ziehen sich mir die Augenbrauen hoch & meine Stirn legt sich in Grübelfalten, wenn ich solche Berichte lese.

Einen schönen BFigen Abend noch, Jay

Kurze Auskunft

Markus U., Stammposter, Tuesday, 05.06.2007, 15:31 (vor 6318 Tagen) @ malo

Landen Ordungswidrigkeiten überhaupt in der Kartei?
Fahren ohne Lappen ja. Aber ohne Warnweste?
Es ist ja leider auch billiger auf der Autobahn rechts am Standstreifen alle zu überholen, als links zu drängeln....
Ist das richtig? Wohl kaum.

Natürlich landen Ordnungswidrigkeiten ab einem bestimmten Schweregrad in der "Kartei" (gemeint ist wohl das "Punktesystem"). Für welche Ordnungswidrigkeit es überhaupt Punkte gibt und wieviele, uns ab wann ein Fahrverbot verhängt wird, das ist in einem Katalog genau geregelt. Wenn Straftaten, "die im Zusammenhange mit dem Führen eines Kraftfahrzeuges begangen werden", vorliegen, gibt es noch mehr Punkte, sofern die Fahrerlaubnis nicht nach § 69 StGB entzogen wird (was dann in der Regel der Fall ist), und bei einem Stand von insgesamt 18 und mehr Punkten muß man beim TÜV zur "medizinisch- psychologischen Untersuchung" vorstellig werden (ansonsten entzieht die Behörde, sofern keine Straftat vorliegt, die Fahrerlaubnis). Der TÜV kann die Fahrerlaubnis zwar nicht entziehen, aber die Behörde folgt allermeist der jeweiligen Empfehlung des TÜV.

Fürs Fahren ohne Fahrerlaubnis gibt's keine Punkte beim Kraftfahrtbundesamt in Flensburg (weil die dortigen Eintragungen eine Fahrerlaubnis voraussetzen), aber es ist strafbar, und eine entsprechende rechtskräftige Verurteilung wird wie alle rechtskräftigen Verurteilungen wegen einer Straftat ins Bundeszentralregister eingetragen.

Barfüßige Sommergrüße,
Markus U.

@ Markus/Re: Kurze Auskunft

Manfred (Ten), Stammposter, Tuesday, 05.06.2007, 16:34 (vor 6318 Tagen) @ Markus U.

Fürs Fahren ohne Fahrerlaubnis gibt's keine Punkte beim Kraftfahrtbundesamt in Flensburg (weil die dortigen Eintragungen eine Fahrerlaubnis voraussetzen...
Barfüßige Sommergrüße,
Markus U.

???
Am Samstag habe ich einen Bussgeldbescheid bekommen weil ich vor über zwei Monaten versehentlich (echt!) mit dem Fahrrad bei Rot über den Fussgängerüberweg gefahren bin.
Laut Bescheid bekomme ich dafür aber einen Punkt in Flensburg !?
(Barfuss wurde übrigens nicht beanstandet)

@ Markus/Re: Kurze Auskunft

Markus U., Stammposter, Tuesday, 05.06.2007, 17:06 (vor 6318 Tagen) @ Manfred (Ten)

Fürs Fahren ohne Fahrerlaubnis gibt's keine Punkte beim Kraftfahrtbundesamt in Flensburg (weil die dortigen Eintragungen eine Fahrerlaubnis voraussetzen...
Barfüßige Sommergrüße,
Markus U.


???
Am Samstag habe ich einen Bussgeldbescheid bekommen weil ich vor über zwei Monaten versehentlich (echt!) mit dem Fahrrad bei Rot über den Fussgängerüberweg gefahren bin.
Laut Bescheid bekomme ich dafür aber einen Punkt in Flensburg !?
(Barfuss wurde übrigens nicht beanstandet)

Das verwundert mich, denn meines Wissens werden Punkte in Flensburg nur vergeben, wenn die Ordnungswidrigkeit mit einem Kraftfahrzeug begangen wurde (habe aber momentan in München kein Gesetzbuch zur Hand). Ich finde es auch ungewöhnlich, daß hier überhaupt ein Bußgeldbescheid ergangen ist, denn normalerweise pflegt die Polizei, die einen "Sünder" auf frischer Tat ertappt, diesem eine gebührenpflichtige Verwarnung, die an Ort & Stelle gegen Quittung bezahlt werden kann, anzubieten und bei Akzeptanz und pünktlicher Zahlung (durch Überweisung, falls Bargeld nicht zur Hand) von einer Anzeige abzusehen. Du kannst gegen den Bußgeldbescheid Einspruch einlegen und diesen auf das Maß der Ahndung beschränken. Die Einzelheiten stehen in der Rechtsbehelfsbelehrung.

Barfüßige Sommergrüße,
Markus U.

@ Markus/Re: Kurze Auskunft

Manfred (Ten), Stammposter, Tuesday, 05.06.2007, 17:59 (vor 6318 Tagen) @ Markus U.

Ich finde es auch ungewöhnlich, daß hier überhaupt ein Bußgeldbescheid ergangen ist, denn normalerweise pflegt die Polizei, die einen "Sünder" auf frischer Tat ertappt, diesem eine gebührenpflichtige Verwarnung, die an Ort & Stelle gegen Quittung bezahlt werden kann, anzubieten und bei Akzeptanz (...) von einer Anzeige abzusehen.

Barfüßige Sommergrüße,
Markus U.

Ich glaube, DIE Zeiten sind vorbei ! Ich wollte auch an Ort und Stelle zahlen (...ist ja nun mal passiert), aber da war nichts zu machen... (85,95 Euro laut Bescheid!!!)
Und in der Freiburger Innenstadt (angeblich die "Öko-Hauptstadt") wird ab Spätsommer ein komplettes Fahrradabstellverbot eingeführt (angedrohtes Bussgeld 35 Euro !)

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