Barfuß in der Öffentlichkeit = "typisch schwul"? :- / (Hobby? Barfuß! 2)

Bernd (Frankfurt), Stammposter, Thursday, 31.05.2007, 14:41 (vor 6388 Tagen)

Hallo!

Da hier um den 20.5. herum - das entsprechende Posting finde ich gerade nicht - der "Zusammenhang" zwischen Barfußlaufen in der Öffentlichkeit und Homosexualität zur Sprache gekommen ist: auch ich wurde in den letzten Jahren öfter - von Jung und Alt - gefragt, ob es mich nicht stören würde, als Barfüßiger in der Öffentlichkeit womöglich als schwul eingestuft zu werden. Gay und barefoot, das liege doch so eng beieinander, das wisse doch jeder.
Jeder? Hm.
Mein Abstraktionsvermögen ist ziemlich trainiert, aber entweder erkenne ich hier einen wesentlichen Zusammenhang nicht oder bei der Verknüpfung "schwul" + "barfuß" fehlt tatsächlich die Logik.
Nach Letzterer hab ich mich nämlich umgehend erkundigt, d.h. ich habe umgehend zu klären versucht, was die sexuelle Orientierung eines Mannes mit der Vorliebe fürs Barfußlaufen zu tun habe. Die Antworten waren - wie sollte es anders sein - undifferenziert, unlogisch, nicht einmal ansatzweise akzeptabel.
Mein Erklärungsansatz: Ungeachtet der sexuellen Orientierung ist es nun mal so, dass der eine bedingt durch sein Auftreten schwuler rüberkommt als der andere. Nur kann ich nach wie vor keine Verbindung zu nackten Füßen in der Öffentlichkeit herstellen.

Wer hilft meinem - in diesem Falle nicht vorhandenen - Verständnis für diesen Zusammenhang spontan auf die Sprünge?

Ciao
Bernd

Barfuß in der Öffentlichkeit = "typisch schwul"? :- /

Barpfotenbaer, Stammposter, Thursday, 31.05.2007, 15:14 (vor 6388 Tagen) @ Bernd (Frankfurt)

Wer hilft meinem - in diesem Falle nicht vorhandenen - Verständnis für diesen Zusammenhang spontan auf die Sprünge?

Vielleicht denkt der Verfasser des Artikels so:

Frau = weiblich
Frau + barfuß = besonders weiblich
Mann + barfuß = Testosteron - Östrogen = 0

Erklärt aber immer noch nichts. Das würde den Barfüßler allenfalls zu einem unentschlossenen Asexuellen machen.

Schlecht in Mathe ist er also auch.

Mann + Pömps (schreibt sich das so?), dann würde ein Schuh draus.

In Wahrheit sieht es natürlich so aus:

Mann = Mann
Mann + barfuß = Tier

Heitere Grüße vom Barpfotenbär

Barfuß in der Öffentlichkeit = "typisch schwul"? :- /

Andreas Ralf, Thursday, 31.05.2007, 15:26 (vor 6388 Tagen) @ Bernd (Frankfurt)

Gay und barefoot, das liege doch so eng beieinander, das wisse doch jeder.
Jeder? Hm.

"Schwul" ist vor allem in der Jugend mehr ein Schimpfwort, gewissermaßen das Gegenteil von "cool", als speziell ein beschreibendes Wort für sexuelle Orientierung (wobei das eine das andere durchaus bedingt). Barfußläufer sind also nicht "schwul", weil sie dem gleichen Geschlecht zugeneigt sind, sondern extrem "uncool". Es ist also eine Wertung, keine Beschreibung. "Cool" ist, wer "coole" Kleidung trägt; "uncool" ist, wer das nicht tut. So einfach ist das.

"Weiß jeder" ist die Aussage von jemandem, der über die Dinge nie nachgedacht hat. "Weiß doch jeder" ist also eine Umschreibung für "weiß selbst nicht, wieso". Solche Leute sind nicht ernst zu nehmen.

Aufgrund Deines "trainierten Abstraktionsvermögens" solltest Du Dir es herausnehmen, überlegen und elitär naserümpfend derartigen Dummschwatz herablassend zu ignorieren, statt ihm noch das Prädikat zu verleihen, darüber ernsthaft nachgedacht zu haben!

Barfuß in der Öffentlichkeit = "typisch schwul"? :- /

Berni (N) @, Stammposter, Friday, 01.06.2007, 21:05 (vor 6387 Tagen) @ Andreas Ralf

Gay und barefoot, das liege doch so eng beieinander, das wisse doch jeder.
Jeder? Hm.

"Schwul" ist vor allem in der Jugend mehr ein Schimpfwort, gewissermaßen das Gegenteil von "cool", als speziell ein beschreibendes Wort für sexuelle Orientierung (wobei das eine das andere durchaus bedingt). Barfußläufer sind also nicht "schwul", weil sie dem gleichen Geschlecht zugeneigt sind, sondern extrem "uncool". Es ist also eine Wertung, keine Beschreibung. "Cool" ist, wer "coole" Kleidung trägt; "uncool" ist, wer das nicht tut. So einfach ist das.
"Weiß jeder" ist die Aussage von jemandem, der über die Dinge nie nachgedacht hat. "Weiß doch jeder" ist also eine Umschreibung für "weiß selbst nicht, wieso". Solche Leute sind nicht ernst zu nehmen.
Aufgrund Deines "trainierten Abstraktionsvermögens" solltest Du Dir es herausnehmen, überlegen und elitär naserümpfend derartigen Dummschwatz herablassend zu ignorieren, statt ihm noch das Prädikat zu verleihen, darüber ernsthaft nachgedacht zu haben!

Hallo Andreas,

die Antwort kann nicht besser verfaßt werden ... 8-)

Gruß Berni(N)

Barfuß in der Öffentlichkeit = "typisch schwul"? :- /

Andi35 @, Stammposter, Thursday, 31.05.2007, 16:03 (vor 6388 Tagen) @ Bernd (Frankfurt)

Hi Bernd!

Das hörte ich auch schon öfter, man sagte das öfter zu mir und ich habe eine Erklärung, warum die Typen das sagen könnten, denn von Frauen hört man so etwas eigentlich nicht, ich hörte es von ihnen jedenfalls nie.
Ich habe vor bestimmt länger als einem Jahr aus Lust und Laune für mich einen Artikel über Füße geschrieben, aus meiner Sicht geschildert und genau das von Dir angesprochene Thema ist auch ein Teil des Inhaltes, den ich Dir nun nachfolgend einkopiere:

............. so befürchten wohl auch sie Einwände von anderen Personen und schieben die Schuhe als Grund vor, da es ein recht bekanntes, akzeptiertes und somit glaubwürdiges Problem bei Frauen ist, welches hier als Argument eingesetzt wird.
Ein weiterer Grund, warum man Barfüßigkeit bei einer Frau wohl eher akzeptiert ist, dass man die Füße einer Frau lieber sieht, was natürlich vor allem für Männer zutrifft und meiner Meinung nach ist es auch eine "Regel", die "von Männern für Männer " gemacht wurde!
Wenn ein Mann barfuß geht, sagt man ihm gelegentlich nach, dass er schwul sei und dabei wird auch gelegentlich mal das Wort "Tunte" in den Mund genommen.
Auch, wenn das in meinen Augen absoluter Unsinn ist, kann ich mir vorstellen, warum das gesagt und gedacht wird:

da es meist Frauen sind, die man gelegentlich barfuß gehen sieht, wird bei einem barfüßigen Mann das "überwiegend wie eine Frau denken" hinein interpretiert. Dies etwa nach dem Motto: "Frauen sieht man ab und zu barfuß und wer das als Mann tut, der muss wohl verstärkt wie eine Frau fühlen, in frauliche Richtung denken und veranlagt sein".
Man hält es an nicht "barfußüblichen" Orten also für "Frauensache" und der Gang, der dadurch auch verändert, meist "weicher" wird, verstärkt wohl diese Meinung bei gewissen Leuten noch.

Ein dritter Aspekt ist wohl auch die Verletzlichkeit durch die nackten Füße. Abgesehen von der tatsächlichen Verletzungsgefahr, ist es auch symbolisch und bildlich zu betrachten.
Ein Barfüßer hat in der Regel, wie oben erwähnt, einen "weicheren" Gang, das Gesamtbild wirkt also, ich möchte schreiben, etwas sanfter und auch eher gefühlsbetont, im Vergleich zu einer Person, die Schuhe trägt.
Auch wirkt es "sensibler" und all diese Eigenschaften ordnet man eher einer Frau zu, was wohl darum diese Meinung aufkommen lässt.
Eine Frau kann das Vergnügen, barfuß zu gehen, also viel besser ausleben, da es bei Frauen hauptsächlich aus den oben genannten Gründen viel eher akzeptiert wird.

Ein Beispiel:
Ab und zu kann man es in einer Discothek beobachten, dass eine Frau ihre Schuhe auszieht und barfuß tanzt, ja, sich vielleicht sogar danach in der gesamten Discothek so bewegt.
Männer finden das meist ganz toll, weil gewagt, weil vielleicht interessant oder gar erotisch und es heißt: "Schau´ Dir mal da hinten die Süße an, die tanzt barfuß!"
Tut es ein Mann, so heißt es: "Was ist denn das für ein Spinner? Der tanzt ja barfuß!"
So oder ähnlich sind dann die Argumente und dem entsprechend auch meist die Reaktionen.
Das macht sich anhand eines spöttischen Lachens in einer Clique von Jungen oder Männern, sowie Blicken und negativ behafteten Aussagen bemerkbar.
Natürlich ist das nicht immer der Fall, aber ich habe es schon erlebt.
--------------------------------------------------

So weit mal zu dem Ausschnitt aus dem Artikel.

Schöne Füße,

Andi

Barfuß in der Öffentlichkeit = "typisch schwul"? :- /

Puma, Stammposter, Friday, 01.06.2007, 08:55 (vor 6387 Tagen) @ Andi35

Hi Andi,

das empfinde ich aber ganz anders. Ich empfinde mein Barfußgehen als ausgesprochen männlich. Wenn ich's mal so sagen darf: männlich, wild und verwegen. Keine Spur von sanft oder weich. Sobald mir im Frühjahr eine stabile Sohle gewachsen ist, gehe ich auf fast jedem Untergrund barfuß. Dazu passt auch meine markante Hornhaut, die an den Fersen vertikal nach oben reicht und viele kleine Risse enthält, die sich mit etwas Dreck füllen und dadurch schön schwarz bleiben. Da sieht man gleich, wie gern und wie viel ich barfuß laufe. (Wenn Risse groß oder tief zu werden drohen, bekämpfe ich sie mit einer Creme - aber wirklich nur dann.)

Ich schreibe hier nur, wie ich meine Barfüßigkeit empfinde, als typisch männliches Attribut eben. Andere barfüßge Männer und natürlich die barfüßigen Frauen empfinden das vielleicht anders.

In einem Punkt gebe ich Dir natürlich recht: Frauen haben ein Privileg: Zum eleganten Kleid dürfen sie strumpflos in dünnen Sandälchen erscheinen. Von Männern in Anzug und Krawatte werden geschlossene Schuhe erwartet. Ich glaube Dir auch gerne, dass Frauen auch noch das Privileg haben, barfuß in Discos besser akzeptiert zu sein. (Ich gehe nicht in Discos.) Im Alltag aber hat man es als barfüßgier Mann sicher nicht schwerer als als barfüßige Frau.

Ich weiß ja nicht, wie es bei Euch im Saarland ist. Bei uns in Südbayern jedenfalls sieht man doppelt so viele barfüßige Männer im Straßenbild wie barfüßige Frauen.

Einen schönen Barfußtag wünscht Dir
Puma

Barfuß in der Öffentlichkeit = "typisch schwul"? :- /

Kamel Leon, Stammposter, Friday, 01.06.2007, 10:00 (vor 6387 Tagen) @ Puma

Ob die Assoziation "Barfuß = schwul" nahe liegt oder nicht,
hängt sicherlich auch sehr von deinem übrigen Erscheinungsbild ab.

Barfuß in der Öffentlichkeit = "typisch schwul"? :- /

Markus U., Stammposter, Friday, 01.06.2007, 14:44 (vor 6387 Tagen) @ Puma

Hi Andi,
das empfinde ich aber ganz anders. Ich empfinde mein Barfußgehen als ausgesprochen männlich. Wenn ich's mal so sagen darf: männlich, wild und verwegen. Keine Spur von sanft oder weich. Sobald mir im Frühjahr eine stabile Sohle gewachsen ist, gehe ich auf fast jedem Untergrund barfuß. Dazu passt auch meine markante Hornhaut, die an den Fersen vertikal nach oben reicht und viele kleine Risse enthält, die sich mit etwas Dreck füllen und dadurch schön schwarz bleiben. Da sieht man gleich, wie gern und wie viel ich barfuß laufe. (Wenn Risse groß oder tief zu werden drohen, bekämpfe ich sie mit einer Creme - aber wirklich nur dann.)

Hi Puma,

das empfinde ich ganz genau so, allerdings mit dem kleinen Unterschied, daß ich auf "meine markante Hornhaut, die an den Fersen vertikal nach oben reicht und viele kleine Risse enthält, die sich mit etwas Dreck füllen und dadurch schön schwarz bleiben", nicht sonderlich stolz bin, zumal sie mir hin und wieder Probleme bereitet (ich weigere mich, meinen Füßen mit "schwerem Gerät" wie Hobel, Feile etc zu Leibe zu rükken). Creme habe ich nicht, und der Einsatz derselben empfiehlt sich auch nicht, da ich weder das Fett der Creme auf dem Fußboden verteilen noch Sokken (würg!) anziehen mag. Also bleibt mir nichts anderes übrig, als auf die Regenerationsfähigkeit meiner Füße zu vertrauen, wie das wohl auch schon die Steinzeitmenschen taten.

In einem Punkt gebe ich Dir natürlich recht: Frauen haben ein Privileg: Zum eleganten Kleid dürfen sie strumpflos in dünnen Sandälchen erscheinen. Von Männern in Anzug und Krawatte werden geschlossene Schuhe erwartet.

Dieser Erwartung füge ich mich nicht immer, sondern trage auch zu einem solchen Outfit ab und zu schwarze Ledersandalen oder elegante schwarze Flipflops aus Leder, ohne daß deswegen jemand vernehmlich Anstoß genommen hätte (die Gedanken von Mitmenschen, die sich nichts anmerken lassen, kann ich freilich nicht lesen). Wichtig ist hier ein gepflegtes, selbstsicheres Auftreten. Vielleicht habe ich es mit meiner langen Matte etwas leichter, indem mir dann auch weitere modische "Eigenwilligkeiten" zugestanden werden. Aber ich auch schon andere Männer gesehen, die mit Anzug und Krawatte sokkenlos in Sandalen erschienen. Ist zwar selten, kommt aber vor.

Barfüßige Sommergrüße,
Markus U.

Barfuß in der Öffentlichkeit = "typisch schwul"? :- /

Mike, Friday, 01.06.2007, 00:42 (vor 6388 Tagen) @ Bernd (Frankfurt)

Hallo,

ein solcher Zusammenhang wäre auch vollkommen irrational.

Vor noch nicht allzu langer Zeit wurde das Tragen von Flip-Flops bei Männern fallweise mit Homosexualität assoziiert. Das hat sich dann mit dem Flip-Flop-Boom erübrigt, mittlerweile tragen schon Leute solche Dinger, die diese noch vor wenigen Jahren als "schwul aussehend" bezeichnet haben.

Übrigens waren 90% der Leute, die ich dieses Jahr barfuß angetroffen habe (rund 30) männlich und um die 20 Jahre alt.

Grüße von Mike

Barfuß in der Öffentlichkeit = "typisch schwul"? :- /

summerbarefooter @, Friday, 01.06.2007, 06:10 (vor 6387 Tagen) @ Mike

Übrigens waren 90% der Leute, die ich dieses Jahr barfuß angetroffen habe (rund 30) männlich und um die 20 Jahre alt.

30???!!! Wo trifft man denn so viele Barfußläufer? Im Freibad? ;-)

Spaß beiseite... Ich seh hier nur ganz selten mal Gleichgesinnte, das kann man fast an einer Hand abzählen...

Barfuß in der Öffentlichkeit = "typisch schwul"? :- /

Mike, Friday, 01.06.2007, 13:07 (vor 6387 Tagen) @ summerbarefooter

Übrigens waren 90% der Leute, die ich dieses Jahr barfuß angetroffen habe (rund 30) männlich und um die 20 Jahre alt.

30???!!! Wo trifft man denn so viele Barfußläufer? Im Freibad? ;-)
Spaß beiseite... Ich seh hier nur ganz selten mal Gleichgesinnte, das kann man fast an einer Hand abzählen...

Hallo,
die Zahl bezieht sich auf alle seit Beginn der warmen Jahreszeit gesehenen Personen. Natürlich nicht 30 an einem Tag. Aber da ich nicht an mehreren Orten gleichzeitig sein kann, wird die tatsächliche Zahl um ein Vielfaches höher sein.

Ich will auch gar nicht sagen, dass es Menschen mit einer besonderen Gesinnung sind, es sind einfach junge Leute, die eine ungezwungene Lebenseinstellung ausleben. Dazu gehört halt unter anderem, bei hochsommerlichen Temperaturen die Schuhe auszuziehen. Ich arbeite viel an Tankstellen, da sieht man an heißen Tagen oft Leute, die barfuß kommen, besonders abends, wenn sie vom Baden zurückkommen. Vielleicht auch nur, weil sie beim Aussteigen aus dem Auto zu faul waren, die Schuhe anzuziehen.

Gruß Mike

Barfuß in der Öffentlichkeit = "typisch schwul"? :- /

alex24, Friday, 01.06.2007, 11:56 (vor 6387 Tagen) @ Mike

Vor noch nicht allzu langer Zeit wurde das Tragen von Flip-Flops bei Männern fallweise mit Homosexualität assoziiert. Das hat sich dann mit dem Flip-Flop-Boom erübrigt, mittlerweile tragen schon Leute solche Dinger, die diese noch vor wenigen Jahren als "schwul aussehend" bezeichnet haben.

Genau das Gleiche hatte ich auch manchmal erfahren. Schon bereits 2003 hatte ich FlipFlops getragen, als sie ausschliesslich Frauen vorbehalten waren. Übrigens höre ich selbst heute noch dann und wann "Mann + FlipFlops = schwul"
Übrigens, alle dummen Bemerkungen, die ich bezgl. Barfüssigkeit und FlipFlops zu hören bekommen hatte, kamen bisher nur von Männern und Jugendlichen. Von Frauen kamen eher positive Reaktionen.
Einen Zusammenhang zw. FlipFlops/Barfüssigkeit und schwul konnte ich mir bisher nie erklären, denn ein Mann, der schwul ist, hat meiner Meinung nach ein ganz anderes Auftreten und sicherlich keine FlipFlops an. Ich würde sogar sagen, ein Schwuler achtet auf Ästhetik und würde keine Plastiktreter, sondern eher edle Lackschuhe tragen.

Nachdenkliche Grüsse

alex24

Barfuß in der Öffentlichkeit = "typisch schwul"? :- /

Descalzar, Stammposter, Friday, 01.06.2007, 21:01 (vor 6387 Tagen) @ alex24

Vor noch nicht allzu langer Zeit wurde das Tragen von Flip-Flops bei Männern fallweise mit Homosexualität assoziiert. Das hat sich dann mit dem Flip-Flop-Boom erübrigt, mittlerweile tragen schon Leute solche Dinger, die diese noch vor wenigen Jahren als "schwul aussehend" bezeichnet haben.

Genau das Gleiche hatte ich auch manchmal erfahren. Schon bereits 2003 hatte ich FlipFlops getragen, als sie ausschliesslich Frauen vorbehalten waren. Übrigens höre ich selbst heute noch dann und wann "Mann + FlipFlops = schwul"
Übrigens, alle dummen Bemerkungen, die ich bezgl. Barfüssigkeit und FlipFlops zu hören bekommen hatte, kamen bisher nur von Männern und Jugendlichen. Von Frauen kamen eher positive Reaktionen.
Einen Zusammenhang zw. FlipFlops/Barfüssigkeit und schwul konnte ich mir bisher nie erklären, denn ein Mann, der schwul ist, hat meiner Meinung nach ein ganz anderes Auftreten und sicherlich keine FlipFlops an. Ich würde sogar sagen, ein Schwuler achtet auf Ästhetik und würde keine Plastiktreter, sondern eher edle Lackschuhe tragen.
Nachdenkliche Grüsse
alex24

Hi Alex,
als ich so um die 14 war, das war 1980 entdeckte ich bei Karstadt die ersten FlipFlops. Sie waren nicht so modisch, wie die heutigen Treter. Für Männer gab es blaue,für Frauen rote FlipFlops. Sie hießen damals auch noch Zehensandalen.
Ich war der erste, der damit weit und breit herumlief und bekam zu hören, daß höchstens Mädchen diese Dinger tragen. Aber selbst Mädchen trugen sie nicht. Bei Karstadt staubten die Dinger voll, weil der gute Deutsche seine gewohnten und meines Erachtens potthäßlichen Adiletten trug..
Dann entdeckte ich bei meinem ersten Gran Canaria-Urlaub 1989 sehr schöne FlipFlops, die ichj ab diesen zeitpunkt im Sommer ständig trug. Wieder war ich der Einzige.
Erst, als die Dinger vor ein paar Jahren modern wurden, trugen tatsächlich nur Schwule diese Dinger.
Und jetzt kommst Du..
Ich sah sie tatsächlich zum ersten mal bei anderen Männern an den Füßen von Klamottenverkäufern in einer Boutique in Berlin.

Gruß unhd Fuß,

Descalzar

Barfuß in der Öffentlichkeit = "typisch schwul"? :- /

Dieter H., Stammposter, Friday, 01.06.2007, 23:12 (vor 6387 Tagen) @ alex24

Einen Zusammenhang zw. FlipFlops/Barfüssigkeit und schwul konnte ich mir bisher nie erklären, denn ein Mann, der schwul ist, hat meiner Meinung nach ein ganz anderes Auftreten und sicherlich keine FlipFlops an. Ich würde sogar sagen, ein Schwuler achtet auf Ästhetik und würde keine Plastiktreter, sondern eher edle Lackschuhe tragen.
Nachdenkliche Grüsse
alex24

Ja, ich kenne ein paar Homesexuelle, einzelne und ein Paar, die sehen alle total unauffällig aus, ganz "normal" gekleidet. Einer trägt ab und zu Sandalen ohne Socken, wie viele andere Männer.
Ich seh da auch keinen Zusammenhang. Manche haben halt seltsame Ansichten...

Barfuß in der Öffentlichkeit = "typisch schwul"? :- /

Lasse @, Saturday, 02.06.2007, 17:20 (vor 6386 Tagen) @ alex24

Ich würde sogar sagen, ein Schwuler achtet auf Ästhetik und würde keine Plastiktreter, sondern eher edle Lackschuhe tragen.

Wenn ich meinen schwulen Freunden erzählen würde, was hier über ihre Modegewohnheiten spekuliert wird, würden sie sich ziemlich amüsieren...

Barfuß in der Öffentlichkeit = "typisch schwul"? :- /

Kamel Leon, Stammposter, Friday, 01.06.2007, 08:28 (vor 6387 Tagen) @ Bernd (Frankfurt)

Ich bin schon mal fälschlich als Schwuler beschimpft worden. Ich machte gewohnheitsmäßig einen Spaziergang durch einen nahe gelegenen Wald, da war eine Gruppe von Arbeitern, die machten Wege sauber oder reparierten irgendwas. Irgendwie kam ihnen mein Outfit wohl allzu "unmännlich" vor, denn einer rief mir einschlägige Bemerkungen zu, und als ich weiterging, ohne zu reagieren, lamentierte er lautstark weiter, wie lächerlich und verkehrt er Schwule findet. Die übrigen Arbeiter murmelten dazu zustimmend.

Ein Stück weiter, hinter diesem Wald, ist ein See. Da gehe ich manchmal hin, um mich in die Sonne zu legen und auch zu baden, sofern die Blaualgen noch nicht Überhand genommen haben. An einem sehr warmen Frühlingstag kam ich dort an einer Gruppe fett bekleideter Angler vorbei. Angesichts meines Erscheinungsbildes, das ihm wohl anstößig erschien, maulte einer von ihnen: "Schwuchtel-Baden ist da hinten!" Das heißt, ich solle mich seiner Meinung nach lieber ans andere Ufer verziehen, das tatsächlich von Homosexuellen als Treffpunkt benutzt wird. Dabei hatte ich doch ihrem prüden Blick zuliebe extra einen Schlüpfer angezogen und war nicht wie sonst an diesem See, wie auch viele andere, die dort sonnenbaden, nackt.

Glücklicherweise ist es ja heutzutage keine Schande mehr, schwul zu sein. Darum ist es mir auch ziemlich egal, wenn mich jemand für schwul hält. Ich bin es nicht, aber wenn ich's wäre, wäre es auch in Ordnung.

Barfuß in der Öffentlichkeit = "typisch schwul"? :- /

Descalzar, Stammposter, Friday, 01.06.2007, 13:32 (vor 6387 Tagen) @ Kamel Leon

"Schwuchtel-Baden ist da hinten!"

Ich hätte geantwortet: "...komm doch mit und erfreue uns mit deiner langen Rute"

Gruß und Fuß,

Descalzar

Noch ne kleine Anmerkung

Descalzar, Stammposter, Friday, 01.06.2007, 16:25 (vor 6387 Tagen) @ Kamel Leon

Ich sonne mich auch gern an einem See, der hauptsächlich von schwulen besucht wir.
Vorteil: Man kann dort nackt baden und man hat keine lärmenden Kinder um sich ;-)
Den typischen Schwulen, wie er oft in Komödien dargestellt wird, gibt es sicherlich auch. Aber ebenso tummeln sich an dem See Männer, die aussehen wie "Du&Ich" oder wie Angler oder wie Bauarbeiter.
Also- Vieleicht trauten sich Angler und Bauarbeiter nur nicht, zuzugeben, daß´sie selbst schwul sind.
Allzugern lasse ich mich mit solcher Art von Leuten in Diskussionen ein.
Silvester war ich auf einer Piratenparty. Natürlich barfuß, lange Haare und dunkel geschminkte Augen (wie es neuerdings unter Piraten modern ist ;-))
Meine Freundin und ihre Mutter fanden mein Outfit klasse.

Im Lokal dann fing aus einer Gruppe von dicken, kurzhaarigen (und deshalb sicherlich sehr männlichen Zeitgenossen)jemand an zu pöbeln. In meine Richtung. Das Gelächter an deren Tisch war sehr groß. Was blieb mir anderes übrig, als mich zu erheben und mich zu den lustigen Herren an den Tisch zu begeben.
ich fragte, was denn so lustig sei, daß ihre Schmerbäuche nur so wippen würden. Ende des Gelächters.
"Bist Du eine Frau?", fragte der mutigste unter ihnen. Auf diese Frage war ich vorbereitet und stellte ihm sofort die Gegenfrage, warum er dieses denke. "Nun, Du trägst lange Haare"
Ich entgegnete, daß er sich nicht herablassen solle, über mein Hauopthaar zu lästern, da er selbst ein Vogelnest augf dem JKopfe tragen würde, welches anscheinend der Schiffskopf mit dem Messer gestutzt habe.
Großes Gelächter seiner Kumpnanen am Tisch und zustimmendes Nicken der holden Weiblichkeit am Nachbartisch.
Ich ließ noch einen schwall übelster Worte über sein abgefressenes Haupt ergießen und verbeugte mich vor der Damenwelt. Alsdann zog ich von dannen. Die üblen recken wagten es den ganzen Abend nicht mehr, das Wort oder gar den Säbel gegen mich zu erheben.

Ahoi,

Desfalzar

Barfuß in der Öffentlichkeit = "typisch schwul"? :- /

Michael aus Zofingen, Stammposter, Friday, 01.06.2007, 16:57 (vor 6387 Tagen) @ Kamel Leon

Hallo Michael

Deine Bilder mit der Straßenbahn haben mich wieder einmal erfreut.

Vielen Dank. :-)

Merkwürdig finde ich, daß innerhalb kurzer Zeit bei verschiedenen Läden Leute Schwierigkeiten bereiten, nur weil man barfuß ist, während dann monatelang nichts passiert. War an dem Tag besonders wenig los in den Läden?

Den Eindruck hatte ich nicht. Es war eigentlich ganz normal.

Bei Alsi hatte ich noch nie barfuß Schwierigkeiten, im Saturn war ich noch nie. Im KaDeWe war ich noch nie (ich war bisher nur zweimal in Berlin und sicher nicht zum Einkaufen), mich wundert, daß es dort so etwas wie eine Anzugskontrolle gibt.

Bisher hatte ich auch noch nie Schwierigkeiten im KaDeWe und werde sie vermutlich auch in Zukunft nicht haben. Jeder Eingang wird dort von Sicherheitspersonal bewacht, dass mir nie Probleme bereitet hat. Nur der Portier am Haupteingang, der in seiner grauen Uniform mit Frack und Zylinder einen ähnlichen Eindruck wie die Wagenmeister in einem Luxushotel macht, erklärte mir, dass Barfüßigkeit nicht zulässig wäre. Da er aber weder einen vernünftigen Grund nannte, statt dessen sogar den Grund nach Bedarf änderte, aber nicht mal etwas von einer Hausordnung erzählte, nehme ich ihn nicht ernst. Ich muss das KaDeWe ja nicht durch den Haupteingang betreten. Außerdem nutze ich es ohnehin sehr selten, da die Preise viel zu hoch sind. Leider haben die aber nunmal das größte Sortiment, und wenn ich etwas in allen anderen Kaufhäusern nicht bekomme, dann bleibt nur das KaDeWe übrig. Tatsächlich bekam ich dort auch die gesuchte Ware, die allerdings nur 1,60 Euro kostete, so dass ich auch kaum guten Gewissens von einer beabsichtigten Luxusausstattung meiner Villa oder ähnlichem erzählen kann.
Im übrigen hätte der Portier mich auch gar nicht bemerkt, wenn ich ihn nicht angesprochen hätte. Er ist nämlich auch (oder vor allem?) dazu da den ankommenden Kunden zu sagen, wo sie was bekommen. Genau diesen Service wollte ich in Anspruch nehmen. Ich hatte nämlich, nachdem ich das Gebäude durch einen Seiteneingang bereits betreten hatte, auf einer dieser Hinweistafeln an den Rolltreppen gelesen, dass die richtige Abteilung in der Etage P -1 ist. Da ich nicht wusste, dass auch im Keller vom Parkhaus Abteilungen sind und es kein Tiefgeschoss im Haupthaus gibt, wusste ich damit nichts rechtes anzufangen.
So "erwischte" er mich schließlich, als ich aus dem Inneren des Gebäudes zu ihm kam. Da ich dann, um zu der Abteilung im Parkhaus zu gelangen, ohnehin das Gebäude verlassen musste, hatte ich auch keine wirklichen Schwierigkeiten durch ihn.

In der Coop-Zeitung war vor einiger Zeit mal ein Artikel über Kaufhäuser, dort war das KaDeWe als größtes europäisches Kaufhaus erwähnt, als zweitgrößtes das "Harrods" in London.

Ich dachte immer das Harrods sei größer? Na vielleicht konnte das KaDeWe durch Ausbau des Parkhauskellers überholen.

Über dieses Kaufhaus war zu lesen, daß Leute in Radlerhosen und/oder in Badelatschen dort vom Portier nicht eingelassen werden. ...

Dich würde ich auch gerne mal am Portier des KaDeWes vorbeigehen sehen. :-)

Als "typische Kaufhäuser" habe ich Karstadt in der Hamburger Mönckebergstraße und das Hamburger Alsterhaus in Erinnerung.

Die Hamburger Kaufhäuser kenne ich nicht. Größere Einkäufe tätige ich grundsätzlich in Berlin, da mir auf meinen Reisen die Zeit zu knapp ist, um sie mit Einkaufsbummeln zu vergeuden.

Viele Grüße nach Zofingen

Ulrich

Barfuß = schwul : Da ist scheinbar was dran!

Mercator, Stammposter, Friday, 01.06.2007, 09:05 (vor 6387 Tagen) @ Bernd (Frankfurt)

1.) Situation: Bin bf in Tevas => laut geflüsterter Dialog zweier schwerst-hormonverseuchter, nike-tragender männlicher Pubertierender: "Wer trägt schon Badelatschen!!??" "Nur Schwule!!!"

2.) Zum Macho-Gehabe gehört die Allzeit-(gewalt)bereit-Pose: Am besten drücken das Kampfstiefel mit Stahlkappen und -beschlägen aus. Barfüßigkeit setzt hingegen Achtsamkeit voraus, das genaue Gegenteil von Macho. Etwas Ähnliches läßt sich bezüglich Körperpflege und Kleidung beobachten: Wenn Männer deutlich auf ein gepflegtes Äußeres achten (und oobendrein auch noch gut aussehen), werden Rückschlüsse auf eine homosexuelle Orientierung gezogen.

Das ist Alles so lächerlich und spießig, dass es mich ankotzt.

M.

Barfuß = schwul : Da ist scheinbar was dran!

Jörg (Hanna), Stammposter, Friday, 01.06.2007, 18:36 (vor 6387 Tagen) @ Mercator

2.) [...] Wenn Männer deutlich auf ein gepflegtes Äußeres achten (und oobendrein auch noch gut aussehen), werden Rückschlüsse auf eine homosexuelle Orientierung gezogen.

Nicht umsonst heißt es unter Frauen ja oft, daß die schönsten Männer leider meist schwul seien. Da hat meine ja echt glück gehabt ;-)

Serfuß,
Jörg, der sich nicht erinnern kann, wegen bf schonmal für schwul gehalten worden zu sein.

Barfuß = schwul : Da ist scheinbar was dran!

Descalzar, Stammposter, Friday, 01.06.2007, 18:46 (vor 6387 Tagen) @ Jörg (Hanna)

2.) [...] Wenn Männer deutlich auf ein gepflegtes Äußeres achten (und oobendrein auch noch gut aussehen), werden Rückschlüsse auf eine homosexuelle Orientierung gezogen.

Nicht umsonst heißt es unter Frauen ja oft, daß die schönsten Männer leider meist schwul seien. Da hat meine ja echt glück gehabt ;-)
Serfuß,
Jörg, der sich nicht erinnern kann, wegen bf schonmal für schwul gehalten worden zu sein.

...bin mal von ner betrunkenen Frau gefragt worden, ob ich schwul sei, als sie meinen Zehenring sah.
Ich sagte nur: "Ja klar"
Ende der Diskussion.
Warum soll man sich immer wegen irgendwelcher Vermutungen verteidigen.
WIe's in der Flensburger-Werbung so schön rüberkommt.
"Moin"
"Moin"
"'n Flens"
"Flens ham wir nich'"
"Tschüß"
"Tschüß"

Grußund Fuß,

Descalzar

Gruß und Fuß,

Descalzar

Barfuß in der Öffentlichkeit = "typisch schwul"? :- /

Puma, Stammposter, Friday, 01.06.2007, 09:24 (vor 6387 Tagen) @ Bernd (Frankfurt)

auch ich wurde in den letzten Jahren öfter - von Jung und Alt - gefragt, ob es mich nicht stören würde, als Barfüßiger in der Öffentlichkeit womöglich als schwul eingestuft zu werden. Gay und barefoot, das liege doch so eng beieinander, das wisse doch jeder.

Hi Bernd!
Ich bin noch nie gefragt worden. Mir hat nie jemand zu erklären versucht, dass barfuß und gay eng beieinander liege. Und ich halte das auch für Unsinn.
Mit besten Barfuß-Grüßen
Puma

Barfuß in der Öffentlichkeit = "typisch schwul"? :- /

Descalzar ⌂, Stammposter, Friday, 01.06.2007, 14:09 (vor 6387 Tagen) @ Bernd (Frankfurt)

Hi,
zuerst waren es die langen Haare, dann Ohrringe, dann Armbänder, dann Flipflos, dann barfuß.
Alles was Otto-Normalverbraucher nicht in sein Kleinhirn einordnen kann, bezeichnet er umgehend als schwul
Dabei wird vergessen, daß z.B. lange Haare im Mittelalter ein Zeichen des Adels waren. Nur Gesinde und Bauern trugen kurze Haare.
Im alten Ägypten benutzten Männer Kajal, in manchen afrikanischen Stämmen tragen Männer Zehenringe und FlipFlops, die Piraten trugen Ohrringe und liefen größtenteils barfuß...
Und alle waaren sie schwul.....
Hab dazu eine interessante Seite im Netzt gefunden.

Gruß und Fuß,

Descalzar, der grad mit einem Sarong bekleidet die Sonne genießt.

[image] Lonesomwolf

Barfuß in der Öffentlichkeit = "typisch schwul"? :- /

Markus U., Stammposter, Friday, 01.06.2007, 14:56 (vor 6387 Tagen) @ Descalzar

Hi,
zuerst waren es die langen Haare, dann Ohrringe, dann Armbänder, dann Flipflos, dann barfuß.
Alles was Otto-Normalverbraucher nicht in sein Kleinhirn einordnen kann, bezeichnet er umgehend als schwul
Dabei wird vergessen, daß z.B. lange Haare im Mittelalter ein Zeichen des Adels waren. Nur Gesinde und Bauern trugen kurze Haare.
Im alten Ägypten benutzten Männer Kajal, in manchen afrikanischen Stämmen tragen Männer Zehenringe und FlipFlops, die Piraten trugen Ohrringe und liefen größtenteils barfuß...
Und alle waaren sie schwul.....
Hab dazu eine interessante Seite im Netzt gefunden.

Hi Descalzar,

vielleicht macht's die Mischung? Mir genügen lange Haare und barfuß (wenn ich Flipflops trage, bin ich nicht barfuß, und die übrigen Accessoires will ich nicht haben). Lakkierte Zehennägel, üppiger Fußschmuck und ein betont androgynes Erscheinungsbild löst bei mir Widerwillen aus und verleitet mich bisweilen auch zu solchen, im Einzelfalle vielleicht falschen Rückschlüssen. Allerdings enthalte ich mich jeglicher Äußerung und beschuldige niemanden auf den bloßen Verdacht hin, homosexuell zu sein, sondern nur dann, wenn es entweder bewiesen werden kann oder der Betreffende geständig ist in dem Sinne, daß er sich "outet", wie man so sagt.

Barfüßige Sommergrüße bei kühlem Wetter und bedecktem Himmel,
Markus U.

Barfuß in der Öffentlichkeit = "typisch schwul"? :- /

Descalzar, Friday, 01.06.2007, 16:07 (vor 6387 Tagen) @ Markus U.

Hi Markus,
egal, wie man herumläuft oder wie man sich darstellt. Hauptsache, man regt die Mitmenschen zum Nachdenken an.
Wären wir uniformiert, würden auch unsere Gedanken uniformiert sein...

Gruß und Fuß aus dem sehr sonnigen und heißen Norden

Descalzar

Barfuß in der Öffentlichkeit = "typisch schwul"? :- /

Puma, Stammposter, Friday, 01.06.2007, 21:37 (vor 6387 Tagen) @ Descalzar

Hi Descalzar,

das sehe ich aber ganz anders. Ich kann mir nicht vorstellen, dass man durch sein Outfit Menschen dazu bringen kann, über wichtige Dinge nachzudenken. Höchstens über unwichtige, wie z.B. das Outfit.

Ich möchte, dass meine Mitmenschen NICHT über mein Outfit nachdenken. Ich möchte, dass sie es einfach akzeptieren, ohne darüber nachdenken zu müssen. Ich denke, dass es zu den großen Errungenschaften des Liberalismus gehört, dass das Outfit eines Menschen unwichtig geworden ist.

Beste Barfuß-Grüße
Puma

Hi Markus,
egal, wie man herumläuft oder wie man sich darstellt. Hauptsache, man regt die Mitmenschen zum Nachdenken an.
Wären wir uniformiert, würden auch unsere Gedanken uniformiert sein...
Gruß und Fuß aus dem sehr sonnigen und heißen Norden
Descalzar

Barfuß in der Öffentlichkeit = "typisch schwul"? :- /

Descalzar, Stammposter, Friday, 01.06.2007, 22:01 (vor 6387 Tagen) @ Puma

Hi Descalzar,
das sehe ich aber ganz anders. Ich kann mir nicht vorstellen, dass man durch sein Outfit Menschen dazu bringen kann, über wichtige Dinge nachzudenken. Höchstens über unwichtige, wie z.B. das Outfit.
Ich möchte, dass meine Mitmenschen NICHT über mein Outfit nachdenken. Ich möchte, dass sie es einfach akzeptieren, ohne darüber nachdenken zu müssen. Ich denke, dass es zu den großen Errungenschaften des Liberalismus gehört, dass das Outfit eines Menschen unwichtig geworden ist.
Beste Barfuß-Grüße
Puma

Hi Puma,
ich sehe die Andersartigkeit der Leute, wie auch mein Anderssein als eine Art Kunst an, die villeicht auch mal die Leute über sich selbst nachdenken läßt.
Man kann mit wenig Veränderungen viel erreichen.

Gruß und Fuß,

Descalzar

Barfuß in der Öffentlichkeit = "typisch schwul"? :- /

Detlev (MKK) ⌂, Friday, 01.06.2007, 18:32 (vor 6387 Tagen) @ Bernd (Frankfurt)

Liegt es vielleicht daran, dass Unangepasstheit wieder auffällt?
Immerhin machen es uns doch die Schwulen vor, die zu ihrer Neigung stehen. Da könnte ich mir sogar vorstellen, dass man in diesen Kreisen tatsächlich mehr Barfüßer als im Durchschnitt der Bevölkerung trifft. Allerdings nicht, weil Barfußlaufen "typisch schwul" ist, sondern weil die Schwulen es gelernt haben, zu Abweichungen vom "Normalen" zu stehen!
Dies spiegelt vielleicht auch eine Entwicklung wider, die im unten verlinkten Spiegel-Artikel deutlich gemacht wird:

[image] Spiegel-Artikel

Barfuß in der Öffentlichkeit = "typisch schwul"? :- /

Descalzar, Stammposter, Friday, 01.06.2007, 20:54 (vor 6387 Tagen) @ Detlev (MKK)

Liegt es vielleicht daran, dass Unangepasstheit wieder auffällt?
Immerhin machen es uns doch die Schwulen vor, die zu ihrer Neigung stehen. Da könnte ich mir sogar vorstellen, dass man in diesen Kreisen tatsächlich mehr Barfüßer als im Durchschnitt der Bevölkerung trifft. Allerdings nicht, weil Barfußlaufen "typisch schwul" ist, sondern weil die Schwulen es gelernt haben, zu Abweichungen vom "Normalen" zu stehen!

Hallo Detlev,
super Beitrag. Es kann durchaus sein, daß die Schwulen eher mit Anfeindungen umgehen können und dadurch experimentierfreudiger sind. Frei nach dem Motto: Ist der Ruf erst ruiniert...
Ich hab die Erfahrung gemacht, daß man als Barfußläufer insgeheim bewundert wird. Für seinen Mut anders zu sein und es auch zu zeigen.Leider traut sich der Großteil der Menschen nicht, so zu sein, wie sie gern möchten.
Villeicht haben deshalb auch Veranstaltungen, auf denen sich die Menschen so geben können, wie es ihren Neigungen entspricht, Hochkonjunktur( Mittelaltermärkte, Hippie- oder Gothicfestivals, Mottoparties, usw)

Dies spiegelt vielleicht auch eine Entwicklung wider, die im unten verlinkten Spiegel-Artikel deutlich gemacht wird:

Meiner Meinung nach bekommt jeder den respekt, den er verdient. Signalisiert ein Vorgestzter wenig Fachwissen und geringe Führungsstärke, ist es ein Signal für andere, ihn als Führungskraft nicht ernst zu nehmen.
Leider werden heutzutagedie Führungskräfte sofort ins kalte Wasser geworfen, statt sich erst von "unten" hochzuarbeiten.
Ist doch klar, daß ein alter Hase einen Jungmanager, der grad von der Uni kommt und nur theoretisch vorbereitet wurde, nicht ernst nimmt.

Gruß und Fuß,

Descalzar

Bewegt sich ein BFiger Mann von der rein heterosexuellen Gesamtkonstitution weg?

Jay @, Stammposter, Saturday, 02.06.2007, 07:08 (vor 6386 Tagen) @ Bernd (Frankfurt)

Hi,
ich fand eigentlich alle bisherigen Beiträge in diesem Thread gut & darf auch meinen Senf dazugeben:

1. Objektiver Standpunkt
Bis jetzt bin ich noch nie als schwul oder [tendenziell mehr schwul als ein nichtBFiger Mann] angesprochen worden*. Da ich aber je nach Temperatur, wenn´s mir für Outdoor-Total-BF doch noch etwas zu kalt ist, oft BF in Bade'klapperl' 'rumlaufe & allein schon deswegen hier eine "Ansprache" berichtet wurde, würde ich in einer solchen Situation folgendes machen:
Das muß man zunächst einmal im Augenblick schlucken, Ruhe bewahren! Das Prinzip besteht nunmehr darin, so zu tun, als habe man das Gesprochene gar nicht richtig mitbekommen, DEN SPIESS 'RUMZUDREHEN & sich ein wenig blöd zu stellen
[Grübelnder Blick, kombiniertes Kopfschütteln/Achselzucken, ruhiger, verwunderter Tonfall]:

"Ich hab´s jetzt grad' nicht richtig mitbekommen, war grad' gedankenverloren...was meinten Sie mit schwul...wollten SIE mit mir? Also ich mach' das immner mit meiner Freundin. Dürfen wir Ihnen eine Videocassette aufnehmen? Wir sind zwar keine Profi-Darsteller & machen "ES" eigentlich recht harmlos, nur als Hobby, aber... [verlegen herumdrucks, Höflichkeit vortäuschend] ...sagen wir 50,- € ?"

Das wäre natürlich Bluff (bin gegenwärtig Single), ich weiß aber, daß mir mindestens 1 meiner ehemaligen 6 Beziehungen (wir haben uns auseinandergelebt) den absoluten Notfallgefallen, wenn´s um die männliche Ehre geht, tun würde. Zur Not kann man sich auch 'wen 'reinbestellen.
Sagt der Gegenüber "Ja", gilt natürlich: Vorauskasse.
In härteren Fällen müßte man es live machen. Es gibt bestimmte Buildings, in denen die Sache eigentlich fließbandmäßig praktiziert wird, man vereinbart dann per Handschlag & später mit der Vertragspartnerin folgendes: War sie mit mir nicht zufrieden, zahl' ich beide. War sie zufrieden (oder, wenn man den "Schwul"- Gesprächsgegenüber taxieren kann, mit ihm weniger zufrieden), zahlt er beide. Weitere Detailüberlegungen (unter welchen Umständen es klüger ist, wenn man als von solchen Anwürfen Betroffener zuerst an die Reihe kommt), spare ich mir jetzt wg. Länge.

@ Admin: Ich bin der Meinung, daß solche Beiträge wie dieser hier eine Ausnahme mit Seltenheitswert darstellen sollten & bin in Schreibstil & Inhalt bis an die äußersten Grenzen des rechtlich Zulässigen gegangen.
Wer interessehalber Konversation über subtilere Details sucht, kann dies per Email tun. Für tiefgehendere Dialoge & Kontakte bestimmter Art bin ich allerdings nur für weibliche Forumsuser verfügbar.

2. Subjektiver Standpunkt

Wenn ich barfuß bin, fühle ich mich am meisten als mich selbst, vor allem aber auch als Mann. Kann ich nicht barfuß sein, fühle ich mich eindeutig weniger als Mann. Komme ich z. B. nach einem langen, ständig bestiefelten Wintertag nach Hause & kann endlich BF sein, ist mein "Bock" auf den Liebesakt erheblich gesteigert. Ich zeichne jetzt bloß ein Stimmungsbild einer herrlichen Sache: Winterabends nach Hause kommen, Mantel aus, Stiefel aus, Socken aus, Hände von der Öffentlichkeit waschen, Füße von eventuellen Containerfolgen waschen (Lorenz' Analogie zum abendlichen Zähneputzen ist nämlich genial, das kostet sogar weit weniger Zeit als das gesamte Durchkämmen des Mundraumes womöglich sogar mit Zahnseide etc.), in eine ganz frische, etwas rauhe, herb nach Frischwäsche duftende Jeans springen, ins warme Wohnzimmer mit offenem Kaminfeuer zur Freundin gehen. Auf das Ledersofa hinflacken, TV glotzen, das erste Bier des Tages aufmachen, Snacks knabbern, die ersten Zärtlichkeiten austauschen, sich auch ein wenig necken.
Übrigens, wenn man sich wirklich mag: 'Rumspielen & 'Rumalbern mit den Füßen kann eine herrliche Ouvertüre sein, bevor´s dann später mit Sex erst richtig losgeht. Ich hatte z. B. früher oft meine Füße auf dem relativ niedrigen Wohnzimmertisch. Saßen Verena [mein 1. Schwarm] & ich grad' mal zufällig im 90°-Winkel gegenüber & kam die Frage: "Jay, reichst du mir mal das Feuerzeug?" war klar, daß ich das (als stinkfauler Mensch) mit den Zehen machte, wenn´s grad' praktischer war. Jedoch mußte man auf alles gefaßt sein, daß dankbare Kurz-Streicheleinheiten in Kitzelattacken umschlugen. Saßen wir nebeneinander & hatte ich die Beine in Hockstellung angewinkelt auf dem Sofa, hatte sie gar nicht selten ihre Hand auf einem meiner Füße. Meine recht breit gewachsenen, wg. Clogs stets vollkurzen Zehennägel (überkurz sieht ausgesprochen häßlich aus) haben auch 2 frauenbedingte Gründe. Immer wieder machte ich die Erfahrung (das könnte aber auch nur individuell bei mir & wenigen anderen so sein): Frauen, die BFige Männer lieben, fahren ungeheuer darauf ab, wenn diese etwas Kinderfußartiges haben [genau das entsteht dann damit], weil in ihrer Gehirnsoftware irgendwo ein sog. Mutterinstinkt eingestanzt ist, der andere Grund ist sehr plump: Frauen, die beim Mann zunächst alles mögliche ertasten, die Schultern, die Oberarme, irgendwann auch die Füße, mögen es nicht, wenn da irgendwas sticht, kratzt & schabt...
Wenn es nicht nur ein Wintertag war, sondern man sich eine ganze bestiefelte Winterwoche nicht gesehen hat, ist es noch viel heftiger. Draußen kann´s stürmen & schneien wie es will, man hat dann als "authentisch barfüßiger" Mann mit der Partnerin eine Insel, auf die man sich zurückzieht & auf der in den nächsten paar Stunden ALLES WURSCHT ist, was 'drumherum passiert.
Im Wohnzimmer ist das Kaminfeuer allmählich ausgebrannt. Beide verlagern sich peu a peu ins Schlafzimmer. War man lange nicht barfuß & hat man sich mit Spielereien wie z. B. "freundliche, hilfsbereite Füße sind wie die Hände des Freundes" (die im vorliegenden Fall z. B. das Feuerzeug reichen) entspannt, ist man geradezu verrückt danach, was dann kommt.
Ich hab' jedenfalls rein persönlich die Erfahrung gemacht: Vor allem, wenn BF umständehalber (durch Witterung oder Stil & Etikette), ich sag' einmal vorsichtig: beim Mann blockiert wurde [daher dieses Winterbeispiel] ist die katalytische Wirkung von BF im vor allem im Vorfeld des EIGENTLICHEN Sex, aber auch währenddessen enorm. Die Libido wird sehr deutlich aktiviert, die Potenz u. U. erheblich gesteigert. Allerdings ist das bei mir mit einer sehr spezfischen Feature verknüpft: Wenn wir gemeinsam schliefen (oder auch heute schlafen würden), bin ich nicht nackt oder im Pyjama, sondern hab' lediglich einen nackten Oberkörper, aber Unterhose & natürlich die lange blaue Jeans an. Ohne Levi Strauss' Erfindung (ich betrachte sie inzwischen als eine der größten in der Menschheitsgeschichte) ist bei mir die beschriebene katalytische Wirkung von BF weg. Meist macht man wegen 1 Zigarre kein Geschäft auf. Die LANGE blaue Jeans betont sowohl die Ausnahmefälle dieser Business Policy als auch die Füße.

Lassen wir´s damit bewendet sein. Resumierend ist - jedenfalls für mich - festzustellen: Wenn es eine meßbare Größe, sprich Libido, Potenz, allgemeine männliche heterosexuelle Eindeutigkeit gibt, kann BF den Zeiger unmöglich in Richtung "weniger männlich/weniger heterosexuell" vershiften, das Gegenteil ist für mich experimentell erwiesen.

Freundliche Grüße vom Barfuß-Ingenieur & Wissenschaftler, Jay
--
*) Die bisherige Nichtansprache als [Nicht eindeutig heterosexuell bzw. sexuell abnorm] kann aber möglicherweise auch daran gelegen haben, daß mein heutiges Gesamterscheinungsbild (zusätzlich kam ab dem 30. Lebensjahr ein recht wilder Paartagesbart hinzu, der bloß i. d. R. 1x wöchentlich wieder auf 0 zurückfällt) zufällig relativ genau auf maximal männliches Erscheinungsbild optimiert ist (über lange Haare ließe sich ja möglicherweise trefflich streiten, bis in die frühen 1960er Jahre galt jahrzehntelang die These: Männer haben kurze Haare. Nur Frauen haben lange Haare). Es hat aber seinen Grund, wenn ich (ohne mich einmischen zu wollen) z. B. Descalzar dringend von femininisierenden (Kajal um die Augen) oder andere Körperteile (auf welche bei manchen Personen Verlagerungen des sexuellen Focus vorkommen) betonenden [Schmuck-]Additiven abrate.

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