Hi,
ich fand eigentlich alle bisherigen Beiträge in diesem Thread gut & darf auch meinen Senf dazugeben:
1. Objektiver Standpunkt
Bis jetzt bin ich noch nie als schwul oder [tendenziell mehr schwul als ein nichtBFiger Mann] angesprochen worden*. Da ich aber je nach Temperatur, wenn´s mir für Outdoor-Total-BF doch noch etwas zu kalt ist, oft BF in Bade'klapperl' 'rumlaufe & allein schon deswegen hier eine "Ansprache" berichtet wurde, würde ich in einer solchen Situation folgendes machen:
Das muß man zunächst einmal im Augenblick schlucken, Ruhe bewahren! Das Prinzip besteht nunmehr darin, so zu tun, als habe man das Gesprochene gar nicht richtig mitbekommen, DEN SPIESS 'RUMZUDREHEN & sich ein wenig blöd zu stellen
[Grübelnder Blick, kombiniertes Kopfschütteln/Achselzucken, ruhiger, verwunderter Tonfall]:
"Ich hab´s jetzt grad' nicht richtig mitbekommen, war grad' gedankenverloren...was meinten Sie mit schwul...wollten SIE mit mir? Also ich mach' das immner mit meiner Freundin. Dürfen wir Ihnen eine Videocassette aufnehmen? Wir sind zwar keine Profi-Darsteller & machen "ES" eigentlich recht harmlos, nur als Hobby, aber... [verlegen herumdrucks, Höflichkeit vortäuschend] ...sagen wir 50,- € ?"
Das wäre natürlich Bluff (bin gegenwärtig Single), ich weiß aber, daß mir mindestens 1 meiner ehemaligen 6 Beziehungen (wir haben uns auseinandergelebt) den absoluten Notfallgefallen, wenn´s um die männliche Ehre geht, tun würde. Zur Not kann man sich auch 'wen 'reinbestellen.
Sagt der Gegenüber "Ja", gilt natürlich: Vorauskasse.
In härteren Fällen müßte man es live machen. Es gibt bestimmte Buildings, in denen die Sache eigentlich fließbandmäßig praktiziert wird, man vereinbart dann per Handschlag & später mit der Vertragspartnerin folgendes: War sie mit mir nicht zufrieden, zahl' ich beide. War sie zufrieden (oder, wenn man den "Schwul"- Gesprächsgegenüber taxieren kann, mit ihm weniger zufrieden), zahlt er beide. Weitere Detailüberlegungen (unter welchen Umständen es klüger ist, wenn man als von solchen Anwürfen Betroffener zuerst an die Reihe kommt), spare ich mir jetzt wg. Länge.
@ Admin: Ich bin der Meinung, daß solche Beiträge wie dieser hier eine Ausnahme mit Seltenheitswert darstellen sollten & bin in Schreibstil & Inhalt bis an die äußersten Grenzen des rechtlich Zulässigen gegangen.
Wer interessehalber Konversation über subtilere Details sucht, kann dies per Email tun. Für tiefgehendere Dialoge & Kontakte bestimmter Art bin ich allerdings nur für weibliche Forumsuser verfügbar.
2. Subjektiver Standpunkt
Wenn ich barfuß bin, fühle ich mich am meisten als mich selbst, vor allem aber auch als Mann. Kann ich nicht barfuß sein, fühle ich mich eindeutig weniger als Mann. Komme ich z. B. nach einem langen, ständig bestiefelten Wintertag nach Hause & kann endlich BF sein, ist mein "Bock" auf den Liebesakt erheblich gesteigert. Ich zeichne jetzt bloß ein Stimmungsbild einer herrlichen Sache: Winterabends nach Hause kommen, Mantel aus, Stiefel aus, Socken aus, Hände von der Öffentlichkeit waschen, Füße von eventuellen Containerfolgen waschen (Lorenz' Analogie zum abendlichen Zähneputzen ist nämlich genial, das kostet sogar weit weniger Zeit als das gesamte Durchkämmen des Mundraumes womöglich sogar mit Zahnseide etc.), in eine ganz frische, etwas rauhe, herb nach Frischwäsche duftende Jeans springen, ins warme Wohnzimmer mit offenem Kaminfeuer zur Freundin gehen. Auf das Ledersofa hinflacken, TV glotzen, das erste Bier des Tages aufmachen, Snacks knabbern, die ersten Zärtlichkeiten austauschen, sich auch ein wenig necken.
Übrigens, wenn man sich wirklich mag: 'Rumspielen & 'Rumalbern mit den Füßen kann eine herrliche Ouvertüre sein, bevor´s dann später mit Sex erst richtig losgeht. Ich hatte z. B. früher oft meine Füße auf dem relativ niedrigen Wohnzimmertisch. Saßen Verena [mein 1. Schwarm] & ich grad' mal zufällig im 90°-Winkel gegenüber & kam die Frage: "Jay, reichst du mir mal das Feuerzeug?" war klar, daß ich das (als stinkfauler Mensch) mit den Zehen machte, wenn´s grad' praktischer war. Jedoch mußte man auf alles gefaßt sein, daß dankbare Kurz-Streicheleinheiten in Kitzelattacken umschlugen. Saßen wir nebeneinander & hatte ich die Beine in Hockstellung angewinkelt auf dem Sofa, hatte sie gar nicht selten ihre Hand auf einem meiner Füße. Meine recht breit gewachsenen, wg. Clogs stets vollkurzen Zehennägel (überkurz sieht ausgesprochen häßlich aus) haben auch 2 frauenbedingte Gründe. Immer wieder machte ich die Erfahrung (das könnte aber auch nur individuell bei mir & wenigen anderen so sein): Frauen, die BFige Männer lieben, fahren ungeheuer darauf ab, wenn diese etwas Kinderfußartiges haben [genau das entsteht dann damit], weil in ihrer Gehirnsoftware irgendwo ein sog. Mutterinstinkt eingestanzt ist, der andere Grund ist sehr plump: Frauen, die beim Mann zunächst alles mögliche ertasten, die Schultern, die Oberarme, irgendwann auch die Füße, mögen es nicht, wenn da irgendwas sticht, kratzt & schabt...
Wenn es nicht nur ein Wintertag war, sondern man sich eine ganze bestiefelte Winterwoche nicht gesehen hat, ist es noch viel heftiger. Draußen kann´s stürmen & schneien wie es will, man hat dann als "authentisch barfüßiger" Mann mit der Partnerin eine Insel, auf die man sich zurückzieht & auf der in den nächsten paar Stunden ALLES WURSCHT ist, was 'drumherum passiert.
Im Wohnzimmer ist das Kaminfeuer allmählich ausgebrannt. Beide verlagern sich peu a peu ins Schlafzimmer. War man lange nicht barfuß & hat man sich mit Spielereien wie z. B. "freundliche, hilfsbereite Füße sind wie die Hände des Freundes" (die im vorliegenden Fall z. B. das Feuerzeug reichen) entspannt, ist man geradezu verrückt danach, was dann kommt.
Ich hab' jedenfalls rein persönlich die Erfahrung gemacht: Vor allem, wenn BF umständehalber (durch Witterung oder Stil & Etikette), ich sag' einmal vorsichtig: beim Mann blockiert wurde [daher dieses Winterbeispiel] ist die katalytische Wirkung von BF im vor allem im Vorfeld des EIGENTLICHEN Sex, aber auch währenddessen enorm. Die Libido wird sehr deutlich aktiviert, die Potenz u. U. erheblich gesteigert. Allerdings ist das bei mir mit einer sehr spezfischen Feature verknüpft: Wenn wir gemeinsam schliefen (oder auch heute schlafen würden), bin ich nicht nackt oder im Pyjama, sondern hab' lediglich einen nackten Oberkörper, aber Unterhose & natürlich die lange blaue Jeans an. Ohne Levi Strauss' Erfindung (ich betrachte sie inzwischen als eine der größten in der Menschheitsgeschichte) ist bei mir die beschriebene katalytische Wirkung von BF weg. Meist macht man wegen 1 Zigarre kein Geschäft auf. Die LANGE blaue Jeans betont sowohl die Ausnahmefälle dieser Business Policy als auch die Füße.
Lassen wir´s damit bewendet sein. Resumierend ist - jedenfalls für mich - festzustellen: Wenn es eine meßbare Größe, sprich Libido, Potenz, allgemeine männliche heterosexuelle Eindeutigkeit gibt, kann BF den Zeiger unmöglich in Richtung "weniger männlich/weniger heterosexuell" vershiften, das Gegenteil ist für mich experimentell erwiesen.
Freundliche Grüße vom Barfuß-Ingenieur & Wissenschaftler, Jay
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*) Die bisherige Nichtansprache als [Nicht eindeutig heterosexuell bzw. sexuell abnorm] kann aber möglicherweise auch daran gelegen haben, daß mein heutiges Gesamterscheinungsbild (zusätzlich kam ab dem 30. Lebensjahr ein recht wilder Paartagesbart hinzu, der bloß i. d. R. 1x wöchentlich wieder auf 0 zurückfällt) zufällig relativ genau auf maximal männliches Erscheinungsbild optimiert ist (über lange Haare ließe sich ja möglicherweise trefflich streiten, bis in die frühen 1960er Jahre galt jahrzehntelang die These: Männer haben kurze Haare. Nur Frauen haben lange Haare). Es hat aber seinen Grund, wenn ich (ohne mich einmischen zu wollen) z. B. Descalzar dringend von femininisierenden (Kajal um die Augen) oder andere Körperteile (auf welche bei manchen Personen Verlagerungen des sexuellen Focus vorkommen) betonenden [Schmuck-]Additiven abrate.