Mit Geduld! (Hobby? Barfuß! 2)

Leo, Stammposter, Thursday, 31.05.2007, 14:07 (vor 6323 Tagen) @ Barpfotenbaer

aber ich bin überzeugt, daß auch Du durch das Barfußlaufen die Deformation kurzfristig lindern und langfristig sogar ganz erheblich zurückbilden kannst.

Bei mir funktioniert das NICHT - mag aber auch an meinem Übergewicht liegen - ab und zu muß ich Einlagen tragen.

Allerdings muß ich zugeben, daß die Veränderungen an den Füßen selbst vor allem erst dann zu beobachten waren, als ich zusätzlich nach Anleitung einer Krankengymnastin mit speziellen Übungen angefangen hatte. Ich lernte dabei, anstatt auf der Ferse, über den Ballen zu gehen

EXTREM WICHTIG!

und das bewußte Anspannen der Fußmuskulatur. Das ist nicht ganz einfach, aber wenn man es mal heraus hat, bringt es auf Dauer sehr viel, weil Du diese Übung jederzeit, auch im Büro oder der Bahn machen kannst: Stell Dir vor, Du ziehst Deinen Fuß zu einer Brücke (längs ebenso wie quer). Ziehe das Gewölbe mit aller Kraft in diese Position und halte es dort so lange es halt geht. Das ist nicht ganz einfach, weil es mit der Zeit echt weh tut.

Das hilft in der Tat, ich mach es aber zu selten...

Desweiteren stelle ich mich bei jeder Gelegenheit auf die Zehenspitzen und halte die Position, so lange es geht. Zähneputzen ist eine gute Gelegenheit dazu.

Dehnübungen sind auch sehr wichtig.

Das werde ich auch mal probieren!

Übrigens kannst Du Dich schon mal darauf einstellen, daß Du für die Zeit, in der Du nicht barfußlaufen möchtest, neue Schuhe brauchst. Früher hatte ich Schuhgröße 44, heute ist 46 schon eng! Deine Füße werden halt breiter und entsprechend solltest Du sie nicht in irgendwelche Korsagen zwängen!

Stimmt: Bei mir ging es von 42 nach 44!

Ich kann Dich also nur ermuntern -- und ermahnen, etwas diszipliniert zu sein und dabei nicht ungeduldig zu werden! Du wirst ein paar Jahre brauchen, Spaß am Barfußlaufen wirst Du aber von Anfang an haben!

So ist es!
Gruß

Leo

P.S. Noch mal als Wiederholung unten ein älteres Posting zu dem Thema. Ergänzung: Da sich leider das Vorfußgewölbe durch Barfuß-Joggen immer besonders schnell platt trat, habe ich den Spieß umgedreht und jogge jetzt mit Schuhen und Einlagen zum Gewölbe-Aufrichten im Zeitraffer.

Hallo,

ich besitze seit ca. 30 Jahren Einlagen gegen Plattfüße ("Senk-Spreiz-Knick-Fuß"), die ich aber auch schon vor Beginn des Barfußlaufens 2001 im Sommer oft nicht getragen habe, weil mir da Sandalen lieber waren. Irgendwann, spätestens im Herbst beim ersten Schlittschuhlaufen, schmerzten die Füße dann aber recht stark. Ich habe X-Beine, weshalb meine Außenbänder und dazugehörige Muskeln kaum Arbeit gewohnt waren, und wenn der Fuß dann durch z.B. lachhaft kleine Steine doch mal nach außen gedreht wurde bin ich sehr oft unvermittelt nach außen umgeknickt, was dann meist eine schmerzhafte Sehnenzerrung bewirkte.

Seitdem ich barfuß laufe, knicke ich kaum noch um, und wenn doch, dann komischerweise genau dann, wenn ich doch mal Schuhe anhabe! Meine Fußmuskulatur ist nun wesentlich besser ausgebildet und auch die Außenbänder mit zugehöriger Muskulatur sind nicht länger verkümmert, sondern haben genug zu tun. Ich trage 2 Schuhgrößen größer als vorher - der Effekt wurde hier auch schon berichtet. Das hat den sogar den Fachmann überrascht, der meine Füße zum Anfertigen der Einlagen inspizierte und meinte, ich sollte wegen der "merkwürdigen Schwellung" mal zum Orthopäden gehen. Bei deren Beobachtung fand ich heraus: Die "Schwellung" war im Moment des Auftretens hart, beim Füße-Hochlegen dagegen relativ weich - also nichts anderes als Muskeln!

Der einzig wahre Gang ist bekanntlich der Ballengang mit Aufsetzen vorne. Dummerweise ist das zu Anfang des Barfußlaufens, oder bei plötzlichen Mammut-Touren nach der Winterpause recht anstrengend und beschleunigt leider auch das Durchtreten des Vorfuß-Gewölbes. Ist das platt, fängt der Fuß an, zu schmerzen und dann hilft nichts: Man muß ca. eine Woche Einlagen (und daher geschlossene Schuhe) tragen, bis das Gewölbe wieder aufgerichtet ist. Das geschieht durch den kleinen Knubbel vorne an der Einlage, den man im durchgetretenen Zustand zunächst als empfindlich störend empfindet. Wenn man diesen dann kaum noch spürt, kann man die Einlagen wieder eine Zeit lang weg- und die Schuhe auslassen. Ich bestelle bei neuen Einlagen immer besonders dicke Knubbel vorne, um diesen Aufrichtungsprozeß des Vorfußgewölbes zu beschleunigen. So hilft maximal eine Woche Tragen von geschlossenen Schuhen mit Einlagen, was aber besonders im Sommer bei hohen Temperaturen für barfuß-gewohnte Füße sehr lästig ist. Um es erst gar nicht soweit kommen zu lassen, trage ich daher an kühlen Regentagen im Sommer schon mal vorsorglich Schuhe mit Einlagen. Und wenn ich sowieso Schuhe tragen muß (z.B. beim Langlaufen) dann auch immer mit Einlagen. Das geht aber meist nur, wenn die Schuhe ohnehin eine Einlage haben, die man dann durch seine Plattfußeinlage mit dem wichtigen Knubbel ersetzen kann. Leider kann ich das gerade bei meinen Inlineskates nicht - den geschlossenen Schuhen, die ich im Sommer am häufigsten trage.

Leider bewirkt das beim Barfußlaufen erwünschte Aufsetzen auf dem Vorderfuß bei Leuten mit Plattfüßen, dass sich das Vorfußgewölbe noch schneller durchtritt. Das Aufsetzen auf der Ferse (wie von Schuhträgern) sorgt natürlich für eine viel zu geringe Dämpfung und kann zu Schmerzen in der Ferse und zu mehr statt wie erwartet weniger Problemen mit dem Rücken führen. Aber es gibt noch ein Mittelding - sowohl beim Durchtreten als auch bei der Schädlichkeit für den Rücken - das aber eher für weiche Böden zu empfehlen ist: Man setzt vorne und hinten gleichzeitig auf. Ich machte das mal nach Überanstrengung bei einer Mammut-Tour auch auf dem Marmorboden im Bahnhof und hab dann nur einen kurzen aber sehr bezeichnenden Kommentar von Passanten einkassiert: "Platsch, Platsch!" Bei so einem Platschgeräusch macht man genau diesen faulen Kompromiß, den man sich aber normalerweise doch besser für weichere Böden aufheben sollte (obwohl da das Geräusch nicht so ausgeprägt ist). Bei "Bumm! Bumm!" setzt man dagegen fast nur auf der Ferse auf (unbedingt vermeiden), bei fast lautlosem Gang setzt man, wie beim Barfußlaufen normalerweise erwünscht, auf dem Vorderfuß auf.

Mit diesen Tricks kann ich das Tragen von Einlagen weitgehend vermeiden oder mir zumindest erleichtern.

Gruß

Leo


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