Straßenbahneröffnung sowie Probleme im KaDeWe und bei Aldi (Hobby? Barfuß! 2)

Ulrich (Berlin) @, Stammposter, Wednesday, 30.05.2007, 22:37 (vor 6324 Tagen)

Hallo

Heute fand in Berlin wieder einmal das leider viel zu seltene Ereignis der Eröffnung einer Straßenbahn-Neubaustrecke statt. Natürlich nahm ich barfuß daran teil. Einen Bericht mit zahlreichen Bildern habe ich bereits hier http://forum.bahninfo.de/read.php?9,156912,156966#msg-156966 im Berliner Nahverkehrsforum veröffentlicht.
Hinzuzufügen wäre noch, dass ich einen aus diesem Forum traf, der mich bereits von Forumstreffen kannte, und der nicht ein Wort über meine nackten Füße verlor.
Nach einer kurzen hin- und herfahrt über die Neubaustrecke machte ich mich auf den Weg zum KaDeWe, jenem riesigen Nobelkaufhaus, das die Barfuß-Initiative Berlin-Brandenburg erst kürzlich im Rahmen eines Stadtspaziergangs zu dritt barfuß besuchte. Als ich den Portier fragte, wo das was ich suchte zu finden sei, erklärte er mir aber zunächst, dass ich dort nicht barfuß hineindürfte, weil es unhygienisch sei! Zunächst erzählte er was von Fußpilzgefahr, glaubte mir dann aber, dass ich keinen habe, dann meinte er ich würde Schmutz hineintrage, worauf ich ihm verdeutlichte, wie viel Schmutz wohl an manchen Schuhen dran hängt. Schließlich meinte er noch es wäre unhygienisch, weil ich mir meine Füße schmutzig machen könnte. So schmutzig ist es im KaDeWe nun auch wieder nicht. Trotzdem erklärte er mir, dass es die gesuchte Ware im Keller des Parkhauses gäbe. Ich wusste bis heute nicht, dass es dort überhaupt Abteilungen gibt. Er sagte mir zwar, dass ich auch dort Schuhe tragen sollte, aber da dort niemand darauf achtete und die Verkäuferinnen mich dort genauso freundlich behandelten, wie jeden anderen Kunden auch, hatte ich keine weiteren Schwierigkeiten.
Als nächstes fuhr ich noch zum Saturn (der Computerladen, nicht der Planet) und kaufte mir ein paar Druckerpatronen. Als ich sie hatte und den Laden verließ, überkam es mich irgendwie den Türsteher zu fragen, ob es denn eigentlich in Ordnung war, das Geschäft barfuß zu betreten, oder ob er mich beim Hineingehen nur übersehen hatte. Er hatte damit aber keinerlei Probleme und meinte, so lange ich nicht nackt sei, wäre es in Ordnung.
Schließlich hatte ich noch bei Aldi ein paar Dinge zu besorgen. Das ist eigentlich nichts besonderes, weil ich ungefähr jede Woche zu Aldi gehe, allerdings wählte ich diesmal eine andere Filiale, die gerade auf dem Weg lag. Dort sprach mich dann auch gleich ein jüngerer Angestellter mit einigen Piercings im Gesicht an und meinte: "Das geht aber nicht, ziehen Sie sich bitte Schuhe an!" Dann erklärte er mir noch, dass ich keine Forderungen stellen könnte, wenn ich mich verletzen würde. Er meckerte noch ein wenig herum, ließ mich dann aber in Ruhe. Ich war aber auch ohnehin schon an der Kasse.
Ich überlege nun, ob ich nicht mal ein paar Emails an das KaDeWe sowie an Aldi schicken sollte.

Viele Grüße

Ulrich

Straßenbahneröffnung sowie Probleme im KaDeWe und bei Aldi

Jörg (Hanna), Stammposter, Wednesday, 30.05.2007, 23:45 (vor 6323 Tagen) @ Ulrich (Berlin)

Ich überlege nun, ob ich nicht mal ein paar Emails an das KaDeWe sowie an Aldi schicken sollte.

Hallo Ullrich,

bitte keine schlafenden Hunde wecken! Das waren doch offensichtlich zwei harmlose Einzelschicksale und keine offizielle Firmenpolitik (wie seinerzeit bei der BSV). Ich hatte hier in Oberbayern z.B. noch nie Probleme mit bf in einer Aldi-Filiale.

Serfuß,
Jörg

KaDeWe, Aldi, Politik & Hokus Pokus

Jay, Stammposter, Thursday, 31.05.2007, 07:40 (vor 6323 Tagen) @ Jörg (Hanna)

Hi,
die gleichen Empfehlungen wie Jörg(Hanna) gebe ich in diesem Fall ebenfalls, weil es sich hier echt um Einzelfälle handelt. Wenn KaDeWe als Nobelkaufhaus gilt, ist der Portier sehr wahrscheinlich mit einer unscharfen Schulung "Personen, die in gravierender Weise nicht dem bei der Kundschaft in diesem Hause eher üblichen Bekleidungskodex entsprechen, sind von den Räumlichkeiten fernzuhalten" installiert worden (weil man vermutet, daß die feine Kundschaft unter ihresgleichen sein will & dann teilweise nicht mehr kommt), BF fällt dann in diesen seinen Ermessensspielraum.

Etwas anderes ist es, wenn er tatsächlich den Zutritt verwehrt (war er im vorliegenden Fall zwecks Erzeugung von Autoritäts-Psychoflair bereits mit Uniform/Mütze versehen?). Dann ist auf jeden Fall ein entsprechendes Schreiben mit einem ansprechenden Briefkopf auf Conqueror-Papier mit der Betreffzeile: "Jetzt haben Sie aber viel Umsatz & Gewinn verschenkt" & dem Beginn: "SgD&H, am AB.CD.20XX hatte ich mich mit dem Gedanken einer Umgestaltung von Wohnbereich und Bibliothek meiner Villa getragen" [usf. usf.,...zum Abschluß hin:]..."Sie werden sicher verstehen, daß ich meinem Bekanntenkreis aufgrund der unklaren Umstände, unter welchen in Ihrem Hause Geschäfte getätigt werden können bzw. nicht, zwecks Zeitersparnis abraten muß, Sie aufzusuchen und verbleibe mit vorzüglicher Hochachtung..."
an die Filialleitung angebracht, evtl. überdenken die dann ihre Geschäftspolitik.

Hat man gute Beziehungen zu einer wirklich liberalen Presse, kann man auch einen Bekannten bitten (der weniger oder nicht auf BF abfährt), sich in Businessoutfit zu werfen, mit einem großen Samsonite-Koffer in die Räumlichkeiten zu gehen, ihn irgendwo in einer Ecke abzustellen & ohne diesen wieder herauszukommen. Brüllt der Portier nicht "Halt!!!! Wo ist Ihr Koffer?", sieht man, was das Ganze wert ist.*

Bei Aldi ist davon auszugehen, daß der geschmückte Angestellte wahrscheinlich eine Eigenfuß-Aversionspsychose & selbst extreme Stinkerpranken besaß, woraus dann diese Ressentiment-Haltung (diese Theorie wurde meiner Erinnerung nach erstmals von Barpfotenbaer im vergangenen Dezember formuliert) der Kundschaft gegenüber resultiert. Dies dürfte ein absoluter Einzelfall gewesen sein, ich kenne nichts BF-Gleichgültigeres wie Aldi. Meine Schwester & mein Schwager kaufen dort übrigens allein aus Sozialprestige-Gründen nicht ein, gleichwohl sie aus demselbem Motiv ihren Kindern BF außerhalb der Privacy streng verboten haben.

Soziologisch bewußte Barfußgrüße, Jay (ich rate übrigens davon ab, nachträglich Personen mit Portier-Eigenschaft fragend anzusprechen, ob an BF irgendwas zu "beanstanden" ist. Das bringt sie evtl. nur auf dumme Ideen, wenn´s was zu meckern gibt, sollen DIE von sich aus meckern!)
--
*) [Der Koffer hätte ja auch von der Art sein können, daß er sich zu einer bestimmten Zeit öffnet, Silvesterraketen, Vesuve, römische Lichter herauskommen, Luftheuler & Kanonenschläge ertönen, dann wäre im Verkaufsraum schon ein ziemlicher Hexenkessel gewesen. Später wäre dann ein Bekennerfax gefolgt "im Namen Allahs, des Allmächtigen"]

KaDeWe, Aldi, Politik & Hokus Pokus

Leo, Stammposter, Thursday, 31.05.2007, 13:15 (vor 6323 Tagen) @ Jay

Hi,

die gleichen Empfehlungen wie Jörg(Hanna) gebe ich in diesem Fall ebenfalls, weil es sich hier echt um Einzelfälle handelt.

Würde ich auch so handhaben.

Etwas anderes ist es, wenn er tatsächlich den Zutritt verwehrt ... Dann ist auf jeden Fall ein entsprechendes Schreiben mit einem ansprechenden Briefkopf auf Conqueror-Papier mit der Betreffzeile: "Jetzt haben Sie aber viel Umsatz & Gewinn verschenkt" & dem Beginn: "SgD&H, am AB.CD.20XX hatte ich mich mit dem Gedanken einer Umgestaltung von Wohnbereich und Bibliothek meiner Villa getragen

...und wollte mich daher mit Ihren hochpreisigen Artikeln komplett neu einrichten!" - BEI ALDI??? Wenn man es übertreibt, geht der Schuß manchmal nach hinten los...

an die Filialleitung angebracht, evtl. überdenken die dann ihre Geschäftspolitik.

Da ich ja hier BSV-mäßig im Glashaus sitze, würde ich bei Enzelfällen noch nicht reagieren, bevor die ganze restliche Meute von oben geweckt wird. Wenn`s wie bei der BSV schon 20% bis 30% sind, muß man mal drüber nachdenken...

Dies dürfte ein absoluter Einzelfall gewesen sein, ich kenne nichts BF-Gleichgültigeres wie Aldi.

Ist auch meine Erfahrung.

GRuß

Leo

KaDeWe, Aldi, Politik & Hokus Pokus

Markus U., Stammposter, Thursday, 31.05.2007, 20:45 (vor 6323 Tagen) @ Jay

Hi,
die gleichen Empfehlungen wie Jörg(Hanna) gebe ich in diesem Fall ebenfalls, weil es sich hier echt um Einzelfälle handelt. Wenn KaDeWe als Nobelkaufhaus gilt, ist der Portier sehr wahrscheinlich mit einer unscharfen Schulung "Personen, die in gravierender Weise nicht dem bei der Kundschaft in diesem Hause eher üblichen Bekleidungskodex entsprechen, sind von den Räumlichkeiten fernzuhalten" installiert worden (weil man vermutet, daß die feine Kundschaft unter ihresgleichen sein will & dann teilweise nicht mehr kommt), BF fällt dann in diesen seinen Ermessensspielraum.
Etwas anderes ist es, wenn er tatsächlich den Zutritt verwehrt (war er im vorliegenden Fall zwecks Erzeugung von Autoritäts-Psychoflair bereits mit Uniform/Mütze versehen?). Dann ist auf jeden Fall ein entsprechendes Schreiben mit einem ansprechenden Briefkopf auf Conqueror-Papier mit der Betreffzeile: "Jetzt haben Sie aber viel Umsatz & Gewinn verschenkt" & dem Beginn: "SgD&H, am AB.CD.20XX hatte ich mich mit dem Gedanken einer Umgestaltung von Wohnbereich und Bibliothek meiner Villa getragen" [usf. usf.,...zum Abschluß hin:]..."Sie werden sicher verstehen, daß ich meinem Bekanntenkreis aufgrund der unklaren Umstände, unter welchen in Ihrem Hause Geschäfte getätigt werden können bzw. nicht, zwecks Zeitersparnis abraten muß, Sie aufzusuchen und verbleibe mit vorzüglicher Hochachtung..."
an die Filialleitung angebracht, evtl. überdenken die dann ihre Geschäftspolitik.

Hi Jay,

leider hatte ich mich in meinem Antwortschreiben (auf Barpfotenbär's Beitrag in diesem thread nicht sorgfältig genug ausgedrückt, denn auch ich meine natürlich, daß eine Beschwerde an die Geschäftsleitung des KaDeWe nur dann sinnvoll & angebracht wäre, wenn der Portier tatsächlich den Zutritt verwehrt hätte.
Im Falle des Gesichtspiercing- Fatzkes von Aldi sollte dagegen umgehend eine saftige Beschwerde fällig sein, denn sowas geht auf gar keinen Fall an (ich ließe mir von so einem auch nicht ohne weiteres was sagen). Barfüßer, wehrt euch!

Du hattest mir ja schon einiges über deine Mutter berichtet, aber in diesem Falle kann ich ihr beipflichten: auch ich kaufe nicht bei Aldi ein und meide auch vergleichbare Ramschläden wie Penny oder Lidl (gerade letzteren Ramschladen sollte man auch aus anderen Gründen wie z. B. der menschenverachtenden Personalpolitik boykottieren), weil das Sortiment dort auf mich einen minderwertigen Eindruck macht.

Was hingegen Nobelkaufhäuser wie das KaDeWe angeht, so pflege ich in solche Etablissements ganz ungeniert mit entschlossenem Blick barfuß einzumarschieren, wobei ich freilich darauf achte, daß mein Äußeres einigermaßen gepflegt aussieht, also beispielweise schwarze Hose (selbstverständlich keine Shorts oder sowas) und weißes Hemd oder T-Shirt, letzteres an kühleren Tagen mit einem Sakko kombiniert; zum Hemd macht sich auch eine Weste gut, und daß die Kleidung unbedingt sauber, die Matte frisch gewaschen und jeglicher Körpergeruch eliminiert sein muß, sollte sich ebenfalls von selbst verstehen. Auf keinen Fall darf man einen Eindruck von Obdachlosigkeit oder so hinterlassen. Ich pfeife zwar auf Stil & Etikette, wie sie im Buche (z. B. dem von Frau Wrede- Grischkat) steht, habe aber leider den Eindruck, daß manche Barfüßer bei der Zusammenstellung ihrer Kleidung gar zu wenig Obacht walten lassen und lieber rumrennen wie Nachbar's Lumpi.

Barfüßige Sommergrüße,
Markus U.

KaDeWe, Aldi, Politik & Hokus Pokus

Guenther, Friday, 01.06.2007, 07:12 (vor 6322 Tagen) @ Markus U.

Hallo Markus U.!

Was hingegen Nobelkaufhäuser wie das KaDeWe angeht, so pflege ich in solche Etablissements ganz ungeniert mit entschlossenem Blick barfuß einzumarschieren, wobei ich freilich darauf achte, daß mein Äußeres einigermaßen gepflegt aussieht, also beispielweise schwarze Hose (selbstverständlich keine Shorts oder sowas) und weißes Hemd oder T-Shirt, letzteres an kühleren Tagen mit einem Sakko kombiniert; zum Hemd macht sich auch eine Weste gut, und daß die Kleidung unbedingt sauber, die Matte frisch gewaschen und jeglicher Körpergeruch eliminiert sein muß, sollte sich ebenfalls von selbst verstehen. Auf keinen Fall darf man einen Eindruck von Obdachlosigkeit oder so hinterlassen. Ich pfeife zwar auf Stil & Etikette, wie sie im Buche (z. B. dem von Frau Wrede- Grischkat) steht, habe aber leider den Eindruck, daß manche Barfüßer bei der Zusammenstellung ihrer Kleidung gar zu wenig Obacht walten lassen und lieber rumrennen wie Nachbar's Lumpi.

Weste und Jacket sind für mich Anzug-Bestandteile, die ich barfuß nie anlegen würde. Ich hätte das Gefühl, das würde dann aussehen wie die Fliege am Clown (ein lächerlicher Widerspruch). Aber daran erkennt man mal wieder, wie subjektiv alle Bekleidungsnormen sind ...

Gruß, Guenther

Straßenbahneröffnung sowie Probleme im KaDeWe und bei Aldi

Michael aus Zofingen, Stammposter, Thursday, 31.05.2007, 06:25 (vor 6323 Tagen) @ Ulrich (Berlin)

Hallo Ulrich,

Deine Bilder mit der Straßenbahn haben mich wieder einmal erfreut.

Merkwürdig finde ich, daß innerhalb kurzer Zeit bei verschiedenen Läden Leute Schwierigkeiten bereiten, nur weil man barfuß ist, während dann monatelang nichts passiert. War an dem Tag besonders wenig los in den Läden?

Bei Alsi hatte ich noch nie barfuß Schwierigkeiten, im Saturn war ich noch nie. Im KaDeWe war ich noch nie (ich war bisher nur zweimal in Berlin und sicher nicht zum Einkaufen), mich wundert, daß es dort so etwas wie eine Anzugskontrolle gibt.

In der Coop-Zeitung war vor einiger Zeit mal ein Artikel über Kaufhäuser, dort war das KaDeWe als größtes europäisches Kaufhaus erwähnt, als zweitgrößtes das "Harrods" in London. Über dieses Kaufhaus war zu lesen, daß Leute in Radlerhosen und/oder in Badelatschen dort vom Portier nicht eingelassen werden. Von barfuß stand da nichts, jedoch halte ich es für unwahrscheinlich, daß Barfüßer eingelassen werden, während Badelatschenträger (bei sonst gleicher Kleidung) abgewiesen werden. Ich war auch erst zweimal in London, jedoch nicht im Harrods. In erster Linie war ich geschäftlich in England (nicht in London), und bei meinem Aufenthalt in London hatte ich mein Hauptgepäck im Schließfach am Victoria-Bahnhof. Die Dienstkleidung war im Schließfach, barfuß lief ich damals noch nicht, dafür trug ich Sandalen ohne Socken und eine kurze Hose sowie ein weißes Träger-T-Shirt. Sicher nicht Harrods-konform! Aber U-Bahn-konform!

Als "typische Kaufhäuser" habe ich Karstadt in der Hamburger Mönckebergstraße und das Hamburger Alsterhaus in Erinnerung. Auch dort war ich noch nie barfuß, wohl aber in kurzen Hosen. Abgewiesen wurde ich deswegen nicht, jedoch haben sich die Reaktionen der Leute im Laufe der Jahre deutlich geändert. Als Student hatte ich ab und zu in den Sommersemesterferien in Hamburg gearbeitet, damals gab es keine Reaktionen der Leute. Als ich das allerletzte Mal in Hamburg war, gab es mehr erstaunte Blicke.

Schöne Grüße
Michael aus Zofingen

Merci

Jay @, Stammposter, Thursday, 31.05.2007, 08:00 (vor 6323 Tagen) @ Michael aus Zofingen

Hi Michael,
vielen Dank für diesen meiner Meinung nach gehaltvollen & hochinformativen Bericht. Ich bin übrigens selbst ein absoluter Barfuß-Straßenbahn-Fahrfreak.

Solltest du einmal in den Raum Freiburg kommen, wäre ich an einem Treffen interessiert.

Einen schönen Tag noch, Jay

Barfüßige Straßenbahnfahrt zum Eisbach?

Leo, Stammposter, Thursday, 31.05.2007, 12:57 (vor 6323 Tagen) @ Jay

Ich bin übrigens selbst ein absoluter Barfuß-Straßenbahn-Fahrfreak.

Aha! Na dann fahr doch mal am 10.6. auf der 17OST bis zur Haltestelle Nationalmuseum/Haus der Kunst...

Solltest du einmal in den Raum Freiburg

??? Meinst Du nun: Freiburg/Fribourg (CH-FR, Hauptstadt des gleichnamigen Schweizer Kantons, da sind mir aber keine Straßenbahnen aufgefallen), Freiburg im Breisgau (DE-FR, großes Straßenbahnnetz) oder war es nur ein Vertipper und Du meinst Freising (DE-FS, großes Straßenbahnnetz im nahen München)???

kommen, wäre ich an einem Treffen interessiert.

Einen schönen Tag noch,

Leo

Barfüßige Straßenbahnfahrt zum Eisbach?

Markus U., Stammposter, Thursday, 31.05.2007, 15:00 (vor 6323 Tagen) @ Leo

??? Meinst Du nun: Freiburg/Fribourg (CH-FR, Hauptstadt des gleichnamigen Schweizer Kantons, da sind mir aber keine Straßenbahnen aufgefallen), Freiburg im Breisgau (DE-FR, großes Straßenbahnnetz) oder war es nur ein Vertipper und Du meinst Freising (DE-FS, großes Straßenbahnnetz im nahen München)???
kommen, wäre ich an einem Treffen interessiert.

Einen schönen Tag noch,

Leo

Hi Leo,

ich bin zwar nicht Jay, kann aber mit ziemlicher Sicherheit sagen, daß Freiburg im Breisgau gemeint ist, wo wir vor einiger Zeit anläßlich eines Ausfugs dorthin einen unvergeßlich schönen barfüßigen Tag verbracht haben (Dominik R. und Engel waren ebenfalls mit von der Partie gewesen).

Barfüßige Sommergrüße,
Markus U.

Straßenbahneröffnung sowie Probleme im KaDeWe und bei Aldi

Ulrich (Berlin) @, Stammposter, Thursday, 31.05.2007, 20:53 (vor 6323 Tagen) @ Michael aus Zofingen

Hallo Michael

Deine Bilder mit der Straßenbahn haben mich wieder einmal erfreut.

Vielen Dank. :-)

Merkwürdig finde ich, daß innerhalb kurzer Zeit bei verschiedenen Läden Leute Schwierigkeiten bereiten, nur weil man barfuß ist, während dann monatelang nichts passiert. War an dem Tag besonders wenig los in den Läden?

Den Eindruck hatte ich nicht. Es war eigentlich ganz normal.

Bei Alsi hatte ich noch nie barfuß Schwierigkeiten, im Saturn war ich noch nie. Im KaDeWe war ich noch nie (ich war bisher nur zweimal in Berlin und sicher nicht zum Einkaufen), mich wundert, daß es dort so etwas wie eine Anzugskontrolle gibt.

Bisher hatte ich auch noch nie Schwierigkeiten im KaDeWe und werde sie vermutlich auch in Zukunft nicht haben. Jeder Eingang wird dort von Sicherheitspersonal bewacht, dass mir nie Probleme bereitet hat. Nur der Portier am Haupteingang, der in seiner grauen Uniform mit Frack und Zylinder einen ähnlichen Eindruck wie die Wagenmeister in einem Luxushotel macht, erklärte mir, dass Barfüßigkeit nicht zulässig wäre. Da er aber weder einen vernünftigen Grund nannte, statt dessen sogar den Grund nach Bedarf änderte, aber nicht mal etwas von einer Hausordnung erzählte, nehme ich ihn nicht ernst. Ich muss das KaDeWe ja nicht durch den Haupteingang betreten. Außerdem nutze ich es ohnehin sehr selten, da die Preise viel zu hoch sind. Leider haben die aber nunmal das größte Sortiment, und wenn ich etwas in allen anderen Kaufhäusern nicht bekomme, dann bleibt nur das KaDeWe übrig. Tatsächlich bekam ich dort auch die gesuchte Ware, die allerdings nur 1,60 Euro kostete, so dass ich auch kaum guten Gewissens von einer beabsichtigten Luxusausstattung meiner Villa oder ähnlichem erzählen kann.
Im übrigen hätte der Portier mich auch gar nicht bemerkt, wenn ich ihn nicht angesprochen hätte. Er ist nämlich auch (oder vor allem?) dazu da den ankommenden Kunden zu sagen, wo sie was bekommen. Genau diesen Service wollte ich in Anspruch nehmen. Ich hatte nämlich, nachdem ich das Gebäude durch einen Seiteneingang bereits betreten hatte, auf einer dieser Hinweistafeln an den Rolltreppen gelesen, dass die richtige Abteilung in der Etage P -1 ist. Da ich nicht wusste, dass auch im Keller vom Parkhaus Abteilungen sind und es kein Tiefgeschoss im Haupthaus gibt, wusste ich damit nichts rechtes anzufangen.
So "erwischte" er mich schließlich, als ich aus dem Inneren des Gebäudes zu ihm kam. Da ich dann, um zu der Abteilung im Parkhaus zu gelangen, ohnehin das Gebäude verlassen musste, hatte ich auch keine wirklichen Schwierigkeiten durch ihn.

In der Coop-Zeitung war vor einiger Zeit mal ein Artikel über Kaufhäuser, dort war das KaDeWe als größtes europäisches Kaufhaus erwähnt, als zweitgrößtes das "Harrods" in London.

Ich dachte immer das Harrods sei größer? Na vielleicht konnte das KaDeWe durch Ausbau des Parkhauskellers überholen.

Über dieses Kaufhaus war zu lesen, daß Leute in Radlerhosen und/oder in Badelatschen dort vom Portier nicht eingelassen werden. ...

Dich würde ich auch gerne mal am Portier des KaDeWes vorbeigehen sehen. :-)

Als "typische Kaufhäuser" habe ich Karstadt in der Hamburger Mönckebergstraße und das Hamburger Alsterhaus in Erinnerung.

Die Hamburger Kaufhäuser kenne ich nicht. Größere Einkäufe tätige ich grundsätzlich in Berlin, da mir auf meinen Reisen die Zeit zu knapp ist, um sie mit Einkaufsbummeln zu vergeuden.

Viele Grüße nach Zofingen

Ulrich

Barfuß in Kaufhäusern

Michael aus Zofingen, Stammposter, Friday, 01.06.2007, 17:26 (vor 6322 Tagen) @ Ulrich (Berlin)

Hallo Ulrich,

Ich dachte immer das Harrods sei größer? Na vielleicht konnte das KaDeWe durch Ausbau des Parkhauskellers überholen.

Das dachte ich zuerst auch.

Dich würde ich auch gerne mal am Portier des KaDeWes vorbeigehen sehen. :

Was ist schon besonderes, wenn ich in Dienstkleidung an ihm vorbeigehe? Wird er bemängeln, daß ich dazu keinen Hut trage?
Wenn Du dagegen meine Freizeitkleidung meinst, dann sollte ich das im Winter machen. Und wenn er mich nicht reinläßt und ich hole mir dann Erfrierungen an den Füßen wegen barfuß, dann könnte ich ihn wegen fahrlässiger Körperverletzung verklagen (vermutlich ohne Erfolg, da ich dann nachweisen müßte, daß ich mir die Erfrierungen nicht geholt hätte, wenn ich mich im Kaufhaus aufgewärmt hätte. Vermutlich wird ein Portier im Winter bei einem kurz behosten Barfüßer eher den Eindruck haben, man wolle das Kaufhaus nicht zum Kaufen, sondern nur zum Aufwärmen gebrauchen. Dagegen würde er im Sommer kaum Leute rausschmeißen, die die ihren Schirm vergessen haben und sich bei Gewitter in ein Kaufhaus flüchten, ohne was zu kaufen.

Die Hamburger Kaufhäuser kenne ich nicht. Größere Einkäufe tätige ich grundsätzlich in Berlin, da mir auf meinen Reisen die Zeit zu knapp ist, um sie mit Einkaufsbummeln zu vergeuden.

Was für Dich Berlin ist, das war für mich früher Hamburg und ist heute der Raum Zofingen. Auch ich kaufe am liebsten dort ein, wo ich nicht viel zu fahren habe. Wenn ich unterwegs bin, kaufe ich auch nicht ein. Daher kenne ich weder das KaDeWe, noch das Harrods. Bei mir kommt hinzu, daß ich nicht mit dem Auto unterwegs bin, sondern meist mit der Bahn oder mit dem Fahrrad. Und da überlegt man sich erst recht, was man einkauft. Meistens handelt es sich nur um Lebensmittel für den Verbrauch auf der Reise oder Ersatzteile fürs Fahrrad, wenn mal was kaputt geht. Wie froh bin ich, daß ich auf barfüßigen Reisen wenigstens in Sachen Schuhen an Gewicht bzw. Platz im Gepäck sparen kann!
Schöne Grüße
Michael aus Zofingen

Barfuß in Kaufhäusern

Ulrich (Berlin), Stammposter, Friday, 01.06.2007, 19:14 (vor 6322 Tagen) @ Michael aus Zofingen

Hallo Michael

Dich würde ich auch gerne mal am Portier des KaDeWes vorbeigehen sehen. :

Was ist schon besonderes, wenn ich in Dienstkleidung an ihm vorbeigehe? Wird er bemängeln, daß ich dazu keinen Hut trage?

Eigentlich meinte ich dich in deiner Freizeitkleidung. Anders kenne ich dich ja auch gar nicht. :-)

Wenn Du dagegen meine Freizeitkleidung meinst, dann sollte ich das im Winter machen. Und wenn er mich nicht reinläßt und ich hole mir dann Erfrierungen an den Füßen wegen barfuß, dann könnte ich ihn wegen fahrlässiger Körperverletzung verklagen (vermutlich ohne Erfolg, da ich dann nachweisen müßte, daß ich mir die Erfrierungen nicht geholt hätte, wenn ich mich im Kaufhaus aufgewärmt hätte.

Vermutlich hättest du da mehr Erfolg, wenn du ihn wegen unterlassener Hilfeleistung anzeigen würdest. Einer Person, die sich wegen unzureichender Kleidung im Winter Erfrierungen holen kann, sollte man schließlich helfen. Ob du aber als "hilflose Person" gelten möchtest? :-)

Vermutlich wird ein Portier im Winter bei einem kurz behosten Barfüßer eher den Eindruck haben, man wolle das Kaufhaus nicht zum Kaufen, sondern nur zum Aufwärmen gebrauchen. Dagegen würde er im Sommer kaum Leute rausschmeißen, die die ihren Schirm vergessen haben und sich bei Gewitter in ein Kaufhaus flüchten, ohne was zu kaufen.

Da wäre es ja auch denkbar, dass so jemand einen Schirm kauft. Auch einer, der wegen zu dünner Kleidung friert, könnte sich ja etwas zum Überziehen kaufen. Es kommt sicher durchaus gelegentlich vor, dass sich jemand mit den Temperaturen verschätzt und dann friert. Warum sollte so jemand nicht spontan etwas kaufen?
Allerdings dürfte es nur sehr selten vorkommen, dass Kunden kommen, die so knapp bekleidet sind, wie Du in deiner Freizeit. :-)

Viele Grüße

Ulrich

Vielleicht wäre ein Fußpiercing die Lösung!

Barpfotenbaer, Stammposter, Thursday, 31.05.2007, 08:31 (vor 6323 Tagen) @ Ulrich (Berlin)

Dort sprach mich dann auch gleich ein jüngerer Angestellter mit einigen Piercings im Gesicht an ..."

Daß man den dort überhaupt reingelassen hat ...?!
Kranke Welt. Sich absichtlich zu verletzten und die Haut mit Fleischerhaken zu durchbohren ist gesellschaftlich akzeptiert. So zu laufen, wie uns die Natur geschaffen hat ist hingegen anstößig.

Vielleicht wäre ein Fußpiercing die Lösung, so könntest Du einen gesellschaftlich akzeptierbaren Vorwand fürs Barfußlaufen liefern!

:-)))

Grüße vom Barpfotenbären

Auf jeden Fall schreiben!

Markus U., Stammposter, Thursday, 31.05.2007, 14:50 (vor 6323 Tagen) @ Barpfotenbaer

Dort sprach mich dann auch gleich ein jüngerer Angestellter mit einigen Piercings im Gesicht an ..."

Daß man den dort überhaupt reingelassen hat ...?!
Kranke Welt. Sich absichtlich zu verletzten und die Haut mit Fleischerhaken zu durchbohren ist gesellschaftlich akzeptiert. So zu laufen, wie uns die Natur geschaffen hat ist hingegen anstößig.

Hi Ulrich, hi Barpfotenbär!

ich bin der Meinung, daß Ulrich sich auf jeden Fall Beschwerdeschreiben an die Geschäftsleitungen von KaDeWe und Aldi abschikken sollte, und zwar gerade im letzteren Falle ein besonders "gepfeffertes", denn Piercings im Gesicht, und dann noch gleich an mehreren Stellen, sind in meinen Augen zutiefst anstößig und abstoßend! Wenn so jemand mich in Ruhe läßt, würdige ich besagte Person nur eines kurzen verächtlichen Blikkes, aber wenn diese Person mich wegen meiner Barfüßigkeit anmotzt, darf man ihr das keinesfalls durchgrehen lassen, und da bieten, neben dem eigentlichen Anlasse der Beschwerde, nämlich dem unfreundlichen und arroganten Verhalten der Kundschaft gegenüber (schließlich ist das Geschäft für die Kundschaft da und nicht umgekehrt), die Piercings im Gesicht der unfreundlichen Reson einen trefflichen Angriffspunkt, auf dem man quasi nebenbei auch noch ein bißchen "herumreiten" kann. Auf diese Weise kann man mit etwas Geschick den Spieß gewissermaßen umdrehen und bewirken, daß die entsprechnde Person einen Dämpfer verpaßt kriegt: "Übrigens habe sich wegen ihres Erscheinungsbildes bereits Stammkunden beschwert und drohen schon, wegzubleiben, und das können wir uns auf die Dauer nicht leisten..."

Kleiner Hinweis für den Aufbau einer solchen Beschwerde:
zu Beginn sich als Stammkunde outen und das Geschäft und die bislang guten Erfahrungen damit rühmen, dann mit drastischen Worten den Vorfall schildern, Verwunderung und Entrüstung äußern, gegen Ende Boykott androhen und ganz zum Schluß die Hoffnung, daß es bei Behebung des Mißstandes (z. B. durch Rauswurf der unfreundlichen Person) seitens der Geschäftsleitung, die das doch ganz gewiß auch nicht wolle, nicht zu einem Abbruch der Geschäftsbeziehung kommen werde, bekunden.

Barfüßige Sommergrüße,
Markus U.

Auf jeden Fall schreiben!

Ulrich (Berlin) @, Stammposter, Thursday, 31.05.2007, 20:34 (vor 6323 Tagen) @ Markus U.

Hallo Markus

ich bin der Meinung, daß Ulrich sich auf jeden Fall Beschwerdeschreiben an die Geschäftsleitungen von KaDeWe und Aldi abschikken sollte, und zwar gerade im letzteren Falle ein besonders "gepfeffertes", denn Piercings im Gesicht, und dann noch gleich an mehreren Stellen, sind in meinen Augen zutiefst anstößig und abstoßend!

Auch wenn Piercings für mich nie in Frage kommen, stört es mich auch nicht besonders, wenn sich andere Leute selbst verstümmeln. Es ist deren Sache. In diesem Falle fand ich nur, dass das ungewöhnliche Aussehen mit dem spießigen Benehmen überhaupt nicht zusammen passt.

Wenn so jemand mich in Ruhe läßt, würdige ich besagte Person nur eines kurzen verächtlichen Blikkes, ...

Wozu das denn? Wenn sich einer einen Haufen Blech ins Gesicht hängt, dann ist das seine Sache. Es schadet niemand anderem. Genau wie wir immer wieder Toleranz gegenüber unserer Barfüßigkeit erhoffen, sollten wir auch Tolerant sein gegenüber Leuten, die andere Marotten haben.

... aber wenn diese Person mich wegen meiner Barfüßigkeit anmotzt, darf man ihr das keinesfalls durchgrehen lassen, und da bieten, neben dem eigentlichen Anlasse der Beschwerde, nämlich dem unfreundlichen und arroganten Verhalten der Kundschaft gegenüber (schließlich ist das Geschäft für die Kundschaft da und nicht umgekehrt), die Piercings im Gesicht der unfreundlichen Reson einen trefflichen Angriffspunkt, auf dem man quasi nebenbei auch noch ein bißchen "herumreiten" kann.

Ja, das würde sich tatsächlich anbieten, allerdings möchte ich nicht eine wegen mangelnder Toleranz notwendige Beschwerde durch ein untolerantes Verhalten meinerseits belasten.

Auf diese Weise kann man mit etwas Geschick den Spieß gewissermaßen umdrehen und bewirken, daß die entsprechnde Person einen Dämpfer verpaßt kriegt: "Übrigens habe sich wegen ihres Erscheinungsbildes bereits Stammkunden beschwert und drohen schon, wegzubleiben, und das können wir uns auf die Dauer nicht leisten..."

Ich bin kein Stammkunde in der betreffenden Filiale.

Kleiner Hinweis für den Aufbau einer solchen Beschwerde:
zu Beginn sich als Stammkunde outen und das Geschäft und die bislang guten Erfahrungen damit rühmen, dann mit drastischen Worten den Vorfall schildern, Verwunderung und Entrüstung äußern, gegen Ende Boykott androhen und ganz zum Schluß die Hoffnung, daß es bei Behebung des Mißstandes (z. B. durch Rauswurf der unfreundlichen Person) seitens der Geschäftsleitung, die das doch ganz gewiß auch nicht wolle, nicht zu einem Abbruch der Geschäftsbeziehung kommen werde, bekunden.

1. Ich möchte nicht Schuld an der künftigen Arbeitslosigkeit eines schlechten Aldimitarbeiters sein, der dann womöglich aus lauter Langeweile kriminell wird, sich den Nazis anschließt, oder ähnliches.
2. Ich habe diese Filiale zum ersten mal besucht, bin also weder ein Stammkunde, noch kann ich über gute Erfahrungen berichten. Normalerweise nutze ich eine andere Aldifiliale.
3. Nachdem mir einige bereits von einem Beschwerdeschreiben abgeraten haben, und ich auch zur Zeit unter hohem Zeitdruck stehe, was meiner natürlichen Faulheit ohnehin entgegensteht, werde ich von Beschwerden absehen, um mich ein wenig zu entlasten.

Dennoch danke ich dir, für deine gut gemeinten Tipps.
Vielleicht nutze ich diese Aldifiliale irgendwann mal wieder, um zu sehen, wie der Typ dann reagiert. Mal sehen.

Viele Grüße

Ulrich

Auf jeden Fall schreiben!

Mike, Friday, 01.06.2007, 01:09 (vor 6322 Tagen) @ Markus U.

Hallo,

ich bin der Meinung, daß Ulrich sich auf jeden Fall Beschwerdeschreiben an die Geschäftsleitungen von KaDeWe und Aldi abschikken sollte, und zwar gerade im letzteren Falle ein besonders "gepfeffertes", denn Piercings im Gesicht, und dann noch gleich an mehreren Stellen, sind in meinen Augen zutiefst anstößig und abstoßend!

Also für jemanden, der sich Toleranz für die Eigenart seines Lebensstils erwartet, ist das schon etwas absurd. Wie kann man erwarten, dass barfuß zu gehen widerspruchslos anerkannt wird, während man sich über das Tragen von Piercings in bornierter Weise entrüstet?

Kleiner Hinweis für den Aufbau einer solchen Beschwerde:
zu Beginn sich als Stammkunde outen und das Geschäft und die bislang guten Erfahrungen damit rühmen, dann mit drastischen Worten den Vorfall schildern, Verwunderung und Entrüstung äußern, gegen Ende Boykott androhen und ganz zum Schluß die Hoffnung, daß es bei Behebung des Mißstandes (z. B. durch Rauswurf der unfreundlichen Person) seitens der Geschäftsleitung, die das doch ganz gewiß auch nicht wolle, nicht zu einem Abbruch der Geschäftsbeziehung kommen werde, bekunden.

Auch hier kann ich nicht zustimmen. Eine derart aufgebauschte Beschwerde wäre ziemlich verlogen. Wenn man ernst genommen werden will und sein Anliegen glaubwürdig vorbringt, dann bedarf es keiner Hinzuerfindung von Schauermärchen, um sich gegen vermeintlich oder tatsächlich erlittenes Unrecht zu wehren. Es spielt keine Rolle, ob man Stammkunde ist, oder das Geschäft zum ersten Mal betreten hat: Das Verhalten des Angestellten ist inakzeptabel, aber deshalb darf man nicht unter die Gürtellinie zielen und sich seinerseits derselben unfairen Vorgangsweise bedienen, wie es z.B. das "Herumreiten" auf den Piercings des Verkäufers in einer Beschwerde an die Geschäftsführung wäre. Eine höfliche, aber bestimmte Sachverhaltsdarstellung wäre sicher die zweckmäßigere Vorgangsweise.

Gruß Mike

Straßenbahneröffnung sowie Probleme im KaDeWe und bei Aldi

Guenther, Thursday, 31.05.2007, 09:06 (vor 6323 Tagen) @ Ulrich (Berlin)

Hallo Ulrich!

Als nächstes fuhr ich noch zum Saturn (der Computerladen, nicht der Planet) und kaufte mir ein paar Druckerpatronen. Als ich sie hatte und den Laden verließ, überkam es mich irgendwie den Türsteher zu fragen, ob es denn eigentlich in Ordnung war, das Geschäft barfuß zu betreten, oder ob er mich beim Hineingehen nur übersehen hatte. Er hatte damit aber keinerlei Probleme und meinte, so lange ich nicht nackt sei, wäre es in Ordnung.

Ich persönlich kauf nicht so furchtbar oft ein, aber in Köln habe ich sicher schon dutzende Male verschiede Aldi- und Saturnfilialen betreten, ohne irgendwie verwiesen zu werden (im Saturn fragte mich mal eine Verkäuferin, die ich meinerseits um Hilfe gebeten hatte, ob mir nicht zu kalt sei, aber das war sicher nur private Neugier und kein "Anschiß"). Der einzige Fall, wo mich jemand aus einem "Dienstleistungsunternehmen" rauswerfen wollte, war einmal in der Bahn auf meiner "Hausstrecke", wo eine offensichtlich sehr junge und unerfahrene Schaffnerin drohte, mir beim nächsten Mal die Mitfahrt zu verweigern. Allerdings ist dieselbe Dame mir dann noch öfter begegnet und hat nie mehr etwas gesagt (ich schätze mal, sie hat sich erkundigt und erfahren, daß die Bahn Beförderungspflicht hat). Das ist aber schon lange her, und inzwischen gibt es auf der Strecke längst keine Schaffner/Innen mehr ...
Nicht ganz verstehe ich, warum Du einen Wachmann, der Dir nichts sagt, auf Deine Barfüßigkeit hin ansprichst. Wenn ich die Leute, die nichts sagen (also es offenbar als normal empfinden), darauf anspräche, hätte ich die Befürchtung, wenn ich selbst auf das Thema käme, den Eindruck zu erwecken, ich wäre auf irgendeinem Trip und wollte Aufmerksamkeit erhaschen. So würde ich übrigens von mir aus auch keine anderen barfußlaufenden Personen ansprechen, genausowenig wie ich Leute ansprechen, die ein Hemd der gleichen Farbe tragen o.ä.

Gruß, Guenther

Straßenbahneröffnung sowie Probleme im KaDeWe und bei Aldi

Ulrich (Berlin) @, Stammposter, Thursday, 31.05.2007, 19:24 (vor 6323 Tagen) @ Guenther

Hallo Guenther

Nicht ganz verstehe ich, warum Du einen Wachmann, der Dir nichts sagt, auf Deine Barfüßigkeit hin ansprichst.

Im Grunde hast du natürlich recht. Irgendwie habe ich aber eine gewisse Aversion gegen Wachleute, die Eingänge bewachen entwickelt. Vor einigen Jahren hatte ich erstmals Schwierigkeiten mit einem Türsteher bei Lidl bekommen (ich kenne auch nur die eine Filiale, die einen hat), dann verschiedene Aufpasser in Museen, einmal nahm mich ein Busfahrer erst nach einer längeren Diskussion mit usw. Auf solche Unannehmlichkeiten habe ich einfach keine Lust. Da ich aber seit einiger Zeit öfters zu Saturn gehe, wollte ich jetzt endlich mal wissen, ob man mich bisher nur übersehen und ich doch mit Problemen rechnen müsste, oder ob es erlaubt ist.
Es war ein sehr nettes Gespräch geworden, und ich kann mir nicht vorstellen, dass das irgendwelche negativen Folgen haben könnte. Er hatte ja schließlich auch überhaupt nichts dagegen.

Viele Grüße

Ulrich

Straßenbahneröffnung sowie Probleme im KaDeWe und bei Aldi

Guenther, Friday, 01.06.2007, 06:58 (vor 6322 Tagen) @ Ulrich (Berlin)

Hallo Ulrich!

Ich hab Deinen Beitrag, glaub ich, zu selektiv gelesen. Es geht bei nochmaligem Lesen ziemlich deutlich aus ihm hervor, daß Du den Wachtmann angesprochen hast, weil Du von der ersten Auseinandersetzung genervt warst. Ich hab nur den einen Absatz wirklich zur Kenntnis genommen und gedacht "Wieso spricht man einen Wachmann an, der von sich aus nix sagt?".
Kurz meine Erfahrungen: Saturn (Köln Hohe Straße und Hansaring) nie irgendwas, bei bestimmt schon 20 Besuchen; Nahverkehr Köln+Umgebung ebenso (mit Ausnahme des geschilderten Ereignisses). LIDL hab ich noch nicht so intensiv "erkundet".
Zu der Nahverkehrssache ist allerdings folgendes einschränkend hinzuzufügen: Ich benutze selten Busse, meist Straßenbahnen. Aus meiner Heimatstadt ist mit die (in Köln nicht oder nur abends praktizierte) Regel bekannt, daß man grundsätzlich an der vorderen Tür einzusteigen hat. Diese Regel dient ja offensichtlich dem Zweck, daß sich der Fahrer die Leute angucken kann, die einsteigen. Überhaupt muß sich ein Busfahrer irgendwie viel mehr verantwortlich fühlen für seine Fahrgäste als der in einem abgeriegelten Raum sitzende Straßenbahnfahrer. Vielleicht daher der Unterschied zwischen unseren Erfahrungen.

Gruß, Guenther

Straßenbahneröffnung sowie Probleme im KaDeWe und bei Aldi

Ulrich (Berlin), Stammposter, Friday, 01.06.2007, 19:26 (vor 6322 Tagen) @ Guenther

Hallo Guenther

LIDL hab ich noch nicht so intensiv "erkundet".

Auch bei Lidl gibt es normalerweise keinerlei Probleme. Ich werde dort stets genauso freundlich bedient, wie alle anderen Kunden auch. Nur eine einzige Lidlfiliale kenne ich, die einen Wachmann an der Tür zu stehen hat. Das liegt vermutlich daran, dass sich diese Station in einem U-Bahnhof befindet und etwas längere Öffnungszeiten hat (oder damals hatte). Dieser Wachmann machte damals Ärger. Das kann durchaus ein Einzelfall gewesen sein. Ich weiß es nicht genau, da ich diese Filiale nie wieder besucht habe.

Zu der Nahverkehrssache ist allerdings folgendes einschränkend hinzuzufügen: Ich benutze selten Busse, meist Straßenbahnen. Aus meiner Heimatstadt ist mit die (in Köln nicht oder nur abends praktizierte) Regel bekannt, daß man grundsätzlich an der vorderen Tür einzusteigen hat. Diese Regel dient ja offensichtlich dem Zweck, daß sich der Fahrer die Leute angucken kann, die einsteigen.

Nicht die Leute, sondern deren Fahrkarten! Dadurch soll lediglich das Schwarzfahren verhindert werden.

Überhaupt muß sich ein Busfahrer irgendwie viel mehr verantwortlich fühlen für seine Fahrgäste als der in einem abgeriegelten Raum sitzende Straßenbahnfahrer.

Das ist er aber nicht. Welcher Fahrgast abgelehnt werden darf, wird in den Beförderungsbestimmungen exakt formuliert. Von Barfüßigkeit steht da zumindest in den Beförderungsbestimmungen der Berliner Verkehrsbetriebe aber nichts.

Viele Grüße

Ulrich

Straßenbahneröffnung sowie Probleme im KaDeWe und bei Aldi

Guenther, Saturday, 02.06.2007, 07:06 (vor 6321 Tagen) @ Ulrich (Berlin)

Hallo Ulrich!

Mit allem, was Du über Straßenbahn- und Busfuhrer sagst, hast Du natürlich formal völlig recht. Ich wollte nur sagen, daß in kleineren Bussen, wo die Fahrer noch die Fahrkahrten kontrollieren (deswegen steigt man vorne ein, das ist mir schon klar) eher der Fall eines solchen (unberechtigten) Anschisses denkbar ist. Ich bin z.B. mal in Mönchengladbach als Student furchtbar mit einem Busfahrer zusammengerasselt (nicht wegen Barfüßigkeit), weil er mein damaliges Studententicket (welches nachwesislich auch für MG galt) einfach nicht kannte. Außerdem langweilte er sich allein in dem Bus und suchte wohl jemandem zum Zanken. Eine solche Situation wäre in den großen, stets vollen Kölner Straßenbahnen nicht denkbar. Und ich vermute mal, wenn ich in irgendwelchen Tante-Emma-Klitschen einkaufen ginge, würden die Leute eher was wegen Barfüßigkeit von sich geben als in großen Kölner ALDI-Filialen. Aber der Berliner LIDL neben der U-Bahn ist offenbar die Ausnahme, die die Regel bestätigt ...

Gruß, Guenther

Übrigens ....

Guenther, Saturday, 02.06.2007, 08:04 (vor 6321 Tagen) @ Guenther

... witzigerweise, wo ich gerade gestern hier vollmundig verkündete, in Köln noch nie in einem Dienstleistungsbetrieb Probleme gehabt zu haben, "erwischt" es mich heute morgen: Eine Selbstbedienungsbäckerei, wo man barfuß unpassend findet wegen des "Respekts vor den anderen Kunden". Ich geh natürlich weiter barfuß hin, wenn man mich rausschmeißt, nehm ich eben den Konkurenzbetrieb daneben ....

Gruß, Guenther

Straßenbahneröffnung sowie Probleme im KaDeWe und bei Aldi

Ulrich (Berlin) @, Stammposter, Saturday, 02.06.2007, 09:38 (vor 6321 Tagen) @ Guenther

Hallo Guenther

Dass die Barfußfreundlichkeit etwas mit der Größe eines Unternehmens zu tun hat, kann ich nicht bestätigen. Gerade in kleinen Geschäften habe ich noch nie Probleme gehabt. Dort, wo die Besitzer noch selbst hinter dem Ladentisch stehen, ist der Kunde nach meiner Erfahrung noch am ehesten König. Probleme wegen Barfüßigkeit bekam ich bisher eigentlich nur in Filialen größer Ketten, sowie in einem Bus des größten städtischen Verkehrsbetriebes Deutschlands, der Berliner Verkehrsbetriebe (BVG).

Mit allem, was Du über Straßenbahn- und Busfuhrer sagst, hast Du natürlich formal völlig recht. Ich wollte nur sagen, daß in kleineren Bussen, wo die Fahrer noch die Fahrkahrten kontrollieren (deswegen steigt man vorne ein, das ist mir schon klar) eher der Fall eines solchen (unberechtigten) Anschisses denkbar ist.

Was meinst du jetzt mit kleineren Bussen? Es kommt wohl kaum auf den Fahrzeugtyp an, da ein z. B. Busfahrer der BVG sowohl kleine Busse, als auch Gelenk- und Doppeldeckerbusse fahren muss. Derselbe Fahrer wird aber auch in unterschiedlichen Bussen sicher gleich reagieren. Oder meintest du die Größe des Betriebes?

Ich bin z.B. mal in Mönchengladbach als Student furchtbar mit einem Busfahrer zusammengerasselt (nicht wegen Barfüßigkeit), weil er mein damaliges Studententicket (welches nachwesislich auch für MG galt) einfach nicht kannte. Außerdem langweilte er sich allein in dem Bus und suchte wohl jemandem zum Zanken. Eine solche Situation wäre in den großen, stets vollen Kölner Straßenbahnen nicht denkbar.

In den Kölner Straßenbahnen verfügen die Fahrer soweit ich weiß über abgetrennte Kabinen, in denen sie vom Fahrgast ohnehin kaum etwas mitbekommen. In Berlin ist das jedenfalls so. Da kann jeder einsteigen wie er will.
Ob man im Bus vorne einsteigen muss oder nicht, hängt von den Beförderungsbestimmungen des jeweiligen Verkehrsbetriebes ab. Das hat auch nicht unbedingt etwas mit Fahrgastfluss zu tun. Der Fahrgastfluss ist eine sehr alte Erfindung, vermutlich aus Kriegszeiten, als es die Schaffner (im Krieg Schaffnerinnen) nicht schaffen konnte zwischen den dicht gedrängt stehenden Fahrgästen hindurch zu kommen. Daher gab man den Schaffnern feste Plätze (zunächst Stehplätze), an denen die Fahrgäste im Laufe ihrer Fahrt vorbei mussten. Meist war der Schaffner hinten und der Fahrgastfluss ging von hinten nach vorne. Bei Einführung des Einmannverkehrs war es nötig den Fahrgastfluss umzudrehen, da nun der Fahrer die Fahrscheine verkaufen und kontrollieren sollte. Zumindest die BVG führte es dann in den 80er Jahren ein, dass man Busse durch alle Türen betreten durfte (außer Abends), um den Fahrgastwechsel zu beschleunigen. Der Fahrgastfluss bremste ihn nämlich, weil es oft vorkam, das viele Menschen einsteigen, aber kaum jemand aussteigen wollte (oder umgekehrt) wodurch nur eine Tür lange benutzt wurde, während an der anderen Tür nicht geschah. Dadurch stieg aber die Zahl der Schwarzfahrer, weshalb man davon wieder Abstand genommen hat.
Der Busfahrer soll also vor allem die Fahrscheinkontrolle, aber natürlich auch für Ordnung im Bus sorgen. Wenn er das übertreibt und barfüßige Fahrgäste am Mitfahren hindert, verstößt er allerdings gegen das Personenbeförderungsgesetz und den Beförderungsbestimmungen.

Viele Grüße

Ulrich

Straßenbahneröffnung sowie Probleme im KaDeWe und bei Aldi

Guenther, Sunday, 03.06.2007, 09:31 (vor 6320 Tagen) @ Ulrich (Berlin)

Hallo Ulrich!

Dass die Barfußfreundlichkeit etwas mit der Größe eines Unternehmens zu tun hat, kann ich nicht bestätigen. Gerade in kleinen Geschäften habe ich noch nie Probleme gehabt. Dort, wo die Besitzer noch selbst hinter dem Ladentisch stehen, ist der Kunde nach meiner Erfahrung noch am ehesten König. Probleme wegen Barfüßigkeit bekam ich bisher eigentlich nur in Filialen größer Ketten, sowie in einem Bus des größten städtischen Verkehrsbetriebes Deutschlands, der Berliner Verkehrsbetriebe (BVG).

Ein Einmannbetrieb ist natürlich immer so tolerant wie eben der eine Mann, der ihn führt. Ich kann mir aber vorstellen, daß man in kleinen Betrieben, die einen festen, wohlbekannten Kundenkreis haben, auf etwas Auffälliges wie Barfüßigkeit zumindest eher angesprochen wird. Rausschmeißen wird man einen da wohl eher nicht, zumal ja für den kleinen Betrieb der Umsatz durch den Einzelkunden viel größere Bedeutung hat. Wenn ich in einem Tante-Emma-Laden einkaufen gehe, wäre - schätze ich - die Chance, daß ich da irgendwie angesprochen werde hinsichtlich meiner Barfüßigkeit, größer, als wenn ich hier in den Aldi in Köln am Neumarkt gehe - weil die Leute, die dort arbeiten, halt täglich alle möglichen "bunten Vögel" rumlaufen sehen und vielleicht in diesem Spektrum Barfüßigkeit gar nicht mehr das Krasseste ist. Das gilt zumindest dann, wenn es kein offizielles Barfuß-Verbot gibt. Natürlich kann der einzelne Mitarbeiter immer noch im Raum eines gewissen Spielraums immer noch was gegen Barfuß sagen (vgl. mein gestriges Bäckerei-Erlebnis). Dann sollte man aber m.E. unterscheiden, ob das jetzt nur eine Meinungsbekundung dieser Person ist ("Ich finde es nicht passend, daß Sie hier ..."), worüber man einfach hinweggehen kann, oder ob einem ein Hausverbot erteilt oder angedroht wird. So weit war es bei mir nur bei der Schaffnerin, die aber offenbar erkannt hat, daß das mit den Bahn-Vorschriften nicht vereinbar ist.

Was meinst du jetzt mit kleineren Bussen? Es kommt wohl kaum auf den Fahrzeugtyp an, da ein z. B. Busfahrer der BVG sowohl kleine Busse, als auch Gelenk- und Doppeldeckerbusse fahren muss. Derselbe Fahrer wird aber auch in unterschiedlichen Bussen sicher gleich reagieren. Oder meintest du die Größe des Betriebes?

Ich meinte nur "kleine Busse" im Ggs. zu "großen Straßenbahnen". War meinerseits nicht so ganz klar ausgedrückt. Wenn ich in MG (wo es keine Straßenbahnen mehr gibt, sie wurden nach dem Krieg verhältnismäßig schnell abgeschickt, mein Vater hat sich übrigens sehr für Gladbacher Stadtgeschichte interessiert und in dem Zsh. auch für den Straßenbahnverkehr dort) in den Bus (vorne) einsteige, habe ich immer ein etwas ungutes Gefühl, nicht nur wegen Barfüßigkeit, sondern auch sonst: Dort sagen die Busfahrer viel eher etwas, als es in Köln Straßenbahnfahrer tun würden, etwa zu falsch einsteigenden Fahrgästen, lauten Jugendlichen oder Leuten, die sich nicht richtig festhalten u.ä. Daher meine tendenzielle Beobachtung, daß es im Bus eher Probleme als in der Straßenbahn geben könnte (de facto hat es bislang nur Probleme wegen Fahrschein bzw. unzulässigem Hinten-Einsteigen gegeben).
Von Straßenbahnschaffnern weiß ich (in Anbetracht meines relativ jungen Alters) nur von den Recherchen meines Vaters.

Gruß, Guenther

P.S.: Das war von meiner Seite nur ein (subjektiver) Erfahrungsbericht über barfüßige Benutzung von ögffentlichen Verkehrsmitteln, keineswegs eine Polemik gegen Dich, Ulrich, auch wenn unsere Auffassungenn an ein paar Punkten konträr sind. Gegen Dein überlegenes Straßenbahnwissen komm ich ohnehin nicht auf. Du kannst meinen Bericht zu einem subjektiven Statemnt der Art reduzieren, daß ich mich in großen Straßenbahnen wohler fühle als in kleinen Bussen, weil mich da der Fahrer weniger beobachtet.

Barfußakzeptanz in Nahverkehrsbetrieben

Ulrich (Berlin) @, Stammposter, Sunday, 03.06.2007, 23:42 (vor 6319 Tagen) @ Guenther

Hallo Guenther

Ein Einmannbetrieb ist natürlich immer so tolerant wie eben der eine Mann, der ihn führt.

Das ist natürlich völlig richtig.

Ich kann mir aber vorstellen, daß man in kleinen Betrieben, die einen festen, wohlbekannten Kundenkreis haben, auf etwas Auffälliges wie Barfüßigkeit zumindest eher angesprochen wird. Rausschmeißen wird man einen da wohl eher nicht, zumal ja für den kleinen Betrieb der Umsatz durch den Einzelkunden viel größere Bedeutung hat.

Mit solchen kleinen Nahverkehrsbetrieben habe ich keine Erfahrungen, vermute aber, dass du da völlig recht hast.

Wenn ich in einem Tante-Emma-Laden einkaufen gehe, wäre - schätze ich - die Chance, daß ich da irgendwie angesprochen werde hinsichtlich meiner Barfüßigkeit, größer, als wenn ich hier in den Aldi in Köln am Neumarkt gehe - weil die Leute, die dort arbeiten, halt täglich alle möglichen "bunten Vögel" rumlaufen sehen und vielleicht in diesem Spektrum Barfüßigkeit gar nicht mehr das Krasseste ist.

Im Bereich des Neumarkts wird das wohl stimmen, aber auch in Bezug auf dort befindliche kleine Läden (falls es die dort gibt, ich kenne mich dort nicht aus). Ansonsten würde ich eher in Filialen großer Ketten damit rechnen angesprochen zu werden, weil es da schon mal Wichtigtuer geben kann, denen es auf einen Kunden nicht ankommt, zumal solche Wichtigtuer möglicherweise nicht annehmen, dass man viel Geld hat, wenn man barfuß daherkommt.

Das gilt zumindest dann, wenn es kein offizielles Barfuß-Verbot gibt. Natürlich kann der einzelne Mitarbeiter immer noch im Raum eines gewissen Spielraums immer noch was gegen Barfuß sagen (vgl. mein gestriges Bäckerei-Erlebnis). Dann sollte man aber m.E. unterscheiden, ob das jetzt nur eine Meinungsbekundung dieser Person ist ("Ich finde es nicht passend, daß Sie hier ..."), worüber man einfach hinweggehen kann, oder ob einem ein Hausverbot erteilt oder angedroht wird.

Ein Hausverbot hat mir allerdings niemand angedroht.

Ich meinte nur "kleine Busse" im Ggs. zu "großen Straßenbahnen". War meinerseits nicht so ganz klar ausgedrückt. Wenn ich in MG (wo es keine Straßenbahnen mehr gibt, sie wurden nach dem Krieg verhältnismäßig schnell abgeschickt, mein Vater hat sich übrigens sehr für Gladbacher Stadtgeschichte interessiert und in dem Zsh. auch für den Straßenbahnverkehr dort) in den Bus (vorne) einsteige, habe ich immer ein etwas ungutes Gefühl, nicht nur wegen Barfüßigkeit, sondern auch sonst: Dort sagen die Busfahrer viel eher etwas, als es in Köln Straßenbahnfahrer tun würden, etwa zu falsch einsteigenden Fahrgästen, lauten Jugendlichen oder Leuten, die sich nicht richtig festhalten u.ä.

Grundsätzlich halte ich es für gut, wenn die Fahrer sich für Ruhe und Ordnung einsetzen, was natürlich nur dann geht, wenn sie auch etwas vom Geschehen im Fahrzeug mitbekommen. Bei Straßenbahnen ist das meist nicht möglich, weil die Fahrer in abgetrennten Kabinen sitzen. In Bussen erscheint die subjektive Sicherheit daher höher, weil einer da ist, der notfalls auch mal die Polizei rufen kann.

Daher meine tendenzielle Beobachtung, daß es im Bus eher Probleme als in der Straßenbahn geben könnte (de facto hat es bislang nur Probleme wegen Fahrschein bzw. unzulässigem Hinten-Einsteigen gegeben).

Andererseits fahre ich auch lieber mit Schienenverkehrsmitteln, da auch ich fürchte im Bus Probleme zu bekommen. Ich habe mir dazu mal einen Ausdruck mit Auszügen aus dem Personenbeförderungsgesetz und den Beförderungsbedingungen des Verkehrsverbunds Berlin-Brandenburg hergestellt und in meine Brieftasche gelegt. So kann ich hoffentlich jeden nörgelnden Busfahrer überzeugen.

Von Straßenbahnschaffnern weiß ich (in Anbetracht meines relativ jungen Alters) nur von den Recherchen meines Vaters.

Die Straßenbahn in Mönchengladbach wurde übrigens nicht "nach dem Krieg verhältnismäßig schnell" stillgelegt, sondern erst über 20 Jahre nach Kriegsende am 15. 3. 1969. Es wurde sogar noch eine Serie neuer Wagen beschafft, die nach Stilllegung in Aachen weiter fuhren. Als dort die Straßenbahn am 29. 9. 1974 ihr Leben aushauchte kamen einige dieser Wagen noch nach Mainz, wo sie bis vor wenigen Jahren im Einsatz blieben. Heute ist Mönchengladbach übrigens die größte deutsche Stadt, die keinen städtischen Schienenverkehr hat. :-)

P.S.: Das war von meiner Seite nur ein (subjektiver) Erfahrungsbericht über barfüßige Benutzung von ögffentlichen Verkehrsmitteln, keineswegs eine Polemik gegen Dich, Ulrich, auch wenn unsere Auffassungenn an ein paar Punkten konträr sind.

Ich habe es auch nicht als Polemik verstanden, und konträre Meinungen sind ja nichts schlimmes.

Gegen Dein überlegenes Straßenbahnwissen komm ich ohnehin nicht auf.

Danke. :-)

Du kannst meinen Bericht zu einem subjektiven Statemnt der Art reduzieren, daß ich mich in großen Straßenbahnen wohler fühle als in kleinen Bussen, weil mich da der Fahrer weniger beobachtet.

Das kann ich durchaus verstehen.

Viele Grüße

Ulrich

Barfußakzeptanz in Nahverkehrsbetrieben

Guenther, Monday, 04.06.2007, 08:00 (vor 6319 Tagen) @ Ulrich (Berlin)

Die Straßenbahn in Mönchengladbach wurde übrigens nicht "nach dem Krieg verhältnismäßig schnell" stillgelegt, sondern erst über 20 Jahre nach Kriegsende am 15. 3. 1969. Es wurde sogar noch eine Serie neuer Wagen beschafft, die nach Stilllegung in Aachen weiter fuhren. Als dort die Straßenbahn am 29. 9. 1974 ihr Leben aushauchte kamen einige dieser Wagen noch nach Mainz, wo sie bis vor wenigen Jahren im Einsatz blieben. Heute ist Mönchengladbach übrigens die größte deutsche Stadt, die keinen städtischen Schienenverkehr hat. :-)

Danke für die umfassende Aufklärung. Immerhin soviel war bei mir hängengeblieben, daß in MG das Defizit an Straßenbahnen etwas Außergewöhnliches ist. Gut tut das dem öffentlichen Nahverkehr übrigens keineswegs (wieder meine subjektive Meinung), denn wenn man von MG Hbf mit dem Bus in die Außenbezirke tuckert, braucht man einiges an Geduld ... Leider konnte ich von den Gladbacher Straßenbahnen in meinen ersten Lebenswochen keinen Gebrauch machen, zumindest keinen, der mir noch im Gedächtnis wäre ...

Eine schöne Woche
Guenther

Busse

Markus U., Stammposter, Saturday, 02.06.2007, 07:20 (vor 6321 Tagen) @ Guenther

Hi Guenther!

Aus meiner Heimatstadt ist mit die (in Köln nicht oder nur abends praktizierte) Regel bekannt, daß man grundsätzlich an der vorderen Tür einzusteigen hat. Diese Regel dient ja offensichtlich dem Zweck, daß sich der Fahrer die Leute angucken kann, die einsteigen.

Das glaube ich kaum. In Gießen, wo ich von 1986 bis 1992 Jura studierte, war es so, daß man vorn beim Fahrer einzusteigen und hinten auszusteigen hatte. Dieses Prinzip heißt "Fahrgastfluß" und dient der zügigeren Abwicklung des Ein- und Aussteigens: Während die Leute hinten aussteigen, kann gleichzeitig vorn eingestiegen werden. In Gießen war es auch, wo mir ein einziges Mal in meinem Leben ein Busfahrer die Mitfahrt verweigerte, allerdins deshalb, weil ich grad ein Eis in der Hand hatte (welches ich mir gekauft hatte, um mir die Wartezeit angenehmer zu machen). In München muß man hingegen nur abends ab 21.00 Uhr vorn beim Fahrer einsteigen und die Fahrkarte vorzeigen. In München steige ich sehr oft barfuß in den Bus ein (auch abends nach 21.00 Uhr) und hatte niemals irgendwelche Schwierigkeiten.

Barfüßige Sommergrüße,
Markus U.

Busse

Guenther, Saturday, 02.06.2007, 08:01 (vor 6321 Tagen) @ Markus U.

Hi Markus U.!

Also, in Mönchengladbach ist der Grund für die Regel definitiv der, den Ulrich nennt. Sie wollen die Fahrkarten kontrollieren. Als ich einmal (weil ich in MG nicht oft busfahre) in Unkenntnis dieser Regel hinten einstieg, plärrte mich der Fahrer durch den Lautsprecher an und wollte nicht etwa meine Schuhe kontrollieren, sondern die Fahrkarte sehen. Der bessere Fahrgastfluß mag ein zusätzlicher Grund sein (obwohl man in MG meines Wissens auch vorne einsteigen darf, und die Busse sind dort erfahrungsgemäß außerhalb der Stoßzeiten nicht so voll, daß der Fahrgastfluß ein ernsthaftes Problem wäre).
In München war ich bislang immer nur beruflich/ halbberuflich unterwegs und daher immer beschuht, hab also keinerlei Erfahrungen mit barfüßiger Benutzung von öffentlichen Verkehrsmitteln. In Gießen war ich - ehrlich gesagt - noch gar nicht.

Gruß, Guenther

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