Zecken (Hobby? Barfuß! 2)

Wolli, Stammposter, Monday, 21.05.2007, 09:58 (vor 6398 Tagen)

Hallo zusammen,

ich hab ein wenig Sorge, barfuß über Wiesen zu laufen wegen der Zeckengefahr. Wie seht Ihr das bzw. habt Ihr diesbezüglich bereits Erfahrungen gemacht, vor allen in den südlichen Regionen mit dem höheren Infektionsrisiko bei Zeckenbissen?

Viele Grüße

Wolli

Zecken

Guenther, Monday, 21.05.2007, 10:28 (vor 6398 Tagen) @ Wolli

Hallo Wolli!

Ich denke, bei richtiger Betrachtung ist die Zeckengefahr für den (aufmerksamen) Barfußwandernden eher gering als für den Beschuhten. Die beiden eigentlich gefährlichen Infektionskrankheiten sind FSME und Borreliose. Für beide steigt das Risiko erheblich, wenn die Zecke sich lange in der Wunde aufhält. Wenn man barfuß ist, wird sich die Zecke am unteren Fußbereich gar nicht halten können, am oberen wird man sie schnell entdecken und entfernen. Wandert man dagegen mit Wanderschuhen und Socken, so können sich Zecken, die bekanntlich krabbeln, einschleichen und werden kaum bemerkt, ehe man das nächste Mal die Schuhe auszieht (was mitunter erheblich später sein dürfte). Alle anderen Körperteile (insbesondere Beine) sind natürlich in beiden Fällen gefährdet, aber lange Hosen helfen m.E. - entgegen professionellen Ratschlägen - kaum und verzögern nur die Auffindung der Zecken. Ich bin am Donnerstag am Drachenfels unterwegs gewesen, barfuß, aber (in Anbetracht eher ungemütlicher Temperaturen) mit langer Hose, die Folge war eine Zecke in der Kniekehle, die ich erst Samstag morgen auffand. Ich schätze, mit kurzer Hose hätte ich sie noch im Verlauf der Wanderung erwischt.
Natürlich wäre unter statistischem Gesichtspunkt eine hermetische "Astronautenverpackung" bei Waldspaziergängen zur völligen Risikominimierung gegenüber "barfuß" oder "Wanderschuhen" vorzuziehen ...

Gruß, Guenther

Zecken-Repellent

Puma, Stammposter, Monday, 21.05.2007, 12:12 (vor 6398 Tagen) @ Guenther

Hallo Wolli und Guenther,

als Bewohner einer zeckenreichen Gegend empfehle ich ein Repellent, z.B. Zanzarin. Das wirkt bei mir 100%ig. Zu glauben, man würde beim ständigen Beobachten seiner Füße/Beine ALLE Zecken sehen, halte ich für ziemlich unrealistisch. Außerdem würde es mir das Vergnügen eines barfüßigen Waldspaziergangs ziemlich vermiesen, wenn ich immer auf meine Beine starren müsste (ich muss ja auch immer die Hinterseite betrachten).

Gruß
Puma

Hallo Wolli!
Ich denke, bei richtiger Betrachtung ist die Zeckengefahr für den (aufmerksamen) Barfußwandernden eher gering als für den Beschuhten. Die beiden eigentlich gefährlichen Infektionskrankheiten sind FSME und Borreliose. Für beide steigt das Risiko erheblich, wenn die Zecke sich lange in der Wunde aufhält. Wenn man barfuß ist, wird sich die Zecke am unteren Fußbereich gar nicht halten können, am oberen wird man sie schnell entdecken und entfernen. Wandert man dagegen mit Wanderschuhen und Socken, so können sich Zecken, die bekanntlich krabbeln, einschleichen und werden kaum bemerkt, ehe man das nächste Mal die Schuhe auszieht (was mitunter erheblich später sein dürfte). Alle anderen Körperteile (insbesondere Beine) sind natürlich in beiden Fällen gefährdet, aber lange Hosen helfen m.E. - entgegen professionellen Ratschlägen - kaum und verzögern nur die Auffindung der Zecken. Ich bin am Donnerstag am Drachenfels unterwegs gewesen, barfuß, aber (in Anbetracht eher ungemütlicher Temperaturen) mit langer Hose, die Folge war eine Zecke in der Kniekehle, die ich erst Samstag morgen auffand. Ich schätze, mit kurzer Hose hätte ich sie noch im Verlauf der Wanderung erwischt.
Natürlich wäre unter statistischem Gesichtspunkt eine hermetische "Astronautenverpackung" bei Waldspaziergängen zur völligen Risikominimierung gegenüber "barfuß" oder "Wanderschuhen" vorzuziehen ...
Gruß, Guenther

Zecken-Repellent

Guenther, Monday, 21.05.2007, 14:03 (vor 6398 Tagen) @ Puma

Hi Puma!

Man braucht ja nicht "ständig" auf die eigenen Beine zu "starren". Aber mal ein Blick während einer Rast oder zumindest nach der Wanderung empfiehlt sich doch. Und mit kurzer Hose sieht man m.E. wesentlich mehr als mit langer (genaugenommen sollte man sich nach dem Wandern mal nackt vor den Spiegel stellen oder sich von einem anderen absuchen lassen). Ein Argument gegen das Barfußlaufen ergibt sich daraus m.E. nicht.

Gruß, Guenther

Zecken

Joachim (BI), Stammposter, Monday, 21.05.2007, 12:13 (vor 6398 Tagen) @ Wolli

Lieber Wolli,

ich bin sehr oft barfuß im Wald und auf Wiesen unterwegs und schütze mich gegen die dort lauernden Gefahren mit der Zeckenschutz Bio-Lotion Zanzarin, mit der ich wirklich gute Erfahrungen gemacht habe und die ich deshalb nur wärmstens empfehlen kann.

Schöne Grüße
Joachim

Zecken

Engel, Stammposter, Monday, 21.05.2007, 12:30 (vor 6398 Tagen) @ Wolli

Hallo zusammen,
ich hab ein wenig Sorge, barfuß über Wiesen zu laufen wegen der Zeckengefahr. Wie seht Ihr das bzw. habt Ihr diesbezüglich bereits Erfahrungen gemacht, vor allen in den südlichen Regionen mit dem höheren Infektionsrisiko bei Zeckenbissen?
Viele Grüße
Wolli

Hi Wolli,
angesichts der Schwere der diesjährigen "Zeckenplage" ist der wirksamste Schutz wie immer die stetige Kontrolle. Egal ob lange oder kurze Hosen, ob Schuhe oder keine, wenn die Viecher Dich wollen, dann bekommen sie Dich.
FSME (Frühsommer-Meningoenzephalitis) ist eine der Beiden von Zecken übertragbare Krankheit, vor der man sich durch eine rechtzeitige Impfung aber schützen kann. Das Risiko einer FSME-Infektion ist aber nur in einigen Regionen Deutschlands erhöht gegeben (einfach mal googlen).
Bei der zweiten, der Borreliose sieht das anders aus, da gibt es keine Impfung. Hier hilft nur ein rechtzeitiges entfernen des "Übeltäters", da die Borreliose meist erst nach mehreren Stunden von der Zecke auf den Menschen übertragen wird (ca 6Std.). Im Gegensatz zur FSME ist Borreliose, wenn auch schwer, behandelbar. Außerdem kann man sich mit ihr Bundesweit infizieren.
Wie gesagt, wenn Ihr Euch oft in der Natur aufhaltet ist eine stete Kontrolle unerlässlich.
Ich bin sehr oft auf Wiesen und in Wäldern unterwegs. Auch wenn ich noch nie ne Zecke hatte {die ham wohl auch ihren Stolz :-)}, ist die erste Tat nach meiner Heimkehr eine Ganzkörper-Kontrolle.
Also, impfen lassen (FSME), Augen auf und die Natur genießen.

Zeckenfreie BF-Grüße, Engel

Zecken

Ralf RSK, Stammposter, Monday, 21.05.2007, 15:06 (vor 6398 Tagen) @ Wolli

Wie seht Ihr das bzw. habt Ihr diesbezüglich bereits Erfahrungen
gemacht ...

Hi,

in Risikogebieten wird für Risikoberufe (z. B. Fortsarbeiter) und Leute, die viel draußen sind richtigerweise eine FSME-Impfung empfohlen. Gegen Borelliose kann man nicht impfen. Mehr Infos findest du immer aktuell beim Robert-Koch-Institut (http://www.rki.de/ --> im Suchfeld Zecken oder FSME eingeben). Die altuelle FSME-Risikokarte ist ach hier zu finden: http://www.spiegel.de/flash/0,5532,15120,00.html.

Es bleibt also immer ein "Restrisiko", oder frei nach Erich Kästner: Das Leben ist immer lebensgefährlich.

Ich persönlich bin nicht gegen FSME geimpft, da ich nicht im Risikogebiet lebe. Ein paar Zecken fange ich mir pro Sommer schon ein. Also: In Wanderpausen o. ä. am besten immer mal die Beine anschauen nach den kleinen Krabbeltieren und bereits festgebissene ggf. gleich mit der mitgeführten Zeckenzange entfernen. Und wenns später juckt, nicht einfach kratzen, sondern erst anschauen .. es könnte eine Zecke sein. Und vielleicht nicht gerade durchs Unterholz oder durch Ginsterbüsche streifen.

Vor ein paar Tagen hatte ich das erste Mal Gelegenheit, eine der marienkäfergroßen Schafzecken zu betrachten (auf einer Alp im Tessin, wo ich eine Freundin besucht habe, die dort mit ihrer Ziegenherde lebt). Diese hätten gegenüber den bei uns üblichen Mini-Tierchen wenigstens den Vorteil, dass man sie gut sieht und wahrscheinlich auch krabbeln fühlt ;-)

Viele Grüße, Ralf

Taucheranzug soll helfen!

Barpfotenbaer, Stammposter, Monday, 21.05.2007, 19:44 (vor 6398 Tagen) @ Wolli

Bei mir wirkt aber das schon mehrfach genannte Zanzarin ähnlich gut!

Zecken

Vesa Local @, Stammposter, Thursday, 24.05.2007, 07:06 (vor 6395 Tagen) @ Wolli

Hi, Wolli!

Mich hat bis jetzt das rechtzeitige "Nachschauen" vor Zecken bewahrt.

Einfach nach "kritischen" Wegstellen die Beine absuchen; die Tiere sprinten ja nicht in höher gelegene Regionen. Und anfangs sind die Zecken einfach abzusammeln bzw. wegzuwischen.

Viele Grüße
Vesa Local

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