Hallo Descalzar,
rein statistisch hast Du natürlich recht, daß die Wahrscheinlichkeit, einen Bekannten in der Großstadt zu treffen, geringer ist als in der Kleinstadt. Aber weder die Großstadt, noch das kleinste Dorf sind in sich homogen. Und wenn der Bekannte, dem man aus irgendwelchen Gründen nicht barfuß begegnen möchte (etwa um eine Erbschaft nicht zu gefährden), in der Nähe wohnt, dann spielt es keine Rolle ob Großstadt oder Kuhdorf.
Wer in einem anonymen Viertel einer Großstadt lebt, der wird kaum beachtet, egal ob man barfuß läuft oder nicht. Wenn man aber irgendwo lebt, wo man bekannt ist, dann wird Barfüßigkeit natürlich registriert. Wer vorher als Schuhträger beliebt war, der wird es in der Regel bleiben, wenn man zu barfuß überwechselt. Und wenn Bekannte die Barfüßigkeit kritisieren, dann ist es höchstens der Tropfen, der das Faß zum Überlaufen brachte.
Ich habe auch den Eindruck, daß in Zofingen die Anzahl von erwachsenen Barfüßern zumindest im Sommer angestiegen ist. Ob das ein allgemeiner Trend ist? Oder ob ich indirekt dazu beigetragen habe, etwa weil mich jemand mal bei "unmöglichen" Temperaturen barfuß gesehen hat? Ich weiß es nicht. Und im Grunde genommen ist das ja egal, aus welchem Grund man vom "fett beschuhten Irrweg" auf den "barfüßigen Weg der Vernunft" überwechselt.

Schöne Grüße
Michael aus Zofingen