Ein Fluzzi berichtet von seinem Hobby (Hobby? Barfuß! 2)

Moltke, Tuesday, 15.05.2007, 10:26 (vor 6404 Tagen)

Hurra, ich habe eine neue Hochleistungssportart kreiert, nämlich das berüchtigte revolutionäre Flanieren!

Das war auch dadurch bedingt, dass die putzige Revoluzzi-Thematik schon seit Wochen irgendwie nicht mehr aus meinem Hohlkopf zu bringen war, und Marathonlaufen für mich wegen angeborener Faulheit nicht in Frage kommt.

Also - in medias res (das ist lateinisch und heißt so viel wie "sollten wir lieber vielleicht nicht erst doch noch einen trinken gehen oder wenigstens noch ein bisschen drumherum reden?") :

Das revolutionäre Flanieren (so geheißen, weil es das bisher bekannte Flanieren im herkömmlichen Sinne revolutioniert),

auch als Flanoluzzen zu bezeichnen, wird vom sogenannten urbanen Flanoluzzer oder Flanoluzzarden neuzeitlichen Typs, auch kurz Fluzzi genannt, praktiziert, indem dieser, bekleidet im Stil des angesagtesten Outdoorleisurewearoutfits unter besonderer Berücksichtigung des bodennahen Bereichs im Sinne von Shoelesswellness gemächlichen Schrittes unter Vermeidung überhasteter oder verkrampfter und ruckartiger Bewegungen in gepflegt-locker dahinfließender Abfolge seiner Schritte durch sein zivilisatorisches Umfeld promeniert.
Der Fluzzi oder die Fluzzine achtet dabei vor allem darauf, dass die Grundvoraussetzung des Allumfassenden Fuß-Freiheits-Erlebnisses (AFFE) stets gewährleistet ist.
Das Flanoluzzen kann von allen Altersklassen und jeglichen Einkommens- und Gewichtsklassen zugehörigen minder- und volljährigen Männern, Frauen, Damen und Kindern jederzeit weitgehend gefahrlos ausgeübt werden. Es ist sogar für Haustiere geeignet, wobei hier allerdings einige Ausnahmen bei den Bekleidungsregeln beachtet werden sollten. Männliche Diabetiker, die zwischen dem 4. und dem 16. Monat schwanger sind, sollten allerdings zuvor ihren Hausarzt konsultieren (Flaschen- und Faßbierschwangere ausgenommen). Über Risiken und Nebenwirkungen ist bislang wenig bekannt, größtenteils kommt es nur zu erstaunten Blicken einer zu vernachlässigenden Restmenge ungläubiger Passanten und nur in ganz selten Fällen zu irrelevanten Unmutsbekundungen aus von geringer Sachkunde geprägten mitmenschlichen Bereichen, die bisher aber höchstens in einem hunderttausendstem Promille aller aufgetretenen Fälle zu klinischer Nachbehandlung des daraufhin von einem verärgerten Fluzzi niedergestreckten Zwischenrufers führten.
Das Flanoluzzen, sofern es regelgerecht ausgeübt wird, kann zu nicht unterzubewertenden euphorischen Wohlseinsäußerungen und gesteigert empfundener Lebensqualität sowie zu von unschätzbar wertvollen psychosomatischen Heilungswirkungen gekennzeichneten Prozessen führen.
Ein großer Teil der durch regelmäßiges Flanoluzzen empfangenen Energie führt zur Freisetzung eines enormen kreativen Potentials, welches nach landläufigen Erkenntnissen oftmals zu gelegentlicher, manchmal aber auch zu einer häufigeren - zum Teil schon einem innerem Zwang geschuldeter - Teilnahme an sogenannten Barfußforen führen kann.
In ganz, ganz seltenen Fällen führt es auch zu nervtötendem dummen Gebabbel (sogenanntes Schläächtschwätzersyndrom, siehe oben - das bisher Gesagte ist ja das beste Beispiel dafür).
Dem muß nun zwangsläufig der kurzen Rede langer Sinn folgen:
Schuhe aus und raus! (ach so, ihr habt ja eh keine an - na da hätte ich mir ja den ganzen Text sparen können!)

shoeless wellness forever,
Moltke


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