Sternwanderung nach Wiesenburg (Hobby? Barfuß! 2)

Ulrich (Berlin) @, Stammposter, Monday, 14.05.2007, 19:15 (vor 6405 Tagen)

Hallo

Am gestrigen Sonntag, dem 13. Mai, fand nun endlich die lange angekündigte Sternwanderung des Naturparks Hoher Fläming nach Wiesenburg statt, an der sich die Barfuß-Initiative Berlin-Brandenburg mit einer Barfußwanderung ab Belzig beteiligte. Mit dem Wetter hatten wir ausgesprochen Glück, da es nach tagelangem Regenwetter bis zum Ende der Wanderung trocken blieb und zunächst auch die Sonne schien.
Am Bahnhof Belzig fanden sich dann zwölf Personen zusammen, die an unserer Wanderung teilnahmen, darunter auch als Überraschungsgast Leo.
Außerdem kamen auch einige Vertreter von Presse und Fernsehen sowie die Frau Trick von der Naturparkverwaltung, die uns begrüßte. Das Fernsehen machte mir dabei die größten Sorgen, da diese Leute in der Regel sehr viel Zeit benötigen, um die Bilder zu bekommen, die sie haben wollen, Zeit hatten wir aber leider nur wenig, da unsere Ankunftszeit in Wiesenburg pünktlich eingehalten werden sollte. Glücklicherweise konnten wir die Dreharbeiten auf ein Minimum beschränken. Die Fernsehleute suchten sich eine noch barfußunerfahrene Familie für Interviews aus und sprachen auch mit Johannes, alle anderen wurden aber in Ruhe gelassen. Dann wollten die das allgemeine Schuhe ausziehen filmen, was problematisch war, da sich am Bahnhof leider noch nicht alle dazu durchringen konnten, sich von ihren Schuhen zu trennen.

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Auf dem Weg vom Bahnhof Belzig zur im Hintergrund sichtbaren Burg Eisenhardt waren noch nicht alle barfuß

Erst an der Burg Eisenhardt zu Belzig, bevor es in den Wald ging, wurden auch die letzten Schuhe ausgezogen, was das Fernsehen gerne filmte. An dieser Stelle setzten wir uns alle auf das gemauerte Geländer an der Zufahrt zum Burgtor, während noch Interviews geführt wurden, als eine unbekannte junge Frau barfuß an uns vorbei in die Burg ging. Ich dachte noch: "Wo will die jetzt hin?", als mir klar wurde, dass sie gar nicht zu unserer Gruppe gehörte. Das war eine Zufallsbegegnung!

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Johannes wird vor der Burg interviewt

Das Fernsehen begleitete uns dann noch eine ganze Weile, durch Wälder und Wiesen. An einem Aussichtspunkt vor Hagelberg wurden noch Interviews geführt, bevor man uns für eine Weile verließ. Von einem uns begleitenden Hund wurden zwei Zecken abgesammelt, was allgemein daran erinnerte, auch bei sich selbst mal danach zu sehen. Ich glaube zwei Exemplare wurden noch rechtzeitig, also vor dem Biss, gefunden.

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Auf wunderbaren grasbewachsenen Wegen näherten wir uns dem Aussichtspunkt vor Hagelberg

Wir gingen dann weiter auf dem direkten Weg nach Hagelberg und ließen dabei den Umweg über die Kunstspur aus, um ein wenig Zeit zu gewinnen. Gleich hinter dem Dorf Hagelberg, liegt dann der gleichnamige Berg, dessen Gipfel mit 201 m ü NN den höchsten Punkt Brandenburgs darstellt. Selbstverständlich habe ich auch am Gipfelkreuz einen Eintrag ins Gipfelbuch geschrieben. Hier hatte uns auch die Frau Trick wieder getroffen, die erschöpften Wanderern eine Mitfahrgelegenheit bieten wollte, was aber niemand in Anspruch nahm. Außerdem versorgte sie uns mit Mineralwasser.

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Frau Trick schenkt Wasser aus

Eine andere Wandergruppe begann ihren Weg nach Wiesenburg übrigens genau zu dieser Zeit am Hagelberg, so dass es am Gipfel recht voll war. Auch die üblichen Fragen, ob das nicht zu kalt wäre, usw. wurden nicht ausgelassen.
Anschließend ging es über Feldwege zu einem recht wenig begangenen Waldweg. Das heißt, er ist recht zugewachsen und liegt vielfach voller Äste und Zweige. Dort, wo der Weg nahezu unbegehbar wurde, bogen wir aber ab, und fanden besser geeignete Wege. Das war auch nicht schwierig, da wir die Gegend ja bereits erkundet hatten. Irgendwo wurde der Weg dann allerdings extrem schlammig. Ich hatte schon geglaubt, spätestens hier müssten alle Füße richtig schmutzig werden, aber einigen Teilnehmern gelang es sogar hier noch die Oberseite ihrer Füße gewissenhaft sauber zu halten. An statt durch den tiefen Schlamm zu waten gingen diese Leute ganz am Rand auf einem winzigen etwas festeren Streifen. Schade, die Leute haben was versäumt.

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Leider wollte nicht jeder den herrlich weichen Schlimm genießen

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Man konnte auch weitgehend saubere Füße behalten

Genau an dieser Stelle, an der eine Straße unseren Weg kreuzte, hatte uns aber auch das Fernsehen wieder abgepasst. Auf der Schlammstrecke wollten die uns zwar nicht entgegenkommen, aber dafür wurde der Kamera auch echtes Matschtreten geboten.
Nach Überqueren der Straße ging es weiter durch Wald, wenn auch auf deutlich trockenerem Weg, bis wir den Walrand erreichten, wo uns aus der Ferne schon der Turm von Schloss Wiesenburg begrüßte.
Auf einem sandigen Feldweg ging es dann nach Wiesenburg. Nach und nach zogen sich verschiedene Teilnehmer wieder ihre Schuhe an. Schade, wenn man es nicht bis ins Ziel durchhält. Ich hätte da ja mehr Ehrgeiz entwickelt.

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Großes Füße waschen am Brunnen in Wiesenburg

In Wiesenburg war das Fernsehen wieder zur Stelle, als wir am Brunnen unsere Füße wuschen. Es wurden Interviews gegeben, manche Szene musste immer wieder gedreht werden, aber nun hatten wir ja auch Zeit. Wir waren gerade so pünktlich in Wiesenburg angekommen.
Leo und ich sonderten uns dann ein wenig von der Gruppe, die sich ohnehin schon weitgehend zerstreut hatte, ab. Ich zeigte ihm noch den Burgturm und einen kleinen Teil des Parks, bevor wir uns verabschiedeten. Er fuhr noch am selben Abend wieder nach Hause.

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Blick vom Schlossturm auf den Blumenmarkt, das Ziel der Sternwanderung. Aus dem Wald hinter der Wiese im Hintergrund waren auf unserer Wanderung herausgekommen.

Mit Johannes und seinem Sohn aß ich dann noch eine Kleinigkeit, wir machten noch etwas Werbung für unsere nächste öffentliche Tour und begaben uns dann zum Shuttlebus, von dem wir uns eine Rückfahrt nach Belzig erhofften. Da er aber wegen eines riesigen Umwegs, den er fahren wollte, nicht rechtzeitig zur Abfahrt des in Belzig einsetzenden Zuges dort eintreffen sollte, lehnten wir eine Mitfahrt ab und wanderten statt dessen durch den Schlosspark zum Bahnhof Wiesenburg. Leider begann es nun zu regnen. Der Bahnhof liegt etwa 3 km vom Ort entfernt. So bekamen wir den aber gleichen Zug, auf den wir auch in Belzig hätten warten müssen, konnten aber noch den Park mit seinen herrlichen blühenden Rhododendren genießen.

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Rhododendren in Wiesenburg

Am Bahnhof Wiesenburg wird man seltsamerweise erst kurz vor Abfahrt eines Zuges auf den Bahnsteig gelassen, vermutlich weil man dazu mehrere Gleise überqueren muss. Dafür wird einem dann aber auch ein barfußfreundlicher rasenbewachsener Bahnsteig geboten.

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Der grüne Bahnsteig in Wiesenburg mit dem Zug aus Dessau, der uns wieder nach Berlin brachte

Ein wunderschöner erlebnisreicher Tag ging zu Ende.

Viele Grüße

Ulrich


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