Neuling (Hobby? Barfuß! 2)

Thomas, Monday, 14.05.2007, 09:06 (vor 6405 Tagen)

Hallo zusammen!

Diese Seite ist ja der Hammer!!! Hätte nie gedacht das es so viele Barfüßler gibt!! Ich habe auch die Barfüßigkeit für mich entdeckt, nur leider fehlt mir noch das nötige Selbstvertrauen um das in der Öffentlichkeit zu machen...
Meine Freundin möchte auch nicht das ich barfuß ins Kino gehe, einkaufen gehe oder mich so in der Stadt bewege. Sie hat so nix gegen das barfuß laufen, beim spazieren z.B. Nur in der City ist sie voll dagegen... Gibt es da ein Mittel sie vielleicht umzustimmen?? Schließlich will ja ich barfuß laufen.

Ich weiß auch gar nicht wie ich mich am besten verkaufe wenn ich mich Freunden oder Bekannten treffe und dann barfuß bin. Weil niemand (außer meine Freundin) weiß das ich gerne barfuß laufe. Da ich jetzt 24 Jahre alt bin, weiß ich nicht wie ich mich richtig "outen" kann... Vielleicht habt ihr ja ein paar Tips für mich ;-)

Gruß
Der Neuling

Neuling

Thomas Schröder, Monday, 14.05.2007, 10:09 (vor 6405 Tagen) @ Thomas

Hey du "Neuling"
Mach es einfach! Bald ist es für alle Beteiligten das Normalste der Welt, daß du barfuss gehst! Also, nicht Augen zu und durch - sondern Schuhe und Strümpfe aus und Füsse zeigen!

Gruss (auch) Thomas

Neuling

Manfred (Ten), Stammposter, Monday, 14.05.2007, 11:50 (vor 6405 Tagen) @ Thomas

Hallo zusammen!
Diese Seite ist ja der Hammer!!! Hätte nie gedacht das es so viele Barfüßler gibt!! Ich habe auch die Barfüßigkeit für mich entdeckt, nur leider fehlt mir noch das nötige Selbstvertrauen um das in der Öffentlichkeit zu machen...

Ich weiß auch gar nicht wie ich mich am besten verkaufe wenn ich mich Freunden oder Bekannten treffe und dann barfuß bin. Weil niemand (außer meine Freundin) weiß das ich gerne barfuß laufe. Da ich jetzt 24 Jahre alt bin, weiß ich nicht wie ich mich richtig "outen" kann... Vielleicht habt ihr ja ein paar Tips für mich ;-)
Gruß
Der Neuling

Ich glaube diese Phase haben die meisten von uns mitgemacht. Und die Meisten werden es Dir auch bestätigen: Wenn DU zu Dir stehst und das mit dem entsprechenden Selbstbewusstsein auch ausstrahlst wird das nach kurzer Zeit zur Selbstverständlichkeit. Für Dich und die Anderen.
(Ich würde hier bei uns höchstens noch erstaunt angesprochen werden wenn ich plötzlich mit Schuhen daherkäme.)
Und auch mir hat das Forum die Sache sehr erleichtert - bevor ich dieses kennenlernte dachte ich nämlich das sei eine "Marotte" von mir, mir der ich ziemlich alleine sei.
Und ist Dir schon mal aufgefallen dass das Thema Barfuss zur Zeit überall in den Medien hochaktuell ist und (fast) immer (von einigen dümmlichen Artikeln wie dem gerade einige Postings vorher erwähnten bzl. Hornhaut und Sand abgesehen) stets sehr positiv dargestellt wird ?!
In welcher Gegend bist Du denn zu Hause ?
Vielleicht magst Du Dich jemandem aus dem Forum anschliessen ?
BF-Grüsse
Manfred

Der große Verdienst des HBF

Jay, Stammposter, Tuesday, 15.05.2007, 06:09 (vor 6404 Tagen) @ Manfred (Ten)

Und auch mir hat das Forum die Sache sehr erleichtert - bevor ich dieses kennenlernte dachte ich nämlich das sei eine "Marotte" von mir, mir der ich ziemlich alleine sei.

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Hi Manfred,
ich glaube zwar, daß wir längst darüber gesprochen haben, aber aufgrund der geringen BF-Freakdichte (einige 1000 im gesamten Bundesgebiet) werden wohl gar nicht so wenige in ihrer Freude am BF einst dadurch beeinträchtigt gewesen sein, zu vermuten, von einem BF-Tick befallen zu sein. Mir ging´s ganz genauso. Das halte ich für den primären großen menschlichen Dienst, den das HBF der BF Community erwiesen hat.
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Und ist Dir schon mal aufgefallen dass das Thema Barfuss zur Zeit überall in den Medien hochaktuell ist und (fast) immer (von einigen dümmlichen Artikeln wie dem gerade einige Postings vorher erwähnten bzl. Hornhaut und Sand abgesehen) stets sehr positiv dargestellt wird ?!
In welcher Gegend bist Du denn zu Hause ?
Vielleicht magst Du Dich jemandem aus dem Forum anschliessen ?
BF-Grüsse
Manfred

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Ich würde doch anregen - aufgrund meiner wunderschönen Erinnerungen an die Tage in Freiburg etc. - daß ein regelmäßiges Südwesttreffen Sinn machen könnte & hätte gerne z. B. auch einmal Luc oder andere aus F oder CH getroffen. Ich habe die feste Absicht, spätestens im Herbst wieder einmal nach Freiburg etc. zu kommen.
Sollte jemand im Münchner Umland wohnen & der Meinung sein, daß ihm jemand als Begleitperson, um BF-Hemmungen in der Öffentlichkeit zu überwinden, behilflich sein könnte, stehe ich gerne (sofern mein Beruf es zuläßt & außerhalb des Winters) zur Verfügung.
Freundliche BF-Grüße, Jay

Neuling

Thomas, Tuesday, 15.05.2007, 10:11 (vor 6404 Tagen) @ Manfred (Ten)

Hallo Manfred!
Ich komme aus dem Ruhrgebiet, hier sieht man leider wenige Barfüßler... Aber ich denke das ich das nötige Selbstbewustsein haben werde ;-) Ich möchte aber erst bei schönerem Wetter anfangen, 15 Grad sind mir da doch zu kalt... Ich hoffe jetzt mal stark, das der Sommer bald kommt!!
Gruß
Thomas

Neuling

Dieter H., Stammposter, Monday, 14.05.2007, 13:53 (vor 6405 Tagen) @ Thomas

Meiner Frau war es anfangs auch peinlich, als ich anfing. Aber jetzt sagt sie nix mehr, sie hat sich dran gewöhnt, denn viele Bekannte haben sich positiv geäußert, warum also soll sie noch meckern . . .
Nur mein Sohn kann es nicht akzeptieren - er ist 15, das sagt schon alles.
Und - du bist doch nicht der einzige. Ich sehe ab und zu bei schönem Wetter mal Leute ohne Schuhe gehen. Ist also sooooo "abnorm" nicht.
Ich sag jetzt mal schmunzelnd, deine Freundin soll sich nicht so "anstellen" und dich akzeptieren, wie du bist. So.

Neuling

Engel, Stammposter, Monday, 14.05.2007, 14:12 (vor 6405 Tagen) @ Dieter H.

Meiner Frau war es anfangs auch peinlich, als ich anfing. Aber jetzt sagt sie nix mehr, sie hat sich dran gewöhnt, denn viele Bekannte haben sich positiv geäußert, warum also soll sie noch meckern . . .
Nur mein Sohn kann es nicht akzeptieren - er ist 15, das sagt schon alles.
Und - du bist doch nicht der einzige. Ich sehe ab und zu bei schönem Wetter mal Leute ohne Schuhe gehen. Ist also sooooo "abnorm" nicht.
Ich sag jetzt mal schmunzelnd, deine Freundin soll sich nicht so "anstellen" und dich akzeptieren, wie du bist. So.

Meine Freundin hat mich schon so kennengelernt, da hab ich es wohl n bisschen einfacher gehabt :-).

Gruß Engel

Neuling

Engel, Stammposter, Monday, 14.05.2007, 14:10 (vor 6405 Tagen) @ Thomas

Hallo zusammen!
Diese Seite ist ja der Hammer!!! Hätte nie gedacht das es so viele Barfüßler gibt!! Ich habe auch die Barfüßigkeit für mich entdeckt, nur leider fehlt mir noch das nötige Selbstvertrauen um das in der Öffentlichkeit zu machen...
Meine Freundin möchte auch nicht das ich barfuß ins Kino gehe, einkaufen gehe oder mich so in der Stadt bewege. Sie hat so nix gegen das barfuß laufen, beim spazieren z.B. Nur in der City ist sie voll dagegen... Gibt es da ein Mittel sie vielleicht umzustimmen?? Schließlich will ja ich barfuß laufen.
Ich weiß auch gar nicht wie ich mich am besten verkaufe wenn ich mich Freunden oder Bekannten treffe und dann barfuß bin. Weil niemand (außer meine Freundin) weiß das ich gerne barfuß laufe. Da ich jetzt 24 Jahre alt bin, weiß ich nicht wie ich mich richtig "outen" kann... Vielleicht habt ihr ja ein paar Tips für mich ;-)
Gruß
Der Neuling

Hi Thomas,
da schließ ich mich doch gleich den anderen an.
Lass Dich von den Leuten, die eh keine Ahnung vom BF-laufen haben, nicht entmutigen. Es ist das natürlichste der Welt ohne Schuhe rum zu laufen.
Und wenn Dich jemand fragt warum Du BF läufst, dann sag ihm einfach wie's ist: Weil Du Lust dazu hast!
Wenn Du Selbstbewußt auftrittst und auf eventuelle Gängeleien resolut reagierst werden Deine Mitmenschen Deine Vorliebe zum BF auch akzeptieren (außerdem verändert sich ja Dein eigentliches Wesen dadurch nicht).
Also nur Mut. Und bei Fragen oder Problemen kannst Du Dich hier immer an uns wenden.

Ne schöne Barfüßige Zeit wünscht Dir,

Engel

Empfehle ultraharte Linie

Jay, Stammposter, Tuesday, 15.05.2007, 05:42 (vor 6404 Tagen) @ Thomas

Hi Thomas,
ein herzliches Welcome im Forum auch von mir. Das Zaubermittel heißt Barfuß-Autismus, ich glaube in der Tat, daß man, um ein "erfolgreicher" (d. h. von seinem Umfeld nicht nur geachteter, sondern geschätzter BF, der sehr selten bis nie von diesem Trouble bekommt), "authentischer" Barfußmensch zu sein, auch irgendwo Autist sein muß. Das heißt: Man macht es einfach. Man IST einfach barfuß. Man kümmert sich nicht oder nicht sehr darum, was die Umwelt, in diesem Fall andere Menschen dazu sagen, wie sie darauf reagieren.
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Hallo zusammen!
Diese Seite ist ja der Hammer!!! Hätte nie gedacht das es so viele Barfüßler gibt!! Ich habe auch die Barfüßigkeit für mich entdeckt, nur leider fehlt mir noch das nötige Selbstvertrauen um das in der Öffentlichkeit zu machen...

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Sieh´s einfach mathematisch/formallogisch (die beste & überhaupt einzig richtige aller Denkweisen). Dieses Forum läßt den Schluß zu, daß es in Deutschland von der Zehnerpotenz-Größenordnung her einige 1000 Personen gibt, die ihren Alltag, quasi ihr Leben BF verbringen, gar nicht so wenige von ihnen auch winters. Wenn sie etwas Glück haben, sind sie auch im Job BF, sie fahren BF zum Einkaufen, Autowaschen, gehen zum Essen etc. etc., ohne daß sie Probleme bekommen (Ausnahmen sind - das darfst du mir & praktisch allen anderen hier glauben - ausgesprochen selten). Warum solltest du nicht können, was andere können (abgesehen davon, daß es keine große geistige Leistung ist, sich den Dreck namens Schuhe & Socken auszuziehen)? Verbindlich läßt sich sagen, daß du bei BFigen Alltagshandlungen in der Öffentlichkeit wie Einkaufen im Supermarkt, Tanken etc. pro Jahr statistisch ca. 3, allerhöchstens 5mal überhaupt Reaktionen erlebst wie "wahrnehmbar intensiver" beglotzt zu werden (ist regional unterschiedlich & gilt zumindest für den Raum München). Dumm von wildfremden Leuten angeredet zu werden, erlebe ich ca. 1x in 2 Jahren, das häufigste Wort, das ich (übrigens gar nicht ungern, Gründe würden jetzt zu weit führen) höre, ist "asozial".
Wichtig ist jedoch folgendes. Vergangenen Abend telefonierten Markus U. & ich länger über allgemeine BF-philosophische & -psychologische Fragen. Dabei kam das Thema auch (@ Markus U.: ich kümmere mich in absehbarer Zeit noch um die in "Reaktionen der Umwelt auf BF - ein paar Gedanken" gegebenen Aspekte, bin aber grad' schreiberisch gar nicht kreativ 'drauf & schreib' jetzt mehr zufällig, weil ich zum Schlafen zu "wach" & zum Arbeiten zu müde bin, siehe Beitrags-Uhrzeit) auf Sachen wie: Man muß schon auch ein wenig der Typ zu BF sein, quasi ein wenig dafür geboren sein, BF "steht" nicht jedem, es "steht" nicht jeder Persönlichkeitsstruktur, ferner: Negative Psychoflairs.
Diese sind dann gegeben, wenn du nicht genauso gleichgültig BF gehst, wie wenn du Schuhe anhättest. Unsicher bis nervös herumtappen oder -schleichen oder gar dabei auf die eigenen Füße stieren ERZEUGT nämlich genau die negativen "Publikums"reaktionen, die du wahrscheinlich befürchtest. Falls Markus U. oder andere betont BF-alltagslebenserfahrene Schreiber ein wenig Zeit haben, setzen sie dir das noch genauer auseinander, ansonsten übernehme ich das auf Wunsch am Wochen- oder eher Monatsende (bin z. Zt. beruflich aufs äußerste gestreßt & möchte nicht zu lang werden).
Ferner empfehle ich auch das gesamte Forumsarchiv, oft kann man schon an den Beitragstiteln erkennen, daß es sich hierbei um Szenarien aus dem BFigen Alltagsleben oder Fallbeispiele von Auseinandersetzungen mit blöd daherredenden BF-Gegnern handelt. Für Optimalverhalten, um als BF in der Öffentlichkeit Pluspunkte zu sammeln (wie Sachlichkeit, Höflichkeit, Freundlichkeit u. dgl.) empfehle ich den Beitragsautor Descalzar früherer Jahre bis einschließlich '06.
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Meine Freundin möchte auch nicht das ich barfuß ins Kino gehe, einkaufen gehe oder mich so in der Stadt bewege. Sie hat so nix gegen das barfuß laufen, beim spazieren z.B. Nur in der City ist sie voll dagegen... Gibt es da ein Mittel sie vielleicht umzustimmen?? Schließlich will ja ich barfuß laufen.

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Da wäre jetzt zunächst einmal die Vorgeschichte interessant. Offenbar ist bei dir BF relativ schlagartig hervorgebrochen & ihr kanntet euch schon vorher, falls lange, wird die Sache schwierig, weil das dann eine Veränderung ist & "sie" dich wieder als den "alten" zurückhaben will. Man merkt aber doch deutlich (speziell dieses Vokabular "in der City"), daß hier aber Angst vor negativem "Imponieren" bzw. der Wunsch nach positivem Imponieren (" beschuhte Vorzeigbarkeit" in der City) besteht. Grundsätzlich empfehle ich in der Frage [BF oder nicht] eine absolut harte, gleichgültige & völlig unnachgiebige Haltung. Auf den "vehementen Wunsch" nach Beschuhung reagiert man einfach gar nicht oder kurz mit "Mach' ich nicht". Stellt sie dich vor die Alternative [Beschuhung in der City] oder Trennung, wähle Trennung. Wenn dir BF gut "steht" (es ist wahrscheinlich auch bei dir ein Akt der Selbstfindung - wenn du dich im Spiegel BF ansiehst, gefällst du dir dann nicht doch in seriöser Selbstehrlichkeit am besten, wenn du ferner frei über deine Frisur & deine Klamotten verfügen kannst?) wirst du die Erfahrung machen, daß du so auch auf Frauen am besten wirkst. Ich vermute, daß meine bisherigen Beziehungen ohne BF überhaupt nicht zustande gekommen wären. Über die Wissenschaft, wie man als Barfußmann Frauen den Kopf verdreht, sollte fast einmal von einem Autorenteam ein Kombibeitrag geschrieben werden; es würde mir einen Riesenspaß machen, so etwas einmal gemeinsam mit Descalzar (Koryphäe Nr. 1), Engel & Co. zu verfassen (komplexe Themen werden in Wissenschaft & Technik oft von Autorenteams beackert).
Vielleicht kannst du sie aber wg. "Vorzeigbarkeit" damit beruhigen, daß es letzten Endes nur darum geht, zu zeigen, DASS IHR GELD HABT! Bist du Raucher? Es gibt hervorragende oberflächenvergoldete Imitate von Cartier- oder Dupont-Feuerzeugen, die sich hervorragend als Zusatzaccessoire zur Armbanduhr "Rolex Oyster Perpetual Datejust" (kostete 1989 im Original 28000 DM, meine kann nur vom Gewicht her vom Original unterschieden werden & kostete 15 New Taiwan-$) eignen; die Welt, die auf so etwas schaut, hat meiner Meinung nach nichts Besseres als Bluff verdient. Es kommt darauf an, daß man als Barfüßer die Insignien von GEHOBENEM Kapitalismus zeigt, man signalisiert: Die Dimension "Kleidung" hab' ich nicht mehr nötig. Beim Auto (gibt bekanntlich keine Imitate) hab' ich nicht grundlos bis zur finanziellen Verblutensgrenze hochgerüstet, es hat sich bestens bewährt.
Tip, falls ihr euch erst seit dem Winter kennt: Du hast es einfach vergessen, zu erwähnen... "Ach ja, übrigens, ich bin Barfußfreak", das wird dann i. d. R. geschluckt.
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Ich weiß auch gar nicht wie ich mich am besten verkaufe wenn ich mich Freunden oder Bekannten treffe und dann barfuß bin. Weil niemand (außer meine Freundin) weiß das ich gerne barfuß laufe. Da ich jetzt 24 Jahre alt bin, weiß ich nicht wie ich mich richtig "outen" kann... Vielleicht habt ihr ja ein paar Tips für mich ;-)

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Genau darin liegt das Problem insbesondere der Generation, die nach dir kommt - dieses ständige "Sich optimal verkaufen müssen". Sei einfach du selbst, du wirst damit am besten fahren & dich so am besten verkaufen. Jetzt kommt eine günstige Jahreszeit. Ich würde mich gar nicht groß "outen", sondern am besten an einem Hochsommertag "einfach so" (& kommentarlos) BF im Freundeskreis 'reinschneien (schließlich war & ist BF im Hochsommer etwas ganz normales). Die Reaktionen sieht man dann schon - wird wirklich heftig gemeckert, müßte sich fast schon die Frage stellen, was dieser Freundeskreis überhaupt wert ist - ein bisheriger Mercedesfahrer muß auf Ferrari umsteigen "dürfen". Kommt keine Reaktion, hast du´s leicht. Du hörst im Herbst eben mit BF einfach nicht mehr auf. Es gefiel dir halt so gut. Schon nach spätestens 1/2 Jahr wirst du die Erfahrung machen, daß keiner mehr dein BF überhaupt noch erwähnt. Solltest du hingegen, aus welchen Zufallsgründen auch immer, dann 'mal Schuhe tragen, wird die Frage kommen: "Was is´n mit dir los?"
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Gruß
Der Neuling

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Alles Gute & freundliche Grüße aus dem bayerischen Freising (30 km nordöstlich von München) von jemand, den nur Außentemperaturen < 10° (Kälte-Weichei) & sonst nichts davon abhalten können, sich in bezug auf BF & "Gesellschaftliches" als ultraharten, völlig rücksichtslos barfuß gehenden Typen bezeichnen zu dürfen, Jay

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Thomas, Tuesday, 15.05.2007, 10:19 (vor 6404 Tagen) @ Jay

Hallo Jay!!!!
Danke für deine nette "Einleitung". Ich werde die ultraharte Linie fahren, dann klappt das auch ;-)
Mit meiner Freundin bin ich seit 1 1/2 Jahren zusammen, ich habe ihr anfangs schon vom Barfußlaufen erzählt. Nur wirklich gemacht habe ich nichts. Durch das Erzählen habe ich aber auch schon Hemmungen verloren. Sie hat mir auch immer wieder gesagt das sie nichts schlimmes daran findet, wenn ich barfuß bin. Aber jetzt, wo ich ihr gesagt habe das es Zeit wird das der Sommer kommt damit ich auch wirklich mal barfuß raus kann, da kam sie mit der Meinung, das man das in der City nicht macht. Ich denke mal, wenn ich das einfach machen werde, dann wird sie sich mit der Zeit auch daran gewöhnen und mich auch so akzeptieren. Eine Trennung wird es deswegen auf keinen Fall geben!! Von ihrer Seite genau so wenig wie von meiner Seite.
Ich werde das nötige Selbstbewustsein dafür schon haben, dann klappt das mit meiner Freundin und auch mit meinen Freunden. Ich habe mir einige Beiträge aus dem Forum durchgelesen und ich denke das sie mir gut geholfen haben ;-)

Vielleicht wird es ja bei mir auch irgendwann mal so sein, das andere mich verwundert angucken wenn ich mal mit Schuhe unterwegs bin ;-)

Ok, vielen Dank für die "Unterstützung"!!!
Barfüßige Grüße
Thomas

Empfehle ultraharte Linie

Descalzar, Stammposter, Tuesday, 15.05.2007, 11:34 (vor 6404 Tagen) @ Jay

Hi Thomas,
ein herzliches Welcome im Forum auch von mir. Das Zaubermittel heißt Barfuß-Autismus, ich glaube in der Tat, daß man, um ein "erfolgreicher" (d. h. von seinem Umfeld nicht nur geachteter, sondern geschätzter BF, der sehr selten bis nie von diesem Trouble bekommt), "authentischer" Barfußmensch zu sein, auch irgendwo Autist sein muß. Das heißt: Man macht es einfach. Man IST einfach barfuß. Man kümmert sich nicht oder nicht sehr darum, was die Umwelt, in diesem Fall andere Menschen dazu sagen, wie sie darauf reagieren.
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HiJay,
damit hast Du den Nagel auf den Kopf getroffen. Besser hätte man es nicht formulieren können. Leider hatte ich in letzter Zeit wenig Gelegenheit, diese Forum zu verfolgen und deshal antworte ich nur mal kurz auf den obigen Abschnitt. Muß mir erst Zeit nehmen, den Beitrag ganz durchzulesen, um entsprechend antworten zu können.

Gruß und Fuß,

Descalzar

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Ulrich (Berlin) @, Stammposter, Tuesday, 15.05.2007, 19:08 (vor 6404 Tagen) @ Jay

Hallo Jay

Du hast völlig recht damit, dass ein gewisses Maß an Selbstvertrauen zum Barfußlaufen sehr wichtig und unglaublich hilfreich ist. Ich bin sogar der Meinung, dass das Selbstbewusstsein durch Barfußlaufen wunderbar trainiert werden kann. Ich bin aber auch immer wieder über Äußerungen von dir überrascht, wodurch es mir einfach nicht gelingen will, deinen Charakter irgendwie einzuschätzen. Prinzipiell halte ich dich ja doch für einen eher selbstbewussten Barfüßer, aber dann kam dieser Absatz:

Vielleicht kannst du sie aber wg. "Vorzeigbarkeit" damit beruhigen, daß es letzten Endes nur darum geht, zu zeigen, DASS IHR GELD HABT! Bist du Raucher? Es gibt hervorragende oberflächenvergoldete Imitate von Cartier- oder Dupont-Feuerzeugen, die sich hervorragend als Zusatzaccessoire zur Armbanduhr "Rolex Oyster Perpetual Datejust" (kostete 1989 im Original 28000 DM, meine kann nur vom Gewicht her vom Original unterschieden werden & kostete 15 New Taiwan-$) eignen; die Welt, die auf so etwas schaut, hat meiner Meinung nach nichts Besseres als Bluff verdient. Es kommt darauf an, daß man als Barfüßer die Insignien von GEHOBENEM Kapitalismus zeigt, man signalisiert: Die Dimension "Kleidung" hab' ich nicht mehr nötig. Beim Auto (gibt bekanntlich keine Imitate) hab' ich nicht grundlos bis zur finanziellen Verblutensgrenze hochgerüstet, es hat sich bestens bewährt.

Wer wirklich selbstbewusst ist, der braucht doch nicht solche Accessoires, um zu zeigen, dass er Geld hat! Geht es fremde Leute etwas an, ob du nun Vermögen hast oder nicht? Möchtest du Einbrecher zu dir locken? Wie es sich bewähren kann sich die teuersten Autos "bis zur finanziellen Verblutensgrenze" anzuschaffen, ist mir schleierhaft. Selbst kleine Gebrauchtwagen sind üblicherweise teurer als ein paar Schuhe. Welcher halbwegs intelligente Mensch sollte also annehmen, dass du dir keine Schuhe leisten kannst und das Geld nur für einen Kleinwagen reicht? Meinst du, wenn du ein paar tausend Euro weniger für deinen Wagen ausgegeben hättest, würden dich die Leute für verarmt halten, weil du dir Schuhe anscheinend nicht leisten könntest?
Und wenn schon. Mir wäre das egal, denn Leute, die so dusselig sind, interessieren mich nicht. Diejenigen, die mich kennen, wissen wer ich bin, und wer mich wegen meiner Barfüßigkeit für verarmt hält, kann nur belächelt werden.
Vielleicht ist es doch eher ein Zeichen für Selbstbewusstsein, wenn einem die unsinnigen Gedanken anderer Leute egal sind, als wenn man sich extra zur Vermeidung solcher Gedanken teure Autos, Fotoapparate oder sonstiges zulegt.
Da kann ich nur das Selbstbewusstsein eines Michael aus Zofingen bewundern, der mit einem Minimum an Kleidung und ohne irgendwelche teuer wirkenden Accessoires ganz selbstverständlich durch die Gegend reist ohne sich darum zu kümmern, was andere über ihn denken.

Also trainiert euer Selbstbewusstsein, dass ist die beste Waffe gegen dumme Bemerkungen beim Barfußlaufen.

Viele Grüße

Ulrich

Empfehle ultraharte Linie

Leo, Stammposter, Wednesday, 16.05.2007, 00:38 (vor 6404 Tagen) @ Ulrich (Berlin)

Genau meine Meinung!

Empfehle ultraharte Linie

Michael aus Zofingen, Stammposter, Wednesday, 16.05.2007, 11:23 (vor 6403 Tagen) @ Ulrich (Berlin)

Hallo Ulrich,
zunächst einmal vielen Dank für Deine "anderen" Beiträge mit der Barfußinitiative, zu denen eigentlich nichts zuzufügen ist.

Sicher hast Du recht mit dem Satz, den Du an Jay geschrieben hast:
"Du hast völlig recht damit, dass ein gewisses Maß an Selbstvertrauen zum Barfußlaufen sehr wichtig und unglaublich hilfreich ist. Ich bin sogar der Meinung, dass das Selbstbewusstsein durch Barfußlaufen wunderbar trainiert werden kann."

Vermutlich hat sich bei mir das Selbstbewußtsein durch Barfußlaufen verbessert. Ich kann mich noch daran erinnern, daß ich die erste Zeit (während der Probezeit), in der ich in der Schweiz lebte, am Wochenende nie mit dem Fahrrad in kurzen Hosen durch die Straße radelte, in der mein Arbeitsplatz lag. Ich befürchtete, daß der diensthabende Portier mich anschwärzen würde. Danach dauerte es noch einige Zeit, daß ich zwar bei relativ tiefen Temperaturen in kurzen Hosen mit dem Fahrrad oder zu Fuß unterwegs war, aber wenn ich bei entsprechenden Temperaturen zum Einkaufen fuhr oder öffentliche Verkehrsmittel benutzte, zog ich extra lange Hosen an. Bezüglich der Kombination Sandalen + Socken sah die Sache anders aus: Weder ich selber, noch andere kamen auf die Idee, daß es "Scheiße" aussehen könnte, also trug ich sie. Seitdem ich barfuß laufe, ziehe ich mir nicht extra lange Hosen an, wenn ich öffentliche Verkehrsmittel benutze oder zum Einkaufen fahre, höchstens dann, wenn es mir in kurzen Hosen zu kalt wäre (aber dann wäre es mir barfuß auch zu kalt).

Ich glaube nicht, daß Jay mit dem Satz
"Es kommt darauf an, daß man als Barfüßer die Insignien von GEHOBENEM Kapitalismus zeigt, man signalisiert: Die Dimension "Kleidung" hab' ich nicht mehr nötig"
ernsthaft der Ansicht ist, daß man ein teures Auto oder sonst wie teure Dinge benötigt, um als Barfüßer akzeptiert zu werden. Vermutlich ist es nur Zufall. Er liebt nun mal teure 4-Räder, das ist seine Sache. Schließlich schadet er niemandem damit. Genauso schadet Malo niemandem damit, daß er eine teure Fotoausrüstung besitzt. Durch den Erwerb eines exklusiven 4-Rades oder einer teuren Kamera wird man kein besserer, aber auch kein schlechterer Mensch. Das gleiche gilt für die Art und Preisklasse der Kleidung, auch der Schuhe.

Gewiß bieten sowohl teure Kleidung als auch teure Autos einen gewissen Schutz, wenn man barfuß unterwegs ist. Niemand würde dann glauben, daß man aus Armut keine Schuhe trägt. Es muß aber, wie Du sagst, nicht immer ein teures Auto sein, ein verkehrstüchtiger Kleinwagen reicht. Und für verwirrt wird man auch nicht gehalten, denn (zumindest ist so die landläufige Meinung) eine verwirrte Person ist nicht in der Lage, Auto zu fahren.

Wenn man aber nicht mit dem Auto unterwegs ist und auch noch wenig Kleidung trägt, dann denken sicher einige Leute, daß man entweder arm oder verwirrt ist. Im Grunde genommen ist es mir egal, was wildfremde Leute von mir denken, aber wenn sie sich erdreisten, deswegen die Polizei zu rufen, ist es doch bedenklich. Denn genauso wie es möglich sein sollte, in einem demokratischen Rechtstaat ungestört barfuß laufen zu dürfen, so sollte es auch möglich sein, das Barfußlaufen auszuführen, ohne dieses "Manko" durch irgendwelche teuren Accessoires kompensieren zu müssen. Leider ist das in der erzkapitalistischen Schweiz nicht möglich.

In die gleiche Rubrik fällt das von Jay gewählte Wort "Barfußtyp". Sicher kann man einiges dafür tun, ob man zum "Barfußtyp" wird, wobei auch dieses Wort subjektiv ist. Aber für gewisse Dinge kann man nun wirklich nichts. Wer etwa aufgrund eines Unfalls oder einer Krankheit ein steifes Bein, Krampfadern, amputierte Zehen usw. hat, der wird nie zum "so genannten Barfußtypen". Und wenn so einer allen Lästerern zum Trotz an allen Orten barfuß erscheint (etwa weil es weniger Schmerzen beim mühsamen Gehen macht als wenn man Schuhe trägt), dann ist es sicher auch Selbstbewußtsein. Sicher wird so ein Mensch auch häufiger von der Polizei überprüft als ein "barfüßiger Schönling" in ansonsten gleicher Kleidung. Und vermutlich gibt es nicht wenige Leute (z.B. Sabrina), die selber oft barfuß laufen,

Du schriebst:
"Da kann ich nur das Selbstbewusstsein eines Michael aus Zofingen bewundern, der mit einem Minimum an Kleidung und ohne irgendwelche teuer wirkenden Accessoires ganz selbstverständlich durch die Gegend reist ohne sich darum zu kümmern, was andere über ihn denken."

Das scheint auch manchen Forumsteilnehmer zu stören, weniger diejenigen, die mich persönlich kennen oder ansonsten häufiger "richtige barfußspezifische" Beiträge schreiben, sondern mehr diejenigen, die dadurch auffallen, daß sie immer die Schuhträger, intoleranten Museumsfritzen usw. in Schutz nehmen. Für mich ist das Barfußlaufen auch ein Teil zum Umgang mit Ressourcen, also zum Umweltschutz. Durch das Barfußlaufen schädige ich die Umwelt weniger als wenn ich sie mit Schuhen traktiere. Und dadurch, daß meine Schuhe nun länger halten, da ich sie nur noch am Arbeitsplatz und bei wenigen "formalen Privatanlässen" und bei wirklich kaltem Wetter benötige, wird auch die Energie bei der Herstellung von Schuhen eingespart.
Am Arbeitsplatz in der Chemiebranche sind Schuhe aus verständlichen Gründen Pflicht. Das nehme ich in Kauf, da mir der Beruf an sich gefällt. Lieber ein "schuhpflichtiger" Beruf, der einem gefällt als einer, den man barfuß ausführen kann, der einem aber nicht gefällt. Was Freizeittätigkeiten anbelangt, so kann ich sie auf barfuß ausrichten. Skilaufen und Motorradfahren lassen sich etwa nicht ideal mit barfuß kombinieren, also betreibe ich sie nicht . Und mit Theater, Zuschauen bei Fußballspielen usw. habe ich nicht viel am Hut.
Zum Ressourcenschonen benutze ich das Fahrrad, Radfahren ist die energiesparsamste Fortbewegungsweise, während Barfußlaufen die natürlichste Fortbewegungsart ist. Was liegt da näher als barfuß Radfahren. Da ich nahe am Arbeitsplatz wohne, nicht zu unmöglichen Zeiten schnell an unmögliche Orte muß, ich keine große Familie habe und auch die öffentlichen Verkehrsmittel in der Schweiz nicht schlecht sind, habe ich mich entschlossen, auf ein Auto zu verzichten. Aber ich habe nichts gegen Leute, die ein Auto haben (auch nichts gegen Besitzer eines überdimensionierten Autos). Beim Fahrrad jedoch habe ich nicht den billigsten Plunder, da letzterer bei meiner Beanspruchung nicht lange halten würde. Aber schrille Farben haben meine Fahrräder nicht, eher dezente. Ich will ja keine potentiellen Diebe anlocken, denen schrille Farben eher auffallen als dezente. Und wenn ein Fahrrad für weite Strecken nicht mehr geeignet ist, dann reicht es immer noch für Kurzstrecken und zuletzt noch als Ersatzteilspender. Auch das ist ein Beitrag zur Umwelt. Bald ist wieder ein neues Fahrrad fällig.

Kleidung? Auch da habe ich es nicht nötig zu protzen. Es gilt: "Soviel wie nötig, so wenig wie möglich." Am Arbeitsplatz bin ich an gewisse Formalitäten gebunden, in der Freizeit zählen die klimatischen Bedingungen. Auch da spielt die Schonung der Umwelt eine Rolle. Was man seltener trägt, muß seltener gewaschen werden, womit weniger Waschmittel in die Umwelt gelangen. Auch halten die Kleidungsstücke länger, was Energie bei der Herstellung spart. Und wenn schon Kleidung, dann solche, bei der nicht jeder Fleck auffällt. Andererseits stören mich Flecken wegen des Aussehens nicht, sollen doch die anderen ihren Teil dazu denken. Schließlich füge ich ja niemandem einen Schaden zu, wenn MEIN Hemd einen Kaffeefleck hat. Mit einem verrußten Hemd würde ich mich natürlich nicht in einen Zug setzen, da der Ruß die Sitze (und somit auch die Kleidung anderer Fahrgäste schwärzen könnte). Aus demselben Grund würde ich weder meine nackten, noch meine fett beschuhten Füße auf die Polster eines Zuges legen, da MEIN Dreck unter den Fuß- oder Schuhsohlen nichts auf den Sitzen oder der Kleidung anderer zu suchen hat.

Extra "Barfußkleidung" besitze ich nicht. Allerdings laufe ich nicht barfuß in Kombination mit Dienstkleidung. Mit einem ganz einfachen Grund: Wo Dienstkleidung nötig ist, ist barfuß unpassend. Und wo barfuß nicht stört, da ziehe ich halt bequeme Kleidung an. Aber auch Teile der Dienstkleidung werden manchmal zu barfuß getragen. Wenn etwa eine Diensthose etwa wegen Schäden am Arbeitsplatz nicht mehr tragbar ist, dann wird sie halt auf angenehm tragbare Länge zurechtgestutzt und läßt sich somit ideal zum Barfußlaufen tragen. Durch dieses "zweite Leben" werden auch Umweltressourcen gespart, da ich mir weniger "richtige" kurze Hosen anschaffen muß. Um wenn eine Freizeithose ein Loch hat, wird sie halt geflickt. Was macht es bzl. Aussehen für einen Unterschied, ob man im Laden eine bereits geflickte Hose kauft oder ob man sie flickt, wenn sie wirklich ein Loch hat?

Unterhemden? Die trug ich früher unter den Diensthemden. Heute ist es mir selbst im Winter zu warm, sie unter der Dienstkleidung zu tragen. Wegschmeißen? Nein! Ich trage dann, wenn es für "normale" T-Shirts zu warm und für ganz ohne zu kalt ist, also auch beim Barfußlaufen. Einige habe ich auch halbiert und an das Unterteil Träger angenäht, somit wird die Zahl verdoppelt, auch das spart Umweltressourcen. Nur Spießer regen sich über so was auf!

In meiner Wohnung laufe ich natürlich immer barfuß, ohne die Heizung voll aufdrehen zu müssen. Auch im Winter reicht die Abwärme der Nachbarwohnung völlig aus, um meine Wohnung so warm zu halten, ohne daß ich Schuhe, Socken, lange Hosen, Wollpullover, Mütze usw. benötige. Eher würde ich bei Kälte wärmere Kleidung und Schuhe anziehen als die Heizung aufdrehen. Barfußlaufen ist ja schließlich kein Dogma, wegen dem ich mich durch Aufdrehen der Heizung an der Umwelt versündigen würde.

Was andere darüber denken, ist mir völlig egal (auch ob man das für Selbstbewußtsein, mangelndes Selbstbewußtsein oder Geiz hält). Auch ist mir bewußt, daß man so leichter der Polizei gemeldet wird als wenn man barfuß ist und mit teuren Autos, Uhren, Kameras protzt. Teilweise, weil man mich tatsächlich für arm hält und sich Sorgen macht. Teilweise aber auch, weil irgendein Vorurteil in den winzigen Hirnen einzelner Spießer existiert, das ärmlich gekleidete Barfüßer kriminell sein könnten. Oder einfach aus Wichtigtuerei. Aber soll ich mich deswegen ändern? Ich tue doch nichts verbotenes, weder durch das Barfußlaufen, noch durch mein sonstiges umweltschonendes Verhalten. Und ich füge niemandem einen Schaden zu.
Wenn ich, nur um weniger Ärger mit der Obrigkeit zu bekommen, meinen barfüßigen Lebensstil ändern würde, dann wäre es gleichbedeutend als sich dem Unrecht beugen. Und sollte man mir tatsächlich deswegen eine Geldbuße aufbrummen oder gar gerichtliche Schritte einleiten, dann hätte ich den eindeutigen Beweis, daß die Schweiz kein demokratischer Rechtstaat, sondern ein totalitärer Überwachungsstaat ist. Aber ich hoffe, daß es nie soweit kommen wird.

Schöne Grüße

Michael aus Zofingen

Selbstsicherheit

Ulrich (Berlin) @, Stammposter, Wednesday, 16.05.2007, 22:19 (vor 6403 Tagen) @ Michael aus Zofingen

Hallo Michael

zunächst einmal vielen Dank für Deine "anderen" Beiträge mit der Barfußinitiative, zu denen eigentlich nichts zuzufügen ist.

Dankeschön.

Sicher hast Du recht mit dem Satz, den Du an Jay geschrieben hast:
"Du hast völlig recht damit, dass ein gewisses Maß an Selbstvertrauen zum Barfußlaufen sehr wichtig und unglaublich hilfreich ist. Ich bin sogar der Meinung, dass das Selbstbewusstsein durch Barfußlaufen wunderbar trainiert werden kann."
Vermutlich hat sich bei mir das Selbstbewußtsein durch Barfußlaufen verbessert.

Das ist doch schön. So ergibt sich ein weiterer Grund, warum man Barfußlaufen sollte. :-)

Ich glaube nicht, daß Jay mit dem Satz
"Es kommt darauf an, daß man als Barfüßer die Insignien von GEHOBENEM Kapitalismus zeigt, man signalisiert: Die Dimension "Kleidung" hab' ich nicht mehr nötig"
ernsthaft der Ansicht ist, daß man ein teures Auto oder sonst wie teure Dinge benötigt, um als Barfüßer akzeptiert zu werden.

Da bin ich mir eben nicht sicher. Auf mich macht es manchmal den Eindruck. Ich fände es allerdings gut, wenn es nicht so wäre.

Vermutlich ist es nur Zufall. Er liebt nun mal teure 4-Räder, das ist seine Sache. Schließlich schadet er niemandem damit. Genauso schadet Malo niemandem damit, daß er eine teure Fotoausrüstung besitzt.

Das sei auch jedem gegönnt. Ich habe auch nichts dagegen, wenn sich jemand solche Geräte in besonders teurer Ausführung kauft. Jeder, wie er mag. Es stört mich nur, wenn dann die etwas preisgünstigeren Varianten und deren Besitzer für nichts geachtet werden, aber vielleicht habe ich da auch was falsch verstanden.
Ganz ohne auf irgendwelche Forumsteilnehmer anspielen zu wollen, meine ich aber prinzipiell, dass ein Barfüßer, der meint teure Accessoires zeigen zu müssen, um trotz seiner Barfüßigkeit geachtet zu werden, etwas mehr Selbstsicherheit aufbauen sollte. Können wir uns darauf einigen?

Durch den Erwerb eines exklusiven 4-Rades oder einer teuren Kamera wird man kein besserer, aber auch kein schlechterer Mensch. Das gleiche gilt für die Art und Preisklasse der Kleidung, auch der Schuhe.

Das sei unbestritten, ich bin da ganz deiner Meinung.

Du schriebst:
"Da kann ich nur das Selbstbewusstsein eines Michael aus Zofingen bewundern, der mit einem Minimum an Kleidung und ohne irgendwelche teuer wirkenden Accessoires ganz selbstverständlich durch die Gegend reist ohne sich darum zu kümmern, was andere über ihn denken."

Das scheint auch manchen Forumsteilnehmer zu stören, weniger diejenigen, die mich persönlich kennen oder ansonsten häufiger "richtige barfußspezifische" Beiträge schreiben, sondern mehr diejenigen, die dadurch auffallen, daß sie immer die Schuhträger, intoleranten Museumsfritzen usw. in Schutz nehmen. Für mich ist das Barfußlaufen auch ein Teil zum Umgang mit Ressourcen, also zum Umweltschutz.

Mich stört es nicht, was du machst, auch wenn ich mich selbst nicht so kleiden möchte. Das ist allein deine Sache, und du solltest dich wohl fühlen. Allein darauf kommt es an. Wenn du dich so wohlfühlst, wie du bist, dann ist das in Ordnung, und du musst dich dafür auch nicht rechtfertigen.
Ich bleibe aber dabei, und das ist ganz ernst gemeint, dass ich deine Selbstsicherheit bewundere. Nicht nur, weil ich Hemmungen hätte mich so zu zeigen, wie du es tust, sondern auch, weil du dich nicht im geringsten um die Meinung anderer kümmerst, wie du mit Aussagen wie

">... Im Grunde genommen ist es mir egal, was wildfremde Leute von mir denken ...",

">... Andererseits stören mich Flecken wegen des Aussehens nicht, sollen doch die anderen ihren Teil dazu denken. ..." und

">Was andere darüber denken, ist mir völlig egal (auch ob man das für Selbstbewußtsein, mangelndes Selbstbewußtsein oder Geiz hält)"

deutlich machst.

Weiter so und viele Grüße nach Zofingen

Ulrich

Gesellschaftliches, Kapitalistisches, Autistisches & evtl. Südwesttrefffen

Jay @, Stammposter, Tuesday, 22.05.2007, 06:13 (vor 6397 Tagen) @ Michael aus Zofingen

Hi Michael,
ich bin versucht, weil sonst andere Leser durch die Textlawine abgestoßen werden, nicht länger als notwendig zu werden & darf bezüglich sonstiger abklärungsbedürftiger Punkte auf meinen Replikenbeitrag "Selbstbewußtsein / Autistisches Prinzip" geschrieben an Ulrich(Berlin) etwas weiter "oben" verweisen, auf den du ja bereits das geschrieben hast, worauf ich jetzt antworte.
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Ich glaube nicht, daß Jay mit dem Satz

"Es kommt darauf an, daß man als Barfüßer die Insignien von GEHOBENEM Kapitalismus zeigt, man signalisiert: Die Dimension "Kleidung" hab' ich nicht mehr nötig"

ernsthaft der Ansicht ist, daß man ein teures Auto oder sonst wie teure Dinge benötigt, um als Barfüßer akzeptiert zu werden. Vermutlich ist es nur Zufall. Er liebt nun mal teure 4-Räder, das ist seine Sache. Schließlich schadet er niemandem damit. Genauso schadet Malo niemandem damit, daß er eine teure Fotoausrüstung besitzt. Durch den Erwerb eines exklusiven 4-Rades oder einer teuren Kamera wird man kein besserer, aber auch kein schlechterer Mensch. Das gleiche gilt für die Art und Preisklasse der Kleidung, auch der Schuhe.

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Korrekt gesehen! Ich bin auch nicht dieser Ansicht. Akzeptiert wird von mir als BF (wie auch sonst jeder "normale" Mensch), der, wie man zumindest in meiner Region salopp sagt, "gut 'drauf ist", dazu gehören geistige Freiheit, Toleranz, Offenheit & vieles mehr, was durchaus für die BFige liberale "Denke" typisch ist (worauf ich jetzt natürlich unmöglich eingehen kann), darüberhinaus bin ich zu jedem Menschen pauschal freundlich, höflich & hilfsbereit. Es muß erst etwas Negatives passieren, bis ich ebenfalls negativ reagiere. Zufall ist mein Faible für "Ranghohe Politker/Industriemanager-Riesenschlitten" übrigens nicht, bedingt wird das durch das äußerst angenehme Fahrfeeling & -handling, während ich z. B. überhaupt kein Sportwagentyp bin. Ich gehe aber auch davon aus, daß malo sein Equipment quasi ausschließlich deshalb angeschafft hat, um erstklassige Fotos zu "schießen", weil sich aus Erfahrung konstatieren läßt, daß das Gros der BF-Gegner schlichtweg uninformiert & gleichzeitig dumm ist. Auch Subjekte mit einem IQ von 50 wissen ungefähr um den Rang einer Mercedes S-Klasse/eines 7er BMW etc., während sie bei Beglotzen einer Fotoausrüstung, die ein barfüßiger Fast- oder Vollprofi bedient, allenfalls erahnen können, was da finanziell dahintersteckt.
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Gewiß bieten sowohl teure Kleidung als auch teure Autos einen gewissen Schutz, wenn man barfuß unterwegs ist. Niemand würde dann glauben, daß man aus Armut keine Schuhe trägt.

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Ja. Die primäre Aufgabe teurer Kleidung (es gibt sehr wohl Nicht-Anzug-Krawattiges, was ich gerne hätte, aber kaum zu bekommen ist) & vor allem Autos besteht darin, den BF-Gegner zum Rückzug auf das rein ideologische [Kann sich nicht benehmen, Stil- & Etikette, etablierter "gesellschaftlicher" Bekleidungskodex] Argumentationsfeld zu zwingen. Dort ist er verloren, es sei denn, Faschismus wird etabliert & die Bevölkerung entsprechend konditioniert. Die kürzliche Wahl Sarkozys in Frankreich kann einen Barfußfreak Angst & bange werden lassen. Politisches & Barfuß ist keinesfalls wurscht!
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Es muß aber, wie Du sagst, nicht immer ein teures Auto sein, ein verkehrstüchtiger Kleinwagen reicht. Und für verwirrt wird man auch nicht gehalten, denn (zumindest ist so die landläufige Meinung) eine verwirrte Person ist nicht in der Lage, Auto zu fahren.

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So wäre es, wenn alle Menschen "vernunftbegabte Wesen" wären (man hat diese Klassifikation in den BF-"Golden Seventies", als man sich mit der Hypothese intelligenten extraterrestrischen Lebens eingehender befaßte, eingeführt). Den wahrscheinlich exakt identischen Standpunkt wie bei dir hatte ich mit 18, als das Auto meinerseits als "bequemes Fortbewegungsmittel mit einem Dach über dem Kopf bei Regen" klassifiziert wurde. 2 Erlebnisfaktoren (die übrigens nicht in direktem Zusammenhang mit BF stehen) haben diesen rationalen 4radstandpunkt bei mir in den irrationalen 4radstandpunkt verwandelt. Wg. Länge gehe ich jetzt nicht darauf ein, sofern du oder wer anders eine Fortsetzung dieses Dialoges wünschst, berichte ich.
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Wenn man aber nicht mit dem Auto unterwegs ist und auch noch wenig Kleidung trägt, dann denken sicher einige Leute, daß man entweder arm oder verwirrt ist.

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Es ist auch bei der Kombination bestimmter 4radtypen mit meinem Gesamtoutfit keineswegs unproblematisch, nur wird man dann statt arm/verwirrt zum Kriminellen/Drogenhändler/Autodieb/Autoverschieber. Ich hab' schon viele "Routinekontrollen" gehabt, in denen penibelst gecheckt wurde, ob das Auto auch wirklich mein rechtmäßiges Eigentum ist (+ zusätzlich Drogenschnüffelköter),in einem Fall wurde per Handy die Polizei gerufen (die Geschichte in Freisings "Hofbrauhauskeller" hab' ich hier schon stark gerafft gebracht, sie könnte als eine Parallele zu Descalzar´s Ritterschlag betrachtet werden).
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Im Grunde genommen ist es mir egal, was wildfremde Leute von mir denken...

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Ja. Dies ist eine unbedingte Voraussetzung, um primär keine Hemmungen zu haben, in der Öffentlichkeit BF zu laufen. Dabei kann es sich sogar bei relativ schüchternen, introvertierten, insgesamt wenig selbstsicheren Personen herausstellen, daß diese überraschenderweise in Sachen Öffentlichkeits-BF keine Probleme haben. Das ist dann diese pauschale Gleichgültigkeit, sprich das autistische Prinzip.
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...aber wenn sie sich erdreisten, deswegen die Polizei zu rufen, ist es doch bedenklich. Denn genauso wie es möglich sein sollte, in einem demokratischen Rechtstaat ungestört barfuß laufen zu dürfen, so sollte es auch möglich sein, das Barfußlaufen auszuführen, ohne dieses "Manko" durch irgendwelche teuren Accessoires kompensieren zu müssen. Leider ist das in der erzkapitalistischen Schweiz nicht möglich.

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Den Polizei-Aspekt würde ich als Komplikation in der Praxis betrachten, während das, was ich im vorhergehenden Antwortsabsatz erwähnte, man als eine der theoretischen Fundamentalien betrachten könnte. In den meisten Ländern wird wohl BF von peripheren Aspekten nicht unabhängig sein (es gibt hier im Forum ja eine Liste mit "Befunden"), in den bescheuerten USA signalisieren Schilder immer häufiger [Schuhe + Hemd = Voraussetzung zur "Geschäftsfähigkeit"]*, man steuert also auf Zustände hin, in denen BF 'grade mal in der Öffentlichkeit geduldet wird, bloß sind dann keine "Biz operations & activities" möglich. Im kapitalistisch verbrämten Westeuropa kann die Wirkung des dicken 4rads ungeheuer sein, die Botschaft: "ich hab' bestimmte Kleidung & Schuhe nicht mehr nötig" kommt gut 'rüber. Ich glaube aber, irgendwo gehört oder gelesen zu haben, daß die Feature [Akzeptanz einer BFigen Person unabhängig von allem Sonstigen] - dein politisches Postulat ist voll berechtigt & ich postuliere exakt das gleiche - vollständig oder weitgehend im fernen Neuseeland realisiert sein soll, meiner Erinnerung nach (ich könnte mich jedoch irren) soll auch das sonnige & heiße Australien ein sehr BF-freundliches Land sein. Konkret kenne ich beide nicht, ich war nie dort.
Darüber, ob man als BF der Umwelt einen Gefallen tut oder nicht, äußere ich mich wg. Länge & Zeitmangel später, ich hab' in ca. 14 Tagen eine Kurzurlaubsstrecke. Es ist aus meiner Sicht auch nicht das Wichtigste in deinem vorliegenden Beitrag, sondern:
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Was andere darüber denken, ist mir völlig egal (auch ob man das für Selbstbewußtsein, mangelndes Selbstbewußtsein oder Geiz hält).

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JA! Zumindest ich würde in einem Fragebogen, in dem stünde: "Würden Sie sagen, daß Sie in letzter Instanz das gesamte Universum, alles was sich darin befindet & was es darin geben könnte, kreuzweise & hinten & vorn [Götzzitat] kann?", [Ja] ankreuzen. Es ist deine persönliche Autonomie, wenn du im kurzen Hösli & Achselhemdli sein willst. Du bist DU. Sei es, daß du dir so am besten gefällst, oder dich so am freiesten fühlst (ich glaube, die "tiefsten" Gründe, weshalb jemand zum BF-Freak wird, lassen sich überhaupt nicht ergründen, sie müssen jedoch, so weit ich mich selbst kenne, keineswegs etwas mit Selbstbewußtsein, Kompensation mangelnden Selbstbewußtseins oder gar Geiz [? ich war verwundert, dieses Wort im Gesamtzusammenhang zu lesen] zu tun haben. Ich wende jetzt eine Umkehrung an:
Die äußerst geringe Frustrationstoleranz meinerseits im Rahmen von Kleidungs-, Frisur-, Beschuhungs-, d. h. Nicht-Barfuß-Vorschriften gründet sich bei mir auf folgende psychodimensionale Wahrnehmungen:
x Unfreiheit
x Ich bin nicht ich selbst
Ich kann mir nicht vorstellen, daß irgendjemand aus ÄUSSEREM DRUCK, beispielsweise weil er damit optimal umweltbewußt handelt, zum Barfüßer wird, es ist allenfalls möglich, daß charismatische BFige Personen inspirieren & "anstecken". BF liegt vielmehr in den unergründlichen Tiefen der Personality - auch wenn das biografisch u. U. erst später "hervorbricht" - man IST einfach so ein Typ & macht es einfach. Das "autistische" Prinzip besteht darin, daß einem sein Umfeld gleichgülttig ist, während man gleichzeitig das macht & das WIRD, was man IST. Descalzar kündigte an, falls er Zeit hat, noch mehr darüber zu sagen. Bei dir ist möglicherweise in der Gehirnsoftware mit BF das Additiv "Minimalkleidung" verknüpft - oder ist das Primäre bei dir "Minimalkleidung", wovon BF ein Bestandteil ist? Möglicherweise hast du z. B. gar keinen Bock, BF mit einer langen blauen Jeanshose zu gehen - während ich z. B. überhaupt keinen Bock habe, BF mit einer kurzen Hose zu gehen - kannst dir ja einfach 'mal solche Fragen stellen, selbstverständlich ohne sie hier öffentlich zu beantworten.
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Auch ist mir bewußt, daß man so leichter der Polizei gemeldet wird als wenn man barfuß ist und mit teuren Autos, Uhren, Kameras protzt.

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Dazu würde ich sagen, daß "Allzuviel" an teuren Autos etc. ebenfalls ungesund ist. Laß mich diplomatisch folgendes bemerken: Du machst es dir natürlich nicht gerade besonders leicht mit deinen Kleidungs-Additiven zu BF, auch mir stünde ein neutraler, "verhältnismäßig" gepflegter Mittelklassewagen besser an, wenn es um die Zielsetzung geht, Polizei-Ruhe haben zu wollen. Die sehen von außen natürlich nur meine lange Matte & nicht meine nackten Füße, aber bereits ersteres genügt, um den "Routine"check auszulösen.
Gretchenfrage: Läßt man dich sommers in Ruhe?
Schon wieder bin ich viel zu lang geworden, ging bloß nicht anders.
Abschließend würde ich aufgrund der gemachten guten Erfahrungen vorschlagen, daß ein Südwesttreffen im Dreiländereck CH/F/D, z. B. in Freiburg immer wieder 'mal Sinn machen würde (unscharfer Vorschlag: ca. alle 1 - 2 Jahre), weil pauschal gar nicht so wenige in nicht extrem großer Entfernung beheimatet sind, ich wäre z. B. sowohl gerne dir als auch Luc & anderen aus Frankreich einmal begegnet. Es ist auf jeden Fall meine Absicht, spätestens im Herbst noch einmal nach Freiburg zu kommen. Da unsere Konversation zu "gesellschaftlich-philosophischen" Dingen meist doch sehr lang & tiefgehend ist, könnte durchaus eine individuelle Communication Line evtl. sinnvoll sein (meine Mail ist in diesem Beitrag enthalten).

Schöne Grüße auch von mir (ich kenne von CH bislang nur Zürich und Uster, ich hab' in der Schweiz noch nie auch nur im Gepäck Schuhe mitgehabt & hatte keinerlei Probleme), Jay

*) Es handelt sich hierbei meist um angenähert quadratische, weiße Schilder mit schwarzer oder dunkelgrüner Schrift darauf:
NO SHOES
NO SHIRT
NO SERVICE

Am liebsten würde ich sowas Graffiti-zusprühen mit: CHANGE IT TO: NO MONEY, NO SERVICE AND KISS MY ASS, YOU MOTHERFUCKER! Wenn das Volk in den USA doch bloß aufstehen würde...

Selbstbewußtsein / Autistisches Prinzip

Jay, Stammposter, Friday, 18.05.2007, 13:30 (vor 6401 Tagen) @ Ulrich (Berlin)

Hi Ulrich,
dies ist eine der schwierigsten Repliken, die ich seit Kennenlernen dieses Forums je sozusagen schreiben mußte. Die Nacht, in der ich Ursprungsbeitrag, auf den sich deine Replik bezieht, 'reindrückte, schlief ich extrem schlecht (einer meiner Industriehauptkunden in D bekommt eine neue Holding - er kennt mich bereits seit meiner KONTRON-Zeit, genau gesagt seit 1989 - was das wohl für meine Auftragslage & auch meine typische nichtwinters voll BFige Appearance dort bedeuten wird? Zum Arbeiten zu müde - zum Schlafen zu aufgekratzt. Was macht man dann als BF? Klar, man schaut ins Internet & ins HBF, liest & drückt zu jenem, was einen grad' besonders bewegt hat, seinen Senf 'rein (ich bin weit mehr repliken- als postingaktiv). Hätt' ich´s bloß bleiben lassen. Schon hat man Korrespondenzanforderung...ich hab' derzeit was ganz was anderes zu tun & wollte hier eigentlich 1 - 2 Monate Pause machen.
--

Hallo Jay
Du hast völlig recht damit, dass ein gewisses Maß an Selbstvertrauen zum Barfußlaufen sehr wichtig und unglaublich hilfreich ist. Ich bin sogar der Meinung, dass das Selbstbewusstsein durch Barfußlaufen wunderbar trainiert werden kann.

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Tatsächlich meinte ich mit der These, daß man als BF irgendwo auch Autist sein muß, etwas anderes. Es ist vor allem eine pauschale Gleichgültigkeit, Wurschtigkeit dem gegenüber, was andere Menschen machen (und wie sie beispielsweise auf BF reagieren), Menschen sind für Autisten mehr [begrenzt] berechenbare Objekte als Subjekte. Selbstbewußtsein ist für mich ein ausgesprochen unscharfer Begriff. Ich bin ein extrem technisch-mathematisch denkender Mensch, bei mir muß z. B. Selbstbewußtsein = Selbstrealismus sein. Ich bin gezwungen, genau zu wissen, wie schnell oder wie leistungsfähig ich bei diesem & jenem bin. Autisten sind die geborenen BFs. Wikipedia schreibt gegenwärtig:
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Es gab zu verschiedenen Zeiten unterschiedliche Vorstellungen über die Entstehung von Autismus. Im zaristischen Russland etwa glaubte man, dass autistische Kinder als besonders religiöse Menschen zur Welt gekommen seien und sich freiwillig für ein Leben jenseits aller Konventionen entschieden hätten. Aus überlieferten Berichten weiß man, dass Autisten in Lumpen durch den russischen Winter liefen, ohne sich vor der Kälte zu schützen. Sie sprachen selten, ihr Verhalten erschien merkwürdig und sie missachteten Gesetz, Ordnung und soziale Regeln. Man nannte sie deshalb "heilige Narren" und glaubte, ihr Verhalten verschlüssele göttliche Botschaften.
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& selbstverständlich liefen sie nicht nur in Lumpen, sondern zusätzlich BARFUSS (eine erweiterte Darstellung findet oder fand sich im Web, ich hab' grad' 'rumgestochert, diese Sache auf die Schnelle aber nicht mehr ums Verrecken gefunden). Eugen hat hier einmal ca. zu Jahresbeginn einen sehr schönen Beitrag [wenn ich etwas gut finde, dann schreibe ich das auch, egal wer hinter dem Geschriebenen steckt] mit russischer Kunstmalerei 'reingesetzt, die Bilder belegen eindeutig, daß vor allem arme Kinder in РОССИЯ (in CCCP wohl nicht mehr, totalitäre Systeme bekämpfen BF) wohl außer, wenn für Extremkälte noch Schuhe zur Verfügung standen, wohl immer BF liefen. Ich hab' selbst einen mächtigen autistischen Einschlag in meiner Persönlichkeitsstruktur (darauf führe ich z. B. zurück, daß ich NIE Hemmungen gekannt habe, in der Öffentlichkeit BF zu laufen, aber keinesfalls wg. Selbstbewußtsein [das hab' ich nämlich gar nicht, auch nicht Personality, seit Drogen noch weniger]). Mit Selbstbewußtsein ist das so eine Sache. Es gibt auch viele Arrogante, die haben ein enormes Selbstbewußtsein - bloß stimmt es nicht mit der Wirklichkeit überein. Sie wissen hinten & vorn nicht, was sie wirklich 'draufhaben & was nicht.
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Ich bin aber auch immer wieder über Äußerungen von dir überrascht, wodurch es mir einfach nicht gelingen will, deinen Charakter irgendwie einzuschätzen. Prinzipiell halte ich dich ja doch für einen eher selbstbewussten Barfüßer...

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Wir werden uns auf jeden Fall auf dem Streetlife-Festival sehen & ich freue mich gerne auch auf ein längeres, ausführliches Gespräch. Ich will jetzt gar nicht groß 'rumreden, sondern kann einfach folgendes sagen: Du machst dir bei dieser Gelegenheit am besten dein eigenes Bild über mich, das ist im übrigen eine sehr sichere Sache. Wer mich kennt, weiß, daß ich keinerlei schauspielerisches Talent habe, du erlebst mich also wirklich so, wie ich WIRKLICH bin. Es ist anders, als meine "Schreibe" vermuten läßt, tatsächlich bin ich sogar eher schüchtern & introvertiert, mitunter sogar sehr wortkarg, insgesamt schwer beschreibbar.
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...aber dann kam dieser Absatz:

Vielleicht kannst du sie aber wg. "Vorzeigbarkeit" damit beruhigen, daß es letzten Endes nur darum geht, zu zeigen, DASS IHR GELD HABT! Bist du Raucher? Es gibt hervorragende oberflächenvergoldete Imitate von Cartier- oder Dupont-Feuerzeugen, die sich hervorragend als Zusatzaccessoire zur Armbanduhr "Rolex Oyster Perpetual Datejust" (kostete 1989 im Original 28000 DM, meine kann nur vom Gewicht her vom Original unterschieden werden & kostete 15 New Taiwan-$) eignen; die Welt, die auf so etwas schaut, hat meiner Meinung nach nichts Besseres als Bluff verdient. Es kommt darauf an, daß man als Barfüßer die Insignien von GEHOBENEM Kapitalismus zeigt, man signalisiert: Die Dimension "Kleidung" hab' ich nicht mehr nötig. Beim Auto (gibt bekanntlich keine Imitate) hab' ich nicht grundlos bis zur finanziellen Verblutensgrenze hochgerüstet, es hat sich bestens bewährt.

Wer wirklich selbstbewusst ist, der braucht doch nicht solche Accessoires, um zu zeigen, dass er Geld hat! Geht es fremde Leute etwas an, ob du nun Vermögen hast oder nicht? Möchtest du Einbrecher zu dir locken? Wie es sich bewähren kann sich die teuersten Autos "bis zur finanziellen Verblutensgrenze" anzuschaffen, ist mir schleierhaft. Selbst kleine Gebrauchtwagen sind üblicherweise teurer als ein paar Schuhe. Welcher halbwegs intelligente Mensch sollte also annehmen, dass du dir keine Schuhe leisten kannst und das Geld nur für einen Kleinwagen reicht? Meinst du, wenn du ein paar tausend Euro weniger für deinen Wagen ausgegeben hättest, würden dich die Leute für verarmt halten, weil du dir Schuhe anscheinend nicht leisten könntest?

--
Längst hat man gemerkt, daß diese Kapitalismus-Insignien-Show einfach ein komplett vorbereitetes System ist, in das der BF-Gegner 'reinrennt (ich will mich damit nicht ständig stressen, sondern hab' es im Laufe der Jahre kontinuierlich ausgebaut & weiterentwickelt, um es ggf. ohne viel GRÜBEL GRÜBEL anzuwenden). Weshalb ich teilweise von Psycho-K.O.-Schlägen spreche & auf BF-Gegnerisches je nach Situation u. U. BRUTALST reagiere, hat folgenden Grund:
Seit nunmehr knapp 33 Jahren laufe ich - sofern es draußen nicht kalt ist - fast ständig BF. Zwar sind mir noch nicht viele "dumme" Ansprachen von BF-Gegnern vorgekommen, aber ich habe Angriffe auf meine BFigkeit oder auf mein Outfit stets als schweren Angriff auf meine Gesamtpersönlichkeit empfunden, so wie ich auch auf Kleider- & Frisurvorschriften äußerst allergisch, neurotisch & psychotisch reagiere. Das Pseudonym "Descalzar" hätte ich für mich genauso verwenden können, so tief ist BF bei mir in der Persönlichkeit verwurzelt, ich glaube, bestens zu verstehen, weshalb jener Schreiber diesen Namen für sich gewählt hat - trotz ein paar krasser Gegensätze dürfte er mir unter den (wenn auch nur von der "schriftlichen Konversation") bekannten Personen dieses Forums am meisten ähneln.
Inszeniertes, genau geplantes theatralisches Showgebaren hat vor allem meine Mutter gerne praktiziert, während mein Vater ein introvertierter Denker war (Dr. der Philosophie). So mußte ich einmal mit 21 Jahren (im Sommer 1979) in vollem Schlips & Nadelstreifen [fungierte zusätzlich als Anti-BF-Sicherheitsmaßnahme, weil nach meinem Dafürhalten Anzug & BF bekackt aussieht] auf irgendeine Familienfeier (es war glaube ich die Firmung eines Cousins), mir war außerdem strengstens verboten, zu erwähnen, daß ich in Wirklichkeit niemals so 'rumlief - Teile der Firmario wußten außerdem längst um mein [Nichtwinter-] Permanent-BF. Beim nachmittäglichen Kaffeeklatsch brach ich die Diskretion. Show hin. Meine Mam' schrie genauso 'rum, wie wenn ich gleich in Jeans, T-Shirt & BF gekommen wäre (übrigens sind meine Firmario größtenteils sehr lockere Leute, die mich unterstützten "laß ihn doch, geh zu, bei dieser Hitze" - ich war unter den jungen "Herren" der absolut "best"gekleidetste).
Insgesamt finde ich es aber auch eine Unverschämtheit, wenn sich jemand erlaubt - noch dazu vor weiteren Passanten in der Öffentlichkeit - an meinem BF oder meinem sonstigen Äußeren herumzumäkeln.
Halten wir es daher ruhig am besten mit dem von Markus U. geprägten Pauschalsatz: Man hat insbesondere wildfremde Leute nicht wg. ihres Äußeren zu kritisieren. Das sollten Eltern schon ihren Kleinstkindern beibringen.
Ferner hat es schon etwas für sich, wenn manchmal zynische BF-Gegner schon fast mit dem Finger auf einen zeigen & am Parkplatz erwartungsvolle große Augen machen, in was für ein Fahrzeug man einsteigt. Vor langem hatte ich einmal diesen Fall. Neben meinem Mercedes 500 SEL (W126) stand ein verrosteter Fiat Panda. Die Blicke eines "kultivierten" Ehepaares in Nerz & Maßanzug weiteten sich freudevoll, weil sie nach Ziehen des Schlüssels bis zum Schluß hofften, ich würde die Beifahrertür des Panda ("Die tolle Kiste") aufsprerren. Statt dessen sperrte ich die Fahrertür meines 500 SEL auf. Mit gramerfüllten, zerissenen Gesichtern wandten sie sich ab & sahen hocherhobenen Hauptes geradeaus, als ich an ihnen vorbeifuhr. Was hatten die bloß? Der 500 SEL ist doch auch eine tolle Kiste. Übrigens fahre ich diese 4räder primär deswegen, weil ich das Fahrfeelling & -handling dieser Schiffe mag, ich bin z. B. überhaupt kein Sportwagentyp.
Genug davon. Es geht einfach darum, bestimmte verheißungsvolle Erwartungen von BF-Gegnern eben einfach überhaupt nicht funktionieren zu lassen. Ganz falsch ist gespielte Coolness. Das Prinzip souveränen BFigen Auftretens in der Öffentlichkeit besteht meines Erachtens mehr darin, beim Beobachter eine unnahbare, mehr geheimnisvolle, alles andere als ärmlich wirkende "Welt" zu "erzeugen", aus der er nicht so recht schlau wird.
Abschließend darf ich betonen: Niemand wird von mir am Auto oder an der Kapitalstärke gemessen. Bei mir ist der Mensch Mensch, jeder der mich kennt, weiß es & jeder, der mich kennenlernt, wird es erfahren.
--

Und wenn schon. Mir wäre das egal, denn Leute, die so dusselig sind, interessieren mich nicht. Diejenigen, die mich kennen, wissen wer ich bin, und wer mich wegen meiner Barfüßigkeit für verarmt hält, kann nur belächelt werden.
Vielleicht ist es doch eher ein Zeichen für Selbstbewusstsein, wenn einem die unsinnigen Gedanken anderer Leute egal sind, als wenn man sich extra zur Vermeidung solcher Gedanken teure Autos, Fotoapparate oder sonstiges zulegt.

--
Das ist auch bei mir in letzter Instanz so, weil ich selbstverständlich auch schon verloren hab' (& dann braucht man als Selbstbewußtsein das berühmte dicke Fell, wenn nichts anderes mehr übrig bleibt als die Alternative, sich auszuweinen oder die Sache insbesondere aus ihr LERNEND wegzustecken). Es gibt auch hochintelligente, argumentationsclevere BF-Gegner, allerdings ganz selten. Es ist im wesentlichen ein Spiel, das ich mit blöd daherredenden Personen spiele - warum soll ich mich noch dazu in Gegenwart Dritter blöd anreden lassen, ohne blöd zurückzureden? Ich möchte mich nicht besser machen, als ich bin - nochmals darf ich betonen, daß die von 'Anfängern' oft bewunderte Schlagfertigkeit im Blöd-Zurück-Reden, wenn 'Erfahrene' dumm angeredet werden, auch bei mir nicht unwesentlich auf Zurückgreifen auf ein in der Gehirnsoftware bereits bestehendes Repertoire, ggf. mit situationsbedingtem Abwandeln hiervon, beruht.
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Da kann ich nur das Selbstbewusstsein eines Michael aus Zofingen bewundern, der mit einem Minimum an Kleidung und ohne irgendwelche teuer wirkenden Accessoires ganz selbstverständlich durch die Gegend reist ohne sich darum zu kümmern, was andere über ihn denken.

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Das führe ich wiederum einfach auf eine Pauschalgleichgültigkeit zurück. Selbstverständlich möchte ich mir keinesfalls erlauben, Michael aus Zofingen Autistisch-Interpretatorisches nahezulegen, die Erfahrung lehrt jedoch, daß Autisten oft Naturwissenschaftler/Techniker werden, weil sie sich mit Sachen & nicht mit Menschen beschäftigen.
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Also trainiert euer Selbstbewusstsein, dass ist die beste Waffe gegen dumme Bemerkungen beim Barfußlaufen.

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Stimmt zweifellos, was die Nonchalance beim 'Rauslassen entsprechender Gegen-Sprechblasen anbelangt. Es ist eine, aber nicht die alleinige Voraussetzung für Kreativität beim Erzeugen derselben. Sicher trainiert auch BF-Gehen das Selbstvertrauen per se (wie deinerseits oben erwähnt) - man müßte sich einmal fragen, ob sich betonte schuhversessene Psychopathen ohne Schuhe z. B. auch schutzlos fühlen. Mir haben jedenfalls (außer in RATIONALEN Situationen wie extreme Kälte oder z. B. 'Rumwaten in Säurebädern) Schuhe noch nie ein Feeling von Schutz & Sicherheit gegeben. Würde man hier auf sämtliche Psychologismen der Barfüßigkeit eingehen, könnte man Postings der 50 - 100 fachen Länge von normal schreiben. Das will ich aber nicht tun, da ich schon wieder extrem lang geworden bin.
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Viele Grüße
Ulrich

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Bis zum Streetlife, auch von mir (ich wollte eigentlich in diesem Monat nur passiv [lesend] am HBF teilnehmen).
Jay
PS: Deinen schönen Reisebericht mit den ansprechenden Fotos aus Brandenburg hab' ich selbstverständlich gelesen. Ich schweige bloß meistens dazu, weil ich einfach pauschal kein Barfuß-Wanderinteressierter, sondern einfach ein BF-Alltagsmensch bin, der zum Wandern außerdem zu faul ist.

Selbstbewußtsein / Autistisches Prinzip

Ulrich (Berlin) @, Stammposter, Friday, 18.05.2007, 19:11 (vor 6401 Tagen) @ Jay

Hallo Jay

Vielen Dank, für deine Erläuterungen.
Du hast zweifellos recht damit, dass man einander nur vom Lesen der Beiträge nicht wirklich kennen lernen kann. Ich bin daher sehr gespannt darauf, dir in München zu begegnen.
Als einen wortkargen Menschen kann ich mir dich wirklich nicht vorstellen. :-)

PS: Deinen schönen Reisebericht mit den ansprechenden Fotos aus Brandenburg hab' ich selbstverständlich gelesen.

Das freut mich. :-)

Ich schweige bloß meistens dazu, weil ich einfach pauschal kein Barfuß-Wanderinteressierter, sondern einfach ein BF-Alltagsmensch bin, der zum Wandern außerdem zu faul ist.

Hm, solltest du dich aber doch dazu überwinden können, an der von Leo vorgeschlagenen Wanderung von Solln zum Streetlife-Festival teilzunehmen, hätte man deutlich mehr Zeit miteinander zu reden. Das Gespräch könnte einfach eher beginnen.

Viele Grüße

Ulrich

Kritische Anmerkungen

Markus U., Stammposter, Saturday, 19.05.2007, 21:51 (vor 6400 Tagen) @ Jay

Hi Jay!

Tatsächlich meinte ich mit der These, daß man als BF irgendwo auch Autist sein muß, etwas anderes. Es ist vor allem eine pauschale Gleichgültigkeit, Wurschtigkeit dem gegenüber, was andere Menschen machen (und wie sie beispielsweise auf BF reagieren), Menschen sind für Autisten mehr [begrenzt] berechenbare Objekte als Subjekte. Selbstbewußtsein ist für mich ein ausgesprochen unscharfer Begriff. Ich bin ein extrem technisch-mathematisch denkender Mensch, bei mir muß z. B. Selbstbewußtsein = Selbstrealismus sein. Ich bin gezwungen, genau zu wissen, wie schnell oder wie leistungsfähig ich bei diesem & jenem bin. Autisten sind die geborenen BFs. Wikipedia schreibt gegenwärtig:
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Es gab zu verschiedenen Zeiten unterschiedliche Vorstellungen über die Entstehung von Autismus. Im zaristischen Russland etwa glaubte man, dass autistische Kinder als besonders religiöse Menschen zur Welt gekommen seien und sich freiwillig für ein Leben jenseits aller Konventionen entschieden hätten. Aus überlieferten Berichten weiß man, dass Autisten in Lumpen durch den russischen Winter liefen, ohne sich vor der Kälte zu schützen. Sie sprachen selten, ihr Verhalten erschien merkwürdig und sie missachteten Gesetz, Ordnung und soziale Regeln. Man nannte sie deshalb "heilige Narren" und glaubte, ihr Verhalten verschlüssele göttliche Botschaften.
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& selbstverständlich liefen sie nicht nur in Lumpen, sondern zusätzlich BARFUSS (eine erweiterte Darstellung findet oder fand sich im Web, ich hab' grad' 'rumgestochert, diese Sache auf die Schnelle aber nicht mehr ums Verrecken gefunden).

Ich habe diese Darstellung in Wikipedia ebenfalls gefunden, und sie hat mich sehr erbost, denn hier wird wieder mal der Versuch unternommen, ohne jedes Verständnis Menschen, die sich ungewöhnlich verhalten, eine schwere Makke zu unterstellen. Die Narren in Christo, auch als "jurodivy" bezeichnet, waren Heilige, die ihren Zeitgenossen auf eine ganz spezielle Art einen Spiegel vorhielten und sich, auch wenn sie in Speck & Dreck rumliefen, sich vor Huren verneigten und Kirchenbesucher mit Schlamm bewarfen oder, um beim Thema zu bleiben, ganzjährig nahezu oder auch völlig nackt und selbstverständlich barfuß liefen, ohne daß die berüchtigten russischen Winter ihnen was anhaben konnten, durch eine besonders hohe geistliche Reife auszeichneten, was freilich, wie das für Heilige nicht ungewöhnlich ist, erst die Nachwelt in der ganzen Bedeutung zu erkennen, anzuerkennen und zu würdigen vermochte.
Sicher mag es bei oberflächlicher gewisse Ähnlichkeiten mit Menschen, die tatsächlich an einer schweren geistigen Makke leiden, geben, aber ich vertraue darauf, daß die Kirche den geist der Unbterscheidung hat, denn auch heute soll es in Rußland Menschen geben, welche in der Tradition der jurodivy leben. Leider gibt es nur sehr wenig Literatur in deutscher Sprache hierzu, während es in russischer Sprache viel Literatur, insbesondere auch Viten dieser Heiligen gibt. Kürzlich habe ich die Beschreibung eines dieser "Gotttesnarren" in deutscher Sprache gefunden & bin gerne bereit, die forumsrelevanten Textstellen mit Quellenangabe abzuschreiben, habe sie aber grad nicht zur Hand.

In der westlichen Kirche gibt es leider nur einen Heiligen, den man ein Stückweit mit den jurodivy vergleichen kann, nämlich den Hl. Franz von Assisi (ursprünglich Giovanni Bernardone, 1180-1226). Berühmt ist die Szene, als er sich mitten unter den Augen des Bischofs entkleidet, um die Trennung von seinem leiblichen Vater darzustellen und sich ganz der Mutter Kirche auszuliefern. Bekanntlich ging er danach, in eine einfache Kutte aus grober Wolle gehüllt, für den Rest seines Lebens barfuß und forderte das auch von seinen geistlichen Söhnen, den Franziskanern, für die sich auch verschiedentlich die Bezeichnung "Barfüßer" einbürgerte. Leider haben die späteren Franziskaner (wann und warum, ist mir nicht bekannt) die überaus löbliche Praxis des (immerwährenden) Barfußgehens völlig aufgegeben und präsentieren sich seit geraumer Zeit nur fett beschuht.

Eugen hat hier einmal ca. zu Jahresbeginn einen sehr schönen Beitrag [wenn ich etwas gut finde, dann schreibe ich das auch, egal wer hinter dem Geschriebenen steckt] mit russischer Kunstmalerei 'reingesetzt, die Bilder belegen eindeutig, daß vor allem arme Kinder in РОССИЯ (in CCCP wohl nicht mehr, totalitäre Systeme bekämpfen BF) wohl außer, wenn für Extremkälte noch Schuhe zur Verfügung standen, wohl immer BF liefen.

Darüber, daß russische Kinder früher im Winter barfuß gelaufen seien, ist mir nichts bekannt. Im alten Rußland umwikkelten arme Leute, die sich keine Schuhe leisten konnten, ihre Füße mit dikken Lagen von Lappen und robustem Sackleinen, waren also keineswegs barfuß.

Wir werden uns auf jeden Fall auf dem Streetlife-Festival sehen & ich freue mich gerne auch auf ein längeres, ausführliches Gespräch. Ich will jetzt gar nicht groß 'rumreden, sondern kann einfach folgendes sagen: Du machst dir bei dieser Gelegenheit am besten dein eigenes Bild über mich, das ist im übrigen eine sehr sichere Sache. Wer mich kennt, weiß, daß ich keinerlei schauspielerisches Talent habe, du erlebst mich also wirklich so, wie ich WIRKLICH bin. Es ist anders, als meine "Schreibe" vermuten läßt, tatsächlich bin ich sogar eher schüchtern & introvertiert, mitunter sogar sehr wortkarg, insgesamt schwer beschreibbar.

Ja, das ist so, aber gerade das schätze ich an Dir, daß Du in keines dert gängigen "Raster" paßt. Solche Menschen haben von jeher meine Aufmerksamkeit und auch prinzipielle Wertschätzung (die ich indessen nur zeige, wenn ich mir einigermaßen sicher sein kann, daß sie erwidert wird). Daß Du eine ganz besondere Persönlichkeit bist, habe ich schon aus Deinen ersten Beiträgen geschlossen und meinen Eindruck bestätigt gefunden. Du gehörst zweifellos zu dem Besten, was diesem Forum widerfahren konnte.

Seit nunmehr knapp 33 Jahren laufe ich - sofern es draußen nicht kalt ist - fast ständig BF. Zwar sind mir noch nicht viele "dumme" Ansprachen von BF-Gegnern vorgekommen, aber ich habe Angriffe auf meine BFigkeit oder auf mein Outfit stets als schweren Angriff auf meine Gesamtpersönlichkeit empfunden, so wie ich auch auf Kleider- & Frisurvorschriften äußerst allergisch, neurotisch & psychotisch reagiere.

Geht mir genauso, nur daß ich die Attribute "neurotisch & psychotisch" in diesem Zusammenhange nicht akzeptiere. Ein Angriff auf BF und erst recht LH ist ein schwerer Angriff auf die Gesamtpersönlichkeit und zielt auf Machtausübung und Unterwerfung ab, wogegen ich mich mit Recht zur Wehr setze. Autoritäten kann ich nur unter der Prämisse respektieren, daß sie von einer höheren Instanz "gedeckt" sind (das sind für mich vor allem kirchliche Autoritäten, denen zuliebe ich sogar Sabots, aber keine Sokken überstreife, aber nur für die Gottesdienste), am ehesten übrigens dann, wenn Wertschätzung & Vertrauen die "Vertragsgrundlage" bildet ("ich wende keine Machtmittel an, sondern vertraue darauf, daß Du Dich richtig verhältst"). Schuhe kann man gottlobs jederzeit abstreifen, und auch im Büro dürfte es nicht ohne gehen (schließlich komme ich nicht umhin, "Geld zu erzeugen", wie Du es auszudrükken pflegst), zumal Sokkenlosigkeit in solchen Situationen ein für mich akzeptabler Kompromiß ist.

Das Pseudonym "Descalzar" hätte ich für mich genauso verwenden können, so tief ist BF bei mir in der Persönlichkeit verwurzelt, ich glaube, bestens zu verstehen, weshalb jener Schreiber diesen Namen für sich gewählt hat - trotz ein paar krasser Gegensätze dürfte er mir unter den (wenn auch nur von der "schriftlichen Konversation") bekannten Personen dieses Forums am meisten ähneln.

Ich mache mir schon seit einiger Zeit Gedanken darüber, was das innerste Wesen der "Barfuß- Persönlichkeit" ausmacht, d. h. bei welchem Persönlichkeitstyp BF von der "breiten Masse" (ein paar krankhafte "Pedibus- nudis- Phobiker fallen hier nicht ins Gewicht) als besonders stimmig wahrgenommen wird, wobei ich mich in meinen Ausführungen aufs männliche Geschlecht beschränke. So habe ich bemerkt, daß Barfüßer eher akzeptiert werden, wenn sie lange Hosen tragen, obwohl auch dann die Barfüßigkeit sehr wohl wahrgenommen wird. Wichtig ist, daß die Kleidung sauber und nicht offenkundig schadhaft ist und auch die "Matte" gewaschen ist und einen gepflegten Eindruck macht. Dagegen ist die Rasur nicht so wichtig (Paartagebart oder kurzer Vollbart paßt gut zu BF). Langhaarige Barfüßer wirken authentischer als kurzhaarige (warum das so ist, weiß ich nicht). Die Kleidung kann ruhig bunt sein, sollte aber nicht zu extravagant sein (ich trage zu barfuß außer langen Hosen im Sommer meist ein Hemd oder T- Shirt, an kühlen Tagen mit einer Weste oder Jakke, nach Lust & Laune auch Sakko, kombiniert) und farblich zusammenpassen. Der Preis spielt keine Rolle; die Sachen dürfen ruhig auch teuer sein. Bei vermuteter BF- Feindlichkeit vermeidet man Konfrontationen durch den berühmten "entschlossenen Blick", mit dem man unerwünschte Kontaktaufnahme in den meisten Fällen schon im Vorfeld verhindern kann.

Inszeniertes, genau geplantes theatralisches Showgebaren hat vor allem meine Mutter gerne praktiziert, während mein Vater ein introvertierter Denker war (Dr. der Philosophie). So mußte ich einmal mit 21 Jahren (im Sommer 1979) in vollem Schlips & Nadelstreifen [fungierte zusätzlich als Anti-BF-Sicherheitsmaßnahme, weil nach meinem Dafürhalten Anzug & BF bekackt aussieht] auf irgendeine Familienfeier (es war glaube ich die Firmung eines Cousins), mir war außerdem strengstens verboten, zu erwähnen, daß ich in Wirklichkeit niemals so 'rumlief - Teile der Firmario wußten außerdem längst um mein [Nichtwinter-] Permanent-BF. Beim nachmittäglichen Kaffeeklatsch brach ich die Diskretion. Show hin. Meine Mam' schrie genauso 'rum, wie wenn ich gleich in Jeans, T-Shirt & BF gekommen wäre (übrigens sind meine Firmario größtenteils sehr lockere Leute, die mich unterstützten "laß ihn doch, geh zu, bei dieser Hitze" - ich war unter den jungen "Herren" der absolut "best"gekleidetste).
Insgesamt finde ich es aber auch eine Unverschämtheit, wenn sich jemand erlaubt - noch dazu vor weiteren Passanten in der Öffentlichkeit - an meinem BF oder meinem sonstigen Äußeren herumzumäkeln.

Was ist eine "Firmario"?

Halten wir es daher ruhig am besten mit dem von Markus U. geprägten Pauschalsatz: Man hat insbesondere wildfremde Leute nicht wg. ihres Äußeren zu kritisieren. Das sollten Eltern schon ihren Kleinstkindern beibringen.

Meine Eltern haben es mir mit Nachdruck beigebracht, als ich etwa zwei Jahre alt war.

Ferner hat es schon etwas für sich, wenn manchmal zynische BF-Gegner schon fast mit dem Finger auf einen zeigen & am Parkplatz erwartungsvolle große Augen machen, in was für ein Fahrzeug man einsteigt. Vor langem hatte ich einmal diesen Fall. Neben meinem Mercedes 500 SEL (W126) stand ein verrosteter Fiat Panda. Die Blicke eines "kultivierten" Ehepaares in Nerz & Maßanzug weiteten sich freudevoll, weil sie nach Ziehen des Schlüssels bis zum Schluß hofften, ich würde die Beifahrertür des Panda ("Die tolle Kiste") aufsprerren. Statt dessen sperrte ich die Fahrertür meines 500 SEL auf. Mit gramerfüllten, zerissenen Gesichtern wandten sie sich ab & sahen hocherhobenen Hauptes geradeaus, als ich an ihnen vorbeifuhr. Was hatten die bloß? Der 500 SEL ist doch auch eine tolle Kiste. Übrigens fahre ich diese 4räder primär deswegen, weil ich das Fahrfeelling & -handling dieser Schiffe mag, ich bin z. B. überhaupt kein Sportwagentyp.

Ich weiß, daß manch einer Deine Eigenschaft, mit einem tollen 4rad Eindruck zu machen, nicht mag, aber ich kann es durchaus verstehen und tolerieren, vor allem vor dem Hintergrunde der obigen hübschen Anekdote.

Es geht einfach darum, bestimmte verheißungsvolle Erwartungen von BF-Gegnern eben einfach überhaupt nicht funktionieren zu lassen. Ganz falsch ist gespielte Coolness. Das Prinzip souveränen BFigen Auftretens in der Öffentlichkeit besteht meines Erachtens mehr darin, beim Beobachter eine unnahbare, mehr geheimnisvolle, alles andere als ärmlich wirkende "Welt" zu "erzeugen", aus der er nicht so recht schlau wird.

Ja, so kann man es einigermaßen treffend beschreiben. Ich habe heute einen sehr schönen, komplett BF in verschiedenen Orten Oberbayerns teils mit Leo, teils allein verbrachten Tag hinter mir, an dem ich, nachdem Leo mich verließ, nur angenehme Begegnungen und nette Gespräche (in denen es mit einer Ausnahme NICHT um BF ging) hatte. Die Einzelheiten sind hier nicht der Rede wert, also nix Bedeutendes, aber sie verstärkten meinen Eindruck, daß BF bei mir einfach stimmig ist.

Abschließend darf ich betonen: Niemand wird von mir am Auto oder an der Kapitalstärke gemessen. Bei mir ist der Mensch Mensch, jeder der mich kennt, weiß es & jeder, der mich kennenlernt, wird es erfahren.

Das weiß ich ja, und gerade das macht Dich so sympathisch ;-))

Diejenigen, die mich kennen, wissen wer ich bin, und wer mich wegen meiner Barfüßigkeit für verarmt hält, kann nur belächelt werden.
Vielleicht ist es doch eher ein Zeichen für Selbstbewusstsein, wenn einem die unsinnigen Gedanken anderer Leute egal sind, als wenn man sich extra zur Vermeidung solcher Gedanken teure Autos, Fotoapparate oder sonstiges zulegt.

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Das ist auch bei mir in letzter Instanz so, weil ich selbstverständlich auch schon verloren hab' (& dann braucht man als Selbstbewußtsein das berühmte dicke Fell, wenn nichts anderes mehr übrig bleibt als die Alternative, sich auszuweinen oder die Sache insbesondere aus ihr LERNEND wegzustecken). Es gibt auch hochintelligente, argumentationsclevere BF-Gegner, allerdings ganz selten. Es ist im wesentlichen ein Spiel, das ich mit blöd daherredenden Personen spiele - warum soll ich mich noch dazu in Gegenwart Dritter blöd anreden lassen, ohne blöd zurückzureden? Ich möchte mich nicht besser machen, als ich bin - nochmals darf ich betonen, daß die von 'Anfängern' oft bewunderte Schlagfertigkeit im Blöd-Zurück-Reden, wenn 'Erfahrene' dumm angeredet werden, auch bei mir nicht unwesentlich auf Zurückgreifen auf ein in der Gehirnsoftware bereits bestehendes Repertoire, ggf. mit situationsbedingtem Abwandeln hiervon, beruht.

Ist auch bei mir so.

Da kann ich nur das Selbstbewusstsein eines Michael aus Zofingen bewundern, der mit einem Minimum an Kleidung und ohne irgendwelche teuer wirkenden Accessoires ganz selbstverständlich durch die Gegend reist ohne sich darum zu kümmern, was andere über ihn denken.

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Das führe ich wiederum einfach auf eine Pauschalgleichgültigkeit zurück. Selbstverständlich möchte ich mir keinesfalls erlauben, Michael aus Zofingen Autistisch-Interpretatorisches nahezulegen, die Erfahrung lehrt jedoch, daß Autisten oft Naturwissenschaftler/Techniker werden, weil sie sich mit Sachen & nicht mit Menschen beschäftigen.

Ich halte Michael ganz einfach für jemanden, der sich von falscher Rücksichtnahme und den barfußfeindlichen Einflüssen des Elternhauses nach und nach befreit hat. "Autismus- Interpretationen" halte ich im Zusammmenhang mit BF für abwegig und abträglich.

Sicher trainiert auch BF-Gehen das Selbstvertrauen per se (wie deinerseits oben erwähnt) - man müßte sich einmal fragen, ob sich betonte schuhversessene Psychopathen ohne Schuhe z. B. auch schutzlos fühlen.

"Es gibt nichts Gutes, außer man tut es." Ohne Praxis wird man nicht zum Barfüßer. Mir haben in der Anfangszeit gemeinsame Spaziergänge mit anderen Barfüßern geholfen, bevor ich mich dann auch alleine barfuß hinauswagte (ich weiß noch, wie aufregend ich meinen ersten barfüßigen Einkauf im Supermarkt fand). Damals fühlte ich mich ohne Schuhe tatsächlich schutzlos, während Schuhlosigkeit mir heute ein Gefühl von Stärke vermittelt. Im übrigen fand ich es schon immer besonders tough, wenn jemand im Alltag barfuß ging - vielleicht auch deshalb, weil es für mich früher, als ich das Forum noch nicht kannte, ein seltener Anblick war.

Mir haben jedenfalls (außer in RATIONALEN Situationen wie extreme Kälte oder z. B. 'Rumwaten in Säurebädern) Schuhe noch nie ein Feeling von Schutz & Sicherheit gegeben.

Da hast Du recht, aber ich habe die Erfahrung gemacht, daß ich dann, wenn ich krank oder verzweifelt bin, gar nicht barfuß sein will, sondern in solchen Situationen sogar Sokken anziehe. Auch Beedigungen absolviere ich nur mit Halbschuhen & Sokken. Ich verurteile jedoch niemanden, der barfuß zu einer Beerdigung erscheint, und ich hab' auch nix dagegen, wenn jemand barfuß zu meiner Beerdigung kommt (ich möchte übrigens barfuß bestattet und auf keinen Fall verbrannt werden).

Würde man hier auf sämtliche Psychologismen der Barfüßigkeit eingehen, könnte man Postings der 50 - 100 fachen Länge von normal schreiben. Das will ich aber nicht tun, da ich schon wieder extrem lang geworden bin.

Dafür ist Dein Beitrag auch sehr gehaltvoll, auch wenn ich Dir diesmal strekkenweise vehement widersprechen mußte.

Barfüßige Sommergrüße,
Markus U.

Weite Gremzen zwischen Tendenzen & realen Extrema

Jay, Stammposter, Tuesday, 22.05.2007, 12:39 (vor 6397 Tagen) @ Markus U.

Hi Markus,
so wie´s Menschen gibt, die mit ganz leichten O-Beinen nicht die geringste Gehbehinderung haben, gibt´s welche, die mit dem gleichen Syndrom Krüppel sind, so ist es auch mit dem Autismus. Als BF bin ich übrigens nicht nur sehr tolerant, sondern auch sehr behindertenfreundlich. Es gilt für mich die Maxime:

Edel sei der [vor allem der barfüßige] Mensch, hilfreich & gut.

Zusätzlich empfehle ich das, was Paul Watzlawick (kürzlich verstorben) in "Anleitung zum Unglücklichsein" daraus machte (z. B. siehe Wikipedia) als Lektüre, die ein BF kennen sollte.

Als wir bei unserem letzten Treffen die Mall, in der sich mein Frühstücks-Stammcafe´ befindet, verließen (wir hatten vorher 2 meiner Mitabiturienten gesehen, die freundlich grüßten & nach meinen Füßen sahen, ob sie noch in ganz speziellem Sinne dawären), erwähnte ich, daß ich 2 Doppelgänger hätte, die früher im Umland wohnten (einer in Hallbergmoos, der andere in Landshut). Schon komisch, wenn man unter anderem Spitznamen gegrüßt wird & die Frage kommt: "Nanu, du gehst auf einmal barfuß?"

Ersteres Double lernte ich per Zufall kennen. Das war jemand mit einer autistischen Behinderung. Er sprach nur in ganz kurzen Sätzen mit wenig Worten, war mir wie aus dem Gesicht geschnitten, in etwa gleich groß, gleicher Körperbau, noch schlanker als ich. Er trug stets eine bestimmte Art Turnschuhe, & zwar die, die man als San Francisco-Typ in den späten 1960ern trug. Er war ultraschüchtern, es war z. B. unmöglich, ihm begrüßungshalber die Hand zu drücken. Er durfte nicht berührt werden - nicht, daß er handgreiflich wurde, sondern er bekam Angst- & Panikattacken und sprach dann überhaupt nicht mehr, man merkte aber irgendwie, daß das andere Gründe hatte als Wut oder LMAA. Zufallshalber erfuhr ich von einer Grundschullehrerin in Hallbergmoos, daß das wenige, was er sprach, ultrafrech war. Zudem hatte er einen Motorradführerschein & hatte einen außerordentlich ungehemmten Fahrstil. Er trug wildeste Achselshirts (sah super damit aus) & noch etwas hab' ich von dieser Person übernommen: meinen Paartagesbart. Bis zum Alter von 30 Jahren war ich stets glattrasiert, & in der unmittelbaren Zeit danach (als nunmehr "bärtiger", damals besser als heute aussehender BF) bekam ich oft zu hören (ein wenig neckend, aber insgesamt freundlich-wohlwollend): "Aaah, Jesuslatschen!" (ich hab' das hier schon mal gebracht, deswegen schrieb es bei Jörg(Hanna)´s Repliken auf "Eine schöne Stimme in Bayrischzell" [Beitrags-Date: 25.04.2007] nicht noch einmal).

Das ist die Geschichte meines Bartes.

Derjenige, von dem ich das übernahm, hatte schon einen mächtig autistischen Einschlag (nur von jener Grundschullehrerin lernte ich den Begriff "Autismus" überhaupt kennen). Übrigens abiturierte er an der gleichen Schule wie ich, wurde Naturwissenschaftler & gilt heute in seinem Beruf als Genie. Hat er deswegen einen Schlag? Er kann ganz ohne Psychiatrie leben, ist allerdings sehr einsam & es kümmert ihn gar nicht, daß er das ist. Denken wir zusätzlich einmal extrapolativ. Was wäre wohl geworden, wenn dieser Ultraschüchterne (das war er zweifellos irgendwo) statt seinem Faible für unbekümmert-wildestes 2radfahren ein solches für BF entwickelt hätte? Mit seiner wortkargen, trotzdem völlig irrwitzig frechen Art wäre etwas Ähnliches herausgekommen wie ich. Deshalb schrieb ich:
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Tatsächlich meinte ich mit der These, daß man als BF irgendwo auch Autist sein muß, etwas anderes. Es ist vor allem eine pauschale Gleichgültigkeit, Wurschtigkeit dem gegenüber, was andere Menschen machen (und wie sie beispielsweise auf BF reagieren), Menschen sind für Autisten mehr [begrenzt] berechenbare Objekte als Subjekte. Selbstbewußtsein ist für mich ein ausgesprochen unscharfer Begriff. Ich bin ein extrem technisch-mathematisch denkender Mensch, bei mir muß z. B. Selbstbewußtsein = Selbstrealismus sein. Ich bin gezwungen, genau zu wissen, wie schnell oder wie leistungsfähig ich bei diesem & jenem bin. Autisten sind die geborenen BFs. Wikipedia schreibt gegenwärtig:
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Es gab zu verschiedenen Zeiten unterschiedliche Vorstellungen über die Entstehung von Autismus. Im zaristischen Russland etwa glaubte man, dass autistische Kinder als besonders religiöse Menschen zur Welt gekommen seien und sich freiwillig für ein Leben jenseits aller Konventionen entschieden hätten. Aus überlieferten Berichten weiß man, dass Autisten in Lumpen durch den russischen Winter liefen, ohne sich vor der Kälte zu schützen. Sie sprachen selten, ihr Verhalten erschien merkwürdig und sie missachteten Gesetz, Ordnung und soziale Regeln. Man nannte sie deshalb "heilige Narren" und glaubte, ihr Verhalten verschlüssele göttliche Botschaften.

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& selbstverständlich liefen sie nicht nur in Lumpen, sondern zusätzlich BARFUSS...

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x Jenseits so mancher Konventionen
x Nonkonformismus
x "Lumpen" (mein Nichtanzug- & Nichtkrawatten-Outfit)
x Mißachtung von "Benimm"-Gesetzen, gesellschaftlichen Hack- & Kleiderordnungen, sozialen Regeln (WER darf WELCHES Auto fahren? Über die neue 4rad-"Unterwürfigkeit" in der Industrie schreibt bereits die Stil- & Etiketteliteratur, fehlender Anzug, Krawatte gilt ja nicht mehr als Armut, sondern vor allem als fehlende Respektlosigkeit vor irgendwem oder irgendwas).

Irgendwie hat das was zumindest mit meiner BFigkeit zu tun. So könnte ich mich einfach selbst definieren.
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Ich habe diese Darstellung in Wikipedia ebenfalls gefunden, und sie hat mich sehr erbost, denn hier wird wieder mal der Versuch unternommen, ohne jedes Verständnis Menschen, die sich ungewöhnlich verhalten, eine schwere Makke zu unterstellen.

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Ja, wobei die Sache "Autismus" aber meines Erachtens wirklich so zu sehen ist wie die Sache mit den O-Beinen. Die Grenzen zwischen einem gewissen "tendenziellen" "Einschlag" als persönlichem Charakteristikum & einem wirklichen Geisteskrankheitsdefekt sind enorm weit.
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Die Narren in Christo, auch als "jurodivy" bezeichnet, waren Heilige, die ihren Zeitgenossen auf eine ganz spezielle Art einen Spiegel vorhielten...

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Das mit dem "Seinen Zeitgenossen einen Spiegel vorhalten" schrieb übrigens auch Descalzar (es ist meines Erachtens eine der wertvollsten Stellen im gesamten Forumsarchiv), als er sich früher weitaus intensiver mit Gesellschaftskritik befaßte. Er berichtete, daß er damit anfing, als er sich einst veränderte, seine Matte wachsen ließ & zum Barfußläufer wurde.
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... und sich, auch wenn sie in Speck & Dreck rumliefen, sich vor Huren verneigten und Kirchenbesucher mit Schlamm bewarfen...ganzjährig...selbstverständlich barfuß liefen...

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Diese Art hab' ich selber, nur anders. Vor langem hatte ich einmal einen netten Disput mit einem Münchner Polizisten wg. Falschparken vor irgendeinem Denkmal, das irgendeinen Herzog aus dem Hause Wittelsbach zeigte. Ich kam gerade noch rechtzeitig zurück, bevor der Abschlepptycoon gerufen war. Auf seine moralische Standpauke erwiderte ich, die sollen doch endlich diesen Versager, der x Kriege verloren hat, für Hunger & Seuchen etc. verantwortlich war, abmontieren, um mehr Parkspace freizugeben...
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Ich mache mir schon seit einiger Zeit Gedanken darüber, was das innerste Wesen der "Barfuß- Persönlichkeit" ausmacht, d. h. bei welchem Persönlichkeitstyp BF von der "breiten Masse" (ein paar krankhafte "Pedibus- nudis- Phobiker fallen hier nicht ins Gewicht) als besonders stimmig wahrgenommen wird, wobei ich mich in meinen Ausführungen aufs männliche Geschlecht beschränke. So habe ich bemerkt, daß Barfüßer eher akzeptiert werden, wenn sie lange Hosen tragen, obwohl auch dann die Barfüßigkeit sehr wohl wahrgenommen wird. Wichtig ist, daß die Kleidung sauber und nicht offenkundig schadhaft ist und auch die "Matte" gewaschen ist und einen gepflegten Eindruck macht. Dagegen ist die Rasur nicht so wichtig (Paartagebart oder kurzer Vollbart paßt gut zu BF). Langhaarige Barfüßer wirken authentischer als kurzhaarige (warum das so ist, weiß ich nicht). Die Kleidung kann ruhig bunt sein, sollte aber nicht zu extravagant sein (ich trage zu barfuß außer langen Hosen im Sommer meist ein Hemd oder T- Shirt, an kühlen Tagen mit einer Weste oder Jakke, nach Lust & Laune auch Sakko, kombiniert) und farblich zusammenpassen. Der Preis spielt keine Rolle; die Sachen dürfen ruhig auch teuer sein. Bei vermuteter BF- Feindlichkeit vermeidet man Konfrontationen durch den berühmten "entschlossenen Blick", mit dem man unerwünschte Kontaktaufnahme in den meisten Fällen schon im Vorfeld verhindern kann.

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Dies ist allerdings eine so schwierige Frage, daß sie unmöglich an dieser Stelle behandelt werden kann. Dies müßte in einem eigenen Thesenpapier (das heißt ja "Posting" eigentlich) geschehen, frühestens in der KW 23 käme ich dazu - insbesondere müßte aber vorher über die Frage nachgedacht werden, ob nicht doch letztendlich gilt: Alle können barfußlaufen, solange sie ihr Ambiente nicht geruchs- & pilzverseuchen, darüberhinaus gibt es natürlich betont häßliche Menschen & optisch betont häßliche Füße. Aus Termin- & Längengründen möchte ich jetzt nicht noch mehr schreiben, ich glaube z. B., daß die charismasteigernde Wirkung von BF bei langhaarigen Männern dahin ist, wenn diese stark übergewichtig sind. Der dickste Mensch, den ich zeitlebens sah, ist der Unitrode (eine Texas Instruments-Tochter)-Entwicklungsingenieur Larry Wofford. Der ist zwar nicht langhaarig, aber wirklich eine Kugel, aus der Ärmchen mit Händchen und Beinchen mit total fett besockten & beschuhten Füßchen 'rausstehen. Er ist zwar nicht sehr groß, aber wenn der keine den Umständen optimierte Maßschühchen trägt - die armen Füßchen, die dieses Gewicht tragen müssen. BF brächte ihm aussehens-/charismamäßig nichts, er würde mit BFigem Herumtrippeln genauso komisch aussehen wie mit Schuhen.
Aber bitte jetzt keine Diskusion zum Thema "Barfuß & Übergewicht" anzetteln, zumindest mit mir nicht. Ich hab' momentan überhaupt keine Zeit, solche 'Abhandlungen' zu schreiben wie diese schon wieder. Kurze, bündige Fragen, die voraussichtlich kurze, bündige Antworten implizieren, beantworte ich selbstverständlich gerne. Wollte eigentlich in diesem Monat nur passiv am Forum teilnehmen.

Grußwort diesmal: Mein barfüßiges Mitgefühl mit allen Übergewichtigen, die auch noch ungute Schuhe tragen (müssen). Die von den Füßen herstammende Pein wird durch viele Pfunde wahrscheinlich verschlimmert.
Ciao, Jay
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Anhang

Was ist eine "Firmario"?

Italienisches lustiges Wort für "Sippschaft" [Verwandtschaft, vorwiegend in nicht gerader Linie]. Meine hat mich & mein BF größtenteils immer ziemlich gegen meine meckernde Mam' unterstützt. Meiner Vermutung nach sind Verwandte allgemein [auch Barfuß-] toleranter als Eltern.

Neuling

Horst (München), Stammposter, Wednesday, 16.05.2007, 16:51 (vor 6403 Tagen) @ Thomas

Hallo zusammen!
Diese Seite ist ja der Hammer!!! Hätte nie gedacht das es so viele Barfüßler gibt!! Ich habe auch die Barfüßigkeit für mich entdeckt, nur leider fehlt mir noch das nötige Selbstvertrauen um das in der Öffentlichkeit zu machen...
Meine Freundin möchte auch nicht das ich barfuß ins Kino gehe, einkaufen gehe oder mich so in der Stadt bewege. Sie hat so nix gegen das barfuß laufen, beim spazieren z.B. Nur in der City ist sie voll dagegen... Gibt es da ein Mittel sie vielleicht umzustimmen?? Schließlich will ja ich barfuß laufen.

Hallo aus München
Einen echten Tip kann ich Dir da leider auch nicht geben.
Wenn ich deinen Artikel so lese bin ich aber sehr dankbar über meine Freundin. Wenn ich mit Ihr mal irgendwohin fahren muss und mir dann mal Schuhe anziehen will um ihr einen Gefallen zu tun bekomme ich eh wieder zu höhren, "Wegen mir musst Du Dir keine Schuhe anziehen,ich weiß ja das es Dir ohne viel besser gefällt"
Dabei spielt es auch keine Rolle wie das Wetter draussen ist.
Auf den Münchner Christkind'l Markt durfte ich auch barfuß gehen.
Von einem gemeinsamen Bekannten wurde Sie mal darauf angesprochen ob es Ihr nicht zu dumm wäre auf der Strasse angesprochen zu werden wenn der Freund im Dezember barfuß rumläuft.
Ihre Antwort darauf war das man Sie darauf noch nie angesprochen hat in einem negativen Sinn. Für Sie ist das gar kein Problem. In den Sommermonaten läuft Sie allerdings auch mal ab und an barfuß,nur nicht bei Kälte so wie ich.

Viele Grüsse aus München Horst

Neuling

Marcus @, Wednesday, 16.05.2007, 23:04 (vor 6403 Tagen) @ Thomas

Hey Neuling :-),
bin auch Barfüßer aus dem Großraum Bochum. Wie wärs mit ner gemeinsamen Tour durch Bochum und Umgebung?
LG
Marcus

Neuling

Jörg (Hanna), Stammposter, Wednesday, 16.05.2007, 23:54 (vor 6403 Tagen) @ Thomas

Hallo zusammen!

Hallo Du Einer!

Diese Seite ist ja der Hammer!!!

Finde ich auch. Genau genommen, ist sie ein ganzer Werkzeugkasten... *um die Ecke denk*

Meine Freundin möchte auch nicht das ich barfuß ins Kino gehe, einkaufen gehe oder mich so in der Stadt bewege. Sie hat so nix gegen das barfuß laufen, beim spazieren z.B. Nur in der City ist sie voll dagegen... Gibt es da ein Mittel sie vielleicht umzustimmen?? Schließlich will ja ich barfuß laufen.
Ich weiß auch gar nicht wie ich mich am besten verkaufe wenn ich mich Freunden oder Bekannten treffe und dann barfuß bin. Weil niemand (außer meine Freundin) weiß das ich gerne barfuß laufe. Da ich jetzt 24 Jahre alt bin, weiß ich nicht wie ich mich richtig "outen" kann... Vielleicht habt ihr ja ein paar Tips für mich ;-)

Naja, das mit der Meinung der Partnerin pendelt sich ein. Meine war von meiner BF-Leidenschaft auch nicht gerade begeistert, vor allem - genau wie bei Dir - wenn ich in der "Zivilisation" (Einkaufen etc.) bf unterwegs war. Das hat sie aber nicht davon abgehalten, mich zu heiraten! :-) Zu einer Barfüßerin habe ich sie andererseits aber auch nach über 10 Jahren noch nicht bekehren können, aber immerhin verteidigt sie mich vehement gegen die (äußerst seltenen) Lästerer. Und meistens merkt sie gar nicht mehr, ob ich bf bin oder nicht. In einer guten Partnerschaft bzw. Ehe ist das einfach irgendwann kein großes Thema mehr. Allerdings bin ich auch kein Hardcore-BF sondern ziehe auch in der Freizeit öfter mal Schuhe an. Ich laufe aus Spaß barfuß, nicht aus Prinzip.

Serfuß,
Jörg

Barfußlaufen aus Prinzip?

Jay, Stammposter, Thursday, 17.05.2007, 08:56 (vor 6402 Tagen) @ Jörg (Hanna)

Allerdings bin ich auch kein Hardcore-BF sondern ziehe auch in der Freizeit öfter mal Schuhe an. Ich laufe aus Spaß barfuß, nicht aus Prinzip.
Serfuß,
Jörg

--
Hi Jörg,
das mache ich ebenfalls ganz genauso. Ich laufe BF, weil ich mich so am wohlsten & besten fühle (im Winter nicht, wie man ja weiß, da überschreibt das Negativfeeling Kälte des Positive am BF-Gehen). Es ist aber schon Jahr für Jahr (letztes war´s ja erst im November der Fall) der Hammer, wenn man bei der "unvermeidbaren" [?] Wiederverwendung von Schuhen merkt, wie unnatürlich, ungewohnt, ja fremdartig das nach manchmal 7 Monaten ununterbrochenem BF-Sein ist.
Serfuß,
Jay

hallo jörg

Thomas, Wednesday, 23.05.2007, 14:07 (vor 6396 Tagen) @ Jörg (Hanna)

Hallo Jörg!
Ich bin auch nicht der Hardcore-Barfüßler, ich mache das auch nur aus Spaß. Ich hoffe das meine Freundin mal genauso reagiert, also das es ihr dann auch mal egal ist.
In den letzten 2 Tagen bin ich barfuß unterwegs gewesen, das hat echt richtig spaß gemacht. Ich hoffe das sich das Wetter noch so schön hält, denn bei Temperaturen von unter 20 Grad macht mir das keinen Spaß mehr.
Also bis bald dann mal!!!
Thomas

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