Gestern abend trafen sich Angelika, Ulrich und ich bei angenehmen Temperaturen in Berlin. Angelika ist per Mail über unsere Website auf uns zugekommen, weil sie gerne barfüßige Stadtfußreisen in Begleitung unternehmen möchte. Dieser Anregung sind wir gerne nachgekommen und hatten eine erlebnisreiche Barfußunternehmung! Angelika lief zum ersten Male barfuß in der Stadt und es machte ihr wie uns einen Riesenspaß!

Wir trafen uns um 18 Uhr vor dem Haupteingang des Empfangsgebäudes des Bahnhofs Charlottenburg am Stuttgarter Platz und machten uns auf den Weg, um die herrlich befreiende Kombination von Stadtstraßen und nackten Füßen zu erleben. Wir brachten die Urbanität der Metropole mit der bodenständigen Natur unserer Fußsohlen in Kontakt. Dieser Kontrast wirkte sehr lustvoll und energetisch auf uns. Es ist ein herrlich angenehmes Gefühl, die Freiheit des "Weniger ist Mehr" in der Stadt zu genießen.

Wir wandelten barfuß über den Kurfürstendamm und amüsierten uns über die Blicke der mitunter sehr adrett bis korrekt gekleideten Damen und Herren, was mich nicht davon abhielt, einige der Herrschaften um ein Foto zu bitten, z.B. vor einem der zahlreichen Schuhgeschäfte.
Wir gingen ohne Beanstandungen ins KaDeWe. Dort war ich tatsächlich zum ersten Male und staunte über den großzügigen Lichthof und die wirklich außergewöhnliche Lebensmittelabteilung. Die Natursteinböden sind nicht nur für das Auge ein Leckerbissen, erst der barfüßige Besucher genießt die volle Schönheit und die herrlichen Sinnesempfindungen beim Fühlen verschiedener Sorten Marmor, Granit und anderer Steine. Auch Holzparkett ist verlegt und verleitete uns zu manchem Zickzackkurs, um dieses weltberühmte Kaufhaus mit den Füßen zu erfahren. Die glasüberdachten Cafés und Restaurants im obersten Geschoss bieten einen Superblick auf die City-West. Dort befand sich auch ein Wasserspiel und ich konnte nicht anders, als einen Fuß kurz hinein zu tunken, der anschließend schwarze Fußtapser auf dem hellen Natursteinboden hinerließ.

Wir überquerten den Breitscheidplatz. Dort war eine Besichtigung der Kaiser-Wilhelm-Gedächtniskirche geplant. Leider schließt diese um 19 Uhr, so dass wir zumindest die Goldmosaiken an den Gewölben der alten Kirche bewundern konnten. Weiter gings zum Hardenbergplatz, an dessen Flanke die berühmt-berüchtigte alte Dame Bahnhof Zoo Audienz hält. Trotz der landläufigen Meinung, dass ein barfüßiger Besuch des Bahnhofs Zoologischer Garten zwangsläufig eine Virusinfektion zur Folge hat, gingen wir in der Absicht hinein, um uns die rabenschwarzen Fußsohlen zu holen, für die der Bahnhof bekannt ist - bis dato konnte man dort die schwärzesten ganz Berlins bekommen. Alles ist im Fluss - auch der Bahnhof Zoo! Nachdem er aus dem Fernbahnnetz genommen wurde ist er kaum wieder zu erkennen: Provinziell und sauber!!. Unsere Fußsohlen bekamen überhaupt nicht mehr das tiefsatte Schwarz der vergangenen Jahre, auch nicht, als wir extra dafür einen der ehem. endlos langen Fernbahnsteige bis ganz ans Ende abschritten.

Dort musste ich leider schon in den Zug nach Hause steigen während Angelika und Ulrich noch ihren "Auslauf" über die Knesebeckstraße zurück zum Bahnhof Charlottenburg hatten.

Am 16.06. sind wir wieder in Berlin unterwegs, diesmal um 11 Uhr ab Hauptbahnhof, Ausgang Invalidenstraße. Wir freuen uns auf viele pflastererprobte Großstadtfüße und diejenigen Landfüße, die es in unserer fürsorglich begleitenden Mitte noch werden wollen. Nur Mut! Bitte Anmeldung an mail@gobib.de unter Angabe einer Mobiltelefon-Nummer, damit wir bei unvorhergesehenen Zwischenfällen informieren können.

Fotos folgen!!

Johannes

Was ist los in Berlin?