Barfuss mit einem Freund (Hobby? Barfuß! 2)

Markus U., Stammposter, Thursday, 03.05.2007, 15:48 (vor 6416 Tagen) @ Michael aus Zofingen

Hi Michael!

ich kann Andi nur zustimmen: An vielen Arbeitsplätzen dürfen Frauen in leichter Kleidung und offenen Schuhen erscheinen, während bei Männern lange Hosen, geschlossene Schuhe und manchmal sogar eine Krawatte erwartet wird. Und wenn eine Frau am Arbeitsplatz mal ihre Schlappen abstreift, sagt kein Chef was, wohl aber, wenn ein Mann seine Schuhe auszieht.

Bei uns im Büro gibt es zumindest offiziell keine Kleiderordnung, und auch ich erscheine gewöhnlich ohne Krawatte (nur an Tagen mit Gerichtsterminen trage ich eine solche, und Sandalen (selbstverständlich stets sokkenlos) sind im Sommer unproblematisch; vor Gericht trage ich freilich stets geschlossene Schuhe. Sogar im Winter habe ich nicht selten Sabots an (die sind immerhin vorne geschlossen und daher auch mein bevorzugtes Schuhwerk für die Göttliche Liturgie).
Daß Frauen generell mehr Freiheiten in puncto Kleidung hätten, kann ich nicht bestätigen: Eine Praktikantin, welche im Sommer gerne "offenherzig" & bauchfrei erschien und kaum weniger Bein zeigte als Du in der Freizeit, wurde NICHT übernommen. Die Kolleginnen erscheinen im Sommer bevorzugt sokkenlos, sind aber vom Halse bis oberhalb der Knie immer bedeckt, und auch die Ärmel reichen an warmen Sommertagen mindestens bis oberhalb der Ellenbogen (also nix freie Schultern). Das Abstreifen der Schuhe während der Arbeit ist bei uns nicht üblich. Als das Thema Kleidung in unserem Büro mal Gesprächsthema war, äußerten die Kolleginnen (welche die Sommerkleidung der erwähnten Praktikantin anstößig fanden), man müsse "von selbst" wissen, welche Kleidung im Büro schicklich und angemessen sei. Wie Du siehst, sind also in unserem Büro Männer und Frauen gleichberechtigt. Allerdings haben die Damen immer noch den Vorteil, daß für sie die Bandbreite der möglichen Bekleidung größer ist.

Altersstruktur:
Bei uns werden dieses Jahr nur "runde" Geburtstage gefeiert: Unser Chef wird fünfzig, eine Kollegin und ich vierzig und die andere Kollegin dreißig Jahre alt.

Reagieren in Köln die "Domschweizer" bei einer Frau im Minirock und ohne Schuhe ebenfalls mit Rausschmiß wie bei barfüßigen Männern mit aufgekrempelten Hosenbeinen?

Das weiß ich nicht mit Sicherheit, kann dafür aber sagen, daß barfüßige Männer mit langen Hosen anscheinend toleriert werden (ich selbst war mehrmals unbehelligt drin, einmal sogar zusammen mit Dominik R.; auch er hatte keine Schwierigkeiten, und wir machten uns nicht einmal die Mühe, den "Domschweizern" aus dem Wege zu gehen.
In einer orthodoxen Kirche würde man Frauen in Minirökken (gleichviel, ob mit oder ohne Schuhe) den Zutritt verweigern bzw. sie hinausweisen.

In der Disco hat mir mal eine Frau heimlich hinten am Hosenbein gezupft, um zu sehen, ob ich hinten offene Schuhe bzw. keine Socken trage.


In Discos gehe ich nicht. Aber auch anderswo hat mir noch nie jemand am Hosenbein gezupft, um zu sehen, ob bzw. welche Art von Schuhen ich trage.

Mir ist das einmal in der Kirche passiert, ebenfalls von einer Frau, die wissen wollte, ob ich sokkenlos sei.

Wenn eine Frau morgens bei unter 10 Grad keine Strümpfe trägt, sagt jedenfalls niemand etwas.

Ob jemand etwas sagt, hängt vor allem mit Bildungsgrad & Kultur zusammen. Mir hat man als Kind beigebracht, daß man das Äußere der Mitmenschen in deren Gegenwart oder Hörweite nicht zu kommentieren hat.

Barfüßige Sommergrüße,
Markus U.


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