Klassifikation von Wegen (Hobby? Barfuß! 2)

Kai (VS) ⌂ @, Thursday, 03.05.2007, 10:41 (vor 6416 Tagen)

Hallo,

hier wurden schon vereinzelt Vorschläge zu einer BF-Klassifikation von Wegen gemacht, wegen der damit verbundenen Arbeit aber wahrscheinlich nicht weiter verfolgt.
Für die von mir empfohlenen Touren will ich das nun wieder aufnehmen. Ich habe mit Google in diesem Forum recherchiert (kann's nur gerade leider nicht wiederholen) und habe aus den geäußerten Vorschlägen die Tabelle auf der unten angegebenen Seite -> Barfuß -> Fußfreundlichkeit (Parsimony scheint was gegen die Adresse zu haben, ich kann's nicht direkt eingeben) gemacht.
Die Hauptfrage war dabei: Soll man "quantitativ" nach Schwierigkeit oder qualitativ nach Oberfläche einteilen? Ich habe das erste versucht, wobei man die Art der Oberfläche ja bei Bedarf dazu sagen kann. Ein weiteres Problem ist, dass zwei unterschiedliche Dinge berücksichtigt werden müssen: Die Abrasion (Betonfläche) und die Kantigkeit einer Oberfläche (Schotter). So kommt der Eine vielleicht mit Asphalt gut klar, mit Naturkieseln aber nicht, beim Anderen ist's umgekehrt.

Was haltet Ihr davon?
Kai (VS)

[image] http://www.baar-fuss.de

Klassifikation von Wegen

Manfred (Ten), Stammposter, Thursday, 03.05.2007, 12:37 (vor 6416 Tagen) @ Kai (VS)

Die Hauptfrage war dabei: Soll man "quantitativ" nach Schwierigkeit oder qualitativ nach Oberfläche einteilen? So kommt der Eine vielleicht mit Asphalt gut klar, mit Naturkieseln aber nicht, beim Anderen ist's umgekehrt.
Was haltet Ihr davon?
Kai (VS)

Ich würde es nach Oberfläche einteilen - so kann jeder selbst für sich beurteilen und entscheiden was ihm/ihr liegt.
(Und ob es zum Beispiel von Wichtigkeit ist dass sich der eine Untergrund stärker aufheizt, der andere nicht so sehr...
Viel Erfolg fürs Projekt !
Manfred

NB. Hat Dir meine letzte Mail etwas weitergeholfen ?

Klassifikation von Wegen

Ulrich (Berlin) @, Stammposter, Thursday, 03.05.2007, 12:50 (vor 6416 Tagen) @ Manfred (Ten)

Hallo

Ich würde es nach Oberfläche einteilen - so kann jeder selbst für sich beurteilen und entscheiden was ihm/ihr liegt.
(Und ob es zum Beispiel von Wichtigkeit ist dass sich der eine Untergrund stärker aufheizt, der andere nicht so sehr...

Stimmt. Das kommt noch dazu. Die Benutzbarkeit von Metallböden ist sehr stark vom Wetter abhängig. Starke Sonneneinstrahlung kann sehr unangenehm werden. Wie sollte man also prinzipiell angenehm glattes Metall einstufen?

Viel Erfolg fürs Projekt !

Dem möchte ich mich auch noch anschließen. :-)

Viele Grüße

Ulrich

Klassifikation von Wegen

Ulrich (Berlin) @, Stammposter, Thursday, 03.05.2007, 12:48 (vor 6416 Tagen) @ Kai (VS)

Hallo Kai

Soll man "quantitativ" nach Schwierigkeit oder qualitativ nach Oberfläche einteilen?

Ich würde es eher nach der Oberfläche einteilen und diese dadurch möglichst genau zu beschreiben versuchen, da die Vorstellungen von angenehmen und weniger angenehmen Böden durchaus recht unterschiedlich sein können. Mir z.B. erscheint glatter Asphalt als durchaus angenehm, während er anderen wegen seiner Härte unangenehm sein kann.

Ich habe das erste versucht, wobei man die Art der Oberfläche ja bei Bedarf dazu sagen kann. Ein weiteres Problem ist, dass zwei unterschiedliche Dinge berücksichtigt werden müssen: Die Abrasion (Betonfläche) und die Kantigkeit einer Oberfläche (Schotter). So kommt der Eine vielleicht mit Asphalt gut klar, mit Naturkieseln aber nicht, beim Anderen ist's umgekehrt.

Eben. Außerdem sollte man auch genauer definieren wie groß denn die Körnung von Kies oder Splitt sein sollte, damit ein Weg noch in die eine oder schon in die andere Kategorie gehört. Nur "fein" oder "grob" ist zu ungenau, wenn auch Wegbeschreibungen von anderen Leuten mit einbezogen werden sollen.
Zu deiner Einteilung: Parkett würde ich nicht als weich bezeichnen. ;-)
Asphalt kann extrem unterschiedlich ausfallen. Bitumenreicher Asphalt ist oft so angenehm glatt, dass er wirklich gut zu begehen ist, während anderer Asphalt oft wie eine harte Schotterfläche wirkt, die so zusammengeklebt ist, dass sämtliche Spitzen nach oben stehen. Bei Beton gibt es ähnliche Unterschiede. Aussagen wie "Asphalt" oder "Betonweg" reichen daher nicht aus.
Zwischen Kies, Splitt und Schotter sollte man ebenfalls deutlich unterscheiden: Kies besteht stets aus runden Steinchen von Sandkorngröße bis vielleicht 8 oder 10 cm Durchmesser. Größeres wären einfach nur Steine. Splitt besteht aus meist künstlich hergestellten scharfkantigen kleinen Teilchen, wie sie gern im Winter als Streumittel eingesetzt werden. Sie sind so etwa 2 bis 5 mm groß. Schotter kann, wenn er in gleicher Größe auftritt, ebenfalls als Splitt bezeichnet werden. Feiner Schotter würde dann bei etwa 5 mm beginnen. Ab welcher Größe feiner Schotter oder Kies in groben übergeht oder ob man auch "mittelgrob" als Klassifizierung einführen sollte, weiß ich nicht genau. Ab etwa 4 bis 5 cm Korngröße (Gleisschotter) sollte aber auf jeden Fall von grobem Material gesprochen werden.

Viele Grüße

Ulrich

Klassifikation von Wegen

Kai (VS) @, Thursday, 03.05.2007, 14:17 (vor 6416 Tagen) @ Kai (VS)

Klar kann man die Oberflächen genau beschreiben, und das bleibt ja auch jedem unbenommen. Ich hatte eine Wegskizze gemacht, in der die einzelnen Abschnitte entsprechend der Tabelle farblich markiert sind, um so ohne viele Worte die Schwierigkeit anzugeben. Diese Skizze ist jetzt noch nicht online, weil das Vermessungsamt erst eine Lizenz verkaufen will.

Eine Frage ist also, ob eine Klassifikation sinnvoll ist (meine Frau meint "nein", weil sie sowieso Notschuhe mitnimmt), und eine andere, wie die Klassifikation aussehen sollte.

Gruß, Kai (VS)

Klassifikation von Wegen

Ulrich (Berlin) @, Stammposter, Thursday, 03.05.2007, 21:31 (vor 6416 Tagen) @ Kai (VS)

Hallo

Klar kann man die Oberflächen genau beschreiben, und das bleibt ja auch jedem unbenommen. Ich hatte eine Wegskizze gemacht, in der die einzelnen Abschnitte entsprechend der Tabelle farblich markiert sind, um so ohne viele Worte die Schwierigkeit anzugeben. Diese Skizze ist jetzt noch nicht online, weil das Vermessungsamt erst eine Lizenz verkaufen will.

Da wollen die Vermessungsämter Geld verdienen. Das wird teuer. Du kannst doch bei http://maps.google.de/ Skizzen zeichnen.

Eine Frage ist also, ob eine Klassifikation sinnvoll ist (meine Frau meint "nein", weil sie sowieso Notschuhe mitnimmt), und eine andere, wie die Klassifikation aussehen sollte.

Natürlich steht es deiner Frau jederzeit frei Schuhe mitzunehmen, aber es gibt eben auch Leute wie mich, die auf Wanderungen keine Schuhe mitnehmen möchten, um kein überflüssiges Gepäck schleppen zu müssen. Daher ist die Klassifizierung auf jeden Fall sinnvoll, auch wenn deine Frau sie nicht braucht.

Viele Grüße

Ulrich

Klassifikation von Wegen

Kamel Leon, Stammposter, Friday, 04.05.2007, 08:24 (vor 6415 Tagen) @ Kai (VS)

Eine Klassifikation von Wegen fände ich sehr gut und nützlich. Von einer exakten Klassifikation nach Materialart und -qualität würde ich aber abraten, weil sie viel zu kompliziert wäre und dieses viel versprechende Projekt vermutlich zum Scheitern brächte.

Darum schlage ich für den Anfang eine simple Dreiteilung vor, die sich ausschließlich nach dem subjektiven Geh-Gefühl richtet:

Kategorie A : Hmmm!
Kategorie B : naja
Kategorie C : Autsch!

Klassifikation von Wegen

Michael aus Zofingen, Stammposter, Friday, 04.05.2007, 09:06 (vor 6415 Tagen) @ Kamel Leon

Eine Klassifikation von Wegen fände ich sehr gut und nützlich. Von einer exakten Klassifikation nach Materialart und -qualität würde ich aber abraten, weil sie viel zu kompliziert wäre und dieses viel versprechende Projekt vermutlich zum Scheitern brächte.
Darum schlage ich für den Anfang eine simple Dreiteilung vor, die sich ausschließlich nach dem subjektiven Geh-Gefühl richtet:
Kategorie A : Hmmm!
Kategorie B : naja
Kategorie C : Autsch!

Im Prinzip stimme ich Dir zu. Aber auch das ist nicht so ganz einfach. je nach Tester kann das Ergebnis unterschiedlich ausfallen. Und je nach Witterung. Ein Lehmweg ist unmittlebar nach dem Regen "Hmmmm", kann aber nach nach monatelanger Trockenheit auch "autsch" werden. Das gleiche gilt für Metalloberflächen je nach Intensität der Sonneneinstrahlung.

Wenn Fachausdrücke wie "Schotter" oder "Kies" genannt werden, dann verstehen nicht alle das gleiche darunter.

Je genauer man die Beschreibung macht, desto heftiger wird auch die Kritik, wenn sich der Zustand ändert und die Karte wird nicht aktualisiert.

Wenn etwa ein Matschweg plötzlich mit "Gleisschotter" befestigt wird, dann wird auch das "Hmm" zum "autsch". Ich möchte nicht in der Haut des Kartografen stecken, wenn einer nach meiner Karte eine Barfußwanderung für Anfänger organisiert und einen angeblichen Matschweg auserwählt, der sich beim Erreichen eher einem Bahndamm ähnelt, auf dem nur die Schienen fehlen. In der Haut des Organisators allerdings möchte ich dann auch nicht stecken.

Man kann es vielleicht auch mit dem Verhältnis Mensch - Uhr vergleichen.

Ein Mensch, der keine Uhr hat, ist aufgeschmissen.
Ein Mensch, der keine Uhr hat, weiß wie spät es ist.
Ein Mensch, der zwei Uhren hat, ist unzufrieden, da er nicht weiß, nach welcher Uhr er sich richten soll.
Je mehr Uhren ein Mensch hat, desto unzufriedener wird er.

Ich selber benutze eigenlich nie eine Karte bei Wanderungen, ich verlasse mich auf die Wegweiser, auf die öffentlich aufgehängten Pläne und mein Gefühl. Ich lsse mich also überraschen bzl. Barfußtauglichkeit. Beim Radfahren in unbekannten Gegenden habe ich auch meist nur eine normale Straßenkarte dabei, bei "normalen" Velotouren am Wochenende meist gar keine.

Elektronische Hilfsmittel zur Wegerkennung sind nicht mein Fall, sie sind mir zu kompliziert zu bedienen (ebenso wie Handys, programmierbare Festnetztelefone oder die Fernbedienung eines Fernsehers).

Schöne Grüße
Michael aus Zofingen

Klassifikation von Wegen

Ulrich (Berlin) @, Stammposter, Friday, 04.05.2007, 11:01 (vor 6415 Tagen) @ Michael aus Zofingen

Hallo

Kamel Leon:

Darum schlage ich für den Anfang eine simple Dreiteilung vor, die sich ausschließlich nach dem subjektiven Geh-Gefühl richtet:
Kategorie A : Hmmm!
Kategorie B : naja
Kategorie C : Autsch!

Ulrich:
Dann müsste man aber diese Kategorien auch eindeutig voneinander abgrenzen, da bei kleinen Steinchen schon der eine "Autsch" sagt, während der andere noch mit einem "Naja" zufrieden ist. Die Einteilung muss auf jeden Fall objektiv nachvollziehbar sein, sonst nützt sie nichts.

Michael:

Im Prinzip stimme ich Dir zu. Aber auch das ist nicht so ganz einfach. je nach Tester kann das Ergebnis unterschiedlich ausfallen. Und je nach Witterung. Ein Lehmweg ist unmittlebar nach dem Regen "Hmmmm", kann aber nach nach monatelanger Trockenheit auch "autsch" werden. Das gleiche gilt für Metalloberflächen je nach Intensität der Sonneneinstrahlung.

Ulrich:
Eben. Und damit jeder Wanderung für sich entscheiden kann, ob der Weg geeignet ist oder nicht, sollte er genauere Informationen zu den Böden haben. Nur der Wanderer selbst kann schließlich das Wetter berücksichtigen und dadurch entscheiden, ob ein Lehmweg oder eine Metallbrücke im Moment akzeptabel ist oder nicht.

Michael:

Wenn Fachausdrücke wie "Schotter" oder "Kies" genannt werden, dann verstehen nicht alle das gleiche darunter.
Je genauer man die Beschreibung macht, desto heftiger wird auch die Kritik, wenn sich der Zustand ändert und die Karte wird nicht aktualisiert.

Ulrich:
Natürlich gehört zu jeder guten Karte auch ein Hinweis darauf, welchen Stand sie hat. Das Datum der letzten Aktualisierung ist daher unverzichtbar. Wer dann nach einer alten Karte wandert, darf sich über Veränderungen nicht wundern. Ohnehin muss man immer mit Veränderungen rechnen, da solche ja auch recht kurzfristig erfolgen können.

Michael:

Wenn etwa ein Matschweg plötzlich mit "Gleisschotter" befestigt wird, dann wird auch das "Hmm" zum "autsch". Ich möchte nicht in der Haut des Kartografen stecken, wenn einer nach meiner Karte eine Barfußwanderung für Anfänger organisiert und einen angeblichen Matschweg auserwählt, der sich beim Erreichen eher einem Bahndamm ähnelt, auf dem nur die Schienen fehlen. In der Haut des Organisators allerdings möchte ich dann auch nicht stecken.

Ulrich:
Bei der Organisation einer Barfußwanderung für Anfänger sollte man ohnehin die Wege vorher abgewandert sein, um vor solchen Überraschungen sicher zu sein.

Viele Grüße

Ulrich

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