Barfuss auf der Donauinsel in Wien (Hobby? Barfuß! 2)
Hallo!
Heute war es wieder soweit. Ich zog mir in der Stadt meine neu erworbenen Flip-Flops an und setzte mich in die U-Bahn Richtung Donauinsel. Es war übrigens das erste Mal, dass ich ohne feste Schuhe und Socken ein öffentliches Verkehrsmittel benutzte. Es waren eigentlich fast nur Leute mit festen Schuhen und Socken in der U-Bahn. Zwei, drei Menschen guckten neugierig auf meine Flip-Flops; das war mir komplett egal.
Auf der Donauinsel angekommen, ging ich zuerst ein wenig mit meinen Flip-Flops spazieren. Es dauerte nicht lange und mir kam am Asphaltweg ein anderer Junge barfuss entgegen (die Flip-Flops hielt er in der Hand). Einige Leute lagen luftig gekleidet an den Böschungen seitlich der Donau.
Also hüpfte auch ich über meinen Schatten, zog die Flip-Flops aus und stieg in die herrlich kühle Wiese. Einfach ein tolles Gefühl. Einzig unangenehm sind die vielen Hundstrümmerln in der Wiese. Bei jedem Schritt muss man genau hinschauen, ansonsten tritt man in die verdaute Nahrung eines Vierbeiners. Das kann einem die Freude ganz schön verderben.
Beim Barfussgehen merkte ich, wie natürlich man abrollt und wie gut das den Fussmuskeln tut. Als ich in einer Wiese Glasscherben erblickte, wich ich barfuss auf den Asphaltweg aus. Auch Asphalt fühlt sich unter den nackten Fusssohlen ganz angenehm an, sofern er nicht zu heiß ist (was heute nicht der Fall war). Einen schottrigen Weg habe ich leider noch nicht geschafft, dazu sind meine Sohlen noch zu wenig abgehärtet. Aber in ein paar Tagen bzw. Wochen werde ich auch diesen Weg beschreiten.
Als ich auf dem Asphaltweg so dahingehe und die Natur genieße, beobachtete ich die Reaktion der Leute auf meine nackten Füsse. Die meisten wagten nicht einmal einen Blick nach unten. Wie gesagt - die meisten. Plötzlich kam eine wild gestikulierende ältere Dame in Winterlook auf mich zu, fragte mich, was ich überhaupt glaube, ohne Schuhe herumzurennen. "So ein Gsindel, kann sich nicht einmal Schuhe kaufen" etc.
Zuerst wollte ich gar nichts sagen, doch dann habe ich mich auf die Konversation eingelassen und ihr erzählt, wie schön ich diese natürliche Fortbewegungsart finde. Daraufhin hat sie gemeint, auch sie sei in ihrer Jugend barfuss gegangen, "aber heute seien andere Zeiten und das habe auch die Jugend zu akzeptieren". Ich meinte dann ganz cool: "Naja, bevor ich mir so richtige Käsefüsse zügle, wie es bei Ihnen mit Ihren Winterstiefeln bald der Fall sein wird, renne ich doch lieber gleich barfuss!". Die Dame stammelte noch ein paar unverständliche Worte und verschwand mit ihren Pelzstiefeln (kein Scherz) zur nächsten Bank.
Ich wünsche uns allen eine schöne barfüssige Zeit!
Juchz
P.S.: Gibt es in Wien eigentlich Barfuss-Pfade?