Jay's kleine Welt (Hobby? Barfuß! 2)

Markus U., Stammposter, Saturday, 28.04.2007, 18:00 (vor 6421 Tagen)

Hi zusammen,

am Freitag hat mir Jay seine kleine Welt in Freising gezeigt. Sie ist wunderschön. Freising ist zwar nicht sehr groß und liegt ziemlich im "Schatten" des ungleich größeren und recht nahen Münchens, aber Freising ist zweifellos älter. Jay hat mir einen Teil der Sehenswürdigkeiten von Freising und Umgebung gezeigt: den Marienplatz, der nur unwesentlich kleiner als der Münchener Marienplatz ist, die Fußgängerzone, Weihenstephan mit z. T. sehr schönen alten Klostergebäuden (dort befand sich seit dem 8. Jh. ein Kloster, welches 1803 säkularisiert und in ein Staatsgut umgewandelt wurde; heute befinden sich Teile der TU München darin). Weihenstephanhat mir sehr gut gefallen, zum einen wegen der grandiosen Aussicht, zum anderen wegen der hübschen botanischen Lehrgärten, in denen gerade jetzt allerhand Pflanzen grünen und blühen, was für Augen & Nase eine Wohltat war. Am Nachmittag waren wir im Dom, der sehr groß ist und eine Fülle sehenswerter Details enthält (u. a. herrliche Dekkenmalereien und imposante Seitenaltäre). Bei dieser Gelegenheit verriet Jay mir, daß er sich früher u. a. auch eifrig als Organist betätigt hatte (selbstverständlich nur BF & LH). Auf dem Domberge kann man außer dem Dom auch noch andere Kirchen & Kapellen sowie einen hübschen Kreuzgang bewundern, freilich nur, wenn man "rechtzeitig" dort ist. Wir hatten es sozusagen gerade noch geschafft, denn als wir mit der Besichtigung fertig waren, wurden wir rausgeschmissen (nicht wegen unserer nackten Füße, sondern weil der Mesner zusperren wollte).
In einige andere Kirchen, die ebenfalls sehenwert gewesen wären, kamen wir nicht rein, weil sie abgeschlossen waren. In Freising ist BF überhaupt kein Problem; wir konnten sogar vereinzelt andere Barfüßer (auch echte) sichten; lediglich in der Nähe von Jay's Wohnung kriegte ein kleines Mädchen ob unseres Anblicks große Glotzaugen, und auch der Mund verformte sich seltsam rund. Jay zeigte mir auch ein paar Stationen aus seinem Leben, etwa die Schule, in die er gegangen war (freilich nur von außen; die Schüler, welche in der Nähe des Gebäudes zu sehen waren, waren alle fett beschuht), das Frühstückscafé, welches er jeden Morgen (außer sonntags) aufsucht (sehr gemütlich, eine schöne Stelle im Walde mit naturbelassenen Wegen (war für einen Spaziergang leider schon zu spät) und schließlich noch die Gebäude der Fa. Kontron, bevor er mich nach München zurückbrachte.

Bisher hatte ich, wenn ich von München aus einen Ausflug machte, die Richtung nach Süden genommen (den Alpen entgegen), aber auch der nordöstlich von München gelegene Landkreis Freising hat sehr viel schönes zu bieten, und ich bin Jay dankbar, daß er mir einen kleinen Teil davon gezeigt hat. Freising ist gewissermaßen das Herz von Altbayern, lohnt immer einen Besuch und ist sehr barfußtolerant.

Barfüßige Sommergrüße,
Markus U.

Münchens schöne Umgebung abseits der Alpen

Jörg (Hanna), Stammposter, Sunday, 29.04.2007, 12:41 (vor 6420 Tagen) @ Markus U.

Hi zusammen,
am Freitag hat mir Jay seine kleine Welt in Freising gezeigt. Sie ist wunderschön.

Bisher hatte ich, wenn ich von München aus einen Ausflug machte, die Richtung nach Süden genommen (den Alpen entgegen), aber auch der nordöstlich von München gelegene Landkreis Freising hat sehr viel schönes zu bieten, und ich bin Jay dankbar, daß er mir einen kleinen Teil davon gezeigt hat. Freising ist gewissermaßen das Herz von Altbayern, lohnt immer einen Besuch und ist sehr barfußtolerant.

Hallo Markus,

Freising ist in der Tat eine sehr schöne Stadt und auch mein Favorit als Wohnort, da 1. näher an meiner derzeitigen Arbeitsstelle in Pfaffenhofen und 2. noch im (S-Bahn-) Einzugsbereich von München. Leider ziemlich teuer. Ich habe FS auch als sehr BF-freundlich erlebt und war daher ziemlich erstaunt über negative Erfahrung von Jay (gepostet im Herbst). Wenn man auf der anderen Seite sein ganzes Leben in der gleichen Stadt lebt, kommt da wohl auch das ein oder andere Negative zusammen. Ich bin ja nicht so der Großstadt-BF sondern ziehe die kleinen Städtchen vor. Da Du scheinbar nur den Süden Münchens kennst, schau Dir doch bei Lust und Laune mal folgende BF-freundliche Städte an:

1. Richtung Norden:
1.1 Dachau: Sehr schöne, kleine Altstadt; bei Föhn atemberaubender Blick auf München & Alpen vom Schloßberg aus. KZ-Besichtigung aus Pietätsgründen mit Schuhen?
1.2 Landshut: Schöne, große Altstadt, nicht weit weg von FS
1.3 Moosburg? (War schon mal da, kann mich aber nicht erinnern, vielleicht kann Jay weiterhelfen, liegt ja auf dem Weg von LA nach FS)
1.4 Ingolstadt (wenn man es noch als Einzugsgebiet von München sehen will...)
1.5 Neuburg a.D.: schon ein ganzes Stück weg aber ein sehr schönes Städtchen an der Donau
1.5 : Schrobenhausen und Aichach: Klein aber fein (lohnt nicht unbedingt als Ziel, ist aber einen Stopp Wert, wenn auf dem Weg)

2. Richtung Westen:
2.1: Augsburg (eine "Großstadt" in der selbst ich gerne BF laufe.)
2.2: Friedberg (auf dem Weg nach A mitnehmen)
2.3: Landsberg a. Lech

3. Richtung Osten:
3.1: Erding
3.2: Wasserburg: Sehr idyllisch in einer Inn-Schleife gelegen
3.3: Dorfen? (War schon dort, weiß aber nicht mehr, ob's was Besonderes war)

Ich war in allen genannten Orten schon selbst BF unterwegs (meist im Sommer) und kann mich an kein einziges negatives Erlebnis erinnern.

Serfuß,
Jörg

Ergänzungen / Anmerkungen

Jay @, Stammposter, Tuesday, 01.05.2007, 23:56 (vor 6418 Tagen) @ Jörg (Hanna)

Hi Jörg, hi Markus,
ein paar Kleinigkeiten noch dazu...
--

Hallo Markus,
Da Du scheinbar nur den Süden Münchens kennst, schau Dir doch bei Lust und Laune mal folgende BF-freundliche Städte an:
1. Richtung Norden:
1.1 Dachau: Sehr schöne, kleine Altstadt; bei Föhn atemberaubender Blick auf München & Alpen vom Schloßberg aus.

Ja. Gibt nie Probleme; sehenswert auch Schloß Haimhausen mit einem wunderschönen Park (war seit Ewigkeiten nicht mehr dort, müßte in der BSV-Sache entschärft sein).

KZ-Besichtigung aus Pietätsgründen mit Schuhen?

Würde ich wg. anderer Besucher so machen, auch wenn man BF natürlich genauso eingedenk des unermeßlichen Leides der Betroffenenen sein kann & sollte.

1.2 Landshut: Schöne, große Altstadt, nicht weit weg von FS

Vorab: War zuletzt 1994 dort. Weiter weg als München (37 km). War bisher vollendet BF-freundlich, selbst die nobelsten der zahlreichen Cafe´s. Steht außerdem langen Haaren bei Männern positiv gegenüber, da in regelmäßigen Abständen ein historisches Schauspiel (" Mittelalterliche Fürstenhochzeit") arrangiert wird & hierfür zahlreiche Statisten benötigt werden, die sich aber auch immer finden. Die Stadt hat ein Faible für alles Mittelalterliche, ist aber auch sehr autofeindlich. War früher gut zum Einkaufen, viele der extremsten T- & Achselshirts von mir stammen von dort. Die besten Modegeschäfte existieren allerdings nicht mehr.

1.3 Moosburg? (War schon mal da, kann mich aber nicht erinnern, vielleicht kann Jay weiterhelfen, liegt ja auf dem Weg von LA nach FS)

Ein verschlafenes Städtchen, lückenlos BF-freundlich mit irrwitzig viel Gastronomie/Cafe´s pro Fläche (das Jazzlokal "Zum Hirschen" überregional bekannt) ohne Sehenswürdigkeiten. Betonter Intellektuellen-/Alterswohnsitz des Landkreises FS.
Geheimtip: Haag an der Amper mit seinem Biergarten.

1.4 Ingolstadt (wenn man es noch als Einzugsgebiet von München sehen will...)

Gut zum Einkaufen, die 4. meiner 6 Beziehungen wohnte dort (kaufte dort auch feinste Klamotten, das distinguierteste Modegeschäft dort reagierte überhaupt nicht auf den Kontrast zwischen der probehalber angekleideten feinen Dame und meinem [natürlich zusätzlich BFigen] Outfit). Innenstadt relativ gesichtslos.

1.5 Neuburg a.D.: schon ein ganzes Stück weg aber ein sehr schönes Städtchen an der Donau
1.6 : Schrobenhausen und Aichach: Klein aber fein (lohnt nicht unbedingt als Ziel, ist aber einen Stopp Wert, wenn auf dem Weg)

Kenne ich beide nicht.
--

2. Richtung Westen:
2.1: Augsburg (eine "Großstadt" in der selbst ich gerne BF laufe.)

Kannte ich in den frühen 80er Jahren, als ich meinen bereits kranken Vater regelmäßig dorthin chauffierte, da er irgendwo Vorlesungen halten mußte. Sicher, gab nie Probleme mit BF, ich fand die Stadt allerdings total langweilig, altmodisch, gesichtslos. Genau erinnere ich mich nicht mehr.

2.2: Friedberg (auf dem Weg nach A mitnehmen)

Kenne ich nicht.

2.3: Landsberg a. Lech

Zwar irrwitzig BF-freundlich (selbst feinste Lokale bei Geschäftsfeiern eines meiner Industriekunden & auch sonst). Mir gefällt die Stadt optisch nicht, weiß nicht warum. Innenstadt altmodisch, mittelalterlich.
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3. Richtung Osten:
3.1: Erding

Gesichtslos, öfters dort eingekauft (bemerkenswert: World Of Music mit einer immensen Auswahl auch exotischer Film-DVDs). Nichts Contra-BFiges aufgefallen, fürchterliche Polizei, die auch Freising & Ebersberg "betreut".

3.2: Wasserburg: Sehr idyllisch in einer Inn-Schleife gelegen

Nie ausgestiegen & mich über dieses Kaff & dessen Streckenführung geärgert (konnte außerdem die ganzen am Steuer Eingeschlafenen nirgends überholen). Draufsch..., zubetonieren !

3.3: Dorfen? (War schon dort, weiß aber nicht mehr, ob's was Besonderes war)

Nur durchgefahren, keine Erinnerung.
--

Ich war in allen genannten Orten schon selbst BF unterwegs (meist im Sommer) und kann mich an kein einziges negatives Erlebnis erinnern.
Serfuß,
Jörg

--
Zusätzlich empfehle ich im Osten Ebersberg mit dem riesigen & vielfältigen Waldgebiet. Den Olchinger See werde ich mir garantiert in absehbarer Zeit ansehen, er soll sehr schön sein.
Da beruflich gegenwärtig aufs äußerste gestreßt, geistig far away & schreiberisch grad' überhaupt keine kreative Phase habend, verabschiede ich mich nunmehr für ca. 1 Monat bis kurz vor dem Streetlife-Festival fast vollständig & verbleibe
mit besten barfüßigen Grüßen,
Jay

Ergänzungen / Anmerkungen

Ulrich (Berlin) @, Stammposter, Wednesday, 02.05.2007, 19:33 (vor 6417 Tagen) @ Jay

Hallo

Als einer, der in der Vergangenheit doch schon recht viel herum gekommen ist, möchte ich doch der Beurteilung einiger Städte energisch widersprechen, teils aber auch zustimmen.

1.2 Landshut: Schöne, große Altstadt, ...

Stimmt. Sowohl die Altstadt, als auch die Burg Trausnitz, sind ausgesprochen sehenswert. Ich war nur einmal vor einigen Jahren dort, habe aber auch mehrere Barfüßer gesehen, unter anderem Verkäuferinnen auf einem Wochenmarkt. In Landshut wurde übrigens auch die Fernsehserie "Um Himmels Willen" gedreht, so dass einigen so manches bekannt vorkommen könnte.

Die Stadt hat ein Faible für alles Mittelalterliche,...

Die Fürstenhochzeit würde ich mir eventuell auch gerne mal ansehen. :-)

... ist aber auch sehr autofeindlich.

Schade nur, dass die Straßenbahn stillgelegt ist. :-)

1.4 Ingolstadt (wenn man es noch als Einzugsgebiet von München sehen will...)

Gut zum Einkaufen, ... Innenstadt relativ gesichtslos.

Da mich die Einkaufsqualitäten fremder Städte nicht interessieren, kann ich dazu nichts sagen. Einkaufen kann ich auch in meiner Heimatstadt ganz gut. Ich habe aber Ingolstadt als durchaus schöne und sehenswerte Stadt in Erinnerung.

2. Richtung Westen:
2.1: Augsburg ... ich fand die Stadt allerdings total langweilig, altmodisch, gesichtslos. Genau erinnere ich mich nicht mehr.

Augsburg ist unbedingt sehenswert! Die Architektur und die Geschichte, die bis auf die Römerzeit zurückgeht, sowie der Reichtum der Vergangenheit (Fuggerei, Rathaus) machen die Stadt unvergleichbar!

3.2: Wasserburg: Sehr idyllisch in einer Inn-Schleife gelegen

Nie ausgestiegen & mich über dieses Kaff & dessen Streckenführung geärgert (konnte außerdem die ganzen am Steuer Eingeschlafenen nirgends überholen). Draufsch..., zubetonieren !

Durch diese wunderschöne Stadt fährt man nicht mehr durch, sondern auf der Umgehungsstraße vorbei. Wasserburg dürfte auch recht barfußfreundlich sein, ich habe dort vor vielen Jahren mal meine erste Barfußsichtung der Saison erlebt. Die Architektur mit ihrem typischen Stil in der sogenannten Inn-Salzach-Bauweise der Stadthäuser gibt Wasserburg ein besonderes, fast südliches Flair, das man genießen sollte. Auch das Brückentor mit der anschließenden Innbrücke ist ein wunderschönes Motiv. Schade nur, dass der Bahnhof stillgelegt wurde.

3.3: Dorfen? (War schon dort, weiß aber nicht mehr, ob's was Besonderes war)

Nur durchgefahren, keine Erinnerung.

Ist ganz hübsch, man kann aber auch auf eine Besichtigung verzichten.

Die anderen Orte habe ich nicht besucht.

Viele Grüße

Ulrich

Vorsichtsmaßnahmen beim BFigen Besuch des Landkreises FS

Jay @, Stammposter, Sunday, 29.04.2007, 13:23 (vor 6420 Tagen) @ Markus U.

Hi!
Ursprünglich fand ich mein Treffen mit Markus U. gar nicht der Rede wert, wir bedauerten aber schon bald, keine Möglichkeit zum Fotografieren zu haben, weil ein paar Bilder mit wenig Worten das Optimum gewesen wären. Sollte sich jemand einmal Freising anschauen wollten, empfiehlt sich aus wichtigen Gründen folgende Programmreihenfolge:
x Das Zentrum sollte morgens besichtigt werden. Ich behaupte, daß man in ihm an strahlenden Sommertagen mittags & frühnachmittags nicht barfuß laufen kann, da dessen Gehwege (Untere & Obere Hauptstr.) seit der Verkehrsberuhigung 1984 größtenteils in einem rot-braunen Kachelpflaster bestehen, das äußerst heimtückisch ist: Dessen 'amerikanische' Hitze spürt man nicht richtig, und noch 1990 (nach 16 Jahren BF-Praxis) hab' ich mir DANACH retardiert (bemerkbar, wenn´s zu spät ist) losgehende Brandblasen geholt. Danach, etwa um ca. 11.00, fäht man auf den gleich erwähnten Berg...

Weihenstephan hat mir sehr gut gefallen, zum einen wegen der grandiosen Aussicht, zum anderen wegen der hübschen botanischen Lehrgärten, in denen gerade jetzt allerhand Pflanzen grünen und blühen, was für Augen & Nase eine Wohltat war.

...auf dem man, wenn das Wetter stimmt, man gesund ist & keine Sorgen hat (wenn nur nicht die recht unangenehmen Kies/Splittwege wären) GARANTIERT merkt: Es gibt ein Paradies! Weihenstephan hat drogenhafte Wirkung, außer FS hab' ich nur noch im kalifornischen Santa Monica eine Heimat. Nach 1 h Garten-Eden-Besichtigung ißt man im (auch indoor vollendet BF-freundlichen) "Bräustüberl" natürlich outdoor zu Mittag & hat dann ein fast 180°-Panorama über das übrige, nördliche Umland.

Am Nachmittag waren wir im Dom, der sehr groß ist und eine Fülle sehenswerter Details enthält (u. a. herrliche Dekkenmalereien und imposante Seitenaltäre). Bei dieser Gelegenheit verriet Jay mir, daß er sich früher u. a. auch eifrig als Organist betätigt hatte (selbstverständlich nur BF & LH).

Letzteres hat sich eigentlich zufällig ergeben, weil auch Prälat Dr. Fahr (normalerweise ist dann auch Erzbischof Friedrich Kardinal Wetter nicht mehr weit) in Weihenstephan am Nachbartisch lunchte. Freisings Kirchenszene juckt es gar nicht mehr, mich BF zu sehen. LHig war ich immer, aber winters garantiert noch nie BFig im Gottesdienst. Den Freisinger Dom besichtigt man am besten zur Zeit des Tagestemperaturmaximums, weil er kühl & sein Boden eiskalt ist. Trotz der brütenden Hitze draußen hab' ich seit Ewigkeiten nicht mehr so an den Füßen gefroren.

Auf dem Domberge kann man außer dem Dom auch noch andere Kirchen & Kapellen sowie einen hübschen Kreuzgang bewundern, freilich nur, wenn man "rechtzeitig" dort ist. Wir hatten es sozusagen gerade noch geschafft, denn als wir mit der Besichtigung fertig waren, wurden wir rausgeschmissen (nicht wegen unserer nackten Füße, sondern weil der Mesner zusperren wollte).

Tatsächlich stößt der Besucher im Entree´bereich mit der Nase auf eine offenbar neue Tafel mit einer Auflistung 'unerwünschten Verhaltens' insbesondere während der Liturgie, Kleiderordnungen finden sich dort aber nicht. Der Mesner hatte unsere BFigkeit zweifelsfrei gesehen (kamen gerade wie einst die Fürsten die Treppe vom nördlichen Lettner herunter), aber keine Miene verzogen. Die Belvedere-Terasse, von der aus einst exclusiv nur der Bischof bis zu Münchens nicht vorhandenem Olympiaturm herunterblicken durfte, muß man gesehen haben.

In Freising ist BF überhaupt kein Problem; wir konnten sogar vereinzelt andere Barfüßer (auch echte) sichten;...

In Sachen BF-Freundlichkeit ist die Stadt in etwa = München, evtl. sogar einen Hauch freundlicher.

lediglich in der Nähe von Jay's Wohnung kriegte ein kleines Mädchen ob unseres Anblicks große Glotzaugen, und auch der Mund verformte sich seltsam rund.

Das Kid kannte ich vom Sehen her nicht, es wohnt offenbar nicht in meiner Nachbarschaft. Den Rest juckt mein BF nicht mehr, zu 60% hab' ich die Generation bis ca. 10 schon mächtig angesteckt.

Jay zeigte mir auch ein paar Stationen aus seinem Leben...

Wichtig war dabei, ein Mischgebiet (recht luxuriöse Häuser neben Wohnsilos) zu sehen. Meine Kumpane & ich trieben uns bei schönem Wetter (wohlgemerkt: locker bis zum Alter von ca. 18!) barfuß auf der Straße & auf den Vorhöfen herum (diskutierten über Gott & die Welt, rauchten, tranken Bier etc. etc.). So hab' ich dann meinen Entfernungsradius von zuhause binnen kurzem kontinuierlich vergrößert, wenn jemand diesen 'gleitenden Übergang' zwischen zuhause & der Öffentlichkeit gehabt hätte, wäre hier niemals zu lesen: Habe Hemmungen, in der Öffentlichkeit BF zu laufen. Die beschriebene sozial-kommunikative Situation fehlt heute offenbar völlig; von den einstigen 'Herumtreibern' blieb ich allerdings als einziger barfüßig übrig, während die anderen Schluß damit machten & relativ abrupt nur noch beschuht draußen auftauchten. Übrigens: Weder damals noch bis jetzt wurde in jenem Freundes/Bekanntenkreis jemals über diese Entwicklung gesprochen.

...eine schöne Stelle im Walde mit naturbelassenen Wegen (war für einen Spaziergang leider schon zu spät)...

Das war der Biergarten "Plantage". Wir hatten uns überlegt, ob wir den von ihm abführenden Weg zum unbekanntesten BF-Pfad der Welt nehmen sollten, da die Entfernung unklar & +28° zuviel war, ließen wir´s bleiben. Außerdem ist dieser 'Spaziergang' nur etwas für das ultraharte Barfußwandervolk, die Wege sind eine Art Schotter-Split & die Hölle. Falls sich Lorenz & Co. speziell dafür interessieren sollten, muß ich erst einmal einen geheim/verbotenen Kfz-Zufahrtsweg ausfindig machen, weil ich - stinkfaul, wie ich mich kenne - biergluckernd in der "Plantage" hängenbleiben würde.
Das andere, was hier wohl gemeint war, ist das Gebiet in einer Diagonale zwischen Freisings Südwesten & dem gigantischen Industriegebiet Neufahrn/Eching. Diese pittoreske, an England erinnernde Parklandschaft (hätte mit der Abendsonne irrwitzig psychedelische Fotos abgegeben) wird nach Norden von einem optisch seltsamen Waldgebiet abgegrenzt, in dem ganz eigenartige mystisch-psychotrope Wirkungen auftreten. Wo allerdings jene Location genau ist (mit zusätzlich BF-brauchbaren Wegen), in denen ich in Situationen, in denen sich z. B. Descalzar "Trost bei Bäumen" sucht, äußerste Einsamkeit, stille Einkehr & Selbstfindung suche, bleibt mein Geheimnis.

...und schließlich noch die Gebäude der Fa. Kontron, bevor er mich nach München zurückbrachte.

Die "Geisterstadt" (auf dem Areal der einstigen Zentralen Forschung & Entwicklung haben sich noch ein paar wildfremde Büros niedergelassen, größtenteils steht sie leer) ist ein melancholisches Mahnmal für den Wahnsinn, derart viele (auch BFige) Arbeitsplätze per Mißmanagement zu vernichten...alles von fett beschuhten Nieten in Nadelstreifen bewirkt.
Von KONTRON und meinem einstigen Aufwachs-Privacy-Areal abgesehen, war´s das, was man unbedingt gesehen haben sollte. Freundliche BF-Grüße, Jay

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