Kurzmitteilung eines Paradoxons (Hobby? Barfuß! 2)

Jay, Stammposter, Friday, 20.04.2007, 09:14 (vor 6429 Tagen)

Hi!
Durch die aktuellen Berichte von Andi35 aus Ulm (Polizei konnte sich an ihm gar nicht sattsehen) wurde ich erinnerungsmäßig noch auf folgendes gebracht:
Vielleicht ein paarmal im Jahr fahre ich "auch so" in den neuen Münchener Flughafen, um mir am Kiosk internationale Presse zu holen und evtl. auch etwas zu essen (einen BFigen Entree´versuch in das feine "IL MONDO" habe ich allerdings bisher nicht unternommen). Bayern ist ohnehin schon ein Polizeistaat, und dieser Airport ist in dieser Hinsicht noch ein zusätzliches Extremum. Obwohl praktisch auf jeden Flughafenbesucher sozusagen 1,5 Polizisten kommen, die teils in 2er-Streifen mit Kötern offenbar mächtige Rundgänge absolvieren, kenne ich keine Location, an der mich die Polizei auch blickmäßig derart unbeachtet läßt wie dort. Besonders im Sommer schaue ich ja nicht nur wg. BF alles andere als "gutbürgerlich" aus (ich verzichte bewußt darauf, hier Fotos 'reinzusetzen), dieses Verhalten ist allgemein total unlogisch:
Es ist sofort erkennbar, daß ich kein Flugreisender bin (kein Hinterherziehen von Koffern, kein zielstrebiger Check In mit Warten in der Terminal/Gate "Lounge" vor dem Boarding, und alle diese Prozeduren spielen sich üblicherweise höchst selten BF ab). Darüberhinaus entspricht mein situatives Behaviourpattern auch hinten & vorn nicht demjenigen, würde ich z. B. jemanden von einem ankommenden Flug empfangen & abholen. Niemand auch vom sonstigen Airport Security Personal stellt die Frage: "Was hat der hier eigentlich verloren?", eigentlich sehe ich ja so aus, als wollte ich ein Geschäft ["Ganz bestimmte" Ware in kleinen, kompakten Mengen gegen Geld oder umgekehrt] abwickeln.

Man versteht es nicht. Routinekontrollen in der von Andi35, auch Engel beschriebenen Art (als BFiger Passant zum Stehenbleiben und "Angaben machen" aufgefordert) hatte ich zwar wenige, aber doch immer wieder, vor allem in der Polizeistadt München. Weiß der Teufel, wonach "die" am neuen Münchner Airport gehen (am alten bin ich 1x, wohlgemerkt als Reisender [BF in Adiletten], Inlandsflug, gründlich gefilzt worden).

Hat jemand ähnliche Erfahrungen als BFiger "auch so"-Flughafenbesucher gemacht?

Einen schönen BF-Tag, Jay

Nur Männer?

Rosi, Stammposter, Friday, 20.04.2007, 16:02 (vor 6429 Tagen) @ Jay

Hallo Jay,
Du hast Dich so kurz gefasst, ich bin von den Socken... ;-))) (sowieso)
Ich bin auch auf Flughäfen noch nie von der Polizei angesprochen worden, egal ob als Passagier oder Abholerin.
Ist Dir aufgefallen, dass das leidige Polizei-Thema nur von Männern aufgebracht wird?
Ich habe im Forum noch keine Frau davon schreiben sehen (reden hören)-warum werden wir (so kenne ich es) weder auf Bahnhöfen, Seehäfen etc. von der Polizei angesprochen?
Bedenklich, oder?
Liebe Grüße (nicht nur) an die Füße,
Rosi

Nur Männer?

Manfred (Ten), Stammposter, Friday, 20.04.2007, 17:05 (vor 6429 Tagen) @ Rosi

Ich bin auch auf Flughäfen noch nie von der Polizei angesprochen worden, egal ob als Passagier oder Abholerin.
Ist Dir aufgefallen, dass das leidige Polizei-Thema nur von Männern aufgebracht wird?
Ich habe im Forum noch keine Frau davon schreiben sehen (reden hören)-warum werden wir (so kenne ich es) weder auf Bahnhöfen, Seehäfen etc. von der Polizei angesprochen?
Bedenklich, oder?
Liebe Grüße (nicht nur) an die Füße,
Rosi

Frauen machen anscheinend einfach den seriöseren Eindruck (oder können ihn zumindest besser vortäuschen...
;-)))
Grüssle nach "Kiel" (Ich weiss, das ist nur ein Vorort von dem Ort in dem Du wohnst
Ich bin übrigens im Mai für eine Woche in Kiel. Anlass ist die Hochzeit einer Freundin. Kannst Du uns (meiner Frau und mir) eine gute und günstige Unterkunft empfehlen ?

Nur Männer?

Rosi ⌂, Stammposter, Friday, 20.04.2007, 23:01 (vor 6429 Tagen) @ Manfred (Ten)

Hallo Manfred,

Frauen machen anscheinend einfach den seriöseren Eindruck (oder können ihn zumindest besser vortäuschen...

;-)))
Was soll denn das heißen, vortäuschen? Bün üch etwa nücht seriös?
@_@

Ich bin übrigens im Mai für eine Woche in Kiel. Anlass ist die Hochzeit einer Freundin. Kannst Du uns (meiner Frau und mir) eine gute und günstige Unterkunft empfehlen ?

Jaaa... mein Lieblingscafè in Preetz, www.hotel-cafe-preetz.de, schau dir die Bilder auf der HP an, die ich gemacht habe - das Haus ist zauberhaft, alt und modern und in einer Kleinstadt nahe Kiel gelegen.
Das Haus ist übrigens sehr barfußfreundlich ;-)))
Liebe Grüße (nicht nur) an die Füße,
Rosi

[image] http://www.hotel-cafe-preetz.de

Nur Männer?

Jörg (Hanna), Stammposter, Friday, 20.04.2007, 19:38 (vor 6429 Tagen) @ Rosi

Ich habe im Forum noch keine Frau davon schreiben sehen (reden hören)-warum werden wir (so kenne ich es) weder auf Bahnhöfen, Seehäfen etc. von der Polizei angesprochen?
Bedenklich, oder?

Hallo Rosi,

stimmt zwar, daß hier vor allem Männer von solchen Problemen schreiben (ich selbst bin aber noch nie wg. BF von der Polizei kontrolliert worden), auf der anderen Seite schreiben hier aber auch nur sehr wenige Frauen. Zudem scheint BF allein nicht auszureichen, sondern es müssen noch andere Kriterien dazu kommen, wie extrem kurze Hosen im Winter oder lange Haare oder was weiß ich. Es sind ja auch fast immer die gleichen, die von solchen Erlebnissen berichten.

Serfuß aus dem "Polizeistaat" Bayern,
Jörg

Einfach zu erklären!

Andi35 @, Stammposter, Saturday, 21.04.2007, 06:05 (vor 6429 Tagen) @ Rosi

Hi Rosi!

Auf Deine Frage kann ich kurz und präzise antworten und ich bin mir sicher, mich nicht zu irren:

1. Männer (auch Polizisten sind Menschen und keine "Kontrolliermaschinen") finden es bei Frauen erotisch/ästhetisch oder zumindest ansprechend, ansprechender, als wenn es ein Mann tut!
Damit kommen wir auch schon zu Möglichkeit Nr. 2: sie glauben, die Frau habe sich wohl bestimmt ihre Schuhe ausgezogen, weil ihr die Füße weh tun und man sieht von einer Kontrolle oder einem Ansprechen ab, so einfach ist das nämlich zu erklären, keine Zauberei!

Man sollte als Frau also den Vorteil genießen und es nicht noch als "Fehlverhalten" des barfüßigen Mannes hinstellen, denn so fasste ich Deine Argumentation auf!
Sollte ich das falsch verstanden haben, entschuldige ich mich dafür, aber die oben genannten Dinge sind mit absoluter Sicherheit der Grund dafür!

Gruß,

Andi

Einfach zu erklären!

Mike, Sunday, 22.04.2007, 21:27 (vor 6427 Tagen) @ Andi35

Hallo,

also deine Erklärung, Männer (bzw. Polizisten) fänden es bei Frauen erotisch oder zumindest ansprechender halte ich für ein verallgemeinerndes Vorurteil und schlichtweg falsch. Dein Befund mag zwar vielleicht auf den einen oder anderen Einzelfall zutreffen, aber ihn für einen allgemeingültigen Beweis herzunehmen ist, mit Verlaub, schon sehr verwegen.

Möglicherweise hast du bereits einschlägige Erfahrungen gemacht, die eine solche Annahme für dich nahelegen, aber bitte bedenke, dass die Wahrnehmung der Menschen doch sehr unterschiedlich ist und von vielerlei Aspekten abhängt, zum Beispiel im Hinblick auf die Person, den Ort oder die Tageszeit. Man muss da unterscheiden zwischen dem Lifestyle- und dem Gesundheits-Barfußgehen.

Wenn du also z.B. nachts barfuß entlang einer Hauptverkehrstraße durch die Großstadt gehst, womöglich in einer kühleren Jahreszeit, wirst du eventuell eher Passanten irritieren. Auch wenn es nicht meine Art ist, fremde Menschen von der Seite anzupöbeln, so würde ich mir aber schon meinen Teil denken, wenn mir so jemand entgegenkäme. Denn die Straßen sind hart, kalt und dreckig und möglicherweise mit Kies und Schotter übersät. Wahrlich barfuß kein Vergnügen.

Auch hängt es auch von einer Person selbst ab, dass heißt, nicht jedem steht das Barfußgehen im Alltag - als Ausdruck individuellen Lebensstils - gleich gut an. Zum Beispiel machen barfüßige Kinder eher einen unverdächtigen Eindruck, auch bei Jugendlichen oder bestimmten jungen Erwachsenen wirkt es durchaus salopp, während ein unsportlicher Vierzigjähriger mit dünnen Hühnerbeinen barfuß schon einen ziemlich skurrilen Anblick abgeben kann.

Das gilt natürlich nicht in einer Umgebung, wo Barfußgehen die Regel ist, in Freibädern, an Badeseen, in Freizeitparks oder auf Wanderwegen. Hier ist es jedenfalls ok und deshalb gibt es da auch so gut wie keine dummen Kommentare oder Probleme.

Grüße von Mike

Einfach zu erklären!

Michael aus Zofingen, Stammposter, Monday, 23.04.2007, 09:36 (vor 6426 Tagen) @ Mike

Hallo Mike,

sicher hast Du recht, daß man nicht alles verallgemeinern kann, wie Du an Andi geschrieben hast:

Wenn du also z.B. nachts barfuß entlang einer Hauptverkehrstraße durch die Großstadt gehst, womöglich in einer kühleren Jahreszeit, wirst du eventuell eher Passanten irritieren. Auch wenn es nicht meine Art ist, fremde Menschen von der Seite anzupöbeln, so würde ich mir aber schon meinen Teil denken, wenn mir so jemand entgegenkäme. Denn die Straßen sind hart, kalt und dreckig und möglicherweise mit Kies und Schotter übersät.

Ich bin zwar nicht nachts unterwegs, aber auch tagsüber habe ich schon festgestellt, daß die Reaktionen von Leuten völlig anders sein können, wenn man nur ein paar Straßenzüge weitergeht. Dabei meine ich nicht einmal ein paar Straßenzüge weiter vom Flußufer, Stadtpark usw. entfernt, sondern auch ein paar Straßenzüge von einer Einkaufsstraße entfernt. Natürlich kann man sich nur ein genaueres Bild machen, wenn man häufiger zur gleichen Zeit am gleichen Ort ist, ansonsten ist doch allzu viel dem Zufall überlassen. Das betrifft etwa die so genannte "Barfußfreundlichkeit von Städten". Wer erstmalig in einer Stadt ist, noch dazu barfuß, und vor dem Eingang des Bahnhofs einer Gruppe besoffener Skinheads begegnet, die einem Flaschen vor die Füße werfen, dann wird er es schwer nachvollziehen können, daß diese Stadt allgemein barfußtolerant ist. Solange mich Leute nicht tätlich angreifen, sondern nur pöbeln, dann sind sie mir lieber, als wenn sie scheinbar nichts machen und hinter meinem Rücken die Polizei rufen.

Zum Beispiel machen barfüßige Kinder eher einen unverdächtigen Eindruck, auch bei Jugendlichen oder bestimmten jungen Erwachsenen wirkt es durchaus salopp, während ein unsportlicher Vierzigjähriger mit dünnen Hühnerbeinen barfuß schon einen ziemlich skurrilen Anblick abgeben kann.

Hast Du den Eindruck, als ob die Allgemeinheit so denkt, oder ist das Deine persönliche Meinung? Ich finde es jedenfalls verwerflich, wenn Leute der Meinung sind, daß nur "Schönlinge" ungestört barfuß laufen dürfen, egal an welchem Ort. Es wäre ein Skandal, wenn ein Sportler barfuß ungeschoren in Restaurants, Museen reinkommt, während ein weniger sportlicher Mensch in GLEICHER Kleidung abgewiesen wird, nur weil er braune Fußnägel, weiße Beine, Krampfadern oder ein steifes Bein hat. Das ist Intoleranz sondergleichen. Barfußlaufen muß jedermann unabhängig von der Figur gleichermaßen offen stehen.

Das gilt natürlich nicht in einer Umgebung, wo Barfußgehen die Regel ist, in Freibädern, an Badeseen, in Freizeitparks oder auf Wanderwegen. Hier ist es jedenfalls ok und deshalb gibt es da auch so gut wie keine dummen Kommentare oder Probleme.

Das stimmt auch nicht immer. Vor meiner Barfußzeit wurde ich auch schon in einem Freibad (kein gebührenpflichtiges Bad, sondern eine jederzeit öffentlich zugängliche Badeanlage am Aabach bei Boniswil) bekam ich auch schon Ärger mit der Polizei, es war im August. Spießige Anwohner hatten sich beschwert, daß ich, obwohl nicht in der Nähe wohnend, häufiger am Wochenende dort angetroffen wurde, wenn Badewetter war. Die Polizisten konnten auch nicht begreifen, daß ich gut 30 km mit dem Velo an einen Ort zum Baden fahre, das wäre nicht normal. Das Argument, das andere Menschen sogar mit dem Flugzeug in Badeferien fahren, ließen sie nicht gelten. Die Beamten meinten: "Dieser Badeplatz ist öffentlich. Da gegen Sie nichts konkretes vorliegt, können wir sie nicht wegweisen. Aber gehen Sie in Zukunft anderswo zum Baden, wir werden es kontrollieren." Ich fuhr tatsächlich in dem Jahr nicht mehr dorthin, allerdings aus anderen Gründen. Erst im nächsten Jahr tat ich es wieder. Und ich mache es auch jetzt noch, jetzt reise ich sogar barfuß an. An dieser Stelle bekam ich aber nie mehr Ärger mit den Polizeischergen.
Schöne Grüße

Michael aus Zofingen

Einfach zu erklären!

Mike, Monday, 23.04.2007, 14:21 (vor 6426 Tagen) @ Michael aus Zofingen

Hallo Michael,

Wer erstmalig in einer Stadt ist, noch dazu barfuß, und vor dem Eingang des Bahnhofs einer Gruppe besoffener Skinheads begegnet, die einem Flaschen vor die Füße werfen, dann wird er es schwer nachvollziehen können, daß diese Stadt allgemein barfußtolerant ist. Solange mich Leute nicht tätlich angreifen, sondern nur pöbeln, dann sind sie mir lieber, als wenn sie scheinbar nichts machen und hinter meinem Rücken die Polizei rufen.<

Dazu möchte ich sagen, dass nicht die Städte tolerant oder intolerant sind, sondern die Menschen sind es. Was das betrifft, konnte ich in den letzten 20 Jahren eine Art "Paradigmenwechsel" beobachten. War es z.B. vor Jahren noch ein absolutes "no go", sich mit Badelatschen über das kultivierte Großstadtpflaster zu bewegen, gehören heutzutage Flip-Flops im Sommer schon zum normalen Straßenbild. Das hat sicher mit dem Trend zu einem gesteigerten Körperbewusstsein zu tun; auch Tätowierungen sind heutzutage salonfähig, wogegen sie früher beim Betrachter höchstens Knast-Konnotationen erweckten. Es gibt dagegen aber Orte, die ich selbst schuhetragend nicht aufsuchen möchte, wie etwa die von dir erwähnten (Skinhead-)Bahnhofeingänge. Das ist natürlich kein barfußspezifisches Problem, obschon das Fehlen der Schuhe natürlich als Anlass für Pöbeleien dienen kann. Wer Streit sucht, findet jedoch immer einen Anlass dafür!

Hast Du den Eindruck, als ob die Allgemeinheit so denkt, oder ist das Deine persönliche Meinung? Ich finde es jedenfalls verwerflich, wenn Leute der Meinung sind, daß nur "Schönlinge" ungestört barfuß laufen dürfen, egal an welchem Ort. Es wäre ein Skandal, wenn ein Sportler barfuß ungeschoren in Restaurants, Museen reinkommt, während ein weniger sportlicher Mensch in GLEICHER Kleidung abgewiesen wird, nur weil er braune Fußnägel, weiße Beine, Krampfadern oder ein steifes Bein hat. Das ist Intoleranz sondergleichen. Barfußlaufen muß jedermann unabhängig von der Figur gleichermaßen offen stehen.<

Dein Wort in Gottes Ohr! Es ist natürlich nicht meine Meinung. Nur leider ist die Realität nicht immer politisch korrekt, denn die menschliche Wahrnehmung orientiert sich für gewöhnlich nicht an derartigen Wertemaßstäben. Grundsätzlich steht Barfußlaufen auch jedermann gleichermaßen offen, so wie auch das Reisen per Anhalter, und doch werden hier die Menschen höchst ungleich behandelt. Du kannst keinen Autofahrer wegen Verletzung des Gleichheitsgrundsatzes verklagen, nur weil er statt dir lieber eine junge hübsche Frau mitfahren lässt ;) Das ist nicht Intoleranz, sondern menschliche Psychologie.

Das stimmt auch nicht immer. Vor meiner Barfußzeit wurde ich auch schon in einem Freibad (kein gebührenpflichtiges Bad, sondern eine jederzeit öffentlich zugängliche Badeanlage am Aabach bei Boniswil) bekam ich auch schon Ärger mit der Polizei, es war im August. Spießige Anwohner hatten sich beschwert, daß ich, obwohl nicht in der Nähe wohnend, häufiger am Wochenende dort angetroffen wurde, wenn Badewetter war. Die Polizisten konnten auch nicht begreifen, daß ich gut 30 km mit dem Velo an einen Ort zum Baden fahre, das wäre nicht normal. Das Argument, das andere Menschen sogar mit dem Flugzeug in Badeferien fahren, ließen sie nicht gelten. Die Beamten meinten: "Dieser Badeplatz ist öffentlich. Da gegen Sie nichts konkretes vorliegt, können wir sie nicht wegweisen. Aber gehen Sie in Zukunft anderswo zum Baden, wir werden es kontrollieren." Ich fuhr tatsächlich in dem Jahr nicht mehr dorthin, allerdings aus anderen Gründen. Erst im nächsten Jahr tat ich es wieder. Und ich mache es auch jetzt noch, jetzt reise ich sogar barfuß an. An dieser Stelle bekam ich aber nie mehr Ärger mit den Polizeischergen.<

Wenn das so stimmt, wie du es schreibst, wäre das wirklich ein Skandal. Jedenfalls habe ich so etwas noch nie erlebt. Warum sollte jemand die Polizei rufen, nur weil du dich an einem Ort aufhältst, ohne in der Nähe zu wohnen. Vielleicht könnte hier eine Aussprache helfen oder du fragst die Leute einfach, wovor sie sich fürchten. Zu einem Badesee in meiner Nähe kommen oft Leute aus einem benachbarten Bundesland angereist, und wenn ich Lust habe, fahre schon mal mit dem Fahrrad 50 km bis zum nächsten Freizeitzentrum. Mit der Polizei hatte ich deshalb aber noch nie Probleme.

Komm doch mal nach Österreich, da wird dir so etwas wohl kaum passieren denke ich. Oder vielleicht wohnst du ja nur am falschen Ort ;)

Grüße von Mike

Einfach zu erklären!

Manfred (Ten), Stammposter, Monday, 23.04.2007, 18:28 (vor 6426 Tagen) @ Mike

Hallo Michael,
Komm doch mal nach Österreich, da wird dir so etwas wohl kaum passieren denke ich. Oder vielleicht wohnst du ja nur am falschen Ort ;)
Grüße von Mike

Kicher !!!
Dafür passieren dort ganz andere Klopse seitens der Obrigkeit!
Manfred,
von dem Familienteile Wiener sind und der daher oft nach Wien und nach Tirol kommt

Nur Männer?

bix, Stammposter, Monday, 23.04.2007, 11:01 (vor 6426 Tagen) @ Rosi

Ich bin auch auf Flughäfen noch nie von der Polizei angesprochen worden, egal ob als Passagier oder Abholerin.

Ich auch nicht. Und das, obwohl der übliche Ankunfts-Gate meines Freundes direkt neben dem Eingang liegt, den die Polizei zu ihren Büros nimmt, und da deswegen eigentlich immer welche herumlaufen.

Nur Männer?

Michael aus Zofingen, Stammposter, Monday, 23.04.2007, 12:16 (vor 6426 Tagen) @ Rosi

Hallo Rosi,

sicher hat Jörg recht, daß Barfüßigkeit alleine nicht oder nicht unbedingt ein Grund dafür ist, häufiger von der Polizei kontrolliert zu werden. In Sachen Kleidung kommen Frauen jedoch auch sonst eher ungeschoren davon, weil Frauenkleidung "vielseitiger" ist und daher weniger auffällt. Wenn etwa ein Mann in der Stadt bei +5°C barfuß und in kurzen Hosen unterwegs ist, fällt das natürlich mehr auf wie wenn er barfuß ist und lange Hosen trägt. Müßte dann eine Frau, die bei gleicher Temperatur am gleichen Ort barfuß ist und einen Minirock trägt, nicht ebenso auffallen? Im Prinzip ja. In den Gehirnwindungen eines zufällig vorbeieilenden Mitmenschen spielt sich beim kurzen Betrachten folgendes ab:

a) Mann, trägt kurze Hosen und keine Schuhe, und das im Winter.
Dann wird näher hingeschaut und die Polizei verständigt.

b) Frau, trägt einen Minirock, darunter vermutlich eine farblose Nylonstrumpfhose und fleischfarbene Schuhe.
Nichts passiert weiter.

Es ist nämlich nicht selten, daß eine Frau auch im Winter Minirock und Strumpfhose trägt. Bei einem Mann rechnet man aber nicht mit Nylons. Und sollte sich herausstellen, daß er tatsächlich unter einer kurzen Hose Nylons tragen, dann ist es für viele Menschen (unabhängig von der Jahreszeit) ERST RECHT ein Grund, die Polizei einzuschalten. Und vermutlich wird ein derart bekleideter Mann von der Polizei nicht selten noch schäbiger behandelt als einer, der kurze Hosen trägt und barfuß ist (oder Schuhe mit "normalen" Socken trägt).

Auch das Alter spielt eine Rolle. Was ich auch festgestellt habe ist folgendes: Bereits vor meiner Barfußzeit trug ich in der Freizeit nicht nur im Hochsommer kurze Hosen. Als ich unter 35 Jahre alt bekam ich deswegen nie Ärger mit der Polizei, auch nicht bei Temperaturen um +10°C. Als ich aber älter wurde, nahmen die Polizeikontrollen wegen der Kleidung schlagartig zu, allerdings nie bei Temperaturen über ca. 18°C. Offensichtlich liegt bei ca. 18°C eine Temperaturgrenze, unterhalb der nur jüngere Männer sich leichter kleiden "dürfen".

Haben die Polizeikontrollen zugenommen, seitdem ich zusätzlich zu den kurzen Hosen noch barfuß unterwegs war? Die Antwort ist "JEIN". Zwar haben die Kontrollen zugenommen, aber nur indirekt. Bei gleicher Temperatur und am vergleichbaren Ort und in vergleichbarer Situation wurde ich etwa auch gleich oft kontrolliert, egal ob mit oder ohne Schuhe. Allerdings änderten sich die Situationen. Bei Temperaturen um den Gefrierpunkt kann ich zwar noch stundenlang in kurzen Hosen Fahrrad fahren, ohne Schuhe geht es nicht mehr. Und wenn gleichzeitig noch die Straßen zwar fei von Schnee ist, die Feldwege mit einer verharschten Schneedecke überzogen sind und der Boden steinhart gefroren ist, dann kann ich mit kurzen Hosen, aber festem Schuhwerk durchaus noch in der freien Natur unterwegs sein, barfuß aber nur auf der Straße (und ohne Fahrrad).

Die größte Gefahr, wegen barfuß, leichter Kleidung oder sonst einer "Unregelmäßigkeit" bei der Polizei angeschwärzt zu werden, droht von Leuten, die hinter der Gardine lauern. Diese Spießer trifft man Ein Radfahrer ist schneller vorbei als ein Fußgänger, Barfüßigkeit und/oder leichte Kleidung werden bei ersterem nicht unbedingt registriert, bei letzterem. Und selbst wenn der Radler verpfiffen wird, so hat er mehr Chancen, der Polizei zu entkommen. Vom "Spießerposten" aus hat man auch nicht unbedingt die Straße selbst im Visier, so daß man fehlende Schuhe nicht unbedingt erkennt, eine kurze Hose oder ein kurzärmeliges T-Shirt schon.

Vor meiner Barfußzeit war ich bei tiefer Temperatur mehr in der Natur und seltener in der Stadt. Außerdem fuhr ich dann häufiger Fahrrad.

Es gibt für mich nur wenige Möglichkeiten, seltener Ärger zu bekommen, aber alles sind Dinge, die ich nicht akzeptieren kann:

Seltener unterwegs sein? Das wäre Resignation.
Bedecktere Kleidung tragen? Wenn es für mich witterungstechnisch nicht nötig ist, nur wegen etwaiger Spießer und Polizisten "Kompromisse" eingehen. Das wäre, wenn auch auf anderer Ebene, vergleichbar wie wenn man in der Öffentlichkeit "sohlenlose Schuhe" tragen würde.
Ein Auto kaufen, um die nackten Füße den Spießerblicken zu entziehen und so die "gefährliche" Gegend unerkannt durchqueren. Ich bin zwar kein Autofan, jedoch auch kein prinzipieller Autogegner. Aber niemals würde ich mir ein Auto anschaffen, um damit "Reservate" aufzusuchen, in denen ich ungestört barfuß laufen kann.
Mit Schuhen und langen Hosen in Gegenden radeln, in denen ich ungestört barfuß laufen "darf"? Aus dem gleichen Grund wie oben. (und nicht wegen gewisser Ratinger Definitionen)
Den Zustand anstreben, noch unempfindlicher gegen Kälte zu sein, auch beim barfüßigen Radfahren. Das ist sicher ein Grund, aber nicht, um sich vor Kontrollen zu schützen.

Grundsätzlich muß es in einem demokratischen Rechtstaat möglich sein, ohne Schikanen im öffentlichen Raum barfuß zu laufen und auch sonstiges zu tun, solange man nicht gegen das Gesetz verstößt und auch sonst niemandem einen Schaden zufügt. Und wenn man trotzdem wegen soclher Dinge schikaniert wird oder sich gegen die Schikanen nur wehren kann, wenn man zu denjenigen Personen gehört, die im Monat mindestens soviel Geld nach Hause bringen wie ein Joe Ackermann, dann ist die Bezeichnung "Rechtstaat" nur ein leeres Wort.

Schöne Grüße

Michael aus Zofingen

Kurzmitteilung eines Paradoxons

Jeroen Wenting @, Friday, 20.04.2007, 19:07 (vor 6429 Tagen) @ Jay

Ich bin jeder Tag am Flughafen in Amsterdam, arbeite dort.
Komme meist barfuss zum Flughafen und ziehe erst dort Flipflops oder Sandale an.
Nie hat mir ein Polizist was gesagt, vielleicht aber das der Crewpass damit was zu tun hat :)

Kurzmitteilung eines Paradoxons

Jörg (Hanna), Stammposter, Friday, 20.04.2007, 19:32 (vor 6429 Tagen) @ Jay

Man versteht es nicht. Routinekontrollen in der von Andi35, auch Engel beschriebenen Art (als BFiger Passant zum Stehenbleiben und "Angaben machen" aufgefordert) hatte ich zwar wenige, aber doch immer wieder, vor allem in der Polizeistadt München. Weiß der Teufel, wonach "die" am neuen Münchner Airport gehen (am alten bin ich 1x, wohlgemerkt als Reisender [BF in Adiletten], Inlandsflug, gründlich gefilzt worden).

Hi Jay,

mich wundert das eigentlich gar nicht so. An den Flughäfen ist das Aufsichtspersonal seit dem 11.09.2001 wahrscheinlich so auf "Terrorismus" (vor allem islamischen) geeicht, daß sie Dich nicht beachten, weil Du durch alle diesbezüglichen Raster fällst. Du hast ja noch nicht mal Gepäck dabei, wo man eine Bombe vermuten könnte. Zum anderen ist man dort ja auch viel internationales Publikum gewohnt, und da gibt es ja nicht nur einige bunte Vögel, sondern ganze bunte Völker unter den Reisenden (ich meine das jetzt keinesfalls abwertend!!!!). In Ulm dagegen sind sie wahrscheinlich schon froh, daß der ICE überhaupt dort hält ;-)

Vielleicht ändert sich das Kontrollmuster, wenn sich erst mal eine feste Penner- und Drogenszene am Münchner Flughafen etabliert hat, was ich mir aber nur schwer vorstellen kann ;-)

Serfuß,
Jörg

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