Vergleich dreier Städte bzgl. Barfußfreundlichkeit (Hobby? Barfuß! 2)

Barfußpogo, Stammposter, Thursday, 12.04.2007, 20:06 (vor 6437 Tagen)

Über Ostern war ich zum ersten Mal wirklich dauerhaft barfuß unterwegs, und zwar in meinen "3 Heimatstädten" Mannheim (geboren und aufgewachsen), Stuttgart (Wohnort der Freundin) und Tübingen (Studienort).

In Mannheim war ich barfuß bei schönstem Sommerwetter und 20°+ eine echte Attraktion. Sämtliche Köpfe drehten sich, wo immer ich meinen Fuß hinsetzte. Der Gesichtsausdruck meiner Mitmenschen wäre kaum anders gewesen, wenn ich (als Junge) mit Stöckelschuhen rumgelaufen wäre. 2mal wurde ich angesprochen. Einmal von einem älteren, leicht alkoholisierten Herrn, wie sie an Mannheimer Straßenbahnhaltestellen häufig vorkommen: "Sammohl, bisch du noch ganz frisch?!" (Sag mal, hast du noch alle Tassen im Schrank?)
Das andere Mal krähte ein Junge hinter mir in der Bahnhofsunterführung: "Kuck mal, Papa! Barfuß! Hier!" Die Mama sagte: "Ja, cool oder?" Und auf die Frage des Sohnemanns: "Wie geht denn das?" antwortete sie: "Das siehst du doch." :-)
Insgesamt fühlte ich mich wie ein Papagei in einem Taubenschlag.

In Stuttgart gab es dagegen keinerlei Reaktion, von niemandem. Und kaum mal ein verstohlener Blick. Aber Stuttgart ist auch etwas größer und weltoffener, sodass das Verhalten der Mitmenschen in der Fußgängerzone einem Stuttgarter gewöhnlich am Arm vorbeigeht.

In Tübingen sah ich dann gleich die ersten 3 Barfüßerinnen in diesem Frühling. (eine am Bahnhof, eine auf der Neckarmauer, eine im Tretboot auf dem Neckar) Und aufgefallen bin ich hier überhaupt nicht. Interessant fand ich, dass in Tübingen bei gleichen Temperaturen weit mehr Menschen in Flipflops rumliefen, und die meisten Flipflopläufer starren einem dann auch nicht entgeistert auf die Füße, wenn die 2 Stücke Plastik mal fehlen. Für mich ist Tübingen mit Abstand die barfußfreundlichste Stadt, die ich kenne. Vielleicht auch, weil der nächste Ort, an dem das Barfußsein gesellschaftlich "anerkannt" ist, nie weiter als 2min zu Fuß entfernt liegt. (Neckarufer, Botanischer Garten, Treppe vor der Stiftskirche)

Liebe Grüße aus dem liberalen, sommerlichen Tübingen.
Felix

Vergleich dreier Städte bzgl. Barfußfreundlichkeit

Andreas aus Stuttgart ⌂ @, Thursday, 12.04.2007, 21:10 (vor 6437 Tagen) @ Barfußpogo

Hallo Felix,
Barfussfreundlichste Stadt Deutschland ist doch klar Stuttgart, lieber Felix wenn du viel Barfusslaufen würdest wie ich, dann würdes du bestimmt Stuttgart vor Tübingen vorziehen, aber Tübingen ist gegen Stuttgart eine kleine Stadt. Zwar ist Tübingen freundlich, aber man kann Tübingen mit Stuttgart nicht vergleichen. Tübingen ist zwar eine große Uni Stadt mit vielen jungen Menschen, und Tübingen ist auch vielleich eine Barfuss Hochburg. Ich möchte nicht jetzt mit Tübingen anlegen, beide Städte sind schön, Tübingen hat ca. 50 000 Einwohner und Stuttgart ca. 560 000 ist doch ein großer Unterschied Felix oder?. Ich laufe hast jeden Tag Barfuss in der Stadt, bin in allen Geschäften bekannt, habe noch fast keine Probelme gehabt bis auf einen harten Fall mit dem SSB Sicherheitdienst, aber diese Geschichte kennst du doch schon?. Und wenn sich die Leute mal umdrehen kann das auch am Klamotten Still liegen.
Ich wünsche Dir Felix Morgen einen schönen Barfuss Tag.
Wenn du lust hast, kannst du ja ein bisschen Werbung für mich machen wegen den tollen Barfuss Fotowebbewerb, einfach die Barfussgänger mal ansprechen.
Danke.

Über Ostern war ich zum ersten Mal wirklich dauerhaft barfuß unterwegs, und zwar in meinen "3 Heimatstädten" Mannheim (geboren und aufgewachsen), Stuttgart (Wohnort der Freundin) und Tübingen (Studienort).
In Mannheim war ich barfuß bei schönstem Sommerwetter und 20°+ eine echte Attraktion. Sämtliche Köpfe drehten sich, wo immer ich meinen Fuß hinsetzte. Der Gesichtsausdruck meiner Mitmenschen wäre kaum anders gewesen, wenn ich (als Junge) mit Stöckelschuhen rumgelaufen wäre. 2mal wurde ich angesprochen. Einmal von einem älteren, leicht alkoholisierten Herrn, wie sie an Mannheimer Straßenbahnhaltestellen häufig vorkommen: "Sammohl, bisch du noch ganz frisch?!" (Sag mal, hast du noch alle Tassen im Schrank?)
Das andere Mal krähte ein Junge hinter mir in der Bahnhofsunterführung: "Kuck mal, Papa! Barfuß! Hier!" Die Mama sagte: "Ja, cool oder?" Und auf die Frage des Sohnemanns: "Wie geht denn das?" antwortete sie: "Das siehst du doch." :-)
Insgesamt fühlte ich mich wie ein Papagei in einem Taubenschlag.
In Stuttgart gab es dagegen keinerlei Reaktion, von niemandem. Und kaum mal ein verstohlener Blick. Aber Stuttgart ist auch etwas größer und weltoffener, sodass das Verhalten der Mitmenschen in der Fußgängerzone einem Stuttgarter gewöhnlich am Arm vorbeigeht.
In Tübingen sah ich dann gleich die ersten 3 Barfüßerinnen in diesem Frühling. (eine am Bahnhof, eine auf der Neckarmauer, eine im Tretboot auf dem Neckar) Und aufgefallen bin ich hier überhaupt nicht. Interessant fand ich, dass in Tübingen bei gleichen Temperaturen weit mehr Menschen in Flipflops rumliefen, und die meisten Flipflopläufer starren einem dann auch nicht entgeistert auf die Füße, wenn die 2 Stücke Plastik mal fehlen. Für mich ist Tübingen mit Abstand die barfußfreundlichste Stadt, die ich kenne. Vielleicht auch, weil der nächste Ort, an dem das Barfußsein gesellschaftlich "anerkannt" ist, nie weiter als 2min zu Fuß entfernt liegt. (Neckarufer, Botanischer Garten, Treppe vor der Stiftskirche)
Liebe Grüße aus dem liberalen, sommerlichen Tübingen.
Felix

[image] http://www.Barfuss-im-Schwabenland.de

Es sind beeindruckende 80000

Barfußpogo, Stammposter, Friday, 13.04.2007, 02:16 (vor 6437 Tagen) @ Andreas aus Stuttgart

Tübingen hat ca. 50 000 Einwohner

Ahem (Off-Topic), da fühle ich mich doch schon ein Bisschen in meinem Lokalpatriotismus gekränkt ;-)
Du zählst die Studenten wohl nicht mit, oder?

Aber im Ernst, ich habe auch nur meine persönlichen Erfahrungen zum Besten gegeben, und werde gerne in Stuttgart neue sammeln. Vielleicht läuft man sich ja mal übern Weg? Ich bin erkennbar an den nackten Füßen und der bildhübschen Frau neben mir ;-)

Es sind beeindruckende 80000

Engel, Stammposter, Friday, 13.04.2007, 11:21 (vor 6436 Tagen) @ Barfußpogo

Tübingen hat ca. 50 000 Einwohner

Ahem (Off-Topic), da fühle ich mich doch schon ein Bisschen in meinem Lokalpatriotismus gekränkt ;-)
Du zählst die Studenten wohl nicht mit, oder?
Aber im Ernst, ich habe auch nur meine persönlichen Erfahrungen zum Besten gegeben, und werde gerne in Stuttgart neue sammeln. Vielleicht läuft man sich ja mal übern Weg? Ich bin erkennbar an den nackten Füßen und der bildhübschen Frau neben mir ;-)

Dann siehst Du ja aus wie ich????? (auch nackte Füße und auch bildhübsche Frau neben mir) :-)

Es sind beeindruckende 80000

Jörg (Hanna), Stammposter, Friday, 13.04.2007, 17:55 (vor 6436 Tagen) @ Engel

Aber im Ernst, ich habe auch nur meine persönlichen Erfahrungen zum Besten gegeben, und werde gerne in Stuttgart neue sammeln. Vielleicht läuft man sich ja mal übern Weg? Ich bin erkennbar an den nackten Füßen und der bildhübschen Frau neben mir ;-)

Dann siehst Du ja aus wie ich????? (auch nackte Füße und auch bildhübsche Frau neben mir) :-)

Da schließe ich mich an ;-)

Was lernen wir daraus: Barfußläufer haben die schöneren Frauen!!! Wenn das allgemein bekannt wird, laufen ALLE Männer barfuß, diesen Schub brächte kein Modetrend und kein stylisches Intro zustande!

Serfuß,
Jörg

Es sind beeindruckende 80000

Barfußpogo, Stammposter, Friday, 13.04.2007, 18:43 (vor 6436 Tagen) @ Jörg (Hanna)

Ich kann jedenfalls bestätigen, dass man barfuß viel weniger als Sonderling behandelt wird, wenn eine hübsche Frau dabei ist, als wenn man alleine läuft. Wenn die Frau dann auch noch barfuß ist, sprechen meist nur noch Neid und Bewunderung aus den Blicken der Mitmenschen :)
Euch allen schöne Füße, Felix.

Vergleich dreier Städte bzgl. Barfußfreundlichkeit

KaiL, Thursday, 12.04.2007, 23:18 (vor 6437 Tagen) @ Barfußpogo

Aber Stuttgart ist auch etwas größer und weltoffener, sodass das Verhalten der Mitmenschen in der Fußgängerzone einem Stuttgarter gewöhnlich am Arm vorbeigeht.

Ich glaube, nicht die Bevölkerungszahl selbst, sondern die Entwicklung dieser ist hierbei entscheidend. Schrumpfende Städte, zu denen Mannheim gehört, haben ja mehr oder weniger keinen Zuzug neuer Leute, also ist sowieso jeder "neue" seltsam, noch schlimmer wird es, wenn dieser auch noch wirklich auffällt. Mit der gleichen These kann man auch verstehen, wieso in Studentenstädten nichts auffällt, außer normal zu sein. Auf jeden Fall ist Mannheim der Beweis, dass "Multi-Kulti" und Größe _keine_ Allheilmittel gegen komische Blicke sind...

Vergleich dreier Städte bzgl. Barfußfreundlichkeit

Ulrich (Berlin) @, Stammposter, Sunday, 15.04.2007, 11:27 (vor 6434 Tagen) @ KaiL

Hallo

Aber Stuttgart ist auch etwas größer und weltoffener, sodass das Verhalten der Mitmenschen in der Fußgängerzone einem Stuttgarter gewöhnlich am Arm vorbeigeht.

Ich glaube, nicht die Bevölkerungszahl selbst, sondern die Entwicklung dieser ist hierbei entscheidend. Schrumpfende Städte, zu denen Mannheim gehört, haben ja mehr oder weniger keinen Zuzug neuer Leute, also ist sowieso jeder "neue" seltsam,...

Das sehe ich anders. Woran soll denn der Bewohner einer Stadt erkennen, dass sein Gegenüber hier fremd ist? Man kann ja auch in einer 50.000-Einwohner-Stadt nicht alle anderen Mitbürger kennen. Ok, an der Sprache wird man es oft schnell erkennen, aber solange man den Mund hält kann keiner wissen, dass man fremd ist.
Was die sinkende Einwohnerzahl betrifft, kann ich erwähnen, dass Johannes und ich vorgestern in Görlitz waren. Die Stadt am östlichsten Zipfel Deutschlands hatte in der DDR 90.000 Einwohner, heute sind es noch 57.000! Dennoch hatten wir dort keinerlei Probleme mit unserer Barfüßigkeit.

... noch schlimmer wird es, wenn dieser auch noch wirklich auffällt.

Wirklich auffällige Leute müssen natürlich immer mit Reaktionen rechnen, die aber keineswegs durch alleinige Barfüßigkeit entstanden wären.

Mit der gleichen These kann man auch verstehen, wieso in Studentenstädten nichts auffällt, außer normal zu sein. Auf jeden Fall ist Mannheim der Beweis, dass "Multi-Kulti" und Größe _keine_ Allheilmittel gegen komische Blicke sind...

Multi-Kulti verstärkt eher die komischen Blicke, da sich gerade Ausländer südlicher / exotischer Prägung Barfußläufer in Deutschland nicht erklären können. In Görlitz z. B. findet man aber außer Polen kaum Ausländer.

Viele Grüße

Ulrich

Vergleich dreier Städte bzgl. Barfußfreundlichkeit

Markus U., Stammposter, Friday, 13.04.2007, 00:02 (vor 6437 Tagen) @ Barfußpogo

Über Ostern war ich zum ersten Mal wirklich dauerhaft barfuß unterwegs, und zwar in meinen "3 Heimatstädten" Mannheim (geboren und aufgewachsen), Stuttgart (Wohnort der Freundin) und Tübingen (Studienort).
In Mannheim war ich barfuß bei schönstem Sommerwetter und 20°+ eine echte Attraktion. Sämtliche Köpfe drehten sich, wo immer ich meinen Fuß hinsetzte. Der Gesichtsausdruck meiner Mitmenschen wäre kaum anders gewesen, wenn ich (als Junge) mit Stöckelschuhen rumgelaufen wäre. 2mal wurde ich angesprochen. Einmal von einem älteren, leicht alkoholisierten Herrn, wie sie an Mannheimer Straßenbahnhaltestellen häufig vorkommen: "Sammohl, bisch du noch ganz frisch?!" (Sag mal, hast du noch alle Tassen im Schrank?)
Das andere Mal krähte ein Junge hinter mir in der Bahnhofsunterführung: "Kuck mal, Papa! Barfuß! Hier!" Die Mama sagte: "Ja, cool oder?" Und auf die Frage des Sohnemanns: "Wie geht denn das?" antwortete sie: "Das siehst du doch." :-)
Insgesamt fühlte ich mich wie ein Papagei in einem Taubenschlag.
In Stuttgart gab es dagegen keinerlei Reaktion, von niemandem. Und kaum mal ein verstohlener Blick. Aber Stuttgart ist auch etwas größer und weltoffener, sodass das Verhalten der Mitmenschen in der Fußgängerzone einem Stuttgarter gewöhnlich am Arm vorbeigeht.
In Tübingen sah ich dann gleich die ersten 3 Barfüßerinnen in diesem Frühling. (eine am Bahnhof, eine auf der Neckarmauer, eine im Tretboot auf dem Neckar) Und aufgefallen bin ich hier überhaupt nicht. Interessant fand ich, dass in Tübingen bei gleichen Temperaturen weit mehr Menschen in Flipflops rumliefen, und die meisten Flipflopläufer starren einem dann auch nicht entgeistert auf die Füße, wenn die 2 Stücke Plastik mal fehlen. Für mich ist Tübingen mit Abstand die barfußfreundlichste Stadt, die ich kenne. Vielleicht auch, weil der nächste Ort, an dem das Barfußsein gesellschaftlich "anerkannt" ist, nie weiter als 2min zu Fuß entfernt liegt. (Neckarufer, Botanischer Garten, Treppe vor der Stiftskirche)
Liebe Grüße aus dem liberalen, sommerlichen Tübingen.
Felix

Hi Felix,

ich weiß zwar auch nicht, woran es liegt, aber in Sachen Barfußfreundlichkeit sind Baden und Württemberg total gegensätzlich. Während es in Baden (zumindest im nördlichen Teil) die totale Sensation ist, wenn dort mal jemand barfuß läuft, ist es in Württemberg allermeist kein Problem, und im Sommer begegnet man nicht selten anderen Barfußläufern, auch in kleineren Städten wie z. B. Eßlingen oder Schorndorf (dort wohnen Barfußfreunde von mir, aber die meine ich jetzt nicht einmal). Stuttgart ist aber auch meiner Meinung nach ganz eindeutig und unbestritten die barfußfreundlichste Stadt in Deutschland; selbst im Winter sind die dort die meisten Reaktionen gleichmütig bis freundlich. Ich begebe mich jedenfall immer gerne barfuß nach Stuttgart und hatte dort noch nie Probleme damit.

Barfüßige Frühlingsgrüße,
Markus U.

Vergleich dreier Städte bzgl. Barfußfreundlichkeit

Luc, Friday, 13.04.2007, 12:49 (vor 6436 Tagen) @ Barfußpogo

In Mannheim und in Stuttgart hatte ich nie kein Problem! Tübingen kenne ich nicht, aber deinem Bericht nach möchte ich gern gehen.
BFGrüsse aus Frankreich. Luc

Vergleich dreier Städte bzgl. Barfußfreundlichkeit

Barfußpogo, Stammposter, Friday, 13.04.2007, 18:40 (vor 6436 Tagen) @ Luc

In Mannheim und in Stuttgart hatte ich nie kein Problem! Tübingen kenne ich nicht, aber deinem Bericht nach möchte ich gern gehen.
BFGrüsse aus Frankreich. Luc

Naja ein wirkliches Problem hatte ich auch nicht. Ich wurde von keinem Polizisten kontrolliert und bin auch nicht aus dem Bahnhof oder der Straßenbahn geschmissen worden. Nur die Reaktion der Leute in Mannheim war eben etwas anders. Viele Jugendliche, die in Gruppen herumstanden, drehten sich zu mir um, lachten und beobachteten mich über 5 Minuten lang, so als warteten sie darauf, dass ich etwas verrücktes anstelle. Andere schüttelten stumm den Kopf oder zeigten mit dem Finger auf mich. In der Straßenbahn blieben 3 Plätze neben mir frei, obwohl viele stehen mussten (und obwohl ich sonst gepflegt aussehe und auf Hygiene achte). Die Atmosphäre war also insgesamt nicht besonders freundlich, während es in Stuttgart und Tübingen niemanden interessierte, dass da jemand barfuß lief.

Städtevergleich bzgl. Barfußfreundlichkeit

Georg ⌂ @, Stammposter, Saturday, 14.04.2007, 11:40 (vor 6435 Tagen) @ Barfußpogo

Hallo Felix, Andreas und Mitleser,
eine Sanmmlung von Informationen zu dieser Thematik habe ich unten verlinkt.
Serfuß
Georg

[image] Städtevergleich

Vergleich dreier Städte bzgl. Barfußfreundlichkeit

Jay, Stammposter, Monday, 16.04.2007, 00:00 (vor 6434 Tagen) @ Barfußpogo

Hi Felix,
zwar kenne ich Mannheim nur als ICE-Haltestelle & Tübingen überhaupt nicht, vor einiger Zeit war ich jedoch mit Dominik R. und Markus U. in Stuttgart und kann wirklich bestätigen: (ich hatte dort vergangenen Dezember auch eine Weihnachtsfeier eines wichtigen Industriekunden "absolviert"): Stuttgart ist ausgesprochen weltoffen. Man sollte es nicht nur als die totale "BF-Gleichgültigkeits"-Stadt bezeichnen, sondern ich hatte an jenem ziemlich kalten Februar- oder Märzabend sogar eher den Eindruck, dezent als jemand "interessant & gut aussehend" aufgenommen zu werden, insbesondere auch in dem dröhnend lauten Internetcafe´, aus dem Markus U. & ich [als "blauer" Kombiautor ohne Password] einen harmlosen Kurzbericht (ich weiß gar nicht mehr, wegen was, jedenfalls nichts Negativem) hier 'reinschrieben.
Ein eigentlich unergründliches Phänomen, aber es ist für mich gesichert, daß es BF-freundliche & gleichzeitig eher BF-feindliche Städte gibt. Worauf sich dieses Syndrom gründet, daß die "Kultur" innerhalb des betont abgegrenzten Bereiches einer Stadt so unterschiedlich ausfällt, ist wahrscheinlich niemals ergründbar.
Eigentlich merkwürdig, daß Ludwigshafen/Mannheim als Stadt mit großer Industrietradition (BASF) offenbar so aus dem Rahmen fällt. Die Stadt scheint als eines der einstigen Zentren des einstigen "Deutsch-Rock" eine Parallele mit San Francisco zu haben, welches sich heute betont von seinem einstigen kulturellen Markenzeichen distanziert. Frisco habe ich schon 1986 als ausgesprochen BF-unfreundlich (noch gab´s kaum Schilder) erlebt.
Dennoch sollte man entsprechend der mathematischen Wahrscheinlichkeitstheorie auch mehrere skurrile/ungute Einzelereignisse an 1 Tag nicht überbewerten. Erst wenn so etwas bei Aufenthalten in dieser Stadt mehrfach & insbesondere immer wieder auffällt, ist eine negative Klassifikation in Sachen BF begründet. Man achte auch auf Blicke & andere nonverbale Ausdrucks-, nicht notwendigerweise "Kommunikations"formen. Sie sind in Stuttgart eindeutig positiv.

Freundliche BF-Grüße nach einem traumhaft schönen, hochsommerlichen Tag, ungewöhnlich für Mitte April,
Jay

Vergleich dreier Städte bzgl. Barfußfreundlichkeit

Maddin_BN @, Monday, 16.04.2007, 18:59 (vor 6433 Tagen) @ Barfußpogo

Zu den Städten, die Du beschrieben hast, kann ich nichts sagen, aber meiner Ansicht nach dürfte der Köln/Bonner Raum von der Mentalität der Menschen zu den barfußfreundlichsten gehören, während ich von den an sich weltoffenen Frankfurtern etwas mehr Toleranz erwarten würde.

Vergangenen Freitag, als ich aus dem Büro gekommen bin, bin ich barfuß quer durch die Bonner Innenstadt gelaufen. Obwohl Büroklamotten und Barfüßigkeit bestimmt witzig zusammen aussehen - keine Reaktion, nicht mal abends im Supermarkt.

Übers Wochenende war ich dann in meiner alten Heimat Frankfurt. Auf dem Weg nach Hause habe ich zunächst ein Eis in der Eisdiele genossen, danach habe ich mich der Schuhe entledigt und habe den letzten Kilometer barfuß zurückgelegt. Ich war keine 100 m gelaufen, da kamen schon die ersten Bemerkungen: "Puuuh, ist das heiß!" bemerkte ein Mann, während seine weibliche Begleitung einen ziemlich abschätzigen Blick auf meine Füße warf. Die Blicke der anderen Passanten, die mir entgegen kamen, waren nicht besser, selbst der eines Mannes, der ganz offensichtlich entweder einen Sonnenstich oder schon zu viel Äbbelwoi im Kopf hatte, sagte mir eher "Bist Du noch zu retten?". Selbst beim Ausflug in einen Park haben mir die Blicke nur "Wie kann man nur!" entgegengerufen. So viele gerümpfte Nasen habe ich noch nie an einem Tag gesehen! Ob sich das bessern würde, wenn mehr BF-Läufer unterwegs wären? Manche Sportbekleidung, die ich schon des öfteren im Park gesehen habe, erscheint mir insbesondere bei Männern optisch gewöhnungsbedürftiger (jeder so, wie er mag), und da rümpft keiner die Nase. Ich für meinen Teil finde, es kann sich doch jeder kleiden, wie er mag.

Jedenfalls bin ich von meiner Heimatstadt, die ich eigentlich als weltoffen und tolerant kenne, hinsichtlich der Reaktion auf meine Barfüßigkeit doch ziemlich überrascht. Immerhin - von der Polizei angehalten wurde ich zumindest nicht. Das ist auch schon mal was...

Vergleich dreier Städte bzgl. Barfußfreundlichkeit

Markus U., Stammposter, Monday, 16.04.2007, 21:09 (vor 6433 Tagen) @ Maddin_BN

Übers Wochenende war ich dann in meiner alten Heimat Frankfurt. Auf dem Weg nach Hause habe ich zunächst ein Eis in der Eisdiele genossen, danach habe ich mich der Schuhe entledigt und habe den letzten Kilometer barfuß zurückgelegt. Ich war keine 100 m gelaufen, da kamen schon die ersten Bemerkungen: "Puuuh, ist das heiß!" bemerkte ein Mann, während seine weibliche Begleitung einen ziemlich abschätzigen Blick auf meine Füße warf. Die Blicke der anderen Passanten, die mir entgegen kamen, waren nicht besser, selbst der eines Mannes, der ganz offensichtlich entweder einen Sonnenstich oder schon zu viel Äbbelwoi im Kopf hatte, sagte mir eher "Bist Du noch zu retten?". Selbst beim Ausflug in einen Park haben mir die Blicke nur "Wie kann man nur!" entgegengerufen. So viele gerümpfte Nasen habe ich noch nie an einem Tag gesehen! Ob sich das bessern würde, wenn mehr BF-Läufer unterwegs wären? Manche Sportbekleidung, die ich schon des öfteren im Park gesehen habe, erscheint mir insbesondere bei Männern optisch gewöhnungsbedürftiger (jeder so, wie er mag), und da rümpft keiner die Nase. Ich für meinen Teil finde, es kann sich doch jeder kleiden, wie er mag.
Jedenfalls bin ich von meiner Heimatstadt, die ich eigentlich als weltoffen und tolerant kenne, hinsichtlich der Reaktion auf meine Barfüßigkeit doch ziemlich überrascht. Immerhin - von der Polizei angehalten wurde ich zumindest nicht. Das ist auch schon mal was...

Ob Reaktionen kommen und welcher Art diese sind, hängt oft von Zufällen ab. Heute hatte ich nach der Arbeit Lust, ein bißchen über die Düsseldorfer Rheinpromenade und durch die Altstadt zu gehen. Auf der Flinger Straße quatschten mich drei unreife, etwa 20-jährige Gören an: "Hasse keene Schuhe an? Bisse wohl zu arm für", und konnten sich vor Lachen nicht mehr einkriegen. Ich zuckte nur mit den Achseln, da mich die offenkundige Dummdreistigkeit mancher Zeitgenossen doch hin und wieder noch verwundert. Soll ich nun daraus schließen, daß Düsseldorf keine weltoffene Stadt von internationalem Rang ist, oder daß die Menschen dort besonders barfußfeindlich seien? Keineswegs, denn ich weiß ja, daß solche Reaktionen, dazu noch an einem so schönen Sommertage wie dem heutigen, für Düsseldorf ganz untypisch sind, aber ausnahmsweise doch mal vorkommen können.

Barfüßige Sommergrüße,
Markus U.

Vergleich dreier Städte bzgl. Barfußfreundlichkeit

Guenther, Tuesday, 17.04.2007, 07:21 (vor 6433 Tagen) @ Markus U.

Hi Markus U.!

Sowas passiert durchaus auch in Kölle, z.B. gerade nach unserem Treffen am Köln-Marathon-Tag im letzten Oktober, als mich im Zug auf der Heimfahrt ein eher noch schulpflichtiges Mädel (auch in Gesellschaft, allein würden sie sich sowas wohl nicht rausnehmen) ansprach: "Entschuldigen Sie, ist heute Jerusalem-Tag?".

Gruß, Guenther

Vergleich dreier Städte bzgl. Barfußfreundlichkeit

Maddin_BN @, Tuesday, 17.04.2007, 07:31 (vor 6433 Tagen) @ Markus U.

Ob Reaktionen kommen und welcher Art diese sind, hängt oft von Zufällen ab. Heute hatte ich nach der Arbeit Lust, ein bißchen über die Düsseldorfer Rheinpromenade und durch die Altstadt zu gehen. Auf der Flinger Straße quatschten mich drei unreife, etwa 20-jährige Gören an: "Hasse keene Schuhe an? Bisse wohl zu arm für", und konnten sich vor Lachen nicht mehr einkriegen. Ich zuckte nur mit den Achseln, da mich die offenkundige Dummdreistigkeit mancher Zeitgenossen doch hin und wieder noch verwundert. Soll ich nun daraus schließen, daß Düsseldorf keine weltoffene Stadt von internationalem Rang ist, oder daß die Menschen dort besonders barfußfeindlich seien? Keineswegs, denn ich weiß ja, daß solche Reaktionen, dazu noch an einem so schönen Sommertage wie dem heutigen, für Düsseldorf ganz untypisch sind, aber ausnahmsweise doch mal vorkommen können.
Barfüßige Sommergrüße,
Markus U.

Grundsätzlich stimme ich Dir zu. Wenn aus Einzelfällen innerhalb kürzester Zeit aber eine ganze Häufung von Reaktionen gleicher Aussage (um es einmal so zu nennen) entsteht, weiß ich nicht, ob man noch von Zufall reden kann...

Ich lasse mir aber trotzdem von diesen Zeitgenossen nicht das BF-Laufen vermiesen und halte Mainhattan trotzdem grundsätzlich noch für weltoffen und tolerant - dies lässt sich ja nicht alleine an der Reaktion gegenüber BF-Läufern festmachen. Ich denke, dass sie in Frankfurt einfach nur zu selten zu sehen sind.

Frankfurt

Don Primo, Stammposter, Tuesday, 17.04.2007, 09:14 (vor 6433 Tagen) @ Maddin_BN

Das muß wirklich ein Zufall gewesen sein. Ich laufe ja auch relativ häufig in Frankfurt barfuß herum und habe noch nie einen negativen Kommentar zu hören bekommen. Und das, obwohl ich auch barfuß zur Arbeit gehe (Sitze gerade im Büro einer Bank und habe seit gestern Mittag - für den Gang zur Kantine - keine Schuhe mehr getragen. Es stehen ein paar Sabots unter dem Schreibtisch, um bei "hohem Besuch" die optische Form wahren zu können.) und in der S-Bahn rumfahre.

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