Bäume (Hobby? Barfuß! 2)

Eugen, Stammposter, Thursday, 29.03.2007, 00:42 (vor 6452 Tagen) @ Descalzar

Eine sehr liebe Freundin zeigte mir einst, wie sie die Bäume umarmt. Es ging eine unsägliche Kraft von diesem Baum aus und ich war sofort davon gefesselt.
Wenn es mir heutzutage schlecht geht, suche ich oft Trost bei den Bäumen. Es ist ein erhebendes Gefühl, barfuß durch den Wald zu schreiten, um dort die Kraft un die Magie der Bäume zu spüren....

Der Text kam von mir. Sorry, hab die Zeilen verwechselt.
Gruß und Fuß,
Descalzar

Hallo Descalzar,

das Thema mit den Bäumen gab es hier schon einmal - ich glaub vor 2 Jahren oder so.
Bix hatte damals einen hübschen Artikel zu diesem
Thema "ausgegraben", der mir sehr gut gefallen hat.
Er lautete in etwa:

Manche Freunde können zaubern. Tränen vom Gesicht zum Beispiel.
Es sind Freunde mit Armen, unter die man sich flüchten kann. Wie
junge Vögel unter die Fittiche ihrer Eltern. Freunde, die zu stillen
Zeugen des ersten Kusses werden, zu verschwiegenen Tröstern bei
brennendem Liebeskummer, zu stummen Zuhörern selbst gemachter
Gedichte. Vor allem aber bleiben sie stets, wo sie sind. Ein
unverrückbarer Halt, wann immer man das Gefühl hat, ins Schwimmen
zu kommen mit dem eigenen Leben, und festen Boden unter den
Füßen sucht. Starke Begleiter durch Wind, Wetter und Lebensstürme.
Diese Freunde sind - die Bäume.

Bäume sprechen zu unseren Sinnen. Und berühren darüber unsere
Seelen. Wer den Stamm eines Baumes umarmt, spürt sich selbst an
dessen harter Rinde. Weiß wieder, wie sich Rückgrat haben anfühlt. Ein
Baum lässt sich nicht verbiegen, bleibt aufrecht, wenn wir uns gegen ihn drücken.
Fest verwurzelt, wie wir es selbst gern wären.
Er trägt seinen Stolz bis in die Krone. Kopf hoch - das ist das Zeichen, das er uns gibt. Ein aufbauendes Gefühl.
Ein Gefühl, das gelassen macht und sicher. Ein Gefühl, das man forttragen kann in sich. Zumindest eine kleine Weile lang.

Die eigentliche Sprache des Baumes ist jedoch der Dialog mit dem
Wind. Das Rauschen der Blätter in immer wieder anderen Stimmen. Sie
scheinen ihre Launen zu haben wie wir: Manchmal hören wir ein
verführerisches Säuseln, ein Singen, ein Grollen oder auch ein
Machtwort. Jeder Jahreszeit verleihen Bäume ein eigenes Gesicht,
tragen eine andere Botschaft. Während sie im Frühling mit sanften
Grüntönen von der Hoffnung auf einen Neubeginn schwärmen,
machen sie jetzt im Herbst mit leuchtenden, sich langsam verlierenden
Farbspielen Mut zum Loslassen.

Wunderwesen Baum. Schon früher haben Menschen seine Kraft
gespürt - jetzt ist sie bewiesen worden. Amerikanische
Forscher fanden heraus: Wer in der Nähe von Bäumen wohnt,
ist weniger aggressiv.
Und: Krankenhauspatienten, die aus ihrem Zimmer auf
Bäume blicken, brauchen weniger Schmerzmittel.

Auftanken unter einer Eiche, meditieren unter der Weide, träumen
unter einer Linde. Stärke kann man einatmen, lehren uns die Bäume.
Jetzt im Herbst machen sie wieder besonders auf sich aufmerksam.

Lehnen Sie sich mit dem Rücken an und umfassen Sie den Stamm mit erhobenen Armen.
Schließen Sie die Augen. Stärke spüren. Bleiben Sie in dieser Verbindung, solange es Ihnen gut tut.

Tief Luft holen - unter einer Baumkrone. Holen Sie sich hier eine Extraportion Sauerstoff. Atmen Sie durch die Nase in den Bauch. Eine Hand aufs Zwerchfell legen. Fühlen, wie es sich hebt und senkt. Den Blick verschleiern lassen durch herabhängende Zweige.
Sie wirken wie ein Schutzschild, schirmen negative Strahlen ab. Geborgenheit, die duftet. Besonders unter einer Linde: Ihre Blätter haben ein leicht balsamisches Aroma.

Wieder Kind werden, auf einen Baum klettern. Nur ein Stückchen.
Legen Sie sich auf einen niedrigen Ast und schauen Sie in den Wipfel. Starke Vorstellung: Ihre Wirbelsäule ist der Stamm.
Die Energie der Erde fließt hindurch - in die Brust, die Arme, den Kopf.

Der Waldboden - ein sinnlicher Teppich. Die Welt mit den Füßen ertasten. Laufen Sie barfuß. Über Moos.
Laub. Eicheln. Tannennadeln. Wurzeln. Schenkt wieder Bodenhaftung hautnah. Und stimuliert gleichzeitig
Ihre Fußreflexzonen.

Die Eiche ist der heilige Baum unserer Vorfahren, gibt Energie,
regt den Kreislauf an, stärkt das Selbstbewusstsein. Ein Sud aus Eichenrinde macht die Haut widerstandsfähig.
Die Linde, Baum der germanischen Liebesgöttin Freya, steht für Harmonie und Schutz.
Sie lindert Liebeskummer, löst körperliche und seelische Blockaden. Lindenblütentee hilft bei Fieber.
Die Kastanie gilt als Friedensbote.
Sie vertreibt Selbstzweifel und macht gelassen. Ihre Früchte gelten als Glücksbringer.
Rosskastanienextrakt stärkt die Venen.
Die Buche, bei den Kelten die Mutter des Waldes, hilft bei Gleichgewichtsstörungen und Nervosität.
Das Aroma der Blätter fördert die Konzentration und lindert Kopfschmerzen.
Die Birke, als Lichtbaum ein Symbol des Neuanfangs, stärkt die Intuition und mildert Depressionen. Birkensaft entschlackt und macht schöne Haut.
Die Tanne, Sinnbild von Kraft und Stärke, vertreibt Pessimismus und Geiz. Das Kauen von
Tannennadeln hilft gegen Infektionen.

Im Gegensatz zu einigen Schreibern hier im Forum finde ich übrigens, daß Deine "statements" hier im Forum immer BESSER geworden sind - direkter - ehrlicher. Vielleicht liegt es ja daran, daß einige "Baustellen" sich aufgelöst haben oder neue dazugekommen sind (lalalaaaha ;-))))))

Noch eine Frage: Wieso schreibst du eigentlich nicht als Stammposter? Dann wäre dir der obige Fehler nämlich nicht passiert! Du hast doch ein Password? Auch die Admins hätten weniger Arbeit;-))))

Gute Nacht wünscht

Eugen


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