Februarpresse (1) (Hobby? Barfuß! 2)

Georg @, Stammposter, Sunday, 25.03.2007, 11:23 (vor 6391 Tagen)

Hallo zusammen,
hier kommt (endlich?) der erste Teil der Februarpresse:

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Hinter den Kulissen der Junioren-WM [...]
Gesund durch Barfußlaufen?
Von den sysmpathischen russischen und weißrussischen Betreuern erfährt man abseits der Rennen auch so manches interessante oder kuriose Detail aus der Welt des Biathlon. So befahl einst der weißrussische Trainer Nikolai Zakharov seiner immer kränkelnden Athletin Ludmila Ananko, täglich zehn Minuten barfüßig durch den Schnee zu rennen. Und schon war Anankos Krankheitsanfälligkeit verflogen. [...]
[LIVE-Wintersport.com, 01. 02. 2007]
Wer noch ein anschauliches Beispiel für gesundheitlich positive Wirkungen bes Barfußlaufens brauchte - bittesehr ...

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Kaffeehänge sind steiler als Weinberge
Zivis aus Wiesbaden und dem Rheingau helfen bei der Ernte in Nicaragua [...]
Im September ist Johannes nach Nicaragua geflogen. Genau ein Jahr wird er in der Partnerstadt verbringen und gibt regelmäßig Berichte über seine Arbeit ab, ebenso wie Kollege Florian. Im Januar waren beide an der Kaffee-Ernte beteiligt. Aber nicht irgendwo in Nicaragua, sondern bei der Kooperative "Las Gaviotas" (Die Möwen). Die Frauen in der Kooperative bauen ihren Kaffee biologisch an, er wird fair gehandelt. [...]
"Es war, um ehrlich zu sein, genau das Wetter, welches für so eine Sache wohl oder übel am bescheidensten ist: es regnete, stürmte und es war richtig kalt `da obbe`", schreibt Johannes über seine Ankunft in den Bergen. "Die Hänge sind steil und schwer begehbar, Assmannshäuser Weinlagen können da nur schwer mithalten", witzelt der Zivildienstleistende, der wie sein Kollege auch trotz Wanderschuhen ab und an hingefallen ist, während die Nicaraguaner, darunter auch einige Kinder, "barfuß überhaupt keine Probleme hatten". [...]
Einen halben Sack voller Kaffee-Kirschen haben die beiden Jungs bis zur Mittagszeit gepflückt, die einheimischen Frauen waren flotter. Und während die beiden Deutschen sich in der Mittagspause mit Reis, Bohnen, Maisfladen und einer Tasse Kaffee stärken konnten, gibt es diese Möglichkeit für sie kaum. "Sie müssen kochen, sich um die Kinder kümmern, waschen . . ." [...]
[Wiesbadener Kurier, 02. 02. 2007]

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Marsch durchs Mittelalter [...]
Im Mittelalter herrschten rauhe Sitten - auch in der ehrwürdigen Hansestadt Curbecki, heute als Korbach bekannt. Streithähne griffen rasch zum Schwert. Vermeintliche Hexen landeten auf dem Scheiterhaufen. Vermeintliche Übeltäter wurden an den Pranger gestellt oder mit Schandsteinen behängt, um sie dem allgemeinen Spott preiszugeben.
Allerlei Figuren
Wie das einst in Curbecki so war, davon können sich Bewohner und Besucher jetzt ein anschauliches Bild machen. Waldläufer Wolfram ("Der ist ja barfuß") lädt unter dem Motto "Mittelalter erleben" zu einer Stadtführung der besonderen Art ein. Mit Stock und ohne Schuhe führt er zu den historischen Gebäuden und Orten der Altstadt, erzählt ihre Geschichte(n). Unterstützt wird er dabei von anderen mittelalterlichen Figuren, die an den Sehenswürdigkeiten überraschend auftauchen. [...]
Nach mehr als einer Stunde endet der Marsch durchs Mittelalter, Korbachs neues Gästeangebot. Waldläufer Wolfram dankt, Kräuterfrau Maronia sagt: "Wenn's euch gefallen, tut's kund in aller Mund. Wenn nicht, seid nicht so geschwätzig."
[HNA.de, 02. 02. 2007]

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Mitten in Marseille
Die Abenteuer des Grafen von Monte Christo, wahnwitzige Träume vom Luxustourismus, Verbrecher, Liebesnester und Strandleimkraut: Die tollsten Geschichten Marseilles findet man auf ein paar Inseln draußen im Meer. [...]
Marseille liegt am Meer und hat neun Inseln vor der Haustür, große, kleine, steile, flache. Jede andere Hafenstadt hätte sie ausgenutzt, bebaut, verwandelt: Marseille, die Millionenstadt im ewigen Dornröschenschlaf, hat sie hingenommen wie ein schmollender Knabe unter dem Weihnachtsbaum, der seine Geschenke nicht auspacken mag, weil keiner auf ihn achtet. Die Inseln schwimmen im gleißenden Wasser der Bucht, sie haben keine Wahl, und den Möwen ist es recht. [...]
Tova Darling teilt den Apfel, von dem er das Faule weggeschnitten hat. "Mein letzter vom Markt in Marseille", sagt er. "Es gibt Obst im Krämerladen am Hafen, aber hast du die Preise gesehen?" Sein chinesischer Bart hängt ihm traurig von der Lippe. Seine Haut ist weiß, fast transparent, im Winter wie im Sommer, obwohl er inmitten einer zerklüfteten Kalksteinwüste lebt, wo der Schatten sich rar macht. "Was mich hierhergezogen hat? Abgesehen von dem Licht?" Er lächelt dünn. "Hier kann ich im Sommer den ganzen Tag barfuß laufen. Und draußen pinkeln, wo ich will. Man muss dabei allerdings auf tückische Aufwinde achten!"
Tova Darling, Mitte 40, mit bürgerlichem Namen Vietchni Tchestova, ist Musiker und lebt ohne Wasser, Strom und Möbel in der alten Festung Bregantin an der dem offenen Meer zugekehrten Spitze der Insel Ratonneau. [...]
[Tagesspiegel, 03. 02. 2007]
Ich kann den Mann gut verstehen :)

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NACH Spiel
Mit dem Strumpf ins Tor
Manfred Amerell erklärt, was ein Spieler ohne Schuhe darf [...]
Früher war es sogar so, dass einem Spieler, der barfuß eingegriffen hat, die Gelbe Karte gezeigt werden musste. Diese Regel wurde zum Glück geändert. Ein Platzverweis durch eine Gelb-Rote Karte nach einer solchen Aktion wäre unverhältnismäßig. Dass es inzwischen nur indirekten Freistoß gibt, halte ich für angemessen.
Der Spieler, der einen Teil seiner Ausrüstung verliert, muss sich selbstständig und während des laufenden Spiels darum kümmern, dass er sie wieder komplettiert. Selbst wenn ein Spieler mit nur einem Schuh ein Kopfballtor erzielt, ist das nicht gültig. Anders ist es, wenn ein Spieler während eines erfolgreichen Torschusses einen seiner Schuhe oder einen anderen Teil der Ausrüstung verliert - dann ist das Tor anzuerkennen.
[Tagesspiegel , 05. 02. 2007]

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LKW-Fahrer gestoppt
Barfuß und betütert [...]
Der LKW war aufgefallen, als er in Schlangenlinien über die Autobahn fuhr. [...]
Der 44-Jährige saß bei offenem Fenster barfuß hinter dem Steuer, neben ihm lag eine Whiskey-Flasche. Da er eine Blutprobe verweigerte, musste er gefesselt abgeführt werden. Der folgende Test ergab einen Blutalkoholwert von über zwei Promille.
Allein die Fahrt mit nackten Füßen kam ihn jedenfalls schon teuer zu stehen: Er musste 1150 Euro zahlen und die Fahrt freilich unterbrechen.
[sueddeutsche.de, 07. 02. 2007]

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Am Kap der großen Füße
Wissenschaftler haben erforscht, warum viele Südafrikanerinnen so große und breite Füße haben. [...]
Anlass der Untersuchung war die Frage, ob Südafrikanerinnen breite Füße bekommen, weil sie als Kinder sehr häufig barfuß laufen. Thompson fand heraus, dass die Veranlagung dazu genetisch bedingt ist. Sie vermass dazu die Füße Hunderter Südafrikanerinnen verschiedener Herkunft.
Südafrikanische Frauen klagen dem Bericht zufolge besonders häufig über Fußbeschwerden. Mehr als 80 Prozent von ihnen sind demnach unzufrieden mit ihrem Schuhwerk - Die Mustermaße der südafrikanischen Schuhindustrie gehen noch auf die Kolonialzeit zurück. Weitere Vermessungen der Frauenfüße des Landes sollen nun die Basis für neue, besser angepasste Vorlagen schaffen.
[Die Welt, 07. 02. 2007]

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Kinder erkunden rund um den Zechenteich das Wunder der Natur [...]
WALTROP. "Können wir mal eine Statue aus Hölzern bauen und können wir im Herbst auch Kastanien sammeln?" Genügend Ideen, was die neu gegründete BUND-Gruppe unternehmen sollte, haben die Kinder auf jeden Fall. [...]
Der Spaß an der Natur steht den Kindern ins Gesicht geschrieben: Bei der Erkundung ihres neuen "Einsatzgebietes" sammeln und entdecken die Kleinen schon so allerhand. [...]
Im Zwei-Wochen-Takt stehen dann viele verschiedene Aktionen mit den Kindern an. Am Bach könne man Dämme bauen, im Wald gäbe es unter anderem Tastspiele mit verbundenen Augen. "Im Sommer" [...] "werden wir auch mal barfuß durch den Wald wandern oder eine Nachtwanderung machen."
Doch das sind noch lange nicht alle Ideen. "Uns geht es vor allem darum, bei den Kindern die Begeisterung für die Natur zu wecken oder zu erhalten"[...]
[Waltroper Zeitung, 10. 02. 2007]

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Anleitung zum Sich-Verschnüren [...]
Vor Jahren nahm ich an einem Kurs teil: Yoga für Anfänger. Ich war begeistert, das war genau der richtige Sport für mich. Lehrerin Christiane, eine biegsame Schönheit, erklärte jedoch, Yoga sei kein Sport, sondern eine Methode, um durch Körperübungen, Atem- und Meditationstechniken zu sich selbst finden. Prima! Ich war Mitte zwanzig und rund um die Uhr auf der Suche nach mir selbst. Als der Kurs vorbei war, machte ich den Vorsatz: weiterüben. Dummerweise stand an der Uni ein Prüfungsblock an und ich hatte zwei Nebenjobs. So schob ich meine guten Vorsätze erstmal beiseite, in eine Ecke meines Kopfes, in der sie nicht störten.
Doch wenn meine Bekannten von Yoga sprachen, leuchteten meine Augen. [...] Nicht mehr weitermachen wollte ich, sondern wieder beginnen. Das klang passender, nach drei yogafreien Jahren. Die Details der Übungen hatte ich vergessen. Aber wozu gab es all die Yoga-Bücher? Ich würde es einfach im Selbststudium lernen! Als ich mit einer Freundin über mein Vorhaben plauderte, sagte sie beiläufig: "Wenn schon Yoga nach Buch, dann Das große Yogabuch von Anna Trökes." Da meine Freundin einen guten Riecher für Bücher hat, nahm ich mir vor, es zu kaufen.
Es dauerte ein weiteres Jahr, bis ich es tat. Dann saß ich endlich in meinem Wohnzimmer, mit dem Buch auf den Knien. Ich machte es mir bequem, blätterte die Seiten durch und bekam Lust. Lust, mich barfuss auf ein Bein zu stellen und meine Hände über dem Kopf zusammen zu führen. Lust, mich rückwärts zu biegen und meine Zehen zu greifen. Und bei all dem nicht umzukippen. [...]
[Die Zeit, 10. 02. 2007]
Yoga gehört zu den Barfußklassikern ...

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Bei Schnee tritt Kneipp auf der Stelle [...]
Bei "Max und Moritz", im Kindergarten der Arbeiterwohlfahrt, wird täglich mit den Methoden von Sebastian Kneipp gearbeitet. Wie die MOZ erfuhr, hat die Seelower Einrichtung deswegen beim landesweiten Wettbewerb "Fit von klein auf" gute Chancen auf einen Spitzenplatz.
Der Schnee kommt ihnen gerade recht. Barfuß stapfen die Kinder der Kita "Max und Moritz" im Hof herum - Schneetreten nach der Lehre von Sebastian Kneipp ist angesagt. Nach ein paar Minuten geht es zurück ins Warme, ohne Abtrocknen rein in die Ersatzsocken. "Da werden die Füße so schön warm", erklärt Paul, einer der kleinen Schneetreter. Andere Wassertherapien, beispielsweise Armgüsse oder Armtauchen in eiskaltem Wasser, stehen öfter auf dem Tagesplan - klimabedingt. Was davon besonders beliebt ist? "Alles", brüllen die Kleinen im Chor.
"Seit über zwei Jahren konzentrieren wir uns darauf" [...] "Wir merken, dass die Kinder weniger aggressiv sind, seit wir nach Kneipp arbeiten." Zu dessen Säulenmodell gehören neben den Wasserbehandlungen nämlich auch weitere Spezialitäten: Psychisches Wohlbefinden (mit Entspannungs- und Phantasieübungen) und Bewegungstherapie (Frühsport mit Musik) wären da zu nennen. [...]
Wie sehr die Kinder das Prinzip Kneipp bereits verinnerlicht haben, zeigt auch die Geschichte vom kleinen Leon, der eines winterlichen Tages vor seinem Haus zum Schneetreten auflief. Im Schlafanzug. "Wir machen das vorm Schlafengehen immer so", soll er zu seiner Oma gesagt haben. Die stand kreidebleich am Fenster.
[Märkische Oderzeitung, 10. 02. 2007]

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Er spielte den Africana-Blues
René Theiler, Gründer des legendären Africana-Clubs in St. Gallen, ist 81-jährig in Frauenfeld gestorben [...]
René Theiler war mit Musik gross geworden. Der Sohn eines Musiklehrers arbeitete in den 50er-Jahren als Pianist auf amerikanischen Kreuzfahrtschiffen. Zurück in seiner Heimatstadt Winterthur gründete er das Orchester Maxim. Daneben war er als Engros-Verkäufer für Polstermöbel tätig. 1963 entschloss sich Theiler, ins Gastgewerbe zu wechseln. In der Altstadt von Winterthur übernahm er eine Liegenschaft und baute darin ein alkoholfreies Music-Café für Jugendliche mit dem Namen «Africana» auf. [...]
«Theiler war ein Pionier ins Sachen Rockmusik. Er war der erste, der grossen Bands aus England in die Ostschweiz gebracht hat», erzählt Johnny Lopez, der als DJ im «Africana» tätig war. Ähnlich wie Claude Nobs in Montreux mit seiner Mundharmonika, setzte sich auch Theiler bei den Zugaben oft ans Piano. «Besonders wenn eine Rhythm-and-Blues-Formation auf der Bühne stand, war Theiler in seinem Element.» Lopez, der das «Africana» von 1972 bis 1976 und ab 1987 unter dem Namen «Ozon» weitergeführt hat, beschreibt Theiler als starke Persönlichkeit mit einem autoritären Auftreten: «Er war eine Vaterfigur für die Jugendlichen, der aber nicht alles toleriert hat.» Barfuss etwa kam keiner in den «Aff», und wer gegen die Regeln verstiess, bekam auch mal ein Club-Verbot für eine Woche aufgebrummt. [...]
[St. Galler Tagblatt, 11. 02. 2007]
Ob der kleine Club in St. Gallen der Bayrischen Schlösserverwaltung als Vorbild diente?

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"Klima beschäftigt die Menschen"[...]
Auch wenn es jetzt - gemäß der winterlichen Jahreszeit - geschneit hat : Der Klimawandel macht auch vor Gardelegen nicht Halt. Dass die klimatischen Veränderungen haus beziehungsweise menschengemacht sind - daran lässt der kürzlich veröffentlichte UNO Report kaum Zweifel. Wie gehen die Menschen in Gardelegen mit der Nachricht von globaler Erwärmung und steigenden Meeresspiegeln um? Die Volksstimme fragte nach. [...]
Betroffen reagiert Buchhändlerin Eleonore Albrecht auf den UNO Klimareport: " Wir haben doch gedacht, das gehe an uns vorbei ", sagt sie: " Das beschäftigt die Menschen, in vielen Gesprächen mit Kunden merke ich das. " Der Klimawandel ist für sie schon anhand der eigenen Erfahrung spürbar: " In meiner Kindheit war auf die Jahreszeiten noch Verlass: Im Sommer konnten wir barfuß über die Wiese laufen, im Winter wurden die Pferde vor den Schlitten gespannt. Heute ist das Wetter extrem. " Ihr machen die Prognosen gerade im Hinblick auf Kinder und Enkel Angst. [...]
[Volksstimme, 12. 02. 2007]
Was das Extreme am Wetter anbelangt, sorgt es allerdings eher dafür, dass man jetzt auch im "Winter" barfuß über Wiesen laufen kann.

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Der zweite Teil folgt bald.
Belesene Füße
Georg

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