So Leute,
bis jetzt habt Ihr ja schon meine ironische, teils meine zynische und auch meine lyrische Seite kennen gelernt. Nun möchte ich Euch den Rest nicht vorenthalten.

Ich wurde 1967 aus welchen Gründen auch immer gezeugt und habe dann nach normaler Tragzeit Mitte 1968 das Licht dieser Welt erblickt.
Nachdem ich meine Frühe Kindheit ohne nennenswerte Vorkommnisse und Auffälligkeiten hinter mich gebracht hatte, mussten meine Eltern dann 1978 feststellen, das ich im Laufe der Zeit meinen eigenen "Kopf" entwickelt hatte, denn ich weigerte mich inbrünstig (trotz vorhandenem Intellekt) das Gymnasium zu besuchen. Was sich im Nachhinein als gut herausstellte, da meine Interessen in den nächsten 5 Jahren nicht mit unserer Bildungspolitik konform liefen. Was nicht heißen soll, das mein Bildungsstand sich nicht weiter entwickelte.
Im Gegenteil, mit einer schier unstillbaren Neugier ausgestattet gelang es mir, wenn auch mit unkonventionellen Methoden, meinen Wissensstand immer etwas höher zu halten als meine Mitschüler, welche allesamt ein Jahr älter waren wie ich.
Nach erfolgtem Schulabschluß (2,0) absolvierte ich Erfolgreich eine Ausbildung als Karosserie-und Fahrzeug-Bauer. Ich bemerkte jedoch das es mich langweilte immer im selben Betrieb zu arbeiten (wieder Meinungsverschiedenheit mit den Eltern).
Nichts desto trotz nahm ich mir ne kleine Auszeit und wollte mal n bisschen das Leben genießen, was nach 2 Monaten mit nem Motorrad-Unfall (als Sozius) abrupt endete. Obwohl ich nur Schürfwunden davon trug hätte ich nach Meinung einiger Fachleute (Polizei, Gutachter, Richter, etc.) Tot sein müssen.
Hiernach entschied ich mich dazu nur noch zu tun was mir Spaß machte. Zuerst merkte man es an meinem Outfit, dann auch am Verhalten. Passte mir z.B. bei der Arbeit etwas nicht wechselte ich sofort die Stelle, auch wenn ich nicht gleich wieder in meinem Beruf arbeiten konnte.
So ging es weiter bis 1990, in dem Jahr entschloss ich mich dazu eine Umschulung zum Werkzeugmechaniker zu machen. Nach erfolgtem Abschluß musste ich doch tatsächlich noch zur Bundeswehr. Dort blieb ich wider erwarten 2 Jahre als Ausbilder.
Da ich ohnehin keine Fahrerlaubnis besitze bin ich Zeit meines Lebens stets zu Fuß unterwegs gewesen, doch beim Bund entdeckte ich endgültig meine Liebe zum Laufen.
So dauerte es auch nicht lange bis ich zum Joggen und dann zu meinem ersten Marathon kam. Das war `96 der Frankfurt-Stadtmarathon, es folgten `97 Berlin, `98 London und `00 ein Trail-Marathon auch in London (alles noch mit Schuhen). Danach verlor ich irgendwie das Interesse daran.
Bis zu diesem Zeitpunkt hätte ich es nie für möglich gehalten mal ohne meine geliebten Stiefel aus dem Haus zu gehen, doch im Sommer 2000 bedurften diese einer dringenden Reparatur welche ich bei einem Schuhdienst in Böblingen erledigen lassen wollte. Zu diesem Zweck war ich gezwungen die Stiefel in fremder Hände Obhut zu geben und mich für ca. 2 Std. auf nackten Sohlen fort zu bewegen, was mir so viel Freude bereitete, das ich nach erfolgter Rep. die Boots zwar abholte aber nicht anzog.
Fortan war ich infiziert und hielt das BF-Laufen auch bis in den Spätherbst durch (außer bei der Arbeit). Über den Winter wurden dann aber wieder die Boots ausgepackt.
Dies ging im nächsten Jahr auch wieder so weiter.
2002 kam dann die endgültige Wende. Ich hatte meinen Job als CNC-Programmierer an den Nagel gehängt und in einer Fa. für Wohnmobile und Luxus-Pferdetransporter angefangen. Durch meine CAD-Kenntnisse (die ich mir Privat aneignete) bekam ich dort schnell den Posten eines Konstrukteurs (geht auch nur in so ner kleinen Klitsche).
Nachdem ich nun fast nur im Büro beschäftigt war, begann ich auch bei der Arbeit BF zu laufen, was auch niemanden störte. So ermutigt dachte ich mir wozu überhaupt noch Schuhe zu tragen, da ich eh Jahr für Jahr später damit anfing. Also war für mich `02/`03 Winterpremiere, auch wenn ich am Anfang meine Outdoor-Aktivitäten aufs minimalste reduzierte.
Meine Urlaube verbringe ich eh immer mit Wandern, so blieb es auch nicht aus, das ich im Winter darauf begann kleinere Touren BF zu bewältigen. Als ich da bemerkte wie viel Spaß es mir bereitete stand mein Entschluss fest nie wieder Schuhe zu tragen.
Diesen Entschluss konnte ich leider nicht einhalten, da mich im Dezember `04 ein Lungenvirus niederstreckte (nicht vom BF-Laufen, wurde angesteckt). Dieser bescherte mir eine Lungen-, Rippfell-, Herzmuskelentzündung zuzüglich Wasser in der Lunge, welche mich zwangen einen weiteren Winter Schuhe zu tragen.
Da ich durch die Krankheit nun ständig Gefahr laufe erneut ne Lungenentzündung zu riskieren, holte ich erst mal fachmännischen Rat bei einem Spezialisten, der mir aber versicherte wenn ich meine Lunge immer warm halte, kann selbst beim BF-Laufen in der Kälte nichts passieren. Ansonst wurde ich nur zur Ruhe (kein Stress mehr) verdonnert.
Also lauf ich nun seit März 2005 endgültig unbeschuht durch diese Welt, wenn auch nicht mehr so rastlos.

Zu letzt kann ich eigentlich nur noch meine Hobbys erwähnen, welche da wären:
Das erstellen von Phantasie-Bildern mit reellen Gesichtern mittels PC (eines meiner ersten Bilder, Mutter und Tochter, Bekannte von mir),

die Terraristik (habe noch 2 Schlangen, früher waren es 100),
das erkunden unserer Natur,
die Musik (Klassik, Rock, Heavy)
und natürlich das Laufen, auch wenn's kein Marathon mehr ist. Die Strecken sind jetzt zwar länger, aber auch die benötigte Zeit.

Sodele, denke das war alles, sollten dennoch irgendwelche Klarheiten zu beseitigen sein , dann fragt einfach.

Seid gegrüßt und pflegt Eure Füße,

Euer Engel