Die ersten Brennesseln! (Hobby? Barfuß! 2)

Michael aus Zofingen, Stammposter, Monday, 19.03.2007, 12:55 (vor 6462 Tagen)

Sonntag, 18.3.2007: Strahlend blauer Himmel am Morgen, wie lange würde das noch anhalten. Gegen 9 Uhr radelte ich los. Es war noch recht frisch, ca. 5°C und windig. Eine Jacke war zwingend notwendig, aber Schuhe nicht. Ich radelte in Richtung Süden, da über dem Jura bereits Wolken lagen. Vor Dagmersellen saß eine junge Frau auf der Treppe vor dem Haus in der Sonne, geschützt vor dem Wind. Ihr schien es zu gefallen, wie die Sonne ihre Füße, die sockenlos in Riemchensandalen steckten, wärmte. Auch der Hund neben ihr, der übrigens "ganz" barfuß war, war zufrieden.

Ich radelte über Ettiswil nach Sursee, um dann dem Ufer der Suhre wieder nordwärts zu folgen. Noch lange hielt sich die Sonne, auch war es möglich, ohne Jacke zu radeln, trotz des Windes, der jetzt von links kam. Zwischen Muhen und Suhr hatte ich in sogar im Rücken. Erst kurz vor Aarau verschwand die Sonne hinter Wolken. In den windgeschützten Straßenschluchten fühlte sich der Asphalt angenehm warm an unter den Füßen. Kein Wunder! Meine Füße waren beim Radeln dem Wind ausgesetzt. Hier konnte die Sonne lange auf den Asphalt scheinen, ohne daß der Wind die Wärme "wegwehte". Nur wenig Leute waren zur Mittagszeit in der Altstadt, einige Leute schauten ungläubig.

Ich radelte zum Stauwehr Schönenwerd, wo ich eine Pause machte. Die Sonne kam wieder durch, aber es blieb windig, so daß ich bald wieder aufbrach. Da der Wind auch noch von vorne kam, wählte ich Wege, die windgeschützt waren. Mit dem Nachteil, daß ich da schieben mußte. Nachteil? Ich stand doch nicht unter Zeitdruck. Sollte ich mich ärgern, daß ich mein Rad über barfußfreundliche Wege schieben mußte? Nein! Ich ärgerte mich nicht! Ich freute mich, daß ich dank des Windes auf andere Wege ausgewichen war und nun statt der Pedale nun der Boden unter den nackten Füßen spüren "durfte". Teilweise Sand, teilweise Laub, ab und zu ein großer Stein. Leute, die mir begegneten, grüßten freundlich.

Es folgte ein Wegstück, daß weniger gut geeignet war, um das Velo durchzuschieben. Andauernd versperrten Äste den Weg. Auch winzige Brennesseln wuchsen dort. Aber über die konnte ich treten, ohne es zu spüren. Als ich einmal einen Schmerz feststellte, merkte ich, daß es keine Brennessel war, sondern eine Ranke. An den Beinen holte ich mir etliche Kratzer durch Ranken.

Dann war dieses schöne Wegstück zu Ende, ich konnte wieder radeln, ging dann auf eine Sandbank am Aareufer. Auf dem Weg zurück zum Rad "mußte" ich natürlich durch eine Schlammpfütze gehen. Diese war tiefer als erwartet. Statt der im Forum verwendeten Bezeichnung "Schlammschuhe" hatte man hier mit "Schlammstiefeln" zu tun. So radelte ich bis zu einer Stelle, wo ich ans Wasser kam, um mir die Füße zu waschen.

Dann aber bezog es sich rasch, so daß ich über Olten nach Zofingen radelte. Es war 10°C, als ich ankam. Und 30 Minuten später setzte der Regen ein.

Schöne Grüße
Michael aus Zofingen


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