Ausflug zum Laacher See (Hobby? Barfuß! 2)

Martin aus Homburg, Stammposter, Friday, 16.03.2007, 11:30 (vor 6465 Tagen)

Hallo liebe Mitbarfüsser(innen).

Heute will ich Euch von meinem gestrigen Ausflug zum Laacher See berichten. Für die Ortsunkundigen sei gesagt, daß sich dieser See in der Eifel befindet. Es ist einer der zahlreichen Vulkanseen hier, auch Maare genannt. Ich glaube sogar, es ist der größte. Auch ein überregional bekanntes Kloster befindet sich an diesem See. Es ist das Kloster "Maria Laach".
Gegen Mittag bin ich dann mit meinem Wagen auf dem Parkplatz nicht weit vom See angekommen. Bereits von zu Hause aus hatte ich erst gar keine Schuhe mitgenommen. So konnte ich gleich mit meinem Rundgang um den See beginnen. Es war nicht mein erster Besuch in Maria Laach, aber noch niemals hatte ich den See umrundet, und barfuss schon garnicht.
Gleich auf den ersten Metern traf ich eine ältere Frau, die auch den See umrunden wollte und sich sehr erfreut über meine nackten Füsse äußerte. Nach den anfänglichen Standardfragen (Kälte; Hitze, Schmerz, wie lange schon barfuß, usw. usw.) entwickelte sich eine nette Plauderei, welche ich jedoch ziemlich früh von meiner Seite beendete, weil mich auf dem Weg so manche Schlammpfütze zum Durchwaten reizte. Nach einer netten Verabschiedung und vielen guten Wünschen, seitens der netten alten Dame, blieb ich eine Zeit lang bei den Pfützen und sie setzte ihre Wanderung weiter fort.
Gleich darauf bekam ich erneut Begleitung. Diesmal war es ein älterer Mann. Auch dieser war sehr von meiner Barfüßigkeit begeistert.
Mittlerweile waren sehr viele Leute unterwegs, und von allen kamen ohne Ausnahme nur positive Reaktionen. Immer wieder konnte ich durch die vielen Pfützen laufen, und wo sich keine befanden, war dieser Wegeabschnitt sehr barfußfreundlich. Schon von weitem sah ich eine Ansammlung von mehreren großen Pfützen am Wegesrand. Der ältere Mann machte mich jedoch darauf aufmerksam, daß sich in diesen Tümpeln bereits die ersten Kröten auf ihren jährlichen Wanderungen zur Eiablage aufhielten. Da war es ganz selbstverständlich für mich, diese "schlüpfrigen Scheißerchen", die übrigens wirklich sehr zahlreich waren, nicht mit meinen nackten Füssen zu belästigen. Sind die eigentlich giftig ??
Am Ende des ersten Drittels des Uferrundweges wird zur Zeit ein grosses Hotel neu errichtet. Hier wurde auch der Weg ein wenig schotterig, nur am Rande trat der weiche Waldboden hervor. Leider verabschiedete sich der ältere Mann hier von mir, weil er sich die Baustelle genauer betrachten wollte. Nach vielen guten Wünschen gab mir der ältere Mann noch den Tipp für die Fortsetzung meiner Wanderung den höher gelegenen Uferweg zu benutzen, da er seiner Meinung nach auch viel barfußfreundlicher sei.
Was der Mann anscheinend nicht wusste: Es gab ab hier sogar 3 Parallelwege um den See, einer davon ganz nahe am See, und natürlich habe ich diesen ausgewählt. Eine gute Wahl, denn dieser Weg war völlig schotterfrei und auch viele Gelegenheiten zu einem Fußbad im See machten für mich diesen Weg ganz interessant. Selbstverständlich setzte ich mein Vorhaben in die Tat um und genoß die erfrischende Kühle des klaren Wassers zu öfteren und ausgiebigen Fußbädern. Nun ja, meine Jeans wurden bei den ganzen Aktionen letzten Endes doch bis zur Hälfte meiner Oberschenkel nass, vorheriges Umkrempeln also unnötig.
Jetzt aber fing der "untere Weg" an erst richtig abenteuerlich zu werden. Umgestürzte Bäume waren willkommene Turngeräte für meine nackten Füsse. Da kam mir meine langjährige Barfußerfahrung sehr zu Hilfe. Keine Verletzungen an den Füssen davongetragen, nur eine schöne schwarze Färbung durch den weichen Waldboden.
Nach ungefähr zwei bis drei Kilometern war dieser schöne Weg leider zu Ende, und die ganze Zeit traf ich keinen weiteren Wanderer. Der Wald begann sich zu lichten und der Weg mündete auf einen kurzen Asphaltabschnitt und anschließend auf einen Feldweg (prima Untergrund!) im freien Gelände. Schade war nur, daß sich die Entfernung zum See ständig vergrößerte, denn hier war der Beginn eines Naturschutzgebietes, wahrscheinlich Vogelbrutplätze, und man durfte deshalb nur auf diesem Feldweg weiterwandern. Dieser mündete wieder auf einen Asphaltweg, der dann bis zum Ausgangspunkt am Autoparkplatz führte.
Ich hatte es also wirklich geschafft. Das erste Mal um den ganzen Laacher See gewandert und dazu sogar noch barfuss!! Immerhin, so sagte man es mir, wären es circa 8,5 Kilometer, was einem aber bei der Größe des Sees viel mehr vorkommt.
Meine sieben Mägen (so sagen meine Freunde, wegen meines stets guten und großen Appetits) verlangten nach Füllung. So ging ich, es war doch schon fast 15.00 Uhr, zur Klosterschänke, barfuß sowieso. Und obwohl die Küche schon seit 14.30 Uhr geschlossen war, bekam ich doch noch einen kleinen warmen Imbiss gereicht. Trotz meiner doch überall ziemlich schmutzigen Füsse blieben negative und böse Reaktionen aus. Selbst die Wirtin, die als Einzige meine Barfüßigkeit bemerkte, reagierte äußerst nett darauf und verabschiedete sich mit den allerbesten Wünschen von mir.
Nach dem Essen besuchte ich dann noch die Klosterkirche und den Souvenirladen. Nur auf den Wegen dorthin kamen viele nette Reaktionen und bewundernswete Blicke. Besonders einem Knirps von circa vier Jahren hatten es meine Füsse angetan. Er betitelte mich als "nackich". Nach gutem Zureden durch die Mama kam der kleine Mann auf mich zu und fragte mich, warum ich "nackich" sei. Um den Knirps nicht zu verunsichern, wandte ich einen kleinen Trick an, der bei kleinen Kindern immer Erfolg hat. Ich ging in die Hocke und konnte ihm so besser in die neugierigen Augen sehen, und ihm so seine Frage beantworten. Ich konnte dem Kleinen wunderbar erklären, daß nicht ich, sondern nur meine Füsse "nackich" sind. Dann hab ich ihm noch gesagt, daß ich gerne baruß laufe, daß es gesund sei, und daß ich niemals "Käsefüsse" bekomme. Das hat ihm gefallen und dann ist er aber gleich wieder zu Mama gerannt, die das ganze Gespräch interessiert mitverfolgte.
Die Zeit war wie im Fluge vergangen, und ich dachte an den Heimweg. Allerdings unterbrach ich die Fahrt noch einmal für einen Stadtbummel in dem nahen und wunderschönen Städtchen Mayen. Nach einem ungefähr einstündigen Aufenthalt fuhr ich dann ohne nennenswerte Unterbrechung hierher zu mir nach Homburg zurück, wo ich gegen 19.00 Uhr sicher wieder ankam. Mit schönen Erinnerungen und einigen Bildern auf meiner Kamera ging dieser wunderbare Barfuß-Nachmittag zu Ende. An diesem Wochenende soll das Wetter leider wieder schlechter werden, aber für heute grüßt Euch alle mit nackten Füßen und guter Laune, der

Martin aus Homburg


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