Eine ungewohnte 1. Märzhälfte (Hobby? Barfuß! 2)

Jay, Stammposter, Monday, 12.03.2007, 15:58 (vor 6469 Tagen)

Hi!
Grad komm' ich vom Lunch zurück & hab' folgendes erlebt (BF-Stammlokal):
Erst nach der abschließenden Tasse Kaffee wurde mein BF bemerkt, diesmal kamen die Worte [Übersetzungen in eckigen Klammern, Gespräch mit dem Chef des Hauses]:

"Jetz hoda scho wieda koa Schuah' o' " [Jetzt hat er schon wieder keine Schuhe an]
"Brach i a ned, so wia´s draußen is..." [Brauche ich auch nicht, so wie es draußen ist...]
"Nacha muaß aba echt sche sei...so friah warst aba no nia barfuaß" [Dann muß es aber wirklich schön sein, so früh warst du aber noch nie barfuß]

Es wurde gerade "geweißelt". Farbbottiche standen herum, die Böden waren mit brauenen Papierplanen ausgelegt. Zum Ausgang gehend, stieß ich auf die Maler.
"Mei, barfuaß - eine Schau. I woit, I kannt des...is echt ned zkoit?" [Mein Gott, BF, eine Schau. Ich wollte, ich könnte das...ist es wirklich nicht zu kalt?]
"Naa, konnst ma glam' - is ganz wundabar." [Nein, das kannst du mir glauben, es ist ganz wunderbar].
Einer von ihnen (alle waren in farbig verdrecktem Weiß samt Turnschuhen) sah auf seine Schuhe hinunter & hatte eine grübelnde Phase, fast schon mit einem leichten Zucken, sich zu bücken & diese aufzuschnüren:
"Des muaß i jetz aba a moi ausbrobiern..." [Das muß ich jetzt aber auch einmal ausprobieren].
Trotzdem hielt er aber wieder inne. Seine Kollegen sahen irgendwie erwartungsvoll nach ihm & neidvoll (ungelogen!) nach mir.
"Ja machs", sagte ich. "Konnda nix bassiern, außa daßd' evtl. weiße Farbklecks' aufd Haxn griaxt" [Kann dir nichts passieren, außer daß du evtl. weiße Farbkleckse auf die Füße bekommst].
Ich glaube, er war sogar der Chef. Trotzdem ließ er es bleiben. Seine Mitarbeiter & ich verabschiedeten uns freundlich, ich bekam abschließend zu hören:
"Konnst sicha sei, des kummt..." [Kannst sicher sein, das (BF) kommt...]

Der langen Rede kurzer Sinn. Warum tat er es dann doch nicht? Es sieht aber doch danach aus, daß es bald einen oder mehrere BF-Begeisterte zusätzlich gibt, immerhin war ja eine deutlich wahrnehmbare psychische Ausgangsbasis vorhanden...
Ganz kurz: In den kommenden Tagen ist es wirklich einzigartig, man kann BF laufen wie im Sommer & zieht am besten einen dünnen Pullover an. Es versäumt jeder was, und sei es auch nur der Kontrast zwischen voll warmem sonnenbeschienenen Straßenasphalt & eiskalten Nordseiten-Treppenhäusern. Man nutze die Gelegenheit als Gegenwert dafür, daß uns Frau Merkel für dieses "Klima" bald mächtig zahlen läßt...
Meiner Erfahrung nach wiederholen sich Wetterszenarien häufig. Zwar läßt sich über Frühjahr & Sommer 2007 noch nichts sagen, jedoch ist, wenn es so läuft wie nach dem Winter 1989/90 (er war supermild) vorsichtiger Optimismus gerechtfertigt (Ende März 1990 +23°, recht sonniger Sommer).
Momentan bin ich echt dazzled von dem schönen Wetter & werde versuchen, mir morgen frei zu nehmen, um ein wenig spazierenzugehen. Dabei sollten auch meine Füße ein wenig braun werden, weil kalkweiße bis leichenblasse F meiner Meinung nach viel schlechter aussehen.
Derzeit schreiberisch einfallslos, unkreativ & ein paar schöne BF-Folgetage wünschend, Jay.

Bayrisch

FrankX, Stammposter, Monday, 12.03.2007, 20:36 (vor 6468 Tagen) @ Jay

Hoi Jay,

Zom Glöck ben eg en Schwizer. De esch es eifacher dä bayrisch Dialäkt z'verstoh.

Gruess,

Frank

[Hallo Jay,
Zum Glück bin ich ein Schweizer. Dann ist es einfacher diesen bayrischen Dialekt zu verstehen]

PS: Ich finde es immer wieder lustig wenn auf BR die Sendungen auf hochdeutsch untertitelt sind.

Aus Sicherheitsgründen...

Jay, Stammposter, Monday, 12.03.2007, 23:31 (vor 6468 Tagen) @ FrankX

Hoi Jay,
Zom Glöck ben eg en Schwizer. De esch es eifacher dä bayrisch Dialäkt z'verstoh.
Gruess,
Frank
[Hallo Jay,
Zum Glück bin ich ein Schweizer. Dann ist es einfacher diesen bayrischen Dialekt zu verstehen]
PS: Ich finde es immer wieder lustig wenn auf BR die Sendungen auf hochdeutsch untertitelt sind.

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Hi Frank, hi allgemein,
folgendes sei klargestellt:
Diese Übersetzungen sollen keineswegs eine Darstellung der bayerntypischen Arroganz sein (außer meiner akzentfreien Beherrschung trotz genetischem Halbbayerntums & meinem Faible für - so gut wie stets BFige - Biergartenbesuche bin ich von meiner Gehirnsoftware weit mehr amerikanischer Althippie), sondern nur eine wirkliche Sicherheitsmaßnahme. Wenn Descalzar z. B. was von Gesprächen an der Küste schreibt, bedient er sich wahrscheinlich ebenfalls einer für Bayern schwerverständlichen Geheimsprache (Beispiel):
"Hi! Deine Knackwurst schmeckt mir gut!"
heißt im phonetischen Original meiner Vermutung nach:
"Moin moin! Dei Knackwurst smeckt man goud!"
Ich kenne einige wenige Beispiele dieser Geheimsprache aus der Privacy von Altbundeskanzler Helmut Schmidt. Bedient er sich dieser, verstehe ich kaum ein Wort. Vielleicht verdankt das Forum seine Existenz tatsächlich Gottfried Wilhelm Leibniz, der meiner Kenntnis nach als erster eine einheitliche deutsche Schriftsprache forderte...
Sorry, war reichlich off-topic...
Ich hab' diesen doppeltsprachlichen Stil nur angewendet, um dieses bedeutungslose Post eines kleinen BF-Alltagsgeschehnisses etwas lebendiger werden zu lassen. Normalerweise schreibe ich Dialoge selbstverständlich in Schriftdeutsch. Völlig unverständlich ist mir z. B. Kölsch, daß "Black Föös" "Barfüße" heißt, weiß ich nur aufgrund des Namens dieser bekannten Band. Thüringisch & Sächsisch kann ich relativ gut, Schwäbisch & Fränkisch relativ schlecht.
Schriftdeutsche verbindliche und freundliche barfüßige Grüße, Jay

Aus Sicherheitsgründen...

FrankX, Stammposter, Tuesday, 13.03.2007, 08:27 (vor 6468 Tagen) @ Jay

Hallo Jay,

Das versteh ich. Bei uns arbeiten einige Deutsche und teilweise haben sie am Anfang Probleme mit unserer Sprache (eigentlich auch nur ein deutscher Dialekt). Bei manchen geht's schneller und bei manchen länger bis sie es verstehen. Meiner Meinung ist das nicht nur eine Frage des Talents, sondern hat auch mit der inneren Einstellung zu tun, wie weit man sich auf die andere Sprache einlässt. Als Schweizer hat man wenig Probleme mit deutschen Dialekten ausser vielleicht mit Plattdeutsch und Kölnisch.

Ich fand deinen Beitrag gut und konnte die Unterhaltung lebhaft nachvollziehen :)

Schade, finde ich nur, dass, so meine Beobachtung, immer weniger Deutsche den eigenen Dialekt sprechen. In München spricht fast jeder Hochdeutsch. Die Verwandtschaft meiner Frau, deren Vater aus dem Saarland kommt, spricht grösstenteils noch Dialekt. Das hat wahrscheinlich mit der höhrenen Mobilität der Leute zu tun.

Gruss,

Frank

Barfuß streichen

Thomas Winkler @, Wednesday, 14.03.2007, 17:07 (vor 6466 Tagen) @ Jay

Ich hatte letztes Jahr im Freundes- und Bekanntenkreis mehrere Umzüge und/oder Renovierungen.

Beim ersten hatte ich meine alten Schuhe, die ich sonst nur zum Malen an hatte, leider vergessen. Da ich mir die, die ich mit hatte, nicht ruinieren wollte, entschloß ich mich kurzerhand, es barfuß zu versuchen.

Man hatte erst Sorgen, es könnte mir zu kalt werden oder ich auf der Abdeckfolie ausrutschen wenn da mal ein Farbklecks ist.
Kalt konnten sie gar nicht werden, weil man eh ständig in Bewegung ist (und bei meiner Größe dann eher für den oberen Teil der Wände eingeteilt wird, bzw. die Decke).
Ausgerutscht bin ich auch nicht, trotz der Kleckse und zwischendurch etwas kühle Farbe an den Sohlen tat eher gut.

Darauf hin habe ich die Schuhe grundsätzlich "vergessen" (also fast wie bei den vielen Sportstundenberichten hier) und es nie bereut.

In einem Fall lag auch herrlich weicher Teppich unter der Folie, so das es das reinste Vergnügen war. Als die Freundin dann motzte, ihr würden in ihren Turnschuhen die Socken qualmen, schlug ich ihr vor, sie doch auch auszuziehen. Da sie sah, das mir ja auch die ganze Zeit über nichts passiert war, tat sie es auch gleich und meinte, nun würde sie sich tatsächlich wohler fühlen und ärgern, es nicht schon früher getan zu haben, auch wenns ungewohnt war barfuß zu malen.

Hinterher wurden die Füße dann neben den Pinseln in der Badewanne warm abgespült und etwas geschrubbt und sind dann hinterher noch den ganzen Abend beim Unterhalten barfuß geblieben und haben die nächsten beiden Tage dann gemeinsam durchgehend barfuß weiter gemacht bis alles fertig war.

Wenn man vorsichtig ist und aufpasst nicht immer alles rumstehen zu lassen was verletzen könnte, geht das also ohne weiteres.

Barfuß streichen

Jay, Stammposter, Saturday, 17.03.2007, 16:29 (vor 6464 Tagen) @ Thomas Winkler

Hi Thomas,
ist doch schon, wenn wieder einmal jemand zusätzlich gesehen hat, wie angenehm [Barfuß] in typischen Situationen des Alltagslebens ist, & wenn man auch nur häufig umziehen muß.
All The Best und:
Lebt einfach barfuß,
Jay

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