Nachdem ich Sa früh in der Zeitung gelesen hatte, wie gesund Barfußlaufen auf jedem Untergrund ist, stellte ich erfreut fest, welch besonders glücklicher Mensch ich bin! Mein Barfußpark fängt nämlich an der Haustüre an.

Also ging ich um 11:00 Uhr los, als das Thermometer 12 Grad zeigte. Barfuß über den Waschbeton des Gartenwegs, den Teer der Hofeinfahrt, dann über Rasenflächen bei den Nachbarhäusern. 5 min lang ging es weiter über geteerte Gehwege, auf denen in diesem Jahr erfreulicherweise kein Streusplitt liegt, dann über eine kurze Strecke mit ganz feinem (angenehmem) Splitt, die in eine Gartenanlage führt. Dort waren schöne grasige Wege, die am Ende in die moosbewachsene und manchmal wurzelige Randvegetation eines großen Hochmoors übergingen. Ein paar Schritte ging ich direkt auf dem schwmmigen Moorboden und amüsierte mich, wie das Wasser zwischen meinen Zehen nach oben spritzte.

Doch ich wollte die sensiblen Flächen nicht beschädigen, kehrte um und ging in die Innenstadt, die am anderen Ende der Gartenanlage beginnt. Dort kaufte ich im Buchladen eine Schallplatte und im Drogeriemarkt mein "Schuhputzzeug": eine Tube Hirschtalgcreme und eine Hornhautfeile )
An der Kasse meinte ein freundlicher Herr hinter mir. "Wenn Sie nach Hause kommen, brauchen Sie keine Schuhe auszuziehen." Und es ergab sich eine der netten kleinen Unterhaltungen, an denen das Barfüßerdasein so reich ist.

Von meiner Haustür weg kann ich barfuß in jede Richtung gehen und nach spätestens 10 min auf Naturboden in vielen Varianten laufen. Oder ich setze mich auf das Fahhrad, fahre ein wenig weiter und finde noch mehr Abwechslung für die Füße, aber auch für die Augen und das Gemüt. Jedenfalls war dieses Wochenende mein erstes komplett barfüßiges Wochenende in diesem Jahr. Wobei auch der Besuch einer Zierfischbörse in München auf dem Programm stand, was trotz dichtestem Gedränge in einem engen Raum wunderbarerweise ohne Tritte auf meine Füße abging. Und einen Spaziergang am Staffelsee mit anschließendem Biergartenbesuch habe ich nicht nur barfuß, sondern auch in Bermudashorts genossen. Dabei sah ich schon vereinzelt Kinder, die durch das noch kalte Wasser am Ufer waten durften. Aber barfuß weiterlaufen wurde ihnen noch nicht erlaubt.

Die Fähigkeit, einen Barfußpfad zu entdecken, auch wenn keine Schílder dranstehen, ist eben nicht jedem gegeben. Vielleicht sollte sich jeder an die Innenseite der Haustüre ein großes Poster mit der Aufschrift "Barfußpark, geöffnet März bis Oktober" kleben???

Barfüßige Grüße von Lorenz

Gesundes Leben auf freiem Fuß