"Sylt statt Seychellen" (Hobby? Barfuß! 2)

JohnK ⌂, Stammposter, Saturday, 03.03.2007, 12:52 (vor 6413 Tagen)

Besser barfuß an der Ostsee als per Flugzeug nach Südostasien

Klimaforscher warnen vor Flugreisen
Umweltbundesamt und Experten fordern: Deutsche sollen ihren Urlaub vorzugsweise im eigenen Land verbringen: "Sylt statt Seychellen"
Hinweis auf schlechte Ökobilanz des Luftverkehrs
von Jörg Michel, erschienen in der Berliner Zeitung

"BERLIN. Wenige Tage vor Eröffnung der weltgrößten Tourismusmesse ITB in Berlin haben Klimaexperten und Politiker vor den Folgen des rasant wachsenden Flugverkehrs gewarnt und die Reisenden zum Urlaub im eigenen Land aufgerufen. Der Präsident des Umweltbundesamtes, Andreas Troge, sagte der Berliner Zeitung: "Wir sollten für den Klimaschutz auch über unsere Reisegewohnheiten nachdenken. Wer mit dem Flugzeug nach Südostasien reist, sollte wissen, dass dabei mehr als sechs Tonnen Kohlendioxid pro Kopf entstehen." Zum Vergleich: Ein Reisender, der mit dem Zug von Berlin an die Ostsee und zurück fährt, verursacht nur 35 Kilogramm Kohlendioxid (CO2). Das Klimagas CO2 gilt als Hauptverursacher der Erderwärmung."

[image] Klimaforscher warnen vor Flugreisen

Dessen Folgen

malo, Stammposter, Saturday, 03.03.2007, 14:15 (vor 6413 Tagen) @ JohnK

Hallo JohnK,

zwar off topic, aber es ist leider so.
Unser aller schwarze Zukunft können wir garantiert nicht abbiegen, beschönigen, davon wegschauen, verharmlosen.
In dieser Diskussion um Klima, Energie, Bevölkerungsexplosion gibt es eine Hauptlobby-Arbeit: Nebelkerzen werfen, der Mehrheit die Angst nehmen. "Wird schon nicht gar so... Mal abwwarten!....
Ich weiß nicht, wieviele echte!!! Experten da mit gar graulichen Vorhersagen (Tatsachen!) existieren, aber aufgrund vorgenannter kein Gehör/Sprachrohr finden.
Denn: aller etablierten Parteien ist immer nur eins auf die Fahne geschrieben: die Legislaturperiode! Bei mir nicht! Mit mir kein Tempolimit auf Autobahnen, keine Einschränkung von Flugreisen, blablabla. Ich kann mit Verlaub diese gekauften Idioten nicht mehr hören.
Anders herum: kommt es wo zu Diskussionen, egal ob am Stammtisch, in einem Forum, daheim bei einer Familienfeier, heißt es gleich immer "hier nicht, doch nicht jetzt, anderes mal...". Wie soll hier die Mehrheit der in den Tag träumenden Deutschen aufgewacht werden? Wie den dummen Konsumenten der Fernsehserien etc... die Meinung ändern? Dem interessiert das nicht mehr. Nur Kurzfristigkeit zählt. Ein ICH! Es habe Zeit, nicht jetzt, evtl. nächste Woche, Monat Jahr. Oder in fünf Jahren schauen wir mal... Fun, Freizeit, Spaß, Dummheit.
Doch wenn dann plötzlich die garantierte Missere da steht, unaufhaltbar rollt, ein paar Mißernten in Europa waren und z.B. durchaus Ernährungsprobleme auch hier kommen, DANN! denken sie nach.
Eine Umkehr ist unmöglich.
Jeder fragt, wie es nun schnellstens zu einer Änderung kommen könnte.
SPAREN!
Und das geht leider, leider ausschließlich!!!!!!!!!!! über den Geldbeutel.
Welch Gejammere, wenn man nun übers Tempolimit sinniert, über Kerosinsteuer. Und dann der Verlust der Arbeitsplätze... Das geht ja gar nicht, sagt ein fast jeder. Das geht! Ganz einfach sogar.

Der Schrei nach der Pendlerpauschale: ja herrschaft, dann muß halt umgezogen werden, wo der Arbeitsplatz ist! Dann fällt auch der Familienausflug per Luxuskarrosse nach Rust oder Geißelwind aus. Die armen, armen verhätschelten Kinder... Dann gibt es nicht mehr alle zwei Jahre eine neue Tapete in den vier Wänden, sondern nur noch weiße Kalkmilch alle 10, 15 oder 20 Jahre. So lange! ist das noch gar nicht her. Der Abbau unserer Arbeitsplätze wird gräßlich sein. Was sind das noch für Arbeitsplätze in Deutschland? Hightech, aber nicht mehr wie vor 30 Jahren und mehr der einfache, simple Fließbandjob für den Ungelernten. Die Produktion von Massen mit der Hand!
Es könnte jedoch sein, das ganz, ganz schnell derlei aus Asien zurück sind. Der Transportweg wird unbezahlbar. Von wegen, der Hochsee-Container zu 700 Dollar von China hier her.
Jetzt gibt es in den unmöglichsten Jahreszeiten alles "frische" an Obst und Gemüse. Vorbei!!! Es wird zum Anbau von Kraut und Rüben auf heimischer Scholle kommen müssen. (Wir verbrennen lieber Getreide oder machen Benzin daraus....) Wer hat noch seinen Hasenstall hinterm Haus? Den Taubenschlag? Hie und da ist das in ländlichen Gegenden noch zu beobachten. Doch die Lobby leistet auch hier weiterhin Widerstand. Mit Vorschriften zur Hausschlachtung, das der Preis und die Mühe der Aufzucht eines Hasen ad absurdum geführt wird (MUSS!). Vogelgrippe....... Der Niedergang der Imkervereinigung durch Vorschriften.. Da schustert unendlich viel der Lobbymeute hinein. Weiter, weg, hin zu noch mehr Industrie-Fraas! Der Städterer, der Konsument, der den Wandel draußen in der Landschaft nicht sieht, hat keine Ahnung. Gehört haben alle viel vom Sturm Kyrill. Doch wer aus Großstädten hat denn da groß was gesehen? Mir reichts, mein Rücken ist seit Wochen kaputt. Arbeit für das ganze Jahr. Auch zur Brennholzgewinnung...
Und dann unten wurde es im Forum schon angebracht: der Ausflug zum Barfuß-Park per PKW!!! Diese werden sang- und klanglos untergehen. Es ist nicht lebensnotwendig. Genauso wie Formel 1, Kino, oder ein "tolles" Musikkonzert in 500 km Entfernung.
Vergesst das dann! Ist nicht mehr. Vorbei, für den, der es nicht zahlen kann.
Wir alle haben zukünftig das größte Problem darin: Einzusehen, das alles überflüssiger Wohlstand ist und war!
Den größten Ärger wird es in den sozialen Spannungen geben. Die Meute der Idioten, die das nicht einsehen können und wollen, werden den Rest der Gesellschaft bis aufs letzte beschäftigen. Die gleichen, die heute eine Glasflasche aus befremdlichen Gründen mal absichtlic in einem Barfußpfad zerdeppern!
Endzeit? Apokalytisch? Durchaus, aber nicht von der Hand zu weisen.

Barfuß mag da ein positives Signal sein. Aber es ist da wie mit 1 zu einer Billiarde! Der Wert gleich Null.
Es ist so lächerlich, wenn Mutti am Samstag nachmittag vor dem wöchentlichen PKW-Autowasch des Passat Kombi noch fix um die Ecke fährt, um die fünf Joghurtbecher der Vorwoche in den Container zu geben.

Keine Ahnung, wann auch ich umstellen werde und muß. Aber ich verzichte schon heute auf vieles. Bereit bin ich.

Es braucht auf dem Pulverfass Erde nur einen kleinen Auslöser. Ein neuer Krieg der Amis. Oder vorher ein Zusammenbruch der Börsen.
Nie mehr wird sich das dann beruhigen. Es bricht einfach alles weg.

Heute 8 Milliarden Menschen, demnächst 10..... Wer hält das auf?
An die Vorhersehungen in der Bibel habe ich noch nicht gedacht. Doch komisch, so manches liese sich hierin finden. Sieben Plagen?
Am Ende macht einer die Büchse auf. Aus einem Bunker. Gezüchtete Krankheiten... Innerhalb Monate wäre Ruhe!
Doch das frei gesetzte CO2 geistert dann noch immer 1000 Jahre weiter um den Erdenball.

Fein haben wir das alle hingebracht.
Im Glauben dessen, das unsere bisherigen Gesellschaftssysteme, mal richtig und falsch waren. Der Glaube ans Geld, Kapital, Zins und Rendite :-( Geld kann man nicht fressen.

Gruß,
malo

OT: Pendlerverkehr

steveh, Stammposter, Saturday, 03.03.2007, 15:12 (vor 6413 Tagen) @ malo

Wenn die Leute auch für die alltägliche Fahrt zur Arbeit, auch dort wo es aus Kostengründen nicht genu ÖPNV gibt, auf ihr Auto verzichten sollen, sehe ich zwei Lösungen:

- entweder muss die Strasse wieder Fahrrad-freundlicher werden, damit man nicht mehr sein Leben riskiert wenn man im Herbst oder Winter in der Morgen- oder Abenddämmerung oder bei etwas schlechterem Wetter mit dem Drahtesel unterwegs ist.
Diese Forderung erfüllt sich aber nicht von selbst und kaum durch bauliche Massnahmen, solange die Zahl der Autos nicht abnimmt oder zumindest die verbreitete Fahrer-Mentalität sich ändert

- Betriebe, welche zu weit abseits von gut bedienten ÖPNV-Achsen liegen, könnten mit eigenen oder gescharterten Minibussen, einen Zubringerdienst zur nächst gelegen gut bedienten Bus- oder Bahn-Haltestelle oder -Bahnhof einrichten für ihr Personal.

Hatten wir alles schon

malo, Stammposter, Saturday, 03.03.2007, 19:36 (vor 6412 Tagen) @ steveh

Hallo,

auch unser Betrieb verfuhr seine Leute selbst! Bis vor sieben Jahren...
Modern ist alles, was sich auf den einzelnen, auf die zahlende Allgemeinheit, abwälzen lässt.

Z.B. subventionierter Giga-Liner-LKW-Verkehr, Flugzeuge,...

Es ist pervers, paradox, etc...
Warum kommt keiner auf die Idee, das abzustellen? Es wäre so einfach.

Gruß,
malo

Na dann

Georg, Stammposter, Saturday, 03.03.2007, 20:30 (vor 6412 Tagen) @ malo

... wird der Thread halt geschlossen
G.

Löst dieses Problem sich vielleicht von selbst?

steveh, Stammposter, Saturday, 03.03.2007, 15:01 (vor 6413 Tagen) @ JohnK

Klimaforscher warnen vor Flugreisen
Umweltbundesamt und Experten fordern: Deutsche sollen ihren Urlaub vorzugsweise im eigenen Land verbringen: "Sylt statt Seychellen"
Hinweis auf schlechte Ökobilanz des Luftverkehrs

Ich habe eine andere Studie gelesen, die mal von der Annahme ausgeht wo es im Hochsommer in südlichen Gefilden einfach zu heiss wird als dass der Durchschnitts-Mitteleuropäer dort noch einen erträgliches Urlaubserlebnis hätte.

Jene Studie nennt dann zwei mögliche Szenarien:

- Urlaubs-Verlagerung in den Frühling oder Herbst wird allgemein üblich einschliesslich Verschiebung der gesetzlichen Schulferienzeit...

und/oder

- die Europäer verbringen ihren Urlaub wieder vermehrt in Nord- west- und Mittel-Europa im zukünftigen "Mittelmeerklima" des Sommers, wobei dann wohl wegen kommender CO2 Steuern auf Flugreisen, die Reise per Hochgeschwindigkeitsbahn die billigere Alternative sein wird.

Umweltfreundlich an die Ostsee

Ulrich (Berlin), Stammposter, Saturday, 03.03.2007, 15:04 (vor 6413 Tagen) @ JohnK

Hallo Johannes

Besser barfuß an der Ostsee als per Flugzeug nach Südostasien

Da die Ostsee herrliche Sandstrände und abwechslungsreiche Küstenlandschaften besitzt, kann ich diese Aufforderung wirklich voll und ganz unterstützen, denn auch wenn das Klima hier nicht unser Thema sein sollte, so ist es doch etwas, das uns alle betrifft.
Aber in einem Punkt der Ausführungen habe ich doch Zweifel:

Ein Reisender, der mit dem Zug von Berlin an die Ostsee und zurück fährt, verursacht nur 35 Kilogramm Kohlendioxid (CO2).

Hm. Die Züge fahren elektrisch. Da gibt es durchaus umweltfreundliche Methoden, doch auch wenn der Strom zu 100% aus Braunkohle erzeugt wird, wie es noch weit verbreitet ist, kommt mir folgender Vergleich:
Von Berlin zur Ostsee sind es etwa 200 km, hin und zurück also 400 km. Mit dem Auto braucht man da vielleicht 35 l Benzin, je nach Verbrauch vielleicht auch weniger. Da Benzin leichter als Wasser ist, wiegt es also weniger als 35 kg, kann daher bei der Verbrennung auch unmöglich mehr als 35 kg CO2 erzeugen. Demnach wäre Autofahren also umweltfreundlicher als Bahnfahren! Ich hege erhebliche Zweifel.
Vermutlich wird für die Bahnfahrt deutlich weniger CO2 erzeugt.

Ich möchte mich für diese OT-Äußerung entschuldigen, aber es war mir wichtig diesen Gedankengang auch ins Spiel zu bringen.

Viele Grüße

Ulrich

Umweltfreundlich an die Ostsee

Walter (CH) @, Stammposter, Saturday, 03.03.2007, 17:00 (vor 6412 Tagen) @ Ulrich (Berlin)

Vielleicht kann ein Chemiker die folgende Überlegung noch zahlenmässig präzisieren:
Benzin ist ein Gemenge von Kohlenwasserstoffen. Wenn Wasserstoff verbrennt, entsteht Wasser. Der H-Anteil der Kohlenwasserstoffe ist also an der Bildung von Kohlendioxid nicht beteiligt, d.h. es bleiben noch weniger von den 35 kg Benzin übrig. Aber: Bei der Bildung von CO2 bindet das C aus dem Benzin Sauerstoff aus der Luft an sich, demnach ist das Gewicht des entstandenen CO2 einiges grösser als das Gewicht des darin enthaltenen C. Wenn wir jetzt annehmen, dass Braunkohle noch einen grösseren C-Anteil als Benzin hat, könnte vielleicht die Rechnung für die Bahnfahrt stimmen..., falls der Strom (leider) in Braunkohlekraftwerken erzeugt wird. Wasser- und Kernkraftwerke stossen kein CO2 aus!

Umweltfreundlich an die Ostsee

Wolli, Stammposter, Saturday, 03.03.2007, 18:04 (vor 6412 Tagen) @ Ulrich (Berlin)

Die Bahn erzeugt vermutlich weniger CO2, und zwar aus folgendem Grund: Jede 4. Lok fährt mit Strom aus Kernenergie, weil die Bahn auch an Kernkraftwerken beteiligt ist bzw. direkt den Strom eingespeist erhält (z.B. Neckarwestheim I)
Das wird zwar nicht jedem gefallen, aber CO2-schonend ist es allemal.

Ähemm

Georg, Stammposter, Saturday, 03.03.2007, 18:16 (vor 6412 Tagen) @ Wolli

Da war doch noch die Sache mit dem topic dieses Forums?
G.

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