Eine verrèckte Familie, oder die Barfusserlebnisse meiner Tochter (Hobby? Barfuß! 2)

aquajeans, Friday, 02.03.2007, 18:18 (vor 6413 Tagen)

Hallo,

war letzte Woch mit der Familie im Schiurlaub in X, BE, Schweiz.

In diesem Ort endet sowohl die Seilbahn ins Schigebiet als auch die Talabfahrt zurück in den Ort an einem grossen Parkplatz ca. 150 Höhenmeter unterhalb des Orts.

Dort muss man dann in ein kleinere Seilbahn mit geringer Kapazität umsteigen, und in der Fastnachtswoche gibt es dann regelmässig 30-60 Minuten Schlangestehen.

Alternativ kann man am Ende der Talabfahrt auch einen recht steilen, aber perfekt asphaltierten Fussweg nehmen, der die ca. 150 Höhenmeter auf ca. 500 Meten Strecke überwindet, und bequemerweise noch genau vor unserem Hotel landet, so ein kleines Kardiotraining am Ende des Tages halt.

Wenn der Weg nicht total vereist ist, gehe ich die Strecke gerne barfuss, bei Vereisung weniger, nicht wegen der Kälte, sondern wegen der Rutschgefahr.

Barfuss braucht man erstens nur 5 Miuten anstatt 10, und nach einem Tag in den Schischuhen hat selbst ein Schuhanhänger Schuh genug gehabt- und im übrigen ich geh nun mal gerne barfuss.

Am letzten Tag hatte ich mit meiner Tochter (12) die Talabfahrt genommen, zog am Beginn des aufstiegs die Schuhe aus, schulterte meine und ihre Schi, damit sie nur mit den Stöcken hochlaufen musste, denn für einen Teenie ist die Sache mit Schi auf den Schultern doch etwas hart, besonders nach einem ganzen Tag auf den Pisten.

Ich sagte meiner Tochter, ich ginge schon mal vor, da ich barfuss schneller sei als sie , wir würden uns dann im Hotel treffen.

Noch während ich meine Füsse entblösste, marschierte eine Gruppe Senioren mit klobigen, Himalaya-tauglichen Wanderschuhen, Walkingstöcken , Filzhüten und Volksmarschoutfit im Gleichschritt die gleiche Strecke hoch.

Nach 50 Metern überholte ich dann bar- und leichtfüssig die ganze Gruppe trotz der 2 Paar Schi auf der Schulter und den Schischuhen in der Hand.

Hinter mir tuschelte es unzufrieden: tss, tss tss. Ein Tourist aus dem Flachland überholt Einheimische in eigenem Gelände, und dazu noch barfuss. Schlimm.

Meine Tochter wiederum fand nach ca 100 . Metern Kraxlen in den Schischuhen, der Papa habe die bessere Idee, und zog ebenfalls die Schuhe aus.

Nach 150 Metern überholte sie dann besagte Wandergruppe ebenfalls, und die geriet dann vollends aus dem Häuschen.

Eine Dame aus der Gruppe schrie lauthals: "Eine total verrückte Familie. Zuerst der Vater: barfuss. nun die Tochter: barfuss. Da fehlt nur noch dass die Mutter und ein Sohn ebenfalls barfuss hier auftauchen , dann kann man die gleich ins Irrenhaus schicken"

(Meine Frau und mein Sohn, beide gibt es tatsächlich hatten es allerdings unsportlicherweise vorgezogen , in Schischuhen die Bergbahn zu benutzen)

200 Meter weiter auf der Streck, ich war inzwischen im Hotel, überholte meine Tochter dann eine Mutter mit Kleinkind, die ich ebenfalls überholt hatte.

Kommentar

"Du Mami, das grosse Kind da ist ebenfalls barfuss"

"Jaaa" (grummeliger Ton)

"Du Mami, darf ich auch barfuss sein ? Mir schmerzen die Füsse von den Schischuhen ?"

"Neiiiin, hier ist alles nass und kalt, kommt nicht in Frage"

Dabei ist in diesem Falle barfuss bei weitem die vernünftigste Lösung.

Mfg

Aquajeans


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