Phantasie und Wirklichkeit (Hobby? Barfuß! 2)

Eugen, Stammposter, Friday, 02.03.2007, 15:59 (vor 6414 Tagen) @ Markus ERH

Hallo Markus ERH,

da mich Menschen interessieren und ich auch "archäologische" Interessen habe, stöberte ich früher häufig im Archiv herum und entdecke so manchen Namen, der wie ein Komet am Himmel erschienen ist - aber ebenso plötzlich wieder in den unendlichen Weiten des Internets verschwunden ist. Der Name "Lotsi" gehört zu diesem Personenkreis, zumal "ihre" (seine) Barfußberichte sehr farbig formuliert waren - für mich aber stets "verdächtige" phsychologische Signaturen aufwiesen.

Wie Marcus U. schon bemerkerte, ist mit deiner wichtigen Aussage: Ich habe mit Begeisterung ihre Berichte geschrieben (!!)
ein mich damals grübelndes Problem noch mysteriöser geworden: Lotsi ließ sich ihre (?) Berichte von einem Mann schreiben!?:-)))) Ich dachte damals insgeheim, dass Lotsi -- wie übrigens auch der pseudoweibliche plumpe MarinaK -- ein Mann war, der seiner romantisch - literarisch sinnlichen Phantasie freien Lauf ließ. Doch nun der Reihe nach:-)))))

Als ich vor 5 Jahren in diesem Forum noch ein stiller Mitleser war, fragte ich mich bei einigen Personen, ob sie das Geschriebene wirklich erlebt haben oder ob es ein Produkt mitternächtlicher Phantasien war. Ich machte mir zum Teil ein Spaß daraus, feinste logische Widersprüche oder psychologische Unstimmigkeiten bezüglisch Geschlecht in den Aussagen aufzudecken.

Der zweifelhafte "SuperStar" war damals der (die!) MarinaK, welche(r) eine größere Fangemeinde in diesem Forum um sich scharte. "Ihre" Barfußberichte klangen zum Teil grotesk unglaubwürdig - aber sie wurden von einigen "geglaubt" - und wehe man meldete Zweifel an!

Mein zweiter "Star" war damals (Jahr 2002 - 2003) tasächlich "Lotsi". Äußerst bildhaft, sehr farbig und lebendig konnte "Sie" (angeblich eine Biologiestudentin mit Namen Charlotte aus Regensburg) ihre barfüssigen Erlebnisse schildern. Jeder thread, den "Sie" eröffnete, zog einen wahren "Rattenschwanz" von Antworten hinterher. Doch mein Mißtrauen blieb. Mich reizte, "ihr" einen faktischen Fehler bei ihren Schilderungen nachzuweisen - natürlich ohne das im Forum mitzuteilen. Ich dachte mir: "Ihre" sehr farbigen Schilderungen können sicherlich andere zum Barfußlaufen animieren, auch wenn alles ein fake ist. Also lieber schweigen.

Doch dann gab es diese merkwürdige Schilderung, die oben zitiert wurde. Hier taucht die psychologisch kritische Phrase

nackte Füße und das aufregende Ausgeliefert - Sein

auf. Diese Phrase wurde auch häufiger von MarinaK bemüht - es erinnert mich an Phantasien wie gefesselt, hilflos, und nackt unter Kannibalen. Hier läuten nun meine Alarmglocken. Hier assoziert jemand (Lotsi) BARFUSSLAUFEN mit aufregend nacktem Ausgeliefertsein, mit wohltuendem "Schaudern", barfuß sein zu müssen(!) - eben diese angeblich nackte Hilfslosigkeit! Verwechselt hier jemand Barfußlaufen mit den Kellergewölben eines Marquise de Sade?

Also wenn ich barfuß laufe, fühle ich mich keineswegs "hilflos nackt ausgeliefert", auch dann nicht, wenn ich nackt in einem See schwimme. Man fühlt sich dann stark und der Natur angehörig. Barfußlaufen ist eine Art aktive Liebesbeziehung zur Natur und zum eigenen Körper. Man ist Teil der Natur und fühlt sich in ihr geborgen.

In diesem Sinne blieb "Lotsi" für mich ein ungeklärter "Fall".

Mit sonnigen Frühlingsgrüßen,

Eugen


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