Sommerhäuser Muschelkalk - wer denkt an Barfüsser? (Hobby? Barfuß! 2)

Lothar, Stammposter, Monday, 26.02.2007, 11:13 (vor 6418 Tagen)

Die Stadt Bamberg ist auf die glänzende Idee gekommen die Sandstraße in der Altstadt mit Sommerhäuser Muschelkalk zuzupflastern wenn die
Leitungssanierung abgeschlossen ist.
Dabei soll die gesägte Fläche nach oben verlegt und mit einem Hammer gestockt, also aufgeraut werden, um sie griffiger zu machen.

In Ochsenfurt ist diese Variante bereits ausgeführt worden.
Hat ein Barfüsser schon einmal das Muschelkalkpflaster in Ochsenfurt unter den Füssen gehabt?

Nach der Argumentation, die am Samstag in der Zeitung stand,
spricht eigentlich alles gegen diese Art von Pflasterung.

Ein Fachmann der ausführenden Firma hält die Variante die gebrochene Seite nach oben zu verlegen für wenig empfehlenswert weil Wasser in das Pflaster eindringen und dieses vor allem bei Frost beschädigen könne.

Das Pflaster hat eine Lebensdauer von nur 15 Jahren, danach werden die Anwohner, die 60 % der Kosten tragen sollen, erneut zur Kasse gebeten.

Die Sandbürgermeisterin fragt sich, wie das mit den Freischankflächen gehen soll, wenn Tische und Bänke wegen des rauhen Untergrundes herumwackeln. Schnee schieben soll auf dem Pflaster nahezu unmöglich sein.

Ein derart rauher Straßenbelag soll eine Tortur für gehbehinderte
Menschen, Rollstuhlfahrer und Jogger sein
... ich nehme an, dass das auch für Barfüsser gilt, die aber wie
immer nicht berücksichtigt werden.

Da entgegen dem Vorbild in Ochsenfurt kein Granit-Basalt-Split als
Untergrund dienen soll, sondern eine Betonwanne gibt es Bedenken, dass bei 50 Zentimeter starker Betondecke die unter der
Straße liegenden Keller dem Gewicht nicht stand halten könnten, außerdem kann dadurch kein Wasser mehr versickern und die Kellerräume
könnten bei starken Regenfällen überflutet werden.

Baufachleute haben diesen Bedenken der Anwohner bei einer öffentlichen Diskussion nicht widersprochen.

Ein im Stadtrat sitzender Bauunternehmer, der aber leider Einzelkämpfer ist, weil er keiner Partei angehört, hat empfohlen,
das bisher in der Altstadt verwendete Kopfsteinpflaster zu verlegen, vor allen Dingen auch weil davon im städtischen Bauhof noch reichlich Material vorhanden ist.
Hoffentlich kann er sich durchsetzen.

Lothar


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