Barfuß beim Faschingstreiben im 60er-Jahre Stil (Hobby? Barfuß! 2)
Hallo,
am Sonntag war in Holzkirchen ein Faschingstreiben im Stil der 60er Jahre angesagt: Hippie- Flower-Power-Stil. Meine lockige "Matte" war seit der letzten Schur im September zwar bis jetzt nur auf mickrige 7,5 cm nachgewachsen (und wird bei Anhalten der warmen Witterung wohl bald wieder auf das Allergie- und frisiertechnisch praktischere Sommermaß von 4 mm gekürzt), aber grell orange gekleidet und barfuß zog ich im so passenden Outfit los. (Und zwar in der Kombination mit langer Hose da unter 15 Grad und für meine Begriffe mit jahreszeitlich bedingt recht langen Haaren, was bei 10 Grad die Mütze überflüssig machte). Daß barfuß passend sei, fanden auch einige schmunzelnde Jugendliche, die mich lobten: "Barfuß ist genau richtig - schaust ja aus wie ein echter Hippie!" Den Blicken nach zu urteilen, fanden es auch noch etliche andere Jugendliche cool - aber nur sofern sie über ca. 16 Jahre alt waren! Fast alle jüngeren starrten dagegen vollkommen verständnislos auf meine Füße.
Hängt das damit zusammen, dass man im Sommer 2006 deutlich weniger Barfußläufer in Holzkirchen sah als in den Vorjahren? Wenn Kindergarten-Gruppen mal in der Zeitung abgebildet sind, ist dort in letzter Zeit kein Kind mehr barfuß abgebildet zu sehen.
Ein kleines Mädchen (ca. 4-5 Jahre) in Begleitung ihres Opas wollte ganz genau wissen, warum ich denn barfuß laufe und ließ sich geduldig alles im Detail erklären - um es abschließend freundlich lächelnd mit einem "Aha!" zu kommentieren. Ihr amüsierter Opa erklärte mir dann, es hätte eigentlich Sandalen anziehen wollen, das sei aber von der besorgten Mutter nach längerer Diskussion verboten worden. (Das arme Kind steckte in dicken Gummistiefeln, die der Opa mir das Kind hochhebend triumphierend unter die Nase hielt.) Anscheinend erfreute es ihn sehr, dass solche Argumente mal von neutraler Seite wie mir vorgebracht wurden, ohne dass er sich unerwünschter Weise in die Erziehung seiner Enkelkinder einmischt.
Fazit: Anscheinend trägt ein (in Holzkirchen oder Umgebung nicht vorhandener) Barfußpfad wie in Penzberg also doch sehr dazu bei, das Barfußlaufen bei der Jugend, überängstlichen Müttern zum Trotz, populärer zu machen.
Bei der Musik aus meiner Jugendzeit (Schulzeit von 1961 bis 1973) hielt ich es fast 5 Stunden aus, zwischendurch gab es auch Karnevalslieder - mangels lokaler hauptsächlich rheinische wie z.B. "Viva Colonia" - oder alte Wies’n-Hits wie "Life is Life": als ich 1985 nach München zog DER Hit auf der Wies’n (Oktoberfest).
Selbstverständlich wurde ich auch zig-Mal gefragt, ob mir nicht kalt sei - dummerweise beantwortete ich die Frage einer jungen Dame gegenüber aber falsch: "Hättest Du ja gesägt, hätte ich Dich gewärmt!"
Am Rosenmontag machte der Münchner Fadsching seinem (von mir als Nichttänzer leicht verfremdeten) Namen alle Ehre: In der Fußgängerzone war kaum was los, auf dem Viktualienmarkt fast normaler Marktbetrieb und Aufbauaktivitäten - und über den faden Besuch der Residenz hab ich ja schon berichtet.
Am Faschingsdienstag war es mir dann gegen 16:30h auf dem Münchner Marienplatz und dem Viktualienmarkt immer noch viel zu voll, so dass ich lieber den Hofgarten und den Englischen Garten durchquerte. Zuhause musste ich dann noch ein unerwünschtes Souvenir entfernen, einen kleinen blauen Glassplitter, anscheinend von einer Sektflache.
Gruß
Leo