Barfuß nach Bremgarten geradelt (Hobby? Barfuß! 2)
Im Kanton Aargau gibt es einige hübsche Kleinstädte. Und eine besonders hübsche Stadt ist zweifellos Bremgarten am Ufer der Reuß. Nicht nur die Fans historischer Bauten kommen auf ihre Kosten, auch Eisenbahnfans. Immerhin liegt die Stadt an der Schmalspurbahn Wohlen-Dietikon, ganze 5 Haltestellen befinden sich auf dem Stadtgebiet. Aber auch die Landschaft herum ist nicht übel. Da am letzten Samstag (17.2.2007) auch noch eine Laufveranstaltung
http://www.reusslauf.ch/reusslauf-2007.html
stattfinden sollte, entschloß ich mich, gerade an diesem Tag nach Bremgarten zu fahren.
Der Wetterbericht hatte sonniges Wetter angekündigt. Da ich aber um 11 Uhr dort sein wollte, mußte ich mich bereits gegen 9 Uhr auf den Weg machen, als mein Thermometer gerade -1°C anzeigte. Da merkte ich sehr wohl, daß der Spaßfaktor am Barfußradeln eigentlich nicht mehr vorhanden war. Lediglich die Tatsache, daß beim beschuhten Radfahren der Spaßfaktor noch niedriger ist, konnte mich dazu bewegen, die Schuhe gleich zu Hause zu lassen. Obwohl ich eine Jacke trug, waren meine Hände und Arme recht kalt. Auch die Füße wurden mal kalt, mal wieder wärmer. Aber wenigstens wurden sie nicht weiß, sondern eher rötlich. Auch am linken Unterschenkel (nur am linken, nicht am rechten) fühlte ich eine gewisse Taubheit, aber durch Reiben ließ sich das beheben. Irgendwie unvorstellbar, barfuß radfahren, während die Wiesen mit Rauhreif überzogen sind.
In Kölliken zeigte ein öffentliches Thermometer noch 0°C (aber immerhin plus Null!) an, einige Autofahrer, die mich überholten, starrten mich an. Hoffentlich kommt jetzt keine Polizei, denn rumstehen während der Kontrolle wäre sicher unangenehmer gewesen als gleichmäßig fahren. Über Lenzburg und Wohlen gelangte ich nach Bremgarten. Erst jetzt stieg die Temperatur deutlich an, so daß ich nach dem Abstellen des Fahrrades auf dem Sportgelände die Jacke anziehen mußte. Soll die Sonne doch meine Haut bzw. das T-Shirt aufwärmen und nicht die Jacke!
Stunden später, nachdem alle Läufer gestartet waren (und die meisten bereits im Ziel waren), radelte ich weiter. zuerst machte ich aber noch einen Altstadtbesuch. Eine Treppe führte vom Reußufer nach oben. Normalerweise gehe ich gerne solche Treppen barfuß hoch. Aber wenn man ein Fahrrad mit hochschleppt, ist das weniger angenehm. In der Altstadt fiel meine nicht allzu winterliche Kleidung mehr auf als auf dem Sportgelände. Ab und zu vernahm ich das Wort "barfuß".
Über die gedeckte Holzbrücke verließ ich die Stadt.
Ich fuhr aber nicht über Wohlen nach Hause, sondern über das ebenfalls reizvolle Städtchen Mellingen:
Aber auch Lenzburg ist nicht gerade häßlich:
Kurz vor Suhr war die Temperatur wieder derart niedrig, daß ich eine Jacke überziehen mußte. Aber meine Füße kühlten nicht mehr ab. Immerhin ging ein schöner Barfußtag zu Ende. Und ich war nicht einmal der einzige Barfüßer an diesem Tag.
Schöne Grüße
Michael aus Zofingen