Letzten Freitag barfuß auf dem Rheinsteig (Hobby? Barfuß! 2)

Georg @, Stammposter, Sunday, 18.02.2007, 12:35 (vor 6490 Tagen)

Hallo zusammen,
ich hatte ja im letzten Herbst angefangen, den Rheinsteig im Großraum Bonn zu erwandern und auf seine "Barfußtauglichkeit" zu überprüfen. Bei der letzten Etappe, die ich noch geschafft hatte, war ich bis Rhöndorf gekommen und hatte festgestellt, dass der Abstieg vom Drachenfels recht steil und sehr steinig und deshalb ausgesprochen barfußunfreundlich ist.
Vorgestern bin ich nun das folgende Stück von Rhöndorf bis Bad Honnef / Mucherwiesental abgewandert, das milde Wetter und ein freier Tag machten es möglich.
Der Zugangsweg führt vom Ortszentrum Rhöndorf asphaltiert zum Waldfriedhof, auf dem sich auch das vielbesuchte Grab des "Alten" befindet und trifft dort auf den Rheinsteig. Der Weg führt auf Naturboden bergan (Tipp: am Aussichtspunkt mit Bank, der bald erreicht wird, den hangparallel führenden Weg nehmen, er umgeht den steinigen Aufstieg in einer Serpentine) und erreicht dann bald einen schönen und barfuß wirklich gut zu gehenden Pfad zum Breiberg und an diesem vorbei (dorthin haben wir vor Jahren schon einmal eine Barfußwanderung gemacht).
Leider ist der schönste Barfußweg immer irgendwo zu Ende, so auch hier. Der Rheinsteig führt nun über einen für Forstfahrzeuge ausgebauten und steinigen Fahrweg - wenn man sich am Rand hält, geht es aber.
Nach 700 m wird das Waldgasthaus Löwenburg erreicht - ich habe es nicht auf seine Barfußfreundlichkeit hin getestet, sondern die Löwenburg erstiegen, die schöne Aussicht genossen und an einem windgeschützten sonnigen Plätzchen meine mitgenommene Verpflegung zu mir genommen.
Der Weg folgt dann weiter mit Feinschotterdecke ausgebauten Forstwegen bis zur Straße durch das Schmelztal. Diese Wege fand ich recht gut begehbar, sie waren allerdings gut feucht. Knochentrocken mag sich das vielleicht anders darstellen.
Jenseits des Schmelztals geht es erst wieder einmal über einen schmalen Pfad, der vorgestern äußerst glitschig war (hoffentlich kommt da niemand auf die Idee zu schottern) bergan. Später folgt der Rheinsteig wieder einem ganz angenehm zu begehenden Fahrweg, ehe es dann durch eine Waldschneise recht steil bergab geht. Kurz darauf ist das Mucherwiesental erreicht, und von dort bin ich vorbei an der Bad Honnefer Jugendherberge durch den Ort zur Straßenbahn gegangen.
Fazit:
- landschaftlich reizvoll, aber wenige Ausblicke auf den Rhein
- sportlich betrachtet nicht ohne (zwei anständige Anstiege), aber nicht so anstrengend wie die Etappe davor
- barfuß durchgängig ziemlich gut begehbar.
Also: Das machen wir gelegentlich zusammen!
Unterwegs bin ich übrigens zwei mal darauf angesprochen worden, dass ich barfuß wanderte. Ein älterer Herr bemerkte: "Hat man Ihnen die Schuhe geklaut oder machen Sie das freiwillig?" (Ich konnte das Letztere bestätigen.) Und beim Überholen eines Paares mittleren Alters hörte ich die Frau sagen: "Huch, und da jammere ich über meine Füße!" Auch wenn ich auf Kommentare selten eingehe, konnte ich mir doch ein "Das machen nur die Schuhe!" nicht verkneifen. Noch weiter den Mund aufmachen wollte ich dann aber doch nicht, schließlich kannte ich den weg nicht - und eine Schotterstrecke hinter der nächsten Ecke hätte selbstbewusstere Bemerkungen schnell ad absurdum geführt ...
Viele Grüße
Georg


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