Heute war ich zum erstenmal dieses Jahr barfuß draußen unterwegs. Die frühlingsmäßigen Temperaturen in Tübingen waren einfach zu verlockend! Ich ging mittags los zum traditionellen Wintergrillen der Fachschaft. Kaum hatte ich das Haus verlassen, wurde ich sofort von 2 Zeugen Jehovas angesprochen, die mich erblickt und gleich Kurs auf mich genommen hatten. Aber das bin ich gewöhnt, ich werde prinzipiell von allen Vertretern irgendwelcher Glaubensgemeinschaften in der Fußgängerzone angesprochen. Ich sehe wohl aus, wie der typische junge Mann auf spiritueller Suche

In der Fußgängerzone lächelte mich ein Mädchen freundlich an, andere guckten verständnislos. Die meisten bemerkten es wohl nicht. Der Weg durch den Wald zum Grillplatz war wirklich schön zu laufen. Meine Kommilitonen abends am Grillplatz (als es schon deutlich kälter wurde) fandens alle ganz witzig, die Reaktionen reichten von "Ist dir nicht kalt" bis "Wah! Du bist ja barfuß! Du bist doch meschugge!" Aber am Feuer wars echt gemütlich.

Der Heimweg dann war aber alles andere als schön. Ich ging einen anderen Weg zurück, und der war sehr nass und matschig, so dass meine Füße sehr schnell auskühlten und empfindlich wurden. Also zog ich meine mitgebrachten Sandalen (mit Sohle ;-p) an. Aber der Matsch blieb natürlich nicht draußen, also blieben die Füße eisig. Als ich wieder in der Stadt war und auf den Bus wartete, merkte ich, dass mein kleiner Zeh schon taub geworden war. Und im Bus hab ich mich mit meinen Drecksbratzen dann auch nicht wirklich wohl gefühlt. Es sagte zwar niemand was, aber die meisten Unterhaltungen um mich herum hörten schlagartig auf, als ich einstieg. Jetzt sind meine Füße dafür richtig schön angenehm warm.

Fazit: Bei ca. 4°C und nassem Untergrund ist das Barfußlaufen (für ungeübte) keine gute Idee.