Der zweite Tag (Hobby? Barfuß! 2)

Maddin @, Friday, 16.02.2007, 19:08 (vor 6428 Tagen)

Hallo an alle,

heute war mein zweiter Tag barfuß in der Öffentlichkeit. Im Gegensatz zum kurzen Einkaufsweg gestern hab' ich mir diesmal vorgenommen, den Weg von der Arbeit nach Hause barfuß zurückzulegen. Dazu muss ich sagen, dass mich dieser Weg durch ganz Bonn führt.

Und wieder: fast keine Reaktion. Das "fast" bezieht sich auf die unqualifizierten Bemerkungen zweier kahlgeschorener Jugendlicher. Als ich in der Bahn am Ausgang stand, meinte einer hinter mir: "Wer hat denn da so Stinkefüße?" Und der andere: "Champignons am Wachsen..."

Da ich denen aber wohl ansonsten unverdächtig erschien und es sicherheitshalber vorgezogen habe, nicht darauf zu reagieren, haben sie es bei diesen Bemerkungen belassen, während ich in mich rein dachte "Ihr müsst grad reden, ihr mit euren luftdicht verpackten Käsequanten..."

Ansonsten wie gesagt: keine Reaktion.

Und was ich faszinierend finde: In keinen Schuhen waren meine Füße je so warm wie jetzt nach dem barfuß zurückgelegten Arbeitsweg. Ich bin sicher, wenn ich den Weg in Schuhen zurückgelegt hätte, dann wäre ich mit "Eisfüßen" zu Hause angekommen.

Ich denke, das Schlimmste für den Anfang hab' ich überstanden. Ich werde auf jeden Fall die Tollen Tage weiter zum "Üben" nutzen, damit das Barfußlaufen für mich so schnell wie möglich zur Normalität wird.

Schöne Grüße aus dem närrischen Bonn,
Maddin

Der zweite Tag

Lorenz ⌂, Stammposter, Friday, 16.02.2007, 23:03 (vor 6427 Tagen) @ Maddin

hallo Maddin,

Und wieder: fast keine Reaktion. Das "fast" bezieht sich auf die unqualifizierten Bemerkungen zweier kahlgeschorener Jugendlicher. Als ich in der Bahn am Ausgang stand, meinte einer hinter mir: "Wer hat denn da so Stinkefüße?" Und der andere: "Champignons am Wachsen..."

Das ist wirklich nicht die Sorte Menschen, auf deren Meinung man etwas gibt.....

Ich denke, das Schlimmste für den Anfang hab' ich überstanden. Ich werde auf jeden Fall die Tollen Tage weiter zum "Üben" nutzen, damit das Barfußlaufen für mich so schnell wie möglich zur Normalität wird.

Das ist ja schon Normalität! Du bewegst dich ganz normal ohne Schuhe, weil du dich so wohlfühlst. Blöder Leute blöde Meinung interessiert dich nicht. Und die Meinung aufgeschlossener, toleranter, freundlicher, gebildeter Menschen wird so ausfallen, dass sie dich gewiss nicht verletzt.

Nach dem, was du weiter unten geschrieben hast, bringt dir das Gefühl der Freiheit sehr viel -- als Ausgleich für Zwänge, die dein Privatleben beeinträchtigen. Mir ist das Barfußgehen ein ganz wichtiger Ausgleich für die Einschränkungen meiner beruflichen Entwicklung, die ich zeitlebens erfahren habe. Und es war ein entscheidender Faktor, um mich trotz allem Frust gesund zu erhalten. Das Leben auf freiem Fuß kann uns keiner nehmen!!!

Mach's gut und unbeschuht, Lorenz

[image] Gesundes Leben auf freiem Fuß

Der zweite Tag

Ralf (BN), Stammposter, Friday, 16.02.2007, 23:05 (vor 6427 Tagen) @ Maddin

Hallo, Maddin,

meinen Glückwunsch zum gelungenen Einstieg !

heute war mein zweiter Tag barfuß in der Öffentlichkeit. Im Gegensatz zum kurzen Einkaufsweg gestern hab' ich mir diesmal vorgenommen, den Weg von der Arbeit nach Hause barfuß zurückzulegen. Dazu muss ich sagen, dass mich dieser Weg durch ganz Bonn führt.


Ist ja ´ne schöne Strecke für den Anfang!

Und wieder: fast keine Reaktion. Das "fast" bezieht sich auf die unqualifizierten Bemerkungen zweier kahlgeschorener Jugendlicher. Als ich in der Bahn am Ausgang stand, meinte einer hinter mir: "Wer hat denn da so Stinkefüße?" Und der andere: "Champignons am Wachsen..."

An solch Gegacker muß man sich halt gewöhnen, die ziehen über alles und jeden her...

Da ich denen aber wohl ansonsten unverdächtig erschien und es sicherheitshalber vorgezogen habe, nicht darauf zu reagieren, haben sie es bei diesen Bemerkungen belassen, während ich in mich rein dachte "Ihr müsst grad reden, ihr mit euren luftdicht verpackten Käsequanten..."

Du hast Dich klug und richtig verhalten, man muß eben die Situation richtig einschätzen, wie auch sonst im Leben. Im Zweifelsfall reagiert man halt wie die Eiche, an der sich ein Borstentier schabt.
In einer ungefährlichen Situation hätte man den Vorwurf der Stinkefüsse kontern können mit "Wer es hat zuerst gerochen, dem ist es aus dem Schuh gekrochen" u.s.w.
Und der Spruch mit den Champignons hätte mich mit einem demonstrativen Blick auf die Glatzen der Spötter wohl zu der Bemerkung "Und wie sie wachsen" veranlaßt.

Ansonsten wie gesagt: keine Reaktion.

Muß am Karneval liegen; ich fange mir meist einige erstaunte Blicke ein. Gelegentlich auch freundliche Anfragen, die nicht selten zu netten Gesprächen führen.

Und was ich faszinierend finde: In keinen Schuhen waren meine Füße je so warm wie jetzt nach dem barfuß zurückgelegten Arbeitsweg. Ich bin sicher, wenn ich den Weg in Schuhen zurückgelegt hätte, dann wäre ich mit "Eisfüßen" zu Hause angekommen.

Jetzt weisst Du, was Sebastian Kneipp meinte, als er dereinst die Vorzüge des Barfusslaufens in höchsten Tönen pries :-)))

Ich denke, das Schlimmste für den Anfang hab' ich überstanden. Ich werde auf jeden Fall die Tollen Tage weiter zum "Üben" nutzen, damit das Barfußlaufen für mich so schnell wie möglich zur Normalität wird.

Du bist ja ein richtiger Überflieger. :-) Pass aber auf Glasscherben auf, davon gibt´s leider im Karneval mehr als sonst ! :-(

Schöne Grüße aus dem närrischen Bonn,

Maddin

Dito, und unbeschwerte Barfusstage wünscht

Ralf (BN)

Der zweite Tag

Ulrich (Berlin), Stammposter, Friday, 16.02.2007, 23:11 (vor 6427 Tagen) @ Ralf (BN)

Hallo

In einer ungefährlichen Situation hätte man den Vorwurf der Stinkefüsse kontern können mit "Wer es hat zuerst gerochen, dem ist es aus dem Schuh gekrochen" u.s.w.
Und der Spruch mit den Champignons hätte mich mit einem demonstrativen Blick auf die Glatzen der Spötter wohl zu der Bemerkung "Und wie sie wachsen" veranlaßt.

Gegenüber kahlgeschorener Jugendlicher können solche Sprüche aber lebensgefährlich sein!

Viele Grüße

Ulrich

Der zweite Tag

Ralf (BN), Stammposter, Saturday, 17.02.2007, 00:34 (vor 6427 Tagen) @ Ulrich (Berlin)

Hallo, Ulrich,

da hast Du leider völlig Recht.

Aber ich schrieb ja von der Voraussetzung einer "ungefährlichen Situation"; sorry, das habe ich es wohl nicht genügend hervorgehoben,
*Ironie an* so daß man es auch in Berlin ankommt *Ironie aus`*. Bitte den Scherz nicht übelnehmen, sei froh, daß Du kein Düsseldorfer bist ;-)

Eine ungefährliche Situation kann hier z.B. bestehen, wenn es sich nicht um Skinheads, sondern harmlose Modeglatzen handelt,
ausreichender Selbst- bzw Personenschutz besteht, oder die eigenen sportlichen Fähigkeiten ein rasches Entkommen ermöglichen...

Es füsst aus dem narrentollen Rheinland


Ralf (BN)

Ulrich schrieb:

Hallo

In einer ungefährlichen Situation hätte man den Vorwurf der Stinkefüsse kontern können mit "Wer es hat zuerst gerochen, dem ist es aus dem Schuh gekrochen" u.s.w.
Und der Spruch mit den Champignons hätte mich mit einem demonstrativen Blick auf die Glatzen der Spötter wohl zu der Bemerkung "Und wie sie wachsen" veranlaßt.

Gegenüber kahlgeschorener Jugendlicher können solche Sprüche aber lebensgefährlich sein!
Viele Grüße
Ulrich

Der zweite Tag

Barfußpogo, Stammposter, Saturday, 17.02.2007, 02:14 (vor 6427 Tagen) @ Ralf (BN)

Eine ungefährliche Situation kann hier z.B. bestehen, wenn es sich nicht um Skinheads, sondern harmlose Modeglatzen handelt,(...)

Sorry, Offtopic: Bei unserem letzten Berlin Besuch (wir wohnten in Schöneberg) kam meine Freundin vom Brötchenholen zurück und sagte: Oh, Gott, da laufen überall Skins rum und trinken Bier (um 10:00 Uhr).

Eine Nachbarin klärte uns dann auf, dass das "Oy-Skins" sind, die mit Neonazis nix zu tun haben (sie tragen oft Hosenträger über dem Hemd, was rechte Skins nie machen würden). Die Skinhead-Szene war wohl ursprünglich links, bis Rechtsradikale sich deren Stil übernommen haben. Skins sind also nicht gleich Nazis. Oy-Skins sind vielleicht eher mit Punkern zu vergleichen, aber bei denen spar ich auch mit provozierenden Kommentaren...

Skins und Punks

Jörg (Hanna) ⌂, Stammposter, Saturday, 17.02.2007, 19:42 (vor 6427 Tagen) @ Barfußpogo

Eine Nachbarin klärte uns dann auf, dass das "Oy-Skins" sind, die mit Neonazis nix zu tun haben (sie tragen oft Hosenträger über dem Hemd, was rechte Skins nie machen würden). Die Skinhead-Szene war wohl ursprünglich links, bis Rechtsradikale sich deren Stil übernommen haben. Skins sind also nicht gleich Nazis. Oy-Skins sind vielleicht eher mit Punkern zu vergleichen, aber bei denen spar ich auch mit provozierenden Kommentaren...

Hi Barfußpogo,

ich meine mich erinnern zu können, daß in der Anfangszeit des Forums auch mal so ein "roter Skin" hier geschrieben hat, bin mir aber nicht mehr ganz sicher. Beim legendären Würzburger Barfußtreffen (s. Link) fragten uns entsetzte Punker: "Seid ihr etwa alle barfuß? Könnt ihr euch keine Schuhe leisten? Sollen wir euch eine Mark geben?" Bis heute einer meiner liebsten situativen Barfußkommentare...

Serfuß,
Jörg

[image] Barfüßertreffen WÜ 2001

Der zweite Tag

Ulrich (Berlin) @, Stammposter, Saturday, 17.02.2007, 21:23 (vor 6426 Tagen) @ Barfußpogo

Hallo Barfußpogo

Sorry, Offtopic: Bei unserem letzten Berlin Besuch (wir wohnten in Schöneberg) kam meine Freundin vom Brötchenholen zurück und sagte: Oh, Gott, da laufen überall Skins rum und trinken Bier (um 10:00 Uhr).

Da sich manch einer möglicherweise Angst bekommt, wenn er plötzlich barfuß einer Horde von Skinheads gegenübersteht, finde ich das nicht völlig off topic, auch wenn es sich in diesem Fall nicht um Nazis handelte.

Eine Nachbarin klärte uns dann auf, dass das "Oy-Skins" sind, die mit Neonazis nix zu tun haben (sie tragen oft Hosenträger über dem Hemd, was rechte Skins nie machen würden).

Ich weiß zwar nicht, was Oy-Skins sind, aber Schöneberg ist nicht für besonders viele Nazis bekannt. Solche Leute findet man eher in Lichtenberg, Marzahn, Schöneweide oder Köpenick, also im Ostteil der Stadt. Der Norden Schönebergs ist dagegen eher ein Zentrum der Schwulenszene, was sich mit Nazis wohl kaum vereinbaren ließe.
Natürlich darf man aber auch keinen Stadtteil nur auf solche Bevölkerungsteile reduzieren. Es leben überall alle Arten von Menschen. Das Mischungsverhältniss ist aber durchaus unterschiedlich.

Viele Grüße

Ulrich

Der zweite Tag

Ulrich (Berlin), Stammposter, Friday, 16.02.2007, 23:15 (vor 6427 Tagen) @ Maddin

Hallo Maddin

Ich finde es prima, wie schnell du zur Normalität des Barfußlaufens gefunden hast. Während mancher dafür Jahre braucht, ist es bei dir in nur zwei Tagen zu einer gewissen Selbstverständlichkeit geworden. Ich hoffe, du berichtest hier auch weiterhin über deine Erlebnisse, denn damit kannst du anderen auch zeigen, wie schnell man sich ans Barfußlaufen gewöhnen kann, und damit anderen Anfängern eine Menge Mut machen.
Also weiter so!

Viele Grüße

Ulrich

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