Schmotziger Donnerschdag mit schmutzigen Füßen (Hobby? Barfuß! 2)

Engel, Friday, 16.02.2007, 16:47 (vor 6428 Tagen)

Hi Leute,
um am "Schmotzigen" Abends länger durchzuhalten habe ich Gestern mit nem Kumpel ne kleine Tour gemacht, ich wie immer BF, mein Kumpel mit Hightech-Wanderstiefeln.
Los ging es für mich um 7Uhr, Verpflegung verstaut und dann 5Km über nen Radweg :-( nach Gechingen, Treffpunkt Gasthaus Rössle.
Um 8Uhr taucht auch pünktlich Maik auf. Ohne weitere Verzögerung machten wir uns auf den Weg Richtung Holzbronn, natürlich quer durch den Wald (unsere Bevorzugte Laufgegend). Der Tag versprach sonnig und für diese Jahreszeit recht angenehm zu werden. Nach etwa 2Km kamen wir an unserem Tipi vorbei, wo wir die Gelegenheit nutzten nach dem rechten zu sehen. Nach kurzem Aufenthalt ging es dann in den Wald wobei wir sofort bemerkten das es hier recht kühl war, was uns aber dank der Bewegung nichts ausmachte. Nach weiteren 5Km traten wir an dem von uns angepeilten Punkt (Ortsrand Holzbronn) wieder ins Freie.
Da es erst knapp 10Uhr war beschlossen wir unsere normale Route abzuändern und schwenkten nach rechts in Richtung Stammheim ab. Dieser Teil führte uns hauptsächlich über Wiesen (obwohl einige Weidezäune zu überwinden waren). Nach weiteren 3Km erreichten wir Stammheim, welches wir jedoch rechts liegen ließen um nach einem Linksschwenk unser eigentliches Ziel (Ruine Waldeck) anzusteuern, welche sich im Nagoldtal befindet.
Wie Ihr bei dem Begriff "Tal" schon erraten habt ging es von nun an ca. 3Km bergab, wie immer durch den Wald, den viele von Euch unter dem Namen "Schwarzwald" kennen. Jetzt wurde es etwas anstrengender, da im oberen Teil des Waldes noch einiges Sturmholz lag, wir also mit viel Elan (und mittlerweile auch viel Hunger) darüber weg. Je weiter wir nach unten kamen desto frischer wurde es auch. Nachdem wir den Talgrund erreicht hatten ging es noch Flux über die Bundesstrasse und auf der anderen Seite wieder etwa 500m auf nem steilen Waldweg nach oben.
Bei der Ruine angekommen, die übrigens nen ziemlich düsteren Touch hat, machten wir uns gleich daran an ner öffentlichen Grillstelle n Feuer zu entzünden, was uns auch auf Anhieb gelang. Nachdem genug Holz für ne prächtige Glut aufgelegt war durchstöberten wir wie kleine Kids die Ruine, was nen höllischen Spaß machte.
Nach etwa 30min war das Feuer soweit herunter gebrannt um grillen zu können. 10min später hatten wir auch schon die ersten Bissen im Mund. Nach dem Essen gönnten wir uns noch nen Wodka zur Verdauung.
Da es mittlerweile schon 15Uhr war hielten wir uns nicht mehr länger auf und machten uns auf den Heimweg. Diesen wählten wir, zwecks Zeitmangel, Direkt über Holzbronn. Hierzu wurden zum größten Teil Wanderwege benutzt, welche das Vorankommen wesentlich erleichterten. Und sehet, nach nur 45min zügigem Marsch sahen wir schon das verschlafene Nest vor uns.
Für die Reststrecke nach Gechingen zurück wählten wir den schon morgens von uns beschrittenen Weg, woraufhin wir gegen 18Uhr im Gasthaus "Rössle" (welches meinem Schwiegervater in Spe gehört) aufschlugen. Nachdem hier noch n Steak vertilgt wurde, waren wir für den Abend gewappnet.
Nachdem Maik gegangen war, verzog ich mich nach oben um mich Frisch zu machen.
Gegen 21Uhr gings dann zur Fasnet nach Ostelsheim, wo ich gegen später feststellen mußte, das meine Füße dort binnen kurzer Zeit schmutziger und geschundener waren als am ganzen vergangenen Tag.
Gegen 4Uhr heute morgen wurde ich dann von nem "Tierfreundlichen" Mitmenschen Heim gefahren. Dann gings schnurstracks ins Bett.
So Leute, ich hoffe Ihr hattet beim Lesen meines Berichtes genau so viel Spaß wie ich beim laufen.

Wünsch Euch allzeit ne Blasenfreie Zeit,

Euer Engel

Schmotziger Donnerschdag mit schmutzigen Füßen

Ulrich (Berlin) @, Stammposter, Friday, 16.02.2007, 22:59 (vor 6427 Tagen) @ Engel

Hallo Engel

Vielen Dank, für den schönen Wanderbericht. Sowas liest man hier elider viel zu selten, was wohl auch daran liegt, dass es auf Wanderberichte nur selten Reaktionen gibt. Deshalb lass dir gesagt sein, dass ich, und meines Wissens auch einige andere, solche Berichte immer gerne lese.
Eine Frage hätte ich aber noch: Bis wo geht eigentlich offiziell der Schwarzwald? Zählt das Nagoldtal auch noch dazu oder bildet die Nagold die Grenze? In meinem Atlas ist da vom Hecken- und Schlehengäu die Rede.
Außerdem berichtest Du auch von der Benutzung eines nomalen Wanderwegs. Wie sind die denn da ausgebaut? Sind die sehr geschottert und du entsprechend abgehärtet, oder sind da angenehmere Wege?

Viele Grüße

Ulrich

Schmotziger Donnerschdag mit schmutzigen Füßen

Engel, Saturday, 17.02.2007, 16:45 (vor 6427 Tagen) @ Ulrich (Berlin)

Hi Ulrich,
das mit dem Gäu hast Du gut recherchiert. Tatsächlich verläuft die Grenze direkt durch das Nagoldtal. Mein Heimatort liegt im Schlehen-Hecken-Gäu, nachdem man aber das Nagoldtal, und somit die Nagold überquert hat befindet man sich im Schwarzwald. Wir wehren uns hier auch vehement als Schwarzwälder bezeichnet zu werden :-).

Die von mir erwähnten Wanderwege wurden ursprünglich als Radwege angelegt und sind daher bis auf wenige Ausnahmen allesamt geteert.
Ich persönlich bevorzuge aber lieber natürliche Untergründe oder Split und Schotter, da mir diese das BF-Laufen bewusster machen, ich brauch einfach den leichten Schmerz an meinen Fußsohlen wenn ich auf Zweige, Steine und ähnliches trete. Erst dann hab ich den Eindruck richtig BF zu laufen. Auf Asphalt geht mir das irgendwie ab. Aus diesem Grund geh ich wohl auch oft auf größere Veranstaltungen, da hat man nämlich immer die Möglichkeit über Glas zu latschen, es sollten nur keine abgebrochenen Flaschen sein, normale Scherben bin ich aber schon lange gewohnt.
Nächste Woche kommt ne etwas längere Wanderung (4-5 Tage) von der ich dann auch unterwegs Berichte (nehm nen Laptop mit).
Diesmal gehts an die Westfront des ersten WK's. Zuerst mit dem Zug nach Nancy, dann zu Fuß an der Frontlinie entlang nach Verdun und danach weiter bis nach Reims. Sind zwar nur ca 120Km aber das wird sich ziehen, da es unterwegs viele Stops geben wird (Gedenkstätten, Museen, Bunkeranlagen, etc.)
Aber mehr davon wenn ich Vorort bin.

Gruß Engel

Schmotziger Donnerschdag mit schmutzigen Füßen

Ulrich (Berlin) @, Stammposter, Saturday, 17.02.2007, 21:35 (vor 6426 Tagen) @ Engel

Hallo Engel

Tatsächlich verläuft die Grenze direkt durch das Nagoldtal.

Vielen Dank, für die Information. Im Atlas steht zwar irgendwo groß "Schwarzwald" und irgendwo auch "Hecken- und Schlehengäu", aber wo da nun die Grenze ist, wird nicht verraten.

Die von mir erwähnten Wanderwege wurden ursprünglich als Radwege angelegt und sind daher bis auf wenige Ausnahmen allesamt geteert.

Das wäre mir gegenüber geschotterten Wegen durchaus lieber.

Ich persönlich bevorzuge aber lieber natürliche Untergründe oder Split und Schotter, da mir diese das BF-Laufen bewusster machen, ich brauch einfach den leichten Schmerz an meinen Fußsohlen wenn ich auf Zweige, Steine und ähnliches trete. Erst dann hab ich den Eindruck richtig BF zu laufen.

Au weia! So hart im nehmen bin ich nicht. Na gut, dann möchte ich dich eindringlich davor warnen jemals nach Brandenburg zu kommen, denn hier hättest du kaum die Chance irgendwo "den Eindruck richtig BF zu laufen" zu bekommen. Der Boden wäre dir sicher viel zu weich und sandig. :-)

Auf Asphalt geht mir das irgendwie ab. Aus diesem Grund geh ich wohl auch oft auf größere Veranstaltungen, da hat man nämlich immer die Möglichkeit über Glas zu latschen, es sollten nur keine abgebrochenen Flaschen sein, normale Scherben bin ich aber schon lange gewohnt.

Hast Du eine Ausbildung zum Fakir? :-)

Nächste Woche kommt ne etwas längere Wanderung (4-5 Tage) von der ich dann auch unterwegs Berichte (nehm nen Laptop mit).
Diesmal gehts an die Westfront des ersten WK's. Zuerst mit dem Zug nach Nancy, dann zu Fuß an der Frontlinie entlang nach Verdun und danach weiter bis nach Reims. Sind zwar nur ca 120Km aber das wird sich ziehen, da es unterwegs viele Stops geben wird (Gedenkstätten, Museen, Bunkeranlagen, etc.)

Da bin ich schon sehr auf deine Berichte gespannt. 120 km in 4-5 Tagen finde ich schon ganz schön anspruchsvoll, und dann noch barfuß über alle möglichen Wege mit Schotter und sonstwas.
Eine mehrtägige Barfußwanderung würde mich ja auch mal reizen, aber die Wege sollten dann auch entsprechend ausgesucht sein. :-)

Viele Grüße und gute Reise

Ulrich

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