@ Sabrina: Fortsetzung von BF-Pfadgeschichten/ "Schrecklich" (Hobby? Barfuß! 2)

Jay, Stammposter, Friday, 16.02.2007, 13:18 (vor 6428 Tagen)

Hi Sabrina,
vielleicht noch ganz kurz ein paar Anmerkungen...

Aus meiner Sicht sind "Barfußparks" so überflüssig wie nur irgendwas. Früher hätte ich über den Gedanken, eigens einen Ausflug zu machen, um irgendwo barfuß zu gehen, und dafür auch noch Eintritt zu bezahlen (barfuß war ich nur im Freibad, bin aber mit Schuhen hin und auch wieder zurück, kostete ebenfalls Eintrittsgeld) lauthals gelacht, und heute laufe ich überall barfuß, so daß ich eine solche Einrichtung gar nicht brauche. Somit gilt sowohl vom (früheren) schuhetragenden als auch vom (heutigen) barfüßigen Standpunkt hinsichtlich von "Barfußparks": kein Bedarf!

Naja, aus deiner & meiner "alltagsbarfüßerischen" Sicht ist dieser Standpunkt klar. Lorenz bedient mit seinen Parks eine andere Klientel. Er wird zwar meine Vermutung genausowenig gerne lesen wie deinen ersten obigen Satz, aber ich sag´s jetzt doch: Ich glaube, daß noch nie ein BF-Parkbesucher da verwandelt 'rauskam und den Beschluß faßte (so wie ich mit 16 relativ schlagartig): Ab jetzt nur noch barfuß, wenn dem temperaturmäßig oder schicksalshaft-weichenstellend nichts entgegensteht...Sobald ich hier (ich würde mich freuen) dermaleinst lese: 'Hallo, war im BF-Park, wurde inspiriert, von jetzt an wesentlich öfter BF zu sein & möchte mich vorstellen" bin ich eines Besseren belehrt. Lorenz möge mich bitte sofort zusammensch..., wenn es Anhaltspunkte dafür gibt, daß wenigstens die BF-Toleranz des "normalen" Publikums gesteigert wird, wenn´s 'drauf ankommt (und z. B. mein letzter Chef hypothetischerweise dann nicht auch noch gesagt hätte: Sie sind hier nicht im Barfußpark, Herr NN, sondern in der Industrie auf der Arbeit! [unverändert unwissend, daß sich das keineswegs ausschließt & seinen Standpunkt nicht um ein Jota verschoben habend]). Lorenz wird bestimmt schon den einen oder anderen "Leitenden" unter seinen Kunden gehabt haben, aber ob man danach etwas anderes hört als "War angenehm & schön. Aber doch nicht im Job in meiner Abteilung!" ? Ich bin skeptisch & lasse mir diese Skepsis mit Freuden zerstreuen...

Was die 70er Jahre betrifft, habe ich (Bj.1979) sie eigentlich nicht mehr erlebt, und wie ich schon schilderte, war ich als Kind im Sommer oft barfuß, auch draußen und auf dem Spielplatz, aber nie im Kindergarten oder in der Schule, und als ich so etwa acht Jahre alt geworden war, war damit für die nächsten sechzehn Jahre Schluß. Über die Gründe habe ich mir bisher keine Gedanken gemacht, und damals war es mir gar nicht aufgefallen. Ich hatte einfach aufgehört, draußen barfuß zu sein, ohne daß ich das regelrecht beschlossen hätte. Auch von meinen Freundinnen war keine barfuß, und von den Jungs erst recht keiner (den hätten wir auch ausgelacht).

Da haben wir eine Parallele. Auch bei mir fiel seit Kleinkindertagen extreme BF-Begeisterung spätestens mit Erreichen der 'Höheren Schule' sang- & klanglos auf 0, um dann mit 16 schlagartig & mit völlig irrwitziger Intensität wiederzukehren, kurz darauf erschien mein erster schwach-flaumiger Bart & Schluß war´s mit der (bei mir problematischen) Pubertät, ich war irgendwie wieder der Alte, wenn auch ein klein wenig erwachsen. Jedoch war 1974 eine ganz andere Zeit.
Tatsächlich wundert mich heute, wie "förmlich" heute der erste BF-Start in die Öffentlichkeit bei einigen abgeht. Bedenken wg. BF in der Öffentlichkeit sind für mich deswegen eine absolut nicht nachvollziehbare Psychodimension, weil ich "es" vergleichsweise sehr natürlich "lernte": Mein Freundeskreis & ich flackten sommers bei schönem Wetter in den Hausvorhöfen (wuchs in einem Mischgebiet mit EFHs & Wohnblöcken auf) & auf der Straße 'rum, plauderten, machten Späße, etc. Ausgelacht worden wäre, wer bei entsprechend hohen Temperaturen NICHT barfuß gewesen wäre (weshalb das rd. 8 Jahre später genau anders'rum war, haben Markus U. & ich bis jetzt vergeblich zu ergründen versucht). Schließlich habe ich dann meinen [Von-Sich-zuhause-Entfernungsradius] im Laufe weniger Wochen kontinuierlich vergrößert, ohne mir groß 'was dabei zu denken. Dann geht man halt BF die 25 Minuten in die Innenstadt, um sich die neueste LP (Musik war damals auf "Vinyl" konserviert & wurde mechanisch "abgetastet") von irgendwem zu kaufen.
Übrigens: Meine Freunde machten das genauso, aber nur sporadisch (während ich es immer tat), ca. 1976 hörten sie auf damit & liefen sogar nur noch in der Privacy BF. Ich blieb mit [BF außerhalb der Privacy] als einziger übrig...
Ganz liebe Grüße, Jay (vielleicht muß ich doch einmal meine BF-Biografie posten, einige haben das ja ausführlich gemacht).

@ Sabrina: Fortsetzung von BF-Pfadgeschichten/ "Schrecklich"

Sabrina, Friday, 16.02.2007, 13:48 (vor 6428 Tagen) @ Jay

Hallo Jay!

Hi Sabrina,
vielleicht noch ganz kurz ein paar Anmerkungen...

Aus meiner Sicht sind "Barfußparks" so überflüssig wie nur irgendwas. Früher hätte ich über den Gedanken, eigens einen Ausflug zu machen, um irgendwo barfuß zu gehen, und dafür auch noch Eintritt zu bezahlen (barfuß war ich nur im Freibad, bin aber mit Schuhen hin und auch wieder zurück, kostete ebenfalls Eintrittsgeld) lauthals gelacht, und heute laufe ich überall barfuß, so daß ich eine solche Einrichtung gar nicht brauche. Somit gilt sowohl vom (früheren) schuhetragenden als auch vom (heutigen) barfüßigen Standpunkt hinsichtlich von "Barfußparks": kein Bedarf!


Naja, aus deiner & meiner "alltagsbarfüßerischen" Sicht ist dieser Standpunkt klar. Lorenz bedient mit seinen Parks eine andere Klientel. Er wird zwar meine Vermutung genausowenig gerne lesen wie deinen ersten obigen Satz, aber ich sag´s jetzt doch: Ich glaube, daß noch nie ein BF-Parkbesucher da verwandelt 'rauskam und den Beschluß faßte (so wie ich mit 16 relativ schlagartig): Ab jetzt nur noch barfuß, wenn dem temperaturmäßig oder schicksalshaft-weichenstellend nichts entgegensteht...Sobald ich hier (ich würde mich freuen) dermaleinst lese: 'Hallo, war im BF-Park, wurde inspiriert, von jetzt an wesentlich öfter BF zu sein & möchte mich vorstellen" bin ich eines Besseren belehrt. Lorenz möge mich bitte sofort zusammensch..., wenn es Anhaltspunkte dafür gibt, daß wenigstens die BF-Toleranz des "normalen" Publikums gesteigert wird, wenn´s 'drauf ankommt (und z. B. mein letzter Chef hypothetischerweise dann nicht auch noch gesagt hätte: Sie sind hier nicht im Barfußpark, Herr NN, sondern in der Industrie auf der Arbeit! [unverändert unwissend, daß sich das keineswegs ausschließt & seinen Standpunkt nicht um ein Jota verschoben habend]). Lorenz wird bestimmt schon den einen oder anderen "Leitenden" unter seinen Kunden gehabt haben, aber ob man danach etwas anderes hört als "War angenehm & schön. Aber doch nicht im Job in meiner Abteilung!" ? Ich bin skeptisch & lasse mir diese Skepsis mit Freuden zerstreuen...

Ich kann mir auch schwerlich vorstellen, daß jemand durch den Besuch eines Barfußparks zum Barfußlaufen "bekehrt" wird. das halte ich auch auch gar nicht für wichtig. Man läuft entweder im Alltag barfuß oder läßt es bleiben. Was ich mir wünsche, ist allgemeine Akzeptanz des Barfußlaufens in der Öffentlichkeit.
Die Barfußparks stimmen mich allerdings eher pessimistisch, weil das Barfußlaufen dadurch in ein eigens hierfür geschaffenes Reservat abgedrängt werden soll. Du bringst es auf den Punkt: am Ende heißt es gar "wir sind hier nicht im Barfußpark!"

Was die 70er Jahre betrifft, habe ich (Bj. 1979) sie eigentlich nicht mehr erlebt, und wie ich schon schilderte, war ich als Kind im Sommer oft barfuß, auch draußen und auf dem Spielplatz, aber nie im Kindergarten oder in der Schule, und als ich so etwa acht Jahre alt geworden war, war damit für die nächsten sechzehn Jahre Schluß. Über die Gründe habe ich mir bisher keine Gedanken gemacht, und damals war es mir gar nicht aufgefallen. Ich hatte einfach aufgehört, draußen barfuß zu sein, ohne daß ich das regelrecht beschlossen hätte. Auch von meinen Freundinnen war keine barfuß, und von den Jungs erst recht keiner (den hätten wir auch ausgelacht).


Da haben wir eine Parallele. Auch bei mir fiel seit Kleinkindertagen extreme BF-Begeisterung spätestens mit Erreichen der 'Höheren Schule' sang- & klanglos auf 0, um dann mit 16 schlagartig & mit völlig irrwitziger Intensität wiederzukehren, kurz darauf erschien mein erster schwach-flaumiger Bart & Schluß war´s mit der (bei mir problematischen) Pubertät, ich war irgendwie wieder der Alte, wenn auch ein klein wenig erwachsen. Jedoch war 1974 eine ganz andere Zeit.
Tatsächlich wundert mich heute, wie "förmlich" heute der erste BF-Start in die Öffentlichkeit bei einigen abgeht. Bedenken wg. BF in der Öffentlichkeit sind für mich deswegen eine absolut nicht nachvollziehbare Psychodimension, weil ich "es" vergleichsweise sehr natürlich "lernte": Mein Freundeskreis & ich flackten sommers bei schönem Wetter in den Hausvorhöfen (wuchs in einem Mischgebiet mit EFHs & Wohnblöcken auf) & auf der Straße 'rum, plauderten, machten Späße, etc. Ausgelacht worden wäre, wer bei entsprechend hohen Temperaturen NICHT barfuß gewesen wäre (weshalb das rd. 8 Jahre später genau anders'rum war, haben Markus U. & ich bis jetzt vergeblich zu ergründen versucht). Schließlich habe ich dann meinen [Von-Sich-zuhause-Entfernungsradius] im Laufe weniger Wochen kontinuierlich vergrößert, ohne mir groß 'was dabei zu denken. Dann geht man halt BF die 25 Minuten in die Innenstadt, um sich die neueste LP (Musik war damals auf "Vinyl" konserviert & wurde mechanisch "abgetastet") von irgendwem zu kaufen.
Übrigens: Meine Freunde machten das genauso, aber nur sporadisch (während ich es immer tat), ca. 1976 hörten sie auf damit & liefen sogar nur noch in der Privacy BF. Ich blieb mit [BF außerhalb der Privacy] als einziger übrig...
Ganz liebe Grüße, Jay (vielleicht muß ich doch einmal meine BF-Biografie posten, einige haben das ja ausführlich gemacht).

Ja, mach das mal; ich werde sie bestimmt voller Spannung und Interesse lesen. Daß du aufgrund Deines Alters keinen "förmlichen Barfußstart" benötigtest, ist einerseits beachtlich, aber andererseits ist es auch schade, daß sich das Barfußlaufen bei Deinen Freunde überlebt hat und Du auf diese Weise zum "Fossil" wurdest. Aber hier befindest Du Dich ja unter Gleichgesinnten und hast neue freunde gewonnen. Inzwischen sind es Deine Beiträge, die ich am liebsten lese (nebst denen von Markus U., Descalzar, Michael aus Zofingen und bix.

Ganz liebe Grüße,
Sabrina

@ Sabrina: Fortsetzung von BF-Pfadgeschichten/

Jörg (Hanna), Stammposter, Friday, 16.02.2007, 22:02 (vor 6427 Tagen) @ Sabrina

Die Barfußparks stimmen mich allerdings eher pessimistisch, weil das Barfußlaufen dadurch in ein eigens hierfür geschaffenes Reservat abgedrängt werden soll. Du bringst es auf den Punkt: am Ende heißt es gar "wir sind hier nicht im Barfußpark!"

Hi Sabrina und Jay,

ich befürchte zwar auch, daß uns Barfußparks nicht zum großen Akzeptanzdurchbruch verhelfen (eigentlich ist die Akzeptanz von wenigen Ausnahmen abgesehen doch auch heute schon gar nicht so übel), daß sie aber geradezu kontraproduktiv sind, glaube ich nun auch wieder nicht. Die Barfußgegner sagen heute eben "Wir sind hier nicht im Schwimmbad" o.ä.

Was den Reservat-Gedanken angeht: Es gibt eben scheinbar eine Menge Leute, die das brauchen. Herdentrieb, Trend, was-weiß-ich. Ich habe im Bekanntenkreis auch Leute, die vollkommen unreflektiert wirklich JEDEN Trend mitmachen MÜSSEN, Hauptsache irgendwie "in" sein und mitreden müssen. Die haben mit barfuß nicht das geringste am Hut, waren aber bestimmt schon auf einem Barfußpfad, zumindest, wenn irgendein Trend-Magazin darüber berichtet hat. Lorenz hat schon Recht, die Barfußparks sind besucherzahlmäßig eine Erfolgsgeschichte. Lassen wir den Leuten halt ihre Reservate und freuen uns darüber, daß wir diese nicht brauchen! (Hmmm, bin ich jetzt ein "halbechter" Barfüßer... ;-)

Halt, etwas Positives kann ich in den Barfußparks dann doch erkennen: Manche Kinder (und die hat Lorenz ja auch ganz besonders im Visier) würden ohne diese Einrichtungen wohl nie in den Genuß kommen, sich in der Natur bzw. Öffentlichkeit barfuß bewegen zu dürfen. Und vielleicht macht es bei dem ein oder anderen dieser armen Geschöpfe wegen der schönen Erfahrung später mit 16 Jahren dann "Klick" wie bei Jay...

Serfuß,
Jörg

@ Sabrina: Fortsetzung von BF-Pfadgeschichten/

Lorenz, Stammposter, Friday, 16.02.2007, 23:28 (vor 6427 Tagen) @ Jörg (Hanna)

[image]

Erfolgsgeschichte. Lassen wir den Leuten halt ihre Reservate und freuen uns darüber, daß wir diese nicht brauchen!

Vielleicht versäumt ihr was???

Halt, etwas Positives kann ich in den Barfußparks dann doch erkennen: Manche Kinder (und die hat Lorenz ja auch ganz besonders im Visier) würden ohne diese Einrichtungen wohl nie in den Genuß kommen, sich in der Natur bzw. Öffentlichkeit barfuß bewegen zu dürfen. Und vielleicht macht es bei dem ein oder anderen dieser armen Geschöpfe wegen der schönen Erfahrung später mit 16 Jahren dann "Klick" wie bei Jay...

Wenn ich nicht bei jedem Barfußpfadbesuch die Begeisterung von Kindern und Leuten sehen könnte, würde ich mich für dieses Thema auch nicht einsetzen. Die Aufbauarbeit bei Kindern führt zu Ergebnissen, die immer wieder Mut machen! Wenn etwa beim Schulfest des Gymnasiums eine große Kindergruppe geschlossen barfuß tanzt (und auch sonst barfuß herumrennt), kommt das vielleicht daher, dass bei uns der Barfußpfad schon bei Kindergärten und Grundschulen fest im Sommerprogramm verankert ist.

Aber "echte Barfußläufer" sind eher Asketen, denen solche Orte gemeinsamer Lebensfreude nichts geben. Die ziehen dann von außen ihre Grenzen um die Reservate. Eine positive Erfahrung mit den Barfußpfaden ist dann nicht mehr möglich. Aber die Leute, die im Barfußpark Spaß haben, nehmen diese positive Erfahrung mit in ihr Leben -- wie könnte es auch anders sein? Ich bin kein Phantast, was ich über bald 10 Jahre beobachtet habe, ist echt! So wie die Mädchen, die meine Barfußpfadmaterialien für ein Schulfest ausgeliehen haben -- und noch Jahre später habe ich einige davon in der Stadt barfuß laufen sehen.

Ein Beispiel von Hunderten.......

Barfüßige Grüße von Lorenz

Also doch. Bravo, Applaus, Applaus!

Jay, Stammposter, Saturday, 17.02.2007, 02:54 (vor 6427 Tagen) @ Lorenz

Aber die Leute, die im Barfußpark Spaß haben, nehmen diese positive Erfahrung mit in ihr Leben -- wie könnte es auch anders sein? Ich bin kein Phantast, was ich über bald 10 Jahre beobachtet habe, ist echt! So wie die Mädchen, die meine Barfußpfadmaterialien für ein Schulfest ausgeliehen haben -
und noch Jahre später habe ich einige davon in der Stadt barfuß laufen sehen.

--
Hi Lorenz,
das nutzt selbstverständlich auch uns Voll-Alltags-BFs (bei mir ja nur außerhalb des Winters), weil dann die besagten Vertreter des anderen Geschlechts garantiert nicht mehr über BFige Personen komisch reden werden, sondern die Sache selbst weitergeben (& sich hoffentlich nicht 'dreinreden lassen).
Warum kommt die Info so spät?
In Happyness über diesen Erfolg
--

Barfüßige Grüße von Lorenz

--
Auch von mir alles Gute (berichte doch öfter, wenn einstige BF-Park-Kunden dann BF in der Öffentlichkeit zu sehen sind), Jay

@ Sabrina: Fortsetzung von BF-Pfadgeschichten/

Gunnar, Saturday, 17.02.2007, 09:52 (vor 6427 Tagen) @ Lorenz

Hallo Lorenz,

danke für das schöne Foto. Hier kommt der unverfälschte Genuß des Barfußlaufens zum Ausdruck. Das Mädchen ist wirklich aber auch schön anzusehen, pure Lebensfreude.
Durch die Barfußpfade wird das Barfußlaufen einer breiten Bevölkerungsschicht zugänglich gemacht. Ob sich daraus nun "echte" Barfußgänger rekrutieren, bleibt dahingestellt; ist zumindest aber wahrscheinlicher, als wenn diese Möglichkeit nicht bestünde.
Du hast mit Deinen Fotos ja auch bewiesen, daß einige nach dem Besuch eines Barfußpfades nicht die Notwendigkeit sahen sich ihre Schuhe wieder anzuziehen.
Es ist eine hochwillkommende Pioniertat um das Barfußlaufen zu "Normalisieren".

Grüße von Gunnar

@ Sabrina: Fortsetzung von BF-Pfadgeschichten/

Eugen, Stammposter, Saturday, 17.02.2007, 13:03 (vor 6427 Tagen) @ Lorenz

[image] [image]

Hallo Lorenz,

den Satz: "Barfußparks sind überflüssig wie nur IRGENDETWAS", - weiter oben formuliert -, kann man wohl getrost ignorieren. Ich möchte ganz im Gegenteil nur sagen: Barfußparks und/oder Naturparks sind NÖTIGER denn je!

Zu diesem Thema von mir eine kleine Geschichte: Im Herbst letzten Jahres habe ich einen Ausflug in die Ruppertsklamm bei Lahnstein (nähe Koblenz) gemacht (wurde auch hier berichtet). Vor dem Eingang dieses kleinen "Naturparks" stand: Nur mit festen Schuhen betreten. Da ich als Notschuhe meine Tevas dabei hatte, war mir gleich klar: Also NUR barfuß die Klamm betreten:-))). Unterwegs gab es unglaublich nette Begegnungen und kurze Gespräche mit mir völlig "fremden" Menschen - nur weil ich als einziger barfuß war. Toll aber war die Begnung mit zwei jungen Damen, die mir beim Hochklettern entgegenkamen. Sie sahen meine Füße - sie selbst waren mit Wanderschuhen - lächelten und meinten sinngemäß:

"Die Ruppertsklamm ist jetzt auch schon ein Barfußpark".

Dies mußte ich natürlich gleich bejahen. Leider kam es nicht zu einer längeren Unterhaltung, aber es erscheint wohl zwingend logisch, dass sie schon mal einen Barfußpark besucht hatten und diesen in positiver Erinnerung hatten. Leute, die schon mal einen Barfußpark besucht haben (dazu auch Willens waren), sind wirklich FRÖHLICHE EMPFÄNGLICHE Menschen und keine engstirnig - neurotisch - mißgrämigen Gestalten, die dann vielleicht gesagt hätten: Wir sind hier NICHT in einem Barfußpark!! Nein, Leute, die so NEGATIV denken, würden garnicht erst einen Barfußpark besuchen!

In diesem Sinne sollte man alle Naturparks in Deutschland irgendwann zu Barfußparks machen. Wer nicht selber gleich auf diese IDEE kommt (es gibt die Freiheit der IDEEN), begegnet vielleicht zufällig einem Barfußpark. Und dort wird den empfänglichen Menschen dann auf die Sprünge geholfen. Meistens sind es ja dann Frauen, die das Bedürfnis nach mehr Gefühlen auch physisch realisieren möchten - und was liegt da näher als der Besuch eines Barfußparks mit den eigenen Kindern...

Viel Erfolg auch weiterhin mit den Barfußparks wünscht

Eugen

@ Sabrina: Fortsetzung von BF-Pfadgeschichten/

Jörg (Hanna), Stammposter, Saturday, 17.02.2007, 13:19 (vor 6427 Tagen) @ Eugen

Dies mußte ich natürlich gleich bejahen. Leider kam es nicht zu einer längeren Unterhaltung, aber es erscheint wohl zwingend logisch, dass sie schon mal einen Barfußpark besucht hatten und diesen in positiver Erinnerung hatten. Leute, die schon mal einen Barfußpark besucht haben (dazu auch Willens waren), sind wirklich FRÖHLICHE EMPFÄNGLICHE Menschen und keine engstirnig - neurotisch - mißgrämigen Gestalten, die dann vielleicht gesagt hätten: Wir sind hier NICHT in einem Barfußpark!! Nein, Leute, die so NEGATIV denken, würden garnicht erst einen Barfußpark besuchen!

Hallo Eugen,

genau das meine ich (spreche bzw. schreibe hier nur für mich selbst, nicht für imaginäre Fraktionen!) ja: Wer nackten Füßen gegenüber negativ eingestellt ist, läßt sich auch von Barfußparks in dieser Geisteshaltung selten ändern!

Viel Spaß noch im rund 360 Tkm² großen Barfußpark ;-)
Jörg

@ Sabrina: Fortsetzung von BF-Pfadgeschichten/

Eugen, Stammposter, Saturday, 17.02.2007, 14:21 (vor 6427 Tagen) @ Jörg (Hanna)

Hallo Eugen,
genau das meine ich (spreche bzw. schreibe hier nur für mich selbst, nicht für imaginäre Fraktionen!) ja: Wer nackten Füßen gegenüber negativ eingestellt ist, läßt sich auch von Barfußparks in dieser Geisteshaltung selten ändern!

Jörg

Hallo Jörg,

ich wollte ES nur noch mit einem eigenen Erlebnis "malerisch" verschönern.

Viel Spaß noch im rund 360 Tkm² großen Barfußpark ;-)

Ja, es geht jetzt kurz an den Rhein, Königswinter ... velomäßig und barfüssig - zu Wasser und zu Land -

Grüße Eugen

@ Sabrina: Fortsetzung von BF-Pfadgeschichten/

Sabrina, Tuesday, 20.02.2007, 11:46 (vor 6424 Tagen) @ Eugen

Eugen,

den Satz: "Barfußparks sind überflüssig wie nur IRGENDETWAS", - weiter oben formuliert -, kann man wohl getrost ignorieren. Ich möchte ganz im Gegenteil nur sagen: Barfußparks und/oder Naturparks sind NÖTIGER denn je!

Daß Lorenz sich in Penzberg und allerorten für Barfußpfade engagiert, habe ich bereits zur Kenntnis genommen, und es ist ja auch sein gutes recht (und hier darüber zu schreiben, ebenfalls). Ich habe auch nur ausdrücken wollen, daß ICH Barfußpfade nicht nötig habe, weder in meiner Vor- Barfuß- Phase (da reichte mir barfuß im Schwimmbad bzw. Freibad vollauf), noch heute, da ich fast überall barfüßig wandle.
Ich habe auch zur Kenntnis genommen, daß es für Lorenz ein echter Clou ist, daß auf seinen Barfußpfaden Holzschnipsel und anderes Zeug herumliegt, das ich als Stadtbarfüßerin eher selten unter den Fußsohlen spüre, aber ich verspüre kein Bedürfnis, über Holzschnipsel zu laufen, sondern nehme das, was meine Umgebung mir bietet, denn ich will vor allem meinen Alltag barfuß leben, und wenn ich barfuß durch einen Park gehe, dann ist dieser eben für mich ein Barfußpark. Ich habe auch kein Akzeptanzproblem, denn mein Mann liebt mich, und meine Freundinnen möge mich so, wie ich bin, nämlich barfuß (und nicht bloß deswegen, denn meine Persönlichkeit besteht schließlich nicht nur aus nackten Füßen).

Toll aber war die Begnung mit zwei jungen Damen, die mir beim Hochklettern entgegenkamen. Sie sahen meine Füße - sie selbst waren mit Wanderschuhen - lächelten und meinten sinngemäß:
"Die Ruppertsklamm ist jetzt auch schon ein Barfußpark".
Dies mußte ich natürlich gleich bejahen. Leider kam es nicht zu einer längeren Unterhaltung, aber es erscheint wohl zwingend logisch, dass sie schon mal einen Barfußpark besucht hatten und diesen in positiver Erinnerung hatten. Leute, die schon mal einen Barfußpark besucht haben (dazu auch Willens waren), sind wirklich FRÖHLICHE EMPFÄNGLICHE Menschen und keine engstirnig - neurotisch - mißgrämigen Gestalten, die dann vielleicht gesagt hätten: Wir sind hier NICHT in einem Barfußpark!! Nein, Leute, die so NEGATIV denken, würden garnicht erst einen Barfußpark besuchen!

Kann schon sein, aber sogar Lorenz wußte schon zu berichten, daß die Mehrzahl der Besucher von Barfußpfaden nach absolviertem Gang über selbige gar nicht schnell genug wieder in die schuhe kommen - nur ja keinen barfüßigen Schritt über den Boden, der nicht dafür vorgesehen ist, tun - und besonders schrecklich fand ich die von ihm berichtete Begebenheit an der Dusche des Barfußpfades, als ein kleines Kind gewaltsam in die Schuhe gezwungen wurde - Lorenz sprach in diesem Zusammenhange sogar von der Schändung der Kinderseele.

In diesem Sinne sollte man alle Naturparks in Deutschland irgendwann zu Barfußparks machen. Wer nicht selber gleich auf diese IDEE kommt (es gibt die Freiheit der IDEEN), begegnet vielleicht zufällig einem Barfußpark. Und dort wird den empfänglichen Menschen dann auf die Sprünge geholfen. Meistens sind es ja dann Frauen, die das Bedürfnis nach mehr Gefühlen auch physisch realisieren möchten - und was liegt da näher als der Besuch eines Barfußparks mit den eigenen Kindern...

Daß es Barfußparks gibt, weiß ich erst, seit ich dieses Forum kenne, und wenn ich es gewußt hätte, dann hätte ich mit Kopfschütteln reagiert. Hingegen bin ich dem Forum dankbar, daß es mich mit brauchbaren Ratschlägen für das Barfußlaufen im Alltag versorgt hat, denn das ist die Welt, in der ich den größten Teil meiner Zeit zubringe.

Sabrina

BF-Pfadgeschichten/ Akzeptanzfragen

Georg ⌂, Stammposter, Tuesday, 20.02.2007, 12:20 (vor 6424 Tagen) @ Sabrina

Ich habe auch nur ausdrücken wollen, daß ICH Barfußpfade nicht nötig habe, weder in meiner Vor- Barfuß- Phase (da reichte mir barfuß im Schwimmbad bzw. Freibad vollauf), noch heute, da ich fast überall barfüßig wandle. [...]
Lorenz wußte schon zu berichten, daß die Mehrzahl der Besucher von Barfußpfaden nach absolviertem Gang über selbige gar nicht schnell genug wieder in die schuhe kommen - nur ja keinen barfüßigen Schritt über den Boden, der nicht dafür vorgesehen ist, tun - und besonders schrecklich fand ich die von ihm berichtete Begebenheit an der Dusche des Barfußpfades, als ein kleines Kind gewaltsam in die Schuhe gezwungen wurde - Lorenz sprach in diesem Zusammenhange sogar von der Schändung der Kinderseele.

Hallo Sabrina und alle Interessierten,
das mag ja alles so sein - nur kann ich nicht nachvollziehen, warum hier immer wieder versucht wird, den Barfußpfaden einen negativen Touch beizulegen.
Ich kenne Leute, die sagen, sie würden gerne schwimmen - ja, Schwimmen sei ihr Sport, ihr Hobby! Die rennen aber keineswegs ständig in Badesachen durch die Ortschaft und reißen sich auch keineswegs an jedem Wasserloch oder (und das aus gutem Grund) am Rhein die Klamotten vom leib und springen ins Wasser. Sie schwimmen im Schwimmbad oder in einem Natursee (wovon es hier viel zu wenige gibt) und gut ist. Warum soll es nicht auch für Barfußaktivitäten solche Areale geben - warum muss beim Barfußlaufen eigentlich immer alles anders sein?
Ein anderer Aspekt ist: den Barfußpfaden wird hier regelmäßig nachgesagt, sie würden die Akzeptanz des Barfußlaufens nicht verbessern. Beweise gibt es dafür nicht - mit Ausnahme des Anscheins, wie oben berichtet. Diesen will ich gar nicht abstreiten, aber die Betreffenden verliert man dann doch sofort aus den Augen. Zumindest möglicherweise verhalten sie sich künftig doch barfußtoleranter, vielleicht sogar barfußaktiver?
Wie dem auch sei - die "Kritiker" bleiben für mich vor allem eine schlüssige Antwort auf die Frage schuldig, welche besseren Konzepte zur Hebung der Barfußakzeptanz denn in ähnlicher Verbreitung wie die Barfußpfade zur Verfügung stünden. Und deshalb sollte man sich von Barfußpfaden zwar keine diesbezüglichen Wunder erwarten - sie aber sehr wohl als eine große Chance begreifen!
Serfuß
Georg
PS: Die Diskussion ist auch schon fast so alt wie dieses Forum,

[image] Beweis siehe hier

Die ZIELGRUPPE ist eine andere

Guenther, Tuesday, 20.02.2007, 13:22 (vor 6424 Tagen) @ Georg

Hallo Georg & Sabrina!

Der Knackpunkt liegt doch wohl darin, daß Barfußparks eine ganz andere Zielgruppe ansprechen als Dauerbarfußläufer, nämlich Leute, die im Alltag nicht barfußlaufen. Sabrinas Argumentation kommt mir etwas vor wie die einer Hochleistungslangstreckenläuferin, die über die Jogging-Bewegung ablästert: Natürlich "braucht" keiner, der von Hause aus Barfußläufer ist, solche Parks, aber sie bringen den von-Hause-aus-Nicht-Barfüßer dazu, es mal auszuprobieren.
Und genauso wie aus der Joggingbewegung vielleicht wenige Olympioniken hervorgehen (und doch kann es im Einzelfall mal vorkommen), so werden Barfußparks auch kaum Dauerbarfüßer hervorbringen, weil die Leute mit den entsprechenden Anlagen schon längst barfuß gehen. Gleichwohl: Wie dem Nichtsportler gelegentliches Jogging guttun wird, so auch dem sonst Beschuhten gelegentliches Barfußsein. Und im Rahmen einer kollektiven Veranstaltung tut man sich bekanntlich mit dem Anfangen leichter.

Gruß, Guenther

PS

Guenther, Tuesday, 20.02.2007, 13:33 (vor 6424 Tagen) @ Georg

Mit dem letzten Satz wollte ich nicht sagen, daß man nicht auch individuell für sich etwas anfangen KANN (ich hab das Barfußlaufen auch nicht in einem Barfußpark begonnen). Aber erfahrungsgemäß tun sich doch viele Leute leichter, wenn sie "auf einer Welle mitschwimmen" können.

Gruß, Guenther

BF-Pfadgeschichten und andere Beobachtungen

Jörg (Hanna), Stammposter, Saturday, 17.02.2007, 16:33 (vor 6427 Tagen) @ Lorenz

Vielleicht versäumt ihr was???

Ich versäume wahrscheinlich wirklich was, weil ich (noch) keine eigenen Kinder habe, weshalb meine Frau und ich das auch bald ändern wollen. Und irgendwie habe ich schon jetzt das Gefühl, daß das, was dabei im wahrsten Sinne des Wortes bei rauskommt, barfuß die Welt erblicken wird ;-) Hat eigentlich schon mal eine Hebamme oder ein entbindender Arzt "Ihh - Käsefüße!" gerufen??? :-)))))))

[...] So wie die Mädchen, die meine Barfußpfadmaterialien für ein Schulfest ausgeliehen haben -- und noch Jahre später habe ich einige davon in der Stadt barfuß laufen sehen.

Das macht Hoffnung! Die Frage ist natürlich, ob nicht eher Dein Vorbild als der Barfußpark an sich daran Schuld ist, denn Du läufst ja auch gerade außerhalb desselbigen barfuß! Die Kausalität läßt sich hier aber sicher nur schwer nachweisen. Meine Beobachtungen bei anderen "Barfußreservaten" wie Strand, Baggersee*) oder Kneippschen Wassertretanlagen (hier sind in den kleinen Zuflüssen von Amper und Würm in den letzten 15 Jahren zahlreiche solcher Anlangen entstanden), zeigen, daß die Barfüßigkeit der Leute streng an den Grenzen dieser "Reservate" endet. Beispiel: Die kürzlich von mir nochmal verlinkte Geschichte von der Wattwanderung nach Neuwerk mit Massenandrang an Fußwaschanlage und anschliessendem kollektivem Verpacken der Füße. Es sollte mich stark wundern, wenn das ausgerechnet bei den Barfußpfaden anders ist, aber ich irre mich hier selbstverständlich gerne!

Serfuß,
Jörg

*) Ausnahme Baggersee: Barfüßiges An- und Abfahren mit dem Fahrrad quer durch alle Altersschichten, wie kürzlich bereits erwähnt.

@ Sabrina: Fortsetzung von BF-Pfadgeschichten/ "Schrecklich"

Jay, Stammposter, Saturday, 17.02.2007, 02:24 (vor 6427 Tagen) @ Sabrina

Hi Sabrina,
grad' schau ich hier 'rein (mußte plötzlich in einer dringenden Sache noch einmal nach München), bin hundemüde und laß' noch einen Gedanken los: Ich werde in absehbarer Zeit versuchen, zu analysieren, weshalb einige "potentielle BFs" wieder aufgehört haben. Der Ausdruck "potentieller BF" bringt´s eigentlich auch nicht, früher waren die Grenzen zwischen denen, die vorwiegend sommers mal BF in der Öffentlichkeit (oder insbesondere Schule) gingen & dann wieder nicht und dem Menschenschlag, der hier den typischen Alltagsbarfüßer darstellt, weitaus fließender u. verwaschener.
Als der Thread von Markus U. mit "BF, LH & überwiegend lange Hosen" lief, war Markus 'grad in München & wir trafen uns am Wochenende. Mein Abiturjahrgang hatte ebenfalls die berühmte "Zeitung" gemacht, wir nahmen sie zur Hand, sahen uns die Konterfeis jener "wilden" Typen aus der 2. Hälfte der 1970er an (aus "gutbürgerlich-angepaßter" Sicht einer "schrecklicher" als der andere), lasen die "Charakterisierungen" & ich erläuterte ihm noch, in Erinnerungen schwelgend, das eine oder andere Detail. Zwar hatte ich nicht die längsten Haare meines Jahrganges, aber in Sachen BF (das Verbot an unserer Schule war in praxi löcherig) war ich selbstverständlich die Nr. 1.

Platz 2 (ebenfalls männlich) hatte eine gleichlange Matte wie ich & stand zu mir relativ distanziert, wir waren weder Freunde noch Feinde. Er war z. B. in der Schule relativ oft BF (Offensivposition, wenn ich z. B. erst in späteren Schulstunden kam). Jedoch charakteristisch: Er duldete unter keinen Umständen, daß ich in der einzige BF war. Hatte er gesehen (an manchen Tagen erst in späteren Schulstunden, hihi), daß ich BF war, war er AUCH sofort BF. In der sonstigen Allgemeinöffentlichkeit war er vergleichsweise selten, allenfalls gelegentlich BF.
Erst 10 Jahre später sah ich ihn beim Klassentreffen wieder. Seine Matte war ab & meinem BF (es war Juli & hochsommerlich, ich war der einzige BF) begegnete er völlig verständnislos. Heute hat er (obwohl kein Arzt) eine psychotherapeutische Praxis in München. Nichts blieb übrig...

Liebe Grüße, Jay

@ Sabrina: Fortsetzung von BF-Pfadgeschichten/ "Schrecklich"

Jörg (Hanna), Stammposter, Saturday, 17.02.2007, 13:11 (vor 6427 Tagen) @ Jay

Als der Thread von Markus U. mit "BF, LH & überwiegend lange Hosen" lief, war Markus 'grad in München & wir trafen uns am Wochenende. Mein Abiturjahrgang hatte ebenfalls die berühmte "Zeitung" gemacht, wir nahmen sie zur Hand, sahen uns die Konterfeis jener "wilden" Typen aus der 2. Hälfte der 1970er an (aus "gutbürgerlich-angepaßter" Sicht einer "schrecklicher" als der andere), lasen die "Charakterisierungen" & ich erläuterte ihm noch, in Erinnerungen schwelgend, das eine oder andere Detail. Zwar hatte ich nicht die längsten Haare meines Jahrganges, aber in Sachen BF (das Verbot an unserer Schule war in praxi löcherig) war ich selbstverständlich die Nr. 1.

Hi Jay,

sicher waren BF und lange Haare (und sind es in Grenzen heute noch) in den späten 60ern und frühen 70ern als äußere Erscheinungsform einer Protestbewegung gegen das Establishment dazu angetan, den braven Bürger der damaligen Zeit zu erschrecken. Aber war es nicht als Jugendlicher schon fast wieder angepasst (zumindest bezüglich der damaligen Jugendkultur) nur deswegen BF und LH zu sein, weil's gerade, nun ja, "in" war? Schließlich liefen damals sehr viele so rum und irgendwann war es eine Massenmode, immer unpolitischer und nicht mehr als Bürgerschreck tauglich, die dann irgendwann wie jede Modewelle einfach auslief wie von Dir und Markus bedauert. Sicher, die Pioniere waren unangepasst und hatten Protest im Sinn, den sie mit damals provokanten Äußerlichkeiten unterstrichen, aber die vielen Nachahmer? Vor einiger Zeit waren diese Schlabberhosen mit dem Arsch in den Kniekehlen mal in (Ursprung: US-amerikanische Ghettos), die wenigsten Jugendlichen, die das hier in Europa tragen und trugen, sind (hoffentlich!) in Ghettos aufgewachsen. Irgendwann wurde das halt auch zur Modewelle, weil der Rapper soundso mit solchen Hosen zum Star wurde.

Übrigens: Daß ich bis zur Bw-Zeit selber lange Haare hatte, lag allein daran, daß ich mir so gut gefiel, es hatte quasi rein modische Gründe. Aufgrund meiner starken Locken war der Provokationscharakter aber irgendwie auch immer geringer als bei den Langhaarigen mit glatter Matte. Sozusagen der Gottschalk-Effekt. Ich hätte frisurtechnisch gar nicht provozieren können, selbst wenn ich es gewollt hätte. Damals (80er) höchstens mit Glatze...

Ich glaube ganz fest daran, daß das äußerliche Erscheinungsbild in der heutigen Zeit nur noch sehr kurz als Protest dienen kann; sobald es zur Modeerscheinung wird, ist's damit vorbei. Nichtangepasstsein und freies Denken zeigt sich meiner Meinung nach daher vor allem im Kopf, weniger an nackten Füßen, langen Haaren oder sonstigen Äußerlichkeiten! Ob jemand im negativen Sinne angepasst ist, zeigt sich daher am besten im Gespräch mit ihm, weniger an seinem Auftreten oder Auto. Daß man aber sein äußerliches Erscheinungsbild zur Unterstreichung der eigenen Geisteshaltung entsprechend einrichten möchte (so interpretiere ich Dich) ist dabei vollkommen OK und für mich auch nachvollziehbar. Und daß eine gewisse Korrelation von angepasstem Äußerem zu angepasster Gedankenhaltung (was auch immer das konkret bedeutet) existiert, will ich auch gar nicht bestreiten.

Serfuß,

Jörg (kurze Haare, eher Freizeitbarfüßer und dort "angepasst", wo er es für richtig hält und "unangepasst" wo er "angepasst sein" für falsch hält. Das näher auszuführen wäre allerdings hochgradig off-topic).

Gedanken zu BF & LH

Markus U., Stammposter, Tuesday, 20.02.2007, 00:12 (vor 6424 Tagen) @ Jörg (Hanna)

Hi Jörg!

Als der Thread von Markus U. mit "BF, LH & überwiegend lange Hosen" lief, war Markus 'grad in München & wir trafen uns am Wochenende. Mein Abiturjahrgang hatte ebenfalls die berühmte "Zeitung" gemacht, wir nahmen sie zur Hand, sahen uns die Konterfeis jener "wilden" Typen aus der 2. Hälfte der 1970er an (aus "gutbürgerlich-angepaßter" Sicht einer "schrecklicher" als der andere), lasen die "Charakterisierungen" & ich erläuterte ihm noch, in Erinnerungen schwelgend, das eine oder andere Detail. Zwar hatte ich nicht die längsten Haare meines Jahrganges, aber in Sachen BF (das Verbot an unserer Schule war in praxi löcherig) war ich selbstverständlich die Nr. 1.


Hi Jay,
sicher waren BF und lange Haare (und sind es in Grenzen heute noch) in den späten 60ern und frühen 70ern als äußere Erscheinungsform einer Protestbewegung gegen das Establishment dazu angetan, den braven Bürger der damaligen Zeit zu erschrecken. Aber war es nicht als Jugendlicher schon fast wieder angepasst (zumindest bezüglich der damaligen Jugendkultur) nur deswegen BF und LH zu sein, weil's gerade, nun ja, "in" war? Schließlich liefen damals sehr viele so rum und irgendwann war es eine Massenmode, immer unpolitischer und nicht mehr als Bürgerschreck tauglich, die dann irgendwann wie jede Modewelle einfach auslief wie von Dir und Markus bedauert.

Nun ja, BF & LH sind zwar in meinen Augen nicht allzu "wild", aber wie Du selbst schreibst, gilt es insgesamt betrachtet immer noch als unangepaßt, wie man daran sieht, daß man BF häufig auf ein gewisses Unverständnis stößt, wobei LH den "unangepaßten" Eindruch von BF natürlich noch unterstreicht, so daß für mich beides wenn nicht gar zusammengehört, so doch aufs schönste zusammenpaßt.
Andererseits bin ich unabhängig von Modewellen; wenn sie mir gefallen, mache ich sie mit, ansonsten nicht, und ich kehre mich auch nicht großartig daran, ob der von mir favorisierte Stil (noch) "in" ist. Allerdings ist mir durch Deinen Beitrag ein Licht aufgegangen:
Die Freunde von Jay werden sich von BF & LH verabschiedet haben, weil es irgendwann "out" war (und meine Generation hat deswegen diesen Stil größtenteils überhaupt nicht gelebt), und Jay hat es als unabhängiger Geist eben beibehalten, weil es ihm so gefällt.

Sicher, die Pioniere waren unangepasst und hatten Protest im Sinn, den sie mit damals provokanten Äußerlichkeiten unterstrichen, aber die vielen Nachahmer?

Ich habe mich schon oft gefragt, welche Gründe dafür ausschlaggebend sind, daß ein bestimmter Stil zur Mode wird bzw. wer darüber "bestimmt".

Ich glaube ganz fest daran, daß das äußerliche Erscheinungsbild in der heutigen Zeit nur noch sehr kurz als Protest dienen kann; sobald es zur Modeerscheinung wird, ist's damit vorbei. Nichtangepasstsein und freies Denken zeigt sich meiner Meinung nach daher vor allem im Kopf, weniger an nackten Füßen, langen Haaren oder sonstigen Äußerlichkeiten! Ob jemand im negativen Sinne angepasst ist, zeigt sich daher am besten im Gespräch mit ihm, weniger an seinem Auftreten oder Auto. Daß man aber sein äußerliches Erscheinungsbild zur Unterstreichung der eigenen Geisteshaltung entsprechend einrichten möchte (so interpretiere ich Dich) ist dabei vollkommen OK und für mich auch nachvollziehbar. Und daß eine gewisse Korrelation von angepasstem Äußerem zu angepasster Gedankenhaltung (was auch immer das konkret bedeutet) existiert, will ich auch gar nicht bestreiten.

Das ist der springende Punkt, und für mich unterstreicht ein nichtangepaßtes Äußeres einen nichtangepaßten Geist, denn wer sich traut, äußerlich unangepaßt rumzulaufen, zeigt zumeist bereits damit an, daß ihm herkömmliche Konventionen oder Erwartungen wenig bedeuten, und solche Menschen haben auf mich in der Regel eine große Anziehungskraft. Wenn ich also zu einem Treffen gehe, wo ich wenige Leute oder überhaupt niemanden kenne (war letztes Wochenende so, als ich auf einer orthodoxen Freizeit im Westerwald war [allerdings nicht BF]), dann schaue ich mich um, wer dort wohl interessant sein könnte - und fast immer werde ich fündig! Solche Leute haben fast immer meine Sympathie.

Barfüßige Grüße vom PC aus,
Markus U.

Gedanken zu BF & LH

Sabrina, Wednesday, 21.02.2007, 18:02 (vor 6423 Tagen) @ Markus U.

Hallo Markus U.,
ich finde einfach nur, daß lange Haare und barfuß bei Männern toll aussieht, weil es eben etwas "Wildes", Ungezähmtes hat und eben deshalb echt männlich und stark aussieht. Auch meinen Schnuckel habe ich nicht zuletzt wegen seiner üppigen blonden "Matte" geheiratet (die er allerdings auf der Arbeit und in der Kirche zusammenbindet). Und was das unabhängige Denken betrifft, kann man es Dir ja wahrhaftig nicht absprechen, weil Du in keine der mir bekannten "Kategorien" paßt!

Ganz liebe Grüße,
Sabrina

Gedanken zu BF & LH

Markus U., Stammposter, Thursday, 22.02.2007, 00:38 (vor 6422 Tagen) @ Sabrina

Hallo Markus U.,
ich finde einfach nur, daß lange Haare und barfuß bei Männern toll aussieht, weil es eben etwas "Wildes", Ungezähmtes hat und eben deshalb echt männlich und stark aussieht. Auch meinen Schnuckel habe ich nicht zuletzt wegen seiner üppigen blonden "Matte" geheiratet (die er allerdings auf der Arbeit und in der Kirche zusammenbindet). Und was das unabhängige Denken betrifft, kann man es Dir ja wahrhaftig nicht absprechen, weil Du in keine der mir bekannten "Kategorien" paßt!
Ganz liebe Grüße,
Sabrina

Hi Sabrina,
Deine Einschätzung meiner Person freut mich natürlich :-)), und was Du über BF & LH bei Männern schreibst, deckt sich vollständig mit meiner Ansicht darüber. Allerdings war es für mich sehr schwierig, mich gegenüber meinen Eltern diesbezüglich durchzusetzen - vor dem Abitur, als ich also noch bei ihnen wohnte, war es ganz unmöglich, und als ich mein Studium aufgenommen hatte, gab es manch eine häßliche Szene deswegen. Aber was solls - da muß man halt durch.
Man kann wahrscheinlich ohnehin nicht alles haben, was man sich wünscht. In der Orthodoxen Kirche sind lange Haare bei Männern, vor allem auch bei Klerikern, nichts Ungewöhnliches (es wird freilich zumeist erwartet, daß diese gewaschen & gekämmt sind und für den Besuch der Göttlichen Liturgie zusammengebunden werden), aber dafür ist leider Sokkenlosigkeit und erst recht Barfüßigkeit völlig unüblich. davon, den Lektorendienst in Sandalen zu verrichten, kann ich im Gegensatz zu Dir nur träumen - mein Pfarrer besteht darauf, daß ich den Altar (so bezeichnet man bei uns den gesamten Raum hinter der Ikonostase) in geschlossenen schwarzen Schuhen (meistens trage ich dann Sabots) betrete. Nur wenn er nicht da ist oder ich den Gottesdienst in einer anderen Gemeinde besuche, gönne ich mir den "Luxus" der Sandalen (für uns Barfüßer ist ja in dieser Hinsicht weniger stets mehr), und auch auf der orthodoxen Freizeit im Westerwald, an der ich letztes Wochenende teilgenommen habe (sokkenlos in Sandalen, nicht barfuß), wurde ich ständig gefragt, ob ich nicht kalt hätte, und auf meine verneinende Antwort hin gab man der Verwunderung, wie ich "das" aushielte, Ausdruck.

Barfüßige Grüße,
Markus U.

Gedanken zu BF & LH

Jay, Stammposter, Thursday, 22.02.2007, 04:57 (vor 6422 Tagen) @ Sabrina

Hallo Markus U.,

ich finde einfach nur, daß lange Haare und barfuß bei Männern toll aussieht, weil es eben etwas "Wildes", Ungezähmtes hat und eben deshalb echt männlich und stark aussieht. Auch meinen Schnuckel habe ich nicht zuletzt wegen seiner üppigen blonden "Matte" geheiratet (die er allerdings auf der Arbeit und in der Kirche zusammenbindet). Und was das unabhängige Denken betrifft, kann man es Dir ja wahrhaftig nicht absprechen, weil Du in keine der mir bekannten "Kategorien" paßt!

Ganz liebe Grüße,
Sabrina

--
Hi Sabrina,
das erfüllt mich deswegen mit so großer Freude, weil ich mich eben wegen der Kombination von LH & BF männlich, stark & frei fühle. Irgendwo habe ich einmal gelesen, daß LH bei den alten Germanen als Symbol männlicher Freiheit & Würde galten, es steckt ja umgekehrt auch etwas dahinter, daß man früher Kriegsgefangenen hin & wieder die Schädel kahlgeschoren hat. Daß die Nazis als die "deutschesten" aller Deutschen nicht auf LH abfuhren, dürfte vor allem daran gelegen haben, daß diese Germanensorte wenig mit der Anerkennung von "Autoritäten" am Hut hatte.
Persönlich bin ich in den späten 70ern im Unterschied zu meinen damaligen Bekannten bei LH (+ selbstverständlich auch BF) dabei geblieben, weil ich den "Umbruch" nicht als Verbesserung empfand, warum sollte ich mich also ändern? Desweiteren steht mir LH extrem, während ich mit kurzen Haaren nicht gut aussehe (habe ich "unscharf" Markus U. demonstriert, ich kann ferner konstatieren, daß er schlagartig um Größenordnungen besser aussieht, sobald er seine Matte nicht zusammenbindet). Freunde sagen mir, daß ich ohne LH sozusagen undenkbar wäre, ich glaube, daß das genauso bei Markus U. zutrifft.
Der genaue Zusammenhang von LH + BF als noch wesentlich gesteigerte Psychodimension wird aber insbesondere historisch kaum eruierbar sein. Es wird keine Quellenschriften geben, aus denen sich auch nur indirekte Hinweise ableiten lassen, ob die LHigen Altgermanen auch besonders selten besandalt oder bestiefelt waren. Meiner Vermutung nach ist "das" BF, was "wir" hier betreiben, eine Sache neuester Zeit (ab Mitte 1960er).
Der Grad, inwieweit BF das Charisma LHiger männlicher Personen steigert, ist von Mensch zu Mensch unterschiedlich. Völlig extrem ist das z. B. bei Descalzar ausgeprägt, wie man(?, zumindest kommt es mir so vor) anhand des Gedankenexperimentes [Fotos anschauen & sich ausmalen, wieviel weniger Charisma er ohne BF hätte] feststellen müßte (ich sage das vorsichtig in der Weise, wie ich davon ausgehe, daß andere z. B. die Farbe "Blau" genauso wahrnehmen wie ich). Markus U. "gewinnt" in charismatischer Hinsicht durch BF in dieser Hinsicht ebenfalls wesentlich hinzu, bei mir ist die "persönliche Ausstrahlungskraft"-Verstärkung etwas weniger ausgeprägt als bei ihm (obwohl ich selbst ein relativ nichtssagendes 08/15-Gesicht mit "schaurig/schönen bzw. säuerlich-süßen" "Zügen" habe, führt das aber dazu, daß Leute neugierig werden, mit dem BFigen "Rocker", der aber irgendwo 'was Freundliches hat, ins Gespräch zu kommen, ich bin sicher, daß Descalzar diesen Effekt kennt & sich dessen u. U. auch unterbewußt bedient).
Jedesmal, wenn ich Markus U. sehe, erinnert er mich an Lenin (Wladimir Iljitsch Uljanow, der ja ebenfalls Rechtsanwalt war). Markus hat allerdings hellere Haare, ein schmäleres Gesicht & einen noch stechenderen, intelligenten Blick, der wahrscheinlich von Haus aus alles BF-Gegnerische auf Distanz halten dürfte.
Vielen Dank für die freundlichen Genesungswünsche weiter oben. Ich hab' grad' wieder mal eine Schlaflücke, sitz im [Pyjama + Bademantel + weiße Tennissocken] frierend & mit Kopfschmerzen vor´m PC.
Ebenfalls ganz liebe Grüße, Jay

Gedanken zu BF & LH

Markus U., Stammposter, Thursday, 22.02.2007, 15:26 (vor 6422 Tagen) @ Jay

Hi Jay!

Persönlich bin ich in den späten 70ern im Unterschied zu meinen damaligen Bekannten bei LH (+ selbstverständlich auch BF) dabei geblieben, weil ich den "Umbruch" nicht als Verbesserung empfand, warum sollte ich mich also ändern? Desweiteren steht mir LH extrem, während ich mit kurzen Haaren nicht gut aussehe (habe ich "unscharf" Markus U. demonstriert, ich kann ferner konstatieren, daß er schlagartig um Größenordnungen besser aussieht, sobald er seine Matte nicht zusammenbindet). Freunde sagen mir, daß ich ohne LH sozusagen undenkbar wäre, ich glaube, daß das genauso bei Markus U. zutrifft.

Ja, das kann ich nur bestätigen, und auch nach meinem Empfinden wärest Du ohne LH einfach nicht mehr "Du selbst", sondern irgendwie ein gänzlich anderer.

Der genaue Zusammenhang von LH + BF als noch wesentlich gesteigerte Psychodimension wird aber insbesondere historisch kaum eruierbar sein. Es wird keine Quellenschriften geben, aus denen sich auch nur indirekte Hinweise ableiten lassen, ob die LHigen Altgermanen auch besonders selten besandalt oder bestiefelt waren. Meiner Vermutung nach ist "das" BF, was "wir" hier betreiben, eine Sache neuester Zeit (ab Mitte 1960er).

Da die Germanen sich als Wildbeuter (Jäger & Sammler) durchschlugen, weiß ich gar nicht, ob sie überhaupt selber Schuhe herstellten oder beschuht durch die Gegend liefen. Vielleicht kann da jemand Auskunft geben, der sich kulturgeschichtlich besser auskennt (hab' mich mit "unseren Vorfahren, den Germanen" bislang nicht näher beschäftigt).

Der Grad, inwieweit BF das Charisma LHiger männlicher Personen steigert, ist von Mensch zu Mensch unterschiedlich. Völlig extrem ist das z. B. bei Descalzar ausgeprägt, wie man(?, zumindest kommt es mir so vor) anhand des Gedankenexperimentes [Fotos anschauen & sich ausmalen, wieviel weniger Charisma er ohne BF hätte] feststellen müßte (ich sage das vorsichtig in der Weise, wie ich davon ausgehe, daß andere z. B. die Farbe "Blau" genauso wahrnehmen wie ich). Markus U. "gewinnt" in charismatischer Hinsicht durch BF in dieser Hinsicht ebenfalls wesentlich hinzu, bei mir ist die "persönliche Ausstrahlungskraft"-Verstärkung etwas weniger ausgeprägt als bei ihm (obwohl ich selbst ein relativ nichtssagendes 08/15-Gesicht mit "schaurig/schönen bzw. säuerlich-süßen" "Zügen" habe, führt das aber dazu, daß Leute neugierig werden, mit dem BFigen "Rocker", der aber irgendwo 'was Freundliches hat, ins Gespräch zu kommen, ich bin sicher, daß Descalzar diesen Effekt kennt & sich dessen u. U. auch unterbewußt bedient).

Für mich kann ich nur sagen, daß BF & LH zusammengehören. LH steigert das Charisma von BF ungemein und umgekehrt. Ich habe freilich noch nicht eingehend darüber nachgedacht, warum das so ist. Vermutlich hat Sabrina es mit der "wilden, ungezähmten Männlichkeit", die LH + BF ausstrahlt, genau getroffen.

Jedesmal, wenn ich Markus U. sehe, erinnert er mich an Lenin (Wladimir Iljitsch Uljanow, der ja ebenfalls Rechtsanwalt war). Markus hat allerdings hellere Haare, ein schmäleres Gesicht & einen noch stechenderen, intelligenten Blick, der wahrscheinlich von Haus aus alles BF-Gegnerische auf Distanz halten dürfte.

Der Verglich mit Lenin erstaunt mich, denn Lenin war zum einen keine Schönheit (und hatte auch nix mit BF am Hut), und zum anderen war auch sein Wirken für Rußland & die Welt keineswegs segensreich; für die Russische Orthodoxe Kirche, zu der ich mich bekenne, war es jedenfalls verhängnisvoll, wenn ich dran denke, daß er ihr nicht nur jegliche Tätigkeit verbot, sondern auch zahlreiche Kleriker und Gläubige deportieren, einkerkern und umbringen ließ und die Kirchengebäude zerstörte. Seine asiatischen Gesichtszüge rühren übrigens daher, daß seine Großmutter väterlicherseits Kalmükin (ein Tartarenvolk an der unteren Wolga) war. Seine Mutter war hingegen deutscher Abstammung.

Mit dem Bick hast Du hingegen recht. Wenn ich wegen meiner Barfüßigkeit nicht angesprochen werden möchte und einen entschlossenen Blick drauf habe, spricht mich tatsächlich niemand blöd an.

Vielen Dank für die freundlichen Genesungswünsche weiter oben. Ich hab' grad' wieder mal eine Schlaflücke, sitz im [Pyjama + Bademantel + weiße Tennissocken] frierend & mit Kopfschmerzen vor´m PC.
Ebenfalls ganz liebe Grüße, Jay

Den Genesungswünschen schließe ich mich an, zumal mich ebenfalls eine Erkältung mit Fieber, Kopfschmerzen und Triefnase "erwischt" hat.

Krankheitsbedingt besockte Grüße,
Markus U.

Marx, Lenin & BFige Personen

Jay, Stammposter, Thursday, 22.02.2007, 18:58 (vor 6422 Tagen) @ Markus U.

Hi Markus,
nachdem wir uns ja gegenseitig immer wieder über unsere Sympathie für die Linkspartei informierten, bin ich jetzt etwas erstaunt, daß meine positiv gemeinte Assoziation mit Lenin derart falsch 'rüberkam. Als selbst beruflich von der Globalisierung schwer Betroffener schließe ich nicht aus, daß man sich sogar dermaleinst u. U. mit einem [Modifizierten Sozialismus mit menschlichem Antlitz] hoch x befassen muß, soll nicht die gesamte Weltbevölkerung in eine einzige Winner- & Loser-Society aufgeteilt werden, wie das neoliberal-ultrakonservativen Kreisen vorschwebt. Bei weitem nicht alles, was Karl Marx schrieb, war falsch, siehe z. B. die Monopolisierungstheorie, die ja nach den großen Fusionswellen und dem Übrigbleiben einiger weniger global operierender Konzerne mit den Befugnissen von Regierungen ziemlich durch die Realität bestätigt wurde. In einer Hinsicht (jetzt wird´s dann endlich on-topic) kommt auch noch im Unterschied zum Manchester-Kapitalismus noch eine zusätzliche zynische Komponente hinzu: Zwar werden die, die die Arbeit machen, nach wie vor auf dem Status eines Stück Viehs gehalten (insbesondere z. B. in China), doch sind die, die zu Weltniedrigsttarifen wie Sklaven den ganzen Dreck machen, im Unterschied zum Manchester-Kapitalismus jetzt auch noch gezwungen, nach außen hin vorzugaukeln, daß sie gut verdienen würden (siehe Outfit-Vorschriften & z. B. BF-Verbote am Arbeitsplatz). Diese erlassen der oder diejenigen, die das eigentliche Geld einschieben, keineswegs "verletzungsschutz-fürsorglich" (wer verletzungsbedingt ausfällt, wird in China oder Indien gefeuert & durch wen anders ersetzt), sondern allein um des Firmenimages willen. Kurz, meine linke politische Position will folgendes besagen: Ohne eine richtig bemessene soziale Komponente ist die Menschheit meines Erachtens nicht überlebensfähig.

Jedesmal, wenn ich Markus U. sehe, erinnert er mich an Lenin (Wladimir Iljitsch Uljanow, der ja ebenfalls Rechtsanwalt war). Markus hat allerdings hellere Haare, ein schmäleres Gesicht & einen noch stechenderen, intelligenten Blick, der wahrscheinlich von Haus aus alles BF-Gegnerische auf Distanz halten dürfte.


Der Verglich mit Lenin erstaunt mich, denn Lenin war zum einen keine Schönheit (und hatte auch nix mit BF am Hut)...
Mit dem Bick hast Du hingegen recht. Wenn ich wegen meiner Barfüßigkeit nicht angesprochen werden möchte und einen entschlossenen Blick drauf habe, spricht mich tatsächlich niemand blöd an.

Naja, weiß nicht, warum mir das bisher immer so ging. Desweiteren können aber auch besser aussehende jüngere Menschen (so wie du zum Beispiel) denselben cleveren, stechenden Blick haben, der mir irgendwie von Leninbildern in Erinnerung geblieben ist & dabei trotzdem gut aussehen. Gewiß, weder Marx noch Lenin haben sich meiner Kenntnis nach jemals zu BF geäußert. Ich gehe aber davon aus, daß Marx als Theoretiker das Beste für die Arbeiterschaft wollte, seine Werke lesen sich sehr rational. Sinnlose Schikanen, die obendrein dem Kapitalisten nichts bringen, wie z. B. ideologisch verbrämte BF-Verbote am Arbeitsplatz ohne operativen Sinn, hätte er meiner Intuition nach garantiert gegeißelt. Um erfolgreich zu sein (Revolutionen sind nicht einfach zu veranstalten) mußte Lenin seine Gegner beiseiteräumen, klug war er auf jeden Fall. Ich würde sagen, die Zaren waren um keinen Deut besser als er. Sorry, aber ich bin wirklich überrascht, weil ich selbst kein Problem damit gehabt hätte, mit Lenin in Zusammenhang gebracht zu werden. Macht doch nichts mit dem stechenden Gesichtsausdruck, vielleicht ist es wirklich eine Blödsinnsassoziation von mir. Ich wollte ferner auch nicht sagen, daß du asiatische Gesichtszüge hast, vielleicht bleibt dieser spezifische kluge Blick einfach dein Mysterium. Ich genoß z. B. immer, gesagt zu bekommen, nicht analysierbar zu sein, weil mein Gesichtsausdruck nichtssagend ist. Ich liebe es, wie die Leute immer über mich rätseln, wenn sie mich & meine BFigkeit samt bereits bekannter peripherer Details sehen...
Falls du übrigens denselben Erreger wie ich hast, wirst du die Erfahrung machen, daß es schon nach 2 Tagen wirklicher Schonung, heißer Getränke etc. schnell besser wird. Selbstverständlich wünsche ich ebenfalls gute & rasche Genesung
Freundliche virtuelle BF-Grüße, Jay (schon wieder frierend & schon wieder in weißen Tennissocken)

Marx, Lenin & BFige Personen

Puma, Stammposter, Thursday, 22.02.2007, 21:28 (vor 6421 Tagen) @ Jay

Hi Jay und Markus,

Hi Markus,
nachdem wir uns ja gegenseitig immer wieder über unsere Sympathie für die Linkspartei informierten,

Dieser Sympathie schließe ich mich an.

bin ich jetzt etwas erstaunt, daß meine positiv gemeinte Assoziation mit Lenin derart falsch 'rüberkam.

Aber Lenin ist für mich kein Vorbild. Er war nicht besser als die Zaren.

War eigentlich mal jemand von Euch in Russland? Ich war zweimal dort, der Temperaturen wegen nur teilweise barfuß. Aber immerhin bin ich in Moskau barfuß über den Roten Platz gegangen. Angesprochen wurde ich nicht, hätte aber in der Landessprache auch nicht antworten können. Und auf dem Roten Platz hatte ich innerhalb kürzester Zeit zwei Kaugummi-Erlebnisse. In den einen bin ich reingetreten, in den anderen habe ich meinen Rucksack gesetzt. Hat ewig gedauert, bis ich ihn vom Rucksackboden wieder weghatte.

Viele Grüße
Puma

Marx, Lenin & BFige Personen

Markus U., Stammposter, Friday, 23.02.2007, 13:14 (vor 6421 Tagen) @ Jay

Hi Markus,
nachdem wir uns ja gegenseitig immer wieder über unsere Sympathie für die Linkspartei informierten, bin ich jetzt etwas erstaunt, daß meine positiv gemeinte Assoziation mit Lenin derart falsch 'rüberkam. Als selbst beruflich von der Globalisierung schwer Betroffener schließe ich nicht aus, daß man sich sogar dermaleinst u. U. mit einem [Modifizierten Sozialismus mit menschlichem Antlitz] hoch x befassen muß, soll nicht die gesamte Weltbevölkerung in eine einzige Winner- & Loser-Society aufgeteilt werden, wie das neoliberal-ultrakonservativen Kreisen vorschwebt. Bei weitem nicht alles, was Karl Marx schrieb, war falsch, siehe z. B. die Monopolisierungstheorie, die ja nach den großen Fusionswellen und dem Übrigbleiben einiger weniger global operierender Konzerne mit den Befugnissen von Regierungen ziemlich durch die Realität bestätigt wurde. In einer Hinsicht (jetzt wird´s dann endlich on-topic) kommt auch noch im Unterschied zum Manchester-Kapitalismus noch eine zusätzliche zynische Komponente hinzu: Zwar werden die, die die Arbeit machen, nach wie vor auf dem Status eines Stück Viehs gehalten (insbesondere z. B. in China), doch sind die, die zu Weltniedrigsttarifen wie Sklaven den ganzen Dreck machen, im Unterschied zum Manchester-Kapitalismus jetzt auch noch gezwungen, nach außen hin vorzugaukeln, daß sie gut verdienen würden (siehe Outfit-Vorschriften & z. B. BF-Verbote am Arbeitsplatz). Diese erlassen der oder diejenigen, die das eigentliche Geld einschieben, keineswegs "verletzungsschutz-fürsorglich" (wer verletzungsbedingt ausfällt, wird in China oder Indien gefeuert & durch wen anders ersetzt), sondern allein um des Firmenimages willen. Kurz, meine linke politische Position will folgendes besagen: Ohne eine richtig bemessene soziale Komponente ist die Menschheit meines Erachtens nicht überlebensfähig.

Hi Jay,
Deiner Kritik am Kapitalismus schließe ich mich an, und ein Sozialismus mit menschlichem Antlitz ist unbedingt anzustreben. Was die Schriften der "Klassiker" (also Karl Marx und so) betrifft, so müssen diese genau durchforstet werden, um Allgemeingültiges von Zeitbedingtem des 19. Jh., in dem iese Schriften entstanden, zu trennen. Besonders gefreut hat mich vor allem Deine (auch zum Thema zurückführende) Bemerkung, daß die Ausgebeuteten der heutigen Zeit durch entsprechendes Outfit (Anzug mit Krawatte & Schuhe) vorzugaukeln haben, daß sie gut verdienen. Im übrigen gehört es zu unserer Schamkultur, über das Einkommen nicht zu sprechen.

Jedesmal, wenn ich Markus U. sehe, erinnert er mich an Lenin (Wladimir Iljitsch Uljanow, der ja ebenfalls Rechtsanwalt war). Markus hat allerdings hellere Haare, ein schmäleres Gesicht & einen noch stechenderen, intelligenten Blick, der wahrscheinlich von Haus aus alles BF-Gegnerische auf Distanz halten dürfte.


Der Verglich mit Lenin erstaunt mich, denn Lenin war zum einen keine Schönheit (und hatte auch nix mit BF am Hut)...
Mit dem Bick hast Du hingegen recht. Wenn ich wegen meiner Barfüßigkeit nicht angesprochen werden möchte und einen entschlossenen Blick drauf habe, spricht mich tatsächlich niemand blöd an.


Naja, weiß nicht, warum mir das bisher immer so ging. Desweiteren können aber auch besser aussehende jüngere Menschen (so wie du zum Beispiel) denselben cleveren, stechenden Blick haben, der mir irgendwie von Leninbildern in Erinnerung geblieben ist & dabei trotzdem gut aussehen.

Gut, das leuchtet natürlich ein. Im übrigen war ich Dir ob der Assoziation mit Lenin auch nicht gram, sondern nur verwundert und ein wenig verunsichert.

Gewiß, weder Marx noch Lenin haben sich meiner Kenntnis nach jemals zu BF geäußert. Ich gehe aber davon aus, daß Marx als Theoretiker das Beste für die Arbeiterschaft wollte, seine Werke lesen sich sehr rational. Sinnlose Schikanen, die obendrein dem Kapitalisten nichts bringen, wie z. B. ideologisch verbrämte BF-Verbote am Arbeitsplatz ohne operativen Sinn, hätte er meiner Intuition nach garantiert gegeißelt. Um erfolgreich zu sein (Revolutionen sind nicht einfach zu veranstalten) mußte Lenin seine Gegner beiseiteräumen, klug war er auf jeden Fall. Ich würde sagen, die Zaren waren um keinen Deut besser als er. Sorry, aber ich bin wirklich überrascht, weil ich selbst kein Problem damit gehabt hätte, mit Lenin in Zusammenhang gebracht zu werden. Macht doch nichts mit dem stechenden Gesichtsausdruck, vielleicht ist es wirklich eine Blödsinnsassoziation von mir. Ich wollte ferner auch nicht sagen, daß du asiatische Gesichtszüge hast, vielleicht bleibt dieser spezifische kluge Blick einfach dein Mysterium. Ich genoß z. B. immer, gesagt zu bekommen, nicht analysierbar zu sein, weil mein Gesichtsausdruck nichtssagend ist. Ich liebe es, wie die Leute immer über mich rätseln, wenn sie mich & meine BFigkeit samt bereits bekannter peripherer Details sehen...

Man sagt mir manchmal, daß ich slawische Gesichtszüge hätte, und möglicherweise habe ich auch slawische Vorfahren, zumal meine Großmutter aus Westpreußen stammte. Daß Du Deinen Gesichtsausdruck als nichtssagend bezeichnest, halte ich dagegen für falsche Bescheidenheit. Meine Schwester hat sehr lebhafte Gesichtszüge und eine besonders ausdrucksstarke Mimik, neigt dafür aber auch schon mit Mitte 30 zur Faltenbildung. Ein Gesicht mit weniger lebhafter Mimik bleibt dagegen länger jung (allerdings spielen auch die Gene eine Rolle).
Was Dein "Mysterium" betrifft, so wird es ja von Dir besonders sorgfältig gepflegt, indem Du BF & LH mit einfacher Kleidung und einem Luxuswagen der Extraklasse bewußt kombinierst und bei Deinem Auftreten nix dem Zufall überläßt. Und wenn alles so sorgfälig arrangiert ist, dann bleibt der gewünschte Effekt bei dem unvorbereiteten Betrachter natürlich nicht aus.

Falls du übrigens denselben Erreger wie ich hast, wirst du die Erfahrung machen, daß es schon nach 2 Tagen wirklicher Schonung, heißer Getränke etc. schnell besser wird. Selbstverständlich wünsche ich ebenfalls gute & rasche Genesung
Freundliche virtuelle BF-Grüße, Jay (schon wieder frierend & schon wieder in weißen Tennissocken)

Genesende barfüßige Grüße,
Markus U.

Das ist off topic

Georg, Stammposter, Friday, 23.02.2007, 13:26 (vor 6421 Tagen) @ Markus U.

... und zwar ziemlich komplett
Der thread ist geschlossen
G.

Nachtrag zu BF, LH (& Hosenlänge)

Jay, Stammposter, Thursday, 22.02.2007, 07:16 (vor 6422 Tagen) @ Markus U.

Hi Markus,
momentan hab' ich im Unterschied zu vielen anderen hier absolut keine schreiberisch kreative Phase. Sehr viel mehr als rein quantitative Feststellungen fallen mir auch zu [Jörg(Hanna)]´s Ausführungen tatsächlich nicht ein.
Analysiert man z. B. die Situation 1977/78 anhand meines Abiturjahrganges, so ergibt sich folgendes Bild ("Zeitung", Konterfeis & Charakterisierungen):
Die Grenzen zwischen LH & nicht LH, BF & nicht BF waren früher viel unschärfer als heute. Definiert man LH bei Männern als [Ohren weitgehend oder vollständig von Matte bedeckt], so war der Prozentsatz ca. 50%, die sahen aber immer noch relativ "zahm"-gutbürgerlich aus, sodaß jedenfalls in meinem Abi-Jahrgang nicht von einer Total-Modeströmung gesprochen werden kann. Wirklich total lange Männermatten (Haare reichen bis unterhalb Schultern) hatten nur ca. 10% (schwankte auch je nach situativem Friseurbesuch) von 119 Abiturienten (Gesamtzahl beiderlei Geschlechts).
Die Quote, daß 10 - 15% hiervon sporadisch oder öfters BF liefen, war übrigens von mir fehlerhaft zu hoch angesetzt. Korrekt ist, daß man 8 von 119 (6,7 %) BF-mäßige, auch skurrile Auffälligkeiten zubilligen kann (alle männlich):
Paradoxon: Der Inhaber der längsten Matte (Betonter Riesenbrillenträger, Deep Purple-Fan, stand mit ihm relativ gut, Unterhaltungselektronik-Reparaturkunde bei mir) war auch sommers stets voll halbschuh-versehen (elegante Slipper). Hoher Haschischkonsum.
BF-mäßig Platz 1 war ich (mit Haarlänge zwischen Platz 4 & Platz 5 schwankend & stets langhosig [blaue Jeans]). Ab ca. April je nach Lehrer und "taktischer Überwachungslage" durch Schulleitung etc. praktisch immer BF.
BF-Platz 2 wurde von mir schon beschrieben. Gleichlange Matte wie ich, zog meist mit ("duldete" meist nicht, daß ich der einzige BF in einer Schulstunde oder insgesamt war), war aber außerhalb der Schule in der Allgemeinöffentlichkeit nur gelegentlich BF zu sehen. Gleiche Haarlänge, Drogenversorger der Klasse. Wurden uns aus unerfindlichen Gründen nie grün. 10 Jahre später (Klassentreffen): Stand meiner BFigkeit (ich war der einzige) sehr reserviert gegenüber, LH weg, Bart von damals blieb exakt erhalten. Stets langhosig (blaue Jeans), heute meist "bessere" lange Hosen. Betreibt heute psychotherapeutische Praxis in München. Verhältnis heute zu mir distanzierter denn je.
BF-Platz 3: Sehr gut befreundet, brachte mir haufenweise TV-Reparaturaufträge [machte ich schon als Schüler], enormer Drogenkonsum (Kiff-, LSD-Kumpan). Ließ sich durch mein BF nicht beeindrucken, sondern ging BF, wann ER wollte, auch in Allgemeinöffentlichkeit. Enorm lange Matte bis weit unter Schultern reichend (Platz 3), von der er sich kurz vor dem Abitur überraschend trennte (auch BF wurde fortan seltener, aber er blieb menschlich der Alte). Studierte Biologie mit Dr. (ist heute in irgendeinem Landesamt [Umweltschutz?]), ward seither nie mehr gesehen. Eine von mir geschriebene persönliche Extra-Klassenstreffeneinladung blieb unbeanwortet. Heute verschollen, früher stets langhosig (blaue Jeans). Stets sehr ruhiger, freundlicher Typ.
BF-Platz 4: Gut befreundet, Saufkumpan, nur wirklich sommers BF. Matte Platz 2, Absenzenpapst (kaum in der Schule zu sehen, ich Platz 2). Studierte Sozialpädagogik, wurde Streetworker. Machte Drogen- & vor allem Alkoholikerkarriere, Ehe zerbrach, heute verschollen. Stets langhosig (bevorzugte schwarze Jeans). 2 Meter-Mann, fuhr schwerste Motorräder, sommers durchaus auch BF "auf der Maschine".
Die BF- & Haarlängenplätze 5, 6 & 7 teilen sich 3 jedoch auf jeden Fall ausgesprochen langhaarige Typen, die zwar nur wirklich bei absolut hochsommerlichen Temperaturen BF gingen, aber andererseits noch bei brutalen Minusgraden BF in den Clogs zu sehen waren.
1 von ihnen studierte Luft- & Raumfahrttechnik. Verbleib unbekannt. Alle stets langhosig.
Platz 8 soll am Rande nicht unerwähnt bleiben (hochgradig skurril): Kam oft oder stets BF (keine Socken an) in Hausfilzpantoffeln (!) in die Schule, solange kein Schnee lag. Im Klassenzi in der Bank sitzend, stellte er je nach Lehrer die nackten F auf diese Pantoffeln, lief aber nie BF im Schulgebäude 'rum. Keine besonders langen, sondern krause Haare, könnte sommers auch mal kurze Hosen & Flipflops getragen haben. Machte Polizeikarriere & ist heute im Bayer. LKA noch weit mehr als Kriminaloberkommissar. Sah ihn vor ca. 2 Jahren beim Einkaufen wieder, äußerlich quasi unverändert & wie einst freundlich, aufgeschlossen, interessiert (Verhältnis zw. uns war stets gut).
Auch so etwas gab es vor knapp 30 Jahren. Man bemerke vor allem die Unschärfe in Bezug auf die Spezifikation "Alltagsbarfüßer" in diesem Forum.
Müde geworden, mich wieder ins Krankenbett schlafen legend (& die weißen Tennissocken ausziehend), Jay (ich hoffe, daß diese Chronik nicht völlig langweilig war).

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