Ja, da sieht man, dass auch eine gewisse Intelligenz nicht gegen Blödheit schützt.

Ein wenig würde es mich ja schon interessieren, woher diese Ressentiments kommen. Sind es Kinder einfacher Leute, die ihr bürgerliches Paradies an der Uni bedroht fühlen? Sind es eifrige Streber, die um alles in der Welt in einer Nadelstreifen-Welt der Erfolgreichen und Mächtigen ankommen wollen?

Kann man als Geoökologe nicht aus so was ein Projekt machen, z.B. "ritualistische Faktoren bei der Bewertung der Umwelt" oder "Abgrenzungsbedürfnis sozialer Schichten als kultureller Entwicklungsmotor"?

Ich glaube, ich würde mir den Spaß machen und die Sache untersuchen. Entweder behaupten, ich sei an einem kulturellen Experiment, in dem ich die These überprüfen wollte, dass die Skinhead- jetzt in die Scheitelgesellschaft überwechsle, oder ganz treuherzig nach der Gordon-/Rosenberg-Methode: "ja, das verwirrt dich jetzt, dass hier jemand barfuß ist, oder?" -- "du vermutest sicher, ohne Schuhe kann man nicht studieren?" -- "wenn so jemand, der sich traut, hier ohne Schuhe rumzulaufen, sich richtig wehtun würde, das würde dich sicher befriedigen, oder?"
Letzteres müsstest du allerdings erst üben, das geht nicht auf Anhieb.

Nenne uns doch mal solche Foren!

Gruß, Kai (VS)

Ich hatte früher immer die romantische Vorstellung, dass die Uni ein Platz ist, an dem man neue Dinge ausprobieren kann und eher auf liberale Leute trifft, so auch im Zusammenhang mit dem Barfußlaufen. Allerdings hab ich in ein paar Studentenforen immer wieder die Erfahrung gemacht, dass es sehr viele Studenten gibt, die Spießiger sind als meine Eltern :(
Da wird über Barfussläufer an der Uni gehetzt, und sie werden in eine Ecke gestellt mit "stinkenden Hippies und Ökos" (nicht meine Worte). Man lässt sich genüsslich darüber aus, wie eklig solche Leute doch sind, dass sie sich nie waschen, etc.pp. Ein Student hatte die kreative Idee, Glasscherben vor den Uni-Eingängen zu verstreuen. Zitat: "Dann überlegen sie sich, ob sie barfusslaufen oder studieren wollen."
Ich weiß zwar, dass sich im Internet viele drastischer ausdrücken, als ihrer Meinung im wirklichen Leben entspricht, aber da drängt sich bei mir doch eine Frage auf: Wenn es schon an der Uni so intolerant und gehässig zugeht, dann trauen sich ja auch von denen, die gerne barfusslaufen, eher weniger Leute, es auch außerhalb des Schwimmbads zu versuchen.
Aus persönlicher Erfahrung kann ich noch berichten, dass selbst in meinem Studiengang (Geoökologie) praktisch niemand an der Uni barfuss läuft. Ich habe vor, in diesem Frühling mal damit anzufangen, sobald es warm wird, aber ich hab auch etwas bedenken, ob der Widerstand nicht größer sein wird, als ich gedacht habe. Ich bin noch ganz neu dabei und hab noch eine ziemlich hohe Hemmschwelle.
Zum Schluss noch ein kurzes Zitat:
"Woran merkt man, dass es Sommer wird?
Die Leute fragen 'Hast du nicht Angst vor Glasscherben?' anstatt 'Ist dir nicht kalt?';p "
Liebe Füße, Barfußpogo