Trotzdem möchte ich ganz gerne wissen, ob man es vom Barfußlaufen wirklich "an die Nieren" kriegen kann und welche Krankheit damit gemeint sein könnte.
Auf die Nieren geht winterliches barfuß gehen wohl nicht, allerdings kann man sich, wenn man zu lange mit nackten Füßen bei Minusgraden draußen ist, evtl. Erfrierungen an den Zehen einhandeln. Das ist eine ziemlich unangenehme Sache. Am besten sollte man immer auf sein Körpergefühl achten und nicht übertreiben à la trotzige Mutprobe ("Ein Indianer kennt keinen Schmerz"). Es gibt wetterfühlige Menschen, die eher zu Erfrierungen neigen und Menschen, die dies nicht tun. Daher gibt es hier ja im Forum auch Winterbarfüßer und Sommerbarfüßer.
Jeder soll auf sein Gefühl hören und nicht extremes Kälte-Empfinden ignorieren. Erfrierungen werden gefördert durch langes Stehen auf kaltem Steinboden, durch Wind, der dem Körper Wärme entzieht und durch Feuchtigkeit Regen, Schnee). Bewegung wie beim laufen ist zwar kein Garant dafür, dass man sich keine Erfrierungen zuzieht, jedoch bleiben die Muskeln wenigstens in Bewegung. Wichtig: Beim gehen intensiv bis in die Fußspitze abrollen, damit die Zehen in Bewegung bleiben (also Vorderfußlaufen).
Die Zehen sind als am weitesten entfernte Körperteile am meisten gefährdet für Erfrierungen. Leider "merken" die von Erfrierungen geschädigten Körperzellen sich diese Verletzung und bleiben danach dauerhaft deutlich kälteempfindlicher. Erfrierungen sind also keine Abhärtung, sondern das genau Gegenteil. Schuhe und Socken helfen die körpereigene Wärme an den Füßen nicht entweichen zu lassen und sind im Winter für Menschen mit einem gewissen Kälteempfinden daher an kalten Tagen wirklich eine gute Sache - das sage ich als begeisterte Barfußgeherin. Schuhe sind halt kein Teufelszeug, sondern mitunter wetterbedingt ein recht sinnvolles Zubehör. Genauso wie Handschuhe, die ab Mai bis September auch kein Mensch trägt.