Barfüßer sind Individualisten (Hobby? Barfuß! 2)

Kathrin, Friday, 09.02.2007, 09:02 (vor 6435 Tagen)

Hallo,
der Titel ist etwas plakativ, aber ich werde ihn gleich erläutern.
Zunächst noch kurz etwas zu meiner Person, da ich danach gefragt wurde. Ich komme aus der Nähe von Dortmund, am Übergang vom Ruhrgebiet zum Münsterland. Ich kann also sowohl in der freien Natur als auch in der Großstadt barfuß laufen.
Nun zum Titel. Ich frage mich, ob die Streitigkeiten der letzten Tage auch damit zu tun haben, daß Barfüßer überwiegend Individualisten sind. Vielleicht wäre es uns überhaupt nicht recht, wenn Barfußlaufen plötzlich der Trend würde und die Welt voll von nackten Füßen wäre. Wir würden uns dann doch nicht mehr von der Masse unterscheiden.
Der Gedanke kam mir, als ich von einer Aktion der Pfadfinder Dortmund-Scharnhorst erfuhr. Die Rückfahrt von einem Sommerlager an der Mecklenburger Seenplatte mit Zwischenstopp in Berlin bestritten alle barfuß. Wer mehr darüber wissen will: www.dpsg-scharnhorst.de und dann links oben auf die grüne Fahne klicken.
Als ich die Bilder sah, fühlte ich mich gar nicht wohl. Es kam mir vor wie eine Aktion, die beschlossen wurde und bei der alle mitmachen müssen, und wer nicht will, ist der Buhmann.
Wer barfuß läuft, unterscheidet sich von der großen Mehrheit. Wenn er damit auffallen will, sowieso, und wenn er es aus Naturverbundenheit tut, handelt er auch gegen den allgemeinen Trend.
Lorenz tut alles dafür, mehr Menschen zum Barfußlaufen zu bewegen. Ihm wäre es sicherlich willkommen, wenn Barfußlaufen nun plötzlich der Trend würde, weil er Spaß daran, dies mit anderen zu tun.
Vielleicht ist das aber etwas, was viele nicht möchten, weil sie dann nichts Besonderes mehr wären. Sie möchten, natürlich, daß ihr Verhalten von anderen akzeptiert wird, aber nicht, daß alle es plötzlich mitmachen.
Ich habe den Eindruck, daß die Männer, die jeder barfüßigen Frau hinterher glotzen, sehr angepasste Menschen sind, die sich nach Individualität sehnen.
Einer wie Lorenz, der die breite Masse für das Barfußlaufen begeistern möchte, passt deshalb vielen nicht in den Kram.
Liebe Grüße
Kathrin

Barfüßer sind Individualisten

Alex, Friday, 09.02.2007, 12:29 (vor 6435 Tagen) @ Kathrin

Hallo Kathrin,

auch ich lebe in Dortmund, das haben wir wohl gemeinsam, aber Deiner Meinung kann ich mich nur bedingt anschließen.

Aus meiner Sicht hätten es viele Barfüßer sicher gerne, einfach nur akzeptiert zu werden, ohne ständig mit Kommentaren bestückt oder beglotzt zu werden. Barfußlaufen sollte in der Gesellschaft so normal und unbemerkt sein, wie Schuhe anzuziehen. Leider sind wir von diesem Zustand weit entfernt und werden ihn, so meine Einschätzung, auch niemals erlangen. Aber der Umgang mit der Situation ist veränderbar.

Je mehr man es selbst für außergewöhnlich hält, desto mehr achtet man auf die Reaktionen der anderen Leute, und auch das ist ein Verhalten, dass andere Leute oft unbewusst registrieren: der glotzt mich an, warum, ach so, der ist barfuß, hmm, komischer Typ.

Ich habe bemerkt, dass in den Momenten, in denen ich selbst nicht mehr bemerke, dass ich barfuß bin, meine Umgebung auch kaum auf mich reagiert und wenn, ich genau das gar nicht mitbekomme und somit signalisiere, dass ich mich selbst nicht als ungewöhnlich ansehe. Damit kommuniziere ich meinem Gegenüber: warum also findest Du es ungewöhnlich?

Ich plädiere schon seit Jahren immer mal wieder auch in diesem Forum dafür, das Schreiben einzustellen und es EINFACH ZU TUN: geht barfuß, wenn ihr daran Spaß habt und macht vor allem und als erstes EUCH SELBST klar, dass IHR ES ALS NICHT UNGEWÖHNLICH ansehen müsst. Aber auf mich hört ja keiner, und in der Realität ist das auch gar nicht so einfach umzusetzen. Das Über-Ich zeigt da schon seine Wirkung.

Du wirst sicher bestätigen, dass in Dortmund und Umgebung vor allem an warmen Sommertagen immer wieder barfüßige Menschen anzutreffen sind sowohl in der Stadt, aber vielmehr auf dem Land oder etwa an der Chemnade (einen Stausee an der Ruhr südlich von Dortmund). Von denen wird kaum einer wissen, dass es dieses Forum gibt. Warum auch? Diese Leute haben Spaß, barfuß zu gehen und TUN ES EINFACH!

Barfüßigen Frauen hinterher zu gaffen hat meiner Einsicht nach weniger mit der Sehnsucht nach Individualität zu tun, als mit erotischen Gedanken. Warum auch immer, für viele Männer ist es einfach "geil" eine Frau barfuß zu sehen. Fertig.

Inwieweit Barfußlaufen etwas mit "ich WILL auffallen" zu tun hat, kann ich nicht einschätzen. Ich glaube, dass sind die wenigsten, die aus diesem Motiv heraus handeln. Meine Beobachtung ist, dass es Leute tun, die Spaß daran haben. Der eine hier, der andere dort, jemand traut sich mehr, als ein anderer, sei es was die Ortwahl oder die Jahreszeit betrifft. So what...

BARFUßLAUFEN IST UNTER UMSTÄNDEN UNGEWÖHNLICH, NA UND? Genau das Ungewöhnliche ist die Normalität. Akzeptiert sie doch einfach so.

Happy feet,

Alex

Hallo,
der Titel ist etwas plakativ, aber ich werde ihn gleich erläutern.
Zunächst noch kurz etwas zu meiner Person, da ich danach gefragt wurde. Ich komme aus der Nähe von Dortmund, am Übergang vom Ruhrgebiet zum Münsterland. Ich kann also sowohl in der freien Natur als auch in der Großstadt barfuß laufen.
Nun zum Titel. Ich frage mich, ob die Streitigkeiten der letzten Tage auch damit zu tun haben, daß Barfüßer überwiegend Individualisten sind. Vielleicht wäre es uns überhaupt nicht recht, wenn Barfußlaufen plötzlich der Trend würde und die Welt voll von nackten Füßen wäre. Wir würden uns dann doch nicht mehr von der Masse unterscheiden.
Der Gedanke kam mir, als ich von einer Aktion der Pfadfinder Dortmund-Scharnhorst erfuhr. Die Rückfahrt von einem Sommerlager an der Mecklenburger Seenplatte mit Zwischenstopp in Berlin bestritten alle barfuß. Wer mehr darüber wissen will: www.dpsg-scharnhorst.de und dann links oben auf die grüne Fahne klicken.
Als ich die Bilder sah, fühlte ich mich gar nicht wohl. Es kam mir vor wie eine Aktion, die beschlossen wurde und bei der alle mitmachen müssen, und wer nicht will, ist der Buhmann.
Wer barfuß läuft, unterscheidet sich von der großen Mehrheit. Wenn er damit auffallen will, sowieso, und wenn er es aus Naturverbundenheit tut, handelt er auch gegen den allgemeinen Trend.
Lorenz tut alles dafür, mehr Menschen zum Barfußlaufen zu bewegen. Ihm wäre es sicherlich willkommen, wenn Barfußlaufen nun plötzlich der Trend würde, weil er Spaß daran, dies mit anderen zu tun.
Vielleicht ist das aber etwas, was viele nicht möchten, weil sie dann nichts Besonderes mehr wären. Sie möchten, natürlich, daß ihr Verhalten von anderen akzeptiert wird, aber nicht, daß alle es plötzlich mitmachen.
Ich habe den Eindruck, daß die Männer, die jeder barfüßigen Frau hinterher glotzen, sehr angepasste Menschen sind, die sich nach Individualität sehnen.
Einer wie Lorenz, der die breite Masse für das Barfußlaufen begeistern möchte, passt deshalb vielen nicht in den Kram.
Liebe Grüße
Kathrin

"Ich" bin Individualist!

Federico, Friday, 09.02.2007, 12:39 (vor 6435 Tagen) @ Kathrin

Ich frage mich, ob die Streitigkeiten der letzten Tage auch damit zu tun haben, daß Barfüßer überwiegend Individualisten sind.

(Abgesehen davon, dass ich an den Streitigkeiten gar nicht teilgenommen habe...), betrachte ich mich schon als ein sehr individualistischer Mensch. Demzufolge nenne ich mich, auch wenn ich in diesem Forum immer gerne mitschreibe und mancher mich hier schon kennt, "Federico" und nicht "ein Barfüßer".

Vielleicht wäre es uns überhaupt nicht recht, wenn Barfußlaufen plötzlich der Trend würde und die Welt voll von nackten Füßen wäre.

Mir wäre es doch schon ganz recht.
Es gibt Länder und Regionen, wo es mehr barfuß gelaufen wird als in anderen und ich finde es ganz angenehm, wenn man auf Gleichgesinnten stoßt und nie deswegen auffällt.
Doch wenn das Barfußlaufen, wie du schreibst, zu einem "Trend" werden würde, dann täten es die Leute auch bloß aus Mode, wie man eine Modenfrisur oder ein Marken-Tshirt trägt, d.h. nur für den Augenblick und bloß, um sich anzupassen, nicht aus Spaß oder Überzeugung.

Wir würden uns dann doch nicht mehr von der Masse unterscheiden. [...] Vielleicht ist das aber etwas, was viele nicht möchten, weil sie dann nichts Besonderes mehr wären. Sie möchten, natürlich, daß ihr Verhalten von anderen akzeptiert wird, aber nicht, daß alle es plötzlich mitmachen.

Ich laufe nicht barfuß, weil ich mich "von der Masse unterscheiden will", sondern weil ich mich babei wohl fühle und es mir Spaß macht. Von der Masse versuche ich mich dadurch zu "unterscheiden", dass ich mit meinem eigenen Kopf denke und nicht dem Rudel folge. Barfußlaufen ist nur ein äußerer "Unterschied" und auch nicht von großem Belang, da es bei mancher Situation kurios erscheinen mag aber meinen Mitmenschen im Grunde wurscht ist, ob ich was an den Füßen trage oder nicht. Ich käme mir auch sehr arm im Geist vor, wenn das "Besondere" an mir bei meinen Freunden sich auf meine nackten Füße reduzieren würde...

Servus!
Federico

Barfüßer sind Individualisten

Dieter H., Stammposter, Friday, 09.02.2007, 13:06 (vor 6435 Tagen) @ Kathrin

Hallo Kathrin,
solche wie du sie beschreibst, gibt es bestimmt. Ich bin eher wie Lorenz. Und es gibt ja auch viele, die es nur heimlich in der Natur machen und hoffen, dass keiner es sieht. Einfach für sich genießen, ohne dass ein anderer was mitkriegt.

Barfüßer sind Individualisten

Georg @, Stammposter, Friday, 09.02.2007, 13:48 (vor 6435 Tagen) @ Kathrin

Zunächst noch kurz etwas zu meiner Person, da ich danach gefragt wurde. Ich komme aus der Nähe von Dortmund, am Übergang vom Ruhrgebiet zum Münsterland. Ich kann also sowohl in der freien Natur als auch in der Großstadt barfuß laufen.

Hallo Kathrin,
dann hast Du die freie Wahl Deiner "Barfußreviere" - schön für Dich.

Nun zum Titel. Ich frage mich, ob die Streitigkeiten der letzten Tage auch damit zu tun haben, daß Barfüßer überwiegend Individualisten sind.

Das ist sicher so, die Streitigkeiten haben aber sicher andere Gründe.

Der Gedanke kam mir, als ich von einer Aktion der Pfadfinder Dortmund-Scharnhorst erfuhr. Die Rückfahrt von einem Sommerlager an der Mecklenburger Seenplatte mit Zwischenstopp in Berlin bestritten alle barfuß. Wer mehr darüber wissen will: www.dpsg-scharnhorst.de und dann links oben auf die grüne Fahne klicken.
Als ich die Bilder sah, fühlte ich mich gar nicht wohl. Es kam mir vor wie eine Aktion, die beschlossen wurde und bei der alle mitmachen müssen, und wer nicht will, ist der Buhmann.

Das kann sein, muss aber nicht - und umgekehrt. Ich nehme den Gedanken von oben noch einmal auf: um die Shakira - Frage entspann sich neulich ein ziemlich überflüssiger Zank. Warum? Weil (fast) jeder seine Spekulation für die einzig denkbare Vorstellung hielt. Nun ist an Shakira heranzukommen sicher nicht einfach, aber im vorliegenden Fall ist eine Kontaktaufnahme doch möglich. Und dann kann man ganz unspektakulär die Wahrheit in Erfahrung bringen!

Wer barfuß läuft, unterscheidet sich von der großen Mehrheit. Wenn er damit auffallen will, sowieso, und wenn er es aus Naturverbundenheit tut, handelt er auch gegen den allgemeinen Trend.
Lorenz tut alles dafür, mehr Menschen zum Barfußlaufen zu bewegen. Ihm wäre es sicherlich willkommen, wenn Barfußlaufen nun plötzlich der Trend würde, weil er Spaß daran, dies mit anderen zu tun.

Das gilt nicht nur für Lorenz. Auch die Administratoren hier investieren viel Zeit nicht zuletzt aus diesem Grund.

Vielleicht ist das aber etwas, was viele nicht möchten, weil sie dann nichts Besonderes mehr wären. Sie möchten, natürlich, daß ihr Verhalten von anderen akzeptiert wird, aber nicht, daß alle es plötzlich mitmachen.

Mag sein (wäre aber gar nicht in meinem Sinne).

Ich habe den Eindruck, daß die Männer, die jeder barfüßigen Frau hinterher glotzen, sehr angepasste Menschen sind, die sich nach Individualität sehnen.
Einer wie Lorenz, der die breite Masse für das Barfußlaufen begeistern möchte, passt deshalb vielen nicht in den Kram.

Niemand behauptet, dass Lorenz alles richtig macht (nicht einmal er selbst - gilt für mich übrigens genauso). Sein Engagement und seine langjährige Bemühung um das Thema und dieses Forum verdienen aber unser (und jetzt spreche ich sehr bewusst nicht nur für mich) aller Respekt und auch gelegentlich ein "zugedrücktes Auge", wenn wir mal nicht seiner Meinung sind.
Belehrungen, wie man sie neulich lesen konnte, a la "Stell Dich nicht so an" (ich spitze zu), sind jedenfalls gänzlich überflüssig.

Liebe Grüße
Kathrin

zurück (und vielleicht lernen wir uns ja mal kennen, aus dem Rheinland ins westliche Westfalen ist ja nicht sooo weit)
georg

Barfüßer sind Individualisten

Sabrina, Monday, 12.02.2007, 14:00 (vor 6432 Tagen) @ Georg

Hallo Georg!

Nun zum Titel. Ich frage mich, ob die Streitigkeiten der letzten Tage auch damit zu tun haben, daß Barfüßer überwiegend Individualisten sind.


Das ist sicher so, die Streitigkeiten haben aber sicher andere Gründe.

Ich finde schon, daß wir Barfüßer ganz überwiegend Individualisten sind. Die Streitigkeiten haben wahrscheinlich damit zu tun, daß die Teilnehmer des Forums dem Barfußlaufen einen unterschiedlichen Stellenwert beilegen: Es gibt Genußbarfüßer wie Simone, die es aus "Spaß an der Freude" machen, und solche, bei denen es eine Art Lebensphilosophie ist wie Michael aus Zofingen, Jay oder Markus U. und die es deshalb vielleicht ein bißchen "dogmatischer" sehen.
Ich finde, daß man diese beiden Standpunkte ganz gut nebeneinander stehen lassen kann, denn das ist doch kein Grund, sich zu streiten.

Ich nehme den Gedanken von oben noch einmal auf: um die Shakira - Frage entspann sich neulich ein ziemlich überflüssiger Zank. Warum? Weil (fast) jeder seine Spekulation für die einzig denkbare Vorstellung hielt. Nun ist an Shakira heranzukommen sicher nicht einfach, aber im vorliegenden Fall ist eine Kontaktaufnahme doch möglich. Und dann kann man ganz unspektakulär die Wahrheit in Erfahrung bringen!

Ich versuche nach Möglichkeit, mich aus solchen Streitereien herauszuhalten, aber das ist manchmal gar nicht so einfach. So wollte ich neulich einen Streit schlichten und habe versehentlich Öl ins Feuer gegossen, was mir natürlich sehr leid tut.

Lorenz tut alles dafür, mehr Menschen zum Barfußlaufen zu bewegen. Ihm wäre es sicherlich willkommen, wenn Barfußlaufen nun plötzlich der Trend würde, weil er Spaß daran, dies mit anderen zu tun.
Vielleicht ist das aber etwas, was viele nicht möchten, weil sie dann nichts Besonderes mehr wären. Sie möchten, natürlich, daß ihr Verhalten von anderen akzeptiert wird, aber nicht, daß alle es plötzlich mitmachen.


Mag sein (wäre aber gar nicht in meinem Sinne).

Mir ist es ehrlich gesagt egal, weil ich nicht daran glaube, daß sich das Barfußlaufen jemals zu einem allgemeinen Trend entwickeln wird. Ich habe ja sogar bei meinem eigenen Ehemann meine liebe Mühe gehabt, ihm wenigstens das Tragen von Socken abzugewöhnen, nd baruß geht er draußen nur im Sommer und auch nur, wenn er möchte oder ich es schaffe, ihn zu überreden (ich schaffe es leider nicht immer).

Einer wie Lorenz, der die breite Masse für das Barfußlaufen begeistern möchte, passt deshalb vielen nicht in den Kram.

Niemand behauptet, dass Lorenz alles richtig macht (nicht einmal er selbst - gilt für mich übrigens genauso). Sein Engagement und seine langjährige Bemühung um das Thema und dieses Forum verdienen aber unser (und jetzt spreche ich sehr bewusst nicht nur für mich) aller Respekt und auch gelegentlich ein "zugedrücktes Auge", wenn wir mal nicht seiner Meinung sind.

Belehrungen, wie man sie neulich lesen konnte, a la "Stell Dich nicht so an" (ich spitze zu), sind jedenfalls gänzlich überflüssig.

Ja, ich habe auch schon gemerkt, daß Lorenz so eine Art Sonderstatus hier genießt und ihm einfach mehr zugestanden wird als anderen. Wahrscheinlich war er auch der einzige, der es ohne Risiko wagen konnte, einen Link zu einem Interview des Hessischen Rundfunks mit "Alan Turing", der bereits gesperrt war, ins Forum zu setzen und für dessen "Ausstand" zu sorgen. Einem anderen hättet Ihr Administratoren das sicher verübelt.

Aber wahrscheinlich ist es ganz atürlich, wenn jeder seine ganz speziellen "Lieblinge" hat. Ich lese die Beiträge von Descalzar, Jay, Markus U. und Michael aus Zofingen am liebsten.

Liebe Grüße,
Sabrina

Barfüßer sind Individualisten

Georg @, Stammposter, Monday, 12.02.2007, 14:50 (vor 6432 Tagen) @ Sabrina

Ja, ich habe auch schon gemerkt, daß Lorenz so eine Art Sonderstatus hier genießt und ihm einfach mehr zugestanden wird als anderen. Wahrscheinlich war er auch der einzige, der es ohne Risiko wagen konnte, einen Link zu einem Interview des Hessischen Rundfunks mit "Alan Turing", der bereits gesperrt war, ins Forum zu setzen und für dessen "Ausstand" zu sorgen. Einem anderen hättet Ihr Administratoren das sicher verübelt.

Hallo Sabrina,
ich will hier nicht aus dem Nähkästchen plaudern, deshalb nur so viel: in dieser Frage wurden durchaus mails ausgetauscht.
Wir ziehen es nämlich grundsäötzlich vor, Unstimm,igkeiten per mail zu klären. Leider ist das nur mit denjenigen möglich, deren Mailadresse wir kennen. Du gehörst leider nicht zu diesem Kreis.

Aber wahrscheinlich ist es ganz atürlich, wenn jeder seine ganz speziellen "Lieblinge" hat.

Das ist nur zu menschlich und sicher auch in Ordnung, solange das nicht dazu führt, dass bei Unstimmigkeiten "Truppen in Stellung" gebracht werden.
Viele Grüße
von Georg, dessen Mailadresse auch diesmal wieder im Kopf des Postings steht.

Barfüßer sind Individualisten

Markus U., Stammposter, Monday, 12.02.2007, 21:47 (vor 6431 Tagen) @ Sabrina

Hi Sabrina!

Ich finde schon, daß wir Barfüßer ganz überwiegend Individualisten sind. Die Streitigkeiten haben wahrscheinlich damit zu tun, daß die Teilnehmer des Forums dem Barfußlaufen einen unterschiedlichen Stellenwert beilegen: Es gibt Genußbarfüßer wie Simone, die es aus "Spaß an der Freude" machen, und solche, bei denen es eine Art Lebensphilosophie ist wie Michael aus Zofingen, Jay oder Markus U. und die es deshalb vielleicht ein bißchen "dogmatischer" sehen.
Ich finde, daß man diese beiden Standpunkte ganz gut nebeneinander stehen lassen kann, denn das ist doch kein Grund, sich zu streiten.

Du hast eine gute Beobachtungsgabe, und auch ich meine, daß sich hier diametral engegengesetzte Lebensstile gegenüber stehen.
Da gibt es Teilnehmer, die bewußt einen sehr bürgerlichen Lebensstil pflegen (Klischee: beruflich etabliert, Eigenheim, verheiratet, zwei Kinder, Hund [muß nicht in allen Einzelheiten zutreffen]), bis auf ihre nackten Füße eher bieder und angepaßt auftreten. Diese Teilnehmer werben vielfach für eine größere Akzeptanz des Barfußlaufens und betreiben es für sich allermeist auf eine eher "undogmatische" Art.

Dann gibt es Leute wie mich, die eher unkonventionell daherkommen, vielleicht noch ein Stückweit auf der Suche nach sich selbst sind und das Barfußlaufen als Kraftquelle für sich seklbst entdeckt haben. Für mich gehört die Barfüßigkeit zu meiner Perönlichkeit; es zutiefst "das Meinige". Daher habe ich für mich eine barfüßige Lebensphilosophie entwikkelt, und wenn ich "echt barfuß" bin, dann fühle ich mich am wohlsten. Für mich kommt vermutlich hinzu, daß ich es als Jurist gewohnt bin, mit genauen Begriffsdefinitionen umzugehen (bekanntes Beispiel: "Urkunde" = "verkörperte Gedankenerklärung, die zum Beweise im Rechtsverkehr bestimmt und geeignet ist und einen Aussteller erkennen läßt"). Ich habe auch nicht vor, für das Barfußlaufen zu werben; wenn jemand es von sich aus möchte, unterstütze ich ihn gerne, und ansonsten möchte ich so, wie ich bin, einschließlich meiner Barfüßigkeit akzeptiert werden und wenn jemand nicht dazu bereit ist, dann ist ihm nicht zu helfen.

Außerdem gibt es noch Leute wie Michael aus Zofingen, die total individualistisch und unbeirrbar ihren eigenen Weg gehen und dabei auch unangenehme Begegnungen mit der Polizei nicht fürchten, sondern diese nur als lästig empfinden. Die Abenteuer von Michael aus Zofingen und vor allem seine Berichte darüber finde ich einfach genial!

Vor allem der Satz, daß diese unterschiedlichen Konzepte des Lebens im allgemeinen und der Theorie & Praxis des Barfußgehens nicht notwendigerweise zu Streit führen müssen, wenn man einander toleriert, findet meine volle und kräftige Zustimmung!

Mir ist es ehrlich gesagt egal, weil ich nicht daran glaube, daß sich das Barfußlaufen jemals zu einem allgemeinen Trend entwickeln wird. Ich habe ja sogar bei meinem eigenen Ehemann meine liebe Mühe gehabt, ihm wenigstens das Tragen von Socken abzugewöhnen, nd baruß geht er draußen nur im Sommer und auch nur, wenn er möchte oder ich es schaffe, ihn zu überreden (ich schaffe es leider nicht immer).

Ich glaube auch nicht, daß sich das Barfußlaufen je zu einem allgemeinen Trend entwikkeln wird, weil High- tech- Schuhe, Einlagen und gebührenpflichtige "Barfußparks" als Wellness- Reservat für "gesundes" Barfußlaufen den Kapitalismus weitaus stärker ankurbeln als ein paar Zehenringe, die nicht mal jeder Barfüßer haben will. Da sollte man einfach realistisch sein.
Und was Deinen Schnukkel betrifft, kannst Du mit dem, was Du erreicht hast, sehr zufrieden sein!

Aber wahrscheinlich ist es ganz atürlich, wenn jeder seine ganz speziellen "Lieblinge" hat. Ich lese die Beiträge von Descalzar, Jay, Markus U. und Michael aus Zofingen am liebsten.

Ich freue mich, daß meine Beiträge Dir gefallen und kann Dir versichern, daß es vice versa genauso ist. Deine Beiträge sind sehr faszinierend und lassen eine ausgezeichnete Beobachtungsgabe und einen unabhängigen Geist erkennen!

Barfüßige Wintergrüße,
Markus U.

Barfüßer sind Individualisten UND Herdenmenschen

JohnK, Stammposter, Friday, 09.02.2007, 15:08 (vor 6435 Tagen) @ Kathrin

Hallo Kathrin,

Nun zum Titel. Ich frage mich, ob die Streitigkeiten der letzten Tage auch damit zu tun haben, daß Barfüßer überwiegend Individualisten sind.

Barfußläufer sind in jedem Fall individualistisch genug, sich der(noch) geltenden Gesellschaftsnorm, Schuhe zu tragen, entgegen zu stellen. Und: Jede/r hat ihre/seine ganz eigene Motivation, barfuß zu sein und die eigene Meinung hier im Forum zu vertreten. Das reale Leben sollte aber nicht mit dem in einem Internet-Forum verwechselt werden. Hier ist es viel einfacher, andere zu kritisieren, weil dem anderen dabei nicht in die Augen gesehen werden muß. Die Streithähne, die sich im Forum die konträren Meinungen an den "Kopf" werfen, sind bei Barfußwanderungen friedlich vereint.

Vielleicht wäre es uns überhaupt nicht recht, wenn Barfußlaufen plötzlich der Trend würde und die Welt voll von nackten Füßen wäre. Wir würden uns dann doch nicht mehr von der Masse unterscheiden.

Dem stelle ich entgegen, daß die Barfuß-Initiative-Berlin sich im Herbst 2005 mit dem Ziel gegründet hat, den Gedanken des Barfußlaufens zu verbreiten, möglichst viele Menschen vom Barfußlauufen zu überzeugen und mit ihnen barfuß zu wandern. Aufgrund unserer Arbeit wurde seitdem in mehreren regionalen und überregionalen Radiosendern und Zeitungen über das Barfußwandern und unsere Initiative berichtet (RBB-Fernsehen, Deutsche Welle, Deutschlandfunk, Manager Magazin, Berliner Tagesspiegel uva.)

Der Gedanke kam mir, als ich von einer Aktion der Pfadfinder Dortmund-Scharnhorst erfuhr. Die Rückfahrt von einem Sommerlager an der Mecklenburger Seenplatte mit Zwischenstopp in Berlin bestritten alle barfuß. Wer mehr darüber wissen will: www.dpsg-scharnhorst.de und dann links oben auf die grüne Fahne klicken.
Als ich die Bilder sah, fühlte ich mich gar nicht wohl. Es kam mir vor wie eine Aktion, die beschlossen wurde und bei der alle mitmachen müssen, und wer nicht will, ist der Buhmann.

Eine Vermutung, mehr nicht. Ich kann mir nicht vorstellen, dass bei irgendeiner Fahrt mit Kinderin und Jugendlichen eine generelle Barfußdirektive ausgesprochcen wird. (Das würden die nie und nimmer geschlossen auf Befehl mitmachen.) Noch dazu wenn diese Minderjährigen auf Autobahnen, Rastplätzen und in der Hauptstadt unterwegs sind. Wer sollte denn für etwaige Verletzungen die Verantwortung übernehmen? Die Leiter dieser Pfadfindergrupe würden dies niemals tun. Ich gehe eher her davon aus, dass es eine Spontanaktion der Teilnehmer war - und das würde ich in jedem Falle überaus begrüßen.

Wer barfuß läuft, unterscheidet sich von der großen Mehrheit. Wenn er damit auffallen will, sowieso, und wenn er es aus Naturverbundenheit tut, handelt er auch gegen den allgemeinen Trend.

Der allgemeine Trend geht ganz entgegen Deiner Auffassung in genau die entgegengesetzte Richtung. Wenn Du aufmerksam durch unser Land gehst, wird es Dir auffallen. Denk doch nur an die immer weiter steigende Zahl der Barfußpfade. Viele, oft kleine, Gemeinden überlegen z.Zt., eine Kneipp-Anlage oder Barfußpfad mit dem Ziel der Steigerung von Attraktivität und Bekantheitsgard anzulegen und um ihren Besuchern eine weitere Attraktion zu bieten. Die Barfuß-Initiative-Berlin hat bereits mehrere Anfragen von Verwaltungen Brandenburger Naturschutzgebiete mit der Bitte um Planung und Durchführung von öffentlichen Barfußwanderungen erhalten. Es besteht also mittlerweile sogar ein öffentliches Interesse am touristischecn Gewinn von Barfußwanderungen.

Lorenz tut alles dafür, mehr Menschen zum Barfußlaufen zu bewegen. Ihm wäre es sicherlich willkommen, wenn Barfußlaufen nun plötzlich der Trend würde, weil er Spaß daran, dies mit anderen zu tun.

Lorenz Kerscher ist ein anerkannter Fachmann auf dem Gebiet der Konzipierung von Barfußpfaden. Jedem, der sich in Deutschland mit der Förderung des Barfußlaufens befasst, sind seine vielfältigen Bemühungen bekannt. Seine Erfolge sprechen für ihn. Das mußt Du nicht tun. Im Gegensatz erscheint mir Deine Ausführung wie eine Anbiederung.

Vielleicht ist das aber etwas, was viele nicht möchten, weil sie dann nichts Besonderes mehr wären. Sie möchten, natürlich, daß ihr Verhalten von anderen akzeptiert wird, aber nicht, daß alle es plötzlich mitmachen.

Dem steht ja eine ganze Berliner Initiative entgegen ;-)

Ich habe den Eindruck, daß die Männer, die jeder barfüßigen Frau hinterher glotzen, sehr angepasste Menschen sind, die sich nach Individualität sehnen.

Diese Ausgrabung aus der feministischen Mottenkiste hättest Du Dir sparen können: Männerfeindlich, unreflektiert, pauschaliert! Ich wehre mich persönlich dagegen!

Einer wie Lorenz, der die breite Masse für das Barfußlaufen begeistern möchte, passt deshalb vielen nicht in den Kram.

Dem muß von meiner Seite aus nichts mehr hinzugefügt werden.

Liebe Grüße
Kathrin

Grüße aus Berlin,
Johannes

Abgemacht!

Lorenz, Stammposter, Friday, 09.02.2007, 20:37 (vor 6435 Tagen) @ JohnK

.....Die Streithähne, die sich im Forum die konträren Meinungen an den "Kopf" werfen, sind bei Barfußwanderungen friedlich vereint.

Dann nehmen wir uns das mal vor!

Barfußgruß, Lorenz

Abgemacht!

Lasse, Saturday, 10.02.2007, 02:38 (vor 6434 Tagen) @ Lorenz

>>.....Die Streithähne, die sich im Forum die konträren Meinungen an den "Kopf" werfen, sind bei Barfußwanderungen friedlich vereint.

Dann nehmen wir uns das mal vor!

Ja, macht das mal, ihr beiden Barfuß-Promis!

:-) Lasse

Barfüßer sind Individualisten

dj freaky, Friday, 09.02.2007, 17:44 (vor 6435 Tagen) @ Kathrin

Ich kann mir bei bestem Willen nicht begründen, wieso die Barfüsser auffallen möchten. Diese Auffälligkeit hat ja nur negative Auswirkungen (als Mann zumindest). Man muss negative Bemerkungen wegstecken, läuft die ganze Zeit mit schlechtem Gewissen rum, da man diese Bemerkungen erwartet.

Ich laufe nur mit Barefoot sandals rum, ansonsten kämen zu viele Bemerkungen

Hallo,
der Titel ist etwas plakativ, aber ich werde ihn gleich erläutern.
Zunächst noch kurz etwas zu meiner Person, da ich danach gefragt wurde. Ich komme aus der Nähe von Dortmund, am Übergang vom Ruhrgebiet zum Münsterland. Ich kann also sowohl in der freien Natur als auch in der Großstadt barfuß laufen.
Nun zum Titel. Ich frage mich, ob die Streitigkeiten der letzten Tage auch damit zu tun haben, daß Barfüßer überwiegend Individualisten sind. Vielleicht wäre es uns überhaupt nicht recht, wenn Barfußlaufen plötzlich der Trend würde und die Welt voll von nackten Füßen wäre. Wir würden uns dann doch nicht mehr von der Masse unterscheiden.
Der Gedanke kam mir, als ich von einer Aktion der Pfadfinder Dortmund-Scharnhorst erfuhr. Die Rückfahrt von einem Sommerlager an der Mecklenburger Seenplatte mit Zwischenstopp in Berlin bestritten alle barfuß. Wer mehr darüber wissen will: www.dpsg-scharnhorst.de und dann links oben auf die grüne Fahne klicken.
Als ich die Bilder sah, fühlte ich mich gar nicht wohl. Es kam mir vor wie eine Aktion, die beschlossen wurde und bei der alle mitmachen müssen, und wer nicht will, ist der Buhmann.
Wer barfuß läuft, unterscheidet sich von der großen Mehrheit. Wenn er damit auffallen will, sowieso, und wenn er es aus Naturverbundenheit tut, handelt er auch gegen den allgemeinen Trend.
Lorenz tut alles dafür, mehr Menschen zum Barfußlaufen zu bewegen. Ihm wäre es sicherlich willkommen, wenn Barfußlaufen nun plötzlich der Trend würde, weil er Spaß daran, dies mit anderen zu tun.
Vielleicht ist das aber etwas, was viele nicht möchten, weil sie dann nichts Besonderes mehr wären. Sie möchten, natürlich, daß ihr Verhalten von anderen akzeptiert wird, aber nicht, daß alle es plötzlich mitmachen.
Ich habe den Eindruck, daß die Männer, die jeder barfüßigen Frau hinterher glotzen, sehr angepasste Menschen sind, die sich nach Individualität sehnen.
Einer wie Lorenz, der die breite Masse für das Barfußlaufen begeistern möchte, passt deshalb vielen nicht in den Kram.
Liebe Grüße
Kathrin

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