Link (Hobby? Barfuß! 2)

Barefooty ⌂, Wednesday, 31.01.2007, 15:35 (vor 6444 Tagen)

Hab nen Link gefunden. Gaaanz unten bei Kleidung.

Echt eine unverschämtheit das BArfusslaufen in der Stadt zu verbiten oder?

[image] Barfussverbot

Wer will da hin?

malo, Stammposter, Wednesday, 31.01.2007, 17:56 (vor 6444 Tagen) @ Barefooty

Hallo,

können sie doch. Ist deren Grund und Boden.
Wo das Kapital sich was einbildet, sollte man auch nicht hin.
:-)

Gruß,
malo

Link

Markus U., Stammposter, Wednesday, 31.01.2007, 17:58 (vor 6444 Tagen) @ Barefooty

Hab nen Link gefunden. Gaaanz unten bei Kleidung.
Echt eine unverschämtheit das BArfusslaufen in der Stadt zu verbiten oder?

Finde ich auch. Da gibts nur ein Mittel: den totalen Boykott!
Außerdem gibt es weit schönere Gegenden, in denen man super barfuß laufen kann, am besten in der näheren Umgebung, wo sich der Alltag abspielt. Monaco ist sowieso nur so'n blödes und voll anachronistisches Schikkimikki- Nest.

Barfüßige Wintergrüße,
Markus U.

Link

Manfred (Ten), Stammposter, Wednesday, 31.01.2007, 18:04 (vor 6444 Tagen) @ Barefooty

Hab nen Link gefunden. Gaaanz unten bei Kleidung.
Echt eine unverschämtheit das BArfusslaufen in der Stadt zu verbiten oder?

Das ist schon seit mindestens zwanzig Jahren so und steht als Hinweis u. A. in jedem Parkhaus und am "Ortseingang" von Monaco (Mein Vater hat 36 Jahre in Südfrankreich gelebt und ich war mindestens zwei mal im Jahr dort zu Besuch - daher weiss ich das)
Ich habe diesen "Staat" auch nur einmal (damals noch ahnungslos was diese Vorschrift betrifft) betreten, danach war ohnehin jedes weitere Bedürfnis auf einen erneuten Besuch gründlich vergangen. (Wenn die tatsächlich so viele Einwohner hätten wie Namensschilder an den Briefkästen müssten diese schichtweise gestapelt sein :-))
Da ich damals dummerweise keine (normalen) Schuhe dabei hatte erinnerte ich mich an ein paar schön dick lehmverschmierte und dreckige Gummistiefel von der Baustelle, die noch im Kofferraum lagen und war damit gesetzeskonform gekleidet! :-)))
Manfred

Link

Jörg (Hanna), Stammposter, Wednesday, 31.01.2007, 20:37 (vor 6444 Tagen) @ Barefooty

Ist doch gut, dass jetzt auch die Schuhträger endlich ihr Reservat haben! Analog zu den Barfußpfaden für Barfüßer ;-) Der Rest der Welt ist dann für alle da...

Trilogie eines Kaffs

Jay, Stammposter, Thursday, 01.02.2007, 04:57 (vor 6443 Tagen) @ Barefooty

Hi!
Es ist sehr schwierig, hier etwas Sinnvolles vor allem in Sachen Länge zu schreiben. Aus Gründen, die hier zu viele Worte ergeben würden, ist diesmal eine Separation der sonst in meinem Geschreibsel oft vorhandenem Melange aus Ernstem und Heiterem angebracht.

Ernster Teil
So bescheuert sich das anhört, hat die Sache nämlich ein einziges Gutes (bis jetzt): Daß trotz 20 jährigem Bestehen (@ Manfred [Ten]: Merci für Info!) dieser "kulturellen" BF-Verbots-"Errungenschaft" diese Feature nicht Schule gemacht hat. Als ich die Postingmessage las, war ich zunächst starr vor Schreck, glaubend, das sei neu und jetzt würden schnell "mondäne" US-Städte wie Miami Beach, Venice, Aspen etc. und in Europa entsprechende Locations wie Davos, St. Moritz u. dgl. folgen. International könnte ich mir das höchstens noch bei Singapur vorstellen (dort sind z. B. lange Haare bei Männern verboten, intuitiv ist man geneigt zu vermuten, daß sich das auch mit BF, natürlich bei beiden Geschlechtern, so verhält).
Auch wenn wikipedia nicht die Info der Info ist, liest sich über Monaco für einen BF-Freak mit der typischen Denkungsart in bezug auf Demokratie, Liberalität, Freizügigkeit wenig Schmeichelhaftes darin. So ist die Rede von eingeschränkter Pressefreiheit, totaler Videoüberwachung sämtlicher relevanter öffentlicher Plätze, kurz einem Polizei-Stadt-Staat und davon, daß der Zwergstaat allein von der Mehrwertsteuer lebt. Einheimische (Monegassen) dürfen die Spielbank nicht betreten (übrigens sind Spielbanken die allerstrengsten Stätten in Sachen Outfit, dunkler Top-Anzug mit Krawatte wird bei Herren gerade noch geduldet, üblicherweise braucht man Frack, Smoking mit weißem Hemd und schwarzer Fliege. Keine "Stätten" auf der Welt sind so weit von BF entfernt wie diese).
Pikant sind jedenfalls die sich aus der Einhaltung des BF-Verbots ergebenden praktischen Konsequenzen. Mit meinem höchst mangelhaften Französisch stocherte ich in allem 'rum, was ich im Web zu finden erhoffte (Dimensionen wie konkrete Verordnungen zur 'öffentichen Sicherheit & Ordnung', Grünanlagengestaltung u. dgl., mich auf die Worte nu-pieds konzentrierend), um herauszubekommen, was [BF außerhalb der Privacy] in Monte Carlo kostet, vergeblich. Irgendwie 'bußgeldbewehrt' oder sonstwie sanktioniert muß die Sache ja sein, um sie erfolgreich durchzusetzen. An Überwachungsorganen wie Polizei offen & getarnt samt ihrer 400 Kameras, Parküberwachungshilfssheriffs, "kooperativen" Hotelportiers (die permanent auch die Gebäudeumgebung beäugen) etc. etc. wird kein Mangel sein, vermutlich herrscht der berühmte Singapur-Blick, der jede auf das Trottoir "heruntergefallene" Zigarette sieht und mit 800 deren Dollars ahndet. Ist Law & Order genau definiert, müßte es so ähnlich abgehen wie bei einem in D in Bus, Bahn etc. erwischten Schwarzfahrer. Bizarr: Konnte erfolgreich abkassiert werden, müßte man dann statt eines provisorischen Fahrscheins, gültig bis zum Aussteigeziel, tatsächlich ein BF-Lizenz-Ticket erhalten (Funktion: "bereits erwischt"), das vor weiteren Kontrollen auf dem 'kürzesten und direkten Weg zum Ort, wo sich die eigenen Schuhe befinden oder zum nächsten Schuhgeschäft' und deren Folgen schützt.
Kein Geld & keine Papiere vorhanden? Dann führt der mit der Obrigkeit dann gemeinsam eingeschlagene Weg wohl auf die Gendarmerie zwecks Feststellung der persönlichen Identität. Wieder wird nach das eben beschriebene BF-Sonderlizenzticket ausgestellt.
Die weiteren Überlegungen kann der Leser selbst anstellen, sie ergeben situativ völlig perplexe Ergebnisse. Die Einreisebestimmungen waren jedenfalls im Web zu finden, downloadbar als relativ dickes PDF-Dokument. Ob da bei den wohl peniblen Grenzkontrollen statt auf [Drogen NICHT im Auto] defintiv auf [Schuhe UNBEDINGT im Auto] geschaut wird, entzieht sich meiner Kenntnis.
Die restlichen Überlegungen mit evtl. Länderabkommen, deutsche Gerichtsvollzieherei kommt, wenn BF-Geldbuße nicht bezahlt wird etc. spare ich mir.

Heiterer Teil
Ähnlich wie in D und sonstwo, wenn amtlich festgestellte relativ geringe Schulden zu begleichen sind, nicht gleich die eigenen 4 Wände mit einer Mini-Hypothek belastet werden, sondern Inventar oder Peripheres herangezogen wird, könnte man es auf Monaco so handhaben, daß Miss Emily* abmontiert und als Pfand dagelassen wird, wenn die Barfuß-Geldbuße nicht bezahlt werden kann.
Noch besser: Mit einer CNC-Fräsmaschine ein Imitat von Miss Emily aus oberflächenverchromten Aluminium herstellen (Wert ca. 5,- €) und vor der Einreise montieren. Monacos Obrigkeit kennt wahrscheinlich nicht das Gewicht des Originals.

Epilog
Monte Carlo ist ein Kaff, das wahrscheinlich in absehbarer Zeit von selbst stirbt, weil nichts Realproduktives darin abgeht und man Geldscheine nicht essen kann. Es ist bestückt mit Greisen und deren Schickimicki-Erben. Deren Versuche zur Kapitalvermehrung allein aus im Ort fest vorhandenen Mitteln scheiterten, wie bekannt, ziemlich und für deren Nachfahren wird nichts übrigbleiben. Ob das Bewußtsein über Entliberalisierung der Gesellschaft dazu führt, daß immer breitere Touristenschichten wegbleiben, bleibt abzuwarten. Ich schließe mich Jörg(Hanna)´s Statement an: Ein Refugium der Schuh-Seligen. Als BF braucht man es nicht als spezifische Landscape, Südfrankreich ist fast überall schön. Wichtig ist nur, daß Monaco mit diesem Stil isoliert bleibt.
Irgendwelche (mir fällt gerade nichts ein), aber selbstverständlich freundliche BF-Grüße, Jay
--
*) Kühlerfigur von Rolls Royce-Automobilen

Barfuß in Schickimicki-Orten

Michael aus Zofingen, Stammposter, Thursday, 01.02.2007, 07:24 (vor 6443 Tagen) @ Jay

Hallo Jay,

auch ich war erstaunt, etwas über schriftlich festgehaltene flächendeckende Barfußverbote in einem westeuropäischen Staat zu lesen. Ich war noch nie selber in diesem Zwergstaat. Normalerweise würde ich da auch nicht gezielt hinfahren, wozu auch. Gibt es dort irgendwelche schöne Kirchen, Parks usw., die man unbedingt besuchen muß, weil es sie anderswo nicht gibt? Wohl kaum. Spielkasinos sind nicht nach meinem Geschmack und wären es auch nicht, wenn es dort kein Krawattenobligatorium gäbe. Selbst wenn es völlig egal wäre, ob man im Smoking, barfuß in Badekleidung oder in Schornsteinfegermontur auftaucht, würde ich da nicht hingehen. Auch wenn nicht explizit erwähnt, kann ich mir vorstellen, daß ein Mann in T-Shirt, kurzer Hose und Flipflops ebenso bestraft wird wie einer, der im vollen Smoking, jedoch barfuß oder mit "Smoking-Unterteil" und passenden Schuhen, jedoch mit nacktem Oberkörper den Stadtstaat betritt.

Wenn ich mich nicht täusche, ist Monaco ein Paradies für Steuerflüchtlinge aus anderen Staaten (außer Frankreich), für "Briefkastenfirmen", daher die von Dir erwähnten "gestapelten Haustürschilder". Aber nicht jeder Steuerflüchtling ist willkommen, sondern nur einer, der mindestens soviel Geld besitzt wie ein Ackermann, ein Schmidheini, ein Mühlemann usw., also alles Großkapitalisten, die eine große Schuld tragen, daß der Unterschied zwischen arm und reich immer größer wird. Will der Stadtstaat speziell solche Leute anlocken? Glaubt er, daß durch allfällige Barfüßer in der Stadt diese Schlipsträger um den Stadtstaat einen Bogen machen würden?

Durch St. Moritz bin ich nur einmal im Sommer mit dem Fahrrad durchgefahren, damals war ich noch nicht barfuß. Die Bausubstanz dort ist gar nicht mal häßlich, aber was sich hinter den Fassaden verbirgt, interessierte mich auch nicht. Vor den Hotelpalästen standen auch Portiers (oder waren es Kellner auf den Terrassen), die mir giftige Blicke nachwarfen. Als kurz behoster Radfahrer mit Gepäck wird man in St. Moritz als armer Mensch angesehen. Und vermutlich hatte der arrogante Portier Angst, die reichen Gäste könnten sich an mein Aufmachung stören.

Auch Gstaad ist ein Schickimicki-Ort, um den ich lieber einen Bogen mache. Ascona im Tessin hat auch etwas mondänes an sich, jedoch habe ich dort nicht den Eindruck, als ob man dort ohne Krawatte unerwünscht ist, zumindest nicht auf öffentlichen Plätzen. Was mir aber aufgefallen ist: In keiner anderen Stadt im Tessin ist die Wahrscheinlichkeit, irgendeiner Polizeistreife zu begegnen, größer als in Ascona. Jedoch wurde ich noch nie kontrolliert, weil ich barfuß war. Vor meiner Barfußzeit allerdings hielt einmal ein Polizeifahrzeug an, als ich abends um 22 Uhr Ende Oktober in T-Shirt, kurze Hosen und Sandalen ohne Socken, dazu einen schweren Rucksack trug. Zwar wollten sie meinen Ausweis nicht sehen, jedoch empfand ich es als unverhältnismäßigen Eingriff in meine Privatsphäre, mich zu fragen, wohin ich wollte.

Das Fürstentum Liechtenstein ist ebenfalls ein Zwergstaat. Dort war ich zwar vor meiner Barfußzeit mit dem Fahrrad, jedoch hatte ich dort nicht den Eindruck, als ob in diesem Fürstentum eine andere Kleiderordnung gilt als in der Schweiz oder in Österreich. Es wäre für mich kein Grund, aus Respekt vor dem Landesfürsten Schuhe zu tragen. Ich würde ihn auf der Straße nicht einmal erkennen. Dabei vermute ich, daß die Herrscherfamilie in Liechtenstein sich weniger vom "gemeinen Volk" abschottet wie andere Herrscherhäuser, etwa in England.

Das Fürstentum Liechtenstein ist auch ein Durchfahrland. Wer etwa von Buchs (Schweiz) nach Feldkirch (Österreich) will und keine Umwege in Kauf nehmen will, muß da durch. Sieht es mit Monaco ähnlich aus? Oder führen dort die Straßen herum, damit sich das einfache (barfüßige) Volk nicht zufällig ins Land für "bessere Leute" verirrt?

Hoffentlich leitet niemand den Link über das Barfußverbot in Monaco an die Zofinger Polizei (oder die Stadtverwaltung) weiter. Diese könnten auf dumme Gedanken kommen und ein Barfußverbot im gesamten Stadtgebiet verhängen. Wie hoch mögen wohl die Bußen sein?

Schöne Grüße

Michael aus Zofingen

Barfuß in Schickimicki-Orten

Markus U., Stammposter, Thursday, 01.02.2007, 12:53 (vor 6443 Tagen) @ Michael aus Zofingen

Hi Michael!

Durch St. Moritz bin ich nur einmal im Sommer mit dem Fahrrad durchgefahren, damals war ich noch nicht barfuß. Die Bausubstanz dort ist gar nicht mal häßlich, aber was sich hinter den Fassaden verbirgt, interessierte mich auch nicht. Vor den Hotelpalästen standen auch Portiers (oder waren es Kellner auf den Terrassen), die mir giftige Blicke nachwarfen. Als kurz behoster Radfahrer mit Gepäck wird man in St. Moritz als armer Mensch angesehen. Und vermutlich hatte der arrogante Portier Angst, die reichen Gäste könnten sich an mein Aufmachung stören.

Schon möglich, aber immerhin ist es nicht verboten, barfuß durch St. Moritz zu gehen. Die Macht besagter Portiers beginnt erst auf der Türschwelle; sie können Dir den Zutritt zu den reichen Hotels verweigern, Dich aber nicht aus dem Ort weisen!

Das Fürstentum Liechtenstein ist auch ein Durchfahrland. Wer etwa von Buchs (Schweiz) nach Feldkirch (Österreich) will und keine Umwege in Kauf nehmen will, muß da durch. Sieht es mit Monaco ähnlich aus? Oder führen dort die Straßen herum, damit sich das einfache (barfüßige) Volk nicht zufällig ins Land für "bessere Leute" verirrt?

Genauso verhält es sich. Das Fürstentum Monaco ist auf der Landseite ganz von französischem Staatsgebiet umgeben, und wer barfüßig von Nizza (frz. Nice, westlich von Monaco) nach Menton (östlich von Monaco) fahren will, tut gut daran, die Ummgehungsstraße zu nehmen und den Mikkerstaat nördlich zu umfahren. Der Grund ist ganz einfach der, daß an der monegassischen Grenze strenge Kontrollen vorgenommen werden, und innerhalb des Mikkerstaates geht es nur sehr langsam voran. Im Jahre 1987 war ich einmal dort, nicht barfuß, aber immerhin sokkenlos, ohne daß sich jemand daran gestört hätte. Ein Barfußverbot hatte ich seinerzeit nicht bemerkt; entweder war es damals noch nicht in Geltung oder es hat mich, weil ich damals noch nicht barfuß zu gehen pflegte, nicht interessiert.

Hoffentlich leitet niemand den Link über das Barfußverbot in Monaco an die Zofinger Polizei (oder die Stadtverwaltung) weiter. Diese könnten auf dumme Gedanken kommen und ein Barfußverbot im gesamten Stadtgebiet verhängen. Wie hoch mögen wohl die Bußen sein?

Das weiß ich nicht. Ich glaube aber nicht, daß die Zofinger Stadtpolizei befugt ist, ein Barfußverbot für das Zofinger Stadtgebiet zu verhängen. Und inwieweit die Stadt Zofingen ermächtigt ist, Gesetze für ihr Gebiet zu erlassen, weiß ich nicht. Aber als Schweizer Staatsbürger und Zofinger Stadtbürger wirst Du das sicher vor Ort herausfinden können.

Barfüßige Wintergrüße,
Markus U.

Barfuß in Schickimicki-Orten

Michael aus Zofingen, Stammposter, Thursday, 01.02.2007, 16:07 (vor 6443 Tagen) @ Markus U.

Hallo Markus!
Michael:
Als kurz behoster Radfahrer mit Gepäck wird man in St. Moritz als armer Mensch angesehen. Und vermutlich hatte der arrogante Portier Angst, die reichen Gäste könnten sich an mein Aufmachung stören.
Markus:
Schon möglich, aber immerhin ist es nicht verboten, barfuß durch St. Moritz zu gehen. Die Macht besagter Portiers beginnt erst auf der Türschwelle; sie können Dir den Zutritt zu den reichen Hotels verweigern, Dich aber nicht aus dem Ort weisen!
Michael:
Wenn mir ein Portier wegen Barfüßigkeit, ungeputzter Brille, Zähne oder Nase den Zutritt in "seine" heiligen Hallen verwehrt, dann macht er nur vom Hausrecht Gebrauch. Wenn ihn meine Anwesenheit auf der Straße stört, bleibt ihm jedoch die Möglichkeit, von der viele "normale" Spießer Gebrauch machen: die Polizei rufen. Und was die kann. siehe unten

Michael:

Hoffentlich leitet niemand den Link über das Barfußverbot in Monaco an die Zofinger Polizei (oder die Stadtverwaltung) weiter. Diese könnten auf dumme Gedanken kommen und ein Barfußverbot im gesamten Stadtgebiet verhängen. Wie hoch mögen wohl die Bußen sein?

Markus:
Das weiß ich nicht. Ich glaube aber nicht, daß die Zofinger Stadtpolizei befugt ist, ein Barfußverbot für das Zofinger Stadtgebiet zu verhängen. Und inwieweit die Stadt Zofingen ermächtigt ist, Gesetze für ihr Gebiet zu erlassen, weiß ich nicht. Aber als Schweizer Staatsbürger und Zofinger Stadtbürger wirst Du das sicher vor Ort herausfinden können.

Michael:
In der Schweiz ist vieles dezentraler geregelt als in Deutschland. So liegt einiges in der Macht der Gemeinden und Kantone, was in Deutschland Bundessache ist. Die Polizei selbst kann nicht ohne Segen von oben ein Barfußverbot über das Stadtgebiet erlassen. Wenn aber ein Polizeibeamter der Meinung ist, daß man sich bei Temperaturen unter 20°C Erfrierungen und bei Temperaturen über 20°C Verbrennungen beim Barfußlaufen zuziehen kann, dann ist er befugt, zur Gefahrenabwehr den Barfüßer abzuziehen. Beschweren kann man sich später.

Wenn er versucht, einem wegen barfuß eine Geldbuße aufzubrummen, dann kann man sich ebenfalls weigern, sie zu zahlen. Vielleicht würde ein Monegasse ja zahlen. Oder ein barfüßiger und betrunkener Autofahrer, der froh ist, daß man seine Trunkenheit nicht bemerkt hat.
Eine Stadt kann aber (theoretisch) ein Barfußverbot übers Stadtgebiet verhängen. Auf dem Gemeindegebiet von Tegna ist etwas das Zelten außerhalb der offiziellen Campingplätze verboten. Und manche Ufergebiete sind nachts für Gruppen nur mit Bewilligung der Gemeinde benutzbar. Allerdings werden solche Gesetze nicht einfach vom einem Vertreter der Stadt befohlen. Wenn der Zofinger Stadtamman ein militanter Barfußgegner sein sollte (ist er aber nicht), dann müßte ein Barfußverbot auf dem Zofinger Stadtgebiet erst einmal im Stadtrat dieses durchdiskutiert werden (7 Personen). Und wenn sich der Stadtrat einig ist, dann müßte der Einwohnerrat (40 Personen aus dem Volk) darüber abstimmen. Auch wenn die Mehrheit dieser 40 Einwohnerräte selber nie barfuß läuft, so würde die Mehrheit sicher nicht dafür stimmen. Weil sich die Stadt lächerlich machen könnte, wenn deren Politiker überhaupt über so etwas diskutieren. Und wenn der Einwohnerrat es beschlossen hat, kann man als einfacher Bürger sich immer noch beschweren, dann wird alles verzögert. Und wenn es zu einer Abstimmung kommt, würde kaum die Mehrheit der Stadtbevölkerung einem Barfußverbot auf dem Stadtgebiet zustimmen. Denn etliche Leute sind im Sommer gerne barfuß im Garten. Und wenn sich erst einmal ein Barfußverbot auf öffentlichen Plätzen (nicht auf Privatgelände) durchgesetzt hat und ertappte Barfüßer eine Buße bezahlen müßten wie wenn sie völlig unbekleidet wären, dann würde manch ein Spießer es auch schon als Zumutung empfinden, wenn er von seinem Fenster in Nachbars Garten barfüßige Menschen erblickt. Und die Folge wären hohe Mauern oder Hecken, wie sie rund um FKK-Gelände üblich sind. Zwar ist die Privatsphäre unantastbar, aber nur solange, wie die Freiheit des anderen nicht beeinträchtigt wird. Man darf ja als Hausbesitzer das Radio ja auch nicht auf volle Lautstärke drehen, daß andere nicht schlafen können.
Kopfschüttelnd,

Michael aus Zofingen

Trilogie eines Kaffs

Puma, Stammposter, Thursday, 01.02.2007, 08:59 (vor 6443 Tagen) @ Jay

Hi Jay and all!

Monaco: So etwas geht nur in einer etwas totalitären Monarchie. In einer Demokratie wäre ein Barfußverbot auf öffentlichen Straßen nicht möglich. Hat Monaco eigentlich die Europäische Menschenrechtskonvention unterschrieben? Wenn ja, ließe sich das Barfußverbot wohl vor dem Europäischen Gerichtshof für Menschenrechte kippen. Ist aber nicht der Mühe wert.

International könnte ich mir das höchstens noch bei Singapur vorstellen.

Nein, ich war barfuß in Singapur. Meine Geschäfte erledigte ich sockenlos in Tevas. Ansonsten war ich barfuß: Flugzeug, Grenzkontrolle, Mass Rapid Train, Hotel, Restaurant, Einkaufszentren, Sea World, Cable Car etc. Ich wurde immer neutral und ohne schräge Blicke behandelt. Zweimal wurde ich von Sicherheitskräften gefragt, ob mir die Schuhe gestohlen wurden. Als ich das verneinte, gab es keine weiteren Kommentare. Ich glaube, barfuß ist außerhalb der Häuser (wo niemand Schuhe trägt) und des Strandes so ungewöhnlich, dass sich die Obrigkeit nie Gedanken darüber gemacht hat. Ansonsten stimmt natürlich der Spruch, den man in Singapur auf T-Shirts sehen kann: Singapore is a fine country. (Um Rückfragen Dritter vorzubeugen: fine heißt sowohl "fein" als auch "Strafe").

übrigens sind Spielbanken die allerstrengsten Stätten in Sachen Outfit, dunkler Top-Anzug mit Krawatte wird bei Herren gerade noch geduldet, üblicherweise braucht man Frack, Smoking mit weißem Hemd und schwarzer Fliege. Keine "Stätten" auf der Welt sind so weit von BF entfernt wie diese.

Ich war barfuß (T-Shirt, lange Hose) in einer Spielbank in Nairobi. Ich habe dort aber nur Geld gewechselt, weil die den besten Kurs geben. Die Türsteher wollten mich nicht reinlassen. Aber nachdem ich mehrfach gesagt hatte, dass ich nur Geld wechseln will, holte einer der Türsteher den Chef, der mich ohne weitere Fragen persönlich zum Geldschalter geleitete und aus distinguierter Entfernung beobachtete, wie ich Geld wechselte und anschließend direkt zum Ausgang ging.

Ciao
Puma

Trilogie eines Kaffs

Jörg (Hanna), Stammposter, Thursday, 01.02.2007, 20:05 (vor 6443 Tagen) @ Puma

Hi Jay and all!
Monaco: So etwas geht nur in einer etwas totalitären Monarchie. In einer Demokratie wäre ein Barfußverbot auf öffentlichen Straßen nicht möglich.

Btw: Weiß jemand, wie das in Lichtenstein aussieht? Das ist ja auch eine totalitäre Monarchie im weiteren Sinne. Ich war vor einigen Jahren schon mal da, kann mich aber ehrlich nicht mehr daran erinnern, ob ich nun barfuß war oder nicht. Ich glaube schon, es war Sommer und wir waren auf der Rückreise vom Lago Maggiore, bei dem es barfuß weder auf italienischer noch auf schweizer Seite Probleme gab. Jedenfalls wurde ich in Vaduz nicht verhaftet :-). Bleiben noch die Europäischen Zwergstaaten Vatikanstadt, Andorra und San Marino, zumindest bei letzterem gibt's barfuß auch keine Schwierigkeiten (da war ich schon).

Serfuß,
Jörg

Trilogie eines Kaffs

Kai (VS), Thursday, 01.02.2007, 20:34 (vor 6443 Tagen) @ Jörg (Hanna)

:lol: Den Gedanken hatte ich auch und hab gleich unter dem angegebenen Link Liechtenstein aufgeschlagen. Da steht aber nichts. Übrigens ist der Staat zwar Monarchie, aber wahrscheinlich nicht totalitär (den Ausdruck kenne ich nur für Systeme, die alle Lebensbereiche der Bürger kontrollieren wollen).

Ich vermute, dass es dort nur auf deine Zahlungskraft ankommt und dass sie dich auch schnell wieder los werden, ob mit oder ohne Schuhe.

Btw: Weiß jemand, wie das in Lichtenstein aussieht? Das ist ja auch eine totalitäre Monarchie im weiteren Sinne. Ich war vor einigen

Gruß, Kai (VS)

Trilogie eines Kaffs

Jörg (Hanna), Stammposter, Friday, 02.02.2007, 19:54 (vor 6442 Tagen) @ Kai (VS)

[...] Übrigens ist der Staat zwar Monarchie, aber wahrscheinlich nicht totalitär (den Ausdruck kenne ich nur für Systeme, die alle Lebensbereiche der Bürger kontrollieren wollen).

Ups, da habe ich mich wohl zu etwas Polemik hinreissen lassen (bzw. die Polemik aufgegriffen). Es müssen ja auch noch Begriffe für Länder wie Nordkorea übrig bleiben. Aber ich halte solche undemokratischen Länder, mögen sie auch noch so klein sein, im modernen (West-) Europa heutiger Prägung für einen Anachronismus. Und Monarchien braucht hier heute auch kein Mensch mehr, keine Ahnung, warum sich England oder Spanien den teuren Kram noch leisten. Aber wir kommen vom Thema ab... ;-)

Serfuß,
Jörg

Kommunale BF-Verbote: Leichter verhängbar als man glaubt

Jay, Stammposter, Friday, 02.02.2007, 03:22 (vor 6442 Tagen) @ Puma

Hi Michael, hi Puma, hi allgemein,
vor allem M. a. Z.´s Replik war sozusagen Gedankenübertragung. Mit

Hoffentlich leitet niemand den Link über das Barfußverbot in Monaco an die Zofinger Polizei (oder die Stadtverwaltung) weiter. Diese könnten auf dumme Gedanken kommen und ein Barfußverbot im gesamten Stadtgebiet verhängen. Wie hoch mögen wohl die Bußen sein?

sollte allen hiesigen Usern bewußt werden, wie dünn der Firnis von Bürgerrechten & Freiheiten in Wirklichkeit ist, auf dem wir barfüßig wandeln. An meinem Wohnsitz Freising ist nach der Verkehrs-zu-Tode-Beruhigung der Innenstadt mit Ausgestaltung a 'la Schickimicki ca. um 1985 folgendes passiert (sorry, off-topic, aber zur Verdeutlichung der Problematik in Zusammenhang mit Barfuß unerläßlich):
Eine "Satzung" sollte erlassen werden (dieses phonetisch clever abgewandelte Tarnwort soll verschleiern, was es ist: ein Gesetz), nach der u. a.
xdas Betreten des Innenstadtbereiches (genau spezifiziert duch abgrenzende Sraßennamen) mit offenen Bierdosen (-flaschen wurden nicht erwähnt), aus denen getrunken wird, untersagt ist; ferner
xfällt eine Eiswaffel auf das noble Pflaster herunter, hat der "Betroffene" die Spuren aus eigener Initiative angemessen zu beseitigen oder beseitigen zu lassen. (Erläuterung: Die "Freisinger" haben eine Eigenart, nämlich sommers immensen Speiseeiskonsum. Die Riesen-Diele "GARDA" im Zentrum war eine Institution, auch heute gibt es ungewöhnlich viele Klein-"Kioske").
Die städtischen Falschpark-Ahndungs-Hilfssheriffs sollten mit der Erfassung von Verstößen gegen diese Satzung beauftragt sein. Selbstverständlich sollten alle Fälle als Ordnungswidrigkeiten voll
bußgeld-'bewehrt' sein.
Hierauf ging dann immerhin in der Lokalpresse ein Zoff mit Leserbriefen los ("Wo sind wir denn?", "Kommt jetzt 1933 wieder?" waren noch die harmlosesten), daß es bloß so krachte und "die" (Freisings Obrigkeit, der Stadtrat oder wie das heißt) das bleiben ließen. Jedoch: das Bewußtsein läßt seit Ende der 70er immer mehr nach, wenn es um die schleichende Wandlung zum autoritären Obrigkeitsstaat geht.
In Österreichs Klagenfurt hingegen kam sie durch, die verblüffend detaillierte ANSTANDSVERORDNUNG (so heißt sie). In ihr ist es z. B. verboten, sich mit dem Allerwertesten woanders auf eine Bank zu setzen als auf die hierfür vorgesehene Sitzfläche.
Man sieht nun, daß die Feature Barfuß genau in diese Kategorie fällt. Es braucht nur ein Gemeindehäuptlingsgremium anti-BF-psychopathische Stimmungen zu bekommen, und das BF-Verbot (eingebaut z. B. in "Satzung zur Bewahrung des historischen Ortsbildes von XY", schließlich darf ja auch die Sixtinische Kapelle nicht durch Bikinis verunstaltet werden) ist da.
Dazu ist es nur ein kleiner Schritt.
Dagegen kann man natürlich klagen, aber das wird u. U. komplex. Sind die gegnerischen Anwälte gut, könnten sie z. B. die zerpflückende Frage stellen, ob das "Recht auf Freiheit, in der entwickelten europäischen Zivilisations-Öffentlichkeit barfuß zu sein" überhaupt in den Katalog grundlegender Menschenrechte gehört. Sie könnten auch versuchen, die Sache in die Dimension des Skurrilen zu verschieben, etwa dergestalt, wie wenn jemand ein Recht auf "Sich mit dem Po auf die Lehnen-Oberkante einer Klagenfurter Parkbank und mit den Füßen auf die Sitzfläche setzen" einklagen wollte, um auf diese Tour schlimmstenfalls das BVerwG dazu zu kriegen, die Klage als "unbegründet" abzuweisen. Vor allem bei amerikanischen Anwälten (die nur Geld bekommen, wenn sie den Prozeß gewinnen) kenne ich solche Techniken, die - als prozessuales Überraschungsei zum richtigen Zeitpunkt eingebracht - "Euer Ehren" die Spucke wegbleiben lassen.
@ Puma: Deswegen gehe ich mit der These nicht konform, ein kommunales BF-Öffentlichkeitsverbot pauschal & mühelos mit der Europäischen Menschenrechtskonvention niederschlagen zu können und teile die gleiche Besorgnis wie Michael aus Zofingen.
Sehr überrascht haben mich deine Erfahrungen in Singapur - auch ich halte die These, daß aufgrund des extremen Seltenheitswertes von BF der Sache niemand Beachtung schenkte, für tatsächlich zutreffend.
Den ganzen gerade vergangenen Tag grübelte ich im Hinterkopf darüber nach, was man macht, wenn man sich in Stadt/Landkreis, in dem man sich häufig aufhalten muß oder will, tatsächlich nicht mehr in der Öffentlichkeit BF zeigen darf. Ich bin taktisch & strategisch bereits für mich festgelegt, möchte aber mit dieser Replik nicht noch länger werden, da das Thema noch nicht akutell ist (und hoffentlich auch z. B. in D nie aktuell werden wird) und ich nach einem schwierigen Arbeitstag ins Bett falle.
Zum 1. Mal von mir: Optimistische BF-Grüße, Jay

PS: Was sind Tevas?

Kommunale BF-Verbote: Leichter verhängbar als man glaubt

Puma, Stammposter, Friday, 02.02.2007, 08:40 (vor 6442 Tagen) @ Jay

Hi Jay und alle,

Zu Deiner Frage im PS: Tevas sind Outdoorsandalen. Sie haben eine Profilsohle und werden oben von Zugbändern gehalten, die mit Klettverschlüssen zugemacht werden. Teva ist eigentlich ein Firmenname. Aber er hat sich hierzulande eingebürgert wie Tesa, Tempo oder Uhu. Tevas sind meine Standard-Notfallschuhe. Sie sitzen fest am Fuß, eignen sich für schwierige Untergründe, trocknen schnell, und man kann auch mit Matschfüßen in sie einsteigen, außerdem nehmen sie wenig Platz weg, da sie ja praktisch nur aus Sohlen bestehen. Sie sind natürlich nicht elegant für geschäftliche Angelegenheiten. Aber ich habe halt keine Lust, zwei Paar Notschuhe mitzunehmen, eines wenn's mir bei meinen Outdoor-Aktivitäten zu viel wird und eines für meine beruflichen Aktivitäten. So müssen meine Partner eben meine sockenlosen Füße in Tevas akzeptieren, und wenn ich sie gut kenne, bin ich sowieso auch auf Dienstreisen barfuß. Singapur eignet sich übrigens sehr gut zum Barfußlaufen. Es ist immer warm genug, aber der tägliche Platzregen zur Mittagszeit (sehr schön barfuß) verhindert ein zu starkes Aufheizen des Asphalts.

Ich übrigen kann ich die Panik vor kommunalen oder sonstigen Barfußverboten überhaupt nicht nachvollziehen. Darüber braucht man sich nicht den Kopf zu zerbrechen. Die bürgerlichen Menschenrechte sind bei uns weit weniger gefährdet als die sozialen.

Gruß
Puma

Kommunale BF-Verbote: Leichter verhängbar als man glaubt

Markus U., Stammposter, Friday, 02.02.2007, 17:21 (vor 6442 Tagen) @ Puma

Zu Deiner Frage im PS: Tevas sind Outdoorsandalen. Sie haben eine Profilsohle und werden oben von Zugbändern gehalten, die mit Klettverschlüssen zugemacht werden.

Die Dinger sehe ich im Sommer zuhauf; ich finde sie oberscheußlich.

Tevas sind meine Standard-Notfallschuhe. Sie sitzen fest am Fuß, eignen sich für schwierige Untergründe, trocknen schnell, und man kann auch mit Matschfüßen in sie einsteigen, außerdem nehmen sie wenig Platz weg, da sie ja praktisch nur aus Sohlen bestehen. Sie sind natürlich nicht elegant für geschäftliche Angelegenheiten. Aber ich habe halt keine Lust, zwei Paar Notschuhe mitzunehmen, eines wenn's mir bei meinen Outdoor-Aktivitäten zu viel wird und eines für meine beruflichen Aktivitäten. So müssen meine Partner eben meine sockenlosen Füße in Tevas akzeptieren, und wenn ich sie gut kenne, bin ich sowieso auch auf Dienstreisen barfuß.

Man sollte im Regelfalle abschätzen können, ob man aus gesellschaftlichen Erfordernissen Schuhe benötigt. Ist das der Fall, ziehe ich welche an, und dann bin ich eben beschuht. Für mich käme es nicht in Frage, barfuß mit Schuhen in der Tasche zum Büro oder einem Gerichtstermin zu fahren, mir kurz vor Erreichen des Zieles anzuziehen und hinterher wieder auszuziehen und mit den Schuhen in der Tasche weiterzulaufen. Die Schuhe in der Tasche würden mir die Laune total vermiesen, weil ich mir damit verlogen und wie ein Heuchler vorkäme. Wenn ich die Schuhe in einer solchen Situation an den Füßen trage, habe ich solche Empfindungen nicht. Eine gewisse Ausnahme mache ich nur bei Autofahrten, bei denen ich mehrere Ziele ansteuere. Da ein Auto für mich in gewisser Weise ein geschlossener Raum ist, den ich ein Stückweit mit meinen Wohnräumen gleichsetze, sind dort Schuhe gerade noch tolerabel, und dann, aber nur dann, kann ich mich darauf einlassen, bei dem einen Halt Schuhe anzuziehen und bei dem anderen nicht. Wenn ich das Auto verlassen habe, sind die Schuhe schließlich nicht mehr in Reichweite.

Wenn aber Schuhe sein müssen, dann müssen sie auch für meinen Geschmack wenigstens ein bißchen elegant aussehen. Tevassind mir viel zu klobig, plump und ungeschlacht, eben einfach scheußlich.

Barfußverboten überhaupt nicht nachvollziehen. Darüber braucht man sich nicht den Kopf zu zerbrechen. Die bürgerlichen Menschenrechte sind bei uns weit weniger gefährdet als die sozialen.

Da muß ich Dir freilich beipflichten.

Barfuß,
Markus U.

rustikale versus elegante Schuhe

Puma, Stammposter, Friday, 02.02.2007, 22:00 (vor 6441 Tagen) @ Markus U.

Hallo Markus!

Man sollte im Regelfalle abschätzen können, ob man aus gesellschaftlichen Erfordernissen Schuhe benötigt. Ist das der Fall, ziehe ich welche an, und dann bin ich eben beschuht. Für mich käme es nicht in Frage, barfuß mit Schuhen in der Tasche zum Büro oder einem Gerichtstermin zu fahren, mir kurz vor Erreichen des Zieles anzuziehen und hinterher wieder auszuziehen und mit den Schuhen in der Tasche weiterzulaufen. Die Schuhe in der Tasche würden mir die Laune total vermiesen, weil ich mir damit verlogen und wie ein Heuchler vorkäme.

Das Problem habe ich nicht. Aber wenn der Weg kurz ist, verlasse ich das Haus/Hotel auch beschuht, weil mir das Anziehen der Schuhe kurz vor Erreichen des Zieles zu umständlich ist.

Wenn aber Schuhe sein müssen, dann müssen sie auch für meinen Geschmack wenigstens ein bißchen elegant aussehen. Tevassind mir viel zu klobig, plump und ungeschlacht, eben einfach scheußlich.

Die Geschmäcker sind halt verschieden. Ich bin ein Naturbursche (Outdoorman sagen manche Leute heutzutage dazu). Abgesehen davon, dass mir meine Füße mit Schuhen prinzipiell nicht gefallen, sind mir Tevas immer noch am angenehmsten. Ich mag es rustikal, und außerdem sind sie halt furchtbar praktisch. Elegante Schühchen besitze ich gar nicht.

Barfußverboten überhaupt nicht nachvollziehen. Darüber braucht man sich nicht den Kopf zu zerbrechen. Die bürgerlichen Menschenrechte sind bei uns weit weniger gefährdet als die sozialen.

Da muß ich Dir freilich beipflichten.

Schön.

Barfuß-Gruß
Puma

Barfuß,
Markus U.

Kommunale BF-Verbote: Leichter verhängbar als man glaubt

tanja, Friday, 02.02.2007, 15:00 (vor 6442 Tagen) @ Jay

Hallo jay,
wenn echt ein Barfussverbot in deiner Stadt kommt, was willst du dann machen? Erzählst du mir das bitte und anderen? Hab heute nacht geträumt, ich wäre mit dir und Descalzar in Monaco gewesen. Du sahst aus wie Lembit Ulfsak in dem lettischen Film "Till Ulenspiegel", Descalzar wie ein langhaariger Tarzan und sie hatten uns für unsere Barfüssigkeit eingesperrt und wir seien alle drei ausgebrochen das wenns als Film gäbe
Liebe Grüße,
tanja

Kommunale BF-Verbote: Leichter verhängbar als man glaubt

Jay, Stammposter, Saturday, 03.02.2007, 05:47 (vor 6441 Tagen) @ tanja

Naja, Tanja, die Frage, was bei einem kommunalen BF-Verbot zu tun ist, ist dank der Darlegungen meines geschätzten Freundes Markus U. (er ist übrigens ebenfalls [inklusive Füße] ein sehr gut aussehender junger Mann) inzwischen obsolet geworden.
Mit deinem Traum hast du die Figuren übrigens trefflich charakterisiert, bei allem, was ich über Descalzar weiß (ich kenne ihn nicht persönlich), sind diese Gestalten (& du bist dann eine Art aufständische Märchenfee, wie Prinzessin Leia in "Star Wars", nur eben barfuß) tatsächlich irgendwie so.
Soviel ich weiß, gibt es hier im "Best Of" auch eine Rubrik "Barfußmärchen". Du machst jetzt am besten folgendes:
Behalte genau in Erinnerung, was du geträumt hast, laß es mehrere Tage auf dich wirken und schreib' das Drehbuch.
Wie jedoch die REALEN Erfahrungsberichte aus Monaco zeigen, wird der BF-Verbotsbrei in Monte Carlo nicht so heiß gegessen, wie er gekocht wird. Daher wird dem Film kein Kinoerfolg beschieden sein.
Liebe Grüße, Jay

Kommunale BF-Verbote: Leichter verhängbar als man glaubt

Markus U., Stammposter, Friday, 02.02.2007, 17:04 (vor 6442 Tagen) @ Jay

Hi Jay!

Das Bewußtsein läßt seit Ende der 70er immer mehr nach, wenn es um die schleichende Wandlung zum autoritären Obrigkeitsstaat geht.

Diese Beobachtung habe ich auch gemacht, und die Entwicklung behagt mir gar nicht. Beim Totalitarismus werden wir wohl nicht landen, aber die Bürger werden immer mehr gegängelt, bevormundet, schikaniert, in ihren Freiheitsrechten eingegrenzt. Besonders verhaßt ist mir der heimliche Zwang zur "political correctness", die empfindliche politische und gesellschaftliche Sanktionen dafür, daß jemand von seinem Grundrecht auf freie Meinungsäußerung einen unliebsamen Gebrauch macht, bereithält (ein besonders markantes Beispiel hierfür ist die "Hohmann- Affäre).
Eine Voraussetzung dafür freilich ist, da das Volk sich solche Gängelung durch die Obrigkeit bieten läßt. Die Solidarität mit den leider viel zu wenigen Cleveren, die sich offen gegen solche Tendenzen auflehnen und vehement dagegen anbollern, läßt leider sehr zu wünschen übrig.

Man sieht nun, daß die Feature Barfuß genau in diese Kategorie fällt. Es braucht nur ein Gemeindehäuptlingsgremium anti-BF-psychopathische Stimmungen zu bekommen, und das BF-Verbot (eingebaut z. B. in "Satzung zur Bewahrung des historischen Ortsbildes von XY", schließlich darf ja auch die Sixtinische Kapelle nicht durch Bikinis verunstaltet werden) ist da.
Dazu ist es nur ein kleiner Schritt.

Diese Befürchtung halte ich für übertrieben und unbegründet. Barfußlaufen gehört als Ausdruck der Selbstbestimmumg des eigenen Äußeren zum Grundrecht der freien Entfaltung der Persönlichkeit (Art. 2 GG), in das nur aus schwerwiegenden Gründen eingegriffen werden darf. Eine Satzung, die das Barfußlaufen an öfentlich zugänglichen Orten, welche anders als z. B. ein Supermarkt nicht dem Privatrecht unterliegen, dürfte aufgrund ihrer Verfassungswidrigkeit nichtig sein.

Dagegen kann man natürlich klagen, aber das wird u. U. komplex. Sind die gegnerischen Anwälte gut, könnten sie z. B. die zerpflückende Frage stellen, ob das "Recht auf Freiheit, in der entwickelten europäischen Zivilisations-Öffentlichkeit barfuß zu sein" überhaupt in den Katalog grundlegender Menschenrechte gehört.

So kompliziert ist die Sache gar nicht, da hier Art. 2 GG ohne weiteres durchgreifen dürfte. Wahrscheinlich wäre der von Dir aufgezeigte Sachverhalt sogar für eine Anfängerübung im juristischen Studium zu simpel oder gerade noch so an der unteren Grenze des vom Schwierigkeitsgrad her Vertretbaren angesiedelt.

Den ganzen gerade vergangenen Tag grübelte ich im Hinterkopf darüber nach, was man macht, wenn man sich in Stadt/Landkreis, in dem man sich häufig aufhalten muß oder will, tatsächlich nicht mehr in der Öffentlichkeit BF zeigen darf. Ich bin taktisch & strategisch bereits für mich festgelegt, möchte aber mit dieser Replik nicht noch länger werden, da das Thema noch nicht akutell ist (und hoffentlich auch z. B. in D nie aktuell werden wird) und ich nach einem schwierigen Arbeitstag ins Bett falle.

"Don't worry, be happy."
Bei Dir habe ich manchmal den Eindruck, daß Du gelegentlich dazu neigst, "Grillen zu fangen". Vielleicht liegt es ja daran, daß Du im Winter draußen kaum barfuß gehst? Dann kämest Du vielleicht auf andere Gedanken und hättest weniger (unbegründete) Sorgen.

Barfüßige aufmunternde Wintergrüße,
Markus U.

Kommunale BF-Verbote: Leichter verhängbar als man glaubt

Jay, Stammposter, Saturday, 03.02.2007, 03:05 (vor 6441 Tagen) @ Markus U.

Sehr beruhigend, danke, Markus!
Hi Markus, hi allgemein,
diese Replik war für mich (& wohl auch für alle, die sich in der Sache Sorgen gemacht haben) wohl die wichtigste seit langem. Nur muß man natürlich Profi-Jurist (der die Sache von der Pike auf gelernt hat) und kein Ingenieur mit löcheriger juristischer Wissensperipherie sein, um darauf zu kommen, daß der Sachverhalt so liegt.
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Barfußlaufen gehört als Ausdruck der Selbstbestimmumg des eigenen Äußeren zum Grundrecht der freien Entfaltung der Persönlichkeit (Art. 2 GG), in das nur aus schwerwiegenden Gründen eingegriffen werden darf. Eine Satzung, die das Barfußlaufen an öfentlich zugänglichen Orten, welche anders als z. B. ein Supermarkt nicht dem Privatrecht unterliegen, dürfte aufgrund ihrer Verfassungswidrigkeit nichtig sein.

Sind die gegnerischen Anwälte gut, könnten sie z. B. die zerpflückende Frage stellen, ob das "Recht auf Freiheit, in der entwickelten europäischen Zivilisations-Öffentlichkeit barfuß zu sein" überhaupt in den Katalog grundlegender Menschenrechte gehört.


So kompliziert ist die Sache gar nicht, da hier Art. 2 GG ohne weiteres durchgreifen dürfte. Wahrscheinlich wäre der von Dir aufgezeigte Sachverhalt sogar für eine Anfängerübung im juristischen Studium zu simpel oder gerade noch so an der unteren Grenze des vom Schwierigkeitsgrad her Vertretbaren angesiedelt.

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[HAPPY LÄCHEL LÄCHEL!] Nunmehr (oder besser seit Bestehen der BRD) kann man also einem BF-Gegner, der das "durchdrücken" will, sagen, daß er ja dann gleich das GG abschaffen kann. Leider gibt´s ja solche bei uns. Siehe den ultrakonservativen "Bürgerkonvent" um Meinrad Miegel, der angesichts der "Zustände" bei uns ständig ein Pendant zum Art. 48 der Weimarer Verfassung (Notstands§, Aufhebung von Grundrechten zwecks Wiederherstellung der 'öffentlichen Sicherheit & Ordnung') fordert, darüberhinaus sollte jeder BF aufmerksam den Entwurf der neuen Europäischen Verfassung, die das GG ersetzen soll, aufmerksam lesen und sich die Gründe klarmachen (das dürfte bei der typischen freiheitlichen "Geisteshaltung" von BFs kein Problem sein), weshalb dieser von den Franzosen und Holländern so vehement abgelehnt wurde, er enthält jede Menge Hintertüren a la Weimar-§ 48, nur eben clever und versteckt formuliert.
Auf die nun möglicherweise kommende Happyness 'Na prima, dann könnte man das ja auch Chefs in Firmen unter die Nase halten, in denen ich NICHT in visuellem Kontakt zu Kunden arbeite!', sprich die Frage, ob die Selbstbestimmung des eigenen Äußeren als Grundrecht der freien Entfaltung der Persönlichkeit vom Chef eingeschränkt werden darf, soll hier wg. Länge nicht eingegangen werden. Außerdem tun das besser die hiesigen Juristen.
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Den ganzen gerade vergangenen Tag grübelte ich im Hinterkopf darüber nach, was man macht, wenn man sich in Stadt/Landkreis, in dem man sich häufig aufhalten muß oder will, tatsächlich nicht mehr in der Öffentlichkeit BF zeigen darf...


"Don't worry, be happy."
Bei Dir habe ich manchmal den Eindruck, daß Du gelegentlich dazu neigst, "Grillen zu fangen". Vielleicht liegt es ja daran, daß Du im Winter draußen kaum barfuß gehst? Dann kämest Du vielleicht auf andere Gedanken und hättest weniger (unbegründete) Sorgen.

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Ist die reine für einen High Tech-Engineer typische Worst Case-Analytik. Immerhin bin ich ja sehr happy darüber, daß die weiße Sch... schon wieder größtenteils weg ist und März/April für volles Outdoor-BF (bin halt nach wie vor sehr kälteempfindlich) in nicht mehr allzu großer Ferne sind.
Nochmals meinen besten Dank als Mensch und Freund.
Beruhigte Barfußgrüße, Jay

Link

Andi35 @, Stammposter, Thursday, 01.02.2007, 13:31 (vor 6443 Tagen) @ Barefooty

Hab nen Link gefunden. Gaaanz unten bei Kleidung.
Echt eine unverschämtheit das BArfusslaufen in der Stadt zu verbiten oder?

Hi Barefooty!

Das sehe ich >allerdings< genauso wie Du!
Das kann doch wohl nicht wahr sein, ich glaube, ich spinne!!!! >:-()
Der Jahreszeit angemessene Kleidung zu tragen, wie in Westeuropa? Wo lebt man denn dort? In einer Diktatur, einem Land mit Vermummungs- oder Verhüllungsvorschriften oder in einem freien Land???? >:-()
Was ist denn das für ein Urlaub, wenn ich mich noch nicht mal frei so bewegen kann, wie ich das möchte? Die scheinen demnach, was man in diesem Satz liest, doch wirklich zu glauben, so sei das auch in Westeuropa üblich! Na, dann sage ich mal zu Leuten, denen dieser Blödsinn in den Sinn kam: "Gute Nacht, ihr Pappnasen, schlaft weiter!" >:-() "Wie in Westeuropa!" Tsssss!

Ich muss Euch sagen, dass ich auf einen solchen Urlaub gerne verzichten kann und würde, denen würde ich darauf (Entschuldigung) scheißen! :-()
Ich würde innerlich frohlocken, wenn >genau< aus diesen Gründen/wegen dieser Auflagen, dort KEINER mehr Urlaub machen würde! >:-()
In Ordnung, mit freiem Oberkörper durch die Stadt zu gehen, sieht schon ein bisschen "Assig" aus (ist natürlich meine persönliche Meinung), etwa so, als käme man gerade vom Würstchenbraten. Verbieten sollte man es dennoch keinem und kann man eigentlich auch nicht und wie ist es in dem auch freien Land Frankreich überhaupt möglich, in Teilen desselben solche Bestimmungen durchgehen zu lassen????
Mit der Barfüßigkeit, die zugegeben, auch eher ungewöhnlich und seltener ist, wie wir ja wissen, ist es aber eine andere Sache, da sie viel "dezenter" ist, als wenn ich wie "Bruce Lee" oder "Jean Claude van Damme" beim Kampf, mit freiem Oberkörper durch die Geschäfte schlendere!
Das finde ich trotz des Rechtes darauf, in einem schließlich freien Land, persönlich auch etwas unpassend, aber das Barfußgehen???? Das ist doch im Verhältnis zu einem freien Oberkörper wirklich sooo "dezent", das sollte eigentlich kein Problem sein!
Meine Güte! Man muss ja wirklich Angst haben, dass diese Sch.... über dieses Gebiet mal "hinaus schwappt"! >:-()

Fassungslos und kopfschüttelnd,

Andi

Monaco gehört nicht zu Frankreich.

Kamel Leon, Stammposter, Thursday, 01.02.2007, 14:07 (vor 6443 Tagen) @ Andi35

wie ist es in dem auch freien Land Frankreich überhaupt möglich, in Teilen desselben solche Bestimmungen durchgehen zu lassen???? <<

Monaco gehört nicht zu Frankreich. Es ist ein souveränes Fürstentum, ähnlich wie Liechtenstein. Der französische Staat hat also keinen Einfluss darauf, was für Gesetze sie sich dort machen.

Monaco gehört nicht zu Frankreich.

Andi35 @, Stammposter, Saturday, 03.02.2007, 19:19 (vor 6441 Tagen) @ Kamel Leon

Hi Kamel Leon!

Ja, das stimmt natürlich, aber ich wusste das leider nicht und ich muss zugeben, dass ich nur diesen Satz gelesen habe und allein der ist schon eine Frechheit und totale Einschränkung, die mich sehr verärgerte! Ich dachte auch nicht, dass dieser Staat so grundlegend andere Gesetze und Bestimmungen hat, egal, wie er regiert wird, denn er ist doch schließlich auch westlich orientiert!
Aber naja, so ist es halt: traurig, aber wahr! :-(

Liebe Grüße,

Andi

Link

Michael aus Zofingen, Stammposter, Thursday, 01.02.2007, 14:53 (vor 6443 Tagen) @ Andi35

Hallo Andi!

Andi:
Der Jahreszeit angemessene Kleidung zu tragen, wie in Westeuropa? Wo lebt man denn dort? In einer Diktatur, einem Land mit Vermummungs- oder Verhüllungsvorschriften oder in einem freien Land???? >:-()
Was ist denn das für ein Urlaub, wenn ich mich noch nicht mal frei so bewegen kann, wie ich das möchte? Die scheinen demnach, was man in diesem Satz liest, doch wirklich zu glauben, so sei das auch in Westeuropa üblich! Na, dann sage ich mal zu Leuten, denen dieser Blödsinn in den Sinn kam: "Gute Nacht, ihr Pappnasen, schlaft weiter!" >:-() "Wie in Westeuropa!" Tsssss!

Michael:
Ich habe unter "angemessener Kleidung wie in Westeuropa" mehr das klimatische interpretiert. Also wärmer als in Grönland, kälter als etwa in Griechenland. Ich habe nicht daraus interpretiert, daß man belangt werden kann, wenn man dort ohne Krawatte usw. dort erscheint. Wohl aber kann man in Monaco (und nicht in Gesamt-Westeuropa) belangt werden, wenn man ohne Schuhe und/oder mit nacktem Oberkörper angetroffen wird. In Italien wird (oder wurde?) der Aufenthalt in der Stadt mit nacktem Oberkörper auch als Ordnungswidrigkeit geahndet, so etwas habe ich vor ca. 25 Jahren mal in irgendeinem Käseblatt gelesen.

Andi:
Ich muss Euch sagen, dass ich auf einen solchen Urlaub gerne verzichten kann und würde, denen würde ich darauf (Entschuldigung) scheißen! :-()
Ich würde innerlich frohlocken, wenn >genau< aus diesen Gründen/wegen dieser Auflagen, dort KEINER mehr Urlaub machen würde! >:-()

Michael:
Monaco stand für mich eigentlich zur Debatte zum Urlaubmachen , nun aber schon gar nicht. Ein derart totalitärer Staat kann mir gestohlen bleiben wie jeder Staat, der mir auf öffentlichem Raum irgendwelche Bekleidungsvorschrift macht (Schuhzwang, Hutzwang, Lang-Hosen-Zwang). Ob Leute, die immer Schuhe tragen, extra wegen eines Barfußverbots das Land boykottieren. Im Grunde genommen ist es gleich, ob man irgendwo das Barfußlaufen oder Tragen von Hüten verbietet, beides ist ein gemeiner Eingriff in die persönliche Freiheit. Aber vermutlich würde ich keinen Ort boykottieren, an dem das Tragen von Hüten verboten ist.

Andi:
Verbieten sollte man es dennoch keinem und kann man eigentlich auch nicht und wie ist es in dem auch freien Land Frankreich überhaupt möglich, in Teilen desselben solche Bestimmungen durchgehen zu lassen????

Michael:
Monaco ist kein Teil von Frankreich, sondern ein souveräner Staat. Das Fürstentum Liechtenstein gehört ja auch nicht zur Schweiz und der Vatikan gehört auch nicht zu Italien (oder Bayern, auch wenn der heutige Papst ein Bayer ist). Und jeder souveräne Staat kann im Prinzip alle noch so unsinnigen Gesetze erlassen. Wenn etwa das Barfußlaufen in einem souveränen Staat mit dem Abhacken der Zehen oder gar mit dem Tod bestraft wird, dann können andere Staaten nichts gegen solche Gesetze unternehmen, solange diese Staaten (oder deren Bürger) nicht davon betroffen sind. So ein Staat würde natürlich nicht in die UNO aufgenommen werden. Auch können andere Staaten ein Wirtschaftsembargo über dieses totalitäre Land verhängen. Und man kann diesem Staat den Krieg erklären. Die USA mischt ja auch überall mit, aber niemals würde sie ein Land besetzen, das zwar das Barfußlaufen mit dem Tode bestraft, ansonsten aber keine Gesetze hat, die den USA schaden.

Andi:
Das finde ich trotz des Rechtes darauf, in einem schließlich freien Land, persönlich auch etwas unpassend, aber das Barfußgehen???? Das ist doch im Verhältnis zu einem freien Oberkörper wirklich sooo "dezent", das sollte eigentlich kein Problem sein!
Meine Güte! Man muss ja wirklich Angst haben, dass diese Sch.... über dieses Gebiet mal "hinaus schwappt"! >:-()

Michael:
Barfußlaufen ist dezenter als das Laufen mit nacktem Oberkörper und das Tragen von kurzen Hosen, aber auch als das Tragen von kunterbunter Ganzkörperbekleidung, das Tragen von Hüten mit Straußenfeder und selbstverständlich auch als das Tragen von hochhackigen Stiefeln aus Schlangenleder. Eigentlich ist barfuß dezenter als JEDES Schuhwerk. Aber in einem totalitären "Schikkimikkerstaat" (um es auf ratingisch zu schreiben) ist dezent halt unerwünscht.

Ebenfalls kopfschüttelnd,

Michael aus Zofingen

Viele Worte um nichts

Steve (CH), Stammposter, Thursday, 01.02.2007, 14:42 (vor 6443 Tagen) @ Barefooty

Mindestens einmal im Jahr muss/möchte ich nach Monaco!
Noch nie und nirgends wo, sei es beim Shopping, im Restaurant, oder im Hotel, wurde ich auf meine Barfüssigkeit angesprochen, geschweige denn zur Ordnung ermahnt. Die Stadt ist eher auffällig sauber, was sich in deutlich weniger schwarzen Sohlen als in anderen Städten äussert!
Auch ich mag Monaco nicht besonders, glaube aber dass der besondere Status der Stadt nun wirklich nichts mit dem Barfuss Laufen Verbots Hinweiss zu tun hat. Derartige Beschreibungen findet man auch Anderorts!

Ciao

Steve

Viele Worte um nichts

Jay, Stammposter, Friday, 02.02.2007, 03:43 (vor 6442 Tagen) @ Steve (CH)

Hi Steve,
auch das halte ich de facto für möglich (obwohl jetzt ein scheinbarer Widerspruch zu meiner Trilogie-Replik entsteht), weil ich die Realität in Monaco nicht kenne.
Vielleicht ist die Sichtweise mit dem BF-Verbot in Monaco sehr durch nationale Eigenarten begründet, wie folgender bekannte Witz zeigt:

Ein neues Gesetz kam auf. Die Engländer haben es gelesen, die Franzosen darüber diskutiert, die Italiener darüber gelacht und die Deutschen und Amerikaner wenden es an.

Grüße, Jay

Viele Worte um nichts

Michael aus Zofingen, Stammposter, Friday, 02.02.2007, 05:49 (vor 6442 Tagen) @ Jay

.... wie folgender bekannte Witz zeigt:

Ein neues Gesetz kam auf. Die Engländer haben es gelesen, die Franzosen darüber diskutiert, die Italiener darüber gelacht und die Deutschen und Amerikaner wenden es an.

..... und die Schweizer wenden es sogar 150-prozentig an,
..... und wenn das Gesetzt wieder aufgehoben wird, merken die Berner es erst nach 3 Jahren.

Viele Worte um nichts

Manfred (Ten), Stammposter, Friday, 02.02.2007, 15:07 (vor 6442 Tagen) @ Jay

Vielleicht ist die Sichtweise mit dem BF-Verbot in Monaco sehr durch nationale Eigenarten begründet, wie folgender bekannte Witz zeigt:
Ein neues Gesetz kam auf. Die Engländer haben es gelesen, die Franzosen darüber diskutiert, die Italiener darüber gelacht und die Deutschen und Amerikaner wenden es an.
Grüße, Jay

Ganz korrekt wäre: ...und die Deutschen befolgen es !
Ein schlauer Kopf hat mal gesagt: "In Deutschland ist eine Revolution nicht möglich. Dazu müsste man den Rasen betreten"

Und wie die Obrigkeit in Monaco damals vor 20 Jahren auf meine Barfüssigkeit reagiert hätte weiss ich nicht. Wahrscheinlich hätte man mich an die Grenze verfrachtet(die damals übrigens noch völlig unbewacht war - man merkte den Übertritt nur an den Preisen :-))
wenn ich nicht im Kofferraum noch besagte völlig verdreckte Baustellen-Gummistiefel gehabt hätte gegen die es wohl keinen anwendbaren Paragraphen gab.
Wie wollte man ein Verbot in D denn begründen???
BF-Grüsse aus dem sonnigen Teningen
Manfred

Barfuß in Monaco

Georg, Stammposter, Friday, 02.02.2007, 14:58 (vor 6442 Tagen) @ Steve (CH)

... bin ich zumindest einmal (im Sommer 2004) einen ganzen Tag herumgelaufen, ohne dass irgendwer sich dafür interessiert hätte.
Im Kasino und teuren Restaurants war ich nicht - was aber mehr mit meinem Geldbeutel und meinen Interessen zu tun hat, als mit meinen nackten Füßen.
Serfuß
Georg

Barfuß in Monaco

Manfred (Ten), Stammposter, Friday, 02.02.2007, 15:13 (vor 6442 Tagen) @ Georg

... bin ich zumindest einmal (im Sommer 2004) einen ganzen Tag herumgelaufen, ohne dass irgendwer sich dafür interessiert hätte.
Im Kasino und teuren Restaurants war ich nicht - was aber mehr mit meinem Geldbeutel und meinen Interessen zu tun hat, als mit meinen nackten Füßen.
Serfuß
Georg

Dann hast Du den Sinn des Kasinos aber missverstanden: Da solltest Du Dir eigentlich das Geld für die Restaurants HOLEN ! :-)))
Erstaunte Grüse, Manfred

Fragwürdige Vorstellung von Etikette

Bernd (Wiesbaden), Stammposter, Thursday, 01.02.2007, 15:23 (vor 6443 Tagen) @ Barefooty

Nicht nur unverschämt, sondern unreflektiert.
Ich persönlich kann dem Ort nichts abgewinnen, bis auf die Gepflegtheit der Anlagen und der für die Côte d'Azure charakteristische Attraktivität. Verwandschaft von mir wohnt dort. Ansonsten zeichnet sich Monaco durch Rentner aus, die mit Luxus-Autos ihre gekaufte, in der Regel um 30 Jahre jüngere Tussi durch die Gegend kutschieren. Gerade hierbei fielen mit die grenzüberschreitenden Outfits einiger Flittchen auf... Deren Kleidungsstil als vulgär zu bezeichnen, wäre geschmeichelt und untertrieben, aber Geschmäcker sind bekanntlich verschieden.
Ich war dort zwar nicht barfuß zu Gange, gehe aber allen Ernstes NICHT davon aus, dass mich die Hüter des Gesetzes vom Bürgersteig geschubst hätten, wäre ich ohne Schuhe rumgelaufen.
Sehr positive Erfahrungen hingegen machte ich mehrere Male in St. Tropez: Dort geht's lockerer zu, trotzdem elegant. Eine sehr schöne Synthese aus Stil und Authentizität, jedenfalls aus meiner Sicht. Dort gingen sehr viele Leute barfuß einkaufen, spazieren etc.

Ciao
Bernd

Hab nen Link gefunden. Gaaanz unten bei Kleidung.
Echt eine unverschämtheit das BArfusslaufen in der Stadt zu verbiten oder?

Link

Roland Schorno, Friday, 02.02.2007, 21:23 (vor 6442 Tagen) @ Barefooty

Hab nen Link gefunden. Gaaanz unten bei Kleidung.
Echt eine unverschämtheit das BArfusslaufen in der Stadt zu verbiten oder?

In Rimini ist Barfusslaufen überhaupt nicht verboten, aber wenn einer mit bluttem Oberkörper in einen Bus steigt, egal ob mit Schuhen oder nicht, dann fährt der Bus nicht weiter, bis er entweder draussen ist oder ein Hemd oder Leibchen anhat.
Roli

Link

Frankenrudi, Stammposter, Tuesday, 06.02.2007, 14:25 (vor 6438 Tagen) @ Barefooty

Hab nen Link gefunden. Gaaanz unten bei Kleidung.
Echt eine unverschämtheit das BArfusslaufen in der Stadt zu verbiten oder?

hallo zusammen!
da kann man doch nur mit dem kopf schütteln! ich persönlich würde - abgesehen von meinem etwas zu schmalen geldbeutel - dort nicht hinfahren, wenn ich nicht immer und überall wo ich es möchte barfuß unterwegs sein kann!
nieder mit den reglementirungen!
fuß zum gruß
RUDI

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