Letzten Samstag (20.1.07) war von Wintereinbruch noch keine Spur. Nach einer längeren Fahrradtour kam ich gegen 16 Uhr noch nach Aarau. Die Fußgängerzone war voll, und es war nicht so ganz einfach, das Rad durch die Menge zu schieben. Plötzlich stand eine junge Frau mit Filmkamera vor mir, sie schien ganz außer Atem zu sein. Sie fragte mich: "Darf ich Sie etwas fragen?" Ohne eine Antwort abzuwarten, fragte sie weiter: "Sind Sie immer so leicht bekleidet?" (Zu dem Zeitpunkt trug ich ein kurzärmeliges T-Shirt, eine kurze Hose und "selbstverständlich" keine Schuhe). Ich erzählte ihr, wo meine Grenzen sind.

Dann sagte sie: "Ich mache hier gerade eine Umfrage zum Thema "Genießen Sie das schöne Wetter?" Können Sie die Frage gleich noch mal ins Mikrophon sprechen?" Und so kam es, daß sie mich noch mal fragte und ich antwortete und dabei auch meine Route nannte, die ich zuvor barfuß abgeradelt war." Dabei richtete sie die Kamera auch auf den Boden. Ob sie die Umfrage fürs Regionalfernsehen machte? Ich vergaß zu fragen, da ich genauso überrascht von ihrem Erscheinen war wieder sie von meiner zwar der aktuellen Witterung, jedoch nicht dem Kalender angepaßten Aufmachung. Da ich andererseits keinen Fernseher besitze, ist mir das auch egal, für welchen Sender die Aufnahmen galten.

Ich ging schon weiter, da stand sie plötzlich wieder vor mir und sagte: "Entschuldigen Sie, ich habe ganz vergessen, Sie nach Ihrem Namen zu fragen." Ich nannte ihr meinen Namen und meinen Wohnort. Überrascht war ich trotzdem. Wozu braucht die Reporterin meinen Namen? Oder war es nicht fürs Fernsehen, sondern für eine Zeitung? Vielleicht für das in Aarau angesiedelte Wochenblatt? In diesem Blatt werden jedes Mal ca. 6 Leute zu einem bestimmten Thema gefragt, immer von derselben Reporterin (Gabi Vonlanthen). Da die Frau, die mich fragte, ihren Namen nicht nannte, kann ich natürlich nicht sagen, ob da irgendein Zusammenhang besteht.

Sicher ist es nicht einfach für eine Reporterin, aus der Menschenmenge eine bestimmte Person herauszusuchen. Aber sicher ist eine Person, die im Januar barfuß und nicht allzu winterlich gekleidet durch die Fußgängerzone geht, geradezu prädestiniert für die Frage "Genießen Sie das schöne Wetter?" Wenn das aktuelle Thema sich wie vor einer Woche um "Tagesschulen" gedreht hätte oder um "Ladenöffnungszeiten", dann wäre ein Barfüßer wohl nicht unbedingt derjenige gewesen, an den sich die Reporter wenden würden.

Schöne Grüße
Michael aus Zofingen